Coronavirus: Kopenhagen erlässt neues Verbot, Fußball ein "wichtiger sozialer Faktor"

Deutschland - Im Jahr 2020 hält das Coronavirus fast die gesamte Welt in Schach. In vielen Ländern wurden teils gravierende Ausgangsbeschränkungen erlassen, um die Infizierten-Zahlen und die Zahl der Toten in überschaubarem Ausmaß zu halten sowie die Krankenhäuser und Ärzte keinesfalls zu überlasten. TAG24 berichtete über die Lage während der Corona-Pandemie. >>> Hier geht es zum aktuellen Live-Ticker. 

Update, 25. April, 21.51 Uhr: Polizei erlässt Aufenthaltsverbot für beliebte Gegend in Kopenhagen

Tagelang haben viele Kopenhagener trotz der Corona-Krise das gute Wetter im Freien genossen - jetzt hat die Polizei ein Aufenthaltsverbot für eine beliebte Gegend in der Stadt ausgesprochen. 

Vorläufig bis zum 1. Mai um 23.59 Uhr sei es von nun an untersagt, sich in einer bestimmten Zone am Wasserufer im Stadtteil Islands Brygge aufzuhalten, teilte die Polizei der dänischen Hauptstadt am Samstagabend mit. Damit solle die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verhindert werden. Bei Verstößen drohen Bußgelder in Höhe von umgerechnet knapp 335 Euro. Spaziergänge, Läufe und das Gassi gehen mit dem Hund bleiben dagegen in der Zone erlaubt.

Die Hauptstadtpolizei verwies darauf, dass man bereits am Freitag eine Warnung ausgesprochen habe, dass man strengere Maßnahmen ergreifen werde, wenn die Dänen sich nicht an die Anweisungen der Behörden und somit Abstand hielten. 

Schon seit Montag habe man einen zunehmenden Zulauf in Islands Brygge festgestellt, was mittlerweile den Bemühungen im Kampf gegen Covid-19-Infektionen widerspreche. In Islands Brygge gibt es am Wasser lange Grünflächen und ein Hafenbad, auch die Uni ist nicht weit entfernt.

Update, 25. April, 21.18 Uhr: Fußball auch "wichtiger sozialer Faktor"

Die Bundesliga-Funktionäre Simon Rolfes und Alexander Wehrle haben die gesellschaftliche Bedeutung eines möglichen Neustarts in der Fußball-Bundesliga betont. 

"Fußball kann auch ein bisschen dazu beitragen, für Zerstreuung zu Hause zu sorgen", sagte Bayer Leverkusens Sportdirektor Rolfes in einem am Samstag ausgestrahlten Beitrag der ARD-"Sportschau". Wehrle sprach von "ein bisschen Normalität in dieser für uns alle unfassbaren Krise". Die mögliche Ablenkung sei ein "ganz wichtiger sozialer Faktor, den wir da berücksichtigen müssen", sagte der Geschäftsführer des 1. FC Köln.

Die Deutsche Fußball Liga hält eine Fortführung der Saison ohne Zuschauer vom 9. Mai an für möglich. Offen ist aber, wann und von wem die DFL und Klubs mit einer verbindlichen Entscheidung über eine Fortsetzung rechnen können.

Alexander Wehrle hat die gesellschaftliche Bedeutung eines möglichen Neustarts in der Fußball-Bundesliga betont.
Alexander Wehrle hat die gesellschaftliche Bedeutung eines möglichen Neustarts in der Fußball-Bundesliga betont.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 25. April, 21.10 Uhr: Gewerkschaft der Polizei sieht Geisterspiele als "eine Gefahr"

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat vor möglichen Fan-Ansammlungen bei Geisterspielen in der Fußball-Bundesliga gewarnt. "Geisterspiele sind eine Gefahr, auch wenn der Veranstalter im Stadion alles tut, damit Hygienevorschriften eingehalten werden, um das Infektionsrisiko so niedrig wie möglich zu halten", sagte GdP-Vize Jörg Radek in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". 

Es sei das gute Recht der Deutschen Fußball Liga (DFL), einen Plan für den Neustart der Saison auszuarbeiten, "aber er scheint mir nicht alle Aspekte zu berücksichtigen", sagte Radek.

Es sei vielleicht möglich zu kontrollieren, was im Stadion passiere, sagte der Gewerkschafter. "Für den öffentlichen Raum davor gilt das nicht. Die Stadien werden zu einem potenziellen Ziel von Fans, die ihr Team unterstützen wollen. Das wäre verheerend. Es darf während dieser Pandemie nicht zu großen Menschenansammlungen vor den Stadiontoren kommen. Das ist nicht nur verboten, es wäre unverantwortlich", sagte Radek. Sollten Fans gegen die wegen der Corona-Pandemie geltenden Auflagen verstoßen, müsse die Polizei "im Sinne der Einhaltung von Sicherheit und Ordnung" einschreiten.

Die DFL hält eine Fortführung der Saison ohne Zuschauer vom 9. Mai an für möglich. Offen ist aber, wann und von wem die DFL und die Clubs mit einer verbindlichen Entscheidung darüber rechnen können.

Update, 25. April, 21 Uhr: Boeing bläst Milliardendeal ab - Embraer will Schadenersatz

Der US-Flugzeugbauer Boeing wird den brasilianischen Rivalen Embraer doch nicht übernehmen. Der Kauf von vier Fünfteln des Verkehrsflugzeugsgeschäfts von Embraer für 4,2 Milliarden Dollar sei gescheitert, teilte Boeing mit. 

Man habe sich in zweijährigen Verhandlungen letztlich nicht über die Bedingungen der Übernahme einigen können, erklärte der zuständige Boeing-Manager Marc Allen. Dies sei "zutiefst enttäuschend".

Embraer kündigte an, Schadenersatz zu fordern. Boeing wolle wegen hausgemachter Probleme aus der Kaufvereinbarung herauskommen und nutze angebliche Unstimmigkeiten als Vorwand, teilte Embraer auf die Erklärung Boeings hin mit. Die Firma sprach von einer unrechtmäßigen Beendigung der Kaufvereinbarung.

Die Wettbewerbsbehörden hatten den Deal nach und nach durchgewunken, mit Ausnahme der Europäischen Kommission, die ihn zuletzt noch geprüft hatte. Durch den Kauf hätte Boeing sich Embraers Palette an kleineren Flugzeugen einverleibt. Das hätte die US-Amerikaner im Wettbewerb mit dem europäischen Rivalen Airbus gestärkt.

Boeing erwähnte die Corona-Krise in der Meldung nicht. Doch klar ist, dass die Krise dem Geschäft der Flugzeughersteller heftig zusetzt, mit ungewissen langfristigen Folgen. Dazu kommt für Boeing noch das große Problem mit der 737 Max. Das Modell ist seit zwei Flugzeugabstürzen weltweit mit Startverboten belegt. 

Boeing stellt am 29. April seine Quartalszahlen vor.

Update, 25. April, 20.55 Uhr: Kommunen verteilen fünf Millionen Masken im Saarland

Vor dem Start der Maskenpflicht im Saarland lässt die Landesregierung am Wochenende fünf Millionen Masken an die Kommunen verteilen. 

Sie sollen zum Start der Pflicht ab Montag (27. April) dann in allen saarländischen Städten und Gemeinden entweder per Einwurf in den Briefkasten oder in Ausgabestellen zu ihren Trägern finden, wie die Landesregierung am Samstagabend mitteilte.

"Als einziges Bundesland werden wir flächendeckend allen Bürgerinnen und Bürger jeweils fünf Masken zur Verfügung stellen", sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) laut Mitteilung. "Die Alltagsmaske ist für uns alle die ständige Erinnerung, dass Corona leider nicht vorbei ist", erklärte Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD). 

Von Montag an ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im öffentlichen Transport und beim Einkaufen im Saarland Pflicht. Das Bundesland hat rund eine Million Einwohner.

Update, 25. April, 20.43 Uhr: Mehr als 200.000 Corona-Tote weltweit laut US-Forschern

Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie sind nach Angaben von US-Forschern weltweit mehr als 200.000 Menschen nach einer Infektion gestorben. Die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore verzeichnete am Samstagnachmittag (Ortszeit) mehr als 2,8 Millionen nachgewiesene Infektionen. 

Die von der Universität veröffentlichten Infektions- und Todeszahlen sind in der Regel höher als jene der Weltgesundheitsorganisation (WHO), weil sie regelmäßiger aktualisiert werden. In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt auch wieder nach unten korrigiert. Die WHO meldete bis Samstag mehr als 2,7 Millionen bestätigte Infektionen und mehr als 187.800 Todesfälle.

Die meisten Todesfälle infolge der Coronavirus-Pandemie gab es laut Johns-Hopkins-Universität in den USA (mehr als 52.700), wo die Zahl der nachgewiesenen Infektionen ebenfalls am höchsten ist (mehr als 924.500). Vergleiche zwischen den einzelnen Ländern - insbesondere anhand absoluter Zahlen - erweisen sich allerdings sowohl mit Blick auf die Infizierten- als auch auf die Totenzahlen als schwierig. Nicht nur sind die Bevölkerungsstrukturen unterschiedlich. 

Die Staaten befinden sich auch in verschiedenen Stadien der Pandemie und unterscheiden sich in Hinblick auf die Zahl der durchgeführten Tests. Hinzu kommt die erwartete hohe Dunkelziffer.

Seit Beginn der Pandemie sind nach Angaben von US-Forschern weltweit mehr als 200.000 Menschen nach einer Infektion gestorben. (Symbolbild)
Seit Beginn der Pandemie sind nach Angaben von US-Forschern weltweit mehr als 200.000 Menschen nach einer Infektion gestorben. (Symbolbild)  © Michael Nagle/XinHua/dpa

Update, 25. April, 20.35 Uhr: New York will 40.000 Menschen täglich auf Corona testen

Der besonders heftig von der Corona-Pandemie betroffene US-Bundesstaat New York will die Zahl der Virus-Tests drastisch erhöhen. "Ab heute dürfen alle Apotheken Tests vornehmen", sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Samstag bei seiner täglichen Pressekonferenz. Damit würden auf einen Schlag 5000 neue Test-Orte verfügbar.

Bisher überprüft New York laut Cuomo rund 20.000 Menschen täglich, das ist mehr als jeder andere US-Bundesstaat. Cuomo will diese Zahl nun auf 40.000 verdoppeln. Zugleich lockerte er die Bedingungen, wer sich untersuchen lassen kann. In der Vergangenheit akzeptierten viele Kliniken nur Menschen mit schweren Corona-Symptomen wie Atemnot. Künftig sollen Bürger in besonders wichtigen Berufen getestet werden, etwa Ärzte, Polizisten und Feuerwehrleute.

Cuomo kündigte auch an, die Zahl der Antikörper-Tests zu erhöhen. Am Donnerstag hatten vorläufige Ergebnisse einer Antikörper-Studie gezeigt, dass sich in der Millionenmetropole New York City womöglich jeder fünfte Bürger mit dem Virus infiziert hat. Im gesamten Bundesstaat lag der Wert bei 14 Prozent. Damit könnten dort deutlich mehr Menschen an Covid-19 erkrankt und möglicherweise immun sein als bisher bekannt.

Die Lage in New York scheint sich zu bessern. Seit fast einer Woche liegt die Zahl der Toten unter 500 pro Tag. In den Hochzeiten gab es täglich knapp 800 Opfer. Insgesamt starben in dem Bundesstaat bisher mehr als 16.000 Menschen an Covid-19.

Update, 25. April, 19.58 Uhr: Grünen-Spitze will Ökostrom-Umlage senken

Die Spitze der Grünen schlägt eine drastische Reduzierung der EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms vor, um die Wirtschaft nach der Corona-Krise wieder anzukurbeln. 

"Zur Unterstützung von Selbstständigen, mittelständischen Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürgern sollte die EEG-Umlage um fünf Cent je Kilowattstunde gesenkt werden", schreiben die Parteivorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Das entspricht einer Verringerung um rund 75 Prozent, der durchschnittliche Strompreis in Deutschland würde dafür um etwa ein Sechstel sinken.

Zur Begründung erläutern Baerbock und Habeck, bei sinkenden Strompreisen würden Elektroautos, Wärmepumpen oder Wasserstoff-Anwendungen wirtschaftlicher. Das sei gut für den nötigen Innovationsschub. Zusammen mit verbesserten Abschreibungsmöglichkeiten und Direktzuschüssen etwa für den Aufbau einer Wasserstoffindustrie will die Partei mit ihren Konjunkturvorschlägen einen Kaufkrafteffekt von 22 Milliarden Euro erzielen.

Am kommenden Samstag wollen die Grünen auf einem kleinen Parteitag, dem Länderrat, über die Vorschläge beraten. Er findet aus Gründen des Infektionsschutzes im Netz statt.

Die Grünen-Spitze schlägt weitere Maßnahmen vor, um die ökonomischen und sozialen Folgen der Corona-Krise besser zu bekämpfen. "Vom jetzt aufgespannten Schutzschirm werden zu viele noch nicht erfasst", schreiben die Parteivorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck in einem Gastbeitrag. 

Konkret verlangt die Partei ein Kurzarbeitergeld für Solo-Selbständige in Höhe von 55 Prozent des jeweiligen Steuergewinns der letzten Jahre, maximal 1500 Euro. Außerdem soll es für Eltern, die wegen fehlender Kinderbetreuung nicht arbeiten können, ein Corona-Elterngeld geben und für Hartz-IV-Empfänger einen krisenbedingten Sonderbedarf von 100 Euro für Erwachsene und 60 Euro für Kinder.

Annalena Baerbock und Robert Habeck haben klare Vorstellungen.
Annalena Baerbock und Robert Habeck haben klare Vorstellungen.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 25. April, 19.35 Uhr: Fußball-Erstliga-Spiele in Polen sollen Ende Mai wieder starten

Polens Ekstraklasa soll die Fußball-Saison am 29. Mai fortsetzen. 

Das kündigte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Samstag in Warschau an. Zunächst sollen die Partien der Top-Liga demnach als Geisterspiele ohne Zuschauer ausgetragen werden. "Wir können uns dann am Sport vor dem Fernseher freuen."

In einer weiteren Phase sei auch die Öffnung der Stadien vorgesehen. Bevor die Vereine der Spitzenliga das Training wieder aufnehmen, müssen die Spieler sich in zweiwöchige Quarantäne begeben, sagte Sportministerin Danuta Dmowska-Andrzejuk.

Als Schutzmaßnahme vor einer Ausbreitung des Coronavirus hatte Polen am 10. März alle Großveranstaltungen abgesagt, darunter auch Fußballspiele.

Update, 25. April, 18.50 Uhr: Frau liegt im Corona-Koma - und bekommt ein Baby

In den USA hat eine Frau ein Baby bekommen, während sie wegen schwerer Corona-Symptome im Koma lag. 

Das bestätigte das Winthrop-Krankenhaus im Bundesstaat New York, wo die 41-Jährige behandelt worden war, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. "Es war die beste Medizin, die ich bekommen konnte", sagte die Mutter nun der "New York Post". Die Zeitung hatte zuerst über die ungewöhnliche Geburt berichtet. Inzwischen ist die 41-Jährige wieder zu Hause.

Die Frau war nach Angaben der Klinik im sechsten Monat schwanger, als sie am 5. April mit starkem Husten in das Krankenhaus gebracht wurde. Ihr Zustand verschlechterte sich, die Ärzte versetzten sie in ein künstliches Koma. Am 8. April beschlossen sie, das Kind per Kaiserschnitt zur Welt zu bringen. 

"Wir entschieden, das Baby zu holen, um den Sauerstoffbedarf der Mutter zu senken", sagte die behandelnde Ärztin der "New York Post". Am 10. April erwachte die Mutter aus dem Koma - just an ihrem 41. Geburtstag. Ihre kleine Tochter wurde später negativ auf das Coronavirus getestet.

Update, 25. April, 18.40 Uhr: FC Chelsea fordert Profis nicht zu Gehaltsverzicht auf

Der FC Chelsea wird seine Profis trotz der Corona-Krise derzeit nicht zu einem teilweisen Gehaltsverzicht auffordern. 

Dies teilte der Premier-League-Verein am Samstag in einem Statement mit Blick auf die aktuelle Situation von Spielern, Angestellten, Sponsoren und Fans mit.  In jüngsten Berichten war noch über eine zehnprozentige Gehaltskürzung spekuliert worden. Der Klub suche nach anderen Möglichkeiten, wie die Spieler während der Liga-Pause einen Beitrag leisten können.

"Zu diesem Zeitpunkt wird die erste Mannschaft der Männer keinen finanziellen Beitrag für den Verein leisten. Stattdessen hat der Vorstand die Mannschaft angewiesen, ihre Bemühungen auf die weitere Unterstützung anderer gemeinnütziger Zwecke zu konzentrieren", heißt es in der Erklärung.

Die Gespräche mit den Spielern würden fortgesetzt. Der Verein werde auch weiterhin alle Mitarbeiter bis mindestens zum 30. Juni vollständig bezahlen, anstatt das Programm der Regierung in Anspruch zu nehmen, mit dem 80 Prozent der Löhne gedeckt sind.

Update, 25. April, 18.35 Uhr: EU wirft Russland und China Fake-News-Kampagnen vor

Moskau und Peking verbreiten in der Corona-Krise nach Einschätzung der EU unvermindert gezielt irreführende oder falsche Informationen. 

Trotz potenziell schwerwiegender Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit verbreiteten "offizielle und staatlich unterstützte Quellen verschiedener Regierungen, inklusive Russland und - in geringerem Maße - China, weiter in großem Umfang Verschwörungstheorien und Desinformation", heißt es in einem Bericht des Auswärtigen Dienstes der EU.

Die Auswertung bezieht sich auf den Zeitraum vom 2. bis zum 22. April und basiert auf öffentlich zugänglichen Informationen und Berichten. Auch Syrien und der Iran werden als Ursprung gesteuerter Desinformation genannt. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrel spricht schon seit längerem von einem "globalen Kampf der Narrative" in der Corona-Krise.

In dem am Freitag veröffentlichten Bericht der EU-Kampagne "EU vs. Disinfo" heißt es nun unter anderem, vom Kreml unterstütze Falschinformationen über das Coronavirus verbreiteten sich weiter stark in den sozialen Medien - selbst dann, wenn sie den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation widersprächen. 

Der russische Präsident Wladimir Putin (67) und der chinesische Präsiden Xi Jinping (66).
Der russische Präsident Wladimir Putin (67) und der chinesische Präsiden Xi Jinping (66).  © Alexei Druzhinin/Pool Sputnik Kremlin/dpa/Ju Peng/XinHua/dpa

Kreml-freundliche Quellen und russische Staatsmedien verfolgen demnach zwei Ziele: Zum einen solle die EU-Reaktion auf die Pandemie unterminiert, zum anderen solle Verwirrung über den Ursprung und die Auswirkungen des Coronavirus gestiftet werden.

Außerdem gebe es Beweise für den koordinierten Versuch offizieller chinesischer Quellen, Schuldvorwürfe wegen des Ausbruchs der Pandemie abzuwehren. Staatliche Beamte und Medien versuchten, Erwähnungen der Provinz Wuhan als Ursprung von Covid-19 einzuschränken.

Einige Medien hatten bereits im Vorfeld über einen Entwurf des Bericht geschrieben, die Veröffentlichung verzögerte sich daraufhin. Der Vorwurf stand im Raum, die EU schwäche den Bericht auf Druck Chinas ab. Der Grüne Europaabgeordnete und China-Experte Reinhard Bütikofer hält diesen Vorwurf für unbegründet. 

Er habe beide Versionen miteinander verglichen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. "Die Unterschiede sind marginal. Die EU ist nicht eingeknickt." Einige Formulierungen seien verändert worden, außerdem sei ein Beispiel für chinesische Fake-News herausgenommen worden.

Update, 25. April, 18.12 Uhr: Kretschmer und Haseloff beraten weiteren Kurs in Corona-Pandemie

Die Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt und Sachsen, Reiner Haseloff (66) und Michael Kretschmer (44), wollen am Wochenende gemeinsam über den weiteren Kurs im Umgang mit der Corona-Pandemie beraten. Die beiden CDU-Politiker treffen sich zu diesem Zweck am Sonntag im Zoo in Halle, wie die Magdeburger Staatskanzlei mitteilte.

Es solle gemeinsam abgewogen werden, welche weiteren Lockerungen und Öffnungsmöglichkeiten denkbar seien und wie das Risiko mit Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen einzuschätzen sei, sagte Sachsen-Anhalts Regierungssprecher Matthias Schuppe. Im Anschluss an die Beratungen wollen die beiden Ministerpräsidenten ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit (14.30 Uhr) vorstellen.

