Cannabis-Legalisierung in Kraft getreten: So sehen die Auswirkungen in Hessen aus

Wiesbaden - Seit diesem Montag ist der Besitz und Konsum von Cannabis für Erwachsene in Deutschland legal. Damit gibt es auch neue Regeln. Hessische Behörden stellt das vor Herausforderungen.

Es ist offiziell: Seit dem heutigen 1. April 2024 ist Cannabis in Deutschland legal. (Symbolfoto)
Es ist offiziell: Seit dem heutigen 1. April 2024 ist Cannabis in Deutschland legal. (Symbolfoto)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Nach jahrzehntelanger Diskussionen ist Cannabis seit diesem Montag legal. Besitz und Anbau sowie der Konsum der Droge sind für Volljährige mit zahlreichen Vorgaben auch in Hessen erlaubt.

Erwachsene dürfen nun ab 18 Jahren Cannabis legal konsumieren und für den Eigenkonsum anbauen. Laut Cannabisgesetz darf jede volljährige Person bis zu 25 Gramm Cannabis besitzen und unterwegs mit sich führen. In seiner privaten Wohnung darf ein Erwachsener maximal 50 Gramm getrocknetes Cannabis aufbewahren und höchstens drei Pflanzen anbauen.

Anders als Privatpersonen dürfen die Cannabis-Clubs erst im Juli mit dem nicht-kommerziellen Anbau beginnen - wenn sie eine Lizenz haben. Viele hessische Clubs rechnen frühestens zum Jahresende mit der ersten Abgabe von Cannabis.

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Für die hessischen Behörden bedeutet das neue Gesetz einige Änderungen: Es sieht unter anderem vor, dass noch nicht vollständig vollstreckte Strafen wegen Cannabisdelikten, die künftig nicht mehr strafbar wären, erlassen werden müssen. Seit November werden deshalb hessenweit rund 190.000 Strafverfahren noch einmal angesehen, hieß es von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt.

CDU-Innenminister Roman Poseck warnt davor, dass "unser Land unsicherer" werde

Hessens CDU-Innenminister Roman Poseck (54) ist klarer Gegner der Cannabis-Legalisierung.
Hessens CDU-Innenminister Roman Poseck (54) ist klarer Gegner der Cannabis-Legalisierung.  © Helmut Fricke/dpa

Auf die Polizeibehörden kommen neue Herausforderungen sowohl im präventiven als auch im repressiven Bereich zu, wie das hessische Innenministerium mitteilte. Dies gelte insbesondere für die Überwachung des Jugendschutzes. Delikte in dem Bereich könnten "im Hinblick auf einen Anstieg des Konsums möglicherweise noch bedeutsamer" werden. Grundsätzlich sei nicht mit einer Entlastung, sondern weiterhin mit einem hohen Aufwand für die Polizei zu rechnen.

Hessens CDU-Innenminister Roman Poseck (54) kritisierte den Beschluss des Bundesrats zur Teil-Legalisierung von Cannabis. "Das Vorhaben bleibt aus meiner persönlichen Sicht ein politischer Fehler. Ich rechne damit, dass unser Land unsicherer wird, so zum Beispiel im Hinblick auf die Gesundheit vor allem junger Menschen, im Hinblick auf die Bekämpfung der Kriminalität und im Hinblick auf die Sicherheit im Straßenverkehr", sagte Poseck der Deutschen Presse-Agentur nach der Abstimmung.

Der hessische SPD-Vize-Regierungschef Kaweh Mansoori (35) begrüßte den Beschluss dagegen. Die Länderkammer hatte am 22. März in Berlin ein vom Bundestag beschlossenes Gesetz passieren lassen, mit dem zum 1. April Besitz und Anbau der Droge für Volljährige für den Eigenkonsum erlaubt wurden.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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