Ein Jahr Cannabis-Legalisierung: So viele Anbauvereinigungen wurden in NRW genehmigt

Von Oliver Auster

Düsseldorf - In NRW sind knapp ein Jahr nach dem Start 76 Anbauvereinigungen für Cannabis genehmigt worden. Das ergab eine dpa-Umfrage bei den zuständigen Bezirksregierungen. 85 Anträge sind demnach noch in der Prüfung.

Mit Wirkung zum 1. April 2024 wurde der private Konsum und Besitz von geringen Mengen Cannabis für Erwachsene in Deutschland legalisiert und im Cannabisgesetz reglementiert.
Mit Wirkung zum 1. April 2024 wurde der private Konsum und Besitz von geringen Mengen Cannabis für Erwachsene in Deutschland legalisiert und im Cannabisgesetz reglementiert.  © Monika Skolimowska/dpa

Der Bund hatte in seinem Gesetz zur Teillegalisierung festgelegt, dass Clubs für den gemeinschaftlichen Anbau und die Weitergabe von Cannabis ab dem 1. Juli 2024 eine Erlaubnis beantragen können. Das Verfahren ist aufwendig, die erste Genehmigung gab es erst Ende September für einen Bielefelder Verein. Danach kamen immer mehr Anträge dazu, es folgten aber auch viele Genehmigungen.

Bei der Bezirksregierung Köln sind laut einem Sprecher bislang 53 Anträge eingegangen, 22 Anbauvereinigungen wurden genehmigt, 28 Anträge sind noch offen und drei wurden zurückgezogen. Abgelehnt wurde kein Antrag.

Die Bezirksregierung Düsseldorf hat nach eigenen Angaben 47 Anträge bekommen und bislang 18 Vereinigungen genehmigt. "24 Anträge wurden bisher noch nicht beschieden", so eine Sprecherin. Fünf Anträge seien zurückgezogen worden, keiner abgelehnt.

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Bei der Bezirksregierung Arnsberg gingen laut der Behörde bislang 34 Anträge ein, von denen 18 genehmigt wurden. "13 Anträge befinden sich in der Bearbeitung. Es wurden zwei Anträge zurückgezogen. Es wurde ein Antrag abgelehnt", so eine Sprecherin.

Seit Juli 2024 können Cannabis-Anbauvereinigungen ihre Anträge einreichen. Weit mehr als 100 haben das getan - viele wurden auch schon genehmigt.
Seit Juli 2024 können Cannabis-Anbauvereinigungen ihre Anträge einreichen. Weit mehr als 100 haben das getan - viele wurden auch schon genehmigt.  © Christian Charisius/dpa

Bund will sich Cannabis-Legalisierung nochmal anschauen

In Münster zählte man 23 Anträge, von denen bisher neun genehmigt wurden. Zwölf sind nach Angaben der Bezirksregierung noch offen, zwei wurden zurückgezogen. Abgelehnt habe man keinen Antrag.

Bei der Behörde in Detmold haben 20 Anbauvereinigungen einen Antrag eingereicht. Neun wurde bisher stattgegeben, acht sind noch in der Bearbeitung. Drei Anträge wurden zurückgezogen, abgelehnt hat man bisher keinen.

Wie es mit den Anbauvereinigungen nach dem Regierungswechsel im Bund weitergeht, ist unklar. Im Koalitionsvertrag der neuen schwarz-roten Regierung heißt es zum Thema Cannabis: "Im Herbst 2025 führen wir eine ergebnisoffene Evaluierung des Gesetzes zur Legalisierung von Cannabis durch."

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa

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