Pilot will Maschine mit über 80 Passagieren absichtlich abstürzen lassen

Portland - Ein Pilot, der außerhalb seiner Dienstzeit während eines Fluges die Motoren der Maschine ausschalten wollte, ist in den USA des versuchten Mordes in mehr als 80 Fällen angeklagt worden.

Glücklicherweise konnte die schreckliche Tat verhindert werden. (Symbolbild)
Glücklicherweise konnte die schreckliche Tat verhindert werden. (Symbolbild)  © Julian Stratenschulte/dpa

Der Vorfall sei am gestrigen Sonntag auf dem Horizon Air-Flug 2059 im Auftrag der Alaska Airlines von Everett (Bundesstaat Washington) nach San Francisco (Kalifornien) passiert, hieß es am heutigen Montag in einer Mitteilung der Fluggesellschaft.

Der Mann, der auf dem sogenannten Jumpseat (Klappsitz) im Cockpit mitflog, habe ohne Erfolg versucht, die Triebwerke während des Flugs abzuschalten. Es habe eine "glaubhafte Sicherheitsbedrohung" gegeben.

Pilot und Co-Pilot hätten allerdings schnell reagiert: Die Motoren seien nie ausgegangen und der von Horizon Air durchgeführte Flug sei sicher zur Landung nach Portland im US-Bundesstaat Oregon umgeleitet worden. Alle Passagiere hätten auf einem späteren Flug weiterfliegen können.

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Medienberichten zufolge handelt es sich um einen 44-jährigen Mann, der noch am Flughafen in Gewahrsam genommen wurde. Informationen zu einem möglichen Motiv gab es zunächst nicht.

Cockpit-Aufzeichnungen veröffentlicht

Durch das Eingreifen zweier Piloten konnte Flug 2059 sicher landen. (Archivbild)
Durch das Eingreifen zweier Piloten konnte Flug 2059 sicher landen. (Archivbild)  © K.C. Alfred/ZUMA Wire/dpa

Wie veröffentlichte Mitschnitte (Audio ab Minute 10:56) aus dem Cockpit zeigen, hat sich der fliegende Pilot mit ruhiger Stimme an die Flugsicherung von Portland gewandt.

Er sagte: "Wir haben den Kerl, der versucht hat, die Triebwerke aus dem Cockpit auszuschalten. Es sieht nicht so aus, als würde er hinten Probleme verursachen."

Er wolle eine Strafverfolgung, sobald sie am Boden landen und parken, hört man den Piloten sprechen. Zuvor wollte der Fluglotse die Bedrohungsstufe wissen.

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Wie die "Seattle Times" aus einer Mitteilung der "Federal Aviation Administration" zitiert, hatte der "Jump-Seat-Passagier" einen konkreten Plan. Er wollte die Triebwerke durch das Feuerlöschsystem lahmlegen, das sich über zwei Griffe an der Cockpit-Decke aktivieren lässt. Dadurch wird die hydraulische Stromversorgung des Motors unterbrochen und die Kraftstoffleitung geschlossen.

Laut einer Airlines-Sprecherin hatte der Mann die Griffe auch ziehen können, jedoch hätten die Piloten geistesgegenwärtig gehandelt: "Sie setzten die Griffe zurück, stellten den Treibstofffluss wieder her und verhinderten den Treibstoffmangel."

Erstmeldung: 21.18 Uhr. Aktualisierung: 22.29 Uhr.

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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