Coronavirus: Auch Barron Trump hatte Corona

Deutschland - Seit März ist Alltag in Deutschland auch von Hygienemaßnahmen, Abstandhalten und vom Tragen von Masken geprägt. Stündlich, teilweise minütlich kommen neue Meldungen aus aller Welt zu Coronavirus hinzu. TAG24 berichtet in einem Liveticker aktuell über die Corona-Pandemie.

Update, 14. Oktober, 23.23 Uhr: Portugal ruft wegen Corona Katastrophenfall aus

Das bisher relativ gut durch die Krise gekommene Portugal hat am Mittwoch wegen auch dort stark steigender Infektionszahlen den landesweiten Katastrophenfall ausgerufen. Die Anordnung gelte zunächst ab Donnerstag für 15 Tage und ermögliche es der Regierung, bei Bedarf Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und andere einschneidende Maßnahmen zu durchzusetzen, sagte Regierungschef António Costa nach einem Treffen mit seinem Kabinett in Lissabon, wie die Regierung mitteilte.

So sollen sich in der Öffentlichkeit nur noch maximal fünf Menschen versammeln dürfen, bei privaten Feiern solle die Höchstzahl der Teilnehmer auf 50 reduziert werden, außerhalb der eigenen Wohnung sollten Masken obligatorisch und bei der Arbeit und in Schulen solle die Corona-Warn-APP "Stay Away" (Halte Abstand) Vorschrift werden. Das Parlament muss den Maßnahmen noch zustimmen.

Update, 14. Oktober, 22.47 Uhr: Begrenzung von Privatfeiern spätestens ab 35er Inzidenz

Wo das Coronavirus sich besonders rasant ausbreitet, sollen höchstens noch 25 Menschen an privaten Feiern teilnehmen. "Bei steigenden Infektionszahlen und spätestens ab einer Inzidenz von 35 soll eine Teilnehmerbegrenzung bei 25 Teilnehmern im öffentlichen und 15 Teilnehmern im privaten Raum gelten", heißt es im gemeinsamen Beschluss von Bund und Ländern vom Mittwochabend. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz drückt aus, wie viele Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen aufgetreten sind.

Wird die Schwelle von 50 Neuinfektionen überschritten, soll eine weitere Verschärfung greifen. Dann sollen höchstens noch zehn Menschen an Feiern im öffentlichen Raum teilnehmen dürfen. Im privaten Raum wäre die Teilnehmerzahl auf zehn Menschen aus höchstens zwei Hausständen begrenzt.

Update, 14. Oktober, 22.43 Uhr: Müller sieht "entscheidende Phase" in Corona-Pandemie

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hält die kommenden Wochen für besonders wichtig für den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie. "Wir sind jetzt in einer entscheidenden Phase", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch nach Beratungen der Ministerpräsidenten der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). "Wenn wir weitergehende, tiefgreifende Maßnahmen vermeiden wollen (...), kommt es jetzt wahrscheinlich genau auf die nächsten Wochen an."

Mit Blick auf die Beschlüsse des Treffens - eine Ausweitung der Maskenpflicht, eine Begrenzung der Gästezahl bei privaten Feiern, Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum und eine Sperrstunde für die Gastronomie - sprach Müller von wichtigen Schritten nach vorne. Während viele Menschen in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens die Regeln akzeptierten und sich an sie hielten, gebe es andere Bereiche "eher im privaten Raum", wo einige die Regeln nicht achteten und damit viele andere gefährdeten. "Das haben wir uns vorgenommen."

Müller wies darauf hin, dass viele der Maßnahmen in Berlin bereits beschlossen seien. "Aber es ist ganz klar, es muss auch umgesetzt und kontrolliert werden. Wir werden diese Kontrollpflichten sehr ernst nehmen."

Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin, gibt nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten der Länder und Kanzlerin Merkel zu steigenden Infektionszahlen und weiteren Corona-Maßnahmen eine Pressekonferenz.
Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin, gibt nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten der Länder und Kanzlerin Merkel zu steigenden Infektionszahlen und weiteren Corona-Maßnahmen eine Pressekonferenz.  © Stefanie Loos/AFP Pool/dpa

Update, 14. Oktober, 22.36 Uhr: Merkel: Können uns zweite Welle auch wirtschaftlich nicht leisten

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts der stark steigenden Corona-Infektionszahlen auch auf die Gefahren für die Wirtschaft verwiesen. "Es geht nicht nur um die Frage des Gesundheitssystems", sagte Merkel am Mittwoch nach mehrstündigen Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder. Auch die wirtschaftliche Entwicklung hänge davon ab, dass man durch die Pandemie nicht zu schwer beeinträchtigt werde. "Was der Gesundheit dient, dient also auch dem wirtschaftlichen Ablauf."

Die Kanzlerin verwies darauf, dass bereits in diesem Jahr 250 Milliarden Euro neue Schulden aufgenommen werden mussten. "Und deshalb können wir uns auch ökonomisch eine zweite Welle, wie wir sie im Frühjahr hatten, mit solchen Folgen nicht leisten." Es müsse alles getan werden, um die Infektionszahlen im Griff zu behalten und die Kontakte nachzuvollziehen. "Und dazu müssen wir mit den Zahlen an einigen Stellen runterkommen", sagte Merkel.

Update, 14. Oktober, 22.34 Uhr: US-Börsen: Erneut Verluste wegen Corona-Sorgen

Die anfänglichen Käufer an der Wall Street haben am Mittwoch schnell wieder den Rückzug angetreten. Der Dow Jones Industrial drehte schon früh ins Minus und verlor am Ende 0,58 Prozent auf 28 514,00 Punkte. Bereits tags zuvor hatte der US-Leitindex seiner vorherigen Rally etwa Tribut gezollt und um gut ein halbes Prozent nachgegeben.

Für den marktbreiten S&P 500 ging es zur Wochenmitte um 0,66 Prozent auf 3488,67 Punkte bergab. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100, der am Dienstag nur knapp ins Minus gerutscht war, verlor letztlich 0,81 Prozent auf 11.985,36 Zähler.

Zunächst hatten durchwachsene Unternehmensnachrichten und Sorgen wegen der weltweiten Entwicklung der Corona-Infektionszahlen die Risikobereitschaft gebremst. Dann sorgte US-Finanzminister Steven Mnuchin für einen zusätzlichen Stimmungsdämpfer. Er will zwar weiter verhandeln, hält aber eine Einigung mit den Demokraten auf ein weiteres Corona-Konjunkturprogramm noch vor der Präsidentschaftswahl am 3. November für schwierig.

Update, 14. Oktober, 22.26 Uhr: Auch Barron Trump hatte Corona

 Fast zwei Wochen nach ihrer Corona-Diagnose hat First Lady Melania Trump bekanntgegeben, dass sich neben US-Präsident Donald Trump und ihr auch Sohn Barron mit dem Virus angesteckt hatte. Der 14-Jährige habe keine Symptome gezeigt und sei mittlerweile wieder negativ auf das Coronavirus getestet worden, erklärte Melania Trump am Mittwoch. 

Die 50-Jährige blickte in ihrer Mitteilung auf ihre eigene Covid-19-Erkrankung zurück. «Ich hatte großes Glück, dass meine Diagnose mit minimalen Symptomen einherging, obwohl sie mich alle auf einmal trafen und es in den Tagen danach eine Achterbahn der Symptome zu sein schien.» Sie sei mittlerweile negativ auf das Coronavirus getestet worden und werde demnächst wieder ihren Verpflichtungen nachkommen.

Donald Trump, Präsident der USA, die First Lady Melania Trump und ihr gemeinsamer Sohn Barron Trump kommen nach einem Wochenendausflug auf dem Mar-a-Lago-Anwesen im Weißen Haus an.
Donald Trump, Präsident der USA, die First Lady Melania Trump und ihr gemeinsamer Sohn Barron Trump kommen nach einem Wochenendausflug auf dem Mar-a-Lago-Anwesen im Weißen Haus an.  © Manuel Balce Ceneta/AP/dpa

Update, 14. Oktober, 22.24 Uhr: Merkel: Unkontrolliertes Ausbreiten der Pandemie verhindern

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Ziel von Bund und Ländern betont, eine unkontrollierte Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland zu verhindern. Deutschland ist der Kanzlerin zufolge bereits in einer exponentiellen Phase.

 Merkel betonte am Mittwochabend nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten den Ernst der Lage. Man stehe an einem entscheidenden Punkt. Die Frage sei, ob die Maßnahmen ausreichten oder nicht. Sie appellierte an die Bürger, in dieser "entscheidenden und kritischen Phase", dass alle mitmachten und die Regeln befolgten. "Wir können gegen dieses Virus ankämpfen." Es komme darauf an, die Zahl der Kontakte zu verringern.

Update, 14. Oktober, 22.15 Uhr: Woidke dringt auf gemeinsame Linie der Länder gegen Corona

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat mehr Miteinander der Länder im Kampf gegen die Corona-Pandemie gefordert. "Wir brauchen eine grundsätzlich gemeinsame Haltung aller Länder. Regionale Besonderheiten, zum Beispiel ein relativ geringes oder auch auffallend hohes Infektionsgeschehen, müssen jedoch berücksichtigt werden können", sagte Woidke am Mittwoch am Rande des Treffens von Bund und Ländern im Kanzleramt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur. "Wir brauchen Klarheit, Verlässlichkeit und Nachvollziehbarkeit. Sonst schwindet in der Bevölkerung die Akzeptanz für unsere Beschlüsse. Und diese Akzeptanz ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Eindämmung der Pandemie."

In Brandenburg gilt ab 35 neuen Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen bereits eine Pflicht zum Mund-Nasen-Schutz für Büros und Gaststätten, wenn man nicht an seinem Platz ist. Zu Privatfeiern in öffentlichen oder angemieteten Räumen dürfen dann höchstens 50 Menschen kommen, zuhause höchstens 25 Menschen. Bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner nach sieben Tagen sinkt die Obergrenze auf 25 Teilnehmer außerhalb und 10 zuhause.

Update, 14. Oktober, 22.05 Uhr: FDP-Fraktionschef kritisiert Beibehaltung von Beherbergungsverbot

Der Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion im niedersächsischen Landtag ist enttäuscht über die Beibehaltung des Beherbergungsverbots in einigen Bundesländern. "Leider haben die Ministerpräsidenten heute die Gelegenheit versäumt, das Beherbergungsverbot wieder zurückzunehmen", sagte Stefan Birkner laut einer Mitteilung am Mittwochabend nach einem Treffen der Regierungschefs der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Bei den Beratungen im Kanzleramt war zuvor kein einheitlicher Kurs zu den Beherbergungsverboten für Urlauber aus innerdeutschen Coronavirus-Risikogebieten gefunden worden. Bis zum 8. November soll diese umstrittene Maßnahme, die auch in Niedersachsen gilt, nun auf ihre Wirksamkeit überprüft werden, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Teilnehmerkreisen erfuhr.

Update, 14. Oktober, 21.40 Uhr: Maßnahmen laut Merkel nicht hart genug für Erfolg gegen Corona

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die bisherigen Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz massiv kritisiert. "Die Ansagen von uns sind nicht hart genug, um das Unheil von uns abzuwenden", sagte die CDU-Politikerin nach übereinstimmenden Angaben von Teilnehmern am Mittwochabend während der Sitzung in Berlin.

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Update, 14. Oktober, 21.28 Uhr: Keine Einigung über Corona-Beherbergungsverbote

Bund und Länder haben bei ihren Corona-Beratungen im Kanzleramt keinen einheitlichen Kurs zu den Beherbergungsverboten für Urlauber aus innerdeutschen Risikogebieten gefunden. Bis zum 8. November soll diese umstrittene Maßnahme demnach auf ihre Wirksamkeit überprüft werden, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Teilnehmerkreisen erfuhr.

Update, 14. Oktober, 20.41 Uhr: Erstmals seit April über 5000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochmorgen erstmals seit Mitte April mehr als 5000 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Insgesamt belief sich die Zahl laut RKI auf 5132. Das waren rund 1000 Fälle mehr als noch am Vortag. Am Mittwoch vergangener Woche hatten die Gesundheitsämter dem RKI 2828 Neuinfektionen mitgeteilt.

Der bisherige Höchstwert an Neuinfektionen in Deutschland wurde mit 6294 am 28. März erreicht. So hoch wie aktuell waren die Zahlen zuletzt Mitte April. Allerdings sind die jetzigen Werte nicht mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird - und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.

Das RKI schreibt zur momentanen Situation: "Aktuell ist ein beschleunigter Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten." Das gelte für alle Altersgruppen. "Daher wird dringend appelliert, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert."

Erstmals seit April wurden in Deutschland wieder mehr als 5000 Corona-Neuinfektionen verzeichnet.
Erstmals seit April wurden in Deutschland wieder mehr als 5000 Corona-Neuinfektionen verzeichnet.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 14. Oktober, 20.35 Uhr: Bund und Länder vereinbaren schärfere Corona-Regeln

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus haben Bund und Länder schärfere Corona-Regeln vereinbart. Dazu gehören weniger Gäste bei Feiern sowie eine Sperrstunde in Hotspots, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch von Teilnehmern der Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder im Kanzleramt erfuhr.

Merkel forderte die Länder zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung auf. "Wollen wir einen beherzten Schritt machen, oder uns wieder Woche für Woche treffen wie im Frühjahr", sagte die CDU-Politikerin nach Angaben von Teilnehmern.

Konkret beschlossen Bund und Länder aber bereits, dass in Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen private Feiern künftig generell auf maximal zehn Teilnehmer und zwei Hausstände begrenzt werden sollen. In Corona-Hotspots mit Inzidenzwerten von mehr als 50 sollen sich künftig nur noch maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen dürfen. Und sollten die neuen Maßnahmen den Anstieg nicht zum Stillstand bringen, sollen sich nur noch bis zu fünf Personen oder die Angehörigen zweier Hausstände im öffentlichen Raum treffen dürfen.

In Städten und Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen soll außerdem die Maskenpflicht erweitert werden. Sie soll ab 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen auch überall da gelten, wo Menschen dichter beziehungsweise länger zusammenkommen. Außerdem soll es in Corona-Hotspots künftig generell eine Sperrstunde um 23.00 Uhr in der Gastronomie geben. Dies soll ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche gelten. Bars und Clubs sollen geschlossen werden.

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Update, 14. Oktober, 20.22 Uhr: Macron kündigt Ausgangssperren in Paris und anderen Städten an

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat für Paris und zahlreiche weitere große Städte im Land nächtliche Ausgangssperren im Kampf gegen das Coronavirus angekündigt. Diese Ausgangssperren würden ab Samstag zwischen 21 Uhr abends bis 6 Uhr morgens für mindestens vier Wochen gelten, sagte Macron am Mittwochabend in einem TV-Interview.

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat für Paris und zahlreiche weitere große Städte im Land nächtliche Ausgangssperren angekündigt.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat für Paris und zahlreiche weitere große Städte im Land nächtliche Ausgangssperren angekündigt.  © Gonzalo Fuentes/Pool Reuters/dpa

Update, 14. Oktober, 20.05 Uhr: Nordirland verschärft Corona-Maßnahmen: Pubs zeitweise geschlossen

Im britischen Landesteil Nordirland werden die Corona-Maßnahmen deutlich verschärft. Alle Pubs und Restaurants werden vier Wochen lang geschlossen. Die Schulen werden für zwei Wochen dicht gemacht. Man müsse die Virus-Ausbreitung bremsen, sagte die nordirische Regierungschefin Arlene Foster am Mittwoch in Belfast. Besonders viele Infektionen gibt es in der Stadt Derry und Umgebung, wo viele Menschen an der Grenze zum EU-Staat Irland leben.

In England gilt seit Mittwoch ein dreistufiges System, das die Maßnahmen nach dem Risikograd - mittel, hoch oder sehr hoch - einstuft. Damit wollte Premierminister Boris Johnson die Kriterien vereinheitlichen. Kritiker bezeichnen sein Vorgehen jedoch als unzureichend. Das wissenschaftliche Beratergremium Sage hatte der Regierung schon vor Wochen einen landesweiten Lockdown empfohlen.

Update, 14. Oktober, 19.25 Uhr: Fast 20.000 Neuinfektionen an einem Tag in Großbritannien

Knapp 20.000 Menschen in Großbritannien haben sich innerhalb von 24 Stunden nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das entspricht einem Anstieg von etwa 2500 im Vergleich zum Vortag. 137 Menschen sind an einer Covid-19-Erkrankung gestorben, wie die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mitteilten. Besonders stark betroffen von der Pandemie sind der Norden Englands, Nordirland, Schottland und Teile von Wales. Die tatsächliche Zahl der Neu-Infektionen dürfte aber noch höher liegen, da nicht genügend Tests zur Verfügung stehen.

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigt in Großbritannien.
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigt in Großbritannien.  © Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 14. Oktober, 19.23 Uhr: Frankreich führt Gesundheitsnotstand wieder ein

Im Kampf gegen steigende Corona-Zahlen wird in Frankreich der Gesundheitsnotstand von diesem Samstag an wieder eingeführt. Das teilte die Regierung am Mittwoch in Paris nach einer Kabinettssitzung mit. Der Ausnahmezustand im Gesundheitsbereich bietet einen rechtlichen Rahmen für Beschränkungen, zu denen in letzter Konsequenz auch Ausgangssperren gehören können.

Frankreich will den Gesundheitsnotstand im Kampf gegen Corona wieder einführen.
Frankreich will den Gesundheitsnotstand im Kampf gegen Corona wieder einführen.  © Joel Saget/AFP/dpa

Update, 14. Oktober, 19.00 Uhr: Digitale Einreiseanmeldung soll im November kommen

Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten im Ausland sollen sich ab November noch vor der Einreise nach Deutschland online registrieren. Das teilte das Bundesinnenministerium am Mittwoch in Berlin mit. Gedruckte Aussteigekarten, wie sie zum Beispiel von Fluggesellschaften an Passagiere verteilt wurden, entfallen dann.

Für Individualreisende, die zum Beispiel im eigenen Auto unterwegs sind, ist die Registrierungspflicht neu. Sie mussten sich nach ihrer Rückkehr aus einem ausländischen Risikogebiet aber bislang schon beim Gesundheitsamt melden, wenn sie keine Aussteigekarte ausgefüllt hatten. Dieser Schritt ist künftig nicht mehr nötig, weil die Gesundheitsämter direkten Zugriff haben sollen auf die Daten aus der Online-Registrierung.

Das neue System soll Nutzern zur Verfügung stehen, sobald die Länder die neuen Quarantäneregeln für Rückkehrer aus ausländischen Risikogebieten in Kraft setzen. Das ist nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert für den 8. November geplant. Eigentlich war Anfang Oktober als Startzeitpunkt vorgesehen. Das Bundesinnenministerium betonte am Mittwoch, die nötige Software sei einsatzbereit und werde nun dem Gesundheitsministerium zur Verfügung gestellt.

Reisende sollen ihren Namen, persönliche Daten, Herkunfts- und Zielort sowie den Einreisezeitpunkt angeben, bei Flugreisen auch die Flugnummer. Die Daten werden auf der Grundlage des Infektionsschutzgesetzes erhoben. Die Behörden können sie - ebenso wie Angaben in Gästelisten bei Restaurantbesuchen - auch für die Verfolgung von Straftaten nutzen, wenn dies rechtlich zulässig ist.

Update, 14. Oktober, 18.26 Uhr: Mehr als 7000 Corona-Neuinfektionen in Italien

Italiens Gesundheitsbehörden haben am Mittwoch mehr als 7000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gezählt. Insgesamt kamen in dem Mittelmeerland innerhalb von 24 Stunden 7332 weitere Fälle hinzu. Das war der höchste offiziell gemessene Tagesanstieg seit Beginn der Pandemie. Allerdings werden inzwischen viel mehr Tests als am Anfang gemacht, so dass viele Experten von einem direkten Vergleich der Werte abraten. Am 21. März, in der Hochphase der Pandemie, waren knapp 6600 neue Fälle verzeichnet worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Rom registrierte Italien mit seinen 60 Millionen Einwohnern am Mittwoch zudem 43 neue Covid-19-Tote.

Insgesamt stieg die Zahl der Infektionen mit Sars-CoV-2 in Italien auf 372.799 Fälle. Fast 36.300 Menschen starben an oder mit dem Virus.

Update, 14. Oktober, 17.55 Uhr: Karneval fällt in Köthen und Dessau aus - Halle wartet ab

Das Coronavirus macht den Narren in Sachsen-Anhalts Karnevalshochburgen einen Strich durch die Rechnung: In Köthen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) fällt der traditionelle Auftakt in die sogenannte fünfte Jahreszeit am 11.11. aus. Auch der Rosenmontagszug 2021 sei abgesagt worden, wurde in einer Mitteilung der 1. Köthener Karnevalsgesellschaft KUKAKÖ am Mittwoch bekannt gegeben. "Aufgrund der permanent steigenden Corona-Infektionszahlen sehen wir uns nicht in der Lage, das Ansteckungsrisiko auf ein solches Minimum zu reduzieren, welches uns Publikumsveranstaltungen in gewohnten Größenordnungen erlaubt", hieß es zur Begründung.

Auch in Dessau wird es keinen öffentlichen Karnevalsauftakt am 11. November und keinen Rosenmontagsumzug am 15. Februar geben. Das sagte ein Sprecher der Ersten Großen Dessauer Karnevalsgesellschaft Gelb-Rot. Halle wartet mit einer Entscheidung für oder gegen Absagen des närrischen Treibens noch ab. Am 4. November werde es dazu eine Besprechung geben, sagte ein Sprecher des Karnevalvereins Halle-Saalkreis.

Update, 14. Oktober, 17.50 Uhr: Weitere 503 Corona-Neuinfektionen in Berlin - Vier Prozent der Tests positiv

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Berlin wächst weiter. 503 Fälle wurden innerhalb eines Tages gemeldet, wie aus dem Lagebericht der Gesundheitsverwaltung vom Mittwoch hervorgeht. Am Dienstag war mit 706 Neuinfektionen der höchste Tageswert seit Beginn der Pandemie im Frühjahr gemeldet worden. Berlin steht damit kurz davor, die Marke von 20.000 Infektionen zu überschreiten: Die Gesamtzahl der Fälle liegt nun bei 19.536, davon gelten 15.126 als genesen. 236 Menschen starben in Zusammenhang mit einer Infektion.

Update, 14. Oktober, 17.45 Uhr: Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg erhöhen sich um 850

In Baden-Württemberg hat sich die Zahl der neu mit dem Coronavirus Infizierten im Vergleich zum Vortag um 850 erhöht. Damit liegt die Zahl der bestätigten Fälle bei 56.475, teilte das Landesgesundheitsamt am Mittwoch mit. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Verstorbenen stieg um 10 auf 1919. Als genesen gelten laut der Behörde 47.068 Menschen - 342 Personen mehr als am Dienstag.

Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 34,5 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt. In Stuttgart lag der Wert bei 71,4 und damit deutlich über der kritischen Schwelle von 50. Für den Landkreis Esslingen wurde am Dienstag eine Inzidenz von 80,2 angegeben.

Update, 14. Oktober, 17.36 Uhr: Hygiene in Berliner Restaurants und Cafés soll transparenter werden

Beim Restaurant- oder Café-Besuch, beim Bäcker oder in der Kantine soll in Berlin künftig ein "Transparenzbarometer" anzeigen, wie es um die Hygiene bestellt ist. Den Gesetzentwurf dazu hat die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz ausgearbeitet. "Wir streben an, dass es noch in diesem Jahr einen Senatsbeschluss dazu gibt", sagte ein Sprecher am Mittwoch. Zuvor hatte der Tagesspiegel online (Mittwoch) darüber berichtet.

Das sogenannte Barometer ist ein Farbstrahl, bei dem für den Betrieb mit einem Pfeil markiert wird, wie die Lebensmittelkontrolleure des Bezirks ihn von Grün für gut über Gelb für mittel bis Rot für schlecht einstufen. "Wir wollen für die Gäste und die Kunden Transparenz schaffen", sagte der zuständige Senator, Dirk Behrendt (Grüne), der Zeitung. "Die Menschen sollen wissen, was sie erwartet. Sie können ja nicht selber in der Küche nachschauen."

In Berliner Restaurants soll es künftig ein "Transparenzbarometer" geben.
In Berliner Restaurants soll es künftig ein "Transparenzbarometer" geben.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 14. Oktober, 17.10 Uhr: Merkel fordert von Ländern "beherzten Schritt" gegen Corona

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Länder zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung im Kampf gegen das Coronavirus aufgefordert. "Wollen wir einen beherzten Schritt machen, oder uns wieder Woche für Woche treffen wie im Frühjahr", sagte die CDU-Politikerin nach Angaben von Teilnehmern am Mittwochnachmittag bei der Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin. Schon vor der Konferenz hatte Regierungssprecher Steffen Seibert erklärt, dass die Verhandlungen sehr schwierig werden könnten und in den Raum gestellt, dass sie am Ende zu keiner einheitlichen Linie führen könnten.

Update, 14. Oktober, 16.57 Uhr: Erstmals wieder mehr als 100 neue Corona-Infektionen in Brandenburg

Die Zahl der bestätigten neuen Ansteckungen mit dem Coronavirus schnellt in Brandenburg in die Höhe. Dabei ist die Marke von 100 neuen Fällen erstmals seit dem 24. April übertroffen worden. Von Dienstag bis Mittwoch seien 112 zusätzliche Infektionen hinzugekommen, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Die meisten neuen Infektionen meldete der Landkreis Oberhavel mit 17, gefolgt von Potsdam mit 12. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) beriet in Berlin mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und seinen Länderkollegen angesichts deutlich steigender Infektionszahlen über mögliche schärfere Corona-Regeln.

In Brandenburg gilt ab 35 neuen Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen bereits eine Pflicht zum Mund-Nasen-Schutz für Büros und Gaststätten, wenn man nicht an seinem Platz ist. Zu Privatfeiern in öffentlichen oder angemieteten Räumen dürfen dann höchstens 50 Menschen kommen, zuhause höchstens 25 Menschen.

Update, 14. Oktober, 16.48 Uhr: Kultur- und Veranstaltungsbranche trägt 2020 symbolisch zu Grabe

Mit einem Trauermarsch und einer symbolischen Beisetzung haben Vertreter der Kultur- und Veranstaltungsbranche am Mittwoch in Hamburg das Jahr 2020 symbolisch zu Grabe getragen. Rund 200 Demonstranten begleiteten einen schwarzen Sarg, der aus einer mobilen Verpackung für Veranstaltungs- und Bühnentechnik eigens gefertigt wurde, vom Hauptbahnhof zum Rathausmarkt. Dort wurde das Jahr symbolisch beerdigt. An der Demo unter dem Motto "Alarmstufe Rot - Rettet die Veranstaltungswirtschaft" beteiligten sich rund 500 Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Bereichen der Branche.

Der Deutsche Eventverband wollte mit der Aktion erneut auf die "verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kultur- und Veranstaltungsindustrie" aufmerksam machen. Zudem forderte er zielgerichtete und verbindliche Hilfen und Zusagen seitens der Politik. Die Eventbranche ist besonders stark von den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie betroffen, weil Konzerte, Aufführungen und Großveranstaltungen aller Art kaum stattfinden konnten. Die Branche beschäftigt bundesweit rund 1,5 Millionen Mitarbeiter. In anderen Städten fanden ähnliche Aktionen statt.

Mit einem schwarzen Sarg haben die Demonstranten das Veranstaltungsjahr 2020 symbolisch zu Grabe getragen.
Mit einem schwarzen Sarg haben die Demonstranten das Veranstaltungsjahr 2020 symbolisch zu Grabe getragen.  © Fabian Strauch/dpa

Update, 14. Oktober, 16.37 Uhr: Corona-Ampel entscheidet über zulässige Teilnehmerzahl im bayerischen Landtag

Ein neues Ampelsystem, abhängig von den Corona-Infektionen, regelt künftig die zulässigen Teilnehmerzahlen für die Sitzungen des bayerischen Landtags. Darauf hat sich der Ältestenrat des Parlaments am Mittwoch in München geeinigt. "Eine solche Ampel, die sich auf die Inzidenz-Warnwerte für München und Bayern bezieht, macht uns flexibel und stellt keinen Automatismus dar. Die letztendliche Entscheidung, wie viele Abgeordnete kommen, legen wir gemeinsam fraktionsübergreifend fest", sagte Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU).

Konkret sieht die Regelung vor, dass die Parlamentarischen Geschäftsführer der Fraktionen mit Vertretern des Landtagsamtes und der Landtagspräsidentin in einer wöchentlichen Sitzung am Montag entscheiden, ob der Bayerische Landtag in der jeweiligen Woche in Vollbesetzung oder in reduzierter Form tagen wird. Eine Vollsitzung mit alle Abgeordneten ist demnach nur möglich, wenn es in München weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen gibt und gleichzeitig die Inzidenz bayernweit bei unter 35 liegt. So soll das Risiko einer Infektion und eine Verbreitung des Coronavirus vermindert und eine Quarantäne des Parlaments vermieden werden.

Update, 14. Oktober, 16.32 Uhr: Kassel durch Flüchtlings-Einrichtung mit höchstem Corona-Wert in Hessen

Ein Corona-Ausbruch in einer Einrichtung für Flüchtlinge hat Kassel über Nacht in die höchste Infektionswarnstufe des Landes Hessen katapultiert. In der nordhessischen Stadt erhöhte sich am Mittwoch die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen auf 94,2, wie ein Sprecher mitteilte. Sie ist damit die Region mit der höchsten Inzidenz in Hessen. Am Vortag hatte der Wert noch bei 33,7 gelegen. Die fünfte Warnstufe des Präventions- und Eskalationskonzeptes des Landes greift ab 75. Die Stadt kündigte weitere Beschränkungen des öffentlichen Lebens an.

Hauptursache für den Anstieg ist laut Stadt ein Corona-Ausbruch in der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge im Stadtteil Niederzwehren. Seit Freitag stehen dort 301 Bewohner unter Quarantäne. Nach bisher vorliegenden Ergebnissen aus Laboruntersuchungen seien mindestens 111 Personen mit Covid-19 infiziert. Ohne Berücksichtigung dieses Ausbruchs liege die Inzidenz in Kassel bei 42,1.

Update, 14. Oktober, 15.24 Uhr: TV-Schauspieler Felix Klare plant Riesenparty nach Corona-Pandemie

Der Schauspieler Felix Klare (42, "Tatort") will sein Preisgeld des Bayerischen Fernsehpreises nach dem Ende der Corona-Pandemie bei einer Party verpulvern.

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Update, 14. Oktober, 16.16 Uhr: Russland registriert zweiten Impfstoff gegen Corona

Im Kampf gegen das Coronavirus gibt es in Russland einen zweiten Impfstoff. Dieser sei am Mittwoch registriert worden, sagte Präsident Wladimir Putin der Staatsagentur Tass zufolge in Moskau. Das Serum wurde demnach im Forschungszentrum "Vektor" in der sibirischen Großstadt Nowosibirsk entwickelt und trägt den Namen "EpiVacCorona". "Soweit ich weiß, haben wir bereits einen dritten Impfstoff in der Entwicklung", meinte der Kremlchef. Dieses Serum wird derzeit am Tschumakow-Forschungszentrum für immunobiologische Präparate der Russischen Akademie der Wissenschaften getestet.

Russland hatte Mitte August den weltweit ersten Impfstoff gegen das Coronavirus für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben. International haben Wissenschaftler erhebliche Bedenken gegen "Sputnik V" geäußert, weil das Serum noch vor Abschluss wichtiger Tests registriert wurde. Russische Wissenschaftler haben die Kritik zurückgewiesen und behaupten, der Impfstoff erzeuge Immunität und habe keine schwerwiegenden Nebenwirkungen.

Update, 14. Oktober, 15.50 Uhr: Landtagswahl in Sachsen-Anhalt könnte reine Briefwahl werden

In Sachsen-Anhalt könnte die Landtagswahl am 6. Juni 2021 unter bestimmten Umständen als reine Briefwahl abgehalten werden. Falls eine Urnenwahl etwa aufgrund einer krisenhaften Situation in der Corona-Pandemie unmöglich sein sollte, könnte die Wahl als reine Briefwahl möglich sein.

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In Sachsen-Anhalt könnte die Landtagswahl im nächsten Jahr unter bestimmten Umständen als reine Briefwahl abgehalten werden.
In Sachsen-Anhalt könnte die Landtagswahl im nächsten Jahr unter bestimmten Umständen als reine Briefwahl abgehalten werden.  © Friso Gentsch/dpa

Update, 14. Oktober, 15.32 Uhr: Katalonien verfügt Schließung von Bars und Restaurants

Zur Eindämmung wieder stark steigender Corona-Infektionen hat die spanische Region Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona die Schließung aller Bars und Restaurants angeordnet. Die Anweisung gelte zunächst für 15 Tage und trete am Freitag in Kraft, sagte die regionale Gesundheitsministerin Alba Vergés am Mittwoch. Die Behörden reagierten damit auf einen starken Anstieg der Corona-Zahlen seit etwa eineinhalb Wochen.

Nach den jüngsten Zahlen des spanischen Gesundheitsministeriums in Madrid wurden binnen der vergangenen sieben Tage in Katalonien fast 11.000 Neuinfektionen registriert. In den Wochen zuvor waren es jeweils etwa 7000. Gerechnet auf 100.000 Einwohner lag der Wert der Neuinfektionen binnen sieben Tagen bei gut 142. Im Vergleich: In Deutschland beträgt dieser Wert trotz des Anstiegs zurzeit knapp 30.

Update, 14. Oktober, 15.29 Uhr: Mindestens 20 Corona-Infizierte nach illegaler "Oktoberfest"-Party

Nach einer illegalen Party mit bis zu 150 Gästen im niederbayerischen Bodenkirchen sind bereits 20 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es handele sich dabei um Frauen und Männer zwischen 25 und 32 Jahren, teilte das Landratsamt Landshut am Mittwoch mit. Das Gesundheitsamt versuche, weitere Partygäste aufzuspüren und Infektionsketten zu unterbrechen.

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Update, 14. Oktober, 15.17 Uhr: Polizei Köln trägt jetzt Maske

Die Kölner Polizei hat wegen der hohen Corona-Zahlen in der Stadt eine Maskenpflicht für ihre Beamten eingeführt. Polizisten würden künftig auf der Straße Maske tragen und wenn sie zu zweit im Streifenwagen sitzen, sagte eine Sprecherin. In besonderen Einsatzlagen könne es sein, dass auf die Maske verzichtet werden müsse, zum Beispiel wenn keine Zeit mehr bleibe, sie aufzuziehen. Über die Maskenpflicht hatten zuvor die Kölnische Rundschau und der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet. Ein Sprecher des NRW-Innenministeriums sagte, es sei bisher nicht daran gedacht, eine solche Regelung landesweit für Corona-Hotspots einzuführen.

Update, 14. Oktober, 15.09 Uhr: Österreich und Schweiz mit Corona-Rekord-Zahlen

In Österreich und der Schweiz ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus erneut auf Rekordwerte gestiegen. Binnen Tagesfrist wurden nach Angaben des Wiener Gesundheits- und Innenministeriums vom Mittwoch 1346 neue Fälle gezählt. In der Schweiz und Liechtenstein waren es 2823, etwa doppelt so viele wie am Vortag, wie das Bundesamt für Gesundheit berichtete.

In Österreich ist der Wert unter Berücksichtigung der Zahl der Einwohner etwa doppelt so hoch wie in Deutschland, in der Schweiz sogar fünf Mal so hoch. In der Schweiz waren es auf dem Höhepunkt der Pandemie am 23. März knapp 1500 Fälle gewesen.

Update, 14. Oktober, 14.55 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Kretschmer für Lockerung des Beherbergungsverbotes

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich für eine Lockerung des Beherbergungsverbotes in der Corona-Krise ausgesprochen. "Es gibt eine ganze Reihe von Kollegen, die das in der jetzigen Form für nicht angemessen halten. Ich gehöre dazu", sagte er am Mittwoch in Dresden kurz vor seiner Abfahrt zum Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und seinen Amtskollegen in Berlin. Das Beherbergungsverbot, dass für Menschen aus Regionen mit erhöhten Infektionszahlen in Sachsen schon seit Juni gelte, sei nicht verhältnismäßig.

Kretschmer sagte, er wünsche sich noch vor den in der kommenden Woche beginnenden Ferien in Sachsen eine Entspannung. Die Mehrheit der Leute, die gesund sind und die sich vernünftig verhalten, dürften nicht in eine kollektive Mithaftung genommen werden. Schon am Mittwochmorgen hatte Kretschmer das Beherbergungsverbot als großen Einschnitt in die persönliche Freiheit der Menschen bezeichnet. Gastronomie und Hotellerie seien nicht die Haupttreiber des Geschehens, sondern private Partys und Rückkehrer aus dem Ausland.

Sachsens Regierung will sich am Donnerstag mit den Landräten und Bürgermeistern treffen, um über die neue Corona-Schutzverordnung zu sprechen.

Update, 14. Oktober, 14.55 Uhr: FDP-Chef Lindner: Auf Begrenzen der wirklichen Infektionsrisiken konzentrieren

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat Bund und Länder dazu aufgerufen, sich bei Maßnahmen zum Zurückdrängen der Corona-Pandemie auf die "wirklichen Infektionsrisiken" zu konzentrieren. "Was wir brauchen, ist eine Begrenzung der wirklichen Gesundheitsrisiken durch Partys und durch Massenveranstaltungen ohne Hygiene und Abstand", sagte Lindner an Mittwoch in Berlin vor Beginn von Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen. Die umstrittenen Beherbergungsverbote seien dagegen "eine unzumutbare und unverhältnismäßige Einschränkung der Freiheit der Menschen in Deutschland".

Die Regierungen von Bund und Ländern sollten diese Verbote rasch aus der Welt schaffen, sagte Lindner. Andernfalls lasse sich nicht ausschließen, dass sie rechtlich geprüft würden. "Wir halten die Einschränkung der Freizügigkeit in Deutschland und ein pauschales Beherbergungsverbot für verfassungswidrig", betonte der Vorsitzende der Freien Demokraten.

FDP-Chef Christian Lindner appelliert, sich auf die wirklichen Corona-Infektionsrisiken zu konzentrieren.
FDP-Chef Christian Lindner appelliert, sich auf die wirklichen Corona-Infektionsrisiken zu konzentrieren.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Update, 14. Oktober, 14.49 Uhr: DGB ruft Unternehmen zu mehr Homeoffice wegen Corona-Infektionen auf

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat die Unternehmen in Niedersachsen angesichts der wieder steigenden Zahl von nachgewiesenen Corona-Infektionen zu mehr Homeoffice aufgerufen. "Jetzt gilt es, Ruhe zu bewahren, aber gleichzeitig auch die steigenden Neuinfektionen in den Griff zu bekommen, um einen Lockdown zu verhindern", sagte der DGB-Landesvorsitzende Mehrdad Payandeh am Mittwoch in Hannover. Er begrüßte den Appell von Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) vom Vortag, wieder verstärkt zu Hause zu arbeiten.

"Homeoffice hat sich als Instrument im Frühjahr bewährt, Unternehmen sollten es bewusst und proaktiv zur Vermeidung von Corona-Infektionen einsetzen", sagte der DGB-Chef. "Es schützt die Gesundheit aller, wenn in Betrieben, aber auch in Bussen und Bahnen weniger Menschen unterwegs sind. Wir alle müssen die Corona-Pandemie ernst nehmen." Gleichzeitig forderte Payandeh die Politik auf, ein Recht auf Homeoffice gesetzlich zu verankern und vor allem den Arbeits- und Gesundheitsschutz sicherzustellen.

Update, 14. Oktober, 14.36 Uhr: Hessen meldet über 500 bestätigte Neuinfektionen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt in Hessen deutlich an. Im Vergleich zum Vortag kamen 509 hinzu, wie aus einer Übersicht des hessischen Sozialministeriums vom Mittwoch hervorgeht. Darin sind fünf weitere Todesfälle aufgeführt. Die höchsten Zahlen weisen weiter die beiden Nachbarstädte Offenbach und Frankfurt auf. Offenbach berichtete am Mittwoch von einer Inzidenz von 86,7, das ist die Zahl der Fälle pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage. Frankfurt teilte eine Inzidenz von 70,9 mit.

Update, 14. Oktober, 14.20 Uhr: Merkel und Länderchefs beraten über weitere Corona-Maßnahmen

Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder sind am Mittwochnachmittag in Berlin zusammengekommen, um angesichts steigender Infektionszahlen über weiter Corona-Maßnahmen zu beraten. Zuvor wurde bereits ein Beschlussentwurf bekannt, wonach sich der Bund dafür einsetzt, dass für Bewohner von Regionen mit hohen Corona-Infektionszahlen neue Beschränkungen gelten sollen.

So soll es eine erweiterte Maskenpflicht und eine Sperrstunde in der Gastronomie geben in Regionen, die in einer Woche 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner registrieren. Die Maskenpflicht soll überall dort eingeführt werden, wo Menschen dichter oder länger zusammenkommen. Zudem sollen Bars und Clubs in solchen Fällen geschlossen werden. Wann die Sperrstunde beginnen soll und wie viele Teilnehmer in diesen Regionen bei privaten Veranstaltungen noch zugelassen werden können, wird in dem Entwurf offen gelassen.

Update, 14. Oktober, 14.19 Uhr: Keine Auswirkungen auf Betrieb in Fleischwerk nach Corona-Fällen

Valluhn (Landkreis Ludwigslust-Parchim) - Nach den Corona-Infektionen von Mitarbeitern in einem Fleischwerk in Valluhn kommt es zu keinen Einschränkungen im Betrieb. Die Versorgung der Kaufleute sei ebenfalls gesichert, teilte Edeka Nord am Mittwoch auf Anfrage mit. Bei elf Mitarbeitern sei eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Rund 700 Männer und Frauen arbeiten demnach in dem Fleischwerk. Sämtliche positiv getestete Mitarbeiter und deren Kontaktpersonen seien in Quarantäne geschickt worden. Es würden regelmäßige Tests in der Belegschaft durchgeführt - im Durchschnitt etwa 200 pro Woche. Zudem würden alle Urlaubsrückkehrer getestet.

Update, 14. Oktober, 14.18 Uhr: Lindner: Regierung muss jetzt "einen Wirtschaftsturbo zünden"

Als Reaktion auf die jüngste Konjunkturprognose hat FDP-Chef Christian Lindner von der Bundesregierung eine nachhaltige Strategie gegen ein Abrutschen in eine tiefe Wirtschaftskrise gefordert. "Die Bundesregierung muss jetzt einen Wirtschaftsturbo zünden", sagte der Vorsitzende der Freien Demokraten am Mittwoch in Berlin. Man müsse in diesem Herbst sicherstellen, "dass die Betriebe über die schwierige Zeit kommen und dann im Frühjahr auch gut durchstarten können".

Notwendig sei jetzt die volle Verrechnung der Verluste dieses Jahres mit den Gewinnen der Jahre 2019 und 2018 durch eine sogenannte negative Gewinnsteuer. "Die Zahlungsfähigkeit der Betriebe muss auch in Corona-Zeiten erhalten bleiben." Zur Stärkung der Investitionen sei auch der Einstieg in eine ohnehin überfällige Steuerreform nötig, betonte Lindner. "Das Beste, was man tun kann, um Zuversicht in die Wirtschaft, in die Betriebe zu bringen, das ist die Perspektive, dass die zukünftige Steuerlast geringer ist und dass Investitionen sich lohnen."

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute hatten zuvor mitgeteilt, dass nach den Einbrüchen in der Corona-Krise mit einem längeren Aufholprozess der deutschen Wirtschaft zu rechnen sei. Das Vorkrisenniveau werde voraussichtlich erst Ende 2021 erreicht, heißt es in ihrer Herbstprognose. Erst Ende 2022 dürfte die deutsche Wirtschaft wieder normal ausgelastet sein.

Christian Lindner ist der Bundesvorsitzende der FDP.
Christian Lindner ist der Bundesvorsitzende der FDP.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Update, 14. Oktober, 14.17 Uhr: US-Krankenversicherer UnitedHealth erhöht Gewinnprognose

Die vielen Corona-Infektionen haben dem großen US-Krankenversicherer UnitedHealth im dritten Quartal weniger Geld gekostet als erwartet. Der Umsatz stieg um acht Prozent auf 65 Milliarden Dollar. Die Kosten stiegen zwar noch stärker; aber der Gewinn sank nur um zehn Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar (2,7 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch in Minnetonka (Minnesota) mitteilte. Es hob seine Gewinnprognose für 2020 leicht an.

