Schul-Veranstaltung eskaliert: "Ich möchte nicht, dass meine Kinder etwas über Analsex lernen!"

Austin - Eine Schulvorstandssitzung zum Corona-Umgang im US-Bundesstaat Texas eskalierte, als eine Mutter sich zu Wort meldete und plötzlich über Analsex sprach.

Kara Bell echauffierte sich während einer Schulvorstandssitzung zum Thema Corona über einen Jugendroman, in dem es zum Analsex kommt.
Kara Bell echauffierte sich während einer Schulvorstandssitzung zum Thema Corona über einen Jugendroman, in dem es zum Analsex kommt.  © Screenshot/Lake Travis Independent School District

"Ich möchte nicht, dass meine Kinder in der Mittelschule etwas über Analsex lernen", sagt Kara Bell, als sie am Mittwoch beim Schulbezirk von Lake Travis in Texas vorstellig wurde.

"Ich hatte noch nie Analsex. Und ich will auch keinen Analsex haben", fuhr sie aufgebracht fort.

Und das alles in einem wichtigen Meeting, in dem es eigentlich um Corona und den Umgang damit an den Schulen im Bezirk gehen sollte, wie im Live-Stream der Sitzung zu sehen ist.

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Es stellte sich daraufhin heraus, dass die Frau ein Problem mit einem Buch hatte, welches sie in der Bibliothek der Schule ihrer Tochter fand.

Im Jugendroman "Out of Darkness" von Ashley Hope Pérez geht es um eine Liebesbeziehung zwischen einer 17-jährigen Mexikanerin und einem afroamerikanischen Teenager in New London (US-Bundesstaat Texas).

In dem Buch geht es eigentlich um Rassismus. Doch der Mutter stoßen die detaillierten Beschreibungen der Sexszenen der beiden Jugendlichen sauer auf. Sie regte sich so sehr auf, bis ihr Mikrofon abgeschaltet wurde.

Um dieses Buch ging es der aufgebrachten Frau: "Out of Darkness" von Ashley Hope Pérez.
Um dieses Buch ging es der aufgebrachten Frau: "Out of Darkness" von Ashley Hope Pérez.  © PR

Der Schulbezirk ließ trotz der unorthodoxen Art der Beschwerde das Anliegen prüfen. Schon nach kurzer Zeit wurde der Roman aus zwei Mittelschul-Bibliotheken entfernt.

"Ein Bezirk verfügt über einen erheblichen Ermessensspielraum bei der Bestimmung des Inhalts seiner Schulbibliotheken", erklärte ein Schulsprecher gegenüber KXAN.

"Ein Bezirk kann Materialien entfernen, wenn sie allgegenwärtig vulgär sind."

Besorgte Mutter wurde zuvor bereits festgenommen

Bereits vor dem Event wurde die aufmüpfige Frau von Polizisten festgenommen. Dies zeigt ein Videoclip, den die Polizei veröffentlichte, der aus Aufzeichnungen der Bodycam einer Beamtin stammte.

Dabei ging es allerdings nicht um den Analsex-Eklat während der Schulvorstandssitzung. Bell wurden im April dieses Jahres die Handschellen angelegt, da sie sich über mehrere Minuten über die Identitätsfeststellung hinwegsetzte und sich in Rage redete.

Die Uniformierten wurden zuvor alarmiert, weil die junge Mutter keine Mundschutzmaske in einem Geschäft trug. Dies gehörte jedoch zu den Corona-Schutzmaßnahmen in Texas.

Laut Newsweek-Bericht zu dem Vorfall wurde Kara Bell mit aufs Revier genommen und wegen Körperverletzung wird gegen sie ermittelt. Sie musste mit einer Geldstrafe in Höhe von bis zu 500 US-Dollar (umgerechnet etwas mehr als 425 Euro) rechnen. Der Gerichtstermin fand offenbar noch nicht statt.

Titelfoto: Screenshot/Lake Travis Independent School District

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