Dresden, Mitte April: Michael Kretschmer (44, CDU), Ministerpräsident von Sachsen, sitzt in einem Büro in der Staatskanzlei vor einem Computerbildschirm und spricht während einer Schaltkonferenz per Video mit Reiner Haseloff (66, CDU), Ministerpräsident Sachsen-Anhalt.
Dresden, Mitte April: Michael Kretschmer (44, CDU), Ministerpräsident von Sachsen, sitzt in einem Büro in der Staatskanzlei vor einem Computerbildschirm und spricht während einer Schaltkonferenz per Video mit Reiner Haseloff (66, CDU), Ministerpräsident Sachsen-Anhalt.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

In Sachsen und Sachsen-Anhalt gelten seit Mitte März strenge Kontakt- und Ausgehbeschränkungen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Das ist zuletzt gelungen, die Zahl neuer Fälle steigt seit längerer Zeit deutlich langsamer. 

Viele Kultur- und Freizeiteinrichtungen sind ebenso geschlossen wie Gastronomie, Hotellerie und ein Teil der Läden. Zuletzt hatten beide Länder einige Vorgaben gelockert und etwa den Schulbetrieb für die Abschlussklassen wieder hochgefahren. Im Gegenzug gilt eine Mundschutzpflicht im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen.

Update, 25. April, 17.35 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Großbritannien steigt auf über 20.000

Die Zahl der gestorbenen Corona-Infizierten ist in Großbritannien am Samstag auf mehr als 20.000 gestiegen. Das teilte das Gesundheitsministerium in London mit. 

Zwar hat das Land laut Experten den Höhepunkt der Pandemie-Welle inzwischen überschritten, doch die Zahl der täglich neu registrierten Todesfälle ist weiterhin hoch. Bis Freitagabend wurden erneut 813 verzeichnet.

Insgesamt starben nach offizieller Statistik in Großbritannien bisher 20.319 Infizierte. Doch erfasst werden dabei bislang nur die Sterbefälle von nachweislich Infizierten in Krankenhäusern. 

Boris Johnson (55), Premierminister von Großbritannien.
Boris Johnson (55), Premierminister von Großbritannien.  © Matt Dunham/PA Wire/dpa


Die tatsächliche Zahl der Toten könnte daher nach Schätzungen der "Financial Times" mehr als doppelt so hoch sein. Trotzdem werden die Rufe nach Lockerungen der Kontaktbeschränkungen in dem Land immer lauter.

Premierminister Boris Johnson, so spekulierten Medien, könnte in der kommenden Woche wieder in die Amtsgeschäfte zurückkehren. Er erholt sich derzeit noch von seiner eigenen Covid-19-Erkrankung. 

Der Regierungschef musste Anfang des Monats mehrere Tage lang auf der Intensivstation in einer Londoner Klinik behandelt werden. Seine Regierung steht in der Kritik, den Ausbruch der Pandemie verschlafen zu haben.

Update, 25. April, 17.32 Uhr: Hunderte Menschen demonstrieren in Stuttgart für Grundrechte

In Stuttgart sind Hunderte Menschen dem Aufruf der Initiative "Querdenken" gefolgt und haben gegen eine Einschränkung der Grundrechte während der Corona-Krise demonstriert. Zwischen 350 und 500 Menschen versammelten sich dabei am Samstag auf dem Stuttgarter Schlossplatz, wie die Stadt und die Polizei übereinstimmend berichteten. 

Bei der als "überparteilich" bezeichneten Demonstration forderte Initiator Michael Ballweg die Einhaltung der Grundrechte wie Versammlungsfreiheit und Glaubensfreiheit.

Die Demonstration fand bereits zum dritten Mal statt. Nach einem ersten Verbot der Stadt hatte die Initiative vor einer Woche trotzdem demonstrieren dürfen, weil das Bundesverfassungsgericht einem Eilantrag gegen das Verbot stattgegeben hat.

"Wir für das Grundgesetz" steht auf einem Transparent geschrieben, das Teilnehmer der dritten Demonstration der "Querdenken"-Initiative auf dem Stuttgarter Schlossplatz in die Höhe halten.
"Wir für das Grundgesetz" steht auf einem Transparent geschrieben, das Teilnehmer der dritten Demonstration der "Querdenken"-Initiative auf dem Stuttgarter Schlossplatz in die Höhe halten.  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 25. April, 17.23 Uhr: Trotz Corona-Krise: Hunderttausende in Belarus bei Arbeitseinsatz

Hunderttausende Menschen haben in Belarus (Weißrussland) trotz Kritik an einem zu lockeren Umgang mit der Corona-Krise an einem freiwilligen Arbeitseinsatz teilgenommen. 

Mehr als 2,3 Millionen Bürger, vor allem Beamte, waren etwa zum Bäumepflanzen und Aufräumen der Parks unterwegs, wie Vize-Regierungschef Wladimir Kucharjow am Samstag der Agentur Belta in Minsk sagte. Am sogenannten Subbotnik, dem traditionellen Tag für diesen Arbeitseinsatz aus Sowjetzeiten, nahm auch Staatschef Alexander Lukaschenko teil. Er half auf einem Landstrich mit, auf dem Kiefern gepflanzt werden sollten.

Der autoritär regierende Lukaschenko hatte das Virus bislang als "Psychose" kleingeredet. Er ist auch international in die Kritik geraten, weil kaum Maßnahmen zur Eindämmung ergriffen wurden. 

Selbst Fußball-Spiele wurden weiter ausgetragen. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO mahnte strengere Maßnahmen an. In der Ex-Sowjetrepublik gibt es nach offiziellen Angaben rund 9600 Corona-Fälle; rund 70 Menschen sind bislang gestorben.

Alexander Lukaschenko (vorne,r), Präsident von Belarus, trägt einen Hund in einem umgehängten Behälter und pflanzt junge Bäume auf einem Feld ein, während eines Subbotniks, eines Säuberungstags nach sowjetischem Vorbild.
Alexander Lukaschenko (vorne,r), Präsident von Belarus, trägt einen Hund in einem umgehängten Behälter und pflanzt junge Bäume auf einem Feld ein, während eines Subbotniks, eines Säuberungstags nach sowjetischem Vorbild.  © Maxim Guchek/POOL BelTa/AP/dpa

Update, 25. April, 17.18 Uhr: Schmadtke plädiert für Umdenken im Profi-Fußball

 Jörg Schmadtke, Sportchef des VfL Wolfsburg, plädiert für grundlegende Änderungen im Profi-Fußball nach der Corona-Krise. "Wir werden uns über diese Branche noch einmal vom Grundsatz her Gedanken machen müssen. Ob alle Entwicklungen der letzten Jahre [...], ob die alle noch so sinnvoll sind", sagte der 56-Jährige in der aktuellen Folge des Podcasts "Der Sechzehner".

Schmadtke präzisierte in dem Gespräch mit dem Technischen Direktor des FC St. Pauli, Ewald Lienen, und dem TV-Journalisten Michael Born: "Wir müssen uns unterhalten über Ablösesummen. Wir müssen uns unterhalten über Beraterzahlungen. Wir müssen uns unterhalten über Gehälter."

Hintergrund dieser Gedanken ist die öffentliche Debatte über eine angebliche Sonderbehandlung des Fußballs während der Coronavirus-Pandemie. 

Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), hatte sich zuletzt bei dem Thema nach eigenen Bekunden erstaunt über Missgunst gegenüber dem Fußball gezeigt. 

Jörg Schmadtke (56).
Jörg Schmadtke (56).  © Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

Die DFL will die bislang unterbrochene Saison im Mai fortsetzen. Zuletzt gab es Berichte, dass sonst einige Proficlubs vor der Insolvenz stünden, da sie auf TV-Gelder angewiesen seien.

Die Liga hält eine Fortführung der Saison ohne Zuschauer vom 9. Mai an für möglich. Schmadtke rechnet mit der politischen Entscheidung darüber beim nächsten Gipfel der Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten. Diese Runde ist für Donnerstag geplant. "Ich gehe davon aus, dass wir dann ein Go oder ein No bekommen", sagte Schmadtke.

Eine Fortführung der Europapokal-Wettbewerbe - Wolfsburg ist noch in der Europa League vertreten - kann sich Schmadtke indes nicht mehr vorstellen. Nach seiner Aussage stünde eine Fortführung für "Juli oder August locker" im Raum. "Mir fehlt ein bisschen die Fantasie, wenn ich mich europaweit umschaue", sagte Schmadtke indes.

Update, 25. April, 17.14 Uhr: Arbeitsminister Heil: "Halte Spiele mit Masken nicht für vorstellbar"

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (47, SPD) hat sich gegen eine Maskenpflicht beim möglichen Neustart der Fußball-Bundesliga ausgesprochen. 

"Ich halte Spiele mit Masken nicht für vorstellbar", sagte Heil der "Bild am Sonntag" und ergänzte: "In gemeinsamen Gesprächen mit der Deutschen Fußball Liga wird derzeit konstruktiv an anderen praktikablen Lösungen gearbeitet."

Am Tag zuvor hatte der "Spiegel" berichtet, dass das Arbeitsministerium prüfe, Profis zum Schutz gegen das Corona-Virus mit Gesichtsmasken spielen zu lassen. 

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (47, SPD).
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (47, SPD).  © Kay Nietfeld/dpa

Ein Ministeriumssprecher hatte dazu gesagt, dass es ein internes Papier zum Hygienekonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) gebe und darauf verwiesen, dass es sich lediglich um einen ersten Entwurf auf Arbeitsebene handele.

Heil verwies nun darauf, dass Profi-Fußballer und Vereinsmitarbeiter auch Arbeitnehmer seien: "Deshalb gilt auch für sie der Arbeitsschutz." Die Vorstellungen der DFL "bedürfen daher einer genauen Prüfung". Sein Ministerium sei bei der Frage eines Neustarts der Liga allein für die Bewertung des Arbeitsschutzes zuständig.

Update, 25. April, 16.58 Uhr: Erster Shopping-Samstag in Corona-Krise verläuft ruhig

Der ruhige Verlauf nach der Wiedereröffnung großer Teile des Einzelhandels in der Corona-Krise hat sich auch am Wochenende fortgesetzt. In den meisten Orten blieb der Andrang am Samstag wie schon unter der Woche verhalten. 

"Das Gros der Betriebe hat auf, viele haben die Chance genutzt", hieß es etwa vom Handelsverband Niedersachsen-Bremen. In den Innenstädten sei aber noch deutlich weniger los gewesen als an normalen Samstagen.

Ähnlich waren die Eindrücke in den anderen Bundesländern - etwa Hessen, wo sich die Polizeipräsidien am Samstag auch zufrieden zum Verhalten der Menschen äußerten. "Für den Bereich Mittelhessen ist alles mehr als überschaubar", sagte ein Sprecher der Polizei in Gießen.

Auch in Berlin hielt sich der Ansturm in Grenzen. Einzig vor einigen Elektronikfachmärkten der Kette Saturn bildeten sich zum Teil längere Schlangen. Viele Geschäfte blieben aber auch am Samstag geschlossen. Auf der in gewöhnlichen Zeiten vor allem samstags gut besuchten Einkaufsstraße Kurfürstendamm wirkte es vergleichsweise leer. 

Köln: Weniger Passanten als üblich sind am frühen Nachmittag auf der Einkaufsstraße "Hohe Straße" unterwegs.
Köln: Weniger Passanten als üblich sind am frühen Nachmittag auf der Einkaufsstraße "Hohe Straße" unterwegs.  © Marius Becker/dpa

Im Nachbarland Brandenburg waren die Innenstädte belebter als in den Wochen zuvor. In vielen Geschäften sahen sich Kunden um, es gab aber ebenfalls keinen Ansturm.

Seit Anfang der Woche können in den meisten Bundesländern Geschäfte wieder eine Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern öffnen. Der Handelsverband Deutschland hatte am Freitag ein erstes Fazit mit Blick auf die Umsätze gezogen. 

"Trotz Öffnung wird durchschnittlich nur 40 Prozent des normalen Geschäftsvolumens erreicht", teilte der Verband mit. Für die Aussagen befragte der HDE bundesweit eigenen Angaben zufolge 767 Handelsunternehmen.

Update, 25. April, 16.38 Uhr: Brandenburger Regierung prüft Bericht zu Corona-Ausbruch an Klinikum

Nach dem Coronavirus-Ausbruch am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam hat die Brandenburger Landesregierung einen ersten Bericht der bisherigen Klinikspitze über die Krise erhalten. 

Der Zwischenbericht sei eingegangen und werde nun geprüft, teilte ein Sprecher des Brandenburger Gesundheitsministeriums am Samstag mit. 

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (47, SPD) hatte beide bisherigen Geschäftsführer nach der Häufung von Infektions- und Todesfällen an dem Klinikum für ein halbes Jahr beurlaubt.

Seit Samstag hat das größte Potsdamer Krankenhaus eine neue Leitung. Seit Mitte März hatten sich dort Corona-Infektionen gehäuft. Experten des Robert Koch-Instituts kritisierten danach unter anderem, dass Umzüge ganzer Stationen die Virusübertragung begünstigt haben könnten. 

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (47, SPD).
Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (47, SPD).  © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Bis Freitag starben 40 Corona-Patienten in der Klinik. Derzeit werden dort 41 infizierte Patienten versorgt. Seit 1. April gilt in der Klinik ein Aufnahmestopp - außer für Notfälle. Die neue Spitze will mit der Beratung Kienbaum ein Konzept zur Wiederaufnahme des Betriebs vorlegen.

Eine unabhängige Kommission unter Leitung von Brandenburgs Ex-Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) soll den Virusausbruch untersuchen. 

Die Staatsanwaltschaft Potsdam prüft, ob sich drei leitende Ärzte und die nun beurlaubten Geschäftsführer strafbar machten. Dabei geht es um Meldepflichten. Sie prüft auch eine Strafanzeige der Deutschen Stiftung Patientenschutz gegen die verantwortlichen Geschäftsführer und Ärzte unter anderem wegen des Verdachts fahrlässiger Tötung.

Update, 25. April, 16.22 Uhr: Einige Hundert Menschen versammeln sich vor Berliner Volksbühne

Trotz eines Verbots von Demonstrationen haben sich am Samstag in Berlin einige Hundert Menschen versammelt, um gegen die Corona-Einschränkungen zu protestieren. Sie trafen sich am Nachmittag auf dem Rosa-Luxemburg-Platz vor der Volksbühne. 

Gegen 15.00 Uhr sperrte die Polizei die Straßen zum Platz ab. Einige Hundert weitere Demonstranten mussten vor den Absperrgittern warten. Die Polizei forderte diese Menschen auf, den Ort zu verlassen, weil derartige Versammlungen nicht erlaubt seien.

Trotz eines Demonstrationsverbots demonstrieren einige hundert Menschen am Samstag in Anwesenheit von zahlreichen Polizisten auf der Rosa-Luxemburg-Straße gegen die die Corona-Einschränkungen.
Trotz eines Demonstrationsverbots demonstrieren einige hundert Menschen am Samstag in Anwesenheit von zahlreichen Polizisten auf der Rosa-Luxemburg-Straße gegen die die Corona-Einschränkungen.  © Jörg Carstensen/dpa

Über Lautsprecheransagen wurden die Menschen zudem aufgefordert, Abstand zu bewahren. Die Polizei betonte, dass es keine genehmigte Demonstration gebe.

Die Protestierer waren eine Mischung aus verschiedenen politischen Strömungen. Unter ihnen waren bekannte Rechtspopulisten, AfD-Politiker, Verschwörungstheoretiker, aber auch sehr viele Menschen ohne deutlich erkennbare politische Ausrichtung. Die Polizei war mit knapp 200 Menschen im Einsatz. Schon an den vergangenen vier Samstagen hatten sich Demonstranten versammelt.

Update, 25. April, 16.17 Uhr: Corona-Krise laut Umfrage wichtigstes Problem - Klimaschutz weniger

Die Corona-Krise und ihre Folgen sind laut einer aktuellen Umfrage für viele Bürger derzeit die wichtigsten Probleme in Deutschland. 

Für 60 Prozent der Befragten stellt die Pandemie das größte Problem dar, gefolgt von den negativen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft (44 Prozent), wie aus dem am Samstag veröffentlichten RTL/ntv-Trendbarometer hervorgeht. 

Demnach büßt der Umwelt- und Klimaschutz auf lange Sicht an Bedeutung ein: Im Sommer vergangene Jahres nannten ihn noch 37 Prozent als drängendstes Problem, heute sind es nur noch 10 Prozent.

Alice Weidel (l), Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, und Alexander Gauland, Vorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion. AfD-Wähler haben weniger Probleme mit der Corona-Krise als mit Ausländern.
Alice Weidel (l), Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, und Alexander Gauland, Vorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion. AfD-Wähler haben weniger Probleme mit der Corona-Krise als mit Ausländern.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Auch die Zuwanderung wird nur noch von 11 Prozent der Befragten als größtes Problem empfunden (Juli/August: noch 29 Prozent). 

Lediglich für viele Anhänger der AfD (41 Prozent) ist die Zahl der Flüchtlinge und Ausländer in Deutschland nach wie vor das größte Problem. Damit bewerten AfD-Anhänger die Zuwanderung als nahezu ebenso wichtig wie die Corona-Krise (42 Prozent).

In der Sonntagsfrage sieht es weiterhin gut für die Union aus: CDU/CSU bleiben im Vergleich zur Vorwoche laut RTL bei 39 Prozent. Die SPD kommt erneut auf 16 Prozent, die Grünen wieder auf 15 Prozent. Die FDP gewinnt mit 6 Prozent einen Prozentpunkt, die AfD verliert einen und rutscht mit 9 Prozent wieder unter die 10-Prozent-Marke.

Update, 25. April, 15.59 Uhr: Nach Todesfall in Spieler-Familie: Mannheim will Drittliga-Abbruch

Fußball-Drittligist SV Waldhof Mannheim spricht sich auch wegen eines Todesfalls im direkten Umfeld eines Spielers gegen eine Fortsetzung der wegen der Corona-Pandemie unterbrochenen Spielzeit aus. Nach Informationen der "Rheinpfalz" (Samstag) ist der Vater eines Waldhof-Profis vor ein paar Wochen an Covid-19 gestorben. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine E-Mail von Waldhof-

Geschäftsführer Markus Kompp, in welcher dieser den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und andere Drittliga-Clubs über den Todesfall informiert. "Nach Rücksprache mit dem Spieler kann ich bestätigen, dass es diese E-Mail gibt", sagte Kompp dem Blatt.

Man sehe sich in der Pflicht, "alle Vereine und den DFB offiziell darüber zu informieren, dass wir am 30.03.2020 einen Corona-Todesfall im unmittelbaren Umfeld eines Spielers des SV Waldhof Mannheim hatten", heißt es in der Mail des 37-Jährigen. 

Wir der Ball in der dritten Liga bald nicht mehr rollen (Symbolbild)?
Wir der Ball in der dritten Liga bald nicht mehr rollen (Symbolbild)?  © Matthias Balk/dpa

"Dies ist der entscheidende Grund, warum wir beim SV Waldhof Mannheim bereits seit Beginn an, bereits vor der Entscheidung die Saison vorerst auszusetzen, für einen sofortigen Saisonabbruch argumentieren und die sofortige Prüfung des Saisonabbruchs verlangt haben."

Weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass es bei Geisterspielen zu weiteren Infektionen und möglicherweise zu Todesfällen kommen kann, sprechen sich die Waldhöfer für einen Abbruch der aktuellen Spielzeit aus. Die Mannheimer stehen auf dem zweiten Tabellenplatz und könnten bei einem Abbruch in die 2. Liga aufsteigen.

Update, 25. April, 15.04 Uhr: Gute Nachrichten aus Spanien: Mehr Corona-Genesene als Neu-Infizierte

Aus dem schwer von der Corona-Krise getroffenen Spanien gab es am Samstag erneut hoffnungsvolle Hinweise auf eine weitere Abschwächung der Pandemie. Den zweiten Tag in Folge wurden mehr von der Lungenkrankheit Genese als neu mit dem Sars-CoV-2-Virus Infizierte registriert, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

In den vergangenen 24 Stunden seien mehr als 3500 Covid-19-Patienten als geheilt entlassen worden, während die Zahl der neuen Corona-Fälle bei knapp 3000 gelegen habe. Im gleichen Zeitraum seien 378 Menschen im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit gestorben, teilte das Ministerium mit. 

Zum Höhepunkt der Pandemie in Spanien im März waren es mehr als doppelt so viele pro Tag. Insgesamt stieg die Zahl der Corona-Toten damit auf fast 23.000, die Zahl der Infizierten auf mehr als 220.000 und die Zahl der Genesenen auf mehr als 95.000.

In Spanien gilt seit dem 15. März ein Notstandsgesetz zur Bekämpfung der Pandemie, das gerade zum dritten Mal bis einschließlich 9. Mai verlängert wurde. 

Madrid: Pedro Sanchez, Ministerpräsident von Spanien, nimmt an einer Videokonferenz teil.
Madrid: Pedro Sanchez, Ministerpräsident von Spanien, nimmt an einer Videokonferenz teil.  © Moncloa/Europa Press/dpa

Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der persönlichen Freiheit sind viel weitergehender als zum Beispiel in Deutschland. Erwachsene dürfen nur zum Supermarkt, zur Apotheke oder zur Arbeit aus dem Haus - und um mit dem Hund Gassi zu gehen. Sport im Freien ist verboten.

Kinder unter 14 Jahren dürfen sogar seit fast sechs Wochen überhaupt nicht mehr aus dem Haus. Aber auch hier gibt es eine gute Nachricht: Ab diesem Sonntag soll sich das ändern. Dann dürfen Kinder zu Spaziergängen in Begleitung eines Erwachsenen aus ihrem Haushalt erstmals wieder ins Freie. 

Für eine Stunde und nicht weiter entfernt von ihrer Wohnung als einen Kilometer. Zwar sind die Spielplätze geschlossen, aber immerhin sollen Rollschuhe und Roller sowie Ballspielen erlaubt sein.

Update, 25. April, 14.55 Uhr: CDU-Wirtschaftsrat: Gastronomie unter Bedingungen wieder öffnen

Der CDU-Wirtschaftsrat befürwortet unter bestimmten Voraussetzungen Lockerungen für Kneipen und Restaurants in der Corona-Krise. 

"Wenn Abstandsregeln, Höchstgastzahlen im Außen- wie Innenbereich und gegebenenfalls auch reduzierte Geschäftszeiten vorgeschrieben werden, sollte einer behutsamen Lockerung der Beschränkungen im Gastronomiegewerbe nichts im Wege stehen", sagte Wirtschaftsrats-Generalsekretär Wolfgang Steiger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). 

"Unter Umständen kann auch über ein vorübergehendes Ausschankverbot für hochprozentigen Alkohol nachgedacht werden."

Vor einem geschlossen Imbiss in Berlin stapeln sich Stühle und Tische.
Vor einem geschlossen Imbiss in Berlin stapeln sich Stühle und Tische.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Der Branche sollte "sobald wie möglich ein Öffnungspfad mit klaren und vor allem bundesweit einheitlichen Regeln und Kriterien aufgezeigt werden". Klar sei, dass es zunächst keine vollumfängliche Öffnung geben könne, so Steiger.

Die Margen in der Gastronomie seien gering, die finanziellen Rücklagen zumeist klein. "Wir riskieren viel: für das Bild unserer Innenstädte, für die Perspektive des ländlichen Raums und vor allem für unsere Sozialkassen, wenn wir ein Restaurantsterben in Deutschland zulassen."

Update, 25. April, 14.28 Uhr: Keine Großveranstaltungen in Norwegen im Sommer

Die norwegische Regierung verlängert ihr Verbot großer Kultur- und Sportveranstaltungen im Zuge der Corona-Krise um zweieinhalb Monate bis zum 1. September. 

Alle Musikfestivals, Konzerte und andere Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern bleiben damit in Norwegen über die Sommermonate hinweg untersagt, wie Kulturminister Abid Raja am Samstag in Oslo bekanntgab. Ein Beschluss zu Events mit weniger als 500 Teilnehmern wolle die Regierung am nächsten Donnerstag verkünden.

Die isländische Ministerpräsidentin Katrin Jakobsdottir (44) muss auch ihrem Volk einiges zumuten.
Die isländische Ministerpräsidentin Katrin Jakobsdottir (44) muss auch ihrem Volk einiges zumuten.  © Ole Berg-Rusten/NTB Scanpix/dpa

Die Festivalveranstalter in Norwegen hatten neben anderen Organisatoren eine klare Ansage der Behörden gefordert. Für den Profifußball im Heimatland von BVB-Stürmer Erling Haaland bedeutet die Verlängerung der Maßnahme, dass es zu Beginn der neuen Saison definitiv keine Begegnungen der oberen Fußballligen vor größerem Publikum im Stadion geben wird.

Bislang sind in Norwegen knapp 7500 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. 193 Menschen mit Covid-19-Erkrankung sind in dem skandinavischen Land bisher gestorben.

Update, 25. April, 14.18 Uhr: Söder erwartet keine größeren Entscheidungen am 30. April

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53, CSU) erwartet keine größeren Entscheidungen bei der nächsten Telefonschalte von Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) mit den Ministerpräsidenten am 30. April. 

"Ich finde es gut, sich so oft wie möglich auszutauschen", sagte der CSU-Chef in einem am Samstag veröffentlichten "Focus online"-Interview. 

"Aber ich würde diesmal nicht allzu viel erwarten. Es wäre sinnvoll, wenn wir nächsten Donnerstag ein Update machen, aber keine zusätzlichen überstürzten Aktionen einleiten."

Die Situation in Bayern habe sich zwar deutlich verbessert. "Unsere Experten sagen: Wir haben den Freistaat vor dem Schlimmsten bewahrt", erklärte Söder in dem Gespräch. Trotzdem brauche es Geduld - in der Politik und der Bevölkerung.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53, CSU).
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53, CSU).  © Peter Kneffel/dpa

"Ich verstehe doch jedes Kind, das draußen mit vielen Freunden spielen will – oder jeden, der mal wieder zum Abendessen ins Restaurant oder in den Biergarten gehen möchte", sagte Söder. "Aber die Politik sollte von sich aus nicht den Eindruck erwecken, dass Corona kein Problem mehr sei."

Am 30. April will die Kanzlerin erneut mit den Ministerpräsidenten über das weitere Vorgeben in der Krise sprechen. Bund und Länder werden aber voraussichtlich erst am 6. Mai über weitere Lockerungen der Einschränkungen entscheiden, wie Merkel deutlich gemacht hatte.

Update, 25. April, 13.30 Uhr: Audio-Panne bei Merkel sorgt für Lacher

Kanzlerin Angela Merkel (65) hat in einem Live Video-Call mit der Technik zu kämpfen.

Die Vereinten Nationen (UNO) starteten am Freitag einen Live-Stream. Thema war eine Initiative zur Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten gegen das Coronavirus.

Selbstverständlich war unsere Kanzlerin mit dabei. Während der Videoschaltung erteilte ihr der WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus (55) das Wort.

Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER. 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt an einer Pressekonferenz teil.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt an einer Pressekonferenz teil.  © Michael Kappeler/dpa-pool/dpa

Update, 25. April, 13.10 Uhr: Corona-freies Tadschikistan schließt nun doch Schulen

Aus Angst vor einer Ausbreitung des Coronavirus werden im zentralasiatischen Tadschikistan nun doch vorsorglich Schulen geschlossen und Sportveranstaltungen abgesagt. 

Die Schüler sollen mindestens für zwei Wochen in den Urlaub geschickt werden. Das ordnete die autoritäre Regierung unter Präsident Emomali Rachmon überraschend am Samstag in Duschanbe an.

Die Ex-Sowjetrepublik präsentiert sich seit langem als eines der letzten Corona-freien Länder der Welt. Experten zweifeln diese Angaben jedoch stark an. 

Die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch kritisierte zudem das Fehlen von umfassenden Schutzmaßnahmen für die rund neun Millionen Bewohner in dem verarmten Hochgebirgsland an der Grenze zu China.

Tadschikistan stand in den internationalen Schlagzeilen, weil trotz der Corona-Pandemie weiter Fußball gespielt wurde. Nun soll auch das laut Regierungsverordnung nicht mehr möglich sein. 

Massenevents und Sportveranstaltungen seien verboten, Kinos und Theater blieben geschlossen. Die Landesgrenzen sind schon länger dicht. Mehrere Tausend Rückkehrer wurden vorsorglich in Quarantäne gesteckt.

Update, 25. April, 12.51 Uhr: Familien verstoßen gegen Quarantäne: Corona-Tests in 117 Wohnungen

Weil zwei Familien in einem Hochhaus in Nordrhein-Westfalen trotz Corona-Infektionen ihre Quarantäne verlassen haben, sollen nun alle 450 Bewohner der 117 Wohnungen getestet werden. 

Ein Sprecher des Rhein-Kreises Neuss bestätigte, dass der Komplex in Grevenbroich am Sonntag umzäunt wird und dann rund acht Stunden lang die Tests durchgeführt werden sollen. Die "Rheinische Post" hatte zuvor berichtet.

Laut dem Kreissprecher hatten die Mitglieder der Familien - darunter sowohl Erwachsene als auch Kinder - weiter Kontakt mit Nachbarn. Der Test der anderen Hochhaus-Bewohner sei zunächst freiwillig. Wer sich allerdings nicht testen lässt, werde vorsorglich in Quarantäne bleiben müssen. 

Bis die Testergebnisse nach etwa zwei Tagen da seien, müssten ohnehin alle Bewohner im Hochhaus bleiben. Die Zäune und die Kontrolle von Ein- und Ausgängen blieben bis dahin bestehen, so der Kreissprecher.

Die erkrankten Familien wurden laut "Rheinischer Post" inzwischen vom Gesundheitsamt anderswo untergebracht. Dort sei auch sichergestellt, dass die acht Personen in der Quarantäne blieben.

Update, 25. April, 12.40 Uhr: Pflegebeauftragter für Lockerung von Besuchsverboten in Heimen

Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung hat eine Lockerung der Kontaktbeschränkungen in Pflegeheimen gefordert. 

"Wir wissen, dass wir uns darauf einstellen müssen, über einen längeren Zeitraum mit dem Coronavirus umgehen zu müssen. Darauf müssen wir auch die Situation in den Pflegeeinrichtungen anpassen: pauschale, restriktive Besuchsverbote können dabei keine Lösung sein", sagte Andreas Westerfellhaus der Zeitung "Die Welt" (Samstag). 

Bewohner von Pflegeeinrichtungen benötigten besonderen Schutz, aber sie dürften nicht völlig isoliert werden. "Dass einige Länder den Beschluss in dem Punkt nicht umgesetzt haben und den Einrichtungen keine Spielräume eröffnen, darf aus meiner Sicht so nicht bleiben. Ich fordere die betreffenden Länder deshalb dringend zu Nachbesserungen auf."

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie erklärte in der Zeitung zwar, dass es angesichts des immer noch dramatischen Mangels an Schutzkleidung derzeit keine Alternative zu den Besuchsverboten gebe, doch müsse "diese Situation so schnell wie möglich" überwunden werden. 

Schutz dürfe "dauerhaft keinesfalls mit Isolation gleichgesetzt werden". Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, forderte, das strikte Kontakt- und Besuchsverbot langsam aufzulösen. 

Die Schwächsten der Gesellschaft dürften nicht sozial isoliert werden. "Da werden langsam auch Grundrechte verletzt, zum Beispiel das Recht auf Ehe und Familie, wenn Ehepartner sich nicht mehr besuchen dürfen."

Update, 25. April, 11.50 Uhr: Nationalspieler Hinter wünscht sich Veränderung, hat aber wenig Hoffnung

Nationalspieler Matthias Ginter hat angesichts der Corona-Krise zur Solidarität aufgerufen und ein Umdenken im Profifußball gefordert. 

"Ich wünsche mir das sehr. Niemand wird leugnen können, dass sich der Profifußball immer mehr – nennen wir es – überhitzt hat. Von Saison zu Saison ist immer noch mehr Geld geflossen, und vielleicht ist der einzelne Mensch dabei bisweilen auf der Strecke geblieben", sagte der der 26-Jährige von Borussia Mönchengladbach in einem "Sportbuzzer"-Interview (Samstag).

Er befürchte indes, "dass der Wunsch nach Veränderungen mittel- und langfristig wenig Gehör finden wird", meinte Ginter - und nannte ein Beispiel: "Nach dem Tod von Robert Enke haben alle gesagt, dass sich in diesem Geschäft etwas ändern, dass es wieder menschlicher zugehen muss. Trotzdem war nach ein paar Monaten wieder alles beim Alten."

Weiter wies Ginter auf die Anschläge von Paris oder den Anschlag auf den Dortmunder Mannschaftsbus hin. "Danach haben alle mehr Sicherheit, aber auch mehr Rücksichtnahme auf die Befindlichkeit der Spieler nach einem so schrecklichen Erlebnis gefordert. Wirklich geändert aber hat sich bis heute nichts", betonte der Abwehrspieler.

Solidarität sei in Zeiten der Corona-Pandemie besonders wichtig. "Wir bei Borussia waren uns einig, auf Gehalt zu verzichten, weil wir auf diese Weise etwas für die Angestellten unseres Vereins tun konnten. Und so – auf freiwilliger Basis – halte ich es auch für den besseren Weg", sagte Ginter. 

"In der jetzigen Situation ist es ohne Frage wichtig, anderen Menschen zu helfen, denen es vielleicht nicht so gut geht. Und ich hoffe, dass viele das so sehen. Die Politik sollte sich da nicht einmischen."

Nationalspieler Christian Ginter.
Nationalspieler Christian Ginter.  © Federico Gambarini/dpa

Update, 25. April, 11.25 Uhr: WHO warnt vor Immunitätsausweisen bei Coronavirus

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor sogenannten Immunitätsnachweisen für Menschen nach durchgemachter Corona-Infektion. Einige Regierungen hatten vorgeschlagen, Ex-Infizierten mit Corona-Antikörpern im Blut eine Art Covid-Pass auszustellen, damit sie beispielsweise früher zurück zur Arbeit können. 

Doch laut WHO ist die Annahme, dass Antikörper im Blut immun gegen das Virus machen, nicht ausreichend wissenschaftlich gedeckt: "Es gibt im Moment keinen Nachweis, dass Menschen, die sich von Covid-19 erholt und Antikörper haben, vor einer zweiten Infektion geschützt sind", teilte sie mit.

Es sind verschiedene Antikörpertests auf dem Markt. Deren Genauigkeit und Zuverlässigkeit müsse aber weiter geprüft werden, so die WHO. Qualitativ mangelhafte Tests könnten bei Menschen, die infiziert waren, keine Antikörper anzeigen. 

Bei Menschen, die nie mit dem neuen Virus Sars-CoV-2 infiziert waren, könnten fälschlicherweise Antikörper nachgewiesen werden. Das liege etwa daran, dass Tests womöglich auf eines der anderen Coronaviren reagieren, die bereits seit längerem bekannt sind und unter anderem die ganz normale Erkältung auslösen.

Die WHO unterstütze Tests, die Aufschluss darüber geben, welcher Prozentsatz der Bevölkerung schon Antikörper gegen das Virus Sars-CoV-2 produziert hat. 

"Die meisten dieser Tests sind aber nicht darauf ausgelegt festzustellen, ob diese Menschen gegen eine zweite Infektion immun wären»´", schreibt die WHO. Sie warnt Menschen, die positiv auf das neue Coronavirus getestet wurden, vor der Annahme, sie seien immun und könnten nun die Maßnahmen ignorieren, die fast in aller Welt verhängt wurden, um weitere Ansteckungen einzudämmen.

"Solche Immunitätsbescheinigungen würden das Risiko fortgesetzter Ansteckungen deshalb erhöhen", schreibt die WHO.

Update, 25. April, 11.14 Uhr: Bryant Park bedankt sich in Corona-Krise mit Mega-Herz bei New Yorkern

Mit einem großen in den Rasen gemähten Herz haben sich die Betreiber des Bryant Parks in der Corona-Krise bei allen New Yorkern bedankt. 

"Es ist eine Botschaft der Liebe an alle New Yorker, die die Pandemie-Krise auf heroische Art und Weise meistern, besonders diejenigen, die essenzielle Arbeit leisten", sagte Dan Biederman, Chef des Verbandes, der sich um den Park kümmert. 

Die Grünfläche mitten in Manhattan in der Nähe des Times Square ist derzeit zwar für Besucher geöffnet, alle Veranstaltungen dort sind jedoch abgesagt.

Update, 25. April, 11 Uhr: Deutliche Mehrheit der Deutschen hält DFL-Quarantänepläne für falsch

Die Bundesbürger reagieren laut einer Umfrage teilweise mit Unverständnis auf die Pläne der Deutschen Fußball Liga (DFL) zur Fortsetzung der Saison. 

Demnach sind 90 Prozent der Befragten dafür, bei Coronavirus-Infektionen von Profis die gesamte Mannschaft für 14 Tage in Quarantäne zu schicken. Das ergab eine repräsentative Umfrage von infratest dimap im Auftrag der ARD-"Sportschau".

Nach den DFL-Plänen soll die unterbrochene Saison im Mai mit Geisterspielen fortgesetzt werden. Dabei ist vorgesehen, bei möglichen Infektionen nur die jeweilige Spieler in Quarantäne zu schicken.

Normalerweise gilt die Empfehlung, dass bei Infektionen mit dem Coronavirus alle Kontaktpersonen des Betroffenen für 14 Tage in Quarantäne sollen. 

Auch der DFL-Plan der ständigen Kontrollen der Fußballprofis stieß mehrheitlich auf Ablehnung. So waren 61 Prozent der Befragten der Meinung, dass der Aufwand regelmäßiger Tests der Teams mit dem Ziel, Infektionen zu vermeiden, nicht gerechtfertigt sei. 

34 Prozent dagegen sahen dies als gerechtfertigt an. Auch dieser Aspekt hatte in den vergangenen Tagen bereits Kritik ausgelöst.

Update, 25. April, 10.58 Uhr: Schwesig: "Wir lernen jeden Tag dazu"

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat um Verständnis für die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie und für Geduld geworben. 

"Wir sind in einer Ausnahmesituation, für die niemand den Königsweg hat", schrieb die SPD-Politikerin am Samstag im Kurznachrichtendienst Twitter.

Dabei bezog sie sich direkt auf Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der im Bundestag erklärt hatte, dass in kürzester Zeit und unter großen Unwägbarkeiten tiefgreifende Entscheidungen zu treffen gewesen seien. 

Politik und Wissenschaft müssten auf Entwicklungen in der Pandemie reagieren. Im Nachhinein könne sich auch manche Entscheidung als falsch erweisen, hatte der Minister eingeräumt.

"Wir lernen jeden Tag dazu und entwickeln deshalb Entscheidungen weiter", schrieb Schwesig. Auf ihr Drängen hin hatte Mecklenburg-Vorpommern als eines der ersten Bundesländer eine Maskenpflicht für Nutzer des Nahverkehrs beschlossen.

Gleichzeitig gingen die seit Montag geltenden Lockerungen für den Einzelhandel im Bundesvergleich mit am weitesten.

Update, 25. April, 10.55 Uhr: Grüne fordern 250-Euro-Einkaufsgutschein

Zur Unterstützung des Einzelhandels in der Corona-Krise fordern Grünen-Politiker einen "Kauf-vor-Ort-Gutschein" für jeden Bürger in Höhe von 250 Euro. Der Gutschein solle nur im stationären Handel, für stationäre Dienstleistungen oder in der Gastronomie eingelöst werden können, geht aus einem Positionspapier von Grünen-Bundestagsabgeordneten hervor. 

Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet. Der Gutschein solle nur in Geschäften eingelöst werden können, die vom Shutdown betroffen waren - also nicht im Lebensmittelhandel und bei Drogerien.

Sobald die gesundheitspolitische Lage es zulasse, sei ein zielgerichtetes Instrument nötig, um die Nachfrage im lokalen Handel anzukurbeln, heißt es in dem Papier. 

Es stammt von Fraktionschef Anton Hofreiter sowie den Abgeordneten Katharina Dröge, Oliver Krischer, Claudia Müller, Daniela Wagner. Der Gutschein solle ein Jahr gültig sein und nicht im Online-Handel verwendet werden dürfen.

"Im Gegensatz zu Steuersenkungen, wie einer Abschaffung des Solidaritätsbeitrags, ist der Kauf-vor-Ort-Gutschein effektiver, zielgerichtet und sozial gerechter", heißt es in dem Papier. 

Während diskutierte Steuersenkungen vor allem Besserverdienenden zugutekämen, profitierten vom Gutschein alle gleichermaßen.

Update, 25. April, 10.42 Uhr: BR-Volleys-Manager warnt: "Geisterspiele werde ich nicht mitmachen"

Der zehnmalige deutsche Volleyball-Meister Berlin Volleys lehnt für die neue Saison Spiele ohne Zuschauer strikt ab. "Geisterspiele werde ich nicht mitmachen", sagte Volleys-Manager Kaweh Niroomand der Deutschen Presse Agentur. Die BR Volleys halten die Finanzierung des Spielbetriebs auf diese Weise für nicht möglich, da die Ticketeinnahmen einen großen Teil des Etats sichern.

"Vielleicht sollte man stattdessen andere, intelligente Konzepte entwickeln, indem man zum Beispiel bei unseren Heimspielen maximal nur 3000 Leute in die Halle reinlässt", sagte Niroomand zu Alternativen in der Corona-Krise. Der 67 Jahre alte Volleys-Manager war selbst an Covid-19 erkrankt, ist aber wieder genesen.

Der Berliner Senat hat Veranstaltungen mit mehr als 5000 Teilnehmern bis 24. Oktober verboten, dazu für Sportveranstaltungen Zuschauer untersagt. 