Die Kunden nähmen die Angebote des Unternehmens in der Pandemie an, erklärte Konzernchef David Wichmann. UnitedHealth habe sich um Tests, die Behandlung, die Verfolgung von Infektionsketten und die Suche nach Impfstoffen gekümmert. Die Lage im Gesundheitssystem habe sich zuletzt weiter erholt.

In den USA haben sich 7,8 Millionen Menschen mit Corona angesteckt, mehr als 215.000 Menschen starben mit dem Virus. UnitedHealth gehört mit einem Jahresumsatz von zuletzt 242 Milliarden Dollar und 325.000 Angestellten zu den größten Unternehmen im Gesundheitswesen.

Update, 14. Oktober, 14.16 Uhr: Felix Klare plant Riesenparty nach der Corona-Pandemie

Der Schauspieler Felix Klare will sein Preisgeld des Bayerischen Fernsehpreises nach dem Ende der Corona-Pandemie bei einer Party verpulvern. "Ich werde eine Riesenfete machen, wenn das alles hier vorbei ist, wenn der Spuk ein Ende hat. Ich habe ja 10.000 Euro dafür", sagte der 42-Jährige in München, wo die Auszeichnungen am Mittwoch verliehen wurden.

Für seinen Part in dem ARD-Drama "Weil du mir gehörst" war er als bester Darsteller geehrt worden - bei einer kleinen Feier im Kaisersaal der Residenz. 

Roter Teppich, großes Buffet und Promis in Abendgarderobe? Fehlanzeige, war die eigentlich im Mai geplante Gala doch wegen Corona abgesagt worden. Ein Umstand, den der "Tatort"-Schauspieler Klare zwar versteht, aber dennoch sehr bedauert: "Da kriegt man endlich mal so eine schöne Ehrung und dann ist das in so einem kleinen Rahmen, das ist schon sehr schade".

Schauspieler Felix Klare will nach überstandener Corona-Pandemie eine Party schmeißen.
Schauspieler Felix Klare will nach überstandener Corona-Pandemie eine Party schmeißen.  © Matthias Balk/dpa

Update, 14. Oktober, 14.16 Uhr: Bundesregierung: Quarantänepflicht für Risikogebiete ab 8. November

Die neue Quarantänepflicht für Rückkehrer aus ausländischen Corona-Risikogebieten soll ab dem 8. November gelten. Die Details regelt eine Musterquarantäneverordnung, die das Bundeskabinett am Mittwoch verabschiedete und die eine "gemeinsame Arbeitshilfe für alle Länder" darstellen soll, wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch sagte. 

Die konkrete Umsetzung liegt bei den Bundesländern, Reisende müssen deren jeweilige Regeln beachten. Ursprünglich sollten die Neuerungen schon zum 15. Oktober kommen. "Unser gemeinsames Ziel ist, neue Infektionsherde in Deutschland durch Einreisen nach Deutschland zu verhindern", sagte Seibert. "Und deswegen halten wir grundsätzlich an der Pflicht fest, dass jemand nach Einreise aus Risikogebieten sich in Selbstisolation begibt."

Wer sich in den zehn Tagen vor der Einreise in einem vom Robert Koch-Institut als Risikogebiet eingestuften Land oder einer solchen Region aufgehalten hat, muss laut Seibert demnächst bei seiner Rückkehr unverzüglich für zehn Tage in Quarantäne gehen. Zudem muss er sich beim Gesundheitsamt melden. Wer die Selbstisolation vorzeitig beenden möchte, kann frühestens am fünften Tag nach der Einreise einen Coronavirus-Test machen lassen. 

Wenn das Ergebnis negativ ist, endet die Pflicht zur Quarantäne. In jedem Fall ist das Gesundheitsamt über das Ergebnis zu informieren. Wenn der Test negativ ausfällt, aber innerhalb von zehn Tage Symptome einer Covid-19-Erkrankung auftreten, müssen Betroffene einen weiteren Test machen. Die allermeisten Infektionen würden derzeit aus dem Ausland in die Bundesrepublik getragen, sagte Seibert. Nur etwa zehn Prozent der Infektionen ereigneten sich im Inland.

Update, 14. Oktober, 14.13 Uhr: Corona-Teststelle am Flughafen Tegel schließt

Fluggäste können von diesem Donnerstag an keine Corona-Tests mehr am Flughafen Tegel vornehmen lassen. 

"Vor dem Hintergrund der kommenden Schließung Tegels werden Reisende aus Risikogebieten an den Zentralen Omnibusbahnhof und den Hauptbahnhof verwiesen", sagte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit am Mittwoch. Man halte das für zumutbar. 

Der Flughafen geht am 8. November vom Netz, der Berliner Flugverkehr wird dann in Schönefeld konzentriert. Die Teststelle in Tegel war zum Ende der Urlaubssaison Ende Juli in Betrieb gegangen.

Update, 14. Oktober, 14.11 Uhr: Lars Brocker: Bundestag muss Basis für Corona-Regeln schaffen

Der Präsident des Verfassungsgerichtshofs Rheinland-Pfalz, Lars Brocker, hat den Bundestag aufgefordert, die Corona-Auflagen dringend auf solide gesetzliche Füße zu stellen. "Seit Monaten formulieren Verwaltungsgerichte bundesweit in ihren Beschlüssen Bedenken gegenüber dem bislang weitgehend exekutiven Regelungsregime der Corona-Verordnungen", sagte der oberste Richter des Landes.

"Diese deutlichen Warnhinweise werden noch nicht hinreichend wahrgenommen." Verwaltungsgerichte könnten einzelne Vorschriften in den Corona-Rechtsverordnungen womöglich "von einem Tag auf den anderen kassieren", weil sie gegen den Parlamentsvorbehalt und damit gegen die Verfassung verstießen, sagte der oberste Richter des Landes der «Rhein-Zeitung».

"Das vom parlamentarischen Gesetzgeber abgekoppelte Sonderrechtsregime von Corona-Verordnungen gerät zunehmend in Konflikt mit den rechtsstaatlichen Vorgaben der Verfassung", betonte Brocker. "Nicht weil die Maßnahmen per se zu weitgehend wären, sondern weil weiterhin allein die Exekutive handelt."

"Die Corona-Krise ist aber weder allein die Stunde der Exekutive noch der sie kontrollierenden Judikative: Alle drei Staatsgewalten müssen ihren Beitrag leisten und deshalb dringend als zentrales Staatsorgan auch der Deutsche Bundestag", erläuterte der Jurist. Die Landesparlamente könnten diese verfassungsrechtliche Lücke entgegen anderslautenden Vorschlägen nicht alleine schließen.

Der Deutsche Bundestag sollte die Warnhinweise der Verwaltungsgerichte als Handlungsaufforderung begreifen, gesetzgeberisch tätig zu werden und so die Verordnungen als dringend notwendiges Instrument zur Bekämpfung der Pandemie verfassungsrechtlich abzusichern, forderte Brocker. "Dies ist aus grundrechtlicher Sicht gerade jetzt angesichts bevorstehender Verschärfungen von Schutzmaßnahmen dringend geboten."

Lars Brocker (l.) ist der Vorsitzende Richter und Präsident des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts von Rheinland-Pfalz.
Lars Brocker (l.) ist der Vorsitzende Richter und Präsident des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts von Rheinland-Pfalz.  © Thomas Frey/dpa

Update, 14. Oktober, 14.09 Uhr: Migrantencamp in Griechenland nach Corona-Fällen unter Quarantäne

Nach der Ansteckung von mindestens 30 Menschen mit dem Coronavirus ist das Migrantencamp von Vial auf der Insel Chios in Griechenland bis zum 21. Oktober unter Quarantäne gestellt worden. Dies teilte das griechische Migrationsministerium am Mittwoch mit. 

Bereits im August war das Camp vorübergehend unter Quarantäne gestellt worden. Im Lager von Vial leben gut 3200 Menschen, die das Camp nun vorerst nicht mehr verlassen dürfen. Nur eine geringe Zahl von Angestellten darf es noch betreten. Es werden umfangreiche gesundheitliche Kontrollen durchgeführt, wie das Migrationsministerium in Athen mitteilte.

Update, 14. Oktober, 14.08 Uhr: Regierungssprecher geht von schwierigen Beratungen bei Merkel aus

Die Bundesregierung schließt nicht aus, dass die Beratungen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder an diesem Nachmittag am Ende zu keiner einheitlichen Linie führen. "Einheitlichkeit ist wünschenswert. Aber Einheitlichkeit ist auch kein Selbstzweck und es ist nicht gesichert, dass alle Teilnehmer heute zu gleichen Überzeugungen kommen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. 

Er sprach von einer "wichtigen Beratung mit Blick auf den Herbst, auf den Winter, auf das Weihnachtsfest, das wir alle miteinander verbringen werden". Es gehe darum, zu einer Zahl von Corona-Neuinfektionen zurückzukommen, bei denen die Kontaktverfolgung in jedem einzelnen Fall möglich sei. Die Entwicklung der Zahlen sei stellenweise inzwischen über den Punkt hinaus, an dem die Gesundheitsämter dies erfüllen könnten. 

Das ist die Situation und in dieser Situation wird das heute natürlich eine schwierige Beratung.» Noch könne die Verbreitung des Virus wieder eingedämmt werden. Aber dafür müsse man konsequent handeln. Merkel werde sich bei den Beratungen für ein Handeln einsetzen, das dem Ernst der Lage und der Dringlichkeit der Aufgabe angemessen sei.

Steffen Seibert ist der Sprecher der deutschen Bundesregierung.
Steffen Seibert ist der Sprecher der deutschen Bundesregierung.  © Michael Kappeler/dpa-pool/dpa

Update, 14. Oktober, 13.54 Uhr: Iran meldet neuen Höchststand bei Corona-Toten und Neuinfektionen

Der Iran hat am Mittwoch mit 279 Corona-Toten und 4830 Neuinfektionen innerhalb eines Tages einen neuen Höchststand gemeldet. 

Wie die Sprecherin des Gesundheitsministeriums, Sima Lari, im Staatsfernsehen weiter sagte, sind seit Ausbruch der Pandemie Ende Februar über 29.000 Menschen im Zusammenhang mit Corona gestorben. Mehr als eine halbe Million Menschen habe sich infiziert. Der Iran hat etwa so viele Einwohner wie Deutschland.

Update, 14. Oktober, 13.47 Uhr: Österreich mit Corona-Rekord - 1346 Fälle in Tagesfrist

In Österreich ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus erneut auf einen Rekordwert gestiegen. Binnen Tagesfrist wurden nach Angaben des Gesundheits- und Innenministeriums vom Mittwoch 1346 neue Fälle gezählt. 

Unter Berücksichtung der Zahl der Einwohner ist der Wert in etwa doppelt so hoch wie in Deutschland. Die meisten neuen Fälle verzeichneten Wien (402), Oberösterreich (234), Tirol (184), Niederösterreich (139) und Salzburg (134). Auch die Belegung der Betten mit Covid-19-Patienten auf Intensiv- wie Normalstationen in Österreichs Kliniken stieg zuletzt an. 

Update, 14. Oktober, 13.43 Uhr: Landtagswahl in Sachsen-Anhalt könnte reine Briefwahl werden

In Sachsen-Anhalt könnte die Landtagswahl am 6. Juni 2021 unter bestimmten Umständen als reine Briefwahl abgehalten werden. Der Landtag in Magdeburg beschloss am Mittwoch eine von den Koalitionsfraktionen eingebrachte Änderung des Wahlgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt gemeinsam mit einer Änderung des Kommunalverfassungsgesetzes. 

Falls eine Urnenwahl etwa aufgrund einer krisenhaften Situation in der Corona-Pandemie unmöglich sein sollte, könnte demnach die Wahl als reine Briefwahl möglich sein. Ob die Voraussetzungen gegeben sind, würde die Landeswahlleiterin feststellen.

Üblicherweise ist die Briefwahl auf Antrag möglich. Der Regelfall ist, dass die Wählerinnen und Wähler ihre Stimme in einem Wahllokal abgeben. Die Briefwahl ist verfassungsmäßig die Ausnahme und ergänzt die Urnenwahl. Die jetzige Regelung bezieht sich auf den Ausnahmefall einer pandemischen Notlage. Die AfD, größte Oppositionsfraktion im Landtag, sprach sich gegen eine reine Briefwahl aus und kritisierte vor allem, dass die Landeswahlleiterin die Entscheidung treffen soll. Die Linke betonte, sie halte die Regelung für verfassungsrechtlich erheblich bedenklich.

Während die Koalitionsfraktionen von CDU, SPD und Grünen der Gesetzänderung zustimmten, lehnte die AfD ihn ab, die Linke sowie ein fraktionsloses Landtagsmitglied enthielten sich.

Der Landtag von Sachsen-Anhalt wird womöglich bald ausschließlich per Briefwahl bestimmt.
Der Landtag von Sachsen-Anhalt wird womöglich bald ausschließlich per Briefwahl bestimmt.  © Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 14. Oktober, 13.40 Uhr: Telefonische Krankschreibung soll wieder ausgedehnt werden

Telefonische Krankschreibungen beim Arzt wegen Erkältungsbeschwerden sollen wegen der Corona-Lage bis Jahresende wieder umfangreicher möglich gemacht werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte am Mittwoch in Berlin einen entsprechenden Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses im Gesundheitswesen für Donnerstag an. 

Das Gremium ist mit Vertretern von Ärzten, Kliniken und gesetzlichen Krankenkassen besetzt. "Wir wollen natürlich mögliche Infektionen im Gesundheitswesen selbst und in der Arztpraxis bei Grippe sowie bei Corona vermeiden", sagte Spahn.

Bundesweit waren telefonische Krankschreibungen bereits in der Anfangsphase der Pandemie möglich. Später war entschieden worden, diese nur noch abhängig vom Infektionsgeschehen auf Antrag regional und zeitlich befristet per Ausnahmeregelung zuzulassen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hatte sich zuletzt dafür stark gemacht, angesichts steigender Corona-Infektionszahlen, die Regelung im Herbst und Winter wieder auszudehnen. Das Instrument habe die Praxen bereits im März und April erheblich entlastet.

Update, 14. Oktober, 13.39 Uhr: Drei weitere infizierte Schlachthof-Mitarbeiter in München

Bei Reihentests in Münchner Schlachthöfen sind drei weitere Arbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Während bei den Tests in der Schweineschlachtung alle 37 Ergebnisse negativ waren, gab es in der Rinderschlachtung erneut schlechte Nachrichten: 3 der 123 Abstriche waren positiv. Die Betroffenen sowie ihre unmittelbaren Kontaktpersonen müssen nun in eine 14-tägige Quarantäne, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte.

Die Testung in der Schweineschlachtung hatte das Gesundheitsreferat vorsorglich auf freiwilliger Basis angeboten, nachdem es in den vergangenen Wochen in der Rinderschlachtung zu vereinzelten Corona-Fällen gekommen war. Die Tests dort hatte der Betreiber selbst veranlasst. Die Rinder- und die Schweineschlachtung sind die beiden großen Münchner Schlachtbetriebe, die aus dem ehemaligen städtischen Schlachthof hervorgegangen sind.

Beim Fleischverarbeiter Tönnies in Nordrhein-Westfalen hatte es im Frühsommer einen Corona-Massenausbruch gegeben. Der Vorfall hatte eine Debatte über die Arbeits- und Lebensbedingungen der dort angestellten Arbeiter ausgelöst. In der Pandemie gab und gibt es immer wieder Corona-Ausbrüche in Schlachthöfen.

In Münchner Schlachthöfen gibt es weitere Coronafälle.
In Münchner Schlachthöfen gibt es weitere Coronafälle.  © Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Update, 14. Oktober, 13.37 Uhr: Fingiertes Corona-Schreiben als Vorbereitung für Einbruch

Dreiste Ganoven haben eine Familie in Offenbach mit einem fingierten Corona-Schreiben für einen Einbruch aus der Wohnung gelockt. Vermeintlich im Namen des Bundesministeriums der Gesundheit teilten die Kriminellen einem 52-Jährigen in dem gefälschten Schreiben mit, dass er Kontakt mit einer positiv getesteten Person gehabt habe. 

Der Mann wurde nach Polizeiangaben vom Mittwoch aufgefordert, sich zu einem bestimmten Zeitpunkt mit seiner ganzen Familie in einer Frankfurter Klinik vorzustellen. Auf dem Weg in die Klinik habe der 52-Jährige dann aber Zweifel bekommen und sei umgedreht. Zurück in der Wohnung musste er am Dienstagabend feststellen, dass zwischenzeitlich eingebrochen worden war.

Allerdings rechneten die Ganoven offensichtlich nicht mehr der schnellen Rückkehr und flüchteten Hals über Kopf. Hierbei sollen Zeugen gesehen haben, wie sie mit einem schwarzen Geländewagen das Weite suchten. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Einbrecher die Wohnung zuvor ausgespäht hatten und darauf warteten, dass die Familie die Wohnung verlässt. Beute machten sie der Polizei zufolge trotz der raschen Rückkehr - Schmuck und Taschen im Wert von rund 5500 Euro.

Update, 14. Oktober, 13.34 Uhr: Nach Corona-Ausbruch an Bibelschule weitere Infizierte in Gemeinden

Nach einem Corona-Ausbruch an einer Bibelschule im Kreis Lippe geraten weitere Infektionen im Zusammenhang mit freikirchlichen Einrichtungen dort in den Fokus. Mit 65 infizierten Schülern an der Bibelschule sei die Zahl der positiv auf das Virus Getesteten abermals leicht gestiegen, sagte eine Sprecherin des Kreises Lippe am Mittwoch. 

Außerdem seien mindestens 160 Kontaktpersonen ermittelt worden, deren Testergebnisse noch ausstehen. Zeitgleich untersuche man einen Zusammenhang zu einem Ausbruch mit 17 Infizierten in einer Kita mit freikirchlichem Hintergrund in Lemgo sowie zu weiteren Personen mit nachgewiesener Corona-Infektion, die freikirchliche und mennonitische Gottesdienste besucht haben.

Aktive Corona-Fälle im Zusammenhang mit Gottesdiensten der evangelischen und katholischen Kirche seien dagegen nicht bekannt, heißt es in einer Mitteilung des Kreises. Am Mittwoch lag die wichtige Infektionskennziffer von Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen kreisweit bei 34,5.

Update, 14. Oktober, 13.32 Uhr: CDU will Amthor in Tennishalle zum Bundestagskandidaten küren

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor soll am 24. Oktober in einer Tennishalle in Torgelow (Vorpommern-Greifswald) zum Direktkandidaten bestimmt werden. Der 27-Jährige, der zuletzt wegen Lobbyarbeit für ein New Yorker Start-up-Unternehmen in die Kritik geraten war, ist bisher der einzige Kandidat für diese Wahlversammlung, wie am Mittwoch ein Sprecher des Kreisverbandes sagte. Es seien aber weitere Vorschläge möglich.

Im Wahlkreis 16 (Mecklenburgische Seenplatte I – Vorpommern-Greifswald II), der Teile zweier besonders großer Landkreise Deutschlands umfasst, gibt es rund 1000 CDU-Mitglieder. Zur Wahlversammlung, die wegen Corona-Einschränkungen in eine größere Halle verlegt wurde, werde mit etwa 140 Parteimitgliedern gerechnet. Amthor war vom Kreisvorstand Vorpommern-Greifswald nominiert worden. Er hatte sich für den Landesvorsitz der CDU beworben, war dann aber wegen Nebentätigkeit und Lobbyarbeit für das IT-Unternehmen Augustus Intelligence in die Kritik geraten.

Nach seinen Angaben wurde die Zusammenarbeit beendet. In der Folge nahm er von der Kandidatur als Landeschef Abstand. Der Bundestag sah bei dieser Nebentätigkeit keine Rechtsverstöße. Inzwischen ist Amthors Parteikollege Michael Sack, Landrat in Greifswald, zum Landesvorsitzenden gewählt worden. Sack werde auch in Torgelow sprechen, hieß es. 2017 hatte Amthor mit 31,2 Prozent der Erststimmen vor Enrico Komning (AfD) (23,5 Prozent) gewonnen.

Philipp Amthor (CDU) ist schon mit 27 Jahren Bundestagsabgeordneter.
Philipp Amthor (CDU) ist schon mit 27 Jahren Bundestagsabgeordneter.  © Michael Kappeler/dpa

Update, 14. Oktober, 13.31 Uhr: Niederlande: Notaufnahmen in Krankenhäusern zeitweise geschlossen

Durch die Verbreitung des Coronavirus ist die Gesundheitsversorgung in den Niederlanden gefährdet. In Amsterdam, Rotterdam und Den Haag mussten die Notaufnahmen von Krankenhäusern bereits zeitweilig geschlossen werden, wie der Leiter des Netzwerkes Akute medizinische Versorgung, Ernst Kuipers, am Mittwoch dem Parlament in Den Haag mitteilte. Weil alle Betten belegt waren und zu wenig Personal zur Verfügung stand, mussten Erste-Hilfe-Abteilungen für mehrere Stunden schließen und Krankenwagen Patienten in andere Krankenhäuser oder Städte bringen.

In Krankenhäusern und auf Intensivstationen in den Niederlanden nimmt die Zahl der Covid-19-Patienten indes schnell zu. Die Regierung verschärfte die Maßnahmen und verhängte einen "Teil-Lockdow".

Trotz der neuen Corona-Maßnahmen rechnen die Krankenhäuser damit, dass bis November im günstigsten Fall 40 Prozent der regulären Versorgung gestrichen werden müsse. Sollten die Maßnahmen nicht greifen, wird im schlimmsten Fall mit einer Reduzierung von 75 Prozent gerechnet. "Dann bleibt neben der Covid-19-Pflege nur noch die Erste Hilfe übrig", sagte Kuipers. Die Situation sei im Vergleich zur ersten Welle "düsterer". Krankenhäuser strichen bereits Hunderte von Operationen und hätten zahlreiche Behandlungen abgesagt.

In der vergangenen Woche waren in den Niederlanden fast 44.000 Neuinfektionen registriert worden - 60 Prozent mehr als in der Vorwoche und 252 pro 100.000 Einwohner.

Update, 14. Oktober, 13.26 Uhr: RKI-Chef hält massive Corona-Weiterverbreitung noch für vermeidbar

Eine massive Weiterverbreitung bei den Corona-Fallzahlen ist aus Sicht des Leiters des Robert Koch-Instituts (RKI) noch vermeidbar. Er gehe davon aus, dass man in Deutschland das exponentielle Wachstum, noch unterdrücken könne, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Mittwoch in Berlin. "Aber dafür müssen wir uns auch anstrengen." Er halte die derzeitige Situation nicht für gefährlicher als die im Frühjahr.

Insgesamt sieht Wieler heute im Vergleich zum März viel mehr Erfahrung und Wissen im Umgang mit dem Virus, etwa um die Maßnahmen geschickter einzusetzen und um bei Ausbrüchen schnell zu reagieren. Sollten die Zahlen jedoch weiter steigen, steige aber die Gefahr, mahnte Wieler. Man müsse versuchen, sie klein zu halten. Entscheidend sei das Verhalten der Gesellschaft, das Virus selbst habe sich nicht verändert.

Zur Diskussion um die als kritisch definierte Schwelle von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen sagte Wieler, es gebe keinen perfekten Wert. Der 50er-Wert habe sich aber in den vergangenen Monaten bewährt und werde auch in anderen Ländern genutzt. Er halte ihn für "praktikabel". Der Charité-Epidemiologe Stefan Willich hatte kürzlich moniert, es fehle ein "vernünftiger Bezugsrahmen" - schließlich würden schon allein wegen der Ausweitung der Tests Überschreitungen des Werts wahrscheinlicher.

Lothar Wieler ist der Leiter des deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI).
Lothar Wieler ist der Leiter des deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI).  © Tobias Schwarz/AFP/Pool/dpa

Update, 14. Oktober, 13.13 Uhr: Nordirland verschärft Corona-Maßnahmen: Pubs zeitweise geschlossen

Im britischen Landesteil Nordirland werden die Corona-Maßnahmen deutlich verschärft. Alle Pubs und Restaurants werden vier Wochen lang geschlossen. Die Schulen werden für zwei Wochen dicht gemacht. Man müsse die Virus-Ausbreitung bremsen, sagte die nordirische Regierungschefin Arlene Foster am Mittwoch in Belfast. Besonders viele Infektionen gibt es in der Stadt Derry und Umgebung, wo viele Menschen an der Grenze zum EU-Staat Irland leben.

Auch andere britische Regionen sind stark von der Pandemie betroffen: der Norden Englands, Schottland und Teile von Wales. Jeder Landesteil in Großbritannien mit seinen insgesamt fast 67 Millionen Einwohnern entscheidet über seine eigenen Maßnahmen in der Corona-Krise.

In England gilt seit Mittwoch ein dreistufiges System, das die Maßnahmen nach dem Risikograd - mittel, hoch oder sehr hoch - einstuft. Damit wollte Premierminister Boris Johnson die Kriterien vereinheitlichen. Kritiker bezeichnen sein Vorgehen jedoch als unzureichend. Das wissenschaftliche Beratergremium Sage hatte der Regierung schon vor Wochen einen landesweiten Lockdown empfohlen.

In ganz Großbritannien sind am Dienstag mehr als knapp 17.000 neue Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden gemeldet worden. Die Zahl der Todesfälle mit Covid-19 lag mit 143 so hoch wie zuletzt im Juni.

Update, 14. Oktober, 13.04 Uhr: Spahn: Neue Corona-Testverordnung tritt am Donnerstag in Kraft

Die neue Corona-Testverordnung soll an diesem Donnerstag in Kraft treten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Mittwoch in Berlin, er habe die Verordnung am Morgen unterschrieben, sie trete am Donnerstag in Kraft.

Corona-Tests sollen damit künftig stärker auf Risikogruppen und das Gesundheitswesen konzentriert werden - weniger auf Reiserückkehrer. Geplant ist unter anderem, dass Pflegeheime und Krankenhäuser "Antigen-Schnelltests" großzügig nutzen können, damit Besucher, Personal und Patienten regelmäßig getestet werden können. Spahn hatte kürzlich von zusätzlichen Tests "in großer Millionenzahl pro Monat" gesprochen.

Er nannte es besorgniserregend, dass die Infektionszahlen jetzt auch bei Älteren wieder anstiegen. "Ob Sie 10.000 Infizierte 20-Jährige haben oder 10.000 infizierte 80-Jährige (...) macht einen großen Unterschied." Deswegen sei gerade der Schutz von Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen im Gesundheitswesen wichtig, um den "Eintrag" zu minimieren.

Jens Spahn (CDU) ist der Bundesgesundheitsminister.
Jens Spahn (CDU) ist der Bundesgesundheitsminister.  © Fabrizio Bensch/Reuters Pool/dpa

Update, 14. Oktober, 12.58 Uhr: Erneut Fernunterricht an Moskauer Schulen wegen Corona

Angesichts dramatisch steigender Corona-Zahlen in Russland muss ein Teil der Schüler in Moskau wieder zu Hause lernen. Die Klassenstufen sechs bis elf werden vom kommenden Montag an in den Fernunterricht wechseln, wie die Stadtverwaltung am Mittwoch mitteilte. Die jüngeren Schüler sollen nach den Herbstferien wieder zur Schule zurückkehren dürfen. Diese Regelung gilt demnach zunächst für zwei Wochen. Bereits im Frühjahr mussten in Russland alle Schüler zu Hause lernen.

Die Behörden meldeten am Mittwoch landesweit 14.231 neue Infektionen an einem Tag - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Damit erkrankten bislang mehr als 1,3 Millionen Menschen in dem Land. 23.205 starben im Zusammenhang mit dem Virus. Mehr als eine Million Menschen erholten sich bereits nach einer Erkrankung. Besonders viele Infektionen gibt es in Moskau.

Die Behörden in der Hauptstadt kontrollieren seit Tagen verstärkt, ob die Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Einkaufszentren und Supermärkten einen Mund-Nasen-Schutz tragen - und verhängen Bußgelder bei Verstößen. Viele Moskauer hatten in den vergangenen Wochen in öffentlichen Räumen auf eine Maske verzichtet.

Update, 14. Oktober, 12.55 Uhr: Philologenverband fordert einheitliche Corona-Regeln an Schulen

Der Philologenverband Baden-Württemberg hat landesweit einheitliche Vorgaben für die Schulen beim Umgang mit dem Coronavirus gefordert. "Dass Stuttgart die Maskenpflicht an den Schulen einführt, Esslingen trotz noch höherer Inzidenz aber nicht, ist doch ein schlechter Witz. Dafür bedarf es klarer Richtlinien", sagte der PhVBW-Vorsitzende Ralf Scholl am Mittwoch.

Entscheidungen über eine Maskenpflicht oder ein rollierendes System mit halben Klassenstärken dürften nicht von Zufällen oder den Vorlieben lokaler Entscheidungsträger abhängen. Statt eine "völlig wirklichkeitsferne Debatte" über eine Verlängerung der Weihnachtsferien zu führen, sollten endlich wirksame Maßnahmen ergriffen werden, erklärte Scholl.

"Die Schulen müssen für Schüler und Lehrkräfte sicher gemacht werden, damit sie geöffnet bleiben können, und dazu muss Geld im Rahmen des Nachtragshaushalts in die Hand genommen werden." Dazu gehöre besonders die Anschaffung von Raumluftreinigern. Zudem müssten die Verantwortlichen darüber nachdenken, in Risikogebieten ein rollierendes System mit halben Klassenstärken einzuführen. Auf diese Weise könne der Sicherheitsabstand besser eingehalten werden, erklärte Scholl.

Allerdings seien in den Risikogebieten weniger die Schulen das Problem bei den Corona-Infektionen, sondern ein "viel zu häufig unverantwortliches Freizeitverhalten", meinte Scholl. Solange es also im privaten Raum keine strengeren Regelungen gebe, hätten Vorgaben in allen anderen Bereichen nur begrenzte Wirkung.

Ralf Scholl ist der Landesvorsitzender des Philologenverbands Baden-Württemberg (PhV).
Ralf Scholl ist der Landesvorsitzender des Philologenverbands Baden-Württemberg (PhV).  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 14. Oktober, 12.52 Uhr: Corona-Verbote: IHK-Chef warnt vor Verlust an Akzeptanz

Der Chef der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau, Thomas Brockmeier, hat vor einem Verlust der Akzeptanz von Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gewarnt. Statt einer bundeseinheitlichen Verschärfung von Sanktionen sei es wichtig, die regionalen Besonderheiten beim Infektionsgeschehen zu betrachten. 

Sachsen-Anhalt habe mit Mecklenburg-Vorpommern bislang die geringste Anzahl an Corona-Fällen, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Brockmeier am Donnerstag. Die Menschen hielten sich überwiegend an die Regeln, es gebe keine Hotspots.

"Wenn in diese Situation hinein dann auch nur die leiseste Verschärfung kommt, wie zum Beispiel eine verschärfte Maskenpflicht mit entsprechenden Sanktionen bei Verstößen, dann fragen sich sicherlich einige Menschen, was kommt denn jetzt noch, wo es doch gut läuft", sagte Brockmeier.

"Und wenn man an diesen Stellen die Akzeptanz der Bevölkerung verliert, dann wird man ganz übel auf die Nase fallen, wenn man später, bei größeren Problemen, darauf angewiesen ist, auf Akzeptanz zu stoßen", sagte der IHK-Chef auf einer Pressekonferenz zum Konjunkturbericht für das dritte Quartal 2020. Daraus geht laut Kammer hervor, dass sich die Wirtschaft im Süden Sachsen-Anhalts nach dem Lockdown nunmehr erholt hat.

Update, 14. Oktober, 12.48 Uhr: Nur noch leicht im Minus: Buchmärkte erholen sich vom Corona-Schock

Nach einem ersten Einbruch verzeichnen Buchhändler in vielen Ländern trotz der andauernden Corona-Pandemie eine deutlich gestiegene Nachfrage. So verbucht etwa der französische Buchmarkt nach Ablauf der ersten drei Quartale insgesamt noch einen Umsatzrückgang von minus 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 

Während des harten Lockdowns hatten die Verluste noch fast 67 Prozent betragen. In der Schweiz gewannen die Erlöse wieder beträchtlich an Boden, so dass die Gesamteinbußen aktuell nur noch bei minus 2,9 Prozent liegen. Dies ist das Ergebnis einer Sonderauswertung von GfK Entertainment in Baden-Baden zum Start der Frankfurter Buchmesse.

Auch in Spanien und Italien sind die Verluste der ersten neun Monate im Sommer auf minus 11 beziehungsweise etwa minus 4 Prozent zusammengeschrumpft. Der Buchmarkt in den Niederlanden weist - zumindest Stand Ende September - sogar ein Plus von 5,8 Prozent auf.

Bei Buchhändlern geht es wirtschaftlich nach dem ersten Tief der Corona-Krise langsam wieder bergauf.
Bei Buchhändlern geht es wirtschaftlich nach dem ersten Tief der Corona-Krise langsam wieder bergauf.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Update, 14. Oktober, 12.40 Uhr: DGB ruft Unternehmen zu mehr Homeoffice wegen Corona-Infektionen auf

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat die Unternehmen in Niedersachsen angesichts der wieder steigenden Zahl von nachgewiesenen Corona-Infektionen zu mehr Homeoffice aufgerufen. 

"Jetzt gilt es, Ruhe zu bewahren, aber gleichzeitig auch die steigenden Neuinfektionen in den Griff zu bekommen, um einen Lockdown zu verhindern", sagte der DGB-Landesvorsitzende Mehrdad Payandeh am Mittwoch in Hannover. Er begrüßte den Appell von Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) vom Vortag, wieder verstärkt zu Hause zu arbeiten.

"Homeoffice hat sich als Instrument im Frühjahr bewährt, Unternehmen sollten es bewusst und proaktiv zur Vermeidung von Corona-Infektionen einsetze"», sagte der DGB-Chef. "Es schützt die Gesundheit aller, wenn in Betrieben, aber auch in Bussen und Bahnen weniger Menschen unterwegs sind. Wir alle müssen die Corona-Pandemie ernst nehmen." Gleichzeitig forderte Payandeh die Politik auf, ein Recht auf Homeoffice gesetzlich zu verankern und vor allem den Arbeits- und Gesundheitsschutz sicherzustellen.

Update, 14. Oktober, 12.32 Uhr: 135 Corona-Neuinfektionen in Hamburg - Sieben-Tage-Wert über 39

Nach Tests auf das Coronavirus sind in Hamburg innerhalb eines Tages 135 neue Fälle festgestellt worden. Wie die Gesundheitsbehörde am Mittwoch mitteilte, stieg die Sieben-Tage-Inzidenz von 37,0 auf 39,2 Neuinfektionen.

Der Wert, der die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, liegt somit weiterhin über dem als kritisch geltenden Wert von 35. Am Dienstag waren 114 neue Fälle innerhalb eines Tages gemeldet worden.

Seit Beginn der Pandemie infizierten sich in Hamburg 9287 Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2. Rund 7300 gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) als genesen, 100 mehr als am Dienstag. Bislang starben nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) 241 Menschen an Covid-19. Diese Zahl ist seit dem 2. Oktober unverändert. Das RKI zählte für Hamburg insgesamt 278 Tote, einen mehr als am Dienstag.

An einigen Orten innerhalb Hamburgs gilt neuerdings eine verschärfte Maskenpflicht.
An einigen Orten innerhalb Hamburgs gilt neuerdings eine verschärfte Maskenpflicht.  © Markus Scholz/dpa

Update, 14. Oktober, 12.29 Uhr: Neue Regeln für Corona-Verdienstausfall geplant

Die Koalition plant zusätzliche Möglichkeiten der Entschädigung bei Verdienstausfällen für Eltern, die ihre Kinder wegen Corona zu Hause betreuen müssen. Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten soll es dagegen keine Entschädigung mehr geben. Das geht aus einer sogenannten Formulierungshilfe für die Koalitionsfraktionen des Bundestages zu weiteren Änderungen des Infektionsschutzgesetzes hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

So solle künftig ein Entschädigungsanspruch auch für einzelne Eltern in Betracht kommen, die ein Kind zu Hause betreuen müssen, weil das Gesundheitsamt ihren Nachwuchs unter Quarantäne gestellt hat. Bisher sah die Regelung eine Entschädigung vor, wenn Schulen oder Kitas behördlich geschlossen wurden und keine anderweitige Betreuung möglich war. 

Eltern, die dann nicht zur Arbeit können, können 67 Prozent des Nettoeinkommens als Entschädigung vom Staat erhalten. Inzwischen werden allerdings zwar weiterhin vereinzelt auch ganze Einrichtungen geschlossen, aber auch einzelne Klassen oder Lerngruppen nach Hause geschickt.

Für Menschen, die "vermeidbare Reisen" in ausländische Risikogebiete antreten, soll es nach der Rückkehr für die Zeit der vorgeschriebenen Quarantäne keine Verdienstausfallentschädigung mehr geben. Das soll dann gelten, wenn das Gebiet mindestens zwei Tage vor Reiseantritt bereits als Risikogebiet vom Robert Koch-Institut ausgewiesen wurde. Ausgenommen sein sollen "außergewöhnliche Umstände", wie die Geburt des eigenen Kindes oder der Tod eines nahen Angehörigen.

Update, 14. Oktober, 12.22 Uhr: Streik der Staatsbediensteten in Griechenland - Flüge fallen aus

Wer am Donnerstag von und nach Griechenland fliegen will, muss sein Programm ändern. Wegen der Beteiligung der griechischen Fluglotsen an einem Streik der Staatsbediensteten fallen fast alle Flüge zwischen 08.00 Uhr Ortszeit (07.00 MESZ) am Donnerstag bis 08.00 Uhr Ortszeit (07.00 MESZ) Freitag aus. 

Dies teilten am Mittwoch die griechischen Fluglinien mit. Die Gewerkschaft der Staatsbediensteten (ADEDY) fordert mehr Geld, die Einstellung von neuen Beamten und wegen der Corona-Pandemie mehr Personal für die staatlichen Krankenhäuser und hat deswegen zu einem 24-stündigen Streik am Donnerstag aufgerufen. Zu Problemen könnte es auch im Nahverkehr kommen, berichtete das Staatsfernsehen (ERT) am Mittwoch.  

Corona beeinflusst den Flugverkehr: Während in Griechenland die Fluglotsen streiken, sorgen sich deutsche Flughäfen um ihre Zukunft.
Corona beeinflusst den Flugverkehr: Während in Griechenland die Fluglotsen streiken, sorgen sich deutsche Flughäfen um ihre Zukunft.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 14. Oktober, 12.19 Uhr: Flughäfen bangen um Existenz - Schnelle Finanzhilfen gefordert

Milliardenschwere Verluste und keine Aussicht auf eine schnelle Erholung des Flugverkehrs: Die Flughäfen in Deutschland bangen in der Corona-Krise um ihre Existenz. Der Branchenverband ADV forderte am Mittwoch erneut die politischen Entscheidungsträger auf, schnelle Finanzhilfen zu bewilligen.

Faktisch befinde sich die Luft- und Reisebranche in einem zweiten Lockdown mit einem Passagiervolumen von unter 20 Prozent. Vorschläge zu einer Teststrategie für Passagiere seien "mehr oder weniger ungehört" geblieben, lautete die Kritik an der bisherigen Strategie zur Eindämmung der Pandemie.

In einem ersten Schritt müssten die Vorhaltekosten aus der Zeit des Lockdowns im Frühjahr erstattet werden, in denen die Flughäfen ihre Infrastruktur aufrecht erhalten haben, erklärte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Die Kosten dafür bezifferte er auf 740 Millionen Euro. Bundesregierung und Bundesrat hatten für diesen Schritt bereits Zustimmung signalisiert. Für den 6. November hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zu einem Luftverkehrsgipfel eingeladen.

Weitere Hilfen für die meist im öffentlichen Besitz befindlichen Flughafenbetreiber seien aber notwendig, argumentierte der ADV. Im laufenden und nächsten Jahr gingen die Einnahmen der Flughäfen um zusammen mehr als 6 Milliarden Euro zurück, warnte der Verband. An fast allen Standorten reichten die flüssigen Mittel nur noch bis ins zweite Halbjahr 2021. Jeder vierte der rund 180.000 Arbeitsplätze sei direkt gefährdet. Trotz bestehender Bundesrahmenregelung seien bislang kaum Beihilfen geflossen.

Update, 14. Oktober, 12.14 Uhr: Experten erforschen Krebspatienten-Versorgung bei Pandemie

Zusammen mit Kollegen in Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen untersuchen Medizinwissenschaftler der TU Dresden die Folgen der Corona-Pandemie für Krebspatienten. Der Forschungsverbund CancerCOVID wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 400.000 Euro gefördert, wie die Medizinische Fakultät der TU Dresden am Mittwoch mitteilte. 

Die auf anderthalb Jahre angelegte Studie soll Erkenntnisse zu den medizinischen, psychischen und sozialen Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf Tumorpatienten und deren Angehörige ermitteln. Zudem soll sie Empfehlungen zur Prioritätensetzung der Krebsversorgung in künftigen Pandemien geben.

CancerCOVID wird vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg koordiniert. Neben dem Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung der Dresdner Hochschulmedizin ist die Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin an der Ruhr-Universität Bochum beteiligt.

Die Dresdner Forscher werten anonymisierte Daten zur Versorgung von Patienten im März und April 2020 aus und diskutieren die Ergebnisse mit Onkologen, Vertretern aus dem Gesundheitswesen und der Politik bezüglich der Konsequenzen für die Zukunft. Davon sollen Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, um in Ausnahmesituationen dieser Art "die akute, aber auch psychosoziale Versorgung von Krebspatientinnen und Patienten zu gewährleisten".

Medizinwissenschaftler der TU Dresden testen die Folgen der Corona-Pandemie für Krebspatienten. (Symbolbild)
Medizinwissenschaftler der TU Dresden testen die Folgen der Corona-Pandemie für Krebspatienten. (Symbolbild)  © Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 14. Oktober, 12.10 Uhr: Nach Corona-Infektion von Ronaldo - Auch Juves U23-Team in Quarantäne

Nach der Corona-Infektion von Fußball-Superstar Cristiano Ronald muss nun auch das U23-Team des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin in Quarantäne. Das teilte der Club am späten Dienstagabend mit.

Grund sei ein positiver Covid-19-Test des Trainers der Mannschaft, Lamberto Zauli. Das U23-Team der Bianconeri spielt in der dritten italienischen Liga und trainiert an einem anderen Ort als die Mannschaft der Serie A, zu der auch Portugals Nationalspieler Ronaldo gehört. 

Am Dienstag war bekannt geworden, dass der 35-Jährige bei der portugiesischen Nationalelf positiv auf das Coronavirus getestet worden war.

Update, 14. Oktober, 12.07 Uhr: Jeder Dritte in NRW lebt in einem Corona-Risikogebiet

In Nordrhein-Westfalen lebt inzwischen jeder Dritte in einem Corona-Risikogebiet. Laut Robert Koch-Institut überschritten am Mittwoch neun Großstädte und vier Kreise mit mehr als 5,6 Millionen Einwohnern die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen.

Zusätzlich meldete die Städteregion Aachen mit gut 557.000 Einwohnern eine Sieben-Tage-Inzidenz von 53,3 - nach dem Wert von Dienstag. Demnach wären es fast 6,2 Millionen Menschen in Risikogebieten innerhalb des Landes NRW mit insgesamt knapp 18 Millionen Einwohnern.

Zu den Risikogebieten gehören die Millionenstadt Köln, die Landeshauptstadt Düsseldorf, Essen, Duisburg oder auch Herne mit dem am Mittwoch landesweit höchsten Wert von 95,2. Zu den seit Tagen betroffenen Kreisen Unna und Recklinghausen kamen neu die Kreise Mettmann und Olpe hinzu. Für das gesamte bevölkerungsreichste Bundesland wies das RKI einen Wert von 41,49 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche aus.

In der Kölner Fußgängerzone liegt eine Schutzmaske auf dem Boden. Zahlreiche NRW-Städte gelten neuerdings als Corona-Risikogebiete.
In der Kölner Fußgängerzone liegt eine Schutzmaske auf dem Boden. Zahlreiche NRW-Städte gelten neuerdings als Corona-Risikogebiete.  © Weronika Peneshko/dpa

Update, 14. Oktober, 12.05 Uhr: Bund will Hilfe für stark betroffene Wirtschaftsbereiche verbessern

Der Bund will Hilfsmaßnahmen für besonders von der Corona-Pandemie betroffene Branchen verbessern. 

Die angesichts steigender Infektionszahlen geplanten Einschränkungen würden dazu führen, dass einige Wirtschaftsbereiche auch in den kommenden Monaten erhebliche Einschränkungen ihres Geschäftsbetriebes hinnehmen müssten, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Mittwochnachmittag. 

Deshalb werde der Bund "Hilfsmaßnahmen für Unternehmen verlängern und die Konditionen für die hauptbetroffenen Wirtschaftsbereiche verbessern", heißt es.

Update, 14. Oktober, 12.02 Uhr: Spahn: Keine Versorgungsengpässe bei Grippe-Impfstoff

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Befürchtungen vor Engpässen beim Grippeimpfstoff zurückgewiesen. Es könne momentan lokal und zeitlich zu Lieferengpässen kommen, sagte er am Mittwoch in Berlin. "Das heißt aber nicht, dass wir Versorgungsengpässe bei diesem Grippeimpfstoff haben."

Das Bundesgesundheitsministerium hat nach eigenen Angaben für diese Saison 26 Millionen Dosen bestellt. "So viele Impfdosen standen noch nie zuvor in Deutschland für die Grippeimpfung zur Verfügung", sagte Spahn. Der Impfstoff werde nicht an einem Tag ausgeliefert, sondern stehe nach und nach zur Verfügung. Es sei sinnvoll, sich auch noch im November oder Dezember impfen zu lassen.

In den vergangenen Jahren sind nach Spahns Angaben jeweils vier bis sechs Millionen Impfdosen vernichtet worden, weil sie nicht eingesetzt wurden. Er appellierte an diejenigen, sich impfen zu lassen, "für die die Ständige Impfkommission eine Impfung empfiehlt". "Schützen Sie sich, schützen Sie andere, schützen Sie unser Gesundheitssystem." Je weniger Menschen an Grippe erkrankten, desto mehr Kapazitäten stünden für andere Patienten, vor allem für Covid-19-Erkrankte zur Verfügung.

Die Grippeimpfung wird in der Corona-Pandemie vor allem Risikogruppen wie Senioren und chronisch Kranken empfohlen. Dabei geht es darum, Superinfektionen mit anderen gefährlichen Erregern zu vermeiden, aber auch darum, die Zahl der Krankenhausaufenthalte wegen Grippe möglichst gering zu halten. Empfohlen wird eine Grippeimpfung auch für medizinisches Personal in Krankenhäusern, Pflege- und Senioreneinrichtungen und im Gesundheitswesen, dazu für Schwangere und Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen.

Jens Spahn (CDU), der Bundesminister für Gesundheit, nimmt vor Beginn der Sitzung des Bundeskabinetts im Kanzleramt seine Maske ab.
Jens Spahn (CDU), der Bundesminister für Gesundheit, nimmt vor Beginn der Sitzung des Bundeskabinetts im Kanzleramt seine Maske ab.  © Michael Kappeler/dpa-pool/dpa

Update, 14. Oktober, 11.48 Uhr: Bund will ergänzende Maskenpflicht einführen

Der Bund will eine ergänzende Maskenpflicht und eine Sperrstunde in der Gastronomie schon dann einführen, wenn die Zahl der Neuinfektionen 35 pro 100.000 Einwohner in einer Region innerhalb einer Woche überschreitet. 

Diese Maskenpflicht soll dort eingeführt werden, wo Menschen dichter oder länger zusammenkommen, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf für die Beschlussvorlage der Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Mittwochnachmittag.

In Kürze mehr dazu.

Update, 14. Oktober, 11.46 Uhr: Kölner Polizei trägt jetzt Maske

Die Kölner Polizei hat wegen der hohen Corona-Zahlen in der Stadt eine Maskenpflicht für ihre Beamten eingeführt. Polizisten würden künftig auf der Straße Maske tragen und wenn sie zu zweit im Streifenwagen sitzen, sagte eine Sprecherin. 

In besonderen Einsatzlagen könne es sein, dass auf die Maske verzichtet werden müsse, zum Beispiel wenn keine Zeit mehr bleibe, sie aufzuziehen. Über die Maskenpflicht hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet. Ein Sprecher des NRW-Innenministeriums sagte, es sei bisher nicht daran gedacht, eine solche Regelung landesweit für Corona-Hotspots einzuführen.

Die Kölner Polizei hat wegen der hohen Corona-Zahlen eine Maskenpflicht für ihre Beamten eingeführt.
Die Kölner Polizei hat wegen der hohen Corona-Zahlen eine Maskenpflicht für ihre Beamten eingeführt.  © Roberto Pfeil/dpa

Update, 14. Oktober, 11.42 Uhr: Bund schlägt Begrenzung der Teilnehmerzahl bei Familienfeiern vor

Der Bund plädiert dafür, die Zahl der Teilnehmer bei privaten Feiern sowie bei öffentlichen Veranstaltungen spätestens dann zu beschränken, wenn es 35 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Region innerhalb einer Woche gibt. 

Wann die Sperrstunde beginnen soll und wie viele Teilnehmer bei Feiern im Familien- und Freundeskreis zugelassen sein sollen, wird in dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf für die die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Mittwochnachmittag offen gelassen.

Update, 14. Oktober, 11.36 Uhr: Kroatien verzeichnet Rekord an Corona-Neuinfektionen

Im EU-Land Kroatien haben die Behörden am Mittwoch einen Rekordwert an neuen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. In den vergangenen 24 Stunden sei bei 748 Menschen Sars-CoV-2 nachgewiesen worden, teilte der Krisenstab der kroatischen Regierung mit. Die bisher höchste Zahl von 542 Neuinfizierten hatte der Krisenstab am 8. Oktober registriert.

Vier Menschen starben demnach in den letzte 24 Stunden in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. Seit Beginn der Pandemie im letzten Februar haben sich in dem 4,2-Millionen-Einwohner-Land nachweislich 21.741 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. 334 Patienten starben mit dem Virus. Am Mittwoch wurden 441 Patienten im Krankenhaus behandelt, 27 von ihnen wurden künstlich beatmet.

Die amtlichen Stellen zeigen sich besorgt, dass viele Menschen die Empfehlungen zur Eindämmung der Pandemie nicht beachten würden. "Empfehlungen reichen nicht aus, wir brauchen Maßnahmen, die durchgesetzt werden", sagte der Chef des Krisenstabs für die Hauptstadt Zagreb, Pavle Kalinic. "Ansonsten werden die Zahlen weiter steigen, der Plafond ist noch nicht erreicht", erklärte er gegenüber dem Nachrichtensender N1.

Update, 14. Oktober, 11.21 Uhr: Für Portugals Trainer ist Ronaldos Corona-Infektion ein Rätsel

Portugals Nationaltrainer Fernando Santos kann sich die Corona-Infektion von Superstar Cristiano Ronaldo nicht erklären. Im Trainingslager der Nationalmannschaft in der Cidade do Futebol in Portugal könne sich der 35-Jährige jedenfalls kaum angesteckt haben, meinte Santos.

"Seit Montag sind wir hier völlig eingesperrt. Die Mitarbeiter und Spieler sind reingekommen und sonst niemand", zitierten ihn portugiesische Medien. Alle Sicherheitsregeln seien strikt eingehalten worden. Die anderen Spieler des Teams waren negativ getestet worden.

Ronaldo, dessen Corona-Infektion am Dienstag bekannt geworden war, sei wohlauf, versicherte der Trainer: "Ronaldo geht es gut und er sagt, dass er spielen will." Er habe keine Krankheitssymptome und verstehe gar nicht, "wie das passieren konnte", fügte der Trainer bei einer Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Schweden in der Nations League am Mittwoch hinzu. Portugal tritt als Tabellenführer nun ohne den Angreifer von Juventus Turin an.

Fernando Santos ist der Nationaltrainer Portugals.
Fernando Santos ist der Nationaltrainer Portugals.  © Alvaro Isidoro/Atlantico Press via ZUMA Wire/dpa

Update, 14. Oktober, 11.14 Uhr: Kretschmer will über Beherbergungsverbot «sehr ernsthaft» diskutieren

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat das Beherbergungsverbot als großen Einschnitt in die persönliche Freiheit der Menschen bezeichnet. "Deshalb müssen wir heute sehr ernsthaft darüber diskutieren", twitterte der CDU-Politiker am Mittwoch vor einem Treffen der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Corona-Krise.

Gastronomie und Hotellerie seien nicht die Haupttreiber des Geschehens, sondern private Partys und Rückkehrer aus dem Ausland, betonte Kretschmer. In Sachsen war die Zahl der Corona-Neuinfektionen zuletzt deutlich gestiegen, das Erzgebirge wurde als erste Region im Freistaat zum Risikogebiet erklärt.

In einem Interview mit dem "Spiegel" warnte Kretschmer vor Hysterie und Aktionismus. "Wir dürfen die Bevölkerung nicht verunsichern und brauchen eine breite Akzeptanz für die Maßnahmen gegen Corona." Weitere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie sind aus Sicht des sächsischen Regierungschefs unnötig: "Neue Regeln brauchen wir nicht. Wir wollen die, die wir haben, bekräftigen und entschieden durchsetzen."

Update, 14. Oktober, 11.07 Uhr: Robert-Koch-Institut setzt Antikörperstudie in Kupferzell fort

Das Robert-Koch-Institut (RKI) setzt Mitte Oktober seine Antikörperstudie in Kupferzell (Hohenlohekreis) fort. Dabei geht es um die Frage, bei wie vielen Menschen, die sich an dem früheren Corona-Schwerpunkt im Frühjahr mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert hatten, Antikörper auch noch nach einigen Monaten nachgewiesen werden können.

Wie das Landratsamt mitteilte, werden dazu zwischen dem 20. und 24. Oktober von den zunächst getesteten 2203 Einwohnern und Einwohnerinnen von Kupferzell noch einmal rund 300 untersucht. Dies solle Erkenntnisse für die weitere Erforschung des Coronavirus und möglicherweise mit Blick auf die Frage bringen, wie lange Menschen nach einer Infektion immun seien, sagte ein RKI-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst hatte der SWR darüber berichtet.

In Kupferzell war es in den Wochen nach einem Kirchenkonzert am 1. März zu mehr als 100 bekannten Infektionsfällen gekommen, drei Betroffene waren gestorben. Bei der anschließenden Studie "Corona Monitoring lokal" hatte das Team des RKI bei mehr als einem Viertel (28,2 Prozent) der Testpersonen in Kupferzell mit einem vorherigen positiven Corona-Befund keine Antikörper finden können.

Das Robert Koch-Instituts führt in der Gemeinde Kupferzell im Hohenlohekreis eine Antikörperstudie zur Verbreitung der Coronavirus-Infektion mit mehr als 2000 Teilnehmern durch.
Das Robert Koch-Instituts führt in der Gemeinde Kupferzell im Hohenlohekreis eine Antikörperstudie zur Verbreitung der Coronavirus-Infektion mit mehr als 2000 Teilnehmern durch.  © Marijan Murat/dpa

Update, 14. Oktober, 11.01 Uhr: Ausnahme für virtuelle Hauptversammlungen bis Ende 2021 verlängert

Hauptversammlungen von Unternehmen dürfen wegen der Corona-Pandemie auch im kommenden Jahr virtuell abgehalten werden. Eine entsprechende Ausnahmeregelung verlängerte das Bundeskabinett am Mittwoch um ein Jahr bis Ende 2021. 

Börsennotierte Unternehmen hatten auf die Verlängerung gedrungen. Weil bei Hauptversammlungen in der Regel Tausende Menschen zusammenkommen, ist seit Ende März erstmals erlaubt, die jährlichen Aktionärstreffen auch online durchzuführen. Viele Unternehmen nutzten die Ausnahmeregelung.

Update, 14. Oktober, 10.59 Uhr: Zwei weitere Corona-Hotspots in Niedersachsen

Mit den Landkreisen Osnabrück und Oldenburg haben zwei weitere Regionen in Niedersachsen den Corona-Richtwert von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche überschritten. Damit gelten nach der Landesverordnung neue Einschränkungen für deren Bewohner, Reisen in einige Bundesländer werden zudem erschwert.

Der Landkreis Osnabrück gab seinen Sieben-Tage-Wert am Mittwoch mit 52,2 an. Das Gesundheitsministerium in Hannover wies zwar lediglich einen Wert von 46,1 aus. Das liege aber daran, dass das Ministerium die Daten verzögert erhalte, erklärte ein Sprecher des Kreises. Für den Kreis Oldenburg wies das Land den Wert 50,4 aus.

Nach Angaben des Landes liegen weiterhin auch die Landkreise Cloppenburg (114,8), Emsland (63,9), Grafschaft Bentheim (84,6), Vechta (67,9) und Wesermarsch (50,8) sowie die Stadt Delmenhorst (103,1) über der als kritisch erachteten 50er-Marke.

Update, 14. Oktober, 10.57 Uhr: Bund: "Die Leute sind ausgehungert nach Reisen"

Die Menschen in Deutschland dürften aus Sicht der Bundesregierung nach der Corona-Krise schon bald wieder deutlich häufiger in Flugzeuge steigen. "Ich glaube, die Leute sind auch ein Stück weit ausgehungert nach Reisen und nach anderen Ländern", sagte der Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung, Thomas Jarzombek, am Mittwoch. Wenn es eine vernünftige Impfstrategie und offene Reiseziele gebe, werde der Luftverkehr sprunghaft ansteigen.

Anlässlich eines Treffens mit Branchenvertretern sagte der CDU-Politiker zugleich, in der größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg sei eine schnelle Erholung für die Unternehmen nicht absehbar. Sie dürften nun aber nicht bei Forschung und Entwicklung sparen. Das sei eine Voraussetzung, um gestärkt aus der Krise zu kommen. Dabei müsse noch stärker auf das Thema CO2-neutrales Fliegen fokussiert werden.

Der Bund hatte eine "Innovationsprämie" für die Luftfahrt angekündigt. Damit soll der der Kauf sparsamerer Flugzeuge mit insgesamt bis zu einer Milliarde Euro subventioniert werden. Die Genehmigung der EU-Kommission steht noch aus.

"Als innovative Industrienation wollen wir der Pionier des klimaneutralen Fliegens sein", sagte Reiner Winkler, Vizepräsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. IG-Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Kerner betonte, die Arbeitgeber stünden in der Pflicht, die Arbeitsplätze zu erhalten. Die ökologische Transformation sei mit allen Beschäftigten zu meistern.

Der Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung glaubt, dass die Deutschen schon bald wieder sehr viel fliegen werden.
Der Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung glaubt, dass die Deutschen schon bald wieder sehr viel fliegen werden.  © Soeren Stache/dpa

Update, 14. Oktober, 10.55 Uhr: Erstmals mehr als 6000 Corona-Neuinfektionen in Polen

In Polen hat die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus erstmals die Marke von 6000 überschritten. Innerhalb von 24 Stunden kamen 6526 neue Fälle hinzu, die meisten davon in der Region um die Hauptstadt Warschau (1188). Das teilte das polnische Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Im gleichen Zeitraum starben 116 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus.

Seit Beginn der Pandemie gab es in Polen 3217 Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. Das Land hat rund 38 Millionen Einwohner. Polen ist das einzige Nachbarland Deutschlands, das bisher vom Auswärtigen Amt in Berlin noch nicht ganz oder teilweise als Risikogebiet eingestuft wurde.

Seit Samstag gilt in Polen im gesamten Land wieder eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit - sogar im Freien. Zudem dürfen an Feiern maximal 75 Menschen teilnehmen. In sogenannten roten Zonen sind die Auflagen strenger, unter anderem müssen Bars und Restaurants um 22.00 Uhr schließen.

Zwei Jugendliche aus Polen tragen eine Gas- und eine Atemschutzmaske, im deutschen Nachbarland gibt es aktuell mehr Corona-Infektionen als je zuvor.
Zwei Jugendliche aus Polen tragen eine Gas- und eine Atemschutzmaske, im deutschen Nachbarland gibt es aktuell mehr Corona-Infektionen als je zuvor.  © Piotr Twardysko-Wierzbicki/ZUMA Wire/dpa

Update, 14. Oktober, 10.50 Uhr: Brandenburg meldet erstmals seit April mehr als 100 Neuinfektionen

Die Zahl neu festgestellter Ansteckungen mit dem Coronavirus schnellt auch in Brandenburg in die Höhe. Die Marke von 100 neuen Fällen wurde zum ersten Mal seit dem 24. April übertroffen. 

Von Dienstag bis Mittwoch seien 112 zusätzliche Infektionen hinzugekommen, teilte die Landesregierung am Mittwoch mit. Die Zahl der registrierten Ansteckungen seit März übertraf die 5000er-Grenze und liegt bei 5083. 

Die meisten neuen Infektionen meldete der Landkreis Oberhavel mit 17, gefolgt von Potsdam mit 12. Derzeit gelten 763 Menschen als erkrankt. Geschätzt 4143 sind genesen.

Update, 14. Oktober, 10.46 Uhr: Hans will umstrittenes Beherbergungsverbot kippen

Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) will das umstrittene Beherbergungsverbot für Gäste aus Corona-Risikogebieten kippen. Es sei "überflüssig" geworden, sagte er in einem Interview der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwoch). Millionen Bürger seien von dem Beherbergungsverbot betroffen. Es helfe aber nicht, "das Infektionsgeschehen positiv zu beeinflussen".

Im Sommer sei das Verbot noch sinnvoll gewesen, da man auf einzelne Risikogebiete geschaut habe. Aber jetzt sei es keine geeignete Maßnahme mehr. "Ich kann niemandem erklären, dass eine Reise innerhalb Deutschlands unter Corona-Schutzmaßnahmen nicht mehr stattfinden kann, aber man privat feiern und auch übernachten darf. Wir müssen die Verhältnismäßigkeiten wahren", sagte er der Zeitung.

Im Saarland gibt es seit Ende Juni ein Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Risikogebieten. Es war im Zuge der damals hohen Infektionszahlen rund um den Fleischverarbeiter Tönnies im nordrhein-westfälischen Kreis Gütersloh in die saarländische Rechtsverordnung aufgenommen worden.

Update, 14. Oktober, 10.41 Uhr: Osnabrück-Sportdirektor verteidigt Hygienekonzept: Hat "gegriffen"

Osnabrücks Sportdirektor Benjamin Schmedes hat nach den positiven Coronavirus-Fällen von zwei Lizenzspielern beim Fußball-Zweitligisten das Hygienekonzept des VfL verteidigt. Die Vorsichts- und Hygienemaßnahmen haben "gegriffen", sagte er im Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch).

"Wir haben durch die regelmäßigen Testungen zwei positive Fälle identifiziert, ohne dass zuvor oder nachher Krankheitssymptome aufgetreten sind." Durch die erfolgte Quarantäne (bis zum 21. Oktober) für einen Großteil der Mannschaft, haben die Niedersachsen bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) einen Antrag auf Absetzung des für Sonntag geplanten Zweitliga-Heimspiels gegen den SV Darmstadt 98 gestellt. Wann die DFL darauf antworten wird, ist noch unklar.

Schmedes befürchtet zudem, dass der VfL auch für das Spiel am 25. Oktober in Heidenheim noch nicht konkurrenzfähig sein wird. "Anders als für viele Arbeitnehmer in anderen Branchen, ist das Homeoffice für Profifußballer nicht sehr effektiv. Und zusätzlich können sie auch nicht aus der Quarantäne kommend auf dem körperlichen Niveau weiterarbeiten wie vor der Quarantäne", sagte er.

Beim Zweitligisten VfL Osnabrück gab es zwei Corona-Fälle.
Beim Zweitligisten VfL Osnabrück gab es zwei Corona-Fälle.  © Friso Gentsch/dpa

Update, 14. Oktober, 10.38 Uhr: Berlins Gesundheitsämter suchen Personal - oft auch befristet

Berlins Gesundheitsämter sind mitten in der Corona-Pandemie häufig unterbesetzt. Die Bezirksämter schätzen die Arbeitsbelastung überwiegend als permanent hoch ein und versuchen derzeit, Stellen für die Kontaktnachverfolgung befristet zu besetzen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

Von einem Ausnahmezustand seit Mitte März und Arbeiten bei der Pandemiebekämpfung am Rande der personellen Kapazitäten spricht das Bezirksamt Pankow. Rund 20 Stellen sind derzeit unbesetzt. Für die Kontaktnachverfolgung sollen 18 befristete Stellen besetzt werden.

Die Arbeitsbelastung in Charlottenburg-Wilmersdorf schätzt das Bezirksamt als "enorm" ein. "Insbesondere die Nachverfolgung von Kontakten bei rapide steigenden Fallzahlen und größere Infektionsgeschehnisse wie Schulen, Kitas oder Alten- und Pflegeheime stellen eine zunehmende Herausforderung dar." Im Gesundheitsamt sind den Angaben zufolge gut 20 Stellen nicht besetzt, für die Kontaktnachverfolgung werden ebenfalls Mitarbeiter befristet eingestellt. Das Bezirksamt Mitte hat aktuell 8 offene Stellen, in den kommenden Wochen sollen 36 Stellen zur Kontaktnachverfolgung besetzt werden.

Als sehr hoch und das seit März bewertet das Bezirksamt Spandau die Arbeitsbelastung im Gesundheitsamt. Dort sind 23 Stellen offen, 15 Stellen sollen befristet für einen "Corona-Stab" besetzt werden. Laut dem Bezirksamt in Neukölln ist die Arbeitsbelastung seit März anhaltend hoch, wegen der angestiegenen Fallzahlen aktuell sogar sehr hoch. Derzeit sind den Angaben zufolge 13,5 Stellen nicht besetzt, 26 befristete Stellen sind eingerichtet, das Besetzungsverfahren läuft.

Update, 14. Oktober, 10.31 Uhr: Scholz: Unsere Corona-Wirtschaftspolitik wirkt

Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hat angesichts der Konjunkturprognose der großen Wirtschaftsforschungsinstitute vor Leichtsinn in der Corona-Krise gewarnt. "Sonst ist der rasche Aufschwung ganz schnell futsch", erklärte der Vizekanzler am Mittwoch in Berlin.

Wenn dagegen alle ihren Beitrag leisteten, um das Infektionsgeschehen im Griff zu behalten, könne Deutschland "weiter vergleichsweise gut durch die Krise kommen". Die Prognose der Institute beweise, dass die Politik der Bundesregierung wirke. Die deutsche Wirtschaft könne 2021 wieder das Vorkrisenniveau erreichen.

Nach der Prognose der Forschungsinstitute trifft die Krise die Unternehmen allerdings härter als noch im Frühjahr angenommen. Erst Ende 2022 dürften die deutsche Wirtschaft wieder normal ausgelastet sein, sagen sie voraus. Gebremst werde die Erholung durch jene Branchen, die besonders auf soziale Kontakte angewiesen seien - etwa Gaststätten und Tourismus, das Veranstaltungsgewerbe oder den Luftverkehr.

Olaf Scholz (SPD) ist der deutsche Bundesminister der Finanzen.
Olaf Scholz (SPD) ist der deutsche Bundesminister der Finanzen.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 14. Oktober, 10.18 Uhr: Kein Online-Formular für Corona-Verstöße in Berlin

Berlin plant kein Online-Formular, mit dem Verstöße gegen Corona-Regeln gemeldet werden können. Das teilte eine Senatssprecherin am Mittwoch auf Anfrage mit. Ein solches Formular der Stadt Essen ist auf heftige Kritik gestoßen.

Auf der Internetseite der Stadt gibt es ein Online-Formular mit dem Titel: "Melden eines Verstoßes gegen die Coronaschutz-Verordnung (Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2)". Angegeben werden sollen Ort, Datum, Uhrzeit und Art des Verstoßes, zum Beispiel das Nichttragen einer Maske oder unzulässige Veranstaltungen. 

Auf der Facebookseite von Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) heißt es dazu: "Dieses Denunziationsportal ist mit Sicherheit rechtswidrig und sollte sofort gelöscht werden." Die Stadt Essen verteidigte das Formular: Es diene der "Kanalisierung von Informationen, die das Ordnungsamt sonst telefonisch oder per E-Mail erhält. Zu keiner Zeit haben wir das Formular beworben oder aktiv dazu aufgefordert, Verstöße zu melden", twitterte die Stadt.

Update, 14. Oktober, 10.04 Uhr: Wirtschaftliche Erholung verliert an Fahrt

Führende Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen nach den Einbrüchen in der Corona-Krise mit einem längeren Aufholprozess der deutschen Wirtschaft. Das Vorkrisenniveau werde voraussichtlich erst Ende 2021 erreicht, heißt es in der am Mittwoch vorgelegten Herbstprognose. Erst Ende 2022 dürfte die deutsche Wirtschaft wieder normal ausgelastet sein. Das größte Risiko für die Prognose bleibe der ungewisse Pandemieverlauf.

Die Corona-Krise hinterlässt laut Prognose deutliche Spuren in der Wirtschaft und treffe diese härter als noch im Frühjahr angenommen. Die Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen nun für das Jahr 2020 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 5,4 Prozent. Anfang April hatten die Institute damit gerechnet, dass das BIP in diesem Jahr um 4,2 Prozent schrumpft. Dies war aber kurz nach dem Ausbruch der Krise. Die Bundesregierung erwartet mittlerweile ein Minus von 5,8 Prozent.

Für 2021 erwarten die Institute einen Zuwachs um 4,7 Prozent, statt wie im Frühjahr 5,8 Prozent. 2022 dürfte die Wirtschaftsleistung um 2,7 Prozent zulegen. Angesichts des Lockdowns im Frühjahr im Kampf gegen das Virus war die Wirtschaftsleistung in Deutschland im zweiten Quartal eingebrochen. Ein Gutteil des Einbruchs aus dem Frühjahr sei zwar schon aufgeholt, aber der verbleibende Aufholprozess stelle die mühsamere Wegstrecke zurück zur Normalität dar, so Stefan Kooths, Konjunkturchef des IfW Kiel.

Die Arbeitslosenquote dürfte laut Prognose in diesem und im nächsten Jahr auf 5,9 Prozent steigen und 2022 leicht auf 5,5 Prozent zurückgehen. Die Konjunkturprogramme der Politik hätten dazu beigetragen, dass die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte selbst in der akuten Krisenphase insgesamt relativ stabil geblieben seien.

Die deutsche Wirtschaft dürfte wohl erst Ende 2022 wieder normal ausgelastet sein.
Die deutsche Wirtschaft dürfte wohl erst Ende 2022 wieder normal ausgelastet sein.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/POOL/dpa

Update, 14. Oktober, 9.49 Uhr: RKI: Auch Kreise Mettmann und Olpe jetzt Corona-Risikogebiete

Die Kreise Mettmann und Olpe sind nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) seit Mittwoch ebenfalls Corona-Risikogebiete. Beide Kreise überschritten demnach die Kennziffer von 50 gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen.

Insgesamt wies das RKI am Mittwoch demnach vier Kreise und zehn kreisfreie Städte in NRW als Risikogebiete aus. Die höchste Kennzahl hatte laut RKI Herne mit 95,2.

Update, 14. Oktober, 9.41 Uhr: Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway mit starkem Bestellwachstum

Der Essenslieferdienst Just Eat Takeaway hat im abgelaufenen Quartal in der Corona-Krise das Wachstum bei den Bestellungen deutlich steigern können. Weltweit verzeichnete die Lieferando-Mutter zwischen Juli und Ende September 151,4 Millionen Bestellungen, das waren 46 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Mittwoch in Amsterdam mitteilte.

Für die saisonale Wachstumsphase im Herbst und Winter sei Just Eat Takeaway gut aufgestellt, sagte Vorstandschef Jitse Groen. Die Niederländer von Takeaway hatten vom mittlerweile in den deutschen Leitindex Dax aufgestiegenen Berliner Konzern Delivery Hero im Frühjahr 2019 dessen deutsche Marken Lieferheld, Pizza.de und Foodora übernommen, bevor sie mit den Briten von Just Eat fusionierten. 

Just Eat Takeaway ist vor allem in Europa, Australien, Brasilien und Kanada vertreten. Zuletzt stimmten die Aktionäre auch der milliardenschweren Übernahme des US-Lieferdienstes Grubhub zu. Delivery Hero konzentriert sich derweil neben kleineren europäischen Märkten vor allem auf Asien, den Nahen Osten und Nordafrika.

Lieferando ist ein Tochertunternehmen des niederländischen Essenslieferdienstes Just Eat Takeaway.
Lieferando ist ein Tochertunternehmen des niederländischen Essenslieferdienstes Just Eat Takeaway.  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 14. Oktober, 9.24 Uhr: Laschet: Kann gelingen, bis Weihnachten ohne Lockdown auszukommen

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat sich optimistisch gezeigt, dass trotz der stark steigenden Corona-Infektionszahlen ein Herunterfahren des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens vermieden werden kann. Zwar könne das niemand versprechen, "aber man kann alles tun, damit es nicht dahin kommt", sagte Laschet am Mittwoch in der Sendung "Frühstart" bei RTL/ntv. 

Vor dem heutigen Treffen von Bund und Ländern im Kanzleramt äußerte er sich aber hoffnungsfroh, mit weiteren Maßnahmen die Pandemie in den Griff zu bekommen. "Es kann gelingen, dass wir Weihnachten ohne Lockdown erleben können."

Update, 14. Oktober, 9.11 Uhr: Corona-Pandemie hinterlässt weiter Spuren bei Nordex

Wegen Verzögerungen durch die Corona-Pandemie hat der Windanlagenhersteller Nordex im dritten Quartal weniger Aufträge an Land gezogen. Kunden bestellten 271 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1229 Megawatt - 28 Prozent weniger als vor einem Jahr, wie das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mitteilte.

Allerdings lief es schon deutlich besser als noch von April bis Ende Juni. Da hatten Kunden lediglich 888 Megawatt geordert. In den ersten neun Monaten des Jahres 2020 kamen somit Aufträge mit einem Volumen von rund 3759 Megawatt zusammen. Das ist ein Rückgang um ein Fünftel, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. 

Für den weiteren Jahresverlauf gibt sich das Unternehmen zuversichtlich: "Trotz einzelner Verzögerungen durch die Corona-Pandemie bleibt die Nachfrage - auch mit Blick auf den Rest des Jahres - gut", sagte Vertriebsvorstand Patxi Landa.

Auch dem Windanlagenhersteller Nordex macht die Corona-Krise zu schaffen.
Auch dem Windanlagenhersteller Nordex macht die Corona-Krise zu schaffen.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 14. Oktober, 9.04 Uhr: Pflegerat warnt vor Personalmangel in Corona-Krise

Der Niedersächsische Pflegerat warnt vor Personalmangel in Krankenhäusern und Pflegeheimen in der Corona-Pandemie. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien "hochgradig gefährdet", sagte die Vorsitzende des Rates, Manuela Krüger, der "Nordwestdeutschen Zeitung" vom Mittwoch.

"Wenn wir ein oder zwei Covid-19-Ausbrüche bekommen sollten, kann die Patientenversorgung durch die Quarantäne der Pflegenden nicht mehr gewährleistet werden." Deshalb sei der Beifall für Pflegerinnen und Pfleger zu Beginn der Pandemie zwar nett gewesen, "es müssen aber Taten folgen".

Nötig sei mehr Personal, sagte Krüger. "Natürlich kostet das Geld. Aber die Hilfen für die Lufthansa oder die Deutsche Messe AG kosten auch viel Geld." Die Arbeitsbedingungen in der Pflege müssten besser werden.

Update, 14. Oktober, 8.58 Uhr: Gesamtmetall-Präsident fordert Nullrunde: "Gibt nichts zu verteilen"

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall lehnt Lohnerhöhungen für die 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie nächstes Jahr strikt ab. "Momentan steht alles im Minus. Es gibt nichts zu verteilen", sagte Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch). "Wir hatten in der Industrie schon ein Jahr Rezession, bevor Corona kam", im laufenden Jahr dürfte die Produktion um 15 bis 17 Prozent einbrechen, und trotzdem "haben die Firmen bisher nur zwei Prozent der Stellen abgebaut", sagte Dulger. 

2019 gab es vier Prozent Lohnerhöhung. Der im März vereinbarte Corona-Tarifvertrag 2020, der keine Tabellenerhöhung vorsah, läuft zum Jahresende aus. "Lohnerhöhungen sind weder dieses noch nächstes Jahr realistisch", sagte der Gesamtmetall-Chef und forderte: "Alle müssen einen Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten, auch die Beschäftigten."

Die von der IG Metall vorgeschlagene Vier-Tage-Woche mit teilweisem Lohnausgleich sei ohnehin unbezahlbar. "Wer in dieser Lage Arbeit noch teurer macht, als sie ohnehin schon ist, riskiert, dass Firmen auf Dauer Arbeitsplätze ins Ausland verlagern", warnte Dulger. "Wir Arbeitgeber haben bei Rente mit 63, Energiewende oder hohen Tarifabschlüssen immer darauf hingewiesen, dass das in schlechten Zeiten nicht mehr finanzierbar ist. Und genau das wirkt sich jetzt negativ aus."

Am Donnerstag beraten die Tarifkommissionen der IG Metall über ihre Tarifforderungen. Die Verhandlungen dürften nicht vor Mitte Dezember beginnen. Dulger erwartet schwierige Verhandlungen und forderte spezifische Lösungen, die der unterschiedlichen Lage der Betriebe, "den Bedürfnissen in den einzelnen Regionen und Branchen gerecht" werden.

Rainer Dulger ist der Präsident Arbeitgeberverband Gesamtmetall.
Rainer Dulger ist der Präsident Arbeitgeberverband Gesamtmetall.  © Wolfgang Kumm/dpa

Update, 14. Oktober, 8.51 Uhr: Laschet geht von Ende des Beherbergungsverbots aus: "Versteht keiner"

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet geht vor dem Corona-Treffen zwischen Bund und Ländern davon aus, dass das Beherbergungsverbot für Menschen aus Risikogebieten gekippt werden kann. "Ich finde, wir sollten da pragmatische Lösungen heute versuchen", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". "Das Problem beim Beherbergungsverbot ist ja, dass viele Bürger die Regeln nicht verstehen und sie die Akzeptanz eher schwächen, weil Unklarheit ist."

Es brauche dagegen bundeseinheitliche Regeln für Menschen aus Regionen, in denen die Corona-Grenzwerte überschritten werden. Als Beispiele für solche Maßnahmen nannte er Alkoholverbote, Sperrstunden und Beschränkungen privater Feiern. "Dann kann es gelingen, dass wir uns nicht gegenseitig mit Beherbergungsverboten bedrohen." Laschet zeigte Verständnis dafür, dass Mecklenburg-Vorpommern das Beherbergungsverbot beibehalten will. "Wenn da ein Land sagt, wir wollen da besonders vorsichtig sein, dann ist das in Ordnung."

Es ergebe aber keinen Sinn, wenn große Flächenländer, die selber viele Risikogebiete haben und zahlreiche Pendler aus anderen Ländern hereinlassen, weiter auf das Beherbergungsverbot setzten. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will bislang daran festhalten.

Positiv äußerte sich Laschet zu Söders Vorschlag, eine einheitliche Strafe von 250 Euro bei Missachtung der Maskenpflicht einzuführen. "Auch das kann man machen", sagte Laschet, der sich für den CDU-Vorsitz bewirbt.

Update, 14. Oktober, 8.45 Uhr: Tourismusverband fordert mehr Augenmaß - Warnung vor Pleitewelle

Vor dem Treffen zwischen Bund und Ländern über das richtige Maß an Coronabeschränkungen hat der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft vor einem zweiten Lockdown der Branche durch die Hintertür gewarnt. 

Notwendig seien "weniger Aktionismus, mehr Augenmaß und ein Ende der Stigmatisierung des Reisens", forderte der Verband am Mittwoch in Berlin. "Die Tourismusbranche und ihre Gäste brauchen endlich verlässliche, verständliche und vor allem verhältnismäßige Regelungen", sagte Verbandspräsident Michael Frenzel. Er warnte vor einer Pleitewelle in der Branche mit ihren rund drei Millionen Beschäftigten.

Reisen stelle kein deutlich größeres Infektionsrisiko dar als die gewöhnliche Alltagsmobilität, wenn sich die Reisenden an die geltenden Sicherheits- und Hygienevorschriften hielten, argumentierte Frenzel. "Die in der vergangenen Woche verschärften Beherbergungsverbote für Reisende aus innerdeutschen Risikogebieten müssen aufgehoben werden."

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen beraten Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder an diesem Mittwoch darüber, wie die Pandemie eingedämmt werden kann. Bei dem Treffen im Kanzleramt ab dem Mittag soll es darum gehen, ob die Länder eine einheitlichere Linie finden und Regeln verschärft werden sollen. Thema ist auch das umstrittene Beherbergungsverbot bei Reisen im Inland.

Auch innerhalb Deutschlands müssen Reisende nun immer mehr aufpassen, wegen des Beherbergungsverbots kann man nicht in jedem Hotel unterkommen.
Auch innerhalb Deutschlands müssen Reisende nun immer mehr aufpassen, wegen des Beherbergungsverbots kann man nicht in jedem Hotel unterkommen.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 14. Oktober, 8.43 Uhr: 65 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein - Patient gestorben

In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der gemeldeten Corona-Infizierten am Dienstag um weitere 65 Fälle erhöht. Seit Beginn der Pandemie im Norden haben sich bislang 5390 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt, wie die Landesregierung im Internet mitteilte. 

Nach unveränderter Schätzung des Robert Koch-Instituts gelten rund 4700 von ihnen als genesen. Am Montag waren ebenfalls 65 Neuinfektionen gezählt worden.

Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 in Schleswig-Holstein gestorben sind, stieg um einen Fall auf 163. In Krankenhäusern werden den Angaben zufolge unverändert 18 Covid-19-Patienten behandelt.

Update, 14. Oktober, 8.31 Uhr: Lockdown-Regelungen in Israel werden verlängert

Die Lockdown-Restriktionen in Israel werden vorerst bis kommenden Sonntag verlängert. Dies teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Nacht auf Mittwoch nach einer Sitzung des sogenannten Coronavirus-Kabinetts mit. 

Am Donnerstag soll über erste Lockerungen beraten werden. Dazu zählen unter anderem die Öffnung von kleinen Geschäften ohne Publikumsverkehr und von Kindergärten. Die Lockerungen sollen schrittweise erfolgen. Die Regierung war nach dem ersten Lockdown im Frühjahr für vorschnelle und zu umfassende Erleichterungen kritisiert worden.

Die Pandemie verlief in Israel zunächst glimpflich, auch wegen eines strikten Kurses der Regierung. Nach Lockerungen und einer massiven Zunahme der Fallzahlen im Laufe des Sommers gilt seit dem 18. September ein zweiter landesweiter Lockdown. Zuletzt zeichnete sich ab, dass die Zahl der Neuinfektionen abnimmt. Das Gesundheitsministerium wies am Mittwochmorgen 2255 neue Fälle aus. Von allen Tests fielen 5,4 Prozent positiv aus. Diese Zahl lag so niedrig wie seit Wochen nicht mehr - im Laufe des Lockdowns hatte sie teils deutlich über 13 Prozent gelegen.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich in Israel mit seinen rund neun Millionen Einwohnern nach offiziellen Angaben mindestens 297.274 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. In Deutschland, das etwa neun Mal so viele Einwohner hat, waren es 334.585. In Israel starben bislang 2055 Menschen in Verbindung mit einer Corona-Infektion, in Deutschland 9677.

Update, 14. Oktober, 8.15 Uhr: Drei Raumfahrer trotz Corona-Pandemie zur ISS gestartet

Unter schärfsten Hygienevorschriften wegen der Corona-Pandemie sind drei Raumfahrer in einem Rekordflug zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Die Sojus-Rakete mit Kathleen Rubins, Sergej Ryschikow und Sergej Kud-Swertschkow hob plangemäß um 7.45 Uhr MESZ bei Bilderbuchwetter vom Weltraumbahnhof Baikonur in der Steppe der Ex-Sowjetrepublik Kasachstan in Zentralasien ab. 

Die Sojus-Raumkapsel Crew soll bereits nach gut drei Stunden um 10.52 Uhr MESZ am Außenposten der Menschheit in rund 400 Kilomtern über der Erde andocken. Das gilt als Rekordzeit für einen bemannten Raumflug. Bisher gab es solche kurzen Flüge nur für Raumfrachter. Die drei Raumfahrer werden voraussichtlich bis zum Frühjahr 2021 im All bleiben. 

Die ohnehin hohen Sicherheitsvorschriften für Raumfahrer wurden wegen der Pandemie noch einmal verschärft. Die Crew habe mehr als einen Monat in Quarantäne verbracht und sei mehrfach auf das Virus getestet worden, sagte die Amerikanerin Rubins vor dem Abflug. "Wahrscheinlich ist die Internationale Raumstation jetzt der sicherste Ort", sagte ihr russischer Kollege Ryschikow mit Blick auf die Virus-Gefahr auf der Erde.

Auf der ISS arbeiten zurzeit drei Raumfahrer: die beiden Russen Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner sowie der US-Amerikaner Christopher Cassidy. Sie waren im Frühjahr ebenfalls unter strengen Corona-Auflagen gestartet. Sie sollen noch im Oktober zur Erde zurückkehren.

Update, 14. Oktober, 7.07 Uhr: Ökonomen fordern nachvollziehbare Corona-Regeln

Führende Ökonomen haben an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs appelliert, bei neuen Corona-Regelungen auf Nachvollziehbarkeit und Einheitlichkeit zu achten. 

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sagte dem "Handelsblatt", dass der Schutz von Gesundheit und Wirtschaft ein "hohes Vertrauen der großen Mehrheit der Menschen" brauche. "Dies erfordert Regeln, die nachvollziehbar und zu einem gewissen Maße damit auch einheitlich sind."

Der Präsident des Ifo-Instituts sagte weiter: "Ich würde von der Politik erwarten, dass verstärkt Schutzmaßnahmen ergriffen werden, die wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben ermöglichen, statt es zu verhindern." Das bedeute: "Mehr Maskenpflicht und mehr Tests und weniger Beherbergungsverbote."

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen angesichts steigender Corona-Infektionszahlen an diesem Mittwoch über weitere Beschränkungen beraten. Erstmals seit vier Monaten findet die Konferenz nicht per Video statt, die Länderchefs sind für ein Vor-Ort-Treffen in Berlin.

Marcel Fratzscher ist der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Marcel Fratzscher ist der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).  © Daniel Naupold/dpa

Update, 14. Oktober, 6.32 Uhr: Corona-Masken in Japan nun auch in Getränkeautomaten

Abends aus dem Haus gegangen und Maske vergessen? In Japan kein Problem. Nicht nur in Japans überall präsenten 24-Stunden-Supermärkten gibt es Masken und Desinfektionsmittel zu kaufen. 

Ab diesem Monat bietet der Getränkekonzern DyDo angesichts der andauernden Coronavirus-Pandemie Gesichtsmasken sowie Feuchttücher zum Desinfizieren auch in Getränkeautomaten an, wie eine Unternehmenssprecherin in Osaka der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch mitteilte.

Geplant sei, rund 3000 Getränkeautomaten im Land mit den Masken und Tüchern auszurüsten - einsortiert neben den üblichen Getränken wie Tee und Kaffee. Die Gesichtsmasken werden im Zweierpack und Desinfektionstücher zu je zehn per Tüte angeboten.

Update, 14. Oktober, 6.01 Uhr: Extrem angespannt": Volleyball-Bundesliga vor Saisonstart

Die Volleyball-Bundesliga (VBL) stellt sich vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie auf die schwerste Saison ihrer Geschichte ein. "Die Situation ist extrem angespannt und kann existenzbedrohend werden", sagte VBL-Präsident Michael Evers der Deutschen Presse-Agentur vor dem Saisonstart der Männer an diesem Wochenende.

"Die Clubs gehen nicht nur mit einem organisatorischen und finanziellen Mehraufwand - wie für die notwendigen, umfangreichen Hygienemaßnahmen – in die Saison, sondern auch mit der großen Unsicherheit, ob und wie ihre Spiele ausgetragen werden könne", erklärte Evers. "Allen Beteiligten wird die anstehende Saison daher definitiv deutlich mehr abverlangen als dies in allen anderen Spielzeiten vorher der Fall war."

Inmitten der Corona-Krise hatten schon Vereine Insolvenz angemeldet. Nach positiven Befunden mussten sogar bereits die ersten Partien der anstehenden Spielzeit verlegt werden. Die innerdeutschen Reiseregeln könnten sich ebenfalls als Schwierigkeit herausstellen. Zudem werden die sinkenden Zuschauereinnahmen aufgrund der Zulassungsbeschränkungen für die Vereine um Supercup-Sieger Berlin Volleys zu einem großem Problem.

Michael Evers ist der Präsident der Volleyball-Bundesliga (VBL).
Michael Evers ist der Präsident der Volleyball-Bundesliga (VBL).  © Andreas Gora/dpa

Update, 14. Oktober, 5.37 Uhr: Corona-Strategie der Grünen setzt auf millionenfache Schnelltests

Zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus setzen die Grünen im bayerischen Landtag in den kommenden Monaten auf massenhafte Corona-Schnelltests. "Das Virus verbreitet sich derzeit über alle sozialen Schichten und Altersklassen hinweg, die Zahlen der Neuinfektionen steigen, insbesondere bei Jüngeren zwischen 20 und 40 Jahren und in diversen systemrelevanten Einrichtungen. Die Fallzahlenentwicklung könnte damit in den kommenden Monaten eine ungute Dynamik bekommen", heißt es im Grundsatzbeschluss der Fraktion mit dem Titel "Mit dem Virus leben".

Schließungen von Kitas und Schulen sowie Überlastungen von Kliniken insbesondere aufgrund von erkranktem Personal seien mit allen Mitteln zu verhindern. Aus Sicht der Grünen könnten die neuen Antigenschnelltests hier eine entscheidende Rolle spielen: "Sie ermöglichen den gezielten Einsatz von Testungen in Abhängigkeit vom jeweiligen Infektionsrisiko und der Schutzbedürftigkeit. Priorität haben müssen Einrichtungen, in denen Menschen mit einem sehr hohen Risiko leben, und die Aufrechterhaltung der systemrelevanten Versorgung."

Getestete müssten innerhalb von 24 bis 48 Stunden getestet, befundet und informiert werden. Gleichwohl setzen auch die Grünen weiterhin auf eine konsequente Umsetzung von Maskenpflicht sowie Abstands- und Hygieneregeln. Für Schulen und Kitas sieht das Papier der Grünen etwa vor, allen Mitarbeitern, Kindern und Schülern wöchentlich kostenfreie Corona- Antigenschnelltests zur Verfügung zu stellen. Diese sollen von mobilen Teams direkt in den Schulen abgenommen werden.

Im Gegenzug setzen die Grünen auf Lockerungen bei den Corona-Beschränkungen - etwa die Abschaffung des Beherbergungsverbots für Reisende aus innerdeutschen Risikogebieten ohne negativen Corona-Test. "Wir fordern kürzere Isolationszeiten bis maximal zehn Tage für Kontaktpersonen der Kategorie 1, wenn sie symptomfrei sind und zwei negative Corona-Testergebnisse im Abstand von fünf bis sieben Tagen nachweisen." Auch Schüler sollen auf diese Art bei Verdachtsfällen freigetestet werden.

"Mit den neuartigen Antigenschnelltests erhalten wir ein gutes Instrument, um wesentliche Einschränkungen stückweise zurückzuführen", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion, Christina Haubrich. Davon könnten Kinder, Heimbewohner und letztlich auch Wirtschaftsunternehmen profitieren. "Indem wir auch Verdachtsfälle schneller identifizieren, können wir an den ersten Gliedern der Infektionsketten ansetzen und breitere Virusstreuungen vermeiden." Mit einer durchdachten Teststrategie lasse sich das Leben mit dem Virus besser organisieren und die Akzeptanz für weiter nötige Auflagen und Vorschriften steigern.

Die Grünen-Fraktion im bayerischen Landtag hat einen neuen Grundsatzbeschluss zum Thema Corona veröffentlicht.
Die Grünen-Fraktion im bayerischen Landtag hat einen neuen Grundsatzbeschluss zum Thema Corona veröffentlicht.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Update, 14. Oktober, 5.17 Uhr: Erstmals seit April über 5000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochmorgen erstmals seit April mehr als 5000 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Insgesamt belief sich die Zahl laut RKI auf 5132. Das waren mehr als 1000 Fälle mehr als noch am Vortag. Der letzte Höchstwert seit April waren 4721 neu nachgewiesene Fälle am Samstag gewesen. Am Mittwoch vergangener Woche hatten die Gesundheitsämter dem RKI 2828 Neuinfektionen mitgeteilt.

Zuletzt waren Mitte April die Zahlen so hoch wie aktuell. Allerdings sind die Werte nicht miteinander vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird – und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden. Das RKI schreibt zur momentanen Situation: "Aktuell ist ein beschleunigter Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten. Daher wird dringend appelliert, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert." Der Anteil der Covid-19 Fälle nehme in der älteren Bevölkerung leicht zu. Senioren gelten in der Regel als anfälliger für eine schwere Corona-Erkrankung als Jüngere.

Die Zahl der Corona-Patienten auf der Intensivstation stieg zwar in den vergangenen Tagen merklich, ist aber weiterhin vergleichsweise niedrig. So wurden laut Daten des DIVI-Intensivregisters von Dienstag rund 620 Covid-Patienten intensivmedizinisch behandelt, eine Woche zuvor waren es noch rund 450. Insgesamt sind demnach in Deutschland aber noch knapp 9000 Intensivbetten frei.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 334.585 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 14.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9677. Das waren 43 mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es etwa 281.900 Genesene.

Laut den Statistiken der Johns Hopkins Universität in Baltimore liegen die Zahlen sogar noch etwas höher. Demnach gab es hierzulande bereits 337.314 Corona-Infektionen und 9682 Tode in Folge einer Covid-19-Erkrankung.

Update, 14. Oktober, 5.08 Uhr: Städtetagspräsident: Corona-Gipfel der wichtigste seit Monaten

Städtetagspräsident Burkhard Jung hat den Corona-Gipfel von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ländern am Mittwoch als den "wichtigsten seit Monaten" bezeichnet. "Denn die nächsten Wochen werden darüber entscheiden, ob wir die Corona-Pandemie im Griff behalten", sagte Jung, der auch Leipziger Oberbürgermeister ist, der "Passauer Neuen Presse" (Mittwoch).

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen angesichts steigender Corona-Infektionszahlen an diesem Mittwoch über das insgesamt richtige Maß weiterer Beschränkungen beraten. Erstmals seit vier Monaten findet die Konferenz nicht per Video statt, die Länderchefs kommen für ein Vor-Ort-Treffen nach Berlin.

Im Gespräch mit der Zeitung forderte Jung zudem einheitliche Regelungen. "Wir brauchen einen Stufenplan mit einem bundesweit einheitlichen Vorgehen. Das heißt: Wenn die Grenze von 35 oder 50 Infektionen je 100.000 Einwohner überschritten wird, sollten alle Länder die gleichen Maßnahmen ergreifen." Dabei müsse es aber weiter Unterschiede geben können. "Richtig bleibt, im Detail regional zu differenzieren und die Infektionsherde zu betrachten."

Zum umstrittenen Beherbergungsverbot sagte der Politiker: "Wir sehen an der Diskussion der vergangenen Tage, dass diese Regelung für viel Unruhe und Unsicherheit sorgt." Von Übernachtungen im Hotel in Deutschland sei bisher kein besonderes Risiko ausgegangen, und auch dort gelten ja Hygieneregeln. "Deshalb überzeugt mich das Beherbergungsverbot nicht."

Burkhard Jung (SPD) ist Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Präsident des Städtetages.
Burkhard Jung (SPD) ist Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Präsident des Städtetages.  © Caroline Seidel/dpa

Update, 14. Oktober, 5.02 Uhr: Engpässe beim Grippe-Impfstoff sollen bald ausgeglichen werden

Regionale Lieferschwierigkeiten beim Grippeimpfstoff können nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) bald ausgeglichen werden. Derzeit sei die Nachfrage nach der Grippeimpfung hoch, sagte KVN-Sprecher Detlef Haffke der Deutschen Presse-Agentur. "Die Engpässe werden aber durch Nachlieferungen in den kommenden Tagen und Wochen kompensiert." Die Lage sei regional unterschiedlich, Lieferschwierigkeiten gebe es derzeit eher im städtischen Bereich.

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen haben die niedersächsischen Ärztinnen und Ärzte bereits im Januar 2020 rund 1,4 Millionen Impfstoffdosen für Niedersachsen bestellt. Zusätzlich könnte Niedersachsen weitere 1,2 Millionen Impfdosen in den kommenden Wochen über den Bund bekommen. "Damit stehen doppelt so viele Impfdosen zur Verfügung, als in der vergangenen Impfsaison 2019/2020 verimpft worden sind."

Neben der niedersächsischen Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) haben jüngst auch Gewerkschaften, Unternehmerverbände und Krankenkassen zur Impfung gegen die Grippe aufgerufen. Wegen der Corona-Pandemie wird in diesem Jahr besonders zur Grippeimpfung geraten, um eine Überforderung des Gesundheitssystems zu vermeiden. In der ausgesprochen heftigen Saison 2017/18 starben nach RKI-Angaben in Deutschland etwa 25.000 Menschen an einer Influenza.

Die KVN hat Ärztinnen und Ärzten geraten, nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission des Robert Koch Instituts zu impfen. Demnach sollen sich etwa Menschen über 60 Jahre, Schwangere und Menschen mit einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung wegen eines Grundleidens wie Diabetes und Herz- oder Kreislaufkrankheiten gegen Grippe impfen lassen. Auch für medizinisches Personal und Personal in Pflegeeinrichtungen wird die Impfung empfohlen.

Update, 14. Oktober, 5.01 Uhr: Lambertz kommt mit Printen und Lebkuchen gut durch die Corona-Krise

Mit seinem Angebot an Lebkuchen, Printen und Dresdener Stollen kommt der Gebäckhersteller Lambertz bisher gut durch die Corona-Krise. "Was die Herbst- und Weihnachtssaison 2020 und auch weitergehend 2021 betrifft, sind wir sicherlich nicht euphorisch, aber durchaus vorsichtig optimistisch, das Umsatzniveau halten zu können", sagte Lambertz-Eigentümer Hermann Bühlbecker am Mittwoch.

Im Ende Juni abgeschlossenen Geschäftsjahr 2019/20 steigerte das Familienunternehmen seinen Netto-Umsatz trotz Pandemie um 1,8 Prozent auf 637 Millionen Euro. In der Corona-Krise seien für das Unternehmen zwar durchaus wichtige Vertriebswege - wie der Süßwarenfachhandel oder die Shoppingzonen der Flughäfen - eingebrochen oder ganz entfallen, berichtete der Unternehmer. Diese Rückgänge hätten aber durch die Zuwächse in anderen Handelskanälen kompensiert werden können.

So sei dank des Wunsches nach Bevorratung und dank des verbreiteten Homeoffice eine überdurchschnittliche Nachfrage nach Bio-Gebäck zu beobachten. Hier habe das Unternehmen die Produktionskapazitäten sogar erhöhen müssen. Lambertz habe auch im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz der coronabedingten Aufwendungen für zusätzliche Hygienemaßnahmen schwarze Zahlen geschrieben und werde dies aller Voraussicht nach auch im laufenden Geschäftsjahr tun, betonte der Unternehmer. Genaue Zahlen zum Gewinn nannte er nicht.

Eine leichten Rückschlag musste der Gebäckhersteller im Auslandsgeschäft hinnehmen. Hauptursache dafür seien die ersten Auswirkungen der US-Strafzölle auf deutsches Süßgebäck. "Mittel- und langfristig können für uns die Umsatzverluste auf diesem Markt gravierend sein, da eben nicht absehbar ist, ob die US-Verbraucher notwendige Preiserhöhungen überhaupt akzeptieren und angesichts der aktuell äußerst schlechten Wirtschafts- und Beschäftigungslage überhaupt verkraften können", meinte Bühlbecker. Generell stelle sich die Frage, wieso deutsche Gebäckunternehmen und Mittelständler EU-Subventionen für Flugzeugbau-Konzerne ausbaden müssten.

Eine Mitarbeiterin der Printen-und Schokoladenfabrik Henry Lambertz GmbH & Co prüft bei einer Werksführung die Qualität von Aachener Printen. (Archivbild)
Eine Mitarbeiterin der Printen-und Schokoladenfabrik Henry Lambertz GmbH & Co prüft bei einer Werksführung die Qualität von Aachener Printen. (Archivbild)  © picture alliance / dpa

Update, 14. Oktober, 4.59 Uhr: Corona-Infektionsquelle oft nicht mehr ermittelbar

Hessens Gesundheitsämter können einen erheblichen Teil der neuen Corona-Infektionen nicht mehr bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgen. Die Quote der nicht mehr nachvollziehbaren Ansteckungen lag in den vergangenen 14 Tagen je nach Kommune zwischen 29 und 76 Prozent, wie Stichproben der Deutschen Presse-Agentur bei Städten und Kreisen mit erhöhten Infektionszahlen zeigen.

In Frankfurt beispielsweise konnte - abgesehen von größeren Ausbrüchen in Einrichtungen - in weniger als 50 Prozent der gemeldeten Fälle, eine Person oder Situation ermittelt werden, von der die Infektion ausging.

Wird eine Corona-Infektion festgestellt, versuchen die Ämter die Infektionskette nachzuvollziehen und zu unterbrechen. Doch angesichts steigender Infiziertenzahlen arbeiten die Behörden vielerorts am Limit. Der Verband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes kritisiert die bisherige Strategie: "Die Frage ist: Ist es sinnvoll, allen Verdachtsfällen nachzujagen oder wenden wir uns den kranken Leuten zu? Verbrennen wir weiter Laborkapazitäten oder schalten wir langsam in den Modus medizinischer Vernunft um und kümmern uns um die Infizierten/Kranken und Schutzbedürftigen?", sagte Jürgen Krahn, Vorstand der Verbands in Hessen.

Hessens Sozialminister Kai Klose (Grüne) hatte bei einer Pressekonferenz am Montag das Ziel genannt, die Infiziertenzahlen nach unten zu drücken, um eine Nachverfolgbarkeit von Infektionen durch die Gesundheitsämter weiter zu gewährleisten.

Update, 14. Oktober, 4.55 Uhr:Chef der Task Force: Große Feiern oft Auslöser für Corona-Infektionen

Große Familienfeiern und Partys sind nach Einschätzung des Leiters der Task Force zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, Detlef Placzek, die Hauptursache für den starken Anstieg der Infektionen in Rheinland-Pfalz. Es müsse bundesweit darüber nachgedacht werden, solcher Veranstaltungen Herr zu werden, sagte Placzek der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Denn die Gäste solcher Feiern wohnten mitunter in anderen Bundesländern und trügen das Virus so über die Landesgrenzen.

Eine Hochzeitsfeier in Köln nannte Placzek, der auch Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung ist, als Beispiel. Zu dieser seien Angehörige aus rund 40 Familien im Kreis Neuwied gereist. Im Kreis Bitburg-Prüm seien drei Partys in einer Verbandsgemeinde der Auslöser für den rasanten Anstieg der Infektionen auf mehr als 100 pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gewesen.

Die Task Force, in der sich Vertreter vom Land und den Kommunen oder Kreisen zusammenschalten, sei bisher in fünf Fällen zusammen gekommen. "Sinn und Zweck ist es, das Infektionsgeschehen auf örtlicher Ebene zu betrachten", sagte Placzek. Die Leiter der Gesundheitsämter trügen daher gemeinsam mit den zuständigen Oberbürgermeistern oder Landräten zunächst die Lage vor, dann würden zielgerichtete Maßnahmen vor Ort überlegt.

"Die Maßnahmen sind deshalb völlig unterschiedlich", sagte Placzek. Während die am Montag erlassene Allgemeinverfügung der Landeshauptstadt sehr weitgehend sei, gebe es im Kreis Kaiserslautern gar keine. Der Grund: Die Infektionen seien sehr stark regional im Westen im Umfeld der US-Community aufgetreten. Einige Gastronomen hätten dort die Hygiene- und Abstandsregeln nicht so ernst genommen. Daher werde dort nun verstärkt kontrolliert - mit Unterstützung der US-Militär-Polizei.

Update, 14. Oktober, 4.45 Uhr: Vogt fordert einheitliche Corona-Regeln für den Tourismus

Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef Christopher Vogt hat ein gemeinsames Vorgehen der Länder beim innerdeutschen Tourismus gefordert. "Die Beschränkung von Reisen im Inland kann allein schon wegen der rapide steigenden Zahl von Risikogebieten natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss sein, schon gar nicht als Flickenteppich", sagte Vogt der Deutschen Presse-Agentur.

"Ich warne davor, dass die ganz große Mehrheit, die sich an die Regeln hält, mit pauschalen Verschärfungen quasi bestraft wird, während diejenigen, die sich eh an nichts halten, davon gar nichts merken", sagte Vogt. Infektionsherde müssten noch zielgenauer identifiziert und unterbunden werden. "Es ist unverständlich, dass in einigen Bundesländern noch immer größere Feiern möglich sind und es ist dringend notwendig, dass die Gesundheitsämter bundesweit überall handlungsfähig sind." Das scheine vor allem in Berlin nicht mehr überall der Fall zu sein.

Mitte vergangener Woche hatten die meisten Bundesländer beschlossen, dass Bürger aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen innerhalb von Deutschland nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef Christopher Vogt fordert einheitliche Corona-Regeln.
Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef Christopher Vogt fordert einheitliche Corona-Regeln.  © Markus Scholz/dpa

Update, 14. Oktober, 4.33 Uhr: Weil setzt bei Corona-Treffen auf für Bürger überzeugenden Kurs

Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) setzt bei den Corona-Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten auf einen Kurs, der die Bürger überzeugt. "Zur Eindämmung des Infektionsgeschehens sind wir vor allem auf die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen", sagte Weil vor dem Treffen in Berlin an diesem Mittwoch.

"Politische Vorgaben und Regeln können ein vorsichtiges und umsichtiges Verhalten nicht ersetzen." Allerdings müsse die Politik dort, wo es nötig ist – wie beispielsweise bei der Begrenzung von privaten Feiern – auch klare Regeln aufstellen.

"Insofern hoffe ich, dass die Bund-Länder-Gespräche zu einem gemeinsamen und auch für die Bürger überzeugenden Kurs in der vor uns liegenden schwierigen Zeit beitragen werden", sagte Weil. Kanzlerin und Ministerpräsidenten kommen an diesem Mittwoch erstmals seit Mitte Juni wieder im Kanzleramt zusammen und tagen nicht per Videokonferenz. Der Streit über Beherbergungsverbote dürfte das Treffen dominieren. Diskutiert werden könnte bei dem Bund-Länder-Treffen auch über die Schulen - dass diese nicht wieder geschlossen werden müssen, gilt als eines der wichtigsten Ziele der Maßnahmen.

Update, 14. Oktober, 4.24 Uhr: U21-Coach Kuntz: Fußball wird Chancen durch Corona nutzen

Der deutsche U21-Nationalcoach Stefan Kuntz hält die Arbeit der "Taskforce Zukunft Profifußball" für sehr sinnvoll und erwartet nachhaltige Veränderungen im Fußball. "Generell finde ich das gut, dass die Taskforce entstanden ist, um mit fußballfremden Leuten darüber zu reden, wie wirkt das überhaupt, wie sieht das aus, wo sind vielleicht Stellschrauben, die wir nicht sehen", sagte Kuntz nach dem 1:0-Sieg in der EM-Qualifikation gegen Bosnien-Herzegowina.

"Ich bin schon hoffnungsfroh, dass wir diese aus der Corona-Krise heraus entstandenen Möglichkeiten nutzen werden", sagte der 57-Jährige und nannte dabei auch das Projekt Zukunft des Deutschen Fußball-Bundes. Seiner Ansicht nach habe der Fußball in der Coronavirus-Krise durch Gehaltsverzicht und Spendenaktionen wie "We Kick Corona" "erstmal ein gutes Bild abgegeben".

Um die A-Nationalmannschaft macht sich Kuntz trotz der zuletzt durchwachsenen Ergebnisse und der Kritik an Bundestrainer Joachim Löw keine Sorgen. "Bei mir ist natürlich das Vertrauen in Jogi Löw und sein Team da", sagte Kuntz. Die Nationalelf habe großes Potenzial, daher glaube er an eine erfolgreiche EM. "Wenn die Nationalmannschaft wieder zu alter Stärke zurückfindet, wird auch die Identifikation schnell wieder wachsen", prophezeite der Europameister von 1996.

Deutschlands U21-Nationalcoach Stefan Kuntz sieht in der Corona-Krise auch eine Chance.
Deutschlands U21-Nationalcoach Stefan Kuntz sieht in der Corona-Krise auch eine Chance.  © Arne Dedert/dpa

Update, 14. Oktober, 4.16 Uhr: NRW will Grenzen trotz Corona offen halten - Lob der Kanzlerin

Nordrhein-Westfalen will seine Grenzen zu den Nachbarländern trotz der Corona-Pandemie weiterhin offen halten. Die Landesregierung sehe sich in ihrem Kurs auch durch jüngste Äußerungen der Kanzlerin bestätigt, sagte ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Dienstag laut Mitteilung der Bundesregierung im Europäischen Ausschuss der Regionen die Prioritäten des deutschen EU-Ratsvorsitzes erläutert. Merkel lobte dort den Kurs der schwarz-gelben Landesregierung von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU).

Sie wolle ausdrücklich unterstreichen, "dass es mit dem Cross-Border-Management des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen hervorragend gelungen ist, Grenzschließungen - oder Grenzkontrollen besser gesagt - zu vermeiden und den Schengen-Raum auch in einer schwierigen pandemischen Situation mit Leben zu erfüllen", sagte die Kanzlerin. "Und das sollte uns leiten bei künftigen Herausforderungen."

Laschet lehnt Grenzkontrollen zwischen NRW und seien Nachbarländern Niederlande und Belgien ab und wirbt stattdessen für gemeinsamen Gesundheitsschutz. Am Dienstag hatte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte infolge der dramatisch steigenden Neu-Infektionen mit dem Coronavirus einen "Teil-Lockdown" mit drastischen Einschränkungen angekündigt.

Update, 14. Oktober, 4.10 Uhr: Sorge vor Corona-Ausbruch auf Sylt - Testergebnisse erwartet

Im Fall einer Party auf Sylt mit mindestens einem coronapositiven Gast rechnet der Kreis Nordfriesland mit ersten Ergebnissen der Corona-Tests anderer Gäste. Am Montagnachmittag hatten sich mehr als 80 Teilnehmer von zwei Test-Teams testen lassen. 

Nach Angaben des Kreises waren nur drei Partygäste nicht auf der Nordsee-Insel bei einem der beiden Test-Teams des nordfriesischen Gesundheitsamts und der Kassenärztlichen Vereinigung erschienen.

Nach Angaben des Gesundheitsamtes in Husum hatte der Infizierte ein Bistro in Westerland besucht, bevor erste Symptome auftraten und er getestet wurde. Nach seiner Erinnerung seien dort in der Nacht zum 4. Oktober 70 bis 100 Menschen anwesend gewesen. Die Bar selbst ist derzeit freiwillig geschlossen.

Das Gros der mehr als 100 Personen, die sich an dem Abend in dem Bistro aufgehalten haben, stammt von der Nordseeinsel. Für die Partygäste, die nicht von Sylt kommen, sind deren örtliche Gesundheitsämter zuständig.

Auf der Nordseeinsel Sylt könnte eine Party für einen größeren Corona-Ausbruch sorgen.
Auf der Nordseeinsel Sylt könnte eine Party für einen größeren Corona-Ausbruch sorgen.  © Bodo Marks/dpa

Update, 14. Oktober, 4.07 Uhr: Neue Corona-Verordnung: NRW verbietet Swingerclubs

Die Corona-Pandemie hat auch kuriose Folgen: Das Land NRW verbietet ab sofort Swingerclubs. In der am Dienstagabend veröffentlichten neuen Coronaschutz-Verordnung wurde ein Passus erweitert, der bisher nur Tanzlokale betraf. Wörtlich heißt es dort nun: "Der Betrieb von Clubs, Diskotheken und ähnlichen Einrichtungen ist untersagt. Dies gilt auch für Swingerclubs und ähnliche Einrichtungen."

Bis vor kurzem waren auch Bordelle zwangsweise geschlossen. Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte das Verbot Anfang September gekippt, die Regierung hatte daraufhin etliche Regeln für Prostituierte und ihre Kunden in die Hygienevorschriften der Coronaschutz-Verordnung aufgenommen. 

Sogenannte Swingerclubs, bei denen Partnertausch ohne Bezahlung stattfindet, wurden dadurch nicht erfasst. Nun sind sie ausdrücklich verboten. Analog zu Diskotheken müsste der Betreiber eines Swingerclubs laut Bußgeldkatalog ab Mittwoch 5000 Euro bezahlen.

Update, 14. Oktober, 4.03 Uhr: Bouffier: Hessen offen für bundesweite Corona-Reise-Regeln

Hessen zeigt sich offen für bundesweite Regeln bei coronabedingten Reisebeschränkungen und zur Bußgeldhöhe für Maskenverweigerer. Das Land habe die Absicht, sich möglichen gemeinsamen Beschlüssen anzuschließen, kündigte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) in Wiesbaden an.

Am (heutigen) Mittwoch treffen sich die Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin, um über aktuelle Corona-Themen zu sprechen. Bouffier wird vom Chef der Staatskanzlei, Axel Wintermeyer (CDU), vertreten.

Merkel und die Länderchefs beraten unter anderem über das Übernachtungsverbot in Hotels oder Pensionen, wenn Urlauber aus einer mit Region mehr als 50 neuen Ansteckungen je 100.000 Einwohner nach sieben Tagen kommen und kein aktueller negativer Test vorliegt.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) macht sich für bundesweite Corona-Regeln stark.
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) macht sich für bundesweite Corona-Regeln stark.  © Swen Pförtner/dpa

Update, 14. Oktober, 4 Uhr: Corona-Homeoffice wird in hessischer Landesverwaltung breit genutzt

In der hessischen Landesverwaltung nutzen viele Mitarbeiter die Möglichkeit, zum Schutz vor einer Corona-Infektion daheim zu arbeiten. Da die Aktenvorgänge und Daten in den Ministerien und Landesbehörden überwiegend digitalisiert seien, gebe es keine Einschränkungen bei der Arbeit, berichtete Innenminister Peter Beuth (CDU) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion in Wiesbaden.

Ausnahmen bildeten unter anderem Personalakten, Schreiben mit personenbezogenen Daten sowie Gerichts- und Verschlusssachen. Diese seien wie alte Akten von Verfahren, die nicht mehr aktiv bearbeitet werden, nur in Papierform vorhanden.

Die meisten Mitarbeiter im Homeoffice zählte nach Angaben von Beuth das Sozialministerium. Im Abfragezeitraum von Mitte März 2020 bis Ende Mai habe die Homeoffice-Nutzung bei den Beschäftigten im Haus von Sozialminister Kai Klose (Grüne) bei über 80 Prozent gelegen. Die Beschäftigten im Finanzministerium nutzten demnach am wenigsten die Möglichkeit, die Arbeit vom heimischen Schreibtisch zu erledigen. 25 Prozent der Mitarbeiter im Haus von Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) seien in dem Zeitraum registriert worden, teilte Beuth unter Berufung auf die Abfrage unter allen hessischen Landesbehörden mit.

Sowohl von Führungskräften als auch den Mitarbeitern würden die Erfahrungen mit der Telearbeit während der Corona-Pandemie durchweg positiv bewertet, erklärte der Innenminister. Aufgrund dieser Erfahrungen soll auch die bestehende Vereinbarung zur alternierenden Telearbeit zwischen den Tarifparteien um das Modell des mobilen Arbeitens als eine noch flexiblere Lösung in Adhoc-Situationen ergänzt und ausgebaut werden.

Update, 14. Oktober, 3.47 Uhr: Online-Formular für Corona-Verstöße der Stadt Essen in der Kritik

Ein Online-Formular der Stadt Essen, mit dem Bürger Verstöße gegen Corona-Regeln melden können, ist auf heftige Kritik gestoßen. "Dieses Denunziationsportal ist mit Sicherheit rechtswidrig und sollte sofort gelöscht werden", heißt es auf der Facebookseite von Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP). Der Grünen-Digitalexperte Dieter Janecek sieht das Formular ebenso kritisch. "Verwaltungen sollten Bürger nicht mit Formularen ermuntern, andere Bürger zu denunzieren. Das spaltet die Gesellschaft", sagte er der "Bild".

Auf der Internetseite der Stadt gibt es ein Online-Meldeportal für Corona-Verstöße. Es hat den Titel: "Melden eines Verstoßes gegen die Coronaschutz-Verordnung (Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2)". Angegeben werden sollen Ort, Datum, Uhrzeit und Art des Verstoßes, zum Beispiel das Nichttragen einer Maske oder unzulässige Veranstaltungen. Es können auch Fotos zum Verstoß hochgeladen werden. Die Angaben zur eigenen Person sind freiwillig.

Kubicki schrieb am Dienstag auf Facebook: "Chinesische Verhältnisse in Essen." Die Tatsache, dass Bürgerinnen und Bürger jetzt im amtlichen Auftrag zu Denunzianten gemacht würden und Fotos aus dem öffentlichen Raum hochladen sollten, erinnere an schlimmste Zeiten. Damit schiebe man Angst und Misstrauen in unsere Gesellschaft. "Fehlt nur noch, dass die Abschnittsbevollmächtigten prozentual am Bußgeld beteiligt werden.

Die Stadt Essen verteidigte das Formular: Es diene der "Kanalisierung von Informationen, die das Ordnungsamt sonst telefonisch oder per E-Mail erhält. Zu keiner Zeit haben wir das Formular beworben oder aktiv dazu aufgefordert, Verstöße zu melden", twitterte die Stadt. Der Ordnungsdezernent der Stadt Essen, Christian Kromberg, sagte laut RTL, die Stadt Essen habe in keinster Form vor, das Denunziantentum zu fördern. "Aber wenn der Bürger das Bedürfnis hat, ein entsprechendes Ordnungswidrigkeitsverfahren bei der Stadt Essen anzuzeigen, dann soll er dies strukturiert und rechtssicher tun."

Update, 14. Oktober, 3.30 Uhr: Erster Tag der Frankfurter Buchmesse ohne Publikum

Die Frankfurter Buchmesse beginnt am Mittwoch - aber nur online. Die 72. Ausgabe des internationalen Branchentreffens findet nahezu ausschließlich im Internet statt. Wegen steigender Corona-Fallzahlen hatten die Veranstalter zu Beginn der Woche beschlossen, dass auch die Veranstaltungen in der Festhalle ohne Publikum stattfinden müssen.

Das Programm für die Fachbesucher war von Anfang an nur in Form digitaler Konferenzen geplant. Die Hallenausstellung und die Publikumstage am Wochenende waren schon Anfang September abgesagt worden. Zur "Sonderausgabe" 2020 haben sich laut Buchmesse 4400 digitale Aussteller aus 110 Ländern angemeldet. 260 Stunden Programm mit 750 Sprechern werden online angeboten.

Live erleben kann man Autoren bis zum Sonntag bei kleineren Veranstaltungen in der Innenstadt, die im Rahmen von "Bookfest City" und "Open Books" stattfinden. Beim ersten Termin auf der ARD-Buchmessenbühne sprechen Verena Keßler und Ijoma Mangold über ihre neuen Bücher. Die Veranstaltung wird als Livestream übertragen.

Update, 14. Oktober, 2.45 Uhr: NFL mit neuen Anti-Corona-Regeln nach Ausbruch bei den Titans

Als Konsequenz aus dem Corona-Ausbruch im Team der Tennessee Titans hat die National Football League ihre Regeln zum Schutz vor dem Virus angepasst. Vom kommenden Spieltag an soll es noch am gleichen Tag einen PCR-Test geben. Darüber hinaus sollen nur Trainer, die Spielzüge ansagen, an der Seitenlinie ein Plastikschild anstelle einer Mund-Nasen-Bedeckung tragen dürfen.

"Wir können nicht selbstgefällig werden, nicht die Spieler, nicht die Trainer, nicht der Rest unseres Personals", sagte NFL-Boss Roger Goodell nach Angaben der US-Nachrichtenagentur AP am Dienstag (Ortszeit). "90 Prozent sind in dieser Umgebung nicht gut genug. Wir müssen unglaublich fleißig und diszipliniert sein."

Wie die NFL zuvor mitgeteilt hatte, gab es seit Beginn der von der Liga koordinierten Tests am 1. August 39 mit dem Coronavirus infizierte Spieler und dazu 60 weitere Fälle in den Mannschaften unter Betreuern und Trainern. 24 positive Tests entfielen zuletzt allein auf die Titans, deren Trainingsgelände deswegen tagelang nicht genutzt werden durfte. Die NFL musste mehrere Spiele neu ansetzen.

Im Gegensatz zur NHL und der NBA, die ihre unterbrochenen Spielzeiten in Blasen zu Ende gebracht und Meister gekürt hatten, verzichtet die NFL auf eine solche Abschottung ganzer Teams. Die Spieler wohnen in ihren Häusern und Wohnungen, sind aber zu verantwortungsvollem Verhalten aufgerufen und müssen strenge Hygieneregeln befolgen. Wie es zu dem Ausbruch bei den Titans und der Infektion mehrerer anderer Profis, darunter auch Quarterback Cam Newton von den New England Patriots, kommen konnte, ist unklar.

Roger Goodell ist der Chef der amerikanischen Football-Liga NFL.
Roger Goodell ist der Chef der amerikanischen Football-Liga NFL.  © Lm Otero/AP/dpa

Update, 14. Oktober, 2.03 Uhr: Städte- und Gemeindebund für einheitliche Corona-Ampel-Lösung

Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, fordert vor den Bund-Länder-Gesprächen am Mittwoch eine einheitliche Ampel-Lösung. "Diese Ampel muss Grenzwerte definieren, bei deren Überschreitung dann Einschränkungen wirksam werden", sagte Landsberg der Funke Mediengruppe. 

Werde in einem Kreis etwa die Grenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen überschritten, «springt die Ampel auf Rot und private Veranstaltungen mit mehr als 25 Personen sind dann untersagt».

Die von Land zu Land immer unterschiedlicheren Regelungen gefährdeten die notwendige Akzeptanz der Menschen bei der Pandemiebekämpfung. "Wenn die Bürgerinnen und Bürger sich im Dschungel der Vorschriften nicht mehr auskennen, werden sie am Ende den Regelungen nicht die notwendige Beachtung zollen. Das ist eine Gefahr für die konsequente Pandemiebekämpfung", sagte Landsberg. Ein regional unterschiedliches Vorgehen sei mit Blick auf die Höhe der Infektionszahlen richtig. "Die Himmelsrichtung sollte aber als Kriterium keine Rolle mehr spielen."

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen angesichts steigender Corona-Infektionszahlen an diesem Mittwoch über das Maß weiterer Beschränkungen beraten. Erstmals seit vier Monaten findet die Konferenz nicht per Video statt, die Länderchefs kommen für ein Vor-Ort-Treffen nach Berlin.

Update, 14. Oktober, 1.37 Uhr: Laschet: Bürger haben Recht auf "klare, verbindliche Regeln"

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) fordert vor dem Corona-Treffen zwischen Bund und Ländern klare Beschlüsse. Die Bürger hätten "das Recht auf klare, verbindliche Regeln, die jeder nachvollziehen kann", sagte Laschet dem "Tagesspiegel" (Mittwoch). Er sprach sich auch dort für bundesweite Regelungen aus, wo dies angezeigt sei. "Ich wünsche mir, dass wir in den nächsten Wochen das Wir-Gefühl aus dem Frühjahr neu beleben, dass alle an einem Strang ziehen, um das Virus zu bekämpfen."

"Indem wir in den Hotspots einheitliche Kontaktbeschränkungen, die Beschränkung der Öffnungszeiten in der Gastronomie und bei Veranstaltungen umsetzen, können wir die Ausbreitung des Virus wirksam eindämmen", sagte Laschet der "Rheinischen Post" (Mittwoch).

Den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte der CDU-Politiker weiter: "Feiern müssen reduziert, Partys können jetzt nicht stattfinden." Es sei jetzt wichtig, die Kontakte wieder zu beschränken. "Geöffnete Schulen und Kitas, soziale Teilhabe und ein funktionierendes Arbeits- und Wirtschaftsleben haben Vorrang."

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen angesichts steigender Corona-Infektionszahlen an diesem Mittwoch über das insgesamt richtige Maß weiterer Beschränkungen beraten. Erstmals seit vier Monaten findet die Konferenz nicht per Video statt, die Länderchefs kommen für ein Vor-Ort-Treffen nach Berlin.

Armin Laschet (CDU) ist der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.
Armin Laschet (CDU) ist der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.  © Guido Kirchner/dpa

Update, 14. Oktober, 1 Uhr: Ministerium plant Verlängerung der Corona-Überbrückungshilfen

Das Bundeswirtschaftsministerium bereitet nach eine Verlängerung der Corona-Überbrückungshilfen vor. Nach Informationen der Funke Mediengruppe aus dem Haus von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sollen die laufenden Überbrückungshilfen für Unternehmen bis zum 30. Juni 2021 verlängert werden. Der Deutschen Presse-Agentur wurden derartige Überlegungen von Insidern bestätigt. Nach der derzeitigen Regelung würden die Überbrückungshilfen zum Jahresende auslaufen.

Nach Funke-Informationen zielt das Haus von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vor allem auf Verbesserungen für das Hotel- und Gaststättengewerbe. Weitere Unterstützung sollen aber auch die Veranstaltungsbranche sowie die Messe-und Ausstellungswirtschaft bekommen. Konkret werde im Ministerium an verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten wie auch an Modernisierungs- und Zuschussprogramme für Renovierungen während der auftragslosen Zeit gedacht.

Die Maßnahmen sollen am Mittwoch beim Corona-Gipfel von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder diskutiert werden. Erstmals seit vier Monaten tagt die Konferenz nicht per Video, die Länderchefs kommen für ein Vor-Ort-Treffen nach Berlin.

Update, 13. Oktober, 23.46 Uhr: EU-Außenbeauftragter und weiterer EU-Kommissar in Corona-Quarantäne

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell und der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarcic, sind seit Dienstag in Corona-Quarantäne. Das teilten beide am Dienstagabend auf Twitter mit. Beide gaben an, zuletzt negativ auf das Coronavirus getestet worden zu sein und nun einen weiteren Test abzuwarten. Er habe keine Symptome und fühle sich gut, schrieb Lenarcic.

In den vergangenen Wochen hatten sich bereits mehrere EU-Kommissare in Quarantäne begeben müssen. Auch EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte sich vergangene Woche wegen eines Kontakts zu einem Corona-Infizierten zeitweise selbst isoliert.

EU-Forschungskommissarin Marija Gabriel teilte am vergangenen Wochenende mit, dass sie positiv auf das Coronavirus getestet worden sei.

Josep Borrell ist EU-Außenbeauftragter.
Josep Borrell ist EU-Außenbeauftragter.  © Chr.Dogas/EU Council/dpa

Update, 13. Oktober, 22.27 Uhr: Neues Corona-Konjunkturprogramm in USA stockt weiter

An der Wall Street haben es die Anleger nach den jüngsten Gewinnen am Dienstag etwas ruhiger angehen lassen. Der Dow Jones Industrial schloss 0,55 Prozent im Minus bei 28 679,81 Punkten. 

Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,63 Prozent auf 3511,93 Punkte nach unten. Der vortags besonders starke technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 behauptete sich dagegen mit einem Minus von lediglich 0,04 Prozent auf 12 083,17 Zähler.

Der Markt wartet immer noch auf Fortschritte in den Verhandlungen um ein neues Corona-Konjunkturprogramm - mit der nahenden US-Präsidentschaftswahl schwindet offenbar die Hoffnung auf einen baldigen Durchbruch. 

Dagegen kamen auch mehrheitlich erfreuliche Unternehmensnachrichten nicht an.

Update, 13. Oktober, 22.12 Uhr: Erneut mehr als 4000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Nach einem Rückgang der Zahlen am Sonntag und Montag haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen erneut mehr als 4000 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. 

Insgesamt beläuft sich die Zahl laut RKI auf 4122. Am Donnerstag hatte die Anzahl neuer Infektionen mit 4058 erstmals seit April die 4000er-Grenze überschritten. Am Samstag waren es gar 4721 neu nachgewiesene Fälle.

Am Montag waren 2467 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Erfahrungsgemäß liegen die erfassten Zahlen an Sonntagen und Montagen meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI weitergeben. Am Dienstag vor einer Woche waren es 2639 Fälle gewesen.

Ein Anstieg zeichnet sich weiterhin bei den intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten ab. Laut aktuellem RKI-Lagebericht werden derzeit (13.10., 12.15 Uhr) 618 Corona-Infizierte intensivmedizinisch behandelt, 319 davon werden beatmet. 

Vor einer Woche (6.10.) hatte dieser Wert noch bei 449 Corona-Infizierten, (219 beatmet) gelegen. In der Woche davor (29.9.) waren es 352 (195 beatmet). Rund 8900 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken jedoch derzeit noch frei.

Dem Präsidenten des RKI, Lothar Wieler (59), bereiten die neuesten Entwicklungen Sorgen.
Dem Präsidenten des RKI, Lothar Wieler (59), bereiten die neuesten Entwicklungen Sorgen.  © Tobias Schwarz/AFP POOL/dpa

Der Anteil der über 70-Jährigen an der Gesamtzahl der seit Pandemiebeginn übermittelten Covid-19-Fälle in Deutschland liegt bei 13 Prozent. Unter den Todesfällen waren jedoch 85 Prozent der Menschen in diesem Alter. Bislang sind dem RKI zwei Todesfälle von Menschen unter 20 übermittelt worden. Sie hatten beide Vorerkrankungen.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 329.453 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 13.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9634. Das waren 13 mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es etwa 279.300 Genesene.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Dienstag bei 1,18 (Vortag: 1,29). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen.

Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert nach Angaben vom Dienstag bei 1,20 (Vortag: 1,25). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Update, 13. Oktober, 22 Uhr: US-Arzeimittelhersteller Eli Lilly unterbricht Studie zu Antikörperbehandlung

Das US-Pharmaunternehmen Eli Lilly teilt am Dienstag mit, dass es eine Studie unterbrochen habe. Der Versuch einer kombinierten Antikörperbehandlung gegen das Coronavirus muss derzeit aus Sicherheitsgründen pausieren. 

Normalerweise werden klinische Studien unterbrochen, weil ein Freiwilliger eine Nebenwirkung erlitten hat oder krank geworden ist. Das Unternehmen hat jedoch nicht mitgeteilt, was genau passiert ist, berichtet CNN

Update, 13. Oktober, 21.43 Uhr: Tschechiens Gesundheitsminister appelliert an Bevölkerung

Der tschechische Gesundheitsminister Roman Prymula hat persönlich an die Bevölkerung appelliert, die neuen verschärften Corona-Regeln einzuhalten. 

"Ich bitte Sie: Helfen Sie mir bei meiner Arbeit, denn es geht um uns alle", sagte der 56-Jährige am Dienstagabend in einer Fernsehansprache. 

Er rechne mit einer Zunahme von schweren Krankheitsverläufen und auch Todesfällen. Man stehe vor "schwierigen und trüben Wochen". Die Regierung hatte beschlossen, dass Restaurants, Bars und Clubs von Mittwoch an geschlossen bleiben müssen. 

Die Schulen gehen bis Anfang November zum Fernunterricht über. Versammlungen und Treffen mit mehr als sechs Menschen werden untersagt.

Der tschechische Gesundheitsminister Roman Prymula (56).
Der tschechische Gesundheitsminister Roman Prymula (56).  © Michal Kamaryt/CTK/dpa

Nach aktualisierten Zahlen des Gesundheitsministeriums in Prag starben am Montag 54 Menschen in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. Das war der höchste Wert an einem Tag seit Beginn der Pandemie.

Die Corona-Neuinfektionen hatten zuletzt massiv zugenommen. Die Opposition forderte Ministerpräsident Andrej Babis auf, nach dem Ende des Notstands am 3. November im Parlament die Vertrauensfrage zu stellen.

Die Minderheitsregierung habe die Vorbereitungen auf die zweite Welle auf fatale Weise versäumt, kritisierte der Vorsitzende der Bürgerdemokraten (ODS), Petr Fiala.

Update, 13. Oktober, 20.34 Uhr: New Yorker Philharmoniker starten erst Mitte 2021 wieder

Nach der Metropolitan Oper haben auch die Philharmoniker in New York aufgrund der Coronavirus-Pandemie ihre komplette Saison abgesagt. Bis einschließlich Mitte Juni 2021 würden nach Absprache mit Gesundheitsexperten keine regulären Konzerte stattfinden, teilten die Philharmoniker am Dienstag mit. 

Update, 13. Oktober, 20.23 Uhr: Nach Haldenwang: Weiterer Corona-Fall beim Verfassungsschutz

Ein weiterer Spitzenbeamter des Verfassungsschutzes ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das bestätigte eine Sprecherin des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) am Dienstagabend auf Anfrage. 

Zunächst hatte der Spiegel darüber berichtet. Zuvor war bekannt geworden, dass Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang positiv auf das Virus getestet worden war.

Beide führen die Amtsgeschäfte von zuhause weiter, wie der Verfassungsschutz mitteilte. "Die Arbeitsfähigkeit des BfV ist vollumfänglich sichergestellt, da das BfV auf derartige Vorkommnisse vorbereitet ist", so die Behörde. 

So sei schon zu Beginn der Pandemie ein Krisenstab eingerichtet worden. Der heute 60-jährige Haldenwang führt seit rund zwei Jahren den deutschen Inlandsnachrichtendienst.

Update, 13. Oktober, 20.22 Uhr: Drosten: Können Ältere im Kampf gegen Corona nicht völlig abschirmen

Der Virologe Christian Drosten (48) hat sich deutlich gegen die Idee ausgesprochen, sich in der Corona-Pandemie nur auf den Schutz von Älteren und anderen Risikogruppen zu konzentrieren, während der Rest der Gesellschaft zum Alltag zurückkehrt. 

Zum einen könne es nicht gelingen, die Älteren komplett abzuschirmen, sagte der Charité-Wissenschaftler in der am Dienstag veröffentlichten Folge des "Coronavirus-Update" bei NDR-Info. Zum anderen gebe es auch in den jüngeren Altersgruppen nicht so wenige Risikopatienten.

Ließe man das Virus in den jüngeren Altersgruppen durchlaufen, gäbe es viele Infektionen auf einmal und man komme auch da an die Belastungsgrenze der Medizin, so Drosten. 

Dabei gehe es dann aber um einen Patiententyp mit anderer gesellschaftlicher Wahrnehmung: "Da würden eben junge Familien auch den Familienvater verlieren oder auch die Mutter." 

Das sei "eine ganz andere Konsequenz und das kann man einfach so nicht durchlaufen lassen", betonte der Virologe. Hintergrund ist ein offener Brief von drei Wissenschaftlern aus den USA und Großbritannien, die sich gegen bevölkerungsweite Maßnahmen aussprechen - auch andere Experten widersprachen ihnen bereits.

Der Virologe Christian Drosten (48).
Der Virologe Christian Drosten (48).  © Michael Kappeler/dpa-pool/dpa

Update, 13. Oktober, 19.45 Uhr: Niederlande mit halbem Lockdown: Gaststätten zu und Maskenpflicht

Die Niederlande haben die Corona-Maßnahmen drastisch verschärft. Ministerpräsident Mark Rutte (53) kündigte am Dienstag in Den Haag einen "Teil-Lockdown" an. Kneipen, Cafés und Restaurants werden geschlossen, und der Verkauf von Alkohol wird ab 20 Uhr verboten. 

Außerdem dürfen die Bürger nur noch maximal drei Gäste pro Tag in ihren Wohnungen empfangen und sollen Bus und Bahn nur noch in dringenden Fällen nutzen. Premier Rutte kündigte auch eine allgemeine Maskenpflicht an für alle öffentlichen Räume wie Geschäfte, Museen oder Bibliotheken, bisher war dies nur eine dringende Empfehlung.

"Es liegt nun an uns allen selbst", sagte der Premier in der live im TV ausgestrahlten Pressekonferenz. "Seien Sie realistische Niederländer und übernehmen Sie Verantwortung."

Ministerpräsident Mark Rutte (53).
Ministerpräsident Mark Rutte (53).  © Bernd von Jutrczenka/dpa Pool/dpa

Die Regierung reagiert damit auf die dramatisch steigenden Neu-Infektionen mit dem Coronavirus. In den vergangenen sieben Tagen waren 252 Infektionen pro 100.000 Einwohner gemeldet worden. Am schlimmsten betroffen sind Amsterdam und Rotterdam mit je etwa 410 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Fast in allen Regionen sei die Lage "alarmierend", sagte Rutte.

In der vergangenen Woche registrierte das Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM fast 44.000 Neuinfektionen - 60 Prozent mehr als in der Vorwoche. Am Dienstag wurden rund 7400 Neu-Infektionen gemeldet, rund 550 mehr als am Vortag. Damit wurde erstmals die 7000-Marke überschritten.

Auch die Zahl der Patienten in Krankenhäusern und auf Intensivstationen steigt den Angaben zufolge schnell an. 34 Menschen waren am Dienstag nachweislich an Covid-19 gestorben, am Vortag waren 13 Todesfälle gemeldet worden.

Seit Ausbruch der Pandemie gab es nachweislich im Land rund 190 000 Infektionen und 6631 Todesfälle.

Update, 13. Oktober, 19.16 Uhr: Frankfurt vor höchster Corona-Warnstufe: Bundeswehr angefordert

Die Stadt Frankfurt steuert auf die höchste Corona-Warnstufe in Hessen zu. Nach Berechnungen des städtischen Gesundheitsamts liege die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der vergangenen sieben Tage bei 74,8, teilte die Stadt am Dienstagnachmittag mit. Mehr Infos >> HIER.

Menschen gehen über die Einkaufsmeile Zeil in der Innenstadt. In Hessens Corona-Hotspots ist die Situation weiter angespannt.
Menschen gehen über die Einkaufsmeile Zeil in der Innenstadt. In Hessens Corona-Hotspots ist die Situation weiter angespannt.  © dpa/Frank Rumpenhorst

Update, 13. Oktober, 19.12 Uhr: Offenbar 600 Corona-Infizierte an belgischer Uni

600 Studierende haben sich auf dem Uni-Campus der belgischen Stadt Ottignies-Louvain-la-Neuve nach Medienberichten mit dem Coronavirus infiziert. Das entspricht einem Anteil von zwei Prozent der dort eingeschriebenen Studierenden, wie der Fernsehsender VRT bereits am Montag berichtete.

"Wir haben viel getan, um die Studierenden für die Folgen ihres Verhaltens zu sensibilisieren, aber dennoch hat es nicht geholfen", sagte der Vize-Direktor der Universität, Philippe Hiligsmann, VRT. 

Die Mitarbeiterin der Universität Anne-Sophie Masureel betonte zudem, dass die Studierenden sich in den Hörsälen an die Abstandsregeln und die Maskenpflicht hielten. Masureel vermutet, dass es vor allem in der Freizeit der Studierenden zu Ansteckungen gekommen sei.

Seit Dienstag gilt wegen hoher Infektionszahlen in der Region nahe der Hauptstadt Brüssel für 15 Tage eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 1.00 und 6.00 Uhr. Ausnahmen gelten unter anderem aus dringenden medizinischen Gründen und für tägliche Arbeitswege.

Update, 13. Oktober, 19.10 Uhr: Mexiko sichert sich Zugang zu 146 Millionen Dosen Corona-Impfstoff

Mexiko hat sich Bezugsrechte für insgesamt bis zu 146 Millionen Dosen dreier künftiger Impfstoffe gegen das Coronavirus gesichert. 

Die Regierung des nordamerikanischen Landes unterschrieb am Dienstag in der täglichen Pressekonferenz von Präsident Andrés Manuel López Obrador entsprechende Vereinbarungen mit den Pharmakonzernen AstraZeneca, Pfizer und CanSino Biologics.

Zusammen mit dem Zugang zu 51,5 Millionen Dosen durch die Teilnahme an der globalen Covax-Initiative könnten damit 107 bis 116 Millionen der knapp 130 Millionen Mexikaner nach Regierungsangaben geimpft werden - viele Impfungen erfordern zwei Dosen pro Person. 

Für alle vier Vereinbarungen soll Mexiko insgesamt 1,65 Milliarden US-Dollar (rund 1,4 Milliarden Euro) zahlen, 321 Millionen Dollar vorab.

Andres Manuel Lopez Obrador, Präsident von Mexiko.
Andres Manuel Lopez Obrador, Präsident von Mexiko.  © Rebecca Blackwell/AP/dpa

Möglichst schon im Dezember, spätestens in den ersten drei Monaten des kommenden Jahres solle angefangen werden, Menschen zu impfen, sagte der Linkspopulist López Obrador. Als erste sollen Gesundheitspersonal und chronisch Kranke eine Impfung bekommen. Dies werde für alle kostenlos sein.

Bisher ist noch keiner der Stoffe zugelassen. Mexiko hatte bereits Vereinbarungen geschlossen, um die dritte Phase klinischer Studien von sieben Impfstoffkandidaten durchzuführen. Außerdem soll der Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns AstraZeneca, der von Forschern aus Oxford entwickelt wurde, für Lateinamerika unter anderem in Mexiko hergestellt werden.

Mexiko - das zehntbevölkerungsreichste Land der Welt - hat bisher die viertmeisten Todesfälle im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19 und die neuntmeisten Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 registriert.

Die wahren Zahlen dürften aber weit höher sein, da in dem lateinamerikanischen Land sehr wenig getestet wird.

Update, 13. Oktober, 18.34 Uhr: Corona-Fall bei Holstein Kiel: Training am Dienstag abgesagt

Beim Fußball-Zweitligisten Holstein Kiel hat es am Dienstag einen Corona-Fall gegeben. Wie der Club am Abend mitteilte, wurden nach dem positiven Testergebnis die beiden angesetzten Trainingseinheiten vorsorglich abgesagt. 

"Bei einer kurzfristig veranlassten Nachtestung wurden die betroffene Person sowie zwei potentielle Kontaktpersonen aus dem Mannschafts- und Funktionskreis jeweils negativ getestet", hieß es in einer Mitteilung des Vereins.

Ob es sich um einen Spieler oder ein Mitglied des Funktionsteams handelt, ist derzeit nicht bekannt. Die Person befinde sich aber auf Anordnung des Gesundheitsamts aktuell in Quarantäne.

Die "Störche" sollen am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) bei den Würzburger Kickers antreten. 

Ob der Corona-Fall Auswirkungen auf die Partie hat, steht noch nicht fest: "Die KSV Holstein befindet sich in engem Austausch mit den zuständigen Behörden sowie der DFL Deutsche Fußball Liga", teilte der Verein mit.

Wird das Team die nächste Partie spielen können?
Wird das Team die nächste Partie spielen können?  © Gregor Fischer/dpa

Update, 13. Oktober, 18.29 Uhr: Keine Champions League im Eishockey

Wegen der Coronavirus-Pandemie ist die Saison der Champions Hockey League abgesagt worden. 

Die aus der Deutschen Eishockey Liga beteiligten Eishockey-Teams Red EHC Bull München, Adler Mannheim, Eisbären Berlin und Straubing Tigers müssen damit diese Spielzeit nicht durch Europa reisen.

"Die Gesundheit und Sicherheit aller teilnehmenden Teams ist von höchster Priorität und angesichts der aktuellen Entwicklung der epidemiologischen Situation sind wir leider nicht in der Lage zu garantieren, dass alle Beteiligten immer in guter Gesundheit und ohne Quarantäne-Auflagen heimkehren können, ganz gleich wie ausgereift unsere Schutzkonzepte sind", sagte CHL-Präsident Peter Zahner am Dienstag nach einer außerordentlichen Video-Konferenz. 

"Die Pandemie befindet sich außerhalb unserer Kontrolle. Diese Tatsache müssen wir leider akzeptieren", meinte der Schweizer.

Die Champions Hockey League wurde zur Saison 2014/15 als europaweiter Eishockey-Wettbewerb eingeführt. 32 Clubs sollten in dieser Saison teilnehmen und um die European Trophy im Eishockey spielen.

"Letztendlich gelangte der CHL-Vorstand zu dem sehr schwierigen Fazit, dass die Austragung der Saison 2020/21 weder für die Champions Hockey League noch die teilnehmenden Clubs praktikabel ist, sowohl im Hinblick auf den Spielbetrieb als auch auf die Finanzen", sagte Zahner in der am Dienstag veröffentlichten Mitteilung.

Die Deutsche Eishockey Liga hatte im März bereits als erste Liga des Landes überhaupt nach der Hauptrunde die Saison ohne Meister abgebrochen.

Auch in diesem Winter sieht sie sich wegen der Abhängigkeit von Zuschauereinnahmen bislang - im Gegensatz etwa zur Handball- oder Basketball-Bundesliga - derzeit nicht in der Lage, mit dem Spielbetrieb zu starten.

Update, 13. Oktober, 18.26 Uhr: Islands Fußball-Nationalcoach muss wegen Corona-Fall in Quarantäne

Der gesamte Mitarbeiterstab der isländischen Fußball-Nationalmannschaft muss in Quarantäne, darunter auch Nationaltrainer Erik Hamrén. 

Grund dafür ist ein Corona-Fall bei einem Mitarbeiter im Hauptsitz des isländischen Fußballverbandes in Reykjavik, wie der Verband am Dienstag mitteilte. Die Spieler sind davon nicht betroffen.

Island spielt in der Nations League am Mittwoch (20.45 Uhr) gegen Belgien. Es gebe derzeit keine Anzeichen, dass das Spiel nicht stattfinden könne, schrieb der Verband dazu.

Nationaltrainer Erik Hamrén (63) ist derzeit in Corona-Quarantäne.
Nationaltrainer Erik Hamrén (63) ist derzeit in Corona-Quarantäne.  © Bruno Fahy/BELGA/dpa

Update, 13. Oktober, 18.23 Uhr: Bundesligaspiel Mainz gegen Leverkusen vor nur 250 Zuschauern

Aufgrund der steigenden Corona-Zahlen in der Region darf Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 das Heimspiel am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Bayer Leverkusen vor nur 250 Zuschauern austragen. 

Das teilte der Club am Dienstag mit. Ursprünglich hatten die Behörden der Stadt 6800 Fans im Stadion erlaubt. Laut Robert Koch-Institut lag die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner in Mainz am Dienstag bei 60,8.

"Alle Ticketinhaber werden informiert, ob ihr Ticket Gültigkeit behält", teilten die 05er am Dienstagabend mit. 

"Entschieden wird über einen Losprozess." Seine erste Heimpartie dieser Saison hatte Mainz Ende September beim 1:4 gegen den VfB Stuttgart vor 3403 Zuschauern gespielt.

Mannschaftskapitän Danny Latza vom FSV Mainz 05 spielt am kommenden Samstag nur vor ganz kleinem Live-Publikum.
Mannschaftskapitän Danny Latza vom FSV Mainz 05 spielt am kommenden Samstag nur vor ganz kleinem Live-Publikum.  © Thomas Frey/dpa

Update, 13. Oktober, 18.20 Uhr: Universum-Stall sagt Boxabend in Düsseldorf wegen Corona-Lage ab

Die Hamburger Universum Box-Promotion hat am Dienstag den Profi-Kampfabend am Samstag in Düsseldorf abgesagt. 

Nach der Verletzung von Hauptkämpfer Artem Harutyunyan vor wenigen Tagen gaben die steigenden Zahlen an Corona-Infektionen den Ausschlag für eine Komplettabsage. 

Auch Düsseldorf ist zum Risikogebiet erklärt worden. "Die aktuell rasant steigenden Infektionszahlen" ließen keinen anderen Schluss zu, als die Veranstaltung zu verschieben, teilte Universum mit. 929 Tickets waren verkauft worden. Die Top-Kämpfe sollten im ZDF nach dem Aktuellen Sportstudio (0.25 Uhr) live übertragen werden.

Das Schwergewichtsduell zwischen Universum-Boxer Schan Kossobuzki aus Kasachstan und dem Amerikaner Steve Vukosa sollte der neue Hauptkampf sein. 

Die Corona-Lage erfordere "eine klare und schnelle Entscheidung und diese kann hier nur heißen – Safety first", sagte Universum-Chef Ismail Özen-Otto.

Update, 13. Oktober, 18.11 Uhr: Boeing-Geschäft bricht weiter weg - 737-Max-Stornierungen nehmen zu

Das Debakel um den Unglücksjet 737 Max und die Corona-Krise bringen den US-Luftfahrtriesen Boeing weiter unter Druck. 

Im dritten Quartal lieferte der Airbus-Rivale insgesamt nur 28 Flugzeuge aus, wie er am Dienstag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 63 gewesen. Airbus lieferte mit 57 Jets alleine im September mehr als doppelt so viele Jets aus wie Boeing im Quartal.

Insgesamt gingen Boeing von Jahresbeginn bis Ende September unterm Strich bereits 381 Aufträge verloren. Der Konzern leidet besonders unter Stornierungen der 737 Max. Die Modellreihe war im März 2019 nach zwei Abstürzen mit 346 Toten aus dem Verkehr gezogen worden, weil es Probleme mit einer Steuerungssoftware gab. 

Inzwischen rückt eine Wiederzulassung des Unglücksfliegers aber immer näher.

Soll bald wieder abheben dürfen: Boeings Unglücksjet 737 Max.
Soll bald wieder abheben dürfen: Boeings Unglücksjet 737 Max.  © Elaine Thompson/AP/dpa

Update, 13. Oktober, 17.59 Uhr: Merkel und Ministerpräsidenten beraten über Corona-Beschränkungen

Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen angesichts steigender Corona-Infektionszahlen an diesem Mittwoch über das insgesamt richtige Maß weiterer Beschränkungen beraten. 

Man müsse in solchen Bereichen zu Einschränkungen kommen, in denen es absolut notwendig sei, hieß es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag aus Kreisen von Teilnehmern des Treffens am Mittwoch. Es werde wohl auch um die Frage gehen, welche Maßnahmen für die Breite der Gesellschaft erforderlich, sinnvoll und tragbar seien.

Ziel soll es demnach auch sein, sehr genau Bereiche zu definieren, denen man derzeit noch keine Hoffnung auf Öffnung machen könne. In diesen Bereichen müsse der Staat dann gegebenenfalls in einer anderen Dimension helfen, als dies bisher der Fall sei. Besonders betroffen von der Corona-Pandemie waren unter anderem Veranstaltungsbetriebe und Messeaussteller.

Zunächst soll Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) einen Lagebericht geben, so diese Teilnehmer. Zudem solle Michael Meyer-Hermann, Leiter der Abteilung System-Immunologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, eine Einschätzung abgeben.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU).
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU).  © Tobias Schwarz/AFP POOL/dpa

Update, 13. Oktober, 17.55 Uhr: EU-Staaten vereinbaren mehr Hilfe für junge Leute in der Corona-Krise

In der Corona-Krise wollen die EU-Staaten die Hilfen für Jugendliche am Arbeitsmarkt ausweiten: Die Altersgrenze bei der sogenannten EU-Jugendgarantie soll von 24 auf 29 Jahre angehoben werden, um mehr jungen Leuten eine Chance auf Förderung zu geben. 

Dies teilte Bundesminister Hubertus Heil (47, SPD) nach einer Online-Konferenz der EU-Arbeits- und Sozialminister mit.

Die Krise dürfe keinen Corona-Jahrgang ohne Zukunft hervorbringen, warnte der SPD-Politiker. Die Jugendgarantie habe nach der Wirtschafts- und Finanzkrise bereits Erfolge gezeigt und die Jugendarbeitslosigkeit bis 2019 gedrückt. Jetzt solle sie helfen, eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu sichern.

Die Garantie sieht vor, dass junge Leute in Europa spätestens nach vier Monaten Arbeitslosigkeit ein "hochwertiges Angebot" bekommen - sei es ein Job, eine Lehrstelle oder eine Fortbildung. 

Ziel sei, Jugendliche wenn nötig zu qualifizieren und dann so schnell wie möglich in Beschäftigung zu bringen, sagte EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit. Dies solle ein Anwachsen der Jugendarbeitslosigkeit bremsen.

Bundesminister Hubertus Heil (47, SPD).
Bundesminister Hubertus Heil (47, SPD).  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Aufgerüttelt durch die Corona-Risiken etwa für Leiharbeiter in Fleischfabriken vereinbarten die Minister nach Heils Worten auch, enger beim Schutz der Rechte von Wander- und Saisonarbeitern zusammenzuarbeiten.

Es sei an der Zeit, mit den schlechten Arbeitsbedingungen grundlegend aufzuräumen, sagte Heil. Geltende Regeln müssten grenzüberschreitend durchgesetzt werden. "Es darf keine Arbeitnehmer zweiter Klasse geben in Europa."

Konkret sollen die Arbeitnehmer Zugang zu Informationen über ihre Rechte in ihrer Muttersprache bekommen. Die EU-Staaten wollen sich unter dem Dach der EU-Arbeitsbehörde ELA enger koordinieren.

Einstimmig hätten sich die Minister auch auf einen europäischen Rahmen für eine Mindestsicherungssysteme geeinigt, fügte Heil hinzu.

Niemand dürfe ins Bodenlose fallen, vielmehr müsse der Sozialstaat überall ein angemessenes Mindestniveau garantieren und für Wege aus der Armut sorgen.

Update, 13. Oktober, 17.41 Uhr: Französische Politiker: Grenzschließungen wegen Corona vermeiden

Französische Politiker haben in der Debatte um eine mögliche Wiedereinführung von Grenzkontrollen im Kampf gegen das Coronavirus vor erneutem Chaos gewarnt. 

"Neue Grenzschließungen und eine Rückkehr zu einer ähnlichen Situation wie im Frühjahr dieses Jahres müssen unter allen Umständen vermieden werden", sagte der französische Vorsitzende der deutsch-französischen Parlamentarier-Versammlung, Christophe Arend, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Schließung der Grenze habe zu schwierigen Situationen für die Bürgerinnen und Bürger geführt.

Er betonte, dass angesichts der Pandemie eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit nötig sei, vor allem im medizinischen Bereich. Der Präsident des Département-Rats von Haut-Rhin im Südelsass, Rémy With, erklärte, die Grenzschließung im Frühjahr habe auf beiden Seiten zu Problemen für die Menschen geführt. 

Er sprach sich für ein koordiniertes Vorgehen beider Länder in der Region aus. Der Austausch zwischen Deutschland und Frankreich präge das tägliche Leben dort, so With.

Der französische Vorsitzende der deutsch-französischen Parlamentarier-Versammlung, Christophe Arend (45).
Der französische Vorsitzende der deutsch-französischen Parlamentarier-Versammlung, Christophe Arend (45).  © Philipp von Ditfurth/dpa

Zu Beginn der Pandemie waren im März die Grenzen zwischen Deutschland und Frankreich geschlossen worden. Grenzgänger, die im jeweils anderen Land arbeiteten, durften die Grenze während der Schließung passieren - da ein Großteil der Grenzübergänge aber geschlossen war, kam es zu langen Staus und Wartezeiten.

Außerdem mussten die Menschen Ausgangsbescheinigungen und Nachweise über den Arbeits- oder Wohnort mit sich führen. Unverheiratete Paare und auch Familien waren über Wochen getrennt, da für einen Grenzübertritt ein wichtiger Grund nachgewiesen werden musste. Erst Mitte Juni wurden die Regeln für eine Einreise in das jeweils andere Land wieder gelockert.

Die französische Region Grand Est, zu der unter anderem auch das Elsass und Lothringen gehören, ist derzeit als einzige Region Kontinentalfrankreichs vom Robert Koch-Institut nicht als Risikogebiet eingestuft.

Jedoch steigt die Zahl der Neuinfektionen auch dort. In den elsässischen Départements Bas-Rhin und Haut-Rhin überschritt die Rate der positiven Tests zuletzt die Fünf-Prozent-Marke.

Update, 13. Oktober, 17.36 Uhr: Irland nimmt Milliarden für Corona-Schäden und Brexit in die Hand

Zur wirtschaftlichen Bewältigung der Corona-Pandemie und des Brexits nimmt Irland für das kommende Jahr den größten Haushalt seiner Geschichte auf. 

17,5 Milliarden Euro sollen in Maßnahmen fließen, mit denen die Folgen von Covid-19 und des Brexits abgemildert werden sollen, wie der irische Finanzminister Paschal Donohoe (46) am Dienstag in Dublin erklärte. Der Haushalt für 2021 sei "der größte in der Geschichte des Staates", sagte Donohoe.

In ihrer Kalkulation geht die Regierung dabei von einem Brexit ohne Handelspakt mit der EU aus sowie von dem Szenario, dass auch im kommenden Jahr noch kein Impfstoff gegen das Coronavirus verfügbar sein wird. So sind etwa große Summen zur Unterstützung von Unternehmen eingeplant, die coronabedingt zeitweise schließen müssen. 

Auch einen Wiederaufbaufonds sieht der Plan vor. Um die Pläne zu finanzieren, setzt die Regierung unter anderem auf eine CO2-Steuer und eine Preiserhöhung bei Zigaretten.

Der irische Finanzminister Paschal Donohoe (46).
Der irische Finanzminister Paschal Donohoe (46).  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 13. Oktober, 17.33 Uhr: Laschet will mehr Corona-Schutz für Ältere - kein Beherbergungsverbot

Der Schutz älterer Menschen muss aus Sicht des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (59, CDU) ein Kernthema bei den Corona-Beratungen von Bund und Ländern sein. 

"Wir müssen sicherstellen, dass aus stark steigenden Infektionszahlen keine stark steigenden Fälle von schweren Krankheitsverläufen oder gar Todesfällen werden", sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Mittwoch). Daher müssten Bewohner und Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen Vorrang bei Schnelltests bekommen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) und die Ministerpräsidenten wollen am Mittwoch in Berlin über das weitere Corona-Krisenmanagement beraten. Erstmals seit Mitte Juni kommen sie dazu wieder im Kanzleramt zusammen und tagen nicht in einer Videokonferenz.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU).
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU).  © Roberto Pfeil/dpa

Als sicher gilt, dass dabei auch das umstrittene Beherbergungsverbot erneut erörtert wird. Die meisten Bundesländer hatten beschlossen, dass Bürger aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen innerhalb von Deutschland nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können.

Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.

NRW will das Verbot nicht umsetzen. Der Bild sagte Laschet (Mittwoch): "Wenn Regeln Verwirrung stiften, leidet die Akzeptanz."

Update, 13. Oktober, 17.29 Uhr: Kaczynski kündigt Veto Polens gegen EU-Haushalt und Coronafonds an

Polens Vize-Regierungschef Jaroslaw Kaczynski (71) hat ein mögliches Veto Warschaus gegen den Gemeinschaftshaushalt und das geplante Corona-Konjunkturprogramm angekündigt. 

"Wir werden unsere Identität, unsere Freiheit und Souveränität um jeden Preis verteidigen. Wir lassen uns nicht mit Geld terrorisieren. Unsere Antwort auf solche Aktionen ist ganz klar nein" sagte Kaczynski am Dienstag der Zeitung Gazeta Polska Codziennie.

Gefragt, ob es ein Veto Warschaus gegen das Budget und den Coronafonds geben werde, sagte Kaczynski: "Es wird ein Veto geben. Wenn die Drohungen und Erpressungen anhalten, werden wir hart das lebenswichtige Interesse Polens verteidigen." 

In dem Ausschnitt des Interviews, den das Internetportal Niezalezna vorab veröffentlichte, erwähnt Kaczynski nicht, um welche möglichen Drohungen der EU es aus seiner Sicht geht.

Jaroslaw Kaczynski (71), Vorsitzender der nationalkonservativen Regierungspartei PiS
Jaroslaw Kaczynski (71), Vorsitzender der nationalkonservativen Regierungspartei PiS  © Hubert Mathis/ZUMA Wire/dpa

Die EU plant ein neues Verfahren zur Bestrafung von Verstößen gegen die Rechtsstaatlichkeit. Es soll Kürzungen von EU-Finanzhilfen für Mitgliedsländer ermöglichen, wenn Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit in hinreichend direkter Weise Einfluss auf die Haushaltsführung und die finanziellen Interessen der Union haben.

Die Regierungen in Ungarn und Polen wollen um jeden Preis verhindern, dass dieser neue Rechtsstaatsmechanismus eingeführt wird.

Die nationalkonservative PiS-Regierung in Warschau liegt wegen ihrer Reformen des Justizsystems mit der EU-Kommission überkreuz.

Die Kommission überwacht die Einhaltung von EU-Recht. Sie hat vor dem Europäischen Gerichtshof bereits mehrere Verfahren gegen Polen eingeleitet.

Update, 13. Oktober, 17.24 Uhr: Luxemburgischer Premierminister bedauert Mangel an europäischer Solidarität in der Krise

Der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel (47) hat einen Mangel an europäischer Solidarität und Zusammenarbeit in der Coronakrise beklagt. 

Man habe erleben müssen, wie "fragil" die 25 Jahre zuvor in Schengen unterschriebenen Bekenntnisse zu offenen Grenzen, Bewegungsfreiheit und Solidarität gewesen seien, sagte Bettel am Dienstag in einer Rede zur Lage der Nation vor dem Parlament in Luxemburg. 

"Die ersten Reflexe von einer Reihe der EU-Mitgliedstaaten für eine Abschottung waren das Gegenteil von dem, was uns eigentlich ausmacht", sagte Bettel.

Ohne zeitweilige Grenzschließungen durch Deutschland und Frankreich direkt zu erwähnen, kritisierte er, von einem Tag auf den nächsten sei alles, was eigentlich aus dem Alltag nicht wegzudenken schien, infrage gestellt worden. 

Der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel (47).
Der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel (47).  © Olivier Hoslet/EPA Pool/AP/dpa

"Nach dem ersten Schock" habe die Zusammenarbeit in der Region aber sehr gut funktioniert. So habe man in ständigem Kontakt mit den Nachbarländern erreichen können, dass die Berufspendler die Grenzen überschreiten konnten.

Rund 540.000 Menschen seien in Luxemburg mindestens einmal auf das Virus getestet worden. Es gebe keinen Anlass, jetzt neue Restriktionen einzuführen.

Luxemburg werde wegen der Pandemie in diesem Jahr ein Rekord-Haushaltsdefizit von 4,4 Milliarden Euro haben - immerhin weniger als die erwarteten 5 Milliarden.

Der Finanzsektor, der 30 Prozent des Reichtums des Großherzogtums erwirtschaftet, habe die Krise besser als erwartet überstanden.

Update, 13. Oktober, 17.21 Uhr: So viele Maskenverweigerer meldete die Bundespolizei zuletzt

Zwischen dem 12. September und dem 12. Oktober hat die Bundespolizei den Gesundheitsämtern 1124 Fälle gemeldet, bei denen Menschen in Zügen oder Bahnhöfen keinen Mund-Nasen-Schutz trugen. Das teilte das Bundespolizeipräsidium in Potsdam am Dienstag mit.

Für das weitere Vorgehen nach den Landesregelungen und für die Verhängung möglicher Bußgelder sind die örtlichen Gesundheitsämter zuständig. Die Bundespolizei leitet festgestellte Verstöße an diese weiter. 

In 200 Fällen schlossen Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei Reisende von der Weiterfahrt aus oder verwiesen sie des Bahnhofs.

In 71.233 Fällen ermahnte die Bundespolizei nach eigenen Angaben Reisende ohne Maske in Bahnhöfen und Zügen. "Der ganz überwiegende Teil der Reisenden zeigte sich daraufhin einsichtig." Die "zunächst Uneinsichtigen" seien hingegen gemeldet worden.

Vorbildlich: Dieser Mann trägt die Maske korrekt.
Vorbildlich: Dieser Mann trägt die Maske korrekt.  © Socrates Baltagiannis/dpa

Update, 13. Oktober, 17.04 Uhr: Brandenburg wartet Bund-Länder-Treffen zu Beherbergungsverbot ab

Die Brandenburger Landesregierung bleibt zunächst bei dem Beherbergungsverbot für Gäste aus Corona-Hotspots, verweist aber auf das Treffen am Mittwoch im Kanzleramt. 

"Wir warten das Gespräch der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten ab", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Simon Zunk am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in Potsdam. 

Die Landesregierung habe Verständnis dafür, dass für viele das Beherbergungsverbot eine Belastung sei. Es gehe aber darum, angesichts massiv steigender Infektionszahlen die Mobilität zurückzufahren.

Update, 13. Oktober, 17 Uhr: Berlin wirbt mit dem Stinkefinger für Einhalten der Corona-Regeln

Zeigt die Frau tatsächlich den Stinkefinger? 

Ein neues Motiv einer gemeinsamen Kampagne der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft und der Tourismusmarketinggesellschaft Visit Berlin sorgt für Verwirrung. 

Sie soll für die Einhaltung der Corona-Regeln werben. Auf dem Bild ist eine ältere Frau zu sehen, die eine auffällige Mund-Nasen-Bedeckung trägt und den Betrachtern den Mittelfinger entgegenstreckt. 

Der Text darüber und daneben lautet allerdings: "Der erhobene Zeigefinger für alle ohne Maske. Wir halten die Corona-Regeln ein." Ein Versehen? Nein, sagte Christian Tänzler, Sprecher von Visit Berlin am Dienstag. Der Widerspruch sei gewollt. "Das ist bewusst so gemacht."

Die ältere Frau, die in der Corona-Pandemie zur Risikogruppe gehöre, zeige den Stinkefinger, weil ihre Gesundheit durch diejenigen gefährdet sei, die sich nicht an die Regeln hielten. Ziel der Text-Bild-Schere sei gewesen, Aufmerksamkeit zu erregen.

"Und das ist uns gelungen", sagte Tänzler.

Update, 13. Oktober, 16.54 Uhr: Tennis-Turnier in Köln ab Mittwoch ohne Zuschauer

Das ATP-Turnier in Köln wird ab Mittwoch ohne Zuschauer fortgesetzt. Das gaben die Veranstalter am Dienstag bekannt. 

An den ersten beiden Tagen hätten rund 800 Tickets verkauft werden dürfen. Nachdem Köln durch das Überschreiten der Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner als Risikogebiet deklariert worden ist, ordneten die zuständigen Gesundheitsbehörden eine Reduzierung auf maximal 250 Besucher an. 

Daraufhin entschieden sich die Turnier-Verantwortlichen, zunächst ganz auf Zuschauer zu verzichten.

Angesichts einer größeren Zahl an abgesetzten Tickets hätten laut Veranstalter alle Karten zurückgegeben und der Vorverkauf neu gestartet werden müssen. 

Turnierdirektorin Barbara Rittner (Archivbild).
Turnierdirektorin Barbara Rittner (Archivbild).  © Daniel Karmann/dpa

"Es ist aus organisatorischen Gründen nicht möglich, 250 Kartenkäufer aus einem Kreis von 800 Personen auszuwählen", sagte Edwin Weindorfer, der sich "traurig und enttäuscht" zeigte: "Wir sind nach wie vor der festen Überzeugung, dass wir trotz der aktuell schwierigen Situation zwei sichere Turniere veranstaltet hätten."

Die bereits abgesetzten Tickets für das am kommenden Montag startenden zweite Turniers behalten zunächst Gültigkeit.

"Wir werden die weitere Entwicklung genau beobachten und in Abstimmung mit den Behörden eine Entscheidung bezüglich eines möglichen Besuchs des zweiten Turniers fällen", erklärte Turnierdirektorin Barbara Rittner (47).

Update, 13. Oktober, 16.48 Uhr: EU erlaubt wegen Corona staatliche Fixkostenzuschüsse für Unternehmen

Unter der Corona-Pandemie leidende Unternehmen in der EU dürfen künftig noch mehr staatliche Unterstützung bekommen.

Nach einer Entscheidung der EU-Kommission vom Dienstag ist es ab sofort erlaubt, Betriebe mit erheblichen Umsatzeinbußen durch einen Beitrag zu ihren ungedeckten Fixkosten zu unterstützen. 

Voraussetzung ist demnach, dass der Umsatz des betroffenen Unternehmens durch den Covid-19-Ausbruch gegenüber dem Vergleichszeitraum im Jahr 2019 um mindestens 30 Prozent eingebrochen ist. Pro Unternehmen sollen bis zu drei Millionen Euro ausgezahlt werden können.

Die neue Maßnahme wird Teil einer bereits bestehenden Ausnahmeregelung für staatliche Beihilfen während der Corona-Pandemie. Die Regelung war im März eingeführt worden, damit EU-Mitgliedsstaaten ihren Unternehmen und Bürgern unter die Arme greifen können. 

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager (52).
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager (52).

Ursprünglich bis zum Ende des Jahres geplant, sollen die Ausnahmen jetzt mindestens bis zum 30. Juni 2021 gelten. Ausnahmeregelungen für Rekapitalisierungen wurden bis zum 30. September 2021 verlängert, wie die Kommission mitteilte.

"Der Befristete Rahmen hat den Mitgliedstaaten bei ihren Maßnahmen zur Krisenbewältigung geholfen", kommentierte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager (52).

Die Geltungsdauer des Rahmens sei verlängert worden, damit die Wirtschaft auch weiterhin die benötigte Unterstützung erhalten könne, "ohne dass der Wettbewerb im EU-Binnenmarkt das Nachsehen hätte".

Update, 13. Oktober, 16.46 Uhr: IWF warnt vor Finanzrisiken wegen Corona-Krise

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor Auswirkungen der Corona-Krise auf die Stabilität des internationalen Finanzsystems. 

Zwar seien die kurzfristigen Gefahren durch das beherzte Eingreifen staatlicher Institutionen wie Regierungen und Notenbanken begrenzt worden, heißt es im Finanzstabilitätsbericht des IWF vom Dienstag. Die Anfälligkeit des Finanzsystems sei in der Krise aber gestiegen.

Größere Probleme sieht der IWF für Unternehmen außerhalb des Bankensektors. Viele dieser Unternehmen hätten sich in der Krise stark verschuldet, um kurzfristige Zahlungsverpflichtungen erfüllen zu können. 

Auf staatlicher Seite komme eine erhebliche Neuverschuldung hinzu. Diese ist nötig geworden, um die ökonomischen Folgen der Pandemie zu dämpfen.

Was kommt alles auf die Wirtschaft zu?
Was kommt alles auf die Wirtschaft zu?

Mit zunehmender Dauer der Krise sieht der IWF das Risiko, dass sich Liquiditätsprobleme in Solvenzprobleme wandeln, was letztlich Pleitewellen nach sich ziehen könne.

Besonders betroffen seien kleinere und mittelgroße Firmen, die im Gegensatz zu großen Unternehmen einen schwierigeren Zugang zum Kapitalmarkt hätten und überwiegend von der Kreditvergabe der Banken abhängig seien. Verstärkt werde das Problem dadurch, dass einige Banken ihre Kreditvergabestandards verschärften.

Den Bankensektor bewertet der IWF grundsätzlich als stabil. Allerdings könnten sich auch hier Probleme ergeben. So könnte es für Unternehmen und Haushalte in der Krise zunehmend schwierig werden, ihre Kredite zurückzuzahlen.

Dies würde wiederum auf die Banken durchschlagen. Im Falle einer ungünstigen Konjunkturentwicklung könnte es auch zu Kapitalknappheiten kommen.

Update, 13. Oktober, 16.43 Uhr: Schwesig will erweitertes Ampelsystem für Corona-Gegenmaßnahmen

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (46, SPD) schlägt zur Eindämmung der Corona-Infektionen ein erweitertes Ampelsystem vor, um frühzeitig auf lokale Entwicklungen reagieren zu können. 

So sei bedenkenswert, dass schon bei 30 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen Gegenmaßnahmen eingeleitet werden und nicht erst bei 50, wenn Kreise und Städte zu Risikogebieten erklärt werden. 

Diesen Vorschlag wolle sie bei dem für Mittwoch geplanten Treffen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) in Berlin machen. "Wir müssen zusammen Maßnahmen ergreifen, die dafür sorgen, dass wir in Deutschland weniger Risikogebiete bekommen, dass die Zahlen wieder runtergehen", sagte Schwesig am Dienstag in Schwerin.

Mecklenburg-Vorpommern sei offen für bundesweit einheitliche Regelungen. Dabei müsse es insbesondere um Vorgaben für Risikogebiete gehen, die im Mai von Bund und Ländern zwar als nötig erachtet, bislang aber nicht umgesetzt worden seien.

Dazu zählten etwa auch Reisebeschränkungen für Bewohner dieser Regionen, sagte Schwesig. Weil dies bislang fehle, halte Mecklenburg-Vorpommern an seinen strengen Einreisebeschränkungen fest.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (46, SPD).
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (46, SPD).

Update, 13. Oktober, 16.39 Uhr: Günther warnt vor Aktionismus im Kampf gegen Corona

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (44, CDU) hat davor gewarnt, bei der Eindämmung der Corona-Pandemie in Aktionismus zu verfallen. 

"Die hektische Einladung hat schon im Vorfeld ziemlich viele seltsame Vorschläge von Politikern außerhalb der Konferenz provoziert", sagte Günther am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. 

Am Mittwoch will Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder über die aktuelle Lage beraten.

"Wir haben klare und abgestimmte Regelungen in Deutschland", sagte Günther. Das Land sei bislang sehr gut damit gefahren, dass diese regional je nach Ausbruchsgeschehen angepasst werden können. 

"Diesen Erfolg jetzt als Kleinstaaterei abzutun und von Flickenteppichen zu schwadronieren, halte ich für ziemlich dümmliches Gerede."

Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident Schleswig-Holstein.
Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident Schleswig-Holstein.

Update, 13. Oktober, 16.36 Uhr: Portugals Verband: Cristiano Ronaldo positiv auf Coronavirus

Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo (35) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Mehr Infos >> HIER.

Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo (35).
Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo (35).

Update, 13. Oktober, 16.33 Uhr: Längere Weihnachtsferien? "Schnapsidee"! Bayern stellt sich gegen Vorschlag

Der Vorschlag zweier Unionspolitiker zur Verlängerung der Weihnachtsferien wegen Corona (TAG24 berichtete) stößt in Bayern auf breite Ablehnung. Die ganze Geschichte gibt es >> HIER. 

Markus Söder (53, CSU), Ministerpräsident von Bayern, spricht auf einer Pressekonferenz.
Markus Söder (53, CSU), Ministerpräsident von Bayern, spricht auf einer Pressekonferenz.

Update, 13. Oktober, 16.21 Uhr: Sagan gewinnt zehnte Giro-Etappe - Acht Corona-Fälle

Der ehemalige Straßenrad-Weltmeister Peter Sagan hat nach über einem Jahr seine sieglose Durststrecke beendet und in beeindruckender Manier die zehnte Etappe des 103. Giro d'Italia gewonnen. 

Der 30-jährige Slowake vom deutschen Bora-hansgrohe-Team setzte sich am Dienstag nach 177 Kilometern von Lanciano nach Tortoreto nach langer Flucht als Ausreißer vor dem US-Amerikaner Brandon McNulty und dem Gesamtführenden João Almeida aus Portugal durch.

Es war der erste Sieg des Bora-Kapitäns seit dem 10. Juli 2019 und der erste beim Giro überhaupt. Zuvor hatte sich Sagan bei der diesjährigen Italien-Rundfahrt auf drei Tagesabschnitten jeweils mit dem zweiten Platz begnügen müssen. Auch bei der Tour de France war er erfolglos geblieben.

Der Slowake Peter Sagan vom Team Bora-Hansgrohe.
Der Slowake Peter Sagan vom Team Bora-Hansgrohe.

Vor dem Start war bekannt geworden, dass der Niederländer Steven Kruijswijk und der Australier Michael Matthews nach einem positiven Test auf das Coronavirus die Italien-Rundfahrt vorzeitig beenden müssen.

Zudem zogen sich Kruijswijks Team Jumbo-Visma und der australische Mitchelton-Scott-Rennstall, beim dem vier Personen aus dem Betreuerstab positiv getestet wurden, vom Giro zurück.

Auch im Umfeld der französischen Mannschaft Ag2r-La Mondiale und dem britischen Team Ineos Grenadiers gab es jeweils einen Corona-Fall.

Update, 13. Oktober, 16.14 Uhr: 66-Jährige rastet bei Streit um Corona-Regeln aus und prügelt mit ihrem Gehstock los

Mit rabiaten Mitteln hat eine Supermarktkundin auf die Ermahnungen zur Einhaltung der Corona-Regeln reagiert. 

Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, drosch die 66-Jährige in dem Geschäft in Mülheim mit ihrem Gehstock auf einen 55-jährigen Mann ein, der sie zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und zum Abstandhalten aufgefordert hatte. 

Wenig später erfasste sie ihn dann mit ihrem Auto auf dem Parkplatz, als er Fotos von ihrem Wagen machte. Der Mann wurde leicht verletzt. Die herbeigerufene Polizei versuchte vergeblich zu deeskalieren. 

Die Seniorin ging mit Stock und Faustschlag auch auf die Beamten los. Eine Notärztin überwies die Frau in ein psychiatrisches Krankenhaus. Der Vorfall ereignete sich bereits am Montag.

