"Neugieriger junger Besucher" zwängt sich durch Zaun vor Weißem Haus!

Washington - Ein Kleinkind drang am Dienstag auf das Gelände des Weißen Hauses in Washington ein und versetzte die Beamten des US-Geheimdienstes in Alarmbereitschaft.

Das Weiße Haus wird vom US-Geheimdienst, dem Secret Service, bewacht. Dennoch gelingt es Eindringlingen immer wieder, auf das Gelände vorzudringen.
Das Weiße Haus wird vom US-Geheimdienst, dem Secret Service, bewacht. Dennoch gelingt es Eindringlingen immer wieder, auf das Gelände vorzudringen.  © Patrick Semansky/AP/dpa

Wie Anthony Guglielmi, Kommunikationschef des Secret Service gegenüber CNN mitteilte, habe sich der kleine Junge durch den Zaun an der Nordseite des weltberühmten Gebäudes gezwängt und damit einen Sicherheitsalarm ausgelöst.

"Die uniformierte Abteilung des Secret Service traf heute auf einen neugierigen kleinen Besucher entlang der nördlichen Zaunlinie des Weißen Hauses, der kurzzeitig das Gelände des Weißen Hauses betrat", sagte Gugliemli. "Die Sicherheitssysteme des Weißen Hauses lösten sofort einen Alarm aus, und das Kleinkind und seine Eltern wurden schnell wieder zusammengeführt."

Obwohl das Grundstück des Präsidenten als eines der best bewachten der Welt gilt, gelang es Unbefugten in der Vergangenheit immer wieder darin vorzudringen. Manche waren sogar bewaffnet.

US-Geheimdienst schnappt den jungen Eindringling

Vom Kleinkind zum Kriegsveteranen: Eindringlinge im Weißen Haus

Für viele Amerikaner gleicht das Eindringen in dieses Regierungsgebäude einem Angriff auf die ganze Nation. Allerdings gilt das nicht für neugierige Kleinkinder.
Für viele Amerikaner gleicht das Eindringen in dieses Regierungsgebäude einem Angriff auf die ganze Nation. Allerdings gilt das nicht für neugierige Kleinkinder.  © Jim Watson/AFP

Ganze 17 Minuten hatte der Secret Service im Jahr 2017 benötigt, um einen 26-jährigen Kalifornier zu schnappen. Der Mann war nachts über den Zaun gesprungen und hatte es sogar geschafft, an einer Tür zu rütteln.

Im Jahr 2014 ereigneten sich gleich zwei ähnliche Vorfälle: Ein Kleinkind war durch den Zaun des Grundstücks im Zentrum der US-Stadt Washington gekrabbelt. Der damalige Präsident Barack Obama (61) musste daraufhin sogar eine geplante Irak-Rede verschieben.

Wenige Wochen später gelang es einem Irak-Veteranen sogar, ins Weiße Haus einzudringen, nachdem er den Zaun mühelos überwand. Der 43-jährige Texaner trug ein Klappmesser mit einer fast zehn Zentimeter langen Klinge bei sich.

Zwillingsmädchen (†3) ertrinken in Pool - Vater kommt zu spät!
USA Zwillingsmädchen (†3) ertrinken in Pool - Vater kommt zu spät!

Der Vorfall hatte harte Konsequenzen: Die damalige Chefin des Geheimdienstes trat zurück und der Eindringling wurde zu 17 Monaten Gefängnis verurteilt.

Der neugierige Junge hat allerdings keine ähnlichen Konsequenzen zu befürchten.

Weißes Haus rüstete auf: Höherer Zaun, neue Sicherheitsvorkehrungen - Aber reicht das?

Der rund zwei Meter hohe Zaun um das Gelände wurde nach den Vorfällen auf rund vier Meter erhöht und mit neuen Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet. Das Ganze soll Berichten zufolge rund 64 Millionen Dollar (rund 58 Millionen Euro) gekostet haben. Doch der jüngste Einbruch hat gezeigt, dass diese Maßnahmen nicht alle Eventualitäten abdecken.

Präsident Biden befand sich zum Zeitpunkt des Einbruchs durch den Jungen im Weißen Haus. (Archivbild)
Präsident Biden befand sich zum Zeitpunkt des Einbruchs durch den Jungen im Weißen Haus. (Archivbild)  © Alex Brandon/AP/dpa

Ob der Fall des "neugierigen jungen Besuchers" dazu führt, dass auch die Abstände zwischen den Gitterstäben des Zauns verringert werden, ist nicht bekannt.

Titelfoto: Jim Watson/AFP

Mehr zum Thema USA: