Besonders viele Männer unter den Badetoten: DLRG warnt vor diesen Risiken

Von Jenny Tobien

Frankfurt am Main - Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mahnt zum Baden an bewachten Gewässern und warnt vor Übermut. Zudem sind es vor allem Männer, die bei Badeunfällen sterben.

Von 411 Badetoten in Deutschland waren 311 männlich, teilte die DLRG mit. (Symbolfoto)
Von 411 Badetoten in Deutschland waren 311 männlich, teilte die DLRG mit. (Symbolfoto)  © Thomas Banneyer/dpa

"Wenn wir uns die Zahlen vom vergangenen Jahr anschauen - und ich fürchte, diese schreiben sich in diesem Jahr fort -, dann machen männliche Personen den weitaus größten Teil der Badetoten aus", sagte Michael Hohmann, Präsident der DLRG Hessen.

Bundesweit starben im vergangenen Jahr laut DLRG 411 Menschen (2023: 380) beim Baden, 311 von ihnen waren männlich. Und: "Rund 60 Prozent der Opfer bekannten Alters waren älter als 55 Jahre", hieß es.

Warum ist das so?

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Da seien zum einen die jungen Männer, die besonders übermütig und leichtsinnig seien.

Aber auch ältere Menschen seien gefährdet. "Wir beobachten, dass die Badetoten immer älter werden. Die Ursachen sind dann mangelnde Übung, ein Überschätzen beim Schwimmen oder gesundheitliche Probleme."

Temperaturunterschiede, Alkohol, Strömungen: Häufige Ursachen für Badeunfälle

Wer ohne richtige Abkühlung ins Wasser geht, riskiert einen Kreislaufschock. Alkohol erhöht wiederum beim Schwimmen die Risikobereitschaft. (Symbolfoto)
Wer ohne richtige Abkühlung ins Wasser geht, riskiert einen Kreislaufschock. Alkohol erhöht wiederum beim Schwimmen die Risikobereitschaft. (Symbolfoto)  © Julian Stratenschulte/dpa

Hohmann warnt vor Gefahren durch Temperaturunterschiede beim Baden. Wer nach dem Sonnenbaden ohne Abkühlung ins kalte Wasser springt, riskiere einen Kreislaufschock.

Insbesondere für Ältere könne das lebensbedrohlich sein. Aber auch junge und gesunde Menschen sollten achtsam sein. Und: Mit Alkohol im Blut steigt das Risiko laut DLRG zusätzlich.

Die Lebensretter weisen auch darauf hin, dass beim Baden in Flüssen die Strömung häufig unterschätzt werde. Das Tückische sei: "Je weniger Wasser im Fluss ist, desto schneller fließt er", sagt Hohmann.

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Das sei besonders im Main und im Rhein der Fall, da das Wasser in der Mitte eine Mindesttiefe haben müsse, um die Schifffahrt zu gewährleisten. "Und dann wird es sehr schnell trichterförmig und das Wasser fließt rasant. Das wird oftmals unterschätzt, auch weil auf der Wasseroberfläche ganz gemütlich ausschaut."

Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa

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