Update, 13. Oktober, 16.12 Uhr: Luftfahrtbranche kritisiert Beschluss zu Corona-Ampel als Fehlschlag

Der Beschluss der Europaminister zu einer Corona-Ampel für Reisen trifft bei der Luftfahrtbranche auf deutliche Kritik. 

Die Empfehlungen, die eine Mehrheit der Europaminister beschlossen habe, seien ein Fehlschlag, teilten der Weltluftfahrtverband IATA, das europäische Branchenbündnis Airlines for Europe und der Flughafenverband ACI Europe am Dienstag in Genf und Brüssel mit. 

So stehe es den Mitgliedsstaaten weiterhin offen, Menschen die Einreise aus anderen Ländern der EU zu untersagen oder sie in Quarantäne zu schicken.

Der Beschluss der Minister sehe nicht einmal vor, eine vorgesehene Quarantäne durch einen Test auf das Virus zu ersetzen. 

"Die mangelhafte Abstimmung zwischen den Mitgliedsstaaten hat die anfängliche Erholung in der Luftfahrt- und Tourismusbranche abgewürgt", schrieben die Verbände. Sie fürchten, dass viele Unternehmen der Branche wegen des eingebrochenen Flugverkehrs pleitegehen.

Die Luftfahrtbranche ächzt unter der Corona-Krise.
Die Luftfahrtbranche ächzt unter der Corona-Krise.

Anstelle von Einreiseverboten und Quarantäneregeln plädiert die Branche für einheitliche Test- und Nachverfolgungsregeln für Flugreisende, an der die Luftfahrtbehörde EASA und die europäische Gesundheitsagentur ECDC arbeiten. Von solchen Regeln erhofft sich die Branche, dass die Kunden wieder mehr Vertrauen fassen und wieder vermehrt Flugreisen buchen.

Der Beschluss der Europaminister vom Dienstag sieht vor, dass Regionen je nach Infektionsgeschehen auf einer Ampel-Karte künftig entweder grün, orange oder rot markiert werden. Für grüne Gebiete mit niedrigen Infektionszahlen sollen künftig keine Einreiseverbote mehr verhängt werden.

Gemeinsame Standards für Reisende aus stärker betroffenen - also orange oder rot markierten - Regionen sieht das Konzept aber nicht vor. Ebenso wenig gibt es einheitliche Kriterien für Quarantäne- und Testpflichten. Auch sind die Empfehlungen nicht bindend.

Im Zuge der Pandemie und der damit verbundenen Reisewarnungen war der Flugverkehr in Europa im Frühjahr fast vollständig zusammengebrochen.

Seit Mitte Juni lief das Geschäft zwar wieder an. Doch neue Infektionswellen und darauffolgende neue Reisewarnungen bremsen eine weitere Erholung bisher aus.

Update, 13. Oktober, 16.03 Uhr: Biotechnologieunternehmen Qiagen setzt dank Corona-Tests mehr um als erwartet

Das Biotechnologieunternehmen Qiagen profitiert weiter von seinen Produkten für Corona-Tests. 

Die Erlöse stiegen im dritten Quartal sowohl nominal als auch wechselkursbereinigt im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent auf 481 Millionen US-Dollar (407 Mio Euro), wie Qiagen anhand vorläufiger Zahlen am Dienstag in Venlo mitteilte. Damit wuchs der Umsatz stärker als erwartet.

Im Juli hatte Qiagen noch ein wechselkursbereinigtes Plus von 16 bis 21 Prozent in Aussicht gestellt. Neben der guten Nachfrage nach den Corona-Tests hätten sich auch andere Bereiche seit dem zweiten Quartal wieder besser entwickelt, hieß es. Der Umsatz mit Nicht-Covid-19-Produkten sank im Vorjahresvergleich währungsbereinigt um einen mittleren einstelligen Prozentsatz.

Der vorläufige bereinigte Gewinn pro Aktie (EPS) erhöhte sich währungsbereinigt um 61 Prozent auf etwa 0,58 Dollar und lag damit den Angaben zufolge am oberen Rand der Prognose. Detaillierte Zahlen will Qiagen am 4. November nennen.

Die Aktie sackte infolge der Zahlen zunächst um rund 5 Prozent ab und lag zuletzt mit 2,4 Prozent im Minus bei 45,39 Euro. Allerdings hatte sie zuvor auch ein Mehrjahreshoch erreicht.

Ein Mitarbeiter des Biotechnologie-Unternehmens Qiagen arbeitet in einem Labor in Hilden.
Ein Mitarbeiter des Biotechnologie-Unternehmens Qiagen arbeitet in einem Labor in Hilden.

Update, 13. Oktober, 16.01 Uhr: Maskenpflicht für spanische Handballer: "Dümmer geht es nicht"

Der ehemalige Bundesliga-Profi Erwin Feuchtmann hat sich empört über die Maskenpflicht bei einem Spiel der ersten spanischen Handballliga gezeigt. 

"Dümmer geht es einfach nicht", sagte der Deutsch-Chilene am Dienstag in einem Interview von Sport1. Der 30-Jährige musste am Wochenende als Spieler von Ademar Leon in der Partie gegen Santander wegen der Corona-Pandemie auf Anordnung der Regionalregierung von Kastilien und León eine Maske tragen.

Für den Rückraumspieler steht fest: "Leute, die so etwas entscheiden, das derart an der Realität vorbeigeht, sind einfach nur Idioten." In der Partie hatten auch die Schiedsrichter Masken tragen müssen. 

Der ehemalige deutscher Handballspieler Holger Glandorf (37) äußert sich ebenfalls verständnislos.
Der ehemalige deutscher Handballspieler Holger Glandorf (37) äußert sich ebenfalls verständnislos.

Einige Spieler seien kurz vor dem Kollabieren gewesen: "Ist ja logisch, wenn du die ganze Zeit deinen eigenen Kohlendioxid einatmest. Das kann nicht gesund sein", sagte der ehemalige Spieler des TBV Lemgo Lippe und des VfL Gummersbach.

Ein weiteres Mal wollen sich Feuchtmann und seine Teamkollegen nicht beugen: "Das nehmen wir nicht hin! Vor einem Protest und Boykott schrecken wir jedenfalls nicht zurück, wir wehren uns."

Auch Holger Glandorf (37) hält Handballspiele mit einer Maske für ein Unding: "Ich kann mir gar nicht vorstellen, darunter Luft zu bekommen", sagte der Ex-Profi der SG Flensburg-Handewitt dem Norddeutschen Rundfunk.

Update, 13. Oktober, 15.56 Uhr: Merkel besorgt über Corona-Lage in Europa

Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) hat sich besorgt über die Entwicklung der Corona-Pandemie in Europa geäußert

Die Infektionszahlen nähmen in fast allen Teilen Europas wieder zu, sagte die CDU-Politikerin am Dienstag im europäischen Ausschuss der Regionen. 

"Die Lage ist unverändert ernst." Man müsse nun alles tun, das Erreichte nicht zu verspielen und Sorge dafür tragen, dass ein weiterer Lockdown nicht nötig werde.

"Wir müssen zeigen, dass wir unsere Lektion gelernt haben", mahnte die Kanzlerin. "Wir müssen die Menschen in Europa bitten, vorsichtig zu sein, die Regeln einzuhalten, Abstand zu halten, Mund- und Nasenschutz zu tragen und das zu tun, was wir tun können, um das Virus einzudämmen und trotzdem unsere wirtschaftliche Tätigkeit aufrechtzuerhalten."

Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU).
Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU).

Merkel äußerte sich per Videoschalte als Vertreterin der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, die noch bis zum Jahresende läuft. Dabei warb sie auch für eine rasche Einigung auf das geplante Finanzpaket im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise.

Die Mittel sollten ab 2021 einsetzbar sein. Die deutsche Ratspräsidentschaft arbeite mit Hochdruck an einem Kompromiss mit dem Europaparlament, sagte Merkel.

Dabei geht es um den nächsten siebenjährigen Haushaltsrahmen und ein Milliardenprogramm gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise im Wert von insgesamt 1,8 Billionen Euro. Die Gespräche mit dem EU-Parlament verlaufen zäh. Sie sollen am Mittwoch fortgesetzt werden.

Der Ausschuss der Regionen ist die Interessenvertretung der Kommunen und Regionen in der Europäischen Union.

Update, 13. Oktober, 15.52 Uhr: "Taskforce Zukunft Profifußball" der DFL hat Arbeit aufgenommen

Die "Taskforce Zukunft Profifußball" der Deutschen Fußball Liga hat am Dienstag mit ihren Beratungen begonnen. 

"Einen so breitgefächerten Dialog über Grundsatzthemen des deutschen Profifußballs hat es noch nie gegeben", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert (51). "Die Arbeitsgruppen werden sich mit Fragestellungen zu einigen äußerst relevanten Aspekten an der Schnittstelle von Sport, Wirtschaft und Gesellschaft beschäftigen."

Insgesamt sind 36 Experten aus Sport, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft in drei Arbeitsgruppen berufen worden. Die nächsten Treffen sind am kommenden Samstag und am 27. Oktober vorgesehen.

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert (51).
DFL-Geschäftsführer Christian Seifert (51).

Mehr gesellschaftliche Verantwortung, besseres Wirtschaften der Clubs, mehr Chancengleichheit in der Bundesliga, größere Einbindung der Fans - das sind zentrale Forderungen, die für einen Wertewandel im Profigeschäft sorgen sollen.

Mit den Ergebnissen der Arbeitsgruppen beschäftigt sich danach die DFL-Mitgliederversammlung.

Die Bundesliga ist in Corona-Zeiten zum Handeln gezwungen, da die wirtschaftlichen Folgen massiv sind und der Fußball mit seinen Millionen-Gehältern und wahnwitzigen Ablösesummen an gesellschaftlichem Ansehen verliert.

Update, 13. Oktober, 15.28 Uhr: UEFA-Chef: Verschiedene EM-Planungen beinhalten auch Geister-Turnier

Bei den Vorbereitungen auf die EM im Sommer 2021 spielt die Europäische Fußball-Union UEFA nach Angaben von Verbandschef Aleksander Ceferin (53) auch Szenarien ohne Zuschauer durch. 

"Wir haben Überlegungen, wie wir es mit Fans machen, ohne Fans, mit 30, 50 ,70 Prozent", sagte der Slowene der ARD-Sportschau am Dienstag. Das wegen der Corona-Krise um ein Jahr verschobene Turnier soll demnach weiterhin in zwölf Ländern stattfinden, trotz aktuell hoher Infektionszahlen in manchen Gegenden. 

"Derzeit planen wir die Euro genauso, wie wir sie uns wünschen", sagte Ceferin. Zugleich bekräftigte er, mit dem paneuropäischen Turnier "nicht so glücklich" zu sein.

UEFA-Verbandschef Aleksander Ceferin (53).
UEFA-Verbandschef Aleksander Ceferin (53).

Angesprochen auf ein Szenario, wonach die Europameisterschaft ähnlich wie die Final-Turniere in Champions League und Europa League in ein Land zusammengezogen werden könnten, antwortete der UEFA-Präsident: "Derzeit denken wir nicht darüber nach, aber wir könnten verschiedene Sachen umsetzen."

Es gebe wenige Länder, die so ein Turnier stemmen könnten. "Deutschland wäre natürlich geeignet, aber darüber haben wir noch nicht nachgedacht. Wir sind weiterhin optimistisch, dass es auch so geht."

Hierzulande steigt drei Jahre später die reguläre EM 2024.

Update, 13. Oktober, 15.17 Uhr: Anti-Corona-Kampf: Viel Kritik an Partyverbot in Italien

Ein neu erlassenes Partyverbot im Anti-Corona-Kampf ist in Italien auf Kritik der rechten Opposition und in sozialen Netzwerken gestoßen. Auf Twitter griffen Nutzer zu Hashtags wie «#Stasi» und «#Orwell», um gegen die nach ihrer Meinung zu starken Eingriffe ins Privatleben zu protestieren. 

Die Kritiker zogen so Vergleiche zu Spitzelpraktiken der früheren DDR-Geheimpolizei Stasi und zum Roman «1984» des Autors George Orwell über einen Überwachungsstaat. Manche warnten vor einer Welle von Anzeigen unter Nachbarn.

Die Regierung hat ihr Dekret mit neuen Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie am Dienstag publiziert. In dem rund 20-seitigen Text heißt es, private Feiern an "Örtlichkeiten drinnen und draußen" seien verboten. Feierlichkeiten nach Zeremonien, etwa Hochzeiten und Beerdigungen, müssten auf 30 Teilnehmer beschränkt werden. 

Tanzlokale blieben zu. Außerdem empfiehlt die Regierung den rund 60 Millionen Bürgern, daheim auf alle Abendessen und andere Treffen mit mehr als sechs Gästen aus anderen Haushalten zu verzichten.

Oppositionsführer Matteo Salvini (47) von der rechten Lega.
Oppositionsführer Matteo Salvini (47) von der rechten Lega.

Oppositionsführer Matteo Salvini (47) von der rechten Lega kritisierte bereits vor der Veröffentlichung mögliche Folgen. "Holen wir die Polizei von der Straße und verwandeln sie in Psycho-Polizisten, die Wohnhäuser durchsuchen?", schrieb er auf Twitter.

Außenminister Luigi Di Maio bat mit Blick auf das Partyverbot bei einem Termin in Brüssel speziell junge Leute um Verständnis. "Ich bitte vor allem Jugendliche um ein Höchstmaß an Verantwortung, denn Jugendliche können aktuell, wenn sie bestimmte Verhaltensweisen unterschätzen, ihre Eltern und Großeltern töten", zitierte die Nachrichtenagentur Ansa den Fünf-Sterne-Politiker.

Das Mittelmeerland verzeichnete am Montag 4619 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2, es gab 39 Corona-Tote. In den Vortagen hatten die Werte der Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden über 5000 gelegen. 

Update, 13. Oktober, 15.09 Uhr: Corona-Krise brockt Delta Air Lines weiteren hohen Verlust ein

Die Corona-Pandemie legt das Geschäft der großen US-Fluggesellschaft Delta Air Lines weiterhin lahm - im dritten Quartal gab es erneut tiefrote Zahlen. 

In den drei Monaten bis Ende September betrug der Nettoverlust 5,4 Milliarden Dollar (4,6 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Dienstag am Hauptsitz in Atlanta mitteilte. Zum Vergleich: Vor einem Jahr hatte Delta noch einen Quartalsgewinn in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar ausgewiesen.

Der Umsatz brach um 76 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar ein. Angesichts der prekären Lage betonte die Airline ihre Kapitalausstattung - Ende September lagen die liquiden Mittel demnach bei 21,6 Milliarden Dollar, so dass vorerst keine Finanznöte drohen dürften. 

Anleger reagierten dennoch skeptisch auf den Quartalsbericht und ließen die Aktie vorbörslich zunächst um mehr als drei Prozent fallen. Analysten hatten mit besseren Zahlen gerechnet.

Wenigstens Greta Thunberg (17) dürfte dieser Anblick gefallen: Reihenweise Flugzeuge von Delta Airlines stehen am Boden und schaden dem Klima so nicht.
Wenigstens Greta Thunberg (17) dürfte dieser Anblick gefallen: Reihenweise Flugzeuge von Delta Airlines stehen am Boden und schaden dem Klima so nicht.

Update, 13. Oktober, 15.06 Uhr: US-Großbank Citigroup verdient deutlich weniger

Hohe Sonderkosten und Belastungen durch die Corona-Krise sowie eine Millionenstrafe der US-Behörden haben der Citigroup im dritten Quartal zugesetzt. 

Verglichen mit dem Vorjahreswert fiel der Nettogewinn um rund ein Drittel auf 3,2 Milliarden Dollar (2,7 Mrd Euro), wie die US-Großbank am Dienstag in New York mitteilte. 

Insgesamt sanken die Erträge um sieben Prozent auf 17,3 Milliarden Dollar. Dennoch übertrafen die Ergebnisse die Markterwartungen, die Aktie legte vorbörslich um zwei Prozent zu.

Während die Citigroup im Wertpapierhandel und Investmentbanking Zuwächse verbuchte, litt das Privatkundengeschäft etwa unter geringeren Kreditkartenausgaben. Die Kosten für Kreditausfälle sanken zwar gegenüber dem Vorquartal, blieben mit 1,9 Milliarden Dollar aber auf hohem Niveau. 

Zudem drückte eine Strafe in Höhe von 400 Millionen Dollar die Bilanz, die US-Aufsichtsbehörden jüngst wegen langjähriger Mängel im Risikomanagement und bei der internen Kontrolle verhängten.

New York: Das Logo von Citigroup.
New York: Das Logo von Citigroup.

Update, 13. Oktober, 15.03 Uhr: Einbruch der Weltwirtschaft laut IWF weniger dramatisch als befürchtet

Die Weltwirtschaft dürfte den Corona-Schock nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) etwas besser verkraften als zunächst befürchtet. In diesem Jahr sei mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung um rund 4,4 Prozent zu rechnen, hieß es am Dienstag in einer neuen IWF-Prognose. 

Damit hob der Währungsfonds seine Vorhersage vom Juni um 0,8 Prozentpunkte an. "Wir gehen von einer etwas weniger heftigen, aber immer noch tiefen Rezession aus", erklärte IWF-Chefvolkswirtin Gita Gopinath (48).

Dank beispielloser Konjunkturhilfen und geldpolitischer Unterstützung hätten die großen Volkswirtschaften die Folgen der Corona-Krise im zweiten Quartal besser bewältigt als angenommen, so Gopinath. 

Eine Wiederholung einer "Finanzkatastrophe" wie während der letzten großen Weltwirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 habe dadurch bislang verhindert werden können. Allerdings bleibt der Ausblick trübe. Die Erholung ab kommendem Jahr werde "langsam, ungleich, unsicher und anfällig für Rückfälle" sein, betonte der Währungsfonds.

Die Wachstumsprognose für 2021 senkte der IWF vor allem wegen anhaltender Belastungen durch die Corona-Krise um 0,2 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent. Eine Erholung der Weltkonjunktur sei zudem nicht sicher, solange die Pandemie sich weiter ausbreite und eine Rückkehr zum normalen wirtschaftlichen Alltag verhindere. 

IWF-Chefvolkswirtin Gita Gopinath (48).
IWF-Chefvolkswirtin Gita Gopinath (48).  © Liu Jie/XinHua/dpa

Um weitere Rückschläge zu verhindern, dürften Regierungen ihre Konjunkturhilfen keinesfalls zu schnell wieder zurücknehmen. Es gebe jedoch Anlass zur Hoffnung, so würden bei den Corona-Tests sowie bei der Behandlung der Krankheit und bei der Impfstoff-Entwicklung Fortschritte gemacht.

Insgesamt zeichnet der IWF dennoch ein finsteres Bild: Die Pandemie werde vielen Ländern langfristige wirtschaftliche Schäden zufügen, sämtliche Fortschritte bei der Armutsbekämpfung seit den 1990er Jahren rückgängig machen und die soziale Ungleichheit erhöhen.

Für die Eurozone sagt der IWF im laufenden Jahr einen Wirtschaftseinbruch um 8,3 Prozent voraus, im kommenden Jahr dürfte es dann um 5,2 Prozent nach oben gehen. Für Deutschland wird zunächst ein Rückgang um 6,0 Prozent und dann ein Anstieg um 4,2 Prozent erwartet.

In den USA soll die Wirtschaft 2020 laut IWF-Prognose um 4,3 Prozent schrumpfen, für 2021 wird dann mit 3,1 Prozent Wachstum gerechnet.

Update, 13. Oktober, 14.57 Uhr: Berliner Wirt bekommt laut Gericht keine Corona-Entschädigung

Ein Berliner Wirt, der wegen Corona seine Kneipe für Wochen schließen musste, hat laut einer Gerichtsentscheidung keinen Anspruch auf einen finanziellen Ausgleich vom Land. 

Der Kläger habe unter keinem rechtlichen Aspekt einen Entschädigungsanspruch, entschied das Landgericht am Dienstag in erster Instanz. Damit scheiterte die Klage des Kneipenbetreibers. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Eine Berufung ist möglich.

Der Wirt wollte erreichen, dass das Land für entgangene Umsätze während der massiven Einschränkungen von Mitte März bis Mitte Mai zahlt. Nach Angaben seines Anwalts war es der erste Fall zu Entschädigungsansprüchen wegen Corona.

Die Gastronomie ist durch die Corona-Krise besonders betroffen. Restaurants und Kneipen mussten in Berlin Mitte März komplett schließen und damit fast vollständig auf ihre Umsätze verzichten. 

Erst nach zwei Monaten durften Restaurants Mitte Mai wieder öffnen, Kneipen ab dem 2. Juni.

Update, 13. Oktober, 14.56 Uhr: Deutschlands größte Buchhandelskette Thalia wächst trotz Corona

Deutschlands größte Buchhandelskette Thalia Mayersche ist dank ihres starken E-Commerce-Geschäfts auch in der Corona-Krise weiter gewachsen. 

Insgesamt seien die Umsätze der Kette in Deutschland und Österreich im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 um rund 6 Prozent auf etwas über eine Milliarde Euro gestiegen, berichtete Firmenchef Michael Busch am Dienstag. Bereinigt um die Effekte der Fusion mit der Mayerschen Buchhandlung liege das Umsatzplus immer noch bei 2 Prozent.

Die Strategie von Thalia, das stationäre und das Online-Geschäft eng zu verknüpfen, habe sich in der Pandemie bewährt, sagte Busch. Zwar habe die Kette im stationären Geschäft wegen der coronabedingten Ladenschließungen und deutlich weniger Kundenbesuchen in vielen Innenstädten etwa 10 Prozent Umsatz verloren. 

Doch sei das E-Commerce-Geschäft in der Pandemie um über 40 Prozent gewachsen. Der Umsatzanteil des E-Commerce-Geschäfts gehe inzwischen in Richtung 25 Prozent oder mehr.

Das Ergebnis der Kette wurde durch die Verlagerung von Umsätzen in den E-Commerce allerdings erheblich belastet, wie Busch einräumte. 

Denn während die Kosten für die Ladengeschäfte konstant bleiben, muss der Vertrieb übers Internet zusätzlich aufgebaut werden. So werde das Ergebnis einen zweistelligen Millionenbetrag unter den Erwartungen vor der Krise liegen, sagte Busch. Genaue Zahlen nannte er nicht.

Im laufenden Geschäftsjahr 2020/21 sieht sich die Kette weiter auf Wachstumskurs. 

Thalia kommt gut durch die Corona-Krise.
Thalia kommt gut durch die Corona-Krise.  © Monika Skolimowska/ZB/dpa

Update, 13. Oktober, 13.59 Uhr: Längere krankheitsbedingte Fehlzeiten bei Corona-Patienten

Corona-Patienten, die bereits im Frühjahr wegen einer wegen Covid-19 stationär behandelt werden mussten, haben auch danach oft bei der Arbeit krankheitsbedingt gefehlt. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. 

So lag der Krankenstand der betroffenen Beschäftigten in den ersten zehn Wochen nach ihrem Krankenhausaufenthalt mit 6,1 Prozent deutlich höher als bei der nicht infizierten Vergleichsgruppe mit gleicher Alters- und
Geschlechtsstruktur. Da lag er bei 2,8 Prozent.

Von den insgesamt 27.300 AOK-versicherten Beschäftigten mit einer nachgewiesenen Sars-CoV-2-Infektion mussten mehr als 3700 Menschen zwischen dem 1. März und dem 21. April 2020 stationär behandelt werden

Update, 13. Oktober, 13.45 Uhr: Kinderbetreuung in Corona-Zeiten meist von Mutter geschultert

Auch bei einer ähnlichen beruflichen Belastung haben während des Corona-Lockdowns im Frühjahr meist die Mütter die Kinderbetreuung geschultert. Eine Studie des Nationalen Bildungspanels zeigt zudem, dass fast ein Drittel der älteren Schulkinder um die 14 Jahre sich überwiegend selbst überlassen blieb. Was dies mit Blick auf die Herausforderungen des Homeschoolings für Folgen habe, müsse in weiteren Untersuchungen analysiert werden, teilte das am Bamberger Leibniz-Institut für Bildungsverläufe beheimate Bildungspanel am Dienstag mit.

Das Zusammenspiel von Kinderbetreuung und Beruf habe ab Mitte März für mehr als vier Millionen berufstätige Eltern aufgrund von pandemiebedingten Schul- und Kitaschließungen schlagartig nicht mehr funktioniert, erläuterten die Forscher. "Die Daten zeigen, dass auch in der Krise vor allem Müttern die zentrale Rolle bei der Betreuung zukam. Bei allen untersuchten Familien betreuten Mütter ihre Kita- oder Schulkinder während der Pandemie häufiger alleine als Väter."

Update, 13. Oktober, 13.35 Uhr: Kretschmann will Einigkeit im Kampf gegen Corona

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) dringt auf eine einheitliche Linie der Bundesländer im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Deshalb habe er eine Änderung des bestehenden Beherbergungsverbotes für Geschäftsreisende aus Risikogebieten mit Blick auf ein Treffen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten auf Eis gelegt, sagte er am Dienstag in Stuttgart. 

Es mache keinen Sinn, eine neue Regelung gleich nach der Zusammenkunft womöglich wieder modifizieren zu müssen. Unter den Bundesländern ist das Beherbergungsverbot sehr umstritten.

Update, 13. Oktober, 13.25 Uhr: Verfassungsschutzchef Haldenwang positiv auf Corona getestet

Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Das teilte das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) am Dienstag auf Anfrage mit. Auf Nachfrage ergänzte eine Sprecherin, Test und Ergebnis seien vom Montag. Zuvor hatten der Tagesspiegel und die Bild über die Infektion berichtet.

Haldenwang führe die Amtsgeschäfte von zuhause weiter, teilte der Verfassungsschutz mit. «Die Arbeitsfähigkeit des BfV ist vollumfänglich sichergestellt, da das BfV auf derartige Vorkommnisse vorbereitet ist», so die Behörde. So sei schon zu Beginn der Pandemie ein Krisenstab eingerichtet worden. Der heute 60-jährige Haldenwang führt seit rund zwei Jahren den deutschen Inlandsnachrichtendienst.

Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz.
Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz.  © Wolfgang Kumm/dpa Pool/dpa

Update, 13. Oktober, 13.13 Uhr: Söder lehnt Debatte über längere Weihnachtsferien wegen Corona ab

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Überlegungen zu einer Verlängerung der Weihnachtsferien wegen Corona zurückgewiesen. "Nee", sagte Söder am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München zu einem entsprechenden Vorschlag einzelner Unionspolitiker. 

"Wir reden jetzt darüber, wie wir Unterricht gestalten können", betonte er. Die Zeit sei nicht einfach, und man werde in den kommenden Wochen und Monaten schauen, wie es weitergehe. Schule sei schon anstrengend genug - da sei es jetzt jedenfalls nicht die Zeit, über Ferienverlängerungen zu reden und damit mit "zusätzlichen Dingen" für Verunsicherung zu sorgen.

Update, 13. Oktober, 12.37 Uhr: Jahresrückblick von Markus Lanz mit Schwerpunkt Corona

Die Rückblick-Show "Markus Lanz - Das Jahr 2020" steht dieses Jahr naturgemäß ganz im Zeichen von Corona. Am 25. November sind in der ZDF-Sendung unter anderem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach und der Virologe Prof. Hendrik Streeck zu Gast. "Der Landrat von Heinsberg, Stephan Pusch, berichtet, wie er monatelang an vorderster Front in seinem Landkreis gegen die Pandemie kämpfte und die Politik zu mehr Hilfe aufrief", kündigte das ZDF am Dienstag in einer Mitteilung an.

Chefärztin Dr. Jördis Frommhold von der Rehaklinik in Heiligendamm berichtet bei Markus Lanz über die Behandlung von Covid-19-Patienten und über die Spätfolgen von Corona-Infektionen. Ihre Patientin Susanne Herpold ist eine der ersten Deutschen, die daran erkrankte. 13 Tage lag sie im Koma. TV-Koch und Unternehmer Tim Mälzer, der lange Zeit nicht wusste, wie er seine Mitarbeiter und seine Restaurants retten sollte, wird ebenfalls erwartet. Sänger Johannes Oerding ist auch von der Krise betroffen - seine Tournee wurde abgesagt und vorläufig auf das kommende Jahr verschoben.

Update, 13. Oktober, 12.35 Uhr: Leopoldina-Präsident fordert klare, gemeinsame Anti-Corona-Maßnahmen

Der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Gerald Haug, hat Bund und Länder eindringlich zu klaren und einheitlichen Anti-Corona-Maßnahmen aufgefordert. Mit Blick auf die bevorstehende Konferenz der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte Haug am Dienstag nach Beratungen mit dem bayerischen Kabinett in München, dort müssten Weichen gestellt werden, um die Zahl der Neuinfektionen einzudämmen. 

Dort würden "die Weichen gestellt, ob wir unter 20 000 Neuinfektionen bleiben können", mahnte er. In Nachbarländern sei die Entwicklung schon "unkontrolliert weggelaufen". Deshalb gebe es die große Bitte der Wissenschaft, es zu schaffen, mit einheitlichen Regeln verantwortlich durch Herbst und Winter zu kommen.

Update, 13. Oktober, 12.14 Uhr: Polens Regierungschef Morawiecki muss in Quarantäne

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki muss sich nach einem Kontakt mit einem Covid-19-Infizierten in Quarantäne begeben. "Die Regierung arbeitet normal weiter, ich bin in ständigem Kontakt mit allen Mitarbeitern und allen Diensten", schrieb Morawiecki am Dienstag auf Facebook. 

Er appellierte an die Bürger, Verantwortungsbewusstsein zu zeigen. In einer Mitteilung von Morawieckis Kanzlei hieß es, der Regierungschef habe mit der fraglichen Person am 9. Oktober Kontakt gehabt. Bei Morawiecki sei kein Covid-19 diagnostiziert worden, er zeige auch keine Symptome.

Mateusz Morawiecki, Premierminister von Polen, trägt einen Mund-Nasen-Schutz während er zum Sondergipfel im Gebäude des Europäischen Rates eintrifft.
Mateusz Morawiecki, Premierminister von Polen, trägt einen Mund-Nasen-Schutz während er zum Sondergipfel im Gebäude des Europäischen Rates eintrifft.  © Olivier Matthys/AP Pool/dpa

Update, 13. Oktober, 12.08 Uhr: Scholz: Unterstützung für arme Länder in Pandemie verlängern

Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, Hilfen für arme Länder in der Corona-Pandemie zu verlängern. "Wir müssen die Entwicklungsländer unterstützen, jene Länder mit den höchsten Schulden", sagte der Vizekanzler in einem Interview beim Fernsehsender CNBC International. 

Vor allem gehe es dabei um einen Aufschub bei der Tilgung von Schulden. "Ich denke, wir müssen diese Arbeit fortsetzen", betonte Scholz. Es sei zudem wichtig, dass alle Gläubigerländer und auch der Privatsektor sich beteiligten.

Update, 13. Oktober, 12.06 Uhr: Wohnheimerzieher dürfen auch mit positivem Corona-Test arbeiten

Um die Bewohner eines besonders vom Coronavirus betroffenen Heims in Bayern zu betreuen, dürfen auch positiv getestete Beschäftigte arbeiten. "Zwei sind im Einsatz", sagte der Geschäftsführer der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld, Jens Fuhl, am Dienstag. 

"Die fühlen sich wieder gesund" und seien symptomfrei. Ihr Einsatz sei freiwillig. Insgesamt seien 13 der 25 Mitarbeiter positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden, von den 25 Bewohnern seien 22 positiv. "Es hat fast alle erwischt", sagte Fuhl. Zwei Betroffene lägen auf einer Intensivstation, ihr Zustand sei stabil. In der Einrichtung Mellrichstadt leben geistig behinderte Erwachsene, die von Erziehern und Heilerziehungskräften betreut werden.

Update, 13. Oktober, 12.02 Uhr: Viele Bürger wollen auch nach Corona mehr mit dem Rad fahren

Viele Bürger wollen einer Umfrage zufolge auch nach der Corona-Krise häufiger mit dem Fahrrad fahren. Dagegen wollen nur wenige auf Flugreisen verzichten oder generell weniger reisen. Das ergab der am Dienstag vorgestellte "Mobilitätsmonitor 2020" - eine Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech. Zugrunde lag eine repräsentative Umfrage unter 1237 Menschen von Juli.

Das Mobilitätsverhalten der Bürger hat sich demnach wegen der Corona-Krise geändert. Knapp die Hälfte der Befragten unternimmt in diesem Jahr weniger Reisen, 40 Prozent verzichteten gänzlich auf Auslandsreisen und 39 Prozent auf Flugreisen. Die Bundesregierung hat viele Länder wegen hoher Infektionszahlen als Risikogebiete ausgewiesen.

Der "Mobilitätsradius" habe sich verringert, davon profitiere vor allem das Fahrrad, so Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach. Der Anteil der Bevölkerung, der täglich das Fahrrad nutze, sei gegenüber der Umfrage 2019 von 17 auf 22 Prozent gestiegen. 27 Prozent der Befragten möchten auch nach der Krise öfter mit dem Fahrrad fahren. Nur zehn Prozent wollen keine Flugreisen mehr machen.

Der Schatten eines Radfahrers zeichnet sich in Licht der Abendsonne auf dem Asphalt einer Strasse in der Innenstadt ab.
Der Schatten eines Radfahrers zeichnet sich in Licht der Abendsonne auf dem Asphalt einer Strasse in der Innenstadt ab.  © Peter Kneffel/dpa

Update, 13. Oktober, 11.59 Uhr: Beherbergungsverbot bringt Verfassungsgerichts-Zeitplan durcheinander

Verhandlungen und Urteilsverkündungen am Bundesverfassungsgericht beginnen traditionell um 10.00 Uhr - aber die Corona-Pandemie zwingt auch die höchsten deutschen Richter zu Zugeständnissen. Die Verhandlung über eine Klage der Linksfraktion gegen den Bundestag wegen des Freihandelsabkommens Ceta der EU mit Kanada am Dienstag wurde kurzfristig auf 12.00 Uhr verschoben und sollte bis spätestens 17.30 Uhr abgeschlossen sein - wegen des baden-württembergischen Beherbergungsverbots. Teilnehmer aus bestimmten Berliner Bezirken, die derzeit einen wichtigen Grenzwert überschreiten, bräuchten so keine Hotelübernachtung und könnten am selben Tag an- und abreisen, sagte ein Gerichtssprecher.

Beherbergungsbetriebe in Baden-Württemberg dürfen seit dem Sommer keine Gäste aufnehmen, die aus einem Kreis oder einer Stadt kommen, wo sich zuletzt besonders viele Menschen mit dem Corona-Virus angesteckt haben. Zwischen Geschäfts- und Urlaubsreisen wird nicht unterschieden. Inzwischen trifft das auf immer mehr Regionen in Deutschland zu, besonders Berlin ist derzeit stark betroffen.

Update, 13. Oktober, 11.58 Uhr: Frankreich rechnet mit strengeren Corona-Regeln

Frankreich erwartet mit Blick auf ein TV-Interview mit Präsident Emmanuel Macron strengere Maßnahmen im Kampf gegen Corona. "Alles ist vorstellbar. (...) Nichts wird ausgeschlossen", sagte die Beigeordnete Ministerin im Innenministerium, Marlène Schiappa, am Dienstag auf die Frage nach einer möglichen abendlichen Ausgangssperre dem Sender LCI. Es gebe viele Menschen, die sich an die aktuellen Maßnahmen hielten, aber das reiche nicht. Es lägen daher durchaus andere Maßnahmen auf dem Tisch, die regional in Betracht kämen, sagte Schiappa.

Macron will sich am Mittwochabend in einem Interview im französischen Fernsehen äußern. Die Corona-Lage im Land verschlechtert sich seit Wochen. Frankreich mit seinen rund 67 Millionen Einwohnern hatte am Samstag annähernd 27.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet - ein Rekord. In zahlreichen französischen Metropolen, darunter Paris und Lyon, gilt die höchste Corona-Warnstufe. Bars sind geschlossen, in Restaurants gelten strengere Hygienemaßnahmen.

Update, 13. Oktober, 11.51 Uhr: Mediziner halten neue Corona-Regeln in England für unzureichend

Berater der britischen Regierung haben bereits vor drei Wochen Premierminister Boris Johnson einen landesweiten Lockdown empfohlen. Das geht aus einem jetzt veröffentlichten Protokoll des wissenschaftlichen Expertengremiums Sage hervor. Die Fachleute aus dem Gesundheitsbereich hatten gewarnt, dass Großbritannien sonst auf eine "große Epidemie mit katastrophalen Konsequenzen" zusteuere.

Die oppositionelle Labour-Partei nannte das Dokument in einem BBC-Interview am Dienstag «alarmierend». Ein Sprecher der Regierung erklärte hingegen, man habe "effektive Maßnahmen" ergriffen. Großbritannien zählt zu den am schwersten von der Pandemie getroffenen Staaten in Europa. Bereits bei der ersten Ausbruchswelle im Frühjahr hatte es einen Lockdown gegeben.

Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, gibt eine Pressekonferenz in der 10 Downing Street.
Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, gibt eine Pressekonferenz in der 10 Downing Street.  © Toby Melville/PA Wire/dpa

Update, 13. Oktober, 11.44 Uhr: Kritik an EU-Konzept für Corona-Risikogebiete

Länder wie Österreich und Luxemburg haben scharfe Kritik an dem von der deutschen EU-Ratspräsidentschaft ausgehandelten Konzept für eine einheitliche Einstufung von Corona-Risikogebieten geübt. Die österreichische Europaministerin Karoline Edtstadler sagte am Dienstag bei einem EU-Ministertreffen in Luxemburg, das Konzept sei bereits von der Realität überholt und basiere auf zu wenig treffsicheren Kriterien. In der Folge würden die meisten Regionen Europas auf der geplanten Risikolandkarte schon jetzt rot gefärbt sein. Und eine Steigerung von rot gebe es nicht.

Man sei den Bürgerinnen und Bürgern schuldig, die Gesundheit zu schützen und gleichzeitig die Freizügigkeit zu wahren, sagte Edtstadler. Dazu gehöre auch, so etwas wie Tourismus in diesem Herbst und Winter zu ermöglichen.

Ähnlich äußerte sich auch der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn. Er sagte, es sei "ziemlich absurd", dass nun ein europäisches Land das jeweils andere als Risikogebiet einstufen werde. Er sei zudem nicht überzeugt, dass das Verfahren dem europäischen Recht entspreche.

Update, 13. Oktober, 11.34 Uhr: Europäische Filmpreis-Gala in Island fällt aus wegen Corona

Der Europäische Filmpreis wird in diesem Jahr online verliehen - die eigentlich im isländischen Reykjavik geplante Gala fällt aus. "Die Entscheidung war nicht einfach, aber sie wurde mit Verantwortung und aus Sorge um unsere Gäste getroffen", teilte der Vorstandsvorsitzende der Europäischen Filmakademie in Berlin, Mike Downey, am Dienstag mit.

Begründet wird die Entscheidung mit der Coronavirus-Pandemie und der "sich verschlechternden Situation" in einer wachsenden Zahl europäischer Länder. Die Preisträger sollen nun am 12. Dezember in einer virtuellen Zeremonie von Berlin aus bekanntgegeben werden.

Der Europäische Filmpreis wird jährlich wechselnd in der deutschen Hauptstadt und einer anderen europäischen Stadt vergeben. Die mehr als 3800 Mitglieder der Filmakademie stimmen über viele Preisträger ab, ähnlich wie bei den Oscars in den USA. Im vergangenen Jahr war der Historienfilm "The Favourite – Intrigen und Irrsinn" als bester Film prämiert worden.

Update, 13. Oktober, 11.26 Uhr: Veranstalter sagen Donaueschinger Musiktage wegen Corona ab

Am Donnerstag sollte es losgehen mit dem Festival für Neue Musik. Doch die Entwicklung der Corona-Pandemie lässt die Donaueschinger Musiktage 2020 nicht zu. Die Entscheidung zur Absage trafen die Veranstalter der traditionsreichen Veranstaltung in Abstimmung mit der Festivalleitung, wie der Südwestrundfunk (SWR) am Montagabend mitteilte. Der Sender gehört zu den Förderern der Musiktage, die in diesem Jahr für den 15. bis 18. Oktober geplant waren.

Verschoben wird nach Angaben des SWR vom Dienstag auch die Verleihung des Karl-Sczuka-Preises für Hörspiel als Radiokunst, die im Rahmen der Donaueschinger Musiktage für Samstag geplant war. Der nach dem Hauskomponisten der SWF-Gründerjahre benannte Preis ist mit 12.500 Euro dotiert.

Angesichts des Beherbergungsverbots und der sich drastisch verschlechternden Corona-Infektionszahlen hätten sich die Verantwortlichen zu der Absage der Donaueschinger Musiktage gezwungen gesehen, heißt es in der Mitteilung der Veranstalter. Sicherheit und Gesundheit der Mitwirkenden und des Publikums hätten oberste Priorität. Wer ein Ticket habe, könne sich dieses erstatten lassen.

Ein Mann läuft am Logo der Donaueschinger Musiktage vor der Donauhalle vorbei.
Ein Mann läuft am Logo der Donaueschinger Musiktage vor der Donauhalle vorbei.  © Patrick Seeger/dpa

Update, 13. Oktober, 11.23 Uhr: Kein Auslandstrip vor 2022: Australien wirbt für Reisen in der Heimat

Australien wird seinen Bürgern voraussichtlich auch 2021 keine Urlaubsreisen ins Ausland erlauben: Wenn kein Corona-Impfstoff auf den Markt komme, seien Trips etwa nach Europa oder in die USA auch im kommenden Jahr für die 25 Millionen Einwohner keine Option, teilte die Regierung mit. Auch Europäer, die von einer Reise auf den Roten Kontinent träumen, müssen ihre Pläne vorläufig auf Eis legen. Für andere Länder, die die Pandemie gut im Griff haben, soll es hingegen bald erste Grenzöffnungen geben - so etwa für Reisende aus dem Nachbarland Neuseeland.

Die Australier sollen sich nach dem Wunsch der Regierung auf Ferien in der Heimat konzentrieren. Um die eigene Tourismusindustrie anzukurbeln, wurde jetzt eine Kampagne unter dem Titel "Holiday Here This Year" (Urlaub hier dieses Jahr) gestartet. Geworben wird etwa mit Surfunterricht im Badeort Byron Bay oder einer Bootsfahrt zum Great Barrier Reef. In Down Under steht der Sommer vor der Tür.

Update, 13. Oktober, 11.16 Uhr: EU-Staaten einigen sich auf Ampel-Karte für Reiseeinschränkungen

Bürger können sich künftig auf einer Ampelkarte über die Corona-Lage in Europa informieren. Auf Grundlage gemeinsamer Kriterien werden Regionen je nach Infektionsgeschehen entweder grün, orange oder rot markiert. Für grüne Gebiete mit niedrigen Infektionszahlen sollen künftig keine Einreiseverbote mehr verhängt werden, wie eine Mehrheit der Europaminister am Dienstag in Luxemburg beschloss.

Mit dem Flickenteppich verschiedener Regeln dürfte es damit jedoch nicht vorbei sein. Denn gemeinsame Standards für Reisende aus stärker betroffenen - also orange oder rot markierten - Regionen sieht das Konzept nicht vor. Ebenso wenig gibt es einheitliche Kriterien für Quarantäne- und Testpflichten. Auch sind die Empfehlungen nicht bindend.

Die Ampelkarte soll von der europäischen Gesundheitsagentur ECDC erstellt und wöchentlich aktualisiert werden. Grundlage soll die Zahl der neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner in den letzten 14 Tagen sein, dazu kommen die Quote positiver Tests sowie die Anzahl durchgeführter Tests pro 100.000 Einwohner.

Corona-Testzentren des öffentlichen Gesundheitsdienstes sind vor allem für Reiserückkehrer und etwa Kontaktpersonen gedacht.
Corona-Testzentren des öffentlichen Gesundheitsdienstes sind vor allem für Reiserückkehrer und etwa Kontaktpersonen gedacht.  © Swen Pförtner/dpa/dpa-tmn

Update, 13. Oktober, 11.12 Uhr: Giro-Aus für Kruijswijk, Matthews und Mitchelton-Scott

Die zehnte Etappe des 103. Giro d'Italia wird mit einem ausgedünnten Teilnehmerfeld gestartet. Wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten, wurden zwei Fahrer und sechs weitere Personen positiv auf das Coronavirus getestet. 

So müssen der auf Platz elf der Gesamtwertung liegenden Niederländer Steven Kruijswijk sowie der Australier Michael Matthews die Italien-Rundfahrt vorzeitig beenden. Dies teilten Kruijswijks Team Jumbo-Visma und Matthews' deutscher Sunweb-Rennstall kurz vor dem Start der Etappe mit.