"Diese Verordnung ist in erster Linie verwirrend. Und ich bin überrascht, dass es vor der Veröffentlichung mit den Berliner Sportfachleuten keinen Dialog gab. So wie es jetzt in den Paragrafen steht, würde das bedeuten: Im Tempodrom könnten sich 3000 Leute als Teilnehmer zum Singen treffen, aber in einer Sporthalle als Zuschauer nicht", bemerkte Niroomand am Samstag in der "B.Z.".

Nach dem Rückzug des TV Rottenburg und der Alpenvolleys Haching sowie dem Lizenzentzug für die Volleys Eltmann startet die Volleyball-Bundesliga in der kommenden Saison voraussichtlich ohnehin nur noch mit zehn Vereinen. Die aktuelle Saison war wegen der Corona-Krise ohne Meister-Entscheidung abgebrochen worden.

Auch die Deutsche Eishockey Liga und die Handball-Bundesliga brachen ihre Spielzeiten ab. Dagegen prüft die Basketball-Bundesliga eine Fortsetzung der Saison in leeren Hallen. Eine Entscheidung darüber soll am Montag fallen.

Kaweh Niroomand, Manager von Volleyball-Pokalsieger BR Volleys.
Kaweh Niroomand, Manager von Volleyball-Pokalsieger BR Volleys.  © Andreas Gora/dpa

Update, 25. April, 10 Uhr: Satirische "Heute-Show" in Corona-Krise auf Rekordniveau

Noch nie in elf Jahren haben so viele die Satire-News mit Oliver Welke geschaut: Im Schnitt 5,46 Millionen haben am späten Freitagabend im ZDF die "heute-show" gesehen. 

Das war ein Marktanteil ab 22.45 Uhr von 21,7 Prozent. Und es waren fast 800.000 Menschen mehr als beim Bestwert vor der Corona-Pandemie. 

In der Corona-Krise scheint die Sehnsucht nach satirischer Ablenkung und Einordnung jedenfalls groß. Seit Wochen erfährt die Nachrichtensatire wachsendes Interesse. 

Auf Publikum im Studio muss die "heute-show" wie alle anderen TV-Produktionen zwar aktuell verzichten, vor dem Fernseher wird das Publikum dagegen immer größer.

Erst im März hatte die Show erstmals die Marke von fünf Millionen Zuschauern überschritten. Die "heute-show" ging 2009 an den Start, zunächst nur einmal im Monat. Seit 2010 hat sie ihren wöchentlich Platz am Freitagabend.

Die "heute show" von Freitag hatte Rekordquoten.
Die "heute show" von Freitag hatte Rekordquoten.  © Sascha Baumann/ZDF/dpa

Update, 24. April, 9.40 Uhr: Mobilität in Deutschland steigt wieder an

Seit den ersten Lockerungen in der Corona-Krise ist die Mobilität in Deutschland wieder angestiegen. Die Menschen verlassen öfter das Haus. 

Eine Auswertung der Humboldt Uni Berlin zeigt, dass die Kurve seit Ende März wieder einen Aufwärtstrend aufweist. Die Wissenschaftler schreiben auf ihre Seite: "Seit dem 20. April werden bundesweit Einschränkungen gelockert. Wir beobachten eine sofortige Zunahme der Mobilität auf -21 Prozent in der Woche ab dem 20. April."

Es wird von einem Minuswert gesprochen, weil die Zeit vor dem Ausbruch des Coronavirus in Deutschland als Nullpunkt angesehen wird. Jegliche abnehmende Mobilität fiel in den Minusbereich. Am stärksten war dieser Mitte März mit -39 Prozent unter Normalniveau gefallen. 

Die Kurve zeigt den Anstieg der Mobilität.
Die Kurve zeigt den Anstieg der Mobilität.  © Screenshot/HUBerlin

Update, 25. April, 9.27 Uhr: Früherer Werder-Manager Lemke warnt vor Ansteckung wegen Geisterspielen!

Der frühere Bundesliga-Manager Willi Lemke wünscht sich die Live-Übertragung von Fußball-Geisterspielen im frei empfangbaren Fernsehen. "Das hätte den unglaublich wichtigen Effekt, dass der Run auf die Wohnzimmer mit Sky-Ausstattung unterbleiben würde. Und die Leute würden vielleicht nicht zu den Stadien gehen und sich dort infizieren", sagte der 73-Jährige der "Bild"-Zeitung (Samstag).

Lemke warnte davor, dass sich viele Fans gemeinsam vor dem Fernseher versammeln könnten, weil die Bundesliga live derzeit nur beim Bezahlsender Sky und dem Streamingdienst DAZN zu sehen ist und viele dafür kein Abo haben. 

"Die Kneipen und Sportsbars sind geschlossen, die gehen dann in die Wohnzimmer. Das ist eine Gefahr, weil die Leute da voraussichtlich keine eineinhalb Meter Abstand zueinander haben", erklärte der einstige Manager von Werder Bremen, der früher auch als Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport tätig war.

Er erwarte nicht, dass Sky und DAZN die geplanten Geisterspiele im Falle einer Fortsetzung der Bundesliga komplett kostenlos übertragen oder die Rechte an Wettbewerber wie ARD und ZDF verschenken. 

"Dafür müssten die anderen Sender angemessen bezahlen. Angesichts der vielen negativen Meldungen in diesen Tagen und der Einsamkeit vieler Menschen glaube ich, dass man unter diesen Voraussetzungen vielen Menschen damit eine Freude bereiten könnte", sagte Lemke.

Sky und andere Medienpartner hatten sich mit der Bundesliga zuletzt auf die Zahlung der vierten und letzten Rate der Fernsehgelder geeinigt, Medienberichten zufolge geht es um rund 300 Millionen Euro. 

Lediglich Eurosport lehnte eine Vorauszahlung der noch ausstehenden TV-Prämien ab. Mit dem Geld sollen drohende Insolvenzen von Clubs wegen der Corona-Krise abgewendet werden.

Willi Lemke (rechts) mit Uli Hoeneß.
Willi Lemke (rechts) mit Uli Hoeneß.  © nordphoto/Ewert/dpa

Update, 25. April, 8.55 Uhr: Mickie Krause hält wegen Corona Partys am Ballermann vor 2021 für "Utopie"

Partysänger Mickie Krause (49) kann sich nur schwer vorstellen, in diesem Jahr noch am Ballermann aufzutreten. "Ich habe die Mallorca-Saison für mich im Grunde aufgegeben", sagte Krause der Deutschen Presse-Agentur. 

Er glaube nicht, dass bis Oktober Hotels wieder öffnen, Flugzeuge auf die Insel fliegen und vor allem große Diskotheken Partys veranstalten dürften. "Das ist für mich Utopie."

Der Ballermann-Star ("Eine Woche wach") wäre auch in diesem Sommer regelmäßig im Kultlokal "Megapark" aufgetreten. Er habe Mitleid mit den Mitarbeitern vor Ort, aber auch den Jugendlichen, die im Sommer ihren Schulabschluss auf Mallorca feiern wollten.

"Die Abiklassen sind ja wirklich mein Publikum. Ich kann nur sagen: Leute, irgendwann wird wieder ordentlich gefeiert und gelacht. Ihr macht erstmal Abi und die Party verschieben wir dann auf das nächste Jahr."

In Spanien gelten in der Corona-Krise noch strengere Maßnahmen als in Deutschland. Die Zentralregierung in Madrid hat noch keine Pläne, Hotels oder Gaststätten wieder zu öffnen.

Ballermann-Kultsänger Mickie Krause.
Ballermann-Kultsänger Mickie Krause.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 25. April, 8.45 Uhr: Fahrplan für Kita-Öffnung bis 30. April

Eine schrittweise Öffnung der Kindertagesstätten ist bis Anfang Mai bundesweit nicht absehbar. Dennoch erarbeiten die Familienminister der Länder bereits jetzt einen Fahrplan dafür. "Wir arbeiten das in diesen Tagen in den Ländern aus und werden den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten bis zum 30. April einen Beschlussvorschlag der Familienminister vorlegen", sagte Hamburgs Familiensenatorin Melanie Leonhard (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. 

Die Politikerin ist bei den Planungen gemeinsam mit ihrem Amtskollegen aus Nordrhein-Westfalen federführend. "Wenn wir nicht wollen, dass die Eltern aus Verzweiflung irgendwann wieder die Kinder durch Großeltern und andere betreuen lassen, dann müssen wir dieses Thema jetzt intensiv abwägen."

Auf ein konkretes Datum für eine Öffnung konnte und wollte Leonhard sich dabei noch nicht festlegen. "Mein Wunsch ist, dass es nicht mehr so lange dauert. Prävention hat im Moment Vorrang. Jede künftige Entscheidung muss aber am Wohl der Kinder Maß nehmen. Es geht darum, die Rechte von Kindern, die Bedürfnisse von Eltern und den Schutz der Gesundheit, auch von Erzieherinnen und Erziehern, in Einklang zu bringen."

Das müsse auf einem Niveau passieren, "bei dem die Länder natürlich noch Möglichkeiten haben, das individuell auszugestalten." Das sei wichtig, weil die Situation nicht nur in den Kitas einer Stadt, sondern auch in den Kommunen sehr unterschiedlich ist. Eine für alle Kitas gleichermaßen gültige starre Regel könne es deshalb nicht geben.

Bei den Absprachen für einen bundesweiten Beschluss spielt Leonhard zufolge auch die wissenschaftliche Debatte eine Rolle. So würden Kinder das neuartige Coronavirus möglicherweise nicht so stark übertragen wie zunächst angenommen. 

"Entscheidungen werden im Kontext ihrer Zeit getroffen. Seit wir die Einstellung der Kita-Regelbetreuung verfügt haben, hat sich die Erkenntnislage verändert und die getroffenen Entscheidungen müssen neu bewertet werden." Neben den wissenschaftlichen Erkenntnissen sei es aber auch wesentlich, die Entwicklungschancen von Kindern und den Zugang zu früher Bildung zu berücksichtigen.

Mindestens bis zum 6. Mai müssen sich Kinder, Eltern und Kita-Mitarbeiter noch gedulden. Vor diesem Datum wird es Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zufolge keine Änderungen der bestehenden Regeln geben.

Blick über die Garderobe mit Jacken, Mützen und anderen Kleidungsstücken in einem Kindergarten.
Blick über die Garderobe mit Jacken, Mützen und anderen Kleidungsstücken in einem Kindergarten.  © Christian Charisius/dpa

Update, 25. April, 8.20 Uhr: Streaming-Dienste gewinnen in Corona-Krise, aber Netflix ist nicht der Sieger

Seit dem Lockdown wachsen die Nutzerzahlen der Streaming-Dienste extrem an. Dabei ist Netflix nicht der Gewinner!

Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER

Ein junger Mann sieht sich über den Anbieter Netflix Serien an.
Ein junger Mann sieht sich über den Anbieter Netflix Serien an.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 25. April, 8 Uhr: Mann geht nach Heimflug nicht sofort nach Hause und landet im Knast

Ein 34-jähriger Mann aus Singapur kam kürzlich von einer Myanmar-Reise zurück in seine Heimat und ging anschließend Essen. Das wurde ihm zum Verhängnis.

Alan Tham (34) landete nach seinem gut dreistündigen Flug am Changi Airport in Singapur.

Während seiner Einreise unterschrieb der Mann beim Zoll dafür, sich für zwei Wochen in häusliche Quarantäne zu begeben, um der Verbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken. Doch bevor er dies tat, ließ er sich von seiner Freundin (36) mit einem Leihwagen abholen.

Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER.  

Der Zoll in Singapur nimmt die Einreise in Zeiten von Corona sehr genau.
Der Zoll in Singapur nimmt die Einreise in Zeiten von Corona sehr genau.  © 123RF/Phuong Nguyen Duy

Update, 25. April, 7.30 Uhr: Beauty-Krise in Corona-Zeiten: Hilfe bei Gel-Nägeln dringend gesucht

Herauswachsende Ansätze, ungezupfte Augenbrauen und jetzt auch noch abbrechende Gelnägel - beautytechnisch bringt die Corona-Krise für einige ungeahnte Herausforderungen mit sich. 

Seit Mitte April hat die Zahl an Suchanfragen zu "Wann öffnen Nagelstudios wieder" stark zugenommen, wie Google Trends zeigt. Die Kombination der Suchwörter "Gelnägel" und "Corona" beschäftigte ebenfalls viele. 

Und: Wie man die Gelnägel selber entfernt, wurde ganze 5000 Prozent häufiger gesucht als noch zu Vor-Corona-Zeiten - Interesse kam hierbei auffällig oft aus dem Westen der Republik. Bund und Länder hatten sich am 22. März darauf geeinigt, auch Kosmetiksalons wie Nagelstudios und Friseure zu schließen.

Aber warum die Aufregung? Die schicken Nägel aus dem Studio müssen alle paar Wochen aufgefüllt und nachgefeilt werden. Manch eine Nutzerin beklagt sich in den sozialen Medien deshalb, dass ihre Nägel "wie Sau" aussähen. 

So dürften die Finger einiger Frauen aussehen, die sich die Nägel selbst runtergefeilt haben.
So dürften die Finger einiger Frauen aussehen, die sich die Nägel selbst runtergefeilt haben.  © 123rf/Алёна Ивочкина

Eine andere fragt angesichts der Ladenöffnungen: "Okay aber darf ich mir meine ranzigen Gelnägel auch wieder erneuern lassen??? Wo sind die wichtigen Antworten?". Auf Facebook schnellte auch die Anzahl der Posts zum Thema Gelnägel Ende März hoch, wie Crowdtangle Search zeigt.

Beautymagazine und Frauenzeitschriften geben währenddessen Tipps, wie man auch zu Hause die Nägel entfernen oder das Herauswachsen zumindest kaschieren kann - um zeitgleich zu raten, vielleicht doch lieber die Finger davon zu lassen.

Schwer nur, wenn wie bei einigen Nutzern auf Twitter und Facebook mittlerweile jede Berührung der Nägel weh tut, oder zusammen mit dem Nagel auch die Angst vor dem Abbrechen und dem Einreißen des Naturnagels wächst. Da muss dann wohl doch mit Feile, Folie und Nagellackentferner selbst Hand angelegt werden.

Das Problem macht auch vor US-Superstars keinen Halt: Selfmade-Milliardärin Kylie Jenner (22) ist eigentlich bekannt für ihre ausgefallenen - und immer langen - Fingernägel.

In einer Instagram-Story zeigte sie jüngst deutlich kürzere hell lackierte Nägel und verkündete sogar, Gefallen an dem natürlichen Look gefunden zu haben - und vielleicht dabei bleiben zu wollen.

So sehen gepflegte Gelnägel normalerweise aus.
So sehen gepflegte Gelnägel normalerweise aus.  © 123rf/Iryna

Update, 25. April, 7 Uhr: Volkswirte: Corona-Krise frisst tiefes Loch in deutsche Wirtschaft

Die Volkswirte führender deutscher Finanzinstitute sehen durch die Corona-Krise die deutsche Wirtschaft in Teilen aus den Angeln gehoben. "Die Corona-Krise stellt alles in den Schatten", sagte Katharina Utermöhl von der Allianz-Gruppe in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. 

Sie sagt für das Jahr 2020 einen Einbruch der Wirtschaftsleistung um 8,9 Prozent voraus. Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg sieht den Rückgang bei 8,4 Prozent. 

Die Deutsche Bank bleibt zunächst bei ihrer Prognose eines noch vergleichsweise moderaten Rückgangs des Bruttoinlandsproduktes um 5,3 Prozent für das laufende Jahr.

Die Arbeitslosigkeit wird nach Erwartung der Volkswirte deutlich steigen. Die prognostizierten Spitzenzahlen für das laufende Jahr schwanken in den einzelnen Vorhersagen leicht: Allianz-Volkswirtin Utermöhl rechnet mit einem Höchststand von knapp unter drei Millionen bei 2,967 Millionen Menschen ohne Job, IAB-Wissenschaftler Weber geht davon aus, dass es sogar über drei Millionen werden können. 

Marc Schattenberg von der Deutschen Bank gibt sich etwas optimistischer und rechnet in der Spitze mit 2,7 Millionen Arbeitslosen in Deutschland. 

Die Bundesagentur für Arbeit gibt an diesem Donnerstag ihre Arbeitsmarktzahlen für April bekannt - den ersten Monat, in dem die Krise voll gegriffen hat.

Update, 25. April, 6.30 Uhr: EKD empfiehlt Gottesdienste ohne Singen

Evangelische Gottesdienste sollen wegen der Corona-Pandemie bis auf Weiteres ohne Singen stattfinden. Das geht aus Selbstverpflichtungen hervor, die die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) erarbeitet hat. 

"Gemeinsames Singen birgt besonders hohe Infektionsrisiken, deshalb sollte darauf wie auch auf Blasinstrumente bis auf Weiteres verzichtet werden", heißt es in einem Papier mit dem Titel "Eckpunkte einer verantwortlichen Gestaltung von Gottesdiensten in den Gliedkirchen der EKD".

Abendmahlsfeiern erforderten besondere hygienische Achtsamkeit, heißt es weiter. Deshalb erinnerte die EKD daran, dass auch ein Gottesdienst ohne Abendmahl vollwertig sei. "Wenn Abendmahl dennoch gefeiert soll, sollte die Kelchkommunion unterbleiben beziehungsweise nur mit Einzelkelchen erfolgen." Außerdem werde "dringend empfohlen, Mund-Nasen-Schutz während des Gottesdienstes zu tragen".

Das Bundesinnenministerium, Länder und Religionsgemeinschaften hatten am Freitag bereits abgesprochen, dass Gläubige bei künftigen Gottesdiensten einen Sicherheitsabstand von 1,5 bis 2 Meter einhalten sollen. 

Auch eine Begrenzung der Teilnehmerzahl ist geplant. Das Konzept soll am Montag im Corona-Kabinett besprochen werden. Seit März gilt ein Verbot gemeinschaftlicher Gottesdienste. 

Update, 25. April, 6 Uhr: Kinderärzte schlagen Alarm: Eltern warten aus Ansteckungsangst mit Arztbesuch

Aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus bringen viele Eltern ihre Kinder nach Medizinerangaben nicht mehr zum Arzt. Das habe teils bedrohliche Folgen, sagte Wolfgang Kölfen, Vorsitzender des Verbands Leitender Kinder- und Jugendärzte Deutschlands, der "Rheinischen Post" (Samstag). 

So habe es bereits Komplikationen bei Blinddarmentzündungen gegeben, weil Eltern zu lange gewartet hätten. Zudem fehle durch den Wegfall der Kitas ein Frühwarnsystem für Kinder aus schwierigen Verhältnissen.

Er fordert einen Schutzschirm für Kinder. "In dem Sinne, dass man sie nicht einfach wegsperren kann ohne eine Perspektive. Das ist doch staatlich angeordnete Kindesvernachlässigung", sagte Kölfen. "Alles, was Kinder aus schwierigen Verhältnissen gesund hält, der Kontakt zu Gleichaltrigen etwa, fällt weg."

Wenn ein Kind krank sei, solle es zum Arzt oder in eine Klinik gebracht werden: "Warten Sie nicht zu lange. Die Gefahr, dass ein Kind Covid-19 kriegt, ist minimal", mahnte Kölfen. Das gelte noch mehr für eine mögliche Ansteckung im Krankenhaus. 

Bei Corona-Verdacht würden Kinder in einem von den anderen Stationen abgetrennten Bereich getestet. "Die Gefahr, dass es sich bei anderen Kindern in der Klinik ansteckt, ist gleich null."

In seiner Klinik sei die Zahl der Kinder von 80 bis 120 Patienten pro Tag auf ungefähr 30 bis 40 gesunken, sagte der Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche der Städtischen Kliniken Mönchengladbach.

Bei einigen Blinddarmentzündungen sei es schon zu Komplikationen gekommen, weil Eltern ihr Kind nicht zum Arzt brachten. (Symbobild)
Bei einigen Blinddarmentzündungen sei es schon zu Komplikationen gekommen, weil Eltern ihr Kind nicht zum Arzt brachten. (Symbobild)  © Arne Dedert/dpa

Update, 25. April, 5.40 Uhr: Viele Läden nach Corona-Sperre erstmals wieder geöffnet

Die Einzelhändler in Deutschland gehen mit gedämpften Erwartungen in das erste Wochenende mit erweiterten Einkaufsmöglichkeiten nach der coronabedingten Schließung ihrer Läden. 

Seit dem vergangenen Montag dürfen viele Läden wieder öffnen, die Umsätze blieben bislang aber deutlich hinter den Vorjahreswerten zurück, wie mehrere Handelsketten berichteten.

Viele Kunden hätten bisher Bedarfskäufe getätigt, sagte etwa ein Sprecher von Deutschlands größtem Schuhhändler Deichmann, der rund 90 Prozent seiner etwa 1200 Filialen in Deutschland wieder geöffnet hat. 

"Der modische Aspekt stand im Hintergrund." Beim der Modekette Gerry Weber liegt der Zulauf von Kunden nach Unternehmensangaben bisher "weit unter der Vor-Corona-Zeit". 

