Babys am Kopf zusammengewachsen und beinahe gestorben: So geht es ihnen heute

Mooresville (North Carolina, USA) - Heather Delaney (29) und ihr Mann Riley waren total happy, als sie im Januar 2016 erfuhren, dass sie ein Kind erwarten.

Seit der Geburt zusammengewachsen: Erin und Abbey.
Seit der Geburt zusammengewachsen: Erin und Abbey.  © Screenshot/Facebook/Delaney Twins

Bei der ersten Ultraschall-Untersuchung dann der Schock: Ärzte sagten dem Paar, dass sie nicht nur ein Baby, sondern gleich zwei bekämen. Das Traurige daran: die beiden Ungeborenen waren am obersten Teil des Kopfes zusammengewachsen - es waren also siamesische Zwillinge.

"Es war ein riesiger Schock. Aber wir wussten in dem Moment, dass wir die Schwangerschaft durchziehen wollen, egal was passiert", sagte die Mutter der "Daily Mail". Am 24. Juli 2016 war es dann endlich soweit. Das Zwillingspaar wurde im Children's Hospital in Philadelphia geboren - ganze zehn Woche zu früh.

Craniopagus-Zwillinge, wie siamesische Zwillinge noch genannt werden, kommen laut "Daily Mail" nur sehr selten auf die Welt. Normalerweise sterben viele dieser Babys entweder während oder nach der Geburt an Organversagen oder Anomalien. Dennoch gibt es einen kleinen Prozentsatz, der tatsächlich überlebt und nach der Geburt erfolgreich getrennt werden kann.

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So war es auch bei dem Zwillingspärchen Erin und Abbey. Die beiden Mädchen überlebten bei der Geburt. Danach wollten Ärzte die Kinder voneinander trennen - doch das war alles andere als ein leichter Eingriff.

Die Mediziner warnten Heather und Riley davor und klärten sie über mögliche Risiken auf. Eine Trennungs-OP kann gut verlaufen, im schlimmsten Fall können ein Kind oder aber beide dabei sterben. Nach langem hin und her überlegen entschieden sich die Eltern dafür, Erin und Abbey zu trennen. Das Paar wollte das Risiko eingehen.

Nach monatelanger Planung führten ein Team von 30 Spezialisten nach intensiver Planung die große OP am 7. Juni 2017 durch. Trotz einiger Komplikationen glückte die insgesamt elfstündige Operation. Die Zwillinge haben den Eingriff überstanden.

Heather und Riley mit ihren Zwillingen: Heute geht es den Mädchen besser.
Heather und Riley mit ihren Zwillingen: Heute geht es den Mädchen besser.  © Screenshot/Facebook/Delaney Twins

Zunächst wurden Erin und Abbey nach der OP für eine Woche in ein künstliches Koma versetzt, damit sich ihre Gehirne erholen konnten. Als die beiden wieder erwachten, konnten ihre Eltern das Glück kaum fassen: "Die Gefühle, die in diesem Moment aufkamen, kann ich nicht beschreiben", erzählte Heather.

Obwohl bei dem Eingriff alles gut ging, erlitt Abbey eine Gehirnblutung, drei Atemwegsinfekte und eine Blutinfektion, weshalb sie länger als ihre Schwester im Krankenhaus bleiben musste. Wie durch ein Wunder überstand die Kleine auch diese Herausforderungen.

Heute ist das Zwillings-Paar zwei Jahre alt und besucht regelmäßig eine Entwicklungstherapie. Während Erin bereits krabbelt und viele Fortschritte macht, hängt ihre Schwester noch etwas hinterher.

Trotzdem sind beide Kinder wohl auf und entwickeln sich prächtig. Ärzte des Krankenhauses sind begeistert und freuen sich für die Familie.

Die Delaneys haben auf GoFundMe eine Spendenseite eingerichtet, auf der sie Geld für die entstandenen OP-Kosten sammeln.

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