Update, 13. Oktober, 11.04 Uhr: Finanzsystem in der Corona-Krise bislang stabil

Die Bundesbank rechnet in der Corona-Krise im Grundsatz nicht mit einer Kreditklemme. "Das deutsche Finanzsystem hat sich als stabil erwiesen. Bislang hat es in der Corona-Pandemie seine zentralen Funktionen erfüllt", sagte Claudia Buch, Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank, bei der Vorstellung des Finanzstabilitätsberichts 2020 am Dienstag in Frankfurt. Allerdings müssen sich die Institute nach Einschätzung der Notenbank auf eine steigende Zahl von Firmeninsolvenzen und damit verbundene Kreditausfälle einstellen. Momentan hätten die Banken Kapitalpuffer, um höhere Verluste aufzufangen.

Die Kreditinstitute sind den Angaben zufolge durch die Reformen nach der schweren Finanzkrise 2008 besser kapitalisiert. Sie sind nach Einschätzung der Notenbank grundsätzlich gerüstet, um mit einer steigenden Zahl von Firmenpleiten umzugehen. Es seien allerdings auch Szenarien möglich, in denen Insolvenzen und die damit verbundenen Kreditausfälle unerwartet stark stiegen, hieß es in dem Bericht. Dies würde die Kapitalquoten der Banken belasten.

Die Banken könnten in der Folge ihre Kreditvergabe einschränken, um die vom Markt und der Aufsicht geforderten Eigenkapitalquoten einzuhalten. Dadurch würde die Konjunkturerholung gebremst oder ein Wirtschaftseinbruch verschärft. "Banken sollten ihre vorhandenen Kapitalpuffer nutzen, um weiterhin angemessen Kredite zu vergeben", mahnte Buch. Die Puffer seien in guten Zeiten aufgebaut worden, damit sie in Krisenzeiten genutzt werden könnten.

Sichergestellte, gefälschte Euro-Banknoten werden bei der Bundesbank präsentiert.
Sichergestellte, gefälschte Euro-Banknoten werden bei der Bundesbank präsentiert.  © Boris Roessler/dpa

Update, 13. Oktober, 10.45 Uhr: FDP: Vorschlag für längere Winterferien Unsinn

FDP-Fraktionsvize Christian Dürr hat einen Vorschlag von Unionsabgeordneten, als Schutzmaßnahme gegen Corona-Infektionen die Winterferien zu verlängern, als Unsinn bezeichnet. Dürr sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag: "Eine kurzfristige Verlängerung der Winterferien würde die Planung von Millionen Familien kaputtmachen. In diesem Jahr gab es genug Schulausfall. Die Kinder müssen die Inhalte nachholen und das dürfen wir nicht immer weiter nach hinten verschieben."

In Wahrheit wolle die Union nur davon ablenken, dass sie seit einem halben Jahr kein Konzept für die Schulen in der Corona-Krise habe. "Statt solch absurder Ideen sollten CDU und CSU lieber daran arbeiten, die digitale Bildung zu verbessern."

Update, 13. Oktober, 10.43 Uhr: Bundesregierung schlüsselt Kosten für Corona-Warn-App auf

Die Kosten für die Entwicklung und den Betrieb der Corona-Warn-App des Bundes werden sich trotz der Erweiterung für einen Datenaustausch mit anderen europäischen Ländern nicht erhöhen. Das geht aus eine Stellungnahme des Bundesgesundheitsministeriums an die Mitglieder des Digitalausschusses hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Die Kosten für die initiale Entwicklung durch Europas größten Softwarekonzern SAP fielen dabei fast vier Millionen Euro niedriger aus als ursprünglich kalkuliert. Ursprünglich hatte die Bundesregierung mit 11 Millionen Euro gerechnet, abgerechnet wurden aber nur 7,15 Millionen Euro. Entwicklungspartner T-Systems erhielt 7,8 Millionen Euro für die IT-Infrastruktur und den Aufbau der beiden Hotlines, bei denen Anwender Fragen zur Technik stellen und Positiv-Meldungen verifizieren lassen können. An monatlichen Kosten fallen bei T-Systems zwischen 2,5 und 3,5 Millionen Euro an.

Nach Berechnungen des fraktionslosen Bundestagsabgeordneten Uwe Kamann laufen damit bis Ende 2021 Gesamtkosten von 67,45 Millionen Euro auf. Dazu kämen die Kosten für das Marketing. Der IT-Unternehmer war für die AfD in den Bundestag eingezogen und gehört inzwischen der Partei LKR (Liberal-Konservative Reformer) an. Zum Start der Corona-Warn-App hatte das Finanzministerum mit Kosten von bis zu 69 Millionen Euro kalkuliert.

Update, 13. Oktober, 10.37 Uhr: Umfrage: Mehrheit für 250-Euro-Strafe bei Verstoß gegen Maskenpflicht

Die Mehrheit der Deutschen ist einer aktuellen Umfrage zufolge für ein bundeseinheitliches Bußgeld von 250 Euro bei Verstößen gegen die Maskenpflicht. Rund zwei Drittel befürworten eine entsprechende Regelung voll und ganz (44 Prozent) oder eher (24), wie aus einer am Dienstag veröffentlichten YouGov-Umfrage hervorgeht. Mehr als ein Viertel der Befragten (27) lehnen die Strafmaßnahme eher (13) oder voll und ganz (14) ab. Fünf Prozent machten keine Angabe.

Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) hatte in der vergangenen Woche in mehreren Interviews eine einheitliche Strafe von 250 Euro bei Missachtung der Maskenpflicht gefordert. In Bayern gilt dieser Regelsatz bereits.

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, kommt mit seinem blau-weißen Mund-Nasen-Schutz zur Kabinettssitzung in die Bayerische Staatskanzlei.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, kommt mit seinem blau-weißen Mund-Nasen-Schutz zur Kabinettssitzung in die Bayerische Staatskanzlei.  © Peter Kneffel/dpa

Update, 13. Oktober, 10.04 Uhr: Studie: Mitgefühl hilft beim Einhalten von Corona-Regeln

Die Bereitschaft zum Einhalten von Abstandsregeln und dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes hängt einer neuen Studie zufolge auch vom Einfühlungsvermögen ab. Je empathischer man sei, desto wahrscheinlicher sei es, diese Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus zu befolgen, schreiben Forscher der Universität im dänischen Aarhus im Fachblatt Psychological Science. Die Studie zeige, dass es sogar möglich sei, das menschliche Mitgefühl und damit die Bereitschaft zum Befolgen der Maßnahmen zu steigern, teilte die Universität am Dienstag mit.

"Wir zeigen, dass Empathie für die am stärksten Gefährdeten ein wichtiger Faktor ist, und dass sie aktiv zur Bekämpfung der Pandemie genutzt werden kann", wurde der deutsche Forschungsleiter Stefan Pfattheicher von der Uni zitiert. Dieses Wissen könne letztlich dabei helfen, Leben zu retten.

Update, 13. Oktober, 9.59 Uhr: Gerresheimer liefert bald erste Verpackungen für Corona-Impfungen aus

Der Verpackungshersteller Gerresheimer rüstet sich für die Markteinführung von Corona-Impfstoffen. Erste Auslieferungen von Injektionsfläschchen an Pharmahersteller, die zukünftig ihre Wirkstoffe darin füllen werden, beginnen noch dieses Quartal, wie das Düsseldorfer Unternehmen am Dienstag mitteilte. Man habe Vorbestellungen im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich bekommen. 2021 sollen die Auslieferungen Fahrt aufnehmen.

Das börsennotierte Unternehmen mit fast 10.000 Mitarbeitern weltweit ist ein Zulieferer für die Pharmaindustrie. Neben Hustensaft-Fläschchen stellt es unter anderem auch Spritzen sowie Insulin-Pens und Asthma-Inhalatoren her.

Die Pharmabranche arbeitet derzeit mit Hochdruck an der Entwicklung von Corona-Impfstoffen. Marktreif ist in Europa noch keiner, im Winter oder vielleicht erst im Frühjahr könnte sich das ändern. Wenn grünes Licht kommt für den Verkauf der Impfstoffe, wollen die Pharmafirmen vorbereitet sein - daher haben sie bereits beim Zulieferer Gerresheimer Injektionsfläschchen geordert.

Update, 13. Oktober, 9 Uhr: RKI: Alltag bleibt auch mit Impfstoff zunächst eingeschränkt

Der Alltag in Deutschland muss nach Ansicht des Robert Koch-Instituts auch mit Einführung eines Corona-Impfstoffs zunächst eingeschränkt bleiben - einschließlich Maskentragen und Abstandsgeboten. Darauf weist das RKI in einem am Dienstag veröffentlichten Strategiepapier hin. Demnach werden zwar voraussichtlich im kommenden Jahr ein oder mehrere Impfstoffe zur Verfügung stehen - und die Bekämpfung des Coronavirus entscheidend verbessern.

Allerdings dürfte es ein solches Mittel zu Beginn nur in begrenzten Mengen geben und insbesondere Risikogruppen zu Gute kommen. Deshalb seien weiterhin "gewisse Modifikationen des Miteinander-Seins" wichtig. Darunter versteht das RKI unter anderem Abstandhalten, Hygieneregeln beachten, Maske tragen, Lüften sowie die Verlegung von Freizeitaktivitäten möglichst nach draußen.

Ein Mann hält im Institut für Tropenmedizin an der Uniklinik Tübingen eine Spritze in der Hand, mit der einer jungen Frau, die erste Probandin, ein möglicher Wirkstoff gegen das Coronavirus gespritzt wurde.
Ein Mann hält im Institut für Tropenmedizin an der Uniklinik Tübingen eine Spritze in der Hand, mit der einer jungen Frau, die erste Probandin, ein möglicher Wirkstoff gegen das Coronavirus gespritzt wurde.  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 13. Oktober, 7.49 Uhr: Italien verschärft Coronaschutz: Partys werden eingeschränkt

Die italienische Regierung verschärft die Schutzmaßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie weiter. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa in der Nacht zu Dienstag berichtete, schränkt Rom vor allem private Partys drinnen und draußen stark ein. Das gehe aus einem Dekret hervor, das Ministerpräsident Giuseppe Conte unterzeichnet habe.

In Lokalen und Discos sind danach Partys verboten. Feste nach Zeremonien, etwa Hochzeiten, würden auf 30 Teilnehmer beschränkt. Außerdem empfehle die Regierung den rund 60 Millionen Bürgern, auch daheim auf alle Abendessen und andere Treffen mit mehr als sechs haushaltsfremden Teilnehmern ganz zu verzichten.

Update, 13. Oktober, 7.25 Uhr: Rückschlag für Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen

Die Erholung des Passagierverkehrs am Frankfurter Flughafen in der Corona-Krise hat im September einen Rückschlag erlitten. Der Flughafenbetreiber Fraport zählte an Deutschlands größtem Airport knapp 1,15 Millionen Fluggäste und damit 82,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie er am Dienstag in Frankfurt mitteilte. 

Das waren zudem rund 360.000 Passagiere weniger als im August, als der Rückgang im Jahresvergleich 78,2 Prozent betragen hatte. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost sank im September im Jahresvergleich um 5,2 Prozent auf 162.558 Tonnen.

Update, 13. Oktober, 5.17 Uhr: Erneut über 4000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Nach einem Rückgang der Zahlen am Sonntag und Montag haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen erneut mehr als 4000 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Insgesamt beläuft sich die Zahl laut RKI auf 4122. Am Donnerstag hatte die Anzahl neuer Infektionen mit 4058 erstmals seit April die 4000er-Grenze überschritten. Am Samstag waren es gar 4721 neu nachgewiesene Fälle.

Am Montag waren 2467 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Erfahrungsgemäß liegen die erfassten Zahlen an Sonntagen und Montagen meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI weitergeben. Am Dienstag vor einer Woche waren es 2639 Fälle gewesen.

Eine Mitarbeiterin der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen beklebt in der Corona-Teststation für Urlaubsrückkehrer am Flughafen Dresden International einen Abstrich für einen Coronavirus-Test mit einem Strichcode
Eine Mitarbeiterin der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen beklebt in der Corona-Teststation für Urlaubsrückkehrer am Flughafen Dresden International einen Abstrich für einen Coronavirus-Test mit einem Strichcode  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 13. Oktober, 5 Uhr: NGG warnt vor wirtschaftlichen Folgen des Beherbergungsverbots

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hat vor den wirtschaftlichen Folgen des Beherbergungsverbots für Reisende aus innerdeutschen Risikogebieten gewarnt. "Ein wochenlanges Beherbergungsverbot würden viele Betriebe nicht überleben - etwaige Reserven sind längst aufgebraucht", sagte der stellvertretende Gewerkschaftschef Freddy Adjan dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag).

"Wenig Verständnis habe ich, wenn die Beschäftigten in den Hotels als Kontrolleure der ständig wechselnden Regelungen eingesetzt werden sollen", fügte Adjan hinzu. Hotelfachleute seien weder Polizisten noch Detektive. Seit vergangener Woche dürfen in einigen Bundesländern Touristen aus innerdeutschen Hotspots nur noch dann beherbergt werden, wenn sie negativ auf das Virus getestet wurden.

Update, 13. Oktober, 4.30 Uhr: Abstrich oder Ergebnis - Länder-Regeln zu Corona-Test uneinheitlich

48 Stunden ab Abstrich oder ab Testergebnis? In vielen Bundesländern können sich Reisende aus deutschen Corona-Risikogebieten derzeit mit einem negativen Test die Möglichkeit sichern, zum Beispiel im Hotel übernachten zu dürfen. In den einzelnen Ländern gelten jedoch unterschiedliche Regeln in Bezug auf die Aktualität dieser Tests, wie eine Recherche der Deutschen Presse-Agentur in den verschiedenen Bundesländern zeigt.

In Baden-Württemberg beispielsweise darf ein Test nicht älter als 48 Stunden sein. Dafür zählt das Datum auf der Bescheinigung. In Bayern gilt dagegen der Zeitpunkt des Abstrichs, der maximal 48 Stunden her sein darf. Geregelt wird das etwa über die Verordnungen der Bundesländer.

Auch in Schleswig-Holstein sind 48 Stunden die Maßgabe für einen negativen Corona-Test, mit dem Reisende das Beherbergungsverbot umgehen können. Dabei dürfen jedoch zwischen dem Ausstellen des Testergebnisses und der Einreise nicht mehr als 48 Stunden verstrichen sein.

Ein Patient lässt vor einer Arztpraxis einen Abstrich für einen PCR Corona-Test machen.
Ein Patient lässt vor einer Arztpraxis einen Abstrich für einen PCR Corona-Test machen.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 13. Oktober, 4.24 Uhr: Unions-Politiker schlagen im Corona-Kampf längere Winterferien vor

Unions-Politiker haben als Schutzmaßnahme gegen Corona-Infektionen in der kalten Jahreszeit eine Verlängerung der Winterferien vorgeschlagen. "Wir sollten darüber nachdenken, die Winterferien um zwei bis drei Wochen zu verlängern und im Sommer entsprechend zu kürzen", sagte der Hamburger CDU-Chef Christoph Ploß der Bild (Dienstag). Ziel müsse sein, bestmöglich durch die Pandemie zu kommen. Sein Fraktionskollege Stephan Pilsinger (CSU) regte sogar bis zu vier Wochen längere Weihnachtsferien mit entsprechender Kürzung der Oster- und Sommerferien an. "Das Wohl der Schüler und Lehrer muss im Vordergrund stehen", begründete er seinen Vorschlag.

Über dieses Thema könnten auch die Ministerpräsidenten der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch beraten. Schulschließungen zu vermeiden, gilt als eines der wichtigsten Ziele der Corona-Maßnahmen.

Update, 13. Oktober, 4.02 Uhr: Peruanische Fußballer vor WM-Quali-Spiel positiv auf Corona getestet

Einen Tag vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Brasilien sind zwei peruanische Nationalspieler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Stürmer Raúl Ruidíaz und Alex Valera hätten sich mit dem Virus infiziert, teilte der peruanische Fußballverband am Montag mit. Beide Spieler zeigten bislang keine schweren Symptome. Peru leidet besonders stark unter der Corona-Pandemie: Gemessen an der Bevölkerungszahl sterben in keinem Flächenstaat der Erde so viele Menschen an der Krankheit Covid-19 wie in Peru.

In der Qualifikation für die Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar trifft die peruanische Nationalmannschaft am Dienstag in Lima auf Brasilien. Der fünfmalige Weltmeister hatte in der vergangenen Woche vor heimischer Kulisse Bolivien mit 5:0 geschlagen. "Die peruanische Auswahl steht fest zu ihrem Vorhaben, den Gegner am Dienstag zu besiegen", hieß es nun in der Mitteilung des Fußballverbandes von Peru.

Update, 13. Oktober, 3.44 Uhr: US-Pharmakonzern Johnson & Johnson unterbricht Corona-Studie

Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hat seine Studie für einen künftigen Corona-Impfstoff wegen einer ungeklärten Erkrankung eines Probanden vorübergehend unterbrochen. Das teilte das Unternehmen am Montag (Ortszeit) mit. Die Erkrankung des Studienteilnehmers werde nun von einer unabhängigen Expertengruppe und von internen Ärzten geprüft und bewertet. Weitere Informationen zu dem erkrankten Probanden gab es zunächst unter Hinweis auf seine Privatsphäre nicht.

Johnson & Johnson teilte zudem mit, es sei nicht immer sofort ersichtlich, ob ein Teilnehmer eine Studienbehandlung oder ein Plazebo erhalten habe. «Unerwünschte Ereignisse» wie Krankheiten oder Unfälle seien zu erwartende Bestandteile jeder klinischen Studie.

Am 23. September hatte das Unternehmen die letzte und entscheidende Phase der klinischen Tests gestartet. In einer sogenannten Phase III-Studie mit bis zu 60.000 Freiwilligen auf drei Kontinenten sollten Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten namens JNJ-78436735 überprüft werden. Die Besonderheit des Mittels ist, dass nur eine Dosis ausreichend Schutz bieten soll. Das Unternehmen hoffte, dass Anfang 2021 die ersten Dosen des Impfstoffs "für den Notfallgebrauch" zur Verfügung stehen.

Pflaster des US-Pharmakonzern Johnson & Johnson liegen übereinander. Johnson & Johnson hat seine Studie für einen künftigen Corona-Impfstoff wegen einer ungeklärten Erkrankung eines Probanden vorübergehend unterbrochen.
Pflaster des US-Pharmakonzern Johnson & Johnson liegen übereinander. Johnson & Johnson hat seine Studie für einen künftigen Corona-Impfstoff wegen einer ungeklärten Erkrankung eines Probanden vorübergehend unterbrochen.  © Wilfredo Lee/AP/dpa

Update, 13. Oktober, 2.17 Uhr: Trumps Rückkehr auf Wahlkampfbühne: "Fühle mich so stark"

Bei seiner ersten Wahlkampfreise seit einer Corona-Infektion hat US-Präsident Donald Trump die Erholung von seiner Erkrankung gefeiert. "Ich bin in so toller Form", sagte Trump am Montagabend (Ortszeit) in Sanford bei Orlando im US-Bundesstaat Florida vor Anhängern. 

"Ich fühle mich so stark." Trump betonte wie schon am Wochenende, er sei nun immun, und sagte anschließend scherzend: "Ich werde jeden in diesem Publikum küssen. Ich werde die Kerle und die schönen Frauen küssen (...). Ich werde euch einfach allen einen dicken, fetten Kuss geben."

Update, 13. Oktober, 1.27 Uhr: Kassenarztchef: Schnelltests bei Veranstaltungen sind Science-Fiction

Der Chef des Kassenärzte-Verbandes, Andreas Gassen, hat Hoffnungen auf einen Einsatz von Antigen-Schnelltests bei Großveranstaltungen gedämpft. "Auch die angekündigten Antigen-Schnelltests sind kein Allheilmittel", sagte der Kassenarztchef der Neuen Osnabrücker Zeitung (Dienstag). 

"Die Vorstellung, wir machen bei 5000 Stadionbesuchern mal eben einen Schnelltest, bleibt Science-Fiction." Selbst bei den besten Schnelltests würden zwei bis zehn Infizierte von hundert Getesteten nicht erkannt. "Bei Massenveranstaltungen auf engem Raum wäre damit ein potenzielles Ansteckungsrisiko nicht sicher auszuschließen", warnte Gassen.

Ein Wissenschaftler zeigt einen Corona Schnelltest im Leibnitz Institut für Photonische Technologien.
Ein Wissenschaftler zeigt einen Corona Schnelltest im Leibnitz Institut für Photonische Technologien.  © Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 13. Oktober, 1.27 Uhr: Kommunen fordern Vereinheitlichung der Beherbergungsregeln

Kurz vor Ministerpräsidentenkonferenz hat der Deutsche Städte- und Gemeindebund eine Vereinheitlichung der Beherbergungsregeln gefordert. "Bei allen Regeln kommt es darauf an, dass sie wirksam und für die Menschen nachvollziehbar sind", sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der Rheinischen Post (Dienstag).

"Daher sollten sich Bund und Länder auf jeden Fall auf eine einheitliche Lösung verständigen, die dann auch flächendeckend gilt und für die Menschen verständlich ist." Das erwarte er von der Besprechung der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch.

Update, 12. Oktober, 22.46 Uhr: Italien senkt viele Quarantäne-Zeiten für Corona-Fälle

Italien senkt für viele Betroffene die Dauer der Corona-Quarantäne und der Isolierung von Infizierten auf künftig zehn Tage. Das teilte das Gesundheitsministerium am Montagabend in Rom mit. Der Entscheidung waren intensive Beratungen zwischen Experten und der Politik vorausgegangen. Bisher hatten die Behörden in Italien in vielen Fällen 14 Tage als Regelwartezeit ohne Außenkontakte angeordnet. Die neuen Anweisungen sehen vor, dass sich Menschen mit einem positiven Corona-Test, die keine Symptome zeigen, nach zehn Tagen Isolation und einem negativen Test wieder frei bewegen dürfen.

In etwas verschärfter Form gilt das auch für Menschen, die moderate Covid-19-Symptome haben. Auch sie dürfen nach zehn Tagen plus negativem Test wieder raus, wenn sie am Ende der Isolation mindestens drei Tage ohne Symptome waren.

Update, 12. Oktober, 22.27 Uhr: Tschechien untersagt Versammlungen mit mehr als sechs Menschen

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie greift Tschechien zu härteren Maßnahmen. Von Mittwoch an werden Versammlungen mit mehr als sechs Menschen verboten, wie Gesundheitsminister Roman Prymula am Montagabend bekanntgab. Restaurants, Bars und Klubs müssen dann bis auf weiteres schließen. Der Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit wird untersagt. Alle Schulen müssen bis Anfang November für knapp drei Wochen zum Fernunterricht übergehen. Die Maskenpflicht gilt nicht mehr nur in Innenräumen, sondern auch an Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel. Geschäfte bleiben geöffnet.

Update, 12. Oktober, 21.12 Uhr: Schärfere Corona-Regeln in NRW gelten ab sofort

Die von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Sonntag verkündeten neuen Corona-Regeln für NRW gelten ab sofort. Das teilte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Montagabend mit. Das Ministerium hatte zuvor einen Erlass an die Bezirksregierungen geschickt, in dem die Kommunen unter anderem angewiesen werden, Feiern mit mehr als 50 Gästen in Gaststätten zu untersagen.

Die von Ministerpräsident Armin Laschet am Sonntag verkündeten neuen Corona-Regeln für NRW gelten ab sofort.
Die von Ministerpräsident Armin Laschet am Sonntag verkündeten neuen Corona-Regeln für NRW gelten ab sofort.  © Roberto Pfeil/dpa

Update, 12. Oktober, 20.47 Uhr: Drei-Stufen-System in England soll Virus unter Kontrolle bringen

Mit einem dreistufigen Alarmsystem will der britische Premierminister Boris Johnson die rapide steigenden Corona-Fallzahlen in England unter Kontrolle bringen. Je nach Risikograd - mittel, hoch oder sehr hoch - sollen ab Mittwoch verschärfte Maßnahmen gelten, wie Johnson am Montag in London erklärte. "Die kommenden Wochen und Monate werden schwierig", gab der Regierungschef zu. "Wir müssen jetzt handeln." Einen Lockdown wie im Frühjahr will er um jeden Preis verhindern - Schulen, Universitäten und Geschäfte sollen diesmal geöffnet bleiben. Die Abgeordneten müssen am Dienstag noch zustimmen.

Johnsons neues System soll die bisherigen Regeln vereinfachen und nachvollziehbarer machen. In der Region rund um die nordenglische Stadt Liverpool, für die der Premier die höchste Risikostufe erklärte, müssen Pubs und Fitnessstudios bis auf Weiteres schließen. Ausnahme sind Pubs, die wie Restaurants Mahlzeiten anbieten. Außerdem dürfen sich Angehörige verschiedener Haushalte in diesen Regionen nicht mehr miteinander treffen, weder drinnen noch draußen.

Update, 12. Oktober, 20.30 Uhr: Söder fordert im Anti-Corona-Kampf "klarere Regeln für alle"

Angesichts der vielerorts steigenden Corona-Zahlen dringt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf ein einheitlicheres Vorgehen bei den Anti-Corona-Maßnahmen. Er werde sich bei der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch und auch in Bayern für "klarere Regeln für alle" einsetzen, sagte Söder am Montagabend im BR Fernsehen. Dabei schloss er nicht aus, Anti-Corona-Maßnahmen nicht nur regional, sondern flächendeckend etwas zu verschärfen.

"Möglicherweise heißt das dann auch, bei denen, die noch niedrigere Werte haben, die gleichen Konzepte zur Geltung zu bringen, wie wir sie jetzt haben bei denen, die höheren Inzidenzen haben", erklärte Söder und fügte hinzu: "Mit der Begründung: Wenn wir die Maßnahmen anwenden, um die Zahlen wieder runterzubringen, wo sie hoch sind, dann helfen sie auch, dass sie gar nicht erst so hoch gehen."

Unter anderem soll in Bayern überall dort, wo es mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gibt, eine Maskenpflicht auf stark frequentierten öffentlichen Plätzen gelten. Die Entscheidung darüber liegt aber am Ende bei den Kommunen.

Angesichts der vielerorts steigenden Corona-Zahlen dringt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auf ein einheitlicheres Vorgehen bei den Anti-Corona-Maßnahmen.
Angesichts der vielerorts steigenden Corona-Zahlen dringt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auf ein einheitlicheres Vorgehen bei den Anti-Corona-Maßnahmen.  © Peter Kneffel/dpa

Update, 12. Oktober, 20.05 Uhr: Litauen lockert Corona-Einreisebeschränkungen

Das baltische EU-Land Litauen hat die coronabedingten Einreisebeschränkungen gelockert. Die Quarantänepflicht gilt von Montag an nur noch für Einreisende aus Ländern, deren Infektionsrate pro 100.000 Einwohner in den vergangenen zwei Wochen um mehr als 10 Prozent über der Rate Litauens liegt. Bislang lag die Grenze bei 25.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Vilnius liegt der Wert für Litauen derzeit bei 55,7. Mit der neuen Regelung können nun Reisende aus 21 Staaten - darunter Deutschland - in den Ostsee-Staat einreisen, ohne sich für zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben zu müssen. Weiter besteht aber eine Registrierungspflicht bei der Ankunft.

Update, 12. Oktober, 19.15 Uhr: 45 neue Coronavirus-Infektionen im Saarland

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist im Saarland innerhalb eines Tages um 45 auf 3815 gestiegen. 177 Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte (Stand: 18.00 Uhr). Überstanden haben das Virus seit Beginn der Pandemie 3271 Menschen. Damit sind im Saarland aktuell 367 Personen aktiv infiziert. Von den an dem Virus erkrankten Personen werden aktuell 22 stationär behandelt – 10 von ihnen intensivmedizinisch.

Update, 12. Oktober, 19.05 Uhr: Berlin überfordert mit Corona-Kontaktverfolgung

Das Land Berlin sowie vier Landkreise kamen zuletzt mit der Verfolgung von Kontakten von Corona-Infizierten nicht mehr hinterher. Das geht aus einem vertraulichen Regierungspapier zur Infektionslage in Deutschland hervor, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Es ist auf den Montag datiert, die Angaben zur Überlastung geben allerdings den Stand vom 6. Oktober wieder. "Durchführung von Infektionsschutzmaßnahmen absehbar nicht mehr sichergestellt" steht zur Erläuterung auf einer Karte, in der die betroffenen Kreise und das Land Berlin markiert sind.

Update, 12. Oktober, 18.45 Uhr: Fast 2500 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen 2467 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Vortag hatte der Wert noch bei 3483 gelegen, nachdem am Samstagmorgen 4721 Neuinfektionen gemeldet worden waren. Erfahrungsgemäß liegen die erfassten Zahlen an Sonntagen und Montagen meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI weitergeben. Am Montag vergangener Woche waren 1382 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet worden.

Die 2467 neuen Corona-Infektionen von diesem Montag sind der höchste Wert an diesem Wochentag seit Mitte April. Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, Bernd Salzberger, warnt aber vor Vergleichen mit den Zahlen aus dem Frühjahr. "Wir haben eine andere Dunkelziffer. Wir entdecken jetzt mehr Fälle, weil wir mehr testen. Deswegen kann man die Zahlen nicht mit denen vergleichen, die wir im Frühjahr hatten", sagte er dem Radiosender Bayern 2 des Bayerischen Rundfunks.

Update, 12. Oktober, 18.39 Uhr: Unmut und Kritik an innerdeutschen Reiseregeln

Um die Beherbergungsverbote vieler Länder für Urlauber aus deutschen Risikogebieten toben heftige Diskussionen. Zahlreiche Politiker fordern eine Rücknahme der erst in der vergangenen Woche vereinbarten Regelung. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) meldeten Gesprächsbedarf dazu für die Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch an. Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte am Montag, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) werde sich Argumente aller Seiten anhören. Es handle sich aber um Länderregelungen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) forderte ein einheitliches Vorgehen bei dem Streitthema.

Menschen aus deutschen Risikogebieten dürfen durch die Beherbergungsverbote in vielen Bundesländern nicht mehr in Hotels, Pensionen oder Ferienwohnungen übernachten - es sei denn, sie können einen aktuellen negativen Coronavirus-Test vorweisen. Der Präsident des Deutschen Städtetages, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag), die Regelung sei "nicht durchdacht, da wird man noch mal rangehen müssen".

Die meisten Bundesländer hatten am Mittwoch beschlossen, dass Bürger aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen innerhalb von Deutschland nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Um die Beherbergungsverbote vieler Länder für Urlauber aus deutschen Risikogebieten toben heftige Diskussionen.
Um die Beherbergungsverbote vieler Länder für Urlauber aus deutschen Risikogebieten toben heftige Diskussionen.  © Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 12. Oktober, 18.36 Uhr: Über 2000 Corona-Tote in Israel

Die Zahl der Menschen, die in Israel in Verbindung mit einer Corona-Infektion gestorben sind, hat die Marke von 2000 überschritten. Wie das Gesundheitsministerium des Landes am Montagabend mitteilte, wurden seit Beginn der Pandemie 2016 Tote registriert. Israel hat rund neun Millionen Einwohner, in Deutschland leben etwa neun Mal so viele Menschen. Hier starben nach jüngsten Angaben des Robert Koch-Instituts bislang 9621 Menschen in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

Update, 12. Oktober, 18.25 Uhr: Rheinland-Pfalz setzt Beherbergungsverbot nicht um

Rheinland-Pfalz setzt das geplante Beherbergungsverbot für Menschen aus Corona-Krisengebieten vorerst nicht in Kraft. Das kündigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Montag in Mainz an. "Die Rückmeldungen aus den Kommunen waren verheerend." Auch bundesweit sei die Diskussion über den Sinn dieses Verbots "extrem virulent". "Deshalb setzen wir es jetzt nicht direkt in Kraft." Dreyer will sich in der Schalte der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch angesichts der deutlich steigenden Corona-Neuinfektionen zudem für eine bundesweite Begrenzung von Privatfeiern auf etwa 25 Teilnehmer einsetzen.

Update, 12. Oktober, 18.21 Uhr: Düsseldorf überschreitet Warnstufe

Düsseldorf hat die wichtige Warnstufe von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Am Montag sei ein Wert von 54,8 erreicht worden, teilte die Stadt mit.

Update, 12. Oktober, 18.00 Uhr: 595 Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Baden-Württemberg ist am Montag im Vergleich zum Vortag um 595 gestiegen. Insgesamt gebe es im Land nun 54.925 bestätigte Fälle, teilte das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg am Montag mit. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Verstorbenen ist um zwei auf 1903 gestiegen. Die Zahl der Genesenen gab das Landesgesundheitsamt mit 46.462 an.

Update, 12. Oktober, 17.40 Uhr: Fast 400 neue Corona-Infektionen in Sachsen

Die Zahl der Corona-Infektionen ist in Sachsen über das Wochenende deutlich angestiegen. Das Sozialministerium in Dresden meldete am Montag, dass seit Freitag 388 neue Fälle dazu gekommen seien. Zudem starben zwei weitere Corona-Patienten, einer in Leipzig und einer im Erzgebirge. Der Erzgebirgskreis gilt zudem seit Montag als Risikogebiet. Seit Beginn der Pandemie wurden in Sachsen 8519 Corona-Infektionen gezählt, 247 Menschen starben.

Update, 12. Oktober, 17.30 Uhr: 30 Infizierte nach Corona-Ausbruch in Stuttgarter Seniorenheim

In einem Altenheim in Stuttgart ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. In der Einrichtung seien 30 Menschen positiv auf das Virus getestet worden, sagte ein Sprecher der Stadt am Montag auf Anfrage. Unter den Infizierten seien zahlreiche Mitarbeiter und einige Bewohner.

Beim Blick auf das Infektionsgeschehen in Baden-Württemberg rückt die Landeshauptstadt immer mehr in den Fokus. In Stuttgart war am Samstag der Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten worden. Am Sonntag lag der Wert bei 55,8. Die Stadtverwaltung zog angesichts der Lage die Notbremse, am Mittwoch sollen strengere Regeln in Kraft treten. So wird etwa in der Innenstadt das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtend. Zuerst hatte die Stuttgarter Zeitung über den Ausbruch berichtet.

Die Infektionszahlen werden in Stuttgart immer höher.
Die Infektionszahlen werden in Stuttgart immer höher.  © Marijan Murat/dpa

Update, 12. Oktober, 17.23 Uhr: Zwei Schulen in Dessau-Roßlau wegen Corona geschlossen

Wegen positiver Corona-Tests bei Schülern sind eine Grundschule und eine Sekundarschule in Dessau-Roßlau vorübergehend geschlossen. In beiden Einrichtungen hatten Lehrkräfte Kontakt zu erkrankten Geschwisterpaaren, wie die Stadt am Montag mitteilte. Insgesamt seien für 21 Lehrerinnen und Lehrer sowie die Kinder der Klassen Tests angeordnet worden. Die übrigen Schüler können den Angaben nach wegen des Lehrermangels nicht unterrichtet werden. Sofern die Tests des Personals negativ ausfallen, könne der Unterricht ab Mittwoch wieder aufgenommen werden.

Zusätzlich befinden sich eine Klasse einer Berufsschule sowie vier Lehrkräfte in Quarantäne. Grund ist der positive Corona-Befund eines 20-jährigen Berufsschülers, so die Stadt.

Update, 12. Oktober, 17.10 Uhr: Fast 50 neue Corona-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern sind zwischen Freitag und Montag 47 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Damit stieg die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn der Pandemie landesweit auf 1421, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock mitteilte. Die meisten Infektionsfälle gab es im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit 19 und im Landkreis Ludwigslust-Parchim mit 10.

Update, 12. Oktober, 17.05 Uhr: Gastronomen in Hessen dürfen wegen Corona künftig Ausweis verlangen

Gastronomen in Hessen können sich zur Überprüfung von korrekten Angaben auf den Corona-Gästelisten künftig den Ausweis ihrer Kunden zeigen lassen. "Wir haben ausdrücklich beschlossen, dass auf Verlangen des Servicepersonals derjenige, der in eine Gaststätte möchte, auch den Personalausweis vorlegen muss oder ein anderes amtliches Dokument", sagte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Montag in Wiesbaden. Das sei der richtige Schritt um zu verhindern, dass auf den Listen Fantasienamen stünden, die eine Nachverfolgung von Infektionsketten mit Covid-19 verhindern.

Laut Bouffier gilt bei solchen Überprüfungen aber das Prinzip der Verhältnismäßigkeit. Wenn es eine Vermutung gebe, dass die Angaben des Gastes falsch seien, müsse das Gastronomiepersonal eingreifen. Gelten sollen die Änderungen ab Montag (19.10).

Update, 12. Oktober, 16.46 Uhr: Sachsen-Anhalt: neue Corona-Hilfen in Aussicht

In Sachsen-Anhalt sollen am 1. November eigentlich weitere Lockerungen der Corona-Regeln in Kraft treten und Diskotheken wieder öffnen dürfen. Sollten diese Lockerungen wegen der verschärften Pandemie-Lage in Deutschland nun ausfallen, will Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) die betroffenen Unternehmen entschädigen.

Denkbar sei dann auch ein schon im Frühjahr von vielen geforderter Unternehmerlohn, also eine Hilfszahlung, die nicht mit einem konkreten Einnahmeausfall begründet werden muss, sagte der Minister am Montag.

Update, 12. Oktober, 16.30 Uhr: Nations-League-Spiel Deutschland gegen die Schweiz ohne Zuschauer

Die Nations-League-Partie der deutschen Nationalmannschaft am Dienstag gegen die Schweiz wird als Geisterspiel ausgetragen. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag mit.

Mehr Informationen zu der Nations-League-Partie Deutschland gegen die Schweiz findet Ihr >>> hier +++

Die DFB-Elf wird morgen ohne Zuschauer gegen die Schweiz spielen.
Die DFB-Elf wird morgen ohne Zuschauer gegen die Schweiz spielen.  © Marius Becker/dpa

Update, 12. Oktober, 16.15 Uhr: Baden-Württembergs Landesregierung bestellt Spritzen und Kanülen - Impfstoff noch 2020?

In Erwartung eines zeitnah verfügbaren Impfstoffes will das Land Spritzen und Kanülen für mehrere Millionen Euro beschaffen. Aufgrund der weltweiten Nachfrage nach Impfbesteck könne nicht abgewartet werden, bis der Covid-19-Impfstoff auf dem Markt sei, heißt es in einer Kabinettsvorlage des Sozialministeriums, aus der Heilbronner Stimme und Mannheimer Morgen (Dienstag) berichten und die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Das Land will demnach in einem europaweiten Vergabeverfahren Materialien für die Impfung von 9,3 Millionen Erwachsenen im Land beschaffen - die Rede ist von jeweils 18,6 Millionen Spritzen und Kanülen zur Verabreichung des Impfstoffes, von je 3,72 Millionen Spritzen sowie Kanülen zum Verdünnen, 1500 Kanülenabwurfbehältnissen, 74.400 Tupferrollen und 148.800 Stück Hautdesinfektionsmittel. Dafür seien rund zehn Millionen Euro anzusetzen - plus Logistikkosten.

Update, 12. Oktober, 16.11 Uhr: Erzgebirge nun Risikogebiet - Landratsamt verschärft Schutzmaßnahmen

Der Landkreis Erzgebirge ist ab sofort ein Corona-Risikogebiet und verschärft seine Schutzmaßnahmen. Nach einer am Montag erlassenen Allgemeinverfügung dürfen an privaten Feiern im eigenen Haus nur noch 25 Personen teilnehmen. Werden Räume für eine Zusammenkunft angemietet, ist die Personenzahl auf 50 begrenzt. Im Freien dürfen sich maximal 100 Personen treffen. Der Mindestabstand von 1,50 Metern sei zwingend einzuhalten, hieß es.

Nach Angaben der Behörde wurden in den vergangenen sieben Tagen nachweislich 225 Neuinfektionen im Zusammenhang mit der Corona- Pandemie registriert. Das entspricht einer Quote von 67,2 pro 100.000 Einwohner. Als Maßgabe für ein Risikogebiet gelten 50 Neuinfektionen.

Update, 12. Oktober, 16.04 Uhr: 129 neue Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz

Die Zahl der neu gemeldeten Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz ist binnen 24 Stunden um 129 gestiegen. Insgesamt wurden damit seit Beginn der Pandemie 12.225 bestätigte Fälle registriert, wie das Gesundheitsministerium am Montag mitteilte (Stand 14 Uhr). 1853 Menschen im Land sind aktuell mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um einen auf 257.

Update, 12. Oktober, 15.54 Uhr: Augsburg erlässt Beschränkungen wegen hoher Corona-Zahlen

Nach einem starken Anstieg des Corona-Warnwertes in Augsburg hat Bayerns drittgrößte Stadt weitergehende Beschränkungen für das öffentliche Leben erlassen. Am Wochenende hätten sich die Zahlen "explosionsartig" vermehrt, sagte Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) am Montag. Mit 49,3 lag die schwäbische Stadt nur noch knapp unterhalb dem wichtigen Corona-Warnwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Weber rechnete damit, dass spätestens am Mittwoch die 50er-Marke gerissen wird.

Ab sofort gilt damit, dass sich maximal nur noch zehn Menschen privat treffen dürfen, bei größeren Familienfeiern und Veranstaltungen dürfen in geschlossenen Räumen nur noch 50 Personen teilnehmen. Außerdem gibt es eine Beschränkung beim Alkoholverkauf und -konsum an bestimmten Orten und Tagen. Zu dem Bundesliga-Spitzenspiel zwischen dem Tabellenzweiten FC Augsburg und und Spitzenreiter RB Leipzig werden an diesem Samstag keine Zuschauer in der Augsburger Fußballarena zugelassen.

Update, 12. Oktober, 15.40 Uhr: Maskenpflicht künftig auch im Landtag Baden-Württemberg

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen hat Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) eine Maskenpflicht im Landtag angeordnet. Die Allgemeinverfügung trete am 14. Oktober in Kraft, wie sie am Montag mitteilte. "Wir nehmen die aktuelle Entwicklung weiterhin sehr ernst", betonte die Grünen-Politikerin.

Die Maskenpflicht gilt für alle Gebäude und Räumlichkeiten des Landtags – auch für den Plenarsaal, die Sitzungssäle und die Besprechungsräume sowie alle Verkehrsflächen und Aufzugsanlagen. Bislang herrscht im Landtag nur ein Maskengebot, falls der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.

Die Abgeordneten dürfen die Maske aber in Sitzungssälen und im Plenarsaal am Platz ablegen, sofern der Mindestabstand eingehalten wird. Die Maskenpflicht gilt auch für Mitarbeiter des Landtags und der Fraktionen sowie für Besucher. Verstöße können mit einem Zwangsgeld geahndet werden - mindestens 250 Euro für Abgeordnete und mindestens 150 Euro für Mitarbeiter und Besucher.

Update, 12. Oktober, 15.27 Uhr: Nordrhein-Westfalen: Startpunkt für Erlass neuer Corona-Regeln noch unklar

Die von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Sonntag verkündeten neuen Corona-Regeln für NRW sollen in neuem Erlass den Kommunen noch am Montag mitgeteilt werden. Ab wann die Regelungen gelten, konnte das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium am Montagnachmittag noch nicht sagen.

Ministerpräsident Laschet hatte am Sonntag gesagt, dass die aktuelle Coronaschutz-Verordnung bis zum 1. November gelte und es mit Vorlauf bis spätestens dahin eine neue gebe. Mit einem Erlass müsste man nicht auf eine entsprechende neue Schutzverordnung warten.

Laschet hatte nach einer Sondersitzung des nordrhein-westfälischen Kabinetts am Sonntag unter anderem mitgeteilt, dass die Zahl der Anwesenden auf privaten Feiern in Gaststätten auf 50 begrenzt werden solle.

Update, 12. Oktober, 15.18 Uhr: Innenministerium schließt neue Corona-Grenzkontrollen nicht aus

Angesichts steigender Coronavirus-Fallzahlen in Deutschlands Nachbarländern schließt das Bundesinnenministerium auch erneute Grenzkontrollen nicht aus - möchte sie aber vermeiden. Man beobachte in angrenzenden Ländern teils eine "sehr starke Steigerung" der Fälle, sagte ein Sprecher am Montag in Berlin. Dies fließe ein in Überlegungen zu Quarantäne-Regelungen und zum Testregime. Er betonte aber: "Wir versuchen, mit diesen Maßnahmen das Notwendige sicherzustellen ohne über andere Maßnahmen an den Grenzen nachdenken zu müssen."