Gekauft wird derzeit vor allem, was für den Alltag benötigt wird. Bei den Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn ist vor allem "alles rund ums Homeoffice" gefragt.

Bei Media Markt und Saturn sind vor allem Sachen fürs Home-Office gefragt.
Bei Media Markt und Saturn sind vor allem Sachen fürs Home-Office gefragt.  © Armin Weigel/dpa

Update, 25. April, 5.20 Uhr: Bislang 30.000 Erntehelfer aus Osteuropa angemeldet

Nach der Einreisegenehmigung für 80.000 Erntehelfer haben sich nach Angaben des Bauernverbandes bislang 30.000 angemeldet. Für April hätten sich 21.000 Saisonarbeiter aus Osteuropa registriert, für Mai bislang 9000, wie der Verband auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. 

"Wir rechnen damit, dass die Zahlen im Mai noch deutlich steigen werden, weil die Anmeldungen in der Regel erst kurz vor der Einreise erfolgen", sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken. Im Mai gilt der Bedarf nach Erntehelfern als besonders groß, da sich der Spargel mit den Erdbeeren überschneidet.

Nachdem Landwirte Alarm geschlagen hatten, erteilte die Bundesregierung die Ausnahmeregel für einige Helfer aus Osteuropa - 40.000 für April und 40.000 im Mai. Üblicherweise kommen pro Jahr 300.000 Saisonarbeiter nach Deutschland.

Zudem versuchen Landwirte, die Lücken mit freiwilligen Helfern aus dem Inland zu füllen. Nun kehren einige davon, etwa Studierende oder Menschen in Kurzarbeit, allerdings bereits wieder in ihren Arbeitsalltag zurück.

"Die Situation ist nach wie vor schwierig, weil zu wenig Erntehelfer da sind", berichtet der Geschäftsführer des Provinzialverbands Rheinischer Obst- und Gemüsebauer, Peter Muß. 

Die wenigen eingereisten Helfer aus Osteuropa und die einheimischen Kräfte könnten die Lücken bislang nicht füllen. Bislang werde das Kontingent bei weitem nicht ausgeschöpft, da viele langjährige Helfer aus Osteuropa aus Sorge vor Ansteckung in diesem Jahr auf die Saisonanstellung verzichten, stellt Muß für das Rheinland fest. 

"Viele Betriebe finden keine mehr, die noch rüber kommen wollen."

Spargel wird geerntet auf einem Feld des Spargelhof Kutzleben.
Spargel wird geerntet auf einem Feld des Spargelhof Kutzleben.  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 25. April, 5.10 Uhr: Jäger werden Wildbret wegen geschlossener Restaurants nicht los

Die Jäger in Deutschland stecken in der Klemme. Sie sollen Rehe und Hirsche schießen, damit in den Wäldern die jungen Bäume wachsen können, doch sie finden kaum noch einen Käufer für das Wildbret. 

"Die Gastronomie ist der Hauptabnehmer in Deutschland", sagte der Präsident des Deutschen Jagdverbands (DJV), Volker Böhning. Die Wildhändler nehmen bundesweit kaum noch etwas ab. Entweder sind ihre Kühlhäuser voll oder ihnen fehlt das Geld, um den Jägern das Wild zu bezahlen. 

Die Preise für Wild sind einem Händler zufolge auf die Hälfte bis ein Drittel des üblichen Niveaus gefallen. Je Kilogramm Reh oder Rotwild erhalte der Jäger einen statt drei Euro, für Wildschwein nur noch 50 Cent.

Update, 25. April, 5 Uhr: Brüssel und Berlin uneins über Gutscheinzwang bei Reiseabsagen

Die EU-Kommission hat Forderungen der Bundesregierung eine Absage erteilt, Verbraucherrechte bei Reiseabsagen wegen der Corona-Pandemie einzuschränken. 

Der zuständige Kommissar für Justiz und Verbraucherschutz, Didier Reynders, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag), er sei sich der beispiellosen Krise für den Tourismussektor in Europa bewusst. Doch müssten Entscheidungen der Mitgliedstaaten mit EU-Recht übereinstimmen und in der EU koordiniert werden. Nach EU-Recht hätten Verbraucher die Wahl, ob sie einen Gutschein akzeptieren oder eine Erstattung bevorzugen.

Die Bundesregierung will eine verpflichtende Gutscheinlösung und sich weiter dafür starkmachen. "Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz hat die erste Einschätzung der Kommission zu der vorgeschlagenen Gutscheinlösung zur Kenntnis genommen", sagte ein Ministeriumssprecher dem "Handelsblatt" (Samstag). 

Die Bundesregierung werde sich auf europäischer Ebene weiter für eine europarechtskonforme Gutscheinlösung einsetzen, die in der jetzigen Situation auch die Interessen der Verbraucher angemessen berücksichtige.

Kommissar für Justiz und Verbraucherschutz Didier Reynders will auch eine Lösung finden, die im Interesse der Verbraucher ist.
Kommissar für Justiz und Verbraucherschutz Didier Reynders will auch eine Lösung finden, die im Interesse der Verbraucher ist.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Update, 25. April, 3 Uhr: Bund plant massiven Ausbau von Systemen für Videokonferenzen

Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die für sichere Zugänge zu den IT-Systemen des Bundes zuständige Bundesanstalt die Möglichkeiten für mobiles Arbeiten massiv ausgebaut. 

Damit soll mehr Bundesbeamten ermöglicht werden, außerhalb ihrer Büros und Dienststellen zu arbeiten. Wie das Bundesinnenministerium auf Anfrage mitteilte, hat die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben die Zahl der Zugänge für mobiles Arbeiten in den Netzen des Bundes seither von rund 4000 auf aktuell knapp 17 000 Zugänge erhöht.

"Ab Juni ist ein weiterer massiver Ausbau der Systeme für Video- und Telefonkonferenzen geplant", sagte ein Sprecher. Damit wolle man sich auch auf die anstehende deutsche EU-Ratspräsidentschaft vorbereiten. Am 1. Juli übernimmt Deutschland diese für sechs Monate.

Update, 25. April, 3 Uhr: Viele Reisebusbetriebe fürchten um Existenz

Alle Busse auf dem Hof, keine Urlauber in Sicht: Für viele Reisebusbetreiber wird die Corona-Flaute bedrohlich. 

Jedes vierte Unternehmen äußerte in einer Branchenumfrage die Befürchtung, wegen des Geschäftseinbruchs nur noch vier Wochen durchzuhalten. Rund 60 Prozent hält sich nach eigener Einschätzung noch drei Monate über Wasser, wie der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer mitteilte.

"Die Busbranche in Deutschland liegt am Boden", sagte Bundesgeschäftsführerin Christiane Leonard. "Uns erreichen täglich Nachrichten von Geschäftsaufgaben." Schnelle Hilfe sei notwendig. Die bisherigen staatlichen Rettungsmaßnahmen für die Wirtschaft reichten nicht aus.

Für die mittelständischen Unternehmen ruft der Verband nach Zuschüssen, Steuererleichterungen und einer "Exit-Strategie", damit wieder Reisen geplant werden könnten.

Update, 25. April, 1.38 Uhr: Häftlinge rebellieren in Gefängnis in Buenos Aires

Aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus haben Gefangene in einer Haftanstalt in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires gegen die hygienischen Bedingungen hinter Gittern protestiert. 

Die Häftlinge eines Bundesgefängnisses im Stadtteil Villa Devoto steckten Matratzen in Brand und warfen vom Dach der Haftanstalt Steine, Stühle und Metallteile auf die Polizisten am Boden, wie am Freitag im Fernsehsender TN zu sehen war. Auf einem Transparent war zu lesen: "Wir weigern uns, im Gefängnis zu sterben."

Die Gefangenen forderten, dass Sicherheitsmaßnahmen in der Haftanstalt ergriffen werden, um eine Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. Zudem verlangten sie, dass Angehörige von Risikogruppen in den Hausarrest verlegt werden. 

Zuletzt hatte bereits der Oberste Strafgerichtshof empfohlen, beispielsweise Untersuchungshäftlinge, Gefangene mit Freiheitsstrafen unter drei Jahren, schwangere Frauen und ältere Häftlinge in den Hausarrest zu entlassen.

Nach stundenlangen Verhandlungen zwischen Vertretern des Justizministeriums, der Gefängnisverwaltung und Repräsentanten der Häftlinge stellten die Gefangenen den Aufstand am Freitagabend (Ortszeit) vorerst ein. 

Am Samstag sollte eine Delegation der Behörden die Schäden in der Haftanstalt inspizieren und dann an einem runden Tisch mit den Gefangenen unter anderem über Verlegungen ins Hausarrest verhandeln.

In ganz Lateinamerika kam es wegen der Corona-Pandemie in den vergangenen Wochen immer wieder zu Gefangenenmeutereien. In den oftmals überfüllten Haftanstalten haben die Menschen nur schlecht Zugang zu Warmwasser, Seife und medizinischer Versorgung. 

Update, 25. April, 1 Uhr: Belgien will sich schrittweise aus Corona-Einschränkungen lösen

Belgien will seine Corona-Beschränkungen ab Anfang Mai schrittweise lockern. Deshalb bleiben in den kommenden Wochen und Monaten etliche Einschränkungen bestehen, wie Premierministerin Sophie Wilmès am Freitag nach mehr als siebenstündigen Beratungen des Nationalen Sicherheitsrats sagte.

In einer ersten Phase vom 4. Mai an sollten zwar wieder mehr öffentliche Verkehrsmittel im Einsatz sein. Das Tragen einer Gesichtsmaske sei in Bus und Bahn für Personen ab zwölf Jahren aber Pflicht, sagte Wilmès. Jeder Bürger erhalte eine Stoffmaske gratis.

In einer späteren Phase, am 11. Mai, dürfen dann alle Geschäfte unter strengen Vorgaben wieder öffnen, wie die liberale Politikerin sagte. Friseure sollen demnach am 18. Mai folgen. Dann dürften auch Museen wieder öffnen und Reisen innerhalb Belgiens würden erlaubt. Der Unterricht in Schulen soll ebenfalls vom 18. Mai an nach und nach wieder aufgenommen werden. Jan Jambon, Ministerpräsident Flanderns sagte, es dürften höchstens zehn Schüler im Klassenraum sein.

Restaurants dürfen frühestens am 8. Juni öffnen, Cafés und Bars wohl noch später. 

Wilmès machte zugleich klar, dass alle Lockerungen von der weiteren Ausbreitung des Coronavirus abhängig seien. Hygieneregeln müssten ebenso wie der Abstand zu den Mitmenschen weiter eingehalten werden.

Update, 24. April, 22.10 Uhr: Paris gewährt Air France Milliardenhilfe

Frankreich stützt die wegen der Corona-Krise ins Trudeln geratene Fluggesellschaft Air France mit sieben Milliarden Euro Kredithilfen. Davon seien drei Milliarden Staatskredite und vier Milliarden Garantien für Bankdarlehen, erklärte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Freitag im TV-Sender TF1.

"Wir müssen unsere nationale Fluggesellschaft retten", sagte Le Maire. "Das ist kein Blankoscheck." Es gebe Rentabilitätsbedingungen und Air France müsse umweltbewusster werden. Eine Verstaatlichung sei dabei nicht geplant. Die Regierung arbeite zudem an staatlichen Garantien für Bankkredite im Umfang bis fünf Milliarden Euro für den Autobauer Renault.

Die Fluggesellschaften sind weltweit mit dem Zusammenbruch des Luftverkehrs wegen der Corona-Pandemie in schwere bis existenzielle Krisen geraten. Auch die Autobranche leidet infolge der Seuche unter Produktions- und Absatzeinbrüchen. Weitere Hilfen plant die französische Regierung auch für die von der Krise betroffenen Restaurants und Hotels und ihre Beschäftigten.

Eine Boeing 777-300 von Air France steht auf dem Rollfeld. Der Flughafen Paris-Orly ist wegen des Coronavirus seit dem 1. April geschlossen.
Eine Boeing 777-300 von Air France steht auf dem Rollfeld. Der Flughafen Paris-Orly ist wegen des Coronavirus seit dem 1. April geschlossen.  © Aurelien Morissard/XinHua/dpa

Update, 24. April, 22.06 Uhr: Trump unterzeichnet weiteres Konjunkturpaket

US-Präsident Donald Trump hat am Freitag ein weiteres Konjunkturpaket zur Bewältigung der Corona-Krise unterzeichnet. Das Paket, auf das sich Republikaner und Demokraten im Kongress nach tagelangen Verhandlungen geeinigt hatten, sieht Hilfen in Höhe von 484 Milliarden US-Dollar vor. 

Der Kongress hatte im März bereits ein Konjunkturprogramm in Höhe von rund 2,2 Billionen Dollar beschlossen, um die schwer geplagte US-Wirtschaft zu stützen. In fünf Wochen haben mehr als 26 Millionen Menschen ihren Job verloren.

Mit dem neuen Paket soll ein bestehendes Kreditprogramm für kleine und mittlere Unternehmen um rund 320 Milliarden Dollar aufgestockt werden. Mit den Krediten, die später erlassen werden können, soll der Anstieg der Arbeitslosigkeit in den USA begrenzt werden. 

Für ein weiteres Kreditprogramm sollen rund 60 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt werden, zudem 75 Milliarden Dollar für das Gesundheitswesen und weitere 25 Milliarden Dollar für Coronavirus-Tests und weitere Forschung zu dem Thema.

Die Mittel des Kreditprogramms für Arbeitgeber aus dem vorigen Konjunkturpaket in Höhe von 350 Milliarden Dollar waren vergangene Woche bereits ausgeschöpft. 

Die Republikaner hatten daher auf eine Erhöhung gedrängt. Die Demokraten wollten dem aber nur zustimmen, wenn es auch zusätzliche Mittel für das Gesundheitswesen und Corona-Tests, an denen es immer noch mangelt, geben würde.

Menschen warten vor dem Gotham Health East New York, einem Covid-19-Testzentrum, in Brooklyn. Die Demokraten haben nun zusätzliche Mittel für das Gesundheitswesen und Corona-Tests gefordert.
Menschen warten vor dem Gotham Health East New York, einem Covid-19-Testzentrum, in Brooklyn. Die Demokraten haben nun zusätzliche Mittel für das Gesundheitswesen und Corona-Tests gefordert.  © Frank Franklin Ii/AP/dpa

Update, 24. April, 21.51 Uhr: Bundeswehr hat in fast 200 Fällen Corona-Amtshilfe geleistet

Die Bundeswehr hat nach Angaben der Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer in der Corona-Krise bereits in knapp 200 Fällen Amtshilfe geleistet. Bisher habe es über 450 Anfragen gegeben, sagte die CDU-Politikerin im SWR-Interview der Woche. Das Prozedere der Amtshilfeanträge über die Landesbehörden und die Landeskommandos habe sich sehr eingespielt.

Verändert habe sich die Art der Anträge, sagte Kramp-Karrenbauer. Am Anfang standen demnach Bitten nach Schutzausrüstung und Unterstützung durch Sanitätspersonal. Mittlerweile sei die Bundeswehr auch in Pflegeheimen und in Erstaufnahmestellen tätig, helfe in der Nachverfolgung von Infektionsketten. ABC-Abwehreinheiten produzierten Desinfektionsmittel. 

Die Bundeswehr transportiere international Patienten und werde nächste Woche Tonnen von Hilfsgütern aus China nach Deutschland bringen. Die Bundeswehr hält für den Einsatz in der Corona-Krise mehr als 32.000 Soldaten zur Unterstützung der Länder und Kommunen bereit.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) wird am 23. April vor dem Gesundheitsamt Landkreis Dahme-Spreewald in Königs Wusterhausen von Oberst Olaf Detlefsen, Kommandeur Landeskomando Brandenburg, begrüßt.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) wird am 23. April vor dem Gesundheitsamt Landkreis Dahme-Spreewald in Königs Wusterhausen von Oberst Olaf Detlefsen, Kommandeur Landeskomando Brandenburg, begrüßt.  © Torsten Kraatz/Bundeswehr/dpa

Update, 24. April, 21.43 Uhr: Radrennstall Bigla-Katusha vor dem Aus

Der Schweizer Frauen-Radrennstall Bigla-Katusha mit der deutschen Nationalfahrerin Clara Koppenburg (Konstanz) steht vor dem Aus. Wie die Verantwortlichen auf ihrer Homepage mitteilten, will Hauptsponsor Bigla wegen der Coronavirus-Pandemie seine Zahlungen komplett einstellen. Auch der zweite Titelsponsor Katusha habe seit einem Monat nicht mehr bezahlt.

Das Team versuche aber, den Fortbestand zu sichern, bis das Renngeschehen wieder aufgenommen wird, hieß es weiter. Der Rennstall hat seit 2015 rund 200 Podiumsplatzierungen eingefahren.

Update, 24. April, 21.40 Uhr: Knapp 100-jähriger Brite stürmt Charts mit "You'll Never Walk Alone"

Ein fast 100 Jahre alter britischer Weltkriegsveteran ist am Freitag mit seiner Version der Fußball-Hymne "You'll Never Walk Alone" an die Spitze der Charts in Großbritannien gestürmt.

Captain Tom Moore aus Marston Moretaine nahe Milton Keynes hatte in den vergangenen Wochen bereits für Schlagzeilen mit einer Spendenaktion gemacht, bei der mehr als 28 Millionen Pfund (umgerechnet rund 32 Millionen Euro) zusammenkamen. Moore war dafür 100 Runden mit seinem Rollator durch seinen Hinterhof marschiert. 

Das Geld soll dem wegen der Coronavirus-Pandemie schwer belasteten Nationalen Gesundheitsdienst NHS zugute kommen. Moore schaffte damit sogar einen neuen Guinness-Weltrekord für die höchste Summe, die bei einem Spendenlauf je zusammenkam.

Den Song nahm er gemeinsam mit dem britischen Sänger und Schauspieler Michael Ball und einem NHS-Chor auf. "Was für wundervolle Neuigkeiten", sagte Moore der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge als er von seinem Erfolg erfuhr. "Meine Enkelkinder können nicht glauben, dass ich die Charts anführe!"

Seine Single wurde bis zum Freitag mehr als 80.000 Mal verkauft - die Einnahmen kommen ebenfalls dem NHS zugute. Ein wenig nachgeholfen hatte der kanadische Sänger The Weeknd, der bislang mit seinem Song "Blinding Lights" auf Platz eins gestanden hatte. Er rief seine Follower in Sozialen Medien dazu auf, den Song von Moore zu kaufen.

Moore wird am kommenden Donnerstag 100 Jahre alt. Er ist damit der älteste Interpret mit einem Nummer-Eins-Hit in Großbritannien. Diesen Rekord hielt bisher Tom Jones, der es mit 68 Jahren mit dem Song "Barry Islands In The Stream" 2009 an die Spitze der Charts schaffte. Jones ließ es sich nicht nehmen, Moore zu gratulieren.

Update, 24. April, 21.21 Uhr: Gericht kippt Öffnungsverbot für Outlet-Center Neumünster

Das Outlet-Center in Neumünster darf nach einer unanfechtbaren Entscheidung des Schleswig-Holsteinischen Oberverwaltungsgerichts (OVG) wieder öffnen. Die Schließung der Geschäfte aus Gründen des Infektionsschutzes verstoße gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz, teilte das Gericht am Freitag mit. 

Der 3. Senat des Gerichts habe eine einstweilige Anordnung gegenüber dem Land Schleswig-Holstein beschlossen und damit das landesrechtliche Gebot zur Schließung außer Vollzug gesetzt (Az. 3 MR 9/20).

Das Outlet-Center besteht aus 122 einzelnen Ladengeschäften, von denen 121 unter 800 Quadratmeter groß sind. Es sei für das Gericht nicht zu erkennen, warum die Umsetzung besonderer Hygiene- und Zugangsmaßnahmen in einem Outlet-Center nicht mindestens ebenso zu gewährleisten sei wie in Fußgängerzonen, Einkaufsstraßen und Einkaufszentren, heißt es in der Mitteilung des Gerichts. 

Eine überregionale Anziehungskraft des Outlet-Centers für Kunden aus Dänemark, Hamburg oder Niedersachsen spiele schon wegen des fortgeltenden Verbots der Einreise nach Schleswig-Holstein aus touristischem Anlass oder zu Freizeitzwecken keine Rolle.

"Aus Sicht des Senats stelle die weitere Schließung des Outlet-Centers eine nicht gerechtfertigte Benachteiligung gegenüber anderen Einzelhandelsgeschäften und Einkaufszentren dar, deren Öffnungsmöglichkeiten mittlerweile gelockert worden sind", schreibt das Gericht.

Update, 24. April, 21.15 Uhr: Knappe Mehrheit in Deutschland für Bundesliga-Geisterspiele

Eine knappe Mehrheit in Deutschland spricht sich für die Fortsetzung der Fußball-Bundesliga mit Geisterspielen aus. Das ergab eine Umfrage für das ZDF-Politbarometer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen. Demnach sprechen sich 46 Prozent dafür aus, dass ohne Fans weitergespielt wird. 40 Prozent sind für ein vorzeitiges Ende der Saison.

