WM der Berufe: "Europa ist tatsächlich abgesackt!"

Von Christian Grube

Lyon (Frankreich) - Eine farbenfrohe Zeremonie im Groupama Stadion in Lyon markierte den festlichen Abschluss der WorldSkills 2024, der Weltmeisterschaft der Berufe. Vor etwa 20.000 Zuschauern, darunter zahlreiche angereiste Familien und Unterstützer, wurden die Medaillen an die Gewinner der 64 Berufsdisziplinen überreicht.

Mit einer großen Zeremonie wurden die WorldSkills 2024 am Sonntag im Fußballstadion von Olympique Lyon beendet.
Mit einer großen Zeremonie wurden die WorldSkills 2024 am Sonntag im Fußballstadion von Olympique Lyon beendet.  © Christian Grube

Vier Tage lang hatten 1400 Spitzenfachkräfte aus 70 Nationen in intensiven Wettkämpfen ihr Können gezeigt. Der Jubel im Stadion war groß, als die Besten ihrer Disziplinen ausgezeichnet wurden.

Das Team Deutschland, das mit 44 Fachkräften in 39 Disziplinen antrat, erzielte insgesamt 31 Medaillen. Darunter befand sich die einzige Goldmedaille, die an Yves Joel Gottmann aus Büdingen (Hessen) in der Disziplin "Digital Construction" verliehen wurde.

Die sächsischen Teilnehmer Anna Telle, Julius Maximilian Dohr, Theo Kleinstäuber, Anton Schimeck und Moritz Giersch wurden für ihre Leistungen mit einer von 22 deutschen Exzellenzmedaillen geehrt. Diese Auszeichnungen werden an Wettkämpfer verliehen, die mindestens 700 Punkte erreichen, und unterstreichen die starke Leistung des deutschen Teams.

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Alten- und Krankenpflegerin Anna Telle zeigte sich begeistert: "Die Konkurrenz war hart, aber ich bin absolut zufrieden mit meiner Leistung. Es war eine einmalige Erfahrung - nächstes Ziel sind die EuroSkills 2025 in Herning [Dänemark, Anm. d. Red.]."

44 Deutsche gingen in Frankreich an den Start.
44 Deutsche gingen in Frankreich an den Start.  © Christian Grube

WorldSkills 2024: China holt Gold in 39 Disziplinen

22 Exzellenzmedaillen wurden an Deutsche vergeben.
22 Exzellenzmedaillen wurden an Deutsche vergeben.  © Christian Grube

Abräumer des Abends war der asiatische Kontinent - allen voran China, die in 39 Disziplinen Gold holten. "Da ist man schon ein kleiner Schockzustand, wenn man sieht, wie krass die asiatischen Länder aufgeholt haben", so Hubert Romer, Geschäftsführer von WorldSkills Germany. "Wir haben gesehen, dass Europa tatsächlich abgesackt ist."

Dennoch zeigte sich Romer zufrieden mit der Leistung des deutschen Teams. "Wir haben das Ziel gehabt, über alle Bereiche eine gewisse Punktzahl zu erreichen - und das haben wir geschafft. An einigen Stellen sind wir sehr knapp an einer Medaille vorbei gewesen. Dennoch sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden."

Für die nächsten WorldSkills 2026 in Shanghai plädiert Romer für eine europäische Lösung. "Die einzelnen Verbände könnten hier stärker zusammenarbeiten und beispielsweise gemeinsame Trainings abhalten."

Titelfoto: Christian Grube

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