Mehr Informationen zu den möglichen Grenzkontrollen findet Ihr >>> hier +++

Angesichts steigender Coronavirus-Fallzahlen in Deutschlands Nachbarländern könnten Grenzkontrollen wieder möglich sen.
Angesichts steigender Coronavirus-Fallzahlen in Deutschlands Nachbarländern könnten Grenzkontrollen wieder möglich sen.  © Peter Kneffel/dpa

Update, 12. Oktober, 15.05 Uhr: Rekord bei Corona-Infektionen in Mainz - neue Regeln

Mainz hat mit 64 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen den höchsten Wert seit Beginn der Pandemie erreicht. Die Landeshauptstadt habe die "Gefahrenstufe Rot" erreicht, die Folge seien eine Reihe weiterer drastischer Einschränkungen, die zunächst von diesem Dienstag an zwei Wochen bis zum 26. Oktober gelten, kündigte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) am Montag an.

Gaststätten, Tankstellen, Kioske und Geschäfte dürfen bereits ab 23.00 Uhr bis 6.00 Uhr morgens keinen Alkohol mehr ausschenken oder verkaufen - zuvor war dies ab Mitternacht untersagt. Gaststätten dürfen in dieser Zeit aber auch gar nicht mehr öffnen.

Der Aufenthalt im öffentlichen Raum wird auf maximal fünf Menschen oder zwei Hausstände begrenzt. Veranstaltungen im Freien sind nur noch für 250 und nicht mehr für 500 Menschen gleichzeitig zulässig. In geschlossenen Räumen ohne feste Sitzplätze sind nur noch 50 statt bisher 75 Menschen erlaubt, bei Hochzeiten, Geburtstagen und anderen privaten Veranstaltungen dürfen sich nur noch maximal 20 statt bisher 25 Menschen treffen

Sport im Freien ist mit maximal 20 Menschen in festen Gruppen erlaubt. Kontaktsport und Wettkämpfe auch Wettkampfsimulationen sind nicht mehr zulässig, auch Zuschauer dürfen nur noch im Profisport dabei sein. Sport in Hallen ist nur noch mit fünf Menschen erlaubt. Dies gilt auch für Kurse in Fitnessstudios, beim Tanzsport sind sechs erlaubt. In Hallenbädern und Saunen wird die Zahl auf eine Person pro 20 Quadratmeter begrenzt.

Update, 12. Oktober, 15.01 Uhr: Iran meldet so viele Corona-Tote wie noch nie

Der Iran hat einen Rekord bei der Anzahl der Corona-Toten gemeldet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Montag starben binnen 24 Stunden 272 Patienten an dem Virus. Im gleichen Zeitraum habe es zudem über 4200 Neuinfektionen gegeben, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen. Damit liege die Zahl der Corona-Toten seit dem Ausbruch der Pandemie Ende Februar aktuell bei fast 29.000, die der Infizierten bei über einer halben Million. Der Iran hat etwa so viel Einwohner wie Deutschland.

Zu den Infizierten gehören auch Vizepräsident Mohammed Bagher Nobacht und Atomchef Ali-Akbar Salehi, die sich unter ärztlicher Betreuung in häuslicher Isolierung befinden. Der drastische Anstieg der Fallzahlen in den vergangenen Wochen hat in einigen Großstädten zu Engpässen bei der medizinischen Versorgung der Corona-Patienten geführt. In der Hauptstadt Teheran fehlen laut dem Corona-Krisenstab auch Krankenbetten. Daher sollen nur Corona-Notfälle in die Krankenhäuser gebracht werden.

Update, 12. Oktober, 14.41 Uhr: Welthungerhilfe: Corona ist "Brandbeschleuniger" für Hunger weltweit

Die Welthungerhilfe befürchtet eine drastische Zunahme von Hunger und Armut weltweit durch die Corona-Pandemie. Besonders in Afrika südlich der Sahara und in Südasien sei die Situation schon vor der Pandemie alarmierend gewesen, sagte die Präsidentin der Organisation, Marlehn Thieme, am Montag bei der Vorstellung des Welthunger-Index 2020 in Berlin. "Covid-19 wirkt wie ein Brandbeschleuniger." Zusätzlich werde die Situation durch die Folgen des Klimawandels wie zunehmende Dürrekatastrophen verschärft.

Update, 12. Oktober, 14.32 Uhr: Delmenhorst prüft weitere Corona-Regeln

Nach vielen neuen Corona-Infektionen in den vergangenen Tagen erwägt die Stadt Delmenhorst weitere Regeln für die Bürgerinnen und Bürger. "Die Stadt ist derzeit dabei zu prüfen, welche weiteren Maßnahmen sinnvoll sind", sagte der Corona-Krisenstabsleiter der Stadt, Rudolf Mattern, am Montag. "Dabei wird darauf geachtet, dass punktgenau Maßnahmen ergriffen werden und weniger Rundumschläge verteilt werden." Der aktuelle Inzidenzwert spiele bei den Überlegungen keine Rolle. "Hierbei geht es nur um das Eindämmen und das Verhindern von Infektionen."

Am Montag meldete die Stadt vier neue Fälle, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt demnach bei 122. Delmenhorst überschreitet damit weiter die kritische Schwelle von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Die Stadt gilt seit Donnerstag als Corona-Risikogebiet. Wegen der steigenden Zahl an Infektionen sind private Zusammenkünfte eingeschränkt und Veranstaltungen wie ein Handmade-Designmarkt und der Laternenumzug abgesagt. In privaten Räumen dürfen sich höchstens zehn Menschen treffen, bei privaten Feiern in Gastronomiebetrieben liegt die Obergrenze bei 25 Teilnehmenden.

Update, 12. Oktober, 14.22 Uhr: 84 neue Corona-Fälle über das Wochenende in Sachsen-Anhalt

Über das Wochenende sind in Sachsen-Anhalt 84 neue Coronavirus-Infektionen gemeldet worden. Allein in Halle kamen von Freitag- bis Montagmittag 35 neue Fälle hinzu, je 10 im Landkreis Harz und dem Saalekreis, wie das Gesundheitsministerium in Magdeburg mitteilte. In der Stadt Dessau-Roßlau wurden neun Neuinfektionen erfasst, in Magdeburg acht. Ein bis vier Neuinfektionen waren es im Altmarkkreis Salzwedel und im Landkreis Stendal, im Landkreis Börde, im Burgenlandkreis und in Mansfeld-Südharz sowie im Salzlandkreis. Nur drei Kreise meldeten keinen Fall: Anhalt-Bitterfeld, das Jerichower Land und der Landkreis Wittenberg.

Landesweit liegt die Fallzahl damit laut Ministerium bei 2966, aktuell gelten 377 Menschen als infiziert. Derzeit sind laut dem Ministerium zehn Intensiv- und Beatmungsbetten mit an Covid-19 erkrankten Menschen belegt. Sechs Patienten würden beatmet.

Die Zahl der gestorbenen Infizierten lag weiter bei 68. Schätzungen zufolge sind 2521 Menschen wieder genesen. 394 wurden bislang in Krankenhäusern behandelt.

Update, 12. Oktober, 14.08 Uhr: Mehr als 1000 Amtshilfeanträge an die Bundeswehr seit Pandemie-Beginn

Mehr als 1000 Amtshilfegesuche sind bei der Bundeswehr seit Beginn der Corona-Pandemie eingegangen. Von den Anträgen, die allein zur Hilfeleistung wegen Covid-19 an die Bundeswehr gestellt wurden, habe die Bundeswehr rund 67 Prozent positiv beantworten können, teilten die Streitkräfte am Montag mit. Dabei liege der aktuelle Schwerpunkt bei der Unterstützung von Gesundheitsämtern insbesondere bei der Nachverfolgung von Infektionsketten.

Seit einer Woche seien täglich bis zu 1400 Soldaten gleichzeitig zur Unterstützung von Kommunen und Landkreisen im Einsatz, hieß es in der Mitteilung. Schon jetzt sei die Zahl der Amtshilfeanträge an die Bundeswehr mehr als dreimal so hoch wie im gesamten Vorjahr.

Update, 12. Oktober, 13.54 Uhr: Corona-Alarm in der Schweizergarde im Vatikan: Mehrere Kranke

Im Vatikan herrscht Corona-Alarm: Vier Mitglieder der päpstlichen Schweizergarde sind positiv auf das Coronavirus getestet worden und haben Symptome. Das bestätigte Vatikansprecher Matteo Bruni am Montag. Die bunt uniformierten Wachen schützen Papst Franziskus (83) und seine Residenz. Außerdem habe es "in den letzten Wochen" drei andere Corona-Fälle in dem kleinen Kirchenstaat gegeben.

Die vier infizierten Wachleute seien isoliert worden, schrieb der Sprecher. Weitere Überprüfungen von Kontaktpersonen liefen, nachdem die Fälle am Wochenende aufgefallen seien.

Wie die Nachrichtenagentur Ansa zuvor unter Berufung auf den Schweizer Sender SRF berichtet hatte, wurden die Anti-Corona-Vorkehrungen im Vatikan in einer Anweisung verschärft. Die Quartiere würden strenger als bisher abgeschottet. Bruni teilte mit, dass "alle Wachen, ob im Dienst oder nicht", inzwischen drinnen und draußen Schutzmasken tragen müssten.

Mike Pence (M), Vizepräsident der USA, und seine Frau Karen treffen im Hof des San Damaso im Vatikan ein, und gehen an Schweizer Gardisten vorbei.
Mike Pence (M), Vizepräsident der USA, und seine Frau Karen treffen im Hof des San Damaso im Vatikan ein, und gehen an Schweizer Gardisten vorbei.  © Domenico Stinellis/AP/dpa

Update, 12. Oktober, 13.47 Uhr: Regierungssprecher weist Begriff "Panikmache" zurück

Regierungssprecher Steffen Seibert hat im Zusammenhang mit der Corona-Politik den Begriff "Panikmache" zurückgewiesen. Er sei ganz gegen diesen Begriff. Er kenne niemanden in der Bundesregierung, der Panik mache. "Wir beschreiben eine Situation, die wir für ernst halten, von der wir auch überzeugt sind, dass es Gegenmittel gibt", sagte er am Montag in Berlin. Man werbe dafür und ergreife im Rahmen der Möglichkeiten des Bundes Gegenmittel. "Das hat mit Panikmache nichts zu tun, nichts mit Angstmache, sondern mit der realistischen und ernsten Beschreibung einer Situation", sagte Seibert.

Er verteidigte den Blick auf die Zahl der täglich festgestellten Neuinfektionen. Von dieser Zahl hänge ab, ob die Gesundheitsämter in der Lage seien, die Kontaktverfolgung aufrechtzuerhalten. "Und diese Kontaktverfolgung, die ja im Idealfall dazu führt, dass man eine Infektionskette unterbrechen kann, ist für uns - und da gibt es wiederum viele Wissenschaftler, die dem auch zustimmen - entscheidend dafür, ob man es verhindern kann, dass die Infektionszahlen sich unkontrolliert ausbreiten und (...) sich in alle Schichten der Bevölkerung wieder hineinfressen."

Update, 12. Oktober, 13.46 Uhr: München verbietet Alkoholausschank ab 22.00 Uhr

Wegen steigender Corona-Zahlen in München schränkt die Stadtverwaltung nun den Alkoholkonsum ein. Ab Mittwoch darf in Wirtshäusern und anderen Gaststätten nach 22.00 Uhr kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden, wie das Rathaus nach einer Krisensitzung der Stadtspitze am Montag mitteilte. Am nächsten Wochenende gilt an mehreren bekannten Treffpunkten auch wieder ein abendliches Freiluft-Trinkverbot. In der Innenstadt müssen Fußgänger auf dem Marienplatz, am Stachus und einigen weiteren Örtlichkeiten wieder Masken tragen. Private Treffen sind noch zu maximal fünft erlaubt. Das soll bis zum 27. Oktober gelten.

Die Landeshauptstadt hat laut Robert Koch-Institut den als kritisch geltenden Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschritten, ebenso der Landkreis Fürstenfeldbruck im Westen Münchens, der Landkreis Regen im Bayerischen Wald sowie Memmingen und Rosenheim.

Neben dem Eingang eines Lokals in der Frankfurter Innenstadt prangt eine Tafel mit der Aufschrift "2020 - Das Jahr, in dem meine Hände mehr Alkohol abbekommen als meine Leber".
Neben dem Eingang eines Lokals in der Frankfurter Innenstadt prangt eine Tafel mit der Aufschrift "2020 - Das Jahr, in dem meine Hände mehr Alkohol abbekommen als meine Leber".  © Arne Dedert/dpa

Update, 12. Oktober, 13.44 Uhr: Buchmesse nun doch ohne Publikum

Die Frankfurter Buchmesse findet nun doch komplett ohne Publikum statt. "Angesichts steigender Infektionszahlen in Frankfurt am Main und bundesweit" haben die Verantwortlichen beschlossen, das Programm in der Frankfurter Festhalle "nur mit den beteiligten Moderator*innen und Autor*innen durchzuführen", wie die Buchmesse am Montag in Frankfurt berichtete.

Die Entscheidung betrifft auch die Eröffnungsfeier am Dienstagabend, zu der sich 250 geladene Gäste angemeldet hatten. Sie wird nun nur im Internet übertragen. Auch die Veranstaltungen auf der ARD-Buchmessenbühne bis zum kommenden Sonntag (18. Oktober) können im Livestream verfolgt werden.

Ein Stapel neuer Bücher liegt auf einem Verkaufstisch in einer Buchhandlung.
Ein Stapel neuer Bücher liegt auf einem Verkaufstisch in einer Buchhandlung.  © Frank Rumpenhorst/dpa/Frank Rumpenhorstdpa

Update, 12. Oktober, 13.43 Uhr: Spaniens Nationalfeiertag im Zeichen von Corona und Parteienstreit

Spanien hat seinen Nationalfeiertag am Montag angesichts der schweren Corona-Krise und einer angespannten innenpolitischen Lage auf Sparflamme begangen. Statt der sonst großen Militärparade in Madrid und vieler Straßenfeste im ganzen Land gab es dieses Jahr nur eine kleinere Zeremonie unter Leitung von König Felipe VI. unter Ausschluss der Öffentlichkeit. An der Feier unter dem Motto "Die Kraft eint uns" nahmen auch die linke Koalitionsregierung unter Leitung von Ministerpräsident Pedro Sánchez, Vertreter der Opposition sowie die Regierungschefs der spanischen Regionen teil.

Unter den Gästen der Zeremonie war auch die Regionalpräsidentin Madrids, Isabel Díaz Ayuso, von der oppositionellen konservativen Partido Popular (PP). Gegen ihren Widerstand hatte Sánchez erst am Freitag den Notstand über die besonders heftig von der Pandemie betroffene Hauptstadt verhängt und die Stadt für zwei Wochen weitgehend abgeriegelt. Ayuso ist eine der schärfsten Kritikerinnen der Regierung Sánchez und fährt harte verbale Attacken. Erst am Vortag hatte sie die Regierung als "Champion im Ranking der Lügen" bezeichnet.

Update, 12. Oktober, 13.13 Uhr: Positiver Corona-Test bei Tennis-Turnier in St. Petersburg

Ein namentlich nicht genannter Tennisprofi ist beim ATP-Turnier in St. Petersburg positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Spieler sei aus dem Teilnehmerfeld gestrichen worden, habe derzeit aber keine Symptome und befinde sich in Quarantäne, teilte die ATP am Montag mit. 

Es laufe noch eine Kontaktnachverfolgung. Das Turnier beginnt an diesem Montag, das Finale wird am Sonntag ausgetragen.

Update, 12. Oktober, 13.10 Uhr: Sorgen vor Corona-Ausbruch: Tests von mehr als 100 Sylter Partygästen

Nach einer Party in einer Sylter Bar, auf der auch ein Corona-infizierten Mann war, haben sich 102 Gäste beim Gesundheitsamt gemeldet. "Davon ist der Großteil Sylter", sagte eine Sprecherin des Kreises Nordfriesland am Montag der Deutschen Presse-Agentur. 83 der 102 Personen stammen von der Insel. Sie sollten voraussichtlich noch am Montag getestet werden. Ergebnisse werden am Mittwoch erwartet. Für die übrigen Gäste sind deren örtliche Gesundheitsämter zuständig.

Nach Angaben des Gesundheitsamtes in Husum hatte der Infizierte vor dem Auftreten erster Symptome und einem Test das "American Bistro" in Westerland besucht. Nach seiner Erinnerung seien dort in der Nacht zum 4. Oktober 70 bis 100 Menschen anwesend gewesen. Das Amt bat daraufhin alle Personen, die sich in jener Nacht ab 23.30 Uhr in dem Lokal aufgehalten haben, sich über die Hotline 0800 200 66 22 oder per E-Mail zu melden.

Die Bar selbst ist derzeit freiwillig geschlossen, wie die Sprecherin sagte. Die Gäste hatten dort die Möglichkeit, sich per QR-Code einzutragen. Rückmeldungen mehrerer Gäste zufolge gab es dabei aber Probleme.

An der Strandpromenade in Westerland auf Sylt hängt ein Schild mit der Aufschrift "Auch am Strand gilt: Halten Sie sich an die Absztands- und Hygieneregeln!".
An der Strandpromenade in Westerland auf Sylt hängt ein Schild mit der Aufschrift "Auch am Strand gilt: Halten Sie sich an die Absztands- und Hygieneregeln!".  © Bodo Marks/dpa

Update, 12. Oktober, 13.06 Uhr: Stahlindustrie wird sich laut Prognose nur langsam von Corona erholen

Die deutsche Stahlindustrie wird sich nach Einschätzung des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung nur langsam von der Corona-Krise erholen. Im kommenden Jahr sei deshalb noch einmal mit dem Abbau von rund 3000 Arbeitsplätzen in der Branche zu rechnen, prognostizierten die Konjunkturexperten in ihrem am Montag veröffentlichten Stahlbericht.

Nach Einschätzung der Branchenkenner wird die Rohstahlerzeugung in Deutschland in diesem Jahr wegen der Corona-Krise und dem damit verbundenen Einbruch der deutschen Industrieproduktion um 15 Prozent sinken. Im nächsten Jahr werde die Produktion zwar wieder um 10,9 Prozent auf 37,5 Millionen Tonnen steigen. Damit werde das Vorkrisenniveau aber auch 2021 noch deutlich verfehlt. 

Update, 12. Oktober, 13 Uhr: Sänger Johannes Oerding: Kollaps der Kulturbranche droht

Sänger Johannes Oerding ("An guten Tagen") fürchtet wegen der Corona-Pandemie einen Zusammenbruch der Kulturbranche. "Technikfirmen, Bühnenbaufirmen und Lichtfirmen müssen zumachen, weil sie ihre Leute nicht bezahlen können", sagte der 38-Jährige laut einer Vorabmeldung in einem Interview mit dem Radiosender MDR Jump. 

Wenn zu viele Menschen in der Branche ihren Job verlören, drohe ein struktureller Kollaps. Bis zum Frühjahr des kommenden Jahres müsse es für Veranstaltungen weitergehen. "Sonst sehe ich da schwarz", so Oerding.

Johannes Oerding, Popsänger und Songwriter, steht bei einem Konzert auf der Open Air Bühne im Stadtpark.
Johannes Oerding, Popsänger und Songwriter, steht bei einem Konzert auf der Open Air Bühne im Stadtpark.  © Christian Charisius/dpa

Update, 12. Oktober, 12.52 Uhr: Niederländische Karnevalshochburgen sagen Feiern ab

Die Karnevalshochburgen der Niederlande haben Umzüge und Feiern für das kommende Jahr abgesagt. Der Verband Eindhovens Carnaval teilte am Montag mit, dass im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie keinerlei Feierlichkeiten organisiert würden. In der Stadt im Süden der Niederlande werde auch kein Prinz Karneval ernannt. Angesichts der großen Gesundheitsrisiken und der Unsicherheit über die weitere Entwicklung, hätten die Vereinigungen keine andere Wahl, teilte der Verband mit.

Zuvor hatte bereits die Nachbarstadt Tilburg ebenfalls alle großen Karnevalsveranstaltungen abgesagt. Es sei nicht möglich, große Umzüge und Feste zu planen. Auch in der südöstlichen Provinz Limburg nahe der deutschen Grenze fällt Karneval aus.

Update, 12. Oktober, 12.41 Uhr: Mehr Covid-19-Patienten in britischen Krankenhäusern als im März

In Großbritannien werden aktuell mehr Patienten mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt als im Frühjahr. "Wir haben jetzt mehr Patienten mit Covid-19 in den Krankenhäusern als kurz vor dem Beginn des kompletten Lockdowns am 23. März", sagte der nationale Gesundheitsberater Stephen Powis am Montag in London. Angesichts stark steigender Fallzahlen wollte der britische Premierminister Boris Johnson am Montag schärfere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus verkünden.

Insbesondere der Norden des Landes ist massiv betroffen. Während sich im Spätsommer vor allem jüngere Menschen infizierten, nehmen die Fallzahlen nun auch in den älteren Gruppen wieder zu - und damit auch die schweren Verläufe. Großbritannien ist bislang das am schwersten von der Pandemie getroffene Land in Europa: Der Statistikbehörde zufolge gibt es etwa 58 000 Todesfälle, bei denen Covid-19 auf dem Totenschein erwähnt wurde.

Mediziner arbeiten auf einer Intensivstation im Frimley-Park-Krankenhaus, auf der mit dem Coronavirus infizierte Menschen behandelt werden.
Mediziner arbeiten auf einer Intensivstation im Frimley-Park-Krankenhaus, auf der mit dem Coronavirus infizierte Menschen behandelt werden.  © Steve Parsons/PA Wire/dpa

Update, 12. Oktober, 12.18 Uhr: Berlin plant keine kostenfreien Corona-Tests für Urlauber

Kostenlose Corona-Tests für Berliner, die in den Herbstferien in Deutschland verreisen wollen, sind nicht absehbar. "Dazu ist bisher nichts geplant", teilte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit am Montag auf Anfrage mit. In den meisten Bundesländern dürfen Urlauber aus Gebieten mit Neuinfektionszahlen über der Grenze von 50 pro 100.000 Einwohner pro Woche nur dann beherbergt werden, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können. In Berlin, wo der Wert am Sonntag bei 61,3 lag, haben die Herbstferien am Montag begonnen.

Nordrhein-Westfalen will kostenlose Tests für Deutschland-Reisende aus nordrhein-westfälischen Risikogebieten in den Herbstferien ermöglichen. Nach Angaben eines Sprechers des Gesundheitsministeriums vom Samstag gibt es bereits einen entsprechenden Erlass. Wer aus einer Region komme, in der der Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche erreicht oder überschritten sei und für eine innerdeutsche Reise einen negativen Test brauche, solle sich kostenfrei testen lassen können.

Update, 12. Oktober, 12.07 Uhr: Etwa jeder Vierte in NRW wohnt in einem Corona-Risikogebiet

In Nordrhein-Westfalen lebt inzwischen etwa jeder Vierte in einem der sogenannten Corona-Risikogebiete. Laut Robert Koch-Institut überschritten am Montag acht Städte und zwei Kreise mit rund 4,2 Millionen Einwohnern die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. 

Zusätzlich meldete die Städteregion Aachen mit gut 557 000 Einwohnern eine Sieben-Tage-Inzidenz von 51 Neuinfektionen - das RKI wies hier einen deutlich niedrigeren Wert aus.

Update, 12. Oktober, 12.05 Uhr: Brandenburgs Gastgewerbe prüft Vorgehen gegen Beherbergungsverbot

Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Brandenburg prüft juristische Schritte gegen ein coronabedingtes Beherbergungsverbot. "Wir werden prüfen (...), dass wir eine einstweilige Verfügung für Brandenburg ansetzen gegen das Beherbergungsverbot", sagte Brandenburgs Dehoga-Hauptgeschäftsführer Olaf Lücke am Montag der Deutschen Presse-Agentur. 

Es sei nicht sinnvoll, wenn Gäste tagsüber eine Hochzeitsfeier feiern könnten, aber nicht übernachten dürften, wo sie niemanden ansteckten. Der Verband rechnet wegen des Übernachtungsverbots für Gäste aus Corona-Hotspots mit großen wirtschaftlichen Ausfällen. Die Hoteliers bekämen bereits massenhaft Stornierungen herein.

Ein Schild hängt unweit vom Dom vor einem Hotel. Die Kritik am Beherbergungsverbot wird immer lauter.
Ein Schild hängt unweit vom Dom vor einem Hotel. Die Kritik am Beherbergungsverbot wird immer lauter.  © Oliver Berg/dpa

Update, 12. Oktober, 11.45 Uhr: Mafia-Prozess unterbrochen: Angeklagter in Corona-Quarantäne

Der Auftakt des großen Mafia-Prozesses im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts Düsseldorf mit 14 Angeklagten ist wegen der Corona-Quarantäne eines der Beschuldigten unterbrochen worden. Er soll erst am Freitag fortgesetzt werden. Das beschloss die Kammer am Montag. Zur Anklageverlesung kam es nicht. Der Prozess solle mit allen Verfahrensbeteiligten stattfinden, so die Kammer.

Die Mutter des betroffenen Angeklagten sei erkrankt und positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Kammer sei vom Anwalt des Beschuldigten in der Nacht zum Montag unterrichtet worden, dass dieser am Freitag seine Mutter besucht habe, als noch nicht klar gewesen sei, dass sie infiziert ist.

Update, 12. Oktober, 11.29 Uhr: Umweltbundesamt stellt Leitfaden zum Lüften für Schulen vor

Das Umweltbundesamt will am Donnerstag seinen angekündigten Leitfaden zum richtigen Lüften in Schulen in Corona-Zeiten vorstellen. Die Handreichung werde auf vier Seiten den Stand der Empfehlungen zum Thema und zum möglichen Einsatz von Luftreinigungsgeräten zusammenfassen, sagte ein Sprecher am Montag. 

Der Direktor im Umweltbundesamt, Heinz-Jörn Moriske, hatte bei einem Expertengespräch mit der Kultusministerkonferenz (KMK) im September die Erarbeitung einer entsprechenden Handreichung zum Lüften für alle Schulen im Bundesgebiet zugesichert. Die Länder haben auch in eigenen Hygieneplänen schon Vorgaben dafür formuliert.

Update, 12. Oktober, 10.50 Uhr: Welthungerhilfe: Corona ist "Brandbeschleuniger" für Hunger weltweit

Die Welthungerhilfe befürchtet eine starke Zunahme von Hunger und Armut weltweit durch die Corona-Pandemie. Besonders in Afrika südlich der Sahara und in Südasien sei die Situation schon vor der Pandemie alarmierend gewesen, sagte die Präsidentin der Organisation, Marlehn Thieme, am Montag bei der Vorstellung des Welthunger-Index 2020 in Berlin

"Covid-19 wirkt wie ein Brandbeschleuniger." Zusätzlich werde die Situation durch die Folgen des Klimawandels wie zunehmende Dürrekatastrophen verschärft.

Ein unterernährtes Kind liegt in einem Krankenhaus. Der Krieg im Jemen wird als derzeit größte humanitäre Katastrophe weltweit bezeichnet.
Ein unterernährtes Kind liegt in einem Krankenhaus. Der Krieg im Jemen wird als derzeit größte humanitäre Katastrophe weltweit bezeichnet.  © Mohammed Mohammed/XinHua/dpa

Update, 12. Oktober, 10.47 Uhr: Südkorea lockert wegen Corona-Abwärtstrends die Abstandsregeln wieder

Angesichts eines Abwärtstrends bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat Südkorea die Regeln zur Vermeidung sozialer Kontakte wieder gelockert. So können seit Montag landesweit als Hochrisiko-Orte eingestufte Einrichtungen wie Nachtclubs, Karaokebars, Buffetrestaurants und Fitnessstudios wieder öffnen, sofern Masken getragen und Gästelisten geführt werden. Auch können die Menschen wieder Kirchen für Gottesdienste oder Stadien für Spiele der professionellen Fußball- und Baseball-Ligen besuchen, solange eine Obergrenze von 30 Prozent der Platzkapazitäten eingehalten wird. Die Behörden vermeldeten zugleich einen leichten Anstieg bei den täglich erfassten Coronafällen auf fast 100.

Die Behörden warnten angesichts der gelockerten Abstandsregeln die Bürger vor zu großer Nachlässigkeit bei den Schutzmaßnahmen. "Wir müssen einen Mittelweg zwischen unserer täglichen Routine und den Quarantänemaßnahmen finden", sagte Yoon Tae Ho vom Gesundheitsministerium.

Update, 12. Oktober, 10.23 Uhr: Französischer Premier warnt vor weiteren Corona-Beschränkungen

Angesichts hoher Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen hat Frankreichs Regierungschef Jean Castex seine Landsleute aufgerufen, sich der zweiten Welle der Covid-19-Epidemie zu stellen. "Wir sind tatsächlich in einer sehr schwierigen Lage", sagte Castex am Montag im Nachrichtensender Franceinfo. Der seit rund drei Monaten amtierende Premierminister warnte vor zusätzlichen Einschränkungen für die Bürger, falls sich die Lage verschlimmere.

Frankreich hatte am Samstag annähernd 27.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Am Sonntag waren es dann gut 16.000 Neuinfektionen gewesen. In Großstädten wie Paris, Lyon und Marseille gilt bereits die höchste Corona-Warnstufe. Dort mussten Bars und gastronomische Einrichtungen, die keine Speisen verkaufen, für zwei Wochen schließen. Castex bestätigte, dass nun auch in Toulouse und Montpellier die höchste Alarmstufe ausgerufen wird.

Jean Castex, Premierminister von Frankreich, spricht bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wirtschaftsminister Le Maire.
Jean Castex, Premierminister von Frankreich, spricht bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wirtschaftsminister Le Maire.  © Ludovic Marin/POOL AFP/AP/dpa

Update, 12. Oktober, 8.55 Uhr: Laut Umfrage befürchtet Mehrheit weitere Corona-Welle 2021

In der Corona-Krise erwartet eine Mehrheit der Bundesbürger laut einer Umfrage auch im nächsten Jahr kein echtes Abflauen der Infektionszahlen. Dass sie Sorge vor einer weiteren Corona-Welle 2021 haben, bejahen 60 Prozent "voll" oder "eher", wie die Umfrage im Auftrag der Ergo-Versicherung ergab. "Gar nicht" oder "eher nicht" stimmen dem 18 Prozent zu. Am stärksten verbreitet ist diese Sorge demnach unter 18- bis 30-Jährigen mit 70 Prozent, am geringsten bei Menschen zwischen 31 und 40 Jahren mit 54 Prozent.

Sich selbst als Teil einer Risikogruppe sehen laut der Umfrage insgesamt 41 Prozent der Befragten. Am wenigsten sind es unter jüngeren Leuten bis 30 Jahre mit 11 Prozent, am meisten bei den über 60-Jährigen mit 75 Prozent. Verhaltensregeln zum Infektionsschutz stoßen weiter auf sehr hohe Akzeptanz - insgesamt 91 Prozent halten sich demnach nach eigenem Bekunden daran. Für die Online-Umfrage wurden den Angaben zufolge vom 11. bis 18. September 1000 Menschen ab 18 Jahren vom Marktforschungsinstitut "Heute und Morgen" befragt.

Update, 12. Oktober, 7.59 Uhr: 14 Profis bei italienischem Erstligisten positiv getestet

Beim italienischen Fußball-Erstligisten CFC Genua sind 14 der insgesamt 17 mit dem Coronavirus infizierten Profis erneut positiv getestet worden. Mehr Informationen findet Ihr >>> hier.

Milan Badelj (31), der von 2012 bis 2014 beim HSV unter Vertrag stand, ist seit dem Sommer beim CFC Genua unter Vertrag, bei dem das Coronavirus rumgeht.
Milan Badelj (31), der von 2012 bis 2014 beim HSV unter Vertrag stand, ist seit dem Sommer beim CFC Genua unter Vertrag, bei dem das Coronavirus rumgeht.  © imago images / AFLOSPORT

Update, 12. Oktober, 7.49 Uhr: Giffey warnt vor Pauschalverurteilung junger Leute in Corona-Krise

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat davor gewarnt, junge Menschen pauschal wegen des starken Anstiegs der Corona-Fallzahlen zu verurteilen. Man dürfe nicht Alt gegen Jung ausspielen, sehr viele junge Leute verhielten sich besonnen und vernünftig, sagte die SPD-Politikerin, die auch Jugend- und Seniorenministerin ist, am Montag im ARD-Morgenmagazin mit Blick auf feierwillige junge Leute. "Die Grenze geht nicht zwischen Alt und Jung, sondern zwischen vernünftig und unvernünftig", fügte sie hinzu. Wenn es massive Verstöße gegen Corona-Beschränkungen gebe, müsse das Konsequenzen haben, unabhängig davon, wie alt die Menschen seien.

Es werde eine Rückkehr zur Unbeschwertheit geben. "Aber da sind wir noch nicht", mahnte Giffey. Deshalb sollten Menschen aller Altersgruppen vernünftig sein. "Es ist nicht die Zeit für große Partys", betonte die Ministerin.

Update, 12. Oktober, 6.35 Uhr: Chinesische Millionenmetropole Qingdao startet Corona-Massentest

Die ostchinesische Küstenmetropole Qingdao will seine gesamte Bevölkerung von mehr als neun Millionen Menschen auf das Coronavirus testen. Das teilte die lokale Gesundheitskommission mit, nachdem über das Wochenende ein Dutzend neuer Infektionen aufgetreten waren, die zum größten Teil im Zusammenhang mit einem Krankenhaus stünden.

Unmittelbar nachdem die ersten Infektionen festgestellt wurden, seien bereits über 140.000 Menschen vor allem im Gesundheitssektor getestet worden. "Die gesamte Stadt wird innerhalb von fünf Tagen getestet", teilte die Behörde mit. Zuletzt wurden in China nur noch importierte Infektionen aus dem Ausland gemeldet. Mit strengen Maßnahmen wie der Abriegelung von Millionenstädten, strikter Isolation und Einreisesperren hat China das Virus unter Kontrolle gebracht. Allerdings gab es in den letzten Monaten wie nun auch in Qingdao einige lokal begrenzte Ausbrüche, die aber schnell wieder eingedämmt wurden. Auch in diesen Fällen waren Massentests angeordnet worden. 

Update, 12. Oktober, 6.14 Uhr: 2467 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

 Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen 2467 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Vortag hatte der Wert noch bei 3483 gelegen, nachdem am Samstagmorgen 4721 Neuinfektionen gemeldet worden waren. Erfahrungsgemäß liegen die erfassten Zahlen an Sonntagen und Montagen meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI weitergeben. Am vergangenen Montag waren 1382 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet worden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Sonntag bei 1,40 (Vortag: 1,42). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel 1,4 weitere Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Ein Wissenschaftler zeigt einen Corona Schnelltest im Leibnitz Institut für Photonische Technologien.
Ein Wissenschaftler zeigt einen Corona Schnelltest im Leibnitz Institut für Photonische Technologien.  © Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 12. Oktober, 6.01 Uhr: Duisburg übersteigt Corona-Warnstufe - neue Einschränkungen

Duisburg hat in der Corona-Pandemie die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Wie aus den Angaben des Robert Koch-Instituts vom Montagmorgen hervorgeht, liegt der Wert bei 50,1 (Datenstand 12.10., 0.00 Uhr). Seit Beginn der Corona-Krise haben die Gesundheitsämter in der Stadt 3251 nachweisliche Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet.

Am Sonntag hatte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) einheitliche Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Corona-Hotspots angekündigt. Sobald ein Kreis oder eine kreisfreie Stadt in NRW die Grenze von 50 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschreite, sollen sich dort nur noch bis zu fünf Personen aus verschiedenen Haushalten in der Öffentlichkeit treffen dürfen. Außerdem sollen in diesem Fall Öffnungszeiten von Kneipen und Restaurants eingeschränkt werden. Für öffentliche Veranstaltungen sollen strengere Obergrenzen für die Teilnehmerzahl gelten. Für Feiern in privaten Räumen soll die Teilnehmerzahl dann auf 25 begrenzt werden.

Update, 12. Oktober, 6 Uhr: München überschreitet erneut Corona-Warnstufe

Die Stadt München hat in der Corona-Pandemie erneut die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Wie aus den Angaben des Robert Koch-Instituts vom Montagmorgen hervorgeht, liegt der Wert bei 50,6 (Datenstand 12.10., 0.00 Uhr). Auch die Landkreise Regen und Fürstenfeldbruck sowie die Städte Memmingen und Rosenheim in Bayern übersteigen derzeit den kritischen Wert.

Seit Beginn der Corona-Krise haben die Gesundheitsämter laut RKI in der Landeshauptstadt München 12.592 nachgewiesene Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet.

München hatte bereits den Corona-Warnwert überschritten und in der Folge verschärfte Corona-Regeln umgesetzt. Der Stadt zufolge bleiben bis einschließlich Donnerstag Treffen im privaten und öffentlichen Raum sowie in der Gastronomie nur in Gruppen von maximal zehn Personen gestattet. Bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen, wie Hochzeiten oder Geburtstagen, gilt eine Obergrenze von 25 Teilnehmern. Im Zuge der Verschärfung war auch der Alkoholkonsum eingeschränkt worden.

Ein Schild mit der Aufschrift "Maskenpflicht" ist am Marienplatz vor dem Alten Peter an einem Mast angebracht.
Ein Schild mit der Aufschrift "Maskenpflicht" ist am Marienplatz vor dem Alten Peter an einem Mast angebracht.  © Felix Hörhager/dpa

Update, 12. Oktober, 4.30 Uhr: Expertenkommission berichtet über Corona-Krisenmanagement in Ischgl

Sieben Monate nach dem umstrittenen Corona-Krisenmanagement im österreichischen Ischgl wird am Montag (13.00 Uhr) mit Spannung der Bericht einer unabhängigen Expertenkommission zu möglichen Fehlern erwartet. Die Kommission hat für den Bericht insgesamt 53 Menschen befragt, darunter Betroffene, Vertreter der Seilbahn- und der Tourismuswirtschaft sowie Verantwortliche auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene. Der 1600-Einwohner-Ort in Tirol gilt nicht zuletzt wegen der dortigen Feiern beim Après-Ski als einer der Hotspots bei der Verbreitung des Coronavirus in Teilen Europas. Auch viele deutsche Gäste steckten sich hier an.

Aus Sicht der Kritiker erfolgten die Maßnahmen wie die Schließung von Bars, des Skigebiets und schließlich die Quarantäne über das gesamte Paznauntal am 13. März zu spät. Jüngste Recherchen von ORF und dem Nachrichtenmagazin Profil wiesen auf Indizien hin, dass Verantwortliche früher als bisher bekannt von der Gefahr wussten. Das Land Tirol hat diese Behauptungen stets vehement zurückgewiesen. Der Ischgler Bürgermeister Werner Kurz betonte in einem Interview mit der Zeitung Kurier (Samstag), dass die Gemeinde «alles nach bestem Wissen und Gewissen umgesetzt» habe, was die Behörden vorgegeben hätten.

Update, 12. Oktober, 4.30 Uhr: Einzelhändler in Toplagen besonders hart von Corona betroffen

Skifahrer warten bei Sonnenschein an Liften im Skigebiet der Idalp.
Skifahrer warten bei Sonnenschein an Liften im Skigebiet der Idalp.  © Felix Hörhager/dpa

Besonders hart hat die Corona-Pandemie den Einzelhandel in den sonst sehr gut frequentierten Toplagen der Metropolen getroffen. Das hat der Geschäftsführer der Handelsberatung BBE, Joachim Stumpf, beobachtet. Einkaufsstraßen in kleineren Städten und nüchterne Fachmarktzentren haben sich dagegen viel besser von der Krise erholt.

"Corona hat in den Innenstädten alles durcheinandergewirbelt", sagt Stumpf. Das Erfolgsrezept der Toplagen, die in normalen Zeiten Kunden von weit her anlocken und einen großen Teil der Umsätze mit Touristen machen, funktioniere aktuell nicht mehr. Dagegen hätten sich vermeintliche Problemstandorte in kleineren Städten, die in den vergangenen Jahren regelmäßig zu den Verlierern gehörten, rasch von dem Corona-Schock erholt. Sie profitierten davon, dass die Verbraucher das Getümmel mieden.

Update, 12. Oktober, 3.59 Uhr: Laut Studie kann Coronavirus bis zu 28 Tage auf Oberflächen überleben

Auf glatten Oberflächen wie von Handydisplays oder Bankautomaten kann das Coronavirus neuen australischen Forschungsergebnissen zufolge bis zu 28 Tage überleben - und damit länger als bislang angenommen. Mehr Informationen findet Ihr >>> hier.

Ein Türgriff. Auf glatten Oberflächen kann das Coronavirus neuen australischen Forschungsergebnissen zufolge bis zu 28 Tage überleben - und damit länger als bislang angenommen.
Ein Türgriff. Auf glatten Oberflächen kann das Coronavirus neuen australischen Forschungsergebnissen zufolge bis zu 28 Tage überleben - und damit länger als bislang angenommen.  © picture alliance / dpa

Update, 12. Oktober, 2.10 Uhr: Branche erwartet Klagen gegen Beherbergungsverbot in dieser Woche

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) erwartet noch in dieser Woche Klagen gegen das umstrittene Beherbergungsverbot für Reisende aus Risikogebieten. "Ich gehe davon aus, dass hier in den nächsten Tagen Gerichtsverfahren anhängig gemacht werden", sagte Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges am Sonntagabend im Bild-Gesprächsformat "Die richtigen Fragen". Insbesondere das Übernachtungsverbot begegne erheblichen rechtlichen Bedenken. "Ist die Maßnahme geeignet, erforderlich und auch verhältnismäßig im Rechtssinn? Wenn sie das nicht ist, ist sie rechtswidrig", sagte sie.

Die meisten Bundesländer hatten am Mittwoch beschlossen, dass Bürger aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen innerhalb von Deutschland nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen.

Update, 12. Oktober, 0.45 Uhr: Corona-Krise reißt überall in Europa tiefe Löcher in die Stadtkassen

Die Corona-Krise reißt in der ganzen Europäischen Union bei Städten und Regionen tiefe Löcher in die Kassen: neun von zehn erwarten dieses Jahr einen Einbruch ihrer Einnahmen. Dies geht aus einer Studie des Europäischen Ausschusses der Regionen hervor. Ausgaben für Gesundheit, soziale Dienste und Katastrophenschutz seien geradezu explodiert. Dies müsse bei der Verteilung des Geldes aus dem geplanten 750-Milliarden-Programm gegen die Corona-Krise berücksichtigt werden, fordert der Ausschuss.

Das Gremium ist besetzt mit Kommunalpolitikern und vertritt in Brüssel die Interessen der europäischen Regionen. Er legt an diesem Montag erstmals ein sogenanntes EU-Jahresbarometer zur Lage der Kommunen und Regionen vor. Es bezieht sich hauptsächlich auf die Corona-Krise.

Die Studie dokumentiert auch krasse Unterschiede zwischen den Gesundheitssystemen der einzelnen EU-Mitgliedsländer: Während für Deutschland 29,2 Intensivbetten pro 100.000 Einwohner verzeichnet werden, sind es in Portugal gerade mal 4,2. Der Ausschuss mahnt deshalb dringend den Ausbau der Kapazitäten in Gesundheits-, Pflege- und Notfallsystemen in allen Regionen an.

Update, 12. Oktober, 0.01 Uhr: Kommunen: Private Sicherheitsfirmen für Corona-Kontrollen

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat sich dafür ausgesprochen, dass Kommunen wegen der Corona-Krise hoheitliche Aufgaben der kommunalen Ordnungsämter auf private Sicherheitsunternehmen übertragen. "Die Ordnungsämter haben nicht genügend Kapazitäten für die dringend nötigen massenhaften Corona-Kontrollen", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Bild-Zeitung (Montag). Daher sollten zertifizierte private Sicherheitsunternehmen dafür herangezogen werden.

Dies gehe im Rahmen "der Beleihung mit hoheitlichen Aufgaben". Die Mitarbeiter der privaten Dienste könnten "dann in die Uniformen der Ordnungsämter schlüpfen und die Kontrollaufgaben übernehmen". Als Beispiele für diese sogenannten Beleihungen nannte Landsberg Tüv-Prüfer und Schornsteinfeger. "Das alles wäre mit geringem juristischem Aufwand in den Ländern kurzfristig hinzubekommen. Er habe diesen Vorschlag bereits der Bundeskanzlerin unterbreitet", sagte Landsberg.

Titelfoto: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa

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