Die Deutsche Fußball Liga hatte am Donnerstag ein Konzept zur Fortsetzung der Saison mit Geisterspielen vorgestellt, auf ein mögliches Datum für den Wiederbeginn aber verzichtet. Zuletzt hatten einige Ministerpräsidenten den 9. Mai ins Gespräch gebracht.

"Pappkameraden" - Fans von Borussia Mönchengladbach - werden im Borussia Park von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach auf der Nordkurve für mögliche Geisterspiele angebracht.
"Pappkameraden" - Fans von Borussia Mönchengladbach - werden im Borussia Park von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach auf der Nordkurve für mögliche Geisterspiele angebracht.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 24. April, 21.08 Uhr: Guterres: Corona-Impfung muss als öffentliches Gut gesehen werden

Im medizinischen Wettlauf im Kampf gegen das Coronavirus hat UN-Generalsekretär António Guterres für ein gemeinsames Vorgehen plädiert. "Eine Covid-19-Impfung muss als globales öffentliches Gut betrachtet werden", twitterte Guterres am Freitag. Eine solcher Stoff dürfe nicht nur für ein Land oder eine Region hergestellt werden, sondern müsse für jeden Menschen erhältlich sein. 

In einer Botschaft am Freitag sagte der UN-Chef zudem, dass Forschungsdaten international geteilt und die Politik beiseitegelegt werden müssten.

Update, 24. April, 21.02 Uhr: Angst vor Corona: Häftlinge rebellieren in Gefängnis in Buenos Aires

Aus Angst vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus haben Gefangene in einer Haftanstalt in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires gegen die hygienischen Bedingungen hinter Gittern protestiert. 

Die Häftlinge eines Bundesgefängnisses im Stadtteil Villa Devoto steckten Matratzen in Brand und warfen vom Dach der Haftanstalt Steine, Stühle und Metallteile auf die Polizisten am Boden, wie am Freitag im Fernsehsender TN zu sehen war. Auf einem Transparent war zu lesen: "Wir weigern uns, im Gefängnis zu sterben."

Die Gefangenen forderten, dass Sicherheitsmaßnahmen in der Haftanstalt ergriffen werden, um eine Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. Zudem verlangten sie, dass Angehörige von Risikogruppen in den Hausarrest verlegt werden. Zuletzt hatte bereits der Oberste Strafgerichtshof empfohlen, beispielsweise Untersuchungshäftlinge, Gefangene mit Freiheitsstrafen unter drei Jahren, schwangere Frauen und ältere Häftlinge in den Hausarrest zu entlassen.

In ganz Lateinamerika kam es wegen der Corona-Pandemie in den vergangenen Wochen immer wieder zu Gefangenenmeutereien. In den oftmals überfüllten Haftanstalten haben die Menschen nur schlecht Zugang zu Warmwasser, Seife und medizinischer Versorgung. 

"Körperlicher Abstand und Selbst-Isolation sind unter solchen Bedingungen praktisch unmöglich", sagte zuletzt auch die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet.

Mehrere Häftlinge schreien vom Dach des Gefängnisses Villa Devoto in Buenos Aires aus, nachdem sie das Dachblech kaputt geschlagen haben, und fordern Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus' in der Haftanstalt.
Mehrere Häftlinge schreien vom Dach des Gefängnisses Villa Devoto in Buenos Aires aus, nachdem sie das Dachblech kaputt geschlagen haben, und fordern Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus' in der Haftanstalt.  © Maximiliano Luna/telam/dpa

Update, 24. April, 20.47 Uhr: Fast 155.000 Corona-Nachweise in Deutschland

In Deutschland sind bis Freitagabend 154.929 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Mindestens 5752 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland rund 106 800 Menschen die Infektion überstanden. 

Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 41.000 nachgewiesenen Fällen und mindestens 1682 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 31.300 Fällen und mindestens 1107 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 31.571 bestätigten Fällen und mindestens 1242 Toten. 

Die aktuellen Corona-Zahlen für Deutschland.
Die aktuellen Corona-Zahlen für Deutschland.  © TAG24
Die Ausbreitung des COVID-19-Virus in Deutschland.
Die Ausbreitung des COVID-19-Virus in Deutschland.  © TAG24
Derzeit nimmt die Zahl der Infizierten in Deutschland leicht ab.
Derzeit nimmt die Zahl der Infizierten in Deutschland leicht ab.  © TAG24
Weltweit sind derzeit fast 2,8 Millionen Corona-Fälle bestätigt.
Weltweit sind derzeit fast 2,8 Millionen Corona-Fälle bestätigt.  © TAG24
Überblick über die weltweite COVID-19-Pandemie im Vergleich zu Deutschland.
Überblick über die weltweite COVID-19-Pandemie im Vergleich zu Deutschland.  © TAG24

Update, 24. April, 20.17 Uhr: Trump: Äußerung zu Injektion von Desinfektionsmitteln war Sarkasmus

US-Präsident Donald Trump will seine umstrittenen Äußerungen zu möglichen Therapieansätzen gegen das Coronavirus nach viel öffentlicher Kritik als Sarkasmus verstanden wissen. "Ich habe Reportern (...) sarkastisch eine Frage gestellt, nur um zu sehen, was passieren würde", sagte Trump am Freitag im Weißen Haus in Washington. "Ich dachte, das wäre klar."

Trump gab an, er habe keineswegs Amerikaner dazu aufrufen wollen, Desinfektionsmittel zu sich zu nehmen. Er habe lediglich eine "sehr sarkastische" Frage an eine "feindliche Gruppe" von Reportern gestellt.

Trump hatte am Donnerstagabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus Forscher unter anderem dazu ermuntert, im Kampf gegen das Coronavirus Möglichkeiten zu prüfen, Menschen direkt Desinfektionsmittel zu spritzen. Anlass für seine Äußerung waren Ausführungen eines Regierungsexperten zum Thema gewesen: William Bryan vom Heimatschutzministerium hatte zuvor erklärt, dass Bleich- und Desinfektionsmittel den Erreger Sars-CoV-2 auf trockenen metallischen Flächen wie einer Türklinke rasch abtöteten. 

Trump nahm darauf Bezug und sagte: "Gibt es einen Weg, wie wir so etwas machen könnten - durch spritzen oder fast säubern ... wäre interessant, das zu prüfen." Das sei natürlich Ärzten zu überlassen. "Aber es klingt für mich interessant."

Dies stieß auf viel Kritik und Spott - und zog öffentliche Warnungen nach sich. Die Katastrophenschutzbehörden der US-Bundesstaaten Washington und Maryland warnten Bürger im Anschluss vor der Einnahme von Desinfektionsmitteln. 

Auch der britische Konsumgüterkonzern Reckit Benckiser, zu dessen Marken Sagrotan gehört, erklärte am Freitag, dass Desinfektionsmittel "unter keinen Umständen" verabreicht werden sollten.

Donald Trump, Präsident der USA.
Donald Trump, Präsident der USA.  © Evan Vucci/AP/dpa

Update, 24. April, 20.12 Uhr: Wieder Strandverbot in Australien

Es war einen Versuch wert: In Randwick, einem Vorort der australischen Küstenmetropole Sydney, wurden erst am Montag drei Strände wieder geöffnet. Wenige Tage später sind sie wegen fehlender Disziplin der Besucher wieder dicht. 

Die Stadtverwaltung hatte nur Sport am Strand erlaubt und verboten, dass sich mehr als zwei Menschen versammeln. Aber das klappte nicht. "Wir wollen sie für Sport offenhalten, aber das geht nicht, wenn die Leute herkommen, um einen spaßigen Tag zu haben", sagte ein Sprecher der Stadt der australischen Nachrichtenagentur AAP.

Rettungsschwimmer und Ranger waren demnach am Wasser unterwegs, um die Leute zu vertreiben. Am Wochenende sollen die Strände wieder öffnen, aber genau beobachtet werden. Der Bürgermeister von Randwick, Danny Said, warnte, die Strände würden wieder geschlossen, falls die Abstandsregeln nicht eingehalten würden. 

Den Besuchern ist nur kurzes Schwimmen, Surfen oder Laufen gestattet, dann sollen sie wieder nach Hause.

Update, 24. April, 19.46 Uhr: Entscheidung über Wiederaufbaufonds wohl erst ab Juli

Spaniens Außenministerin María Aránzazu González Laya geht davon aus, dass eine Entscheidung über die Details des EU-Wiederaufbaufonds für die von der Corona-Krise schwer erschütterte europäische Wirtschaft erst ab Juli fällt. 

Dies werde voraussichtlich erst möglich werden, wenn Deutschland für die zweite Jahreshälfte die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen werde, sagte sie am Freitag nach einer Videokonferenz mit ihrem deutschen Kollegen Heiko Maas, wie die Nachrichtenagentur Europa Press meldete.

Bei dem Gespräch habe sie die Forderung Spaniens bekräftigt, dass Hilfen für besonders von der Covid-19-Pandemie getroffene Länder wie Spanien, Italien und Frankreich als nicht rückzahlbare Transferleistungen erfolgen sollten, betonte González Laya. 

Würden hingegen wie von Deutschland und anderen nördlichen Ländern bevorzugt Zuwendungen aus dem Wiederaufbaufonds als zurückzuzahlende Kredite gewährt, führe dies zu einer Überschuldung der Empfängerländer und gefährde den Binnenmarkt.

Update, 24. April, 19.43 Uhr: Erste positive Zeichen aus New York

Der US-Bundesstaat New York ist besonders heftig von der Corona-Pandemie betroffen - aber jetzt mehren sich erste vorsichtig positive Zeichen. Die Zahl der Todesopfer nach einer Infektion mit dem Virus sinkt, ebenso wie die Zahl der neu ins Krankenhaus eingelieferten Patienten.

Zudem zeigen erste Daten, dass möglicherweise weitaus mehr Menschen in dem Bundesstaat an der US-Ostküste mit rund 19 Millionen Einwohnern eine Infektion mit dem Virus bereits überstanden haben: Den Ergebnissen einer ersten Antikörper-Studie zufolge infizierten sich bislang rund 14 Prozent der Menschen mit dem neuartigen Virus - in der Millionenmetropole New York waren es sogar rund 20 Prozent. Für die Studie seien rund 3000 Menschen, die in 40 Supermärkten in 19 Landkreisen einkauften, zufällig ausgewählt und auf Antikörper getestet worden, sagte Gouverneur Andrew Cuomo.

Wer positiv auf Antikörper getestet wird, ist mit dem Virus in Berührung gekommen, selbst wenn er nie Krankheitssymptome hatte. Cuomo betonte jedoch auch: Die Zahlen sind vorläufig und beruhen nur auf der relativ kleinen Testgruppe von 3000 Menschen, die zudem nicht diejenigen beinhaltet, die derzeit das Haus nicht verlassen.

Passagiere in New York tragen Mundschutz bei einer Fahrt in einem MTA-Bus, die während der Corona-Pandemie kostenlos angeboten wird.
Passagiere in New York tragen Mundschutz bei einer Fahrt in einem MTA-Bus, die während der Corona-Pandemie kostenlos angeboten wird.  © John Minchillo/AP/dpa

Update, 24. April, 19.40 Uhr: Corona-Krise ist "Crash-Test" für deutsch-französische Freundschaft

Die weitgehend geschlossene Grenze zwischen Deutschland und Frankreich belastet nach Ansicht von Regionalpolitikern nicht nur die Region, sondern auch die deutsch-französischen Beziehungen insgesamt. 

"Die Coronavirus-Krise ist ein Crash-Test für die deutsch-französische Freundschaft", sagte Christophe Arend, Pariser Abgeordneter aus Forbach an der Grenze zum Saarland, der Deutschen Presse-Agentur. Die Krise habe "uns eine echte Lektion in deutsch-französischer, aber auch europäischer Solidarität erteilt". Arend stehe in täglichem Kontakt mit Grenzpendlern. Diese beklagten etwa extrem lange Umwege zum Arbeitsplatz, aber auch Anfeindungen.

Ähnlich äußert sich die Präsidentin des Rates des elsässischen Départements Haut-Rhin, das an Baden-Württemberg grenzt. Französische Berufspendler dürften in Deutschland nicht einkaufen oder anhalten, um zu tanken, sagte Brigitte Klinkert der dpa. Das wirke sich negativ auf die Stimmung aus und sei ein schlechtes Signal. 

Französische Politiker aus der Grenzregion hatten zuletzt immer wieder eine schnelle Wiedereröffnung der geschlossenen Übergänge gefordert. Seit Mitte März sind zahlreiche kleinere Grenzübergänge zwischen Deutschland und Frankreich gesperrt, an den wenigen offenen Übergängen wird der Einreiseverkehr kontrolliert.

Klinkert spricht sich für Tandems aus deutschen und französischen Polizisten für die Kontrollen des Grenzverkehrs aus. "Das wäre symbolisch besser", sagte sie. Der Abgeordnete Arend geht davon aus, dass die Covid-19-Pandemie auf beiden Seiten der Grenze ihre Spuren hinterlassen wird. Aber sie sei auch eine Gelegenheit, die deutsch-französische Zusammenarbeit zu stärken. 

Er begrüßte, dass Deutschland grenzüberschreitende Begegnungen von Familien nun uneingeschränkt erlaubt, und forderte dies auch von französischer Seite. In Frankreich sind Familienbesuche nur in Ausnahmefällen gestattet.

Christophe Arend, Präsident des Vorstandes der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung.
Christophe Arend, Präsident des Vorstandes der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung.  © Philipp von Ditfurth/dpa

Update, 24. April, 19.26 Uhr: Ägypten: Ein Fastenmonat wie niemals zuvor

In Ägypten hat wie in vielen anderen arabischen Ländern der Fastenmonat Ramadan begonnen. Eigentlich eine Zeit, in der sich Familien abends zum feierlichen Fastenbrechen treffen, die Restaurants bis weit in die Nacht geöffnet sind und viele gläubige Muslime die Zeit beim gemeinsamen Gebet in der Moschee verbringen. 

In diesem Jahr ist alles anders: Moscheen bleiben in Ägypten, wie auch in den meisten anderen Ländern, geschlossen. Wo sonst in den vollen Straßen der Hauptstadt Kairo an langen Tischen Bedürftige zum Essen eingeladen werden, sind die Armenspeisungen verboten.

Im bevölkerungsreichsten Land der arabischen Welt herrschen zudem Ausgangsbeschränkungen. Zum täglichen Fasten zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang kommen als zusätzliche Belastung die gesellschaftlichen Einschränkungen. 

Für Kontroversen sorgten zudem Aufrufe, auf das Fasten in diesem Jahr zu verzichten, um den Körper nicht zu schwächen. Dem erteilte der Großimam der einflussreichen Al-Azhar-Moschee allerdings eine Absage.

Eine ägyptische Großfamilie betet im Rahmen des heiligen Fastenmonats Ramadan auf dem Dach eines Gebäudes in Kairo, da die Moscheen des Landes während der Coronavirus-Pandemie geschlossen bleiben.
Eine ägyptische Großfamilie betet im Rahmen des heiligen Fastenmonats Ramadan auf dem Dach eines Gebäudes in Kairo, da die Moscheen des Landes während der Coronavirus-Pandemie geschlossen bleiben.  © Islam Safwat/dpa

Update, 24. April, 19.20 Uhr: Pop-Queen Shakira nutzt Zeit der Corona-Krise für Weiterbildung

Pop-Queen Shakira hat die strenge Corona-Ausgangssperre in Spanien für eine Fortbildung genutzt. Die 43-Jährige machte in den vergangenen vier Wochen einen Online-Kurs über antike Philosophie und erhielt von der University of Pennsylvania ein Diplom, das sie stolz in den sozialen Netzwerken wie Instagram und Twitter zeigt.

"Ich weiß, dass meine Hobbys nicht sehr praktisch sind, aber das hat mich jeden Abend viele Stunden gekostet, nachdem ich die Kinder schlafen gelegt habe", schrieb die Lebenspartnerin des Fußball-Stars Gerard Piqué. Die Rock-Pop-Sängerin und Songwriterin ("Waka Waka", "Hips don't lie") hat mit dem Profi des FC Barcelona zwei Kinder, die Söhne Milan und Sasha.

Die in Barcelona lebende Kolumbianerin ist nicht nur für ihre Musik und ihren Hüftschwung bekannt, sondern auch für ihr soziales Engagement. Mit ihrer Stiftung "Pies Descalzos" setzt sie sich in ihrem Heimatland für benachteiligte Kinder ein.

Die in Barcelona lebende Kolumbianerin Shakira machte in den vergangenen vier Wochen einen Online-Kurs über antike Philosophie und erhielt von der University of Pennsylvania auch ein Diplom, das sie nun stolz in den sozialen Netzwerken wie Instagram und Twitter zur Schau stellt.
Die in Barcelona lebende Kolumbianerin Shakira machte in den vergangenen vier Wochen einen Online-Kurs über antike Philosophie und erhielt von der University of Pennsylvania auch ein Diplom, das sie nun stolz in den sozialen Netzwerken wie Instagram und Twitter zur Schau stellt.  © David J. Phillip/AP/dpa

Update, 24. April, 19.06 Uhr: Gottesdienstbesucher sollen Sicherheitsabstand wahren

Wegen der Corona-Krise sollen Gläubige bei Gottesdiensten und anderen religiösen Feiern einen Sicherheitsabstand von 1,5 bis 2 Metern einhalten. Das sehen gemeinsame Planungen von Bundesinnenministerium, Ländern und Religionsgemeinschaften vor. 

Auch eine Begrenzung der Teilnehmerzahl bei religiösen Veranstaltungen ist vorgesehen, wie ein Sprecher des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Freitag auf Nachfrage sagte. Zuvor hatten sich Vertreter von Bund, Ländern und Religionsgemeinschaften abgestimmt. Seit Mitte März gilt im Prinzip ein Versammlungsverbot für Gotteshäuser.

Das Konzept soll am Montag im Corona-Kabinett besprochen werden. Mitte der Woche würden sich dann Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder bei ihrer nächsten Besprechung damit befassen. 

Die Pläne beruhen auf 15 Konzepten von Religionsgemeinschaften sowie Ergänzungen des Robert Koch-Instituts. Die genaue Umsetzung liegt wie bei den meisten Corona-Vereinbarungen bei den Ländern.

Mit Sicherheitsabstand zwischen den Besuchern könnten Gottesdienste - so wie im Berliner Dom - bald wieder stattfinden.
Mit Sicherheitsabstand zwischen den Besuchern könnten Gottesdienste - so wie im Berliner Dom - bald wieder stattfinden.  © Christophe Gateau/dpa

Update, 24. April, 19 Uhr: Fußball statt Corona-Vorsicht in Turkmenistan

Wovon in Deutschland und in fast jedem Land der Welt geträumt wird, ist im ölreichen Wüstenstaat Turkmenistan am Kaspischen Meer Realität: Die Fußballsaison geht trotz weltweiter Corona-Krise unbeirrt weiter. Die autoritär regierte Ex-Sowjetrepublik in Zentralasien behauptet vehement, noch keinen einzigen Corona-Fall im Land zu haben.

Dennoch kursieren immer wieder Gerüchte im Internet über einige Corona-Fälle, dies lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisierte hingegen die Regierung unter Machthaber Gurbanguly Berdimuhamedow, die rund 5,5 Millionen Bewohner kaum über Schutzmaßnahmen zu informieren.

"Wenn es auch nur einen Fall in Turkmenistan gäbe, würden wir das sofort mitteilen", versicherte Außenminister Raschid Meredow bei einem Briefing. "Wir verbergen nichts, wir sind offen." Tatsächlich ist das Land aber ähnlich abgeschottet wie Nordkorea. 

Sicher ist: In Turkmenistan an der Grenze zum gibt es kaum Tourismus. Nur wenige Ausländer dürfen überhaupt einreisen und werden dann streng überwacht. Zudem hat die Führung die Grenzen frühzeitig geschlossen. Wer noch einreisen durfte, brauchte eine ärztliche Bestätigung, nicht infiziert zu sein.

Berdimuhamedow versucht hingegen weiter, das Virus auch medial von der Bevölkerung fernzuhalten. Bei einem landesweiten Sportfest war auch der für seinen Personenkult bekannte Präsident am Start - sowohl auf dem Rad als auch zu Pferd. Die Führung will zeigen: Das Land ist gesund.

Der turkmenische Präsident, Gurbanguly Berdimuhamedow.
Der turkmenische Präsident, Gurbanguly Berdimuhamedow.  © Dmitry Astakhov/Pool Sputnik Government/dpa

Update, 24. April, 18.51 Uhr: Erster Tag auf Island ohne Corona-Infektionen seit Ende Februar

Auf Island sind erstmals seit Ende Februar innerhalb von 24 Stunden keine neuen Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. 

