Raubkatze entkommt aus Zoo-Gehege, weil jemand ein Loch in den Zaun schneidet

Dallas (Texas/USA) - Aufregung im Zoo von Dallas: Nachdem sich Unbekannte am Raubkatzen-Gehege zu schaffen gemacht hatten, entkam ein Nebelparder. Der Tierpark musste vorübergehend geschlossen werden. Am Freitag wurde das Raubtier aufgestöbert - es geht ihm gut.

Nebelparder-Dame Nova konnte am Freitag aus ihrem Gehege entkommen, nachdem Unbekannte ein Loch in den Zaun geschnitten hatten.
Nebelparder-Dame Nova konnte am Freitag aus ihrem Gehege entkommen, nachdem Unbekannte ein Loch in den Zaun geschnitten hatten.  © Zoo Dallas

Unbegreiflich, was in manchen Menschen vorgeht. In der Nacht zum Freitag schnitten Unbekannte ein Loch in den Zaun ums Gehege von Nebelparder Nova. Als Tierpfleger am Morgen nach ihrem Schützling schauen wollten, fehlte von der etwa 12 Kilo schweren Raubkatze jede Spur.

Zoopersonal und Polizei machten sich sofort auf die Suche nach dem ausgebüxten Raubtier, auch Drohen kamen zum Einsatz.

Man habe "Code Blue" ausgerufen, teilte der Zoo auf Twitter mit - die Bezeichnung steht für einen ungefährlichen Zoobewohner, der aus seinem Gehege entkommen konnte. Der Zoo blieb den ganzen Tag über geschlossen.

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"Die Tiere sind für das Leben in Bäumen geschaffen", erklärte ein Mitarbeiter des Zoos gegenüber "New York Times". Nova, so sagte er, sei wahrscheinlich auf einen Baum geklettert und würde "uns aus dem Weg gehen, ein paar Eichhörnchen jagen und versuchen, nicht aufzufallen". Trotzdem handle es sich um eine "ernste Situation", hieß es vonseiten des Zoos.

Biologe Paul Fransen stimmte dem zu. "Die Weibchen sind ein bisschen netter als die Kater", sagte er der Zeitung. Doch es seien wilde Tiere, keine "Kätzchen". Ihm zufolge sind die mittelgroßen Raubkatzen, die in Südostasien heimisch sind, stark bedroht. Deswegen seien Nebelparder ein immer häufigerer Anblick in vielen Zoos, wo sie im Rahmen von Artenschutzprogrammen gehalten werden.

Nebelparder-Dame Nova wurde noch am selben Tag aufgestöbert, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen

Nebelparder sind akut vom Aussterben bedroht. Die kleinen Raubkatzen können bis zu 20 Kilo schwer werden und halten sich bevorzugt auf Bäumen auf. Sie gelten als sehr scheu, Angriffe auf Menschen sind höchst-selten. (Symbolbild)
Nebelparder sind akut vom Aussterben bedroht. Die kleinen Raubkatzen können bis zu 20 Kilo schwer werden und halten sich bevorzugt auf Bäumen auf. Sie gelten als sehr scheu, Angriffe auf Menschen sind höchst-selten. (Symbolbild)  © 123RF/kwiktor

Dann die Erleichterung: Freitagnachmittag, gegen 16.40 Uhr, wurde Nova aufgestöbert. Auf dem Zoogelände, ganz in der Nähe ihres Geheges, hielt sich die Raubkatze versteckt, war aber offenbar verängstigt.

Eine halbe Stunde später war das kleine Abenteuer vorbei: Ein Schuss mit dem Betäubungspfeil, und Nova konnte eingefangen werden.

In einem weißen Stoffbeutel wurde die Raubkatze dann aus dem Gebüsch geholt und kam erst einmal zum Tierarzt.

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"Unsere Teams waren in der Lage, sie gegen 17.15 Uhr einzufangen", teilte der Zoo noch am Freitag auf Instagram mit. "Ersten Anzeichen zufolge ist Nova nicht verletzt."

Nova geht es gut, sie ist wieder in ihrem Gehege

Durch die Sache hat ein Nachspiel. "Das Loch wurde absichtlich ins Gehege geschnitten!", sagte Warren Mitchell von der Polizei Dallas. Wie es dazu kommen konnte, ist unklar, Security-Leute sind eigentlich rund um die Uhr auf dem Zoogelände vor Ort. Ermittlungen laufen.

Titelfoto: Zoo Dallas

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