Umstrittener Angriff: US-Militär tötet elf Menschen bei Attacke auf mutmaßliches Drogenboot

Washington D.C. (USA) - In einer militärischen Aktion haben US-Streitkräfte am Dienstag ein vermeintliches Drogen-Schmuggelboot aus Venezuela angegriffen und dabei nach Angaben von Präsident Donald Trump (79) elf Menschen getötet.

Laut Trump selbst sei das Boot von eindeutig identifizierten "Drogenterroristen" der Tren de Aragua besetzt gewesen.
Laut Trump selbst sei das Boot von eindeutig identifizierten "Drogenterroristen" der Tren de Aragua besetzt gewesen.  © Screenshot/Truth Social/realDonaldTrump

"Wir haben gerade in den letzten Minuten buchstäblich ein Boot abgeschossen, ein Boot, das Drogen transportierte, eine Menge Drogen in diesem Boot", erzählte Trump den Reportern im Weißen Haus, wie Reuters berichtet.

Der Präsident postete dazu ein Video auf seiner Plattform Truth Social. Drohnenaufnahmen zeigen ein schnelles Boot auf dem offenen Meer, das plötzlich in einer gewaltigen Explosion und in Flammen aufgeht.

Laut Trump handelte es sich bei den Getöteten um "11 Terroristen", die der von den USA als Terrororganisation eingestuften venezolanischen Bande "Tren de Aragua" angehört hätten.

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Laut venezolanischen Beamten wurde die "Tren de Aragua" bereits 2023 bei einer Gefängnisrazzia zerschlagen und operiere seither nicht mehr im Land.

Der Vorfall wirft massive Fragen auf: Darf ein mutmaßliches Verbrecherboot einfach so versenkt werden, anstatt es zu entern und die Besatzung festzunehmen?

"Der Verdacht, Drogen mit sich zu führen, ist kein Grund für eine Todesstrafe", so Adam Isacson, Direktor für Verteidigung beim Washington Office on Latin America.

Es gibt Zweifel an der Echtheit des Videos

Im Video ist zu sehen, wie das Boot plötzlich in Flammen aufgeht.
Im Video ist zu sehen, wie das Boot plötzlich in Flammen aufgeht.  © Screenshot/Truth Social/realDonaldTrump

Venezuelas Kommunikationsminister Freddy Nanez deutete an, die Aufnahmen könnten mit Künstlicher Intelligenz gefälscht sein.

Die Nachrichtenagentur Reuters fand in einer ersten Prüfung zwar keine Hinweise auf Manipulation – eine endgültige Bestätigung stehe aber noch aus.

Hinter dem Vorfall steht eine massive Verstärkung der US-Marinepräsenz in der Region. Eine beachtliche Flotte aus mehreren US-Kriegsschiffen und einem atomar angetriebenen U-Boot ist in der südlichen Karibik im Einsatz oder unterwegs dorthin.

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Die Schiffe, die mit Hubschraubern und Marschflugkörpern ausgerüstet sind und Tausende von Marines und Seeleute an Bord tragen, stellen ein ungewöhnlich großes Aufgebot dar.

Zur Unterstützung fliegt außerdem die US-Luftwaffe mit Aufklärungsflugzeugen in der Region, um Informationen zu sammeln.

Titelfoto: Screenshot/Truth Social/realDonaldTrump

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