Das ging am Freitag aus den aktuellen Corona-Zahlen der isländischen Behörden hervor. Im Laufe der vergangenen fünf Tage gab es demnach nur 14 Neuinfektionen. Insgesamt sind auf Island 1789 Corona-Fälle erfasst worden, 1542 der Erkrankten sind mittlerweile wieder gesund. Zehn Menschen mit Covid-19-Erkrankung sind bislang auf der Nordatlantik-Insel gestorben.

Update, 24. April, 18.47 Uhr: Estland verlängert Corona-Notstand bis 17. Mai

Estland hat den noch bis zum 1. Mai laufenden Corona-Notstand um fast zwei weitere Wochen ausgedehnt und auch erste Lockerungen der strengen Maßnahmen in Aussicht gestellt. "Wir haben heute beschlossen, die Ausnahmesituation bis zum Ende des 17. Mai zu verlängern", sagte Regierungschef Jüri Ratas am Freitag in Tallinn.

Angesichts einer sinkenden Anzahl Neuinfektionen in den vergangenen beiden Wochen könnten auch die Beschränkungen gelockert werden, wenn die medizinische Situation dies zulasse. Der Ausstieg werde aber nicht über Nacht erfolgen, sondern schrittweise und vorsichtig, wurde Ratas in einer Mitteilung der Staatskanzlei zitiert.

Der Corona-Krisenstab der Regierung hatte am Mittwoch eine Ausstiegsstrategie aus dem Corona-Notstand vorgelegt. Nach Angaben von Ratas wird das Kabinett voraussichtlich in der kommenden Woche darüber entscheiden. Der Plan sieht eine stufenweise Lockerung vor und orientiert sich an Schlüsselkriterien. Einen Zeitplan enthält er nicht.

Nach Angaben von Ratas sollen einige Beschränkungen auch nach Ende des Notstands bestehen bleiben. Voraussetzung für eine Lockerung sei dabei immer die Einhaltung der Verhaltens- und Hygienevorschriften, erklärte Estlands Regierungschef. Die nächsten Schritte zielten auf eine "vernünftige und ausgewogene Wiederbelebung der Wirtschaft."

Update, 24. April, 18.44 Uhr: Italien will Kauf von Fahrrädern und Tretrollern fördern

Überfüllte öffentliche Verkehrsmittel in Corona-Zeiten? Zu große Ansteckungsgefahr. Italien will den Kauf von Fahrrädern und Tretrollern fördern, um volle U-Bahnen und Busse zu verhindern. 

In der anstehenden Verordnung werde es entsprechende Anreize geben, sagte Verkehrsministerin Paola De Micheli der Zeitung "Corriere della Sera". Wie hoch die Förderung sein wird, war unklar.

Italien will vom 4. Mai an die strengen Ausgangsbeschränkungen ein wenig lockern. Erwartet wird, dass einige Fabriken und Firmen die Arbeit wieder aufnehmen dürfen. Seit etwa sieben Wochen dürfen die Menschen nicht einmal für einen Spaziergang nach draußen.

Stoßzeiten müssten unbedingt verhindert werden, es gebe dazu aber nicht genug Busse und Bahnen, sagte De Micheli. Öffentliche Verkehrsmittel dürften nur zur Hälfte besetzt sein, um soziale Distanz zu wahren. Wenn alle auf Autos umstiegen, würden die Städte verstopft. Daher sollten auch die Straßenverkehrsordnungen geändert werden, um mehr Fahrradwege zu öffnen.

Weil es in Bussen und Bahnen zu voll ist, will Italien den Kauf von Tretrollern fördern. (Symbolbild)
Weil es in Bussen und Bahnen zu voll ist, will Italien den Kauf von Tretrollern fördern. (Symbolbild)  © Pavlo Gonchar/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa

Update, 24. April, 18.40 Uhr: Schweizer Forscher arbeiten an Maske, die Viren tötet

Eine Gesichtsmaske, die sich bei Kontakt mit bestimmten Viren verfärbt, oder eine, die Viren nicht nur abhält, sondern abtötet - daran arbeiten Forscher in Zürich. Sie erwarten, dass Gesichtsschutz auch über die aktuelle Coronavirus-Krise hinaus ein Thema bleiben wird.

"Die Krise ist ein Innovationsmotor", sagt René Rossi, Leiter des Labors zur Entwicklung intelligenter Textilien bei der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa), der Zeitung "Blick". Ein weiteres Forschungsprojekt befasst sich mit der Entwicklung transparenter Masken.

Das Institut hat bereits einen Sensor entwickelt, der Coronaviren in der Luft nachweisen kann. Er basiert auf winzigen Strukturen aus Gold, so genannten Gold-Nanoinseln. Dass es funktioniert, hätten die Forscher schon nachgewiesen, jetzt müsse noch ein einsatzfähiges Gerät entwickelt werden, sagen die Forscher.

Update, 24. April, 18.30 Uhr: Bulgarien verlängert Maskenpflicht bis 13. Mai

Bulgarien hat wegen eines raschen Anstiegs der Coronavirus-Fälle die Schutzmaskenpflicht in der Öffentlichkeit verlängert. Sie gilt nun bis 13. Mai und nicht bis 26. April, wie ursprünglich entschieden war. Das ordnete Gesundheitsminister Kiril Ananiew am Freitag an. Am 13. Mai soll auch ein zweimonatiger Ausnahmezustand enden.

Die Menschen in dem Balkanland müssen seit 12. April in Verkehrsmitteln, Geschäften, Kirchen sowie auf der Straße und an Bushaltestellen einen Mund-Nase-Schutz tragen. Notfalls ist auch ein Tuch oder Schal als Bedeckung von Mund und Nase zulässig.

Sofia will mit strengen Schutzmaßnahmen die Anzahl der Covid-19-Erkrankungen begrenzen, um das Gesundheitssystem des ärmsten EU-Landes nicht zu überfordern. Am Freitagmorgen wurde mit einem Anstieg der Fallzahlen um 8,3 Prozent auf auf 1171 ein weiterer Tagesrekord verzeichnet. 

Insgesamt waren bis Freitagabend in dem Land mit knapp sieben Millionen Einwohnern 1188 Menschen an Covid-19 erkrankt. 54 Patienten starben, 193 sind genesen.

Gläubige mit Mundschutz als Maßnahme gegen das neuartige Coronavirus nehmen an einer Palmsonntagsmesse in der Alexander-Newski-Kathedrale in Sofia teil.
Gläubige mit Mundschutz als Maßnahme gegen das neuartige Coronavirus nehmen an einer Palmsonntagsmesse in der Alexander-Newski-Kathedrale in Sofia teil.  © Valentina Petrova/AP/dpa

Update, 24. April, 18.21 Uhr: Corona-Ausbruch auf weiterem US-Marineschiff, 18 Infizierte

Die US-Marine kämpft mit einem weiteren Coronavirus-Ausbruch auf einem Schiff. Mindestens 18 Besatzungsmitglieder der "USS Kidd" wurden positiv auf das Coronavirus getestet, wie die Marine am Freitag mitteilte. Zuvor hatte ein Soldat Symptome gezeigt und war am Donnerstag zur Behandlung nach San Antonio im US-Bundesstaat Texas gebracht worden.

Mittlerweile sei ein Ärzteteam an Bord des Schiffs, um Tests durchzuführen und zurückzuverfolgen, mit wem die infizierte Person Kontakt hatte, erklärte Pentagon-Sprecher Jonathan Hoffman am Freitag bei einer Pressekonferenz. "Die Tests werden fortgesetzt und wir rechnen mit weiteren Fällen", erklärte die Marine.

Die Marine bereitet Hoffman zufolge die Rückkehr des Schiffes in einen Hafen vor. Ein Teil der Besatzung werde das Schiff dann verlassen. Der Sprecher machte keine Angaben zur Größe der Crew.

Der Zerstörer "USS Kidd" ist nach Angaben des Südlichen Kommandos der Vereinigten Staaten (Southcom) in der Karibik und im Ostpazifik zur Bekämpfung des illegalen Drogenhandels im Einsatz.

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus liegt der US-Flugzeugträger "USS Theodore Roosevelt2 seit Wochen vor der Pazifikinsel Guam vor Anker. Mittlerweile wurden alle der rund 5000 Besatzungsmitglieder auf das Virus getestet. Die Gesamtzahl der festgestellten Infektionen liegt bei 840. Ein Matrose des Flugzeugträgers starb an den Folgen einer Coronavirus-Infektion.

Update, 24. April, 17.48 Uhr: "Wo kann man Masken kaufen?": Was Google-Nutzer interessiert

Die Einführung einer Maskenpflicht in manchen Bereichen der Öffentlichkeit macht sich auch in den Suchanfragen vieler Internet-Nutzer bemerkbar. Nach einer Auswertung der Suchmaschine Google vom Freitag stieg in den vergangenen sieben Tagen die Suche nach den Begriffen "Maskenpflicht auch für Kinder", "Mundschutz Masken Preisvergleich" und "Müssen Verkäufer Mundschutz tragen" in Deutschland jeweils um mehr als das 50-fache.

Zum Thema Masken suchten die Nutzer außerdem oft nach Antworten auf die Fragen "Wo kann man Masken kaufen?" und "Wie nähe ich eine Corona-Maske?". Viele wollten zudem mehr über die richtige Benutzung wissen. Häufige Suchanfragen der vergangenen Woche waren: "Wie setzt man eine Maske richtig auf?", "Wie rum muss man die Maske tragen?", "Welche Seite der Maske ist richtig?" und "Wie lange" und "Wie oft kann man eine FFP2-Maske tragen?"

Aber auch die Suche nach anderen Kombinationen stieg im Vergleich zur Vorwoche deutlich an - zum Beispiel "wieviel Kurzarbeitergeld gibt es jetzt" (plus 600 Prozent), "Corona Raucher weniger gefährdet" (plus 5000 Prozent) und "seit wann gibt es das Oktoberfest in München" (plus 3500 Prozent). Am Dienstag war bekannt geworden, dass das Oktoberfest in diesem Jahr abgesagt wird. 

Die Stichworte "150 Euro für Schüler" wurden ebenfalls 50-mal so oft gesucht wie in der Vorwoche - die Bundesregierung will bedürftige Schüler mit dieser Summe beim Kauf eines Laptops oder eines anderen Gerätes für den Unterricht zu Hause unterstützen.

Update, 24. April, 17.40 Uhr: Corona-Podcast von Virologe Drosten noch zweimal pro Woche

Den erfolgreichen NDR-Podcast mit dem Charité-Virologen Christian Drosten gibt es künftig noch zweimal pro Woche. Das sagte Moderatorin Korinna Hennig in der 35. Folge des "Coronavirus-Update" vom Freitag. 

Begründet wurde die weitere Verlangsamung des Rhythmus mit dem hohen Arbeitsaufwand: Drosten sagte, zu Beginn des Formats habe er viel Grundwissen vermitteln können, inzwischen brauche er für die Besprechung neuer wissenschaftlicher Studien mehr Vorbereitungszeit. Er wolle auch ein hohes Qualitätsniveau halten. Zuletzt erschien der Podcast dreimal wöchentlich, anfangs an jedem Werktag.

Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin.
Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin.  © Christophe Gateau/dpa

Update, 24. April, 17.30 Uhr: Grenzöffnung nach Frankreich in Aussicht gestellt

Das baden-württembergische Innenministerium denkt über Bedingungen nach, die Grenze nach Frankreich wieder schrittweise zu öffnen. 

Wenn sich die Lage im Elsass und Baden-Württemberg nun weiter angleicht, wenn auch in Frankreich wieder Geschäfte öffnen, können die Grenzschutzmaßnahmen Stück für Stück wieder zurückgefahren werden", sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU) der Deutschen Presse-Agentur am Freitag nach einer Telefonkonferenz mit dem Präsidenten der Region Grand Est, Jean Rottner. 

"Wir können dann beispielsweise darüber nachdenken, welche der momentan elf geschlossenen Grenzübergänge zwischen Baden-Württemberg und Frankreich vorsichtig nacheinander wieder geöffnet werden können."

Die Regeln sollten grenzüberschreitend koordiniert, die Grenzmaßnahmen an der deutsch-französischen Grenze so schnell wie möglich zurückgefahren werden, sagte der deutsche Vorsitzende der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung, Andreas Jung. 

"Besondere Grenzmaßnahmen müssen befristet bleiben, es ist Zeit für grenzüberschreitende europäische Lösungen", betonte Jung. "Als erste Schritte dazu müssen umgehend Begegnungen von Familien und Lebenspartnern ermöglicht, zusätzliche Grenzübergänge geöffnet und alle Behinderungen des Binnenmarktes beseitigt werden."

Absperrband der Polizei liegt auf der Brücke, die das saarländische Kleinblittersdorf mit dem französischen Grosbliederstroff verbindet.
Absperrband der Polizei liegt auf der Brücke, die das saarländische Kleinblittersdorf mit dem französischen Grosbliederstroff verbindet.  © Oliver Dietze/dpa

Update, 24. April, 17.20 Uhr: Chaos Computer Club gegen zentrale Datenspeicherung bei Corona-App

Der Chaos Computer Club warnt vor einer zentralen Speicherung von Daten in einer geplanten Corona-Warn-App. 

Das vom Robert Koch-Institut mit entwickelte Konzept PEPP-PT (Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing) sei nicht in der Lage gewesen, "schnell eine halbwegs funktionierende und datenschutzfreundliche Lösung zu liefern", schreibt das Netzwerk in einem auf seiner Website veröffentlichten Brief an das Bundeskanzleramt. Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" darüber berichtet.

Der Chaos Computer Club verwies auf die Schweiz und Österreich, wo die Regierungen für ähnliche Apps auf "dezentrale und transparente Konzepte" setzten. Zudem seien beim dort verfolgten Ansatz auch Google und Apple als Anbieter von Smartphone-Betriebssystemen bereit zur Kooperation.

Eine solche App würde auf das Smartphone aufgespielt. Sie kann eine - möglichst vom Gesundheitsministerium bestätigte - anonymisierte Warnung an Menschen versenden, die Kontakt zu Infizierten hatten. Das würde über einen Datenaustausch zwischen den Handys von Menschen funktionieren, die die App nutzen.

"Die Bundesregierung hat großes Vertrauen in das System, was derzeit bei Fraunhofer getestet wird", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer. Das Fraunhofer-Institut führt eine Machbarkeitsstudie zum vom Chaos Computer Club kritisierten PEPP-PT-Konzept durch. "Wichtig ist uns, dass es schnell kommt, aber dass es auch freiwillig ist und datenschutzkonform ist und unseren Vorstellungen von IT-Sicherheit entspricht." Zudem müsse es "epidemiologisch sinnvoll" sein.

Am Ende werde das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hier eine Empfehlung abgeben, sagte Demmer. "Bei einem zentralen Server, müssen Sie demjenigen vertrauen, der ihn pflegt, also in diesem Fall dann möglicherweise einer staatlichen Stelle. Bei einem dezentralen System müssen Sie Apple und Google vertrauen, die das dann pflegen."

Auf dem Bildschirm eines Smartphones ist die dp3t-App (Decentralized Privacy Preserving Proximity Tracing) geöffnet. Die Applikation, die zur Zeit in der Technischen Hochschule "Ecole polytechnique federale de Lausanne" (EPFL) getestet wird, dient der Ermittlung von Kontaktpersonen, die mit dem Coronavirus infiziert sind und könnte ein wirksames Instrument zur Bekämpfung der Ausbreitung von COVID-19 sein. Die Maßnahme soll demnächst mit Unterstützung des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit eingeführt werden.
Auf dem Bildschirm eines Smartphones ist die dp3t-App (Decentralized Privacy Preserving Proximity Tracing) geöffnet. Die Applikation, die zur Zeit in der Technischen Hochschule "Ecole polytechnique federale de Lausanne" (EPFL) getestet wird, dient der Ermittlung von Kontaktpersonen, die mit dem Coronavirus infiziert sind und könnte ein wirksames Instrument zur Bekämpfung der Ausbreitung von COVID-19 sein. Die Maßnahme soll demnächst mit Unterstützung des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit eingeführt werden.  © Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa

Update, 24. April, 17.16 Uhr: Ansturm auf Gold

Viele Anleger haben in der Corona-Krise Erspartes ins Gold angelegt. 

Das Handelshaus Pro Aurum verkaufte nach eigenen Angaben im März 6,2 Tonen Barren und Münzen, vier mal so viel wie im Vorjahresmonat, wie ein Sprecher am Freitag sagte. "Im April zeichnet sich fast auf die Unze genau die gleiche Tonnage ab", sagte der Sprecher. "Der Spiegel" hatte über den Ansturm auf das Edelmetall berichtet.

Beim Anbieter Degussa Goldhandel verfünffachten sich nach Unternehmensangaben zeitweise die Orders. "Die Nachfrage von privaten Anlegern nach physischem Gold in Form von Barren und Münzen ist seit dem Ausbruch des Coronavirus noch einmal enorm gestiegen", hieß es. Schon in den Vormonaten sei sie auf sehr hohen Niveau gewesen.

Update, 24. April, 17.09 Uhr: Luca Toni verteilt Pizzen an Rettungskräfte in Modena

Fußball-Ex-Weltmeister Luca Toni engagiert sich in seiner italienischen Heimatstadt Modena für die von der Corona-Krise am schwersten betroffenen Menschen. Als Teilhaber eines Restaurants verteilt er Pizzen unter Rettungskräften, berichtete der Ex-Profi des FC Bayern München dem Sender RTL/n-tv.

Er habe seinem Partner gesagt, er komme mit "die Pizzen zu den Jungs der Nummer 118, wo telefonisch und logistisch die Einsätze der Rettungswagen koordiniert werden, auszuteilen. Und diese Jungs machen gerade eine mehr als strapaziöse Arbeit durch", schilderte der 42-Jährige.

Für die Leute dort sei sein Erscheinen eine Riesen-Überraschung gewesen. "Wir haben dann fünf oder sechs Meter Pizza gemacht, und wir zwei haben dann diese Pizzen – mit allen Sicherheitsvorkehrungen – zu der Koordinationsstelle gebracht. Es war natürlich schön für sie zu sehen, dass auch ich diese Pizzen ausgetragen habe", berichtete er.

Mit Nationalspielern aus der Weltmeister-Mannschaft von 2006 hat Luca Toni zudem die Initiative "go fund me" gegründet. "Wir haben Gelder gesammelt, aber auch Freunde, Bekannte, jeder kann da mitmachen. Kleine Spenden von einem oder fünf Euro haben uns auch riesig gefreut - damit ist es gelungen, gerade in dieser Woche vier Rettungswagen zu kaufen, 400.000 Euro sind zusammengekommen", erzählte er. 

Diese Rettungswagen werden wir dem italienischen Roten Kreuz übergeben.

Der italienische Fußball-Ex-Weltmeister Luca Toni.
Der italienische Fußball-Ex-Weltmeister Luca Toni.  © Daniel Karmann/dpa

Update, 24. April, 17.03 Uhr: Ex-Fußballer Kempes: Stadien müssen geschlossen bleiben

Der frühere argentinische Fußballstar Mario Kempes (65) hat sich klar gegen eine schnelle Fortsetzung des Spielbetriebs in den nationalen Ligen ausgesprochen. "Ich glaube, dass es für den Fußball erst eine vernünftige Lösung geben wird, wenn das Virus verschwindet", sagte der Weltmeister von 1978 in einem Interview mit seinem Ex-Verein First Vienna FC. 

"Und damit es verschwindet, darf man jetzt nicht Fußball spielen. Die Stadien müssen geschlossen bleiben." Er könne sich nicht vorstellen, dass man die Lage im Falle von Geisterspielen kontrollieren könne.

Er sei sich sicher, dass die Vereine die Folgen des Coronavirus stark spüren werden. "Aber was sollen wir machen - wir haben nur dieses eine Leben", sagte Kempes. Der Fußball insgesamt aber werde die Krise sicher überstehen, meint der Argentinier. "Der Fußball wird nicht verschwinden, er wird nicht sterben. Auch die Stadien nicht."

Kempes spielte in seiner Karriere 43 Mal für die argentinische Nationalmannschaft und wurde mit ihr 1978 Weltmeister. Der "El Matador" genannte Stürmer wurde bei dem Turnier zudem mit sechs Treffern Torschützenkönig.

Update, 24. April, 17 Uhr: Coronavirus: Lindner fordert Entscheidungen im Wochentakt

Die geltenden Corona-Auflagen sollen erst übernächste Woche erneut auf den Prüfstand. FDP-Chef Christian Lindner kritisierte das am Freitag scharf. "Wenn Ankündigungen immer wieder kassiert werden, erschwert das die Vorbereitungen in Betrieben und geht zu Lasten des Vertrauens", sagte er am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. 

"Die Zusagen und Zeitpläne sollten mindestens eingehalten werden, besser wäre aus unserer Sicht eine wöchentliche Bewertung und Entscheidung."

