Mörder von George Floyd will neues Verfahren

Minneapolis (Minnesota/USA) - Der Tod von George Floyd (†46) erschütterte 2020 weit über die USA hinaus. Jetzt will der mutmaßliche Haupttäter, der Ex-Polizist Derek Chauvin (46), seine Verurteilung anfechten. Seine Anwälte sind überzeugt, dass er kein faires Verfahren hatte.

Die Proteste nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd (†46) erschütterten 2020 die USA. Ex-Polizist Derek Chauvin (46) will jetzt in Berufung gehen. Er glaubt an seine Unschuld.
Die Proteste nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd (†46) erschütterten 2020 die USA. Ex-Polizist Derek Chauvin (46) will jetzt in Berufung gehen. Er glaubt an seine Unschuld.  © Montage: John Minchillo/AP/dpa, Darnella Frazier/AP/dpa

Wie ABC News am Mittwoch berichtete, will der wegen Totschlags verurteilte Ex-Polizist Derek Chauvin (46) seine Verurteilung anfechten.

Der ehemalige Polizist wurde zu insgesamt 22 Jahren und sechs Monaten Gefängnis im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod von George Floyd verurteilt.

Momentan verbüßt der 46-Jährige, dem besondere Brutalität nachgesagt wird, in einem Hochsicherheitsgefängnis im US-Bundesstaat Minnesota seine Strafe.

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In dem von seinen Anwälten eingereichten Berufungsantrag heißt es: "Die Jury war einer überwältigenden Medienberichtserstattung ausgesetzt - faktisch jeden Tag - dämonisierten die Medien Chauvin und glorifizierten Floyd, was mehr als ausreichend ist, um Voreingenommenheit anzunehmen."

Laut ABC News, halten die Anwälte das Strafmaß zudem für ungewöhnlich hoch. Chauvin wurde, obwohl nicht vorbestraft, zu 270 Monaten verknackt. Vergleichbare Taten werden in Minnesota in der Regel nur mit 150 Monaten geahndet.

Nach dem Tod von George Floyd kam es zu Ausschreitungen

Minutenlang kniete Prügel-Polizist Derek Chauvin auf dem Hals von George Floyd, bis dieser starb. Danach eskalierte die Gewalt: Es kam zu Ausschreitungen in vielen US-Metropolen.
Minutenlang kniete Prügel-Polizist Derek Chauvin auf dem Hals von George Floyd, bis dieser starb. Danach eskalierte die Gewalt: Es kam zu Ausschreitungen in vielen US-Metropolen.  © Montage: Darnella Frazier/AP/dpa ,James H. Wallace/Richmond Times-Dispatch/AP/dpa

Ob der Antrag der Anwälte in naher Zukunft erfolgreich sein wird, ist fraglich. Zu sehr haben die Geschehnisse vom 25. Mai 2020 die Vereinigten Staaten erschüttert.

In vielen US-Städten kam es unmittelbar nach dem Tod des Afroamerikaners zu gewalttätigen Protesten. Auch solidarisierten sich viele Menschen und Prominente in Folge mit der "Black Lives Matter" Bewegung.

Derek Chauvin wird wohl erst in vielen Jahren aus dem Knast entlassen werden.

In Amerika bleibt Polizeigewalt aber weiterhin ein wichtiges Thema. Wie TAG24 berichtete, endete erst vor wenigen Tagen dort ein Polizeieinsatz tragisch: Einem Afroamerikaner wurde von hinten in den Kopf geschossen.

Titelfoto: Montage: John Minchillo/AP/dpa, Darnella Frazier/AP/dpa

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