US-Politikerin und Ehemann erschossen! Flüchtiger Angreifer gab sich als Polizist aus

Brooklyn Park/Washington - Im Bundesstaat Minnesota sind die demokratische Politikerin Melissa Hortman (55) und ihr Ehemann Mark Hortman nach Behördenangaben in den frühen Morgenstunden (Ortszeit) erschossen worden.

Die demokratische Politikerin Melissa Hortman (55) kam bei einem mutmaßlich gezielten Attentat auf sie ums Leben.  © Abbie Parr/AP/dpa

Wie Gouverneur Tim Walz (61) am Samstag mitteilte, tötete ein bewaffneter Angreifer die Frau, die Abgeordnete im Parlament des Bundesstaats war, und deren Mann in ihrem Haus in der Stadt Brooklyn Park, einem Vorort von Minneapolis.

Bei einem weiteren Angriff im nahegelegenen Champlin wurden demnach auch ein weiterer Demokrat aus dem Bundesstaat, John Hoffman (60), und seine Ehefrau schwer verletzt. Beide befinden sich laut Behörden in medizinischer Behandlung.

Eine großangelegte Fahndung nach dem Täter läuft noch immer. Der Mann soll sich als Polizist ausgegeben haben. Bei einer Konfrontation mit der Polizei eröffnete er demnach das Feuer und konnte entkommen.

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Die Behörden identifizierten den mutmaßlichen Angreifer als den 57-jährigen Vance Luther Boelter. Der flüchtige Verdächtige sei "bewaffnet und gefährlich". Die Ermittlungen zum Motiv des Angreifers dauerten an, sagte der Leiter der Kriminalpolizei von Minnesota, Drew Evans.

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Nach dem tödlichen Angriff auf die Politikerin und ihren Ehemann läuft in den USA nun eine Großfahndung.  © Alex Kormann/Star Tribune/AP/dpa

Trump verurteilt Todesschüsse in Minnesota

US-Präsident Donald Trump (79) hat den Angriff scharf verurteilt.  © Alex Brandon/AP/dpa

Bei der Durchsuchung des mutmaßlichen Fluchtwagens fanden Ermittler nach eigenen Angaben ein Manifest, in dem mehrere Amtsträger namentlich genannt werden. Die Sicherheitsbehörden leiteten daraufhin zusätzliche Schutzmaßnahmen für Personen auf der Liste ein.

Inzwischen meldete sich auch US-Präsident Donald Trump (79) zu Wort und bezeichnete die Tat als "wohl gezielten Angriff auf Staatsbedienstete", den er aufs Schärfste verurteile.

Die Bundespolizei FBI und Justizministerin Pam Bondi seien mit den Ermittlungen betraut, hieß es in einer Mitteilung aus dem Weißen Haus, die auf der Plattform X veröffentlicht wurde.

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"Solch grausame Gewalt wird in den Vereinigten Staaten von Amerika nicht toleriert", erklärte Trump demnach und kündigte an, alle Tatbeteiligten "mit der vollen Härte des Gesetzes" zu verfolgen.

Da der flüchtige Verdächtige noch nicht gefasst ist, wurden die Protestveranstaltungen in Minnesota abgesagt.  © Tim Sullivan/AP/dpa

Täter war in Besitz von "No Kings"-Flugblättern

Infolge der tödlichen Schüsse auf die Politikerin und ihren Mann werden in Minnesota die Protestveranstaltungen gegen Donald Trump abgesagt. Gouverneur Walz hatte zuvor empfohlen, den Demos fernzubleiben, bis der flüchtige Verdächtige gefasst ist. Die Veranstalter sagten daraufhin alle Events ab, die noch nicht begonnen hatten.

Die landesweiten Proteste unter dem Motto "No Kings" (Keine Könige) sind am Tag von Trumps Militärparade in Washington geplant. Im Auto, das der mutmaßliche Schütze bei der Flucht vor der Polizei zurückließ, wurde ein Stapel von "No Kings"-Flugblättern gefunden. Was er damit vorhatte, blieb zunächst unklar.

Erstmeldung, 14. Juni, 17.20 Uhr, zuletzt aktualisiert, 15. Juni, 7.14 Uhr.

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