Lindner reagierte damit auf eine Ankündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), dass sie mit den Ministerpräsidenten erst am 6. Mai über mögliche weitere Lockerungen sprechen werde. Erst dann sei es möglich, die Wirkung der diese Woche begonnenen Geschäftsöffnungen abzuschätzen. Ursprünglich war der kommende Donnerstag für ein solches Gespräch angepeilt.

FDP-Bundesvize Wolfgang Kubicki verlangte sogar ein sofortiges Ende bundesweit einheitlicher Corona-Auflagen. "Wenn wir feststellen, dass die Infektionswahrscheinlichkeit in Bayern etwa viermal so hoch ist wie in Schleswig-Holstein, dürfen aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht in beiden Ländern die gleichen Maßnahmen angewendet werden", sagte er dem "Donaukurier".

Christian Lindner, Fraktionsvorsitzender der FDP.
Christian Lindner, Fraktionsvorsitzender der FDP.  © Michael Kappeler/dpa

Update, 24. April, 16.51 Uhr: Möglichkeit eines "Hybrid-Bundestags" wird geprüft

Um den Bundestag auch bei einem coronabedingten Ausfall vieler Abgeordneter handlungsfähig zu halten, wird jetzt die Möglichkeit eines "Hybrid-Parlaments" geprüft. 

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble habe in einer Runde mit den Fraktionsvorsitzenden ein Modell vorgeschlagen, bei dem Abgeordnete, die nicht an einer Sitzung teilnehmen könnten, über eine Art Fernbedienung von zu Hause aus mit abstimmen dürfen, sagte FDP-Fraktionschef Christian Lindner am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Dies solle nun in einer Arbeitsgruppe mit den Parlamentarischen Geschäftsführern geprüft werden.

Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung über dieses Modell berichtet, bei dem sich das Parlament dann aus den im Plenarsaal anwesenden und den aus der häuslichen Quarantäne zugeschalteten Abgeordneten zusammensetzen würde. 

Schäuble sorgt sich seit langem um die Funktionsfähigkeit des Bundestags in der Corona-Krise, auch wenn dieser bereits die Grenze für seine Beschlussfähigkeit stark gesenkt hat. Diese ist jetzt schon gegeben, wenn mehr als ein Viertel der Abgeordneten anwesend ist. Vorher war mehr als die Hälfte nötig. 

Der CDU-Politiker hat auch ein Notparlament und reine virtuelle Sitzungen ins Gespräch gebracht. Beide Varianten erfordern aber in jedem Fall eine Grundgesetzänderung. Diese lehnen alle Fraktionen im Bundestag ab.

Wolfgang Schäuble (CDU), Bundestagspräsident, leitet die Sitzung bei der Regierungsbefragung im Plenum in Bundestag. Im Plenum müssen die Abgeordneten jeweils zwei Plätze untereinander frei halten, um den Abstandsregeln gegen die Ausbreitung des Coronavirus gerecht zu werden.
Wolfgang Schäuble (CDU), Bundestagspräsident, leitet die Sitzung bei der Regierungsbefragung im Plenum in Bundestag. Im Plenum müssen die Abgeordneten jeweils zwei Plätze untereinander frei halten, um den Abstandsregeln gegen die Ausbreitung des Coronavirus gerecht zu werden.  © Michael Kappeler/dpa

Update, 24. April, 16.42 Uhr: Lufthansa-Chef: 10.000 Mitarbeiter weniger nach der Krise

Lufthansa-Chef Carsten Spohr rechnet mit einem Abbau von 10.000 Jobs in der Corona-Krise. Die Flotte werde um etwa 100 Flugzeuge schrumpfen, sagte der Vorstandsvorsitzende am Freitag in einer internen Botschaft an die Mitarbeiter. 

Vor Ausbruch der Pandemie hatte der größte Luftverkehrskonzern Europas weltweit rund 130.000 Mitarbeiter und 760 Flugzeuge.

Spohr rechnet erst für das Jahr 2023 wieder mit einem Gleichgewicht für das Unternehmen, das dann ein anderes sein werde. "Wir waren als erste Branche von dieser weltweiten Krise betroffen und die Luftfahrt wird mit die letzte sein, die sie verlassen wird", sagte der Lufthansa-Chef.

Nach der Krise rechne das Unternehmen mit zehn Prozent niedrigeren Erlösen und einer um zehn Prozent niedrigeren Auslastung, hieß es weiterhin. Man werde jährlich über eine Milliarde Euro für Zinsen aufwenden müssen.

Lufthansa hatte am Donnerstag erklärt, dass man sich nicht mehr aus eigener Kraft aus der Corona-Krise retten könne. Es laufen Verhandlungen um milliardenschwere Staatshilfen. Dem operativen Verlust von 1,2 Milliarden Euro in den ersten drei Monaten des Jahres werde im laufenden Quartal ein noch ein höheres Minus folgen, hatte das Unternehmen angekündigt. 

Der Konzern sei absehbar nicht mehr in der Lage, den laufenden Kapitalbedarf mit weiteren Mittelaufnahmen am Markt decken zu können.

In langer Reihe stehen auf einer Landebahn des Flughafens Frankfurt Maschinen der Lufthansa, die wegen der weltweiten Corona-Pandemie derzeit außer Dienst gestellt sind.
In langer Reihe stehen auf einer Landebahn des Flughafens Frankfurt Maschinen der Lufthansa, die wegen der weltweiten Corona-Pandemie derzeit außer Dienst gestellt sind.  © Boris Roessler/dpa

Update, 24. April, 16.42 Uhr: Masken für Profis in Geisterspielen?

Im Streben um einen möglichst risikoarmen Neustart der Fußball-Bundesliga sorgt ein kurioser Vorschlag für Diskussionen.

Nach "Spiegel"-Informationen prüft das Bundesarbeitsministerium, Profis zum Schutz gegen das Coronavirus mit Gesichtsmasken spielen zu lassen. Das gehe aus einem Papier des Ministeriums als Reaktion auf das Hygienekonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) hervor, wie das Nachrichtenmagazin am Freitag berichtet. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.

Noch ruht der Ball in den Stadien - wie hier der Signal Iduna Park in Dortmund. (Symbolbild)
Noch ruht der Ball in den Stadien - wie hier der Signal Iduna Park in Dortmund. (Symbolbild)  © Bernd Thissen/dpa

Update, 24. April, 16.40 Uhr: Putin will in Corona-Krise strauchelnder Autoindustrie helfen

Der russische Präsident Wladimir Putin hat der krisengeschüttelten Autoindustrie Finanzhilfen in Aussicht gestellt. "Wenn es die Sicherheitslage zulässt, werden die Autoverkäufer zu den ersten Unternehmen gehören, die wieder öffnen werden", sagte der Kremlchef am Freitag bei einer Videokonferenz mit den Chefs der wichtigsten Autoherstellern des Landes. 

Der Verkauf liege zwar am Boden wegen der Corona-Pandemie, der Staat könne aber zum Beispiel fünf Milliarden Rubel (62,3 Millionen Euro) für den Ankauf von Erste-Hilfe-Fahrzeugen bereitstellen.

Die Corona-Krise sei für den russischen Automarkt noch schwieriger als die weltweite Finanzkrise 2008, sagte Putin weiter. Damals sei die Krise "aus dem Ausland zu uns reingeflogen, und jetzt begrenzt diese Pandemie das Geschäft innerhalb unseres Landes". Rund 300.000 Menschen seien in der russischen Autoindustrie beschäftigt und von Arbeitslosigkeit bedroht.

In einigen Bereichen sei der Verkauf in den ersten drei Aprilwochen um 95 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebrochen, sagte Sergej Kogogin, Geschäftsführer des größten russischen Lastwagenherstellers Kamaz. An dem halbstaatlichen Unternehmen ist auch der Stuttgarter Lkw-Bauer Daimler Truck AG, eine direkte Tochter von Daimler, mit 15 Prozent beteiligt. Fast alle Exportverkäufe seien gestoppt, sagte Kogogin weiter.

Der russische Automarkt solle durch Anreize wie zehn Prozent Rabatt auf Neukäufe angekurbelt werden, sagte Putin. Staatliche Unternehmen sollten noch in diesem Jahr anstehende Käufe tätigen. Zudem müsse kontrolliert werden, ob Regierung und Behörden neue Fahrzeuge anschaffen müssten. "Das dürfen dann aber auf keinem Fall ausländische Autos sein."

Wladimir Putin, Präsident von Russland, nimmt an einer Videokonferenz zum Thema "Unterstützung der Automobilindustrie" in der Residenz Novo-Ogaryovo außerhalb der Hauptstadt Moskau teil.
Wladimir Putin, Präsident von Russland, nimmt an einer Videokonferenz zum Thema "Unterstützung der Automobilindustrie" in der Residenz Novo-Ogaryovo außerhalb der Hauptstadt Moskau teil.  © Alexei Druzhinin/POOL SPUTNIK KREMLIN/AP/dpa

Update, 24. April, 16.31 Uhr: Bundesamt für Strahlenschutz: UV-Strahlung hilft nicht gegen Covid-19

Sonnenbäder sind nach Expertenangaben nicht zur Selbsttherapie von Covid-19 oder zur Vorbeugung gegen eine Infektion geeignet. 

"UV-Strahlung kann unter anderem dazu führen, dass die körpereigene Immunabwehr unterdrückt wird", sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) am Freitag. "Wer krank ist, sollte sich darum nicht der prallen Sonne aussetzen - egal bei welcher Erkrankung."

Neben den genannten negativen Folgen erhöhten ausgiebige Sonnenbäder auch das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, sagte die BfS-Sprecherin. "Auch aus diesem Grund rät das BfS von längeren ungeschützten Aufenthalten in der Sonne ab." Mehr dazu lest Ihr >>> hier.

Update, 24. April, 16.25 Uhr: Rapper Travis Scott gibt "Konzert" in Fortnite für Millionen Nutzer

Konzerte im realen Leben kann er gerade nicht geben, doch in der virtuellen Realität schauten ihm nun Millionen Menschen zu: US-Rapper Travis Scott hat mit seinem Auftritt im Videospiel Fortnite einen neuen Nutzer-Rekord aufgestellt. 

Wie Spielentwickler Epic Games via Twitter mitteilte, schauten 12,3 Millionen Menschen das In-Game-Event namens "Astronomical" in der Nacht auf Freitag.

Spielerinnen und Spieler konnten sich zu dem Event in das Online-Game einloggen. Die Show begann mit der Ankunft eines Mini-Planeten, auf dem ein bunter Freizeitpark zu sehen war. Kurze Zeit später erschien der riesige, oberkörperfreie Avatar von Travis Scott, der sich über das Spielfeld bewegte und mehrere Songs performte, was von imposanten visuellen Effekten begleitet wurde. 

Teil des komplett animierten Auftritts war auch die Premiere der Single "The Scotts" gemeinsam mit dem Rapper Kid Cudi. Insgesamt dauerte das Event rund zehn Minuten.

Für das In-Game-Event mit Travis Scott gibt es bis Sonntag weitere Termine, in denen die gleichen Songs und Animationen gezeigt werden: 24. April (16 Uhr), 25 April (6 Uhr und 17 Uhr) und 26. April (0 Uhr, jeweils deutscher Zeit).

Update, 24. April, 16.19 Uhr: Größte Rodeo-Show der Welt in Kanada abgesagt

Wegen der Corona-Pandemie ist die Landwirtschaftsausstellung Calgary Stampede, die auch als größte Rodeo-Show der Welt gilt und jedes Jahr mehr als eine Million Menschen in die zentralkanadische Stadt Calgary zieht, abgesagt worden. 

"Das ist sehr, sehr schwer", sagte der Bürgermeister von Calgary, Naheed Nenshi, in der Nacht zum Freitag. "Aber dieses Jahr, mit diesem Risiko, können wir das einfach nicht machen."

Das Spektakel war für den 3. bis 12. Juli geplant gewesen. Im vergangenen Jahr hatte der US-Akrobat Nik Wallenda die Calgary Stampede auf einem Seil in 35 Meter Höhe überquert und damit den Rekord für den längsten Spaziergang auf einem Seil in einer städtischen Gegend gebrochen.

Tyler Broussard, aus Estherwood, reitet Zastron Acres bei der Calgary Stampede 2019. Wegen der Corona-Pandemie ist die Landwirtschaftsausstellung Calgary Stampede, die auch als "größte Rodeo-Show der Welt" gilt und jedes Jahr mehr als eine Million Menschen in die zentralkanadische Stadt Calgary zieht, abgesagt worden.
Tyler Broussard, aus Estherwood, reitet Zastron Acres bei der Calgary Stampede 2019. Wegen der Corona-Pandemie ist die Landwirtschaftsausstellung Calgary Stampede, die auch als "größte Rodeo-Show der Welt" gilt und jedes Jahr mehr als eine Million Menschen in die zentralkanadische Stadt Calgary zieht, abgesagt worden.  © Jeff Mcintosh/The Canadian Press/AP/dpa

Update, 24. April, 16.16 Uhr: 57. Berliner Theatertreffen weicht ins Internet aus

Das 57. Berliner Theatertreffen weicht in diesem Jahr auf das Internet aus. Wegen der Corona-Pandemie solle das Festival in diesem Jahr nur im Netz stattfinden, teilten die Berliner Festspiele am Freitag mit. Vom 1. bis 9. Mai werden sechs der zehn für das Treffen ausgewählte Inszenierungen auf nachtkritik.de sowie auf der Online-Plattform Berliner Festspiele on Demand zur Verfügung gestellt. 

Ergänzt wird das Angebot mit einem Diskursprogramm über digitale Praxis am Theater sowie Gesprächen und der Abschlussdiskussion der Jury.

Update, 24. April, 16.12 Uhr: Südafrikas Präsident reagiert mit Ironie auf "Masken-Fiasko"

Nach einer verunglückten Masken-Demonstration im TV hat Cyril Ramaphosa, südafrikanischer Präsident, die Lacher auf seiner Seite. Zum Ende einer Rede an die Nation hatte der 67-Jährige am Vorabend vor laufenden Kameras sichtliche Probleme mit dem Anlegen seines Mundschutzes. 

Am Freitag meinte er selbstironisch bei einem Pressetermin in Johannesburg: "Allen, die gestern über mich gelacht haben, sage ich: Ich werde eine TV-Sendung starten und den Leuten beibringen, wie man eine Maske anlegt..." Seine verzweifelten Versuche mit der Maske hatten in sozialen Medien für Spott gesorgt.

Er hatte bei der Rede vorsichtige Lockerungen der Ausgangssperre erläutert. Sein Finanzminister Tito Mboweni kündigte am Freitag Kürzungen und Umschichtungen im Haushalt zur Finanzierung eines von Ramaphosa angekündigten milliardenschweren Rettungspaketes an. Es soll die verheerenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise im Lande abfedern. 

Update, 24. April, 16.05 Uhr: Warnungen nach Trumps Corona-Behandlungsideen: "Das ist gefährlich"

Auf umstrittene Äußerungen von US-Präsident Donald Trump zu möglichen Therapieansätzen gegen das Coronavirus sind eindringliche Warnungen gefolgt. 

Trump ermunterte Forscher bei einer Pressekonferenz am Donnerstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus unter anderem dazu, Möglichkeiten zu prüfen, Menschen direkt Desinfektionsmittel zu spritzen. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.

Die Katastrophenschutzbehörde des US-Bundesstaats Washington warnte die Bürger im Anschluss auf Twitter vor der Einnahme von Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln: "Machen Sie eine schlechte Situation nicht schlimmer." 

Der britische Konsumgüterkonzern Reckit Benckiser, zu dessen Marken Sagrotan gehört, erklärte am Freitag, dass Desinfektionsmittel "unter keinen Umständen" verabreicht werden sollten.

Update, 24. April, 15.56 Uhr: Niederlande wollen Deutsche an Grenze weiter von Einreise abhalten

Die Niederlande setzen ihre Kontrollen an der deutschen Grenze auch an diesem und am kommenden Wochenende fort, um Deutsche angesichts der Corona-Epidemie von unnötigen Einreisen abzuhalten. 

Die Grenzpolizei werde an ihrer Entmutigungsstrategie festhalten, teilten die Sicherheitsbehörden in der Provinz Limburg am Freitag mit. Ein Einreiseverbot besteht nicht, insofern kann die Polizei Deutsche nicht an der Weiterfahrt hindern. Die meisten Deutschen gingen aber auf die Bitte der Marechaussee-Beamten ein und machten kehrt, hieß es. Der Grenzverkehr sei auf ein Minimum zurückgegangen.

Ein besonderes Augenmerk haben die Niederlande auch auf das lange Wochenende mit dem 1. Mai, an dem Deutsche traditionell in großer Zahl Richtung Holland aufbrechen, wo der Tag kein Feiertag ist. 

Bereits seit einigen Wochen versuchen die Niederlande auch mit Warnschildern an der Grenze, Menschen von unnötigen Reisen in ihr Land abzuhalten. "Reise nicht notwendig? Bleiben Sie bitte zu Hause!", heißt es etwa auf Leuchttafeln, die an der Grenze zu Niedersachsen aufgestellt wurden.

"Reise nicht notwendig? Bleiben Sie bitte zu Hause" steht auf einer mobilen Infotafel auf der Autobahn 30 am Grenzübergang Nordhorn zwischen Deutschland und den Niederlanden. Die Grenzen zwischen Niedersachsen und den Niederlanden sind noch offen, allerdings rät die Bundespolizei den Deutschen, nicht in die Niederlande zu reisen. Die Bundespolizei kontrolliert bei der Einreise nach Deutschland etwa, ob Menschen aus Nicht-EU-Staaten einreisen wollen - das ist derzeit verboten.
"Reise nicht notwendig? Bleiben Sie bitte zu Hause" steht auf einer mobilen Infotafel auf der Autobahn 30 am Grenzübergang Nordhorn zwischen Deutschland und den Niederlanden. Die Grenzen zwischen Niedersachsen und den Niederlanden sind noch offen, allerdings rät die Bundespolizei den Deutschen, nicht in die Niederlande zu reisen. Die Bundespolizei kontrolliert bei der Einreise nach Deutschland etwa, ob Menschen aus Nicht-EU-Staaten einreisen wollen - das ist derzeit verboten.  © Friso Gentsch/dpa

Update, 24. April, 15.54 Uhr: Junges Paar in Afghanistan spendet Hochzeitsgeld

Ein afghanisches Brautpaar hat mit seinem Hochzeitsgeld Hilfsbedürftige im Land unterstützt. Ihre Hochzeit wollten Chatera Akbari und Mahdi Diwan nie groß feiern, erzählen sie der Deutschen Presse-Agentur. 

Die beiden träumten davon, Geld zu sparen und ein kleines Unternehmen zu gründen. "Die Familie wollte eine große Feier", sagt der 24 Jahre alte Bräutigam. Doch dann kam die Corona-Krise, große Veranstaltungen in der Hauptstadt Kabul wurden verboten.

So kamen sie auf eine Idee und spendeten einen Teil ihres Hochzeitsgelds vor wenigen Tagen an 40 hilfsbedürftige Familien, obwohl ihre Verwandten zunächst dagegen waren. "Es war eine gemeinsame Entscheidung und ich war froh, dass wir einigen Leuten in dieser Situation helfen konnten", erzählt die 23 Jahre alte Braut. 

Umgerechnet tausend Euro - durchschnittlich mehrere Monatsgehälter - hat das frisch verheiratete Paar vor allem an Leute gespendet, die im Zuge der Pandemie arbeitslos geworden sind.

Eine kleine Hochzeitsfeier mit etwa zehn Gästen fand vor rund einer Woche trotzdem statt. Im religiös-traditionell geprägten Afghanistan sind große Hochzeitsfeiern üblich. Das Paar hofft nun, dass andere junge Menschen dem Beispiel folgen und in der Krise anderen helfen.

Update, 24. April, 15.45 Uhr: In Israel dürfen Straßengeschäfte wieder öffnen

Die israelische Regierung lockert weiter die Auflagen in der Corona-Krise. Von Sonntag an dürften wieder alle Geschäfte außer Einkaufszentren öffnen, teilte die Regierung am Freitag mit. 

Die Zahl der Kunden in den Läden werde allerdings begrenzt. Abstandsregelungen, Hygienevorschriften sowie die Pflicht, Masken zu tragen, müssten erfüllt werden. Auch Friseure und Schönheitssalons dürften ihre Arbeit wieder aufnehmen. In Israel beginnt die Arbeitswoche am Sonntag.

Die Regeln sollen zunächst bis 3. Mai gelten. Dann werde die Möglichkeit weiterer Erleichterungen geprüft, hieß es.

Allerdings dürfen sich Bürger laut Medienberichten weiterhin ohne besonderen Grund nicht mehr als 100 Meter von ihren Häusern entfernen - bei sportlichen Aktivitäten gelten 500 Meter.

Menschen mit Mundschutz warten an einer Bushaltestelle in Tel Aviv auf den Bus. Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus' ist auch in Israel eine Maskenpflicht verhängt worden.
Menschen mit Mundschutz warten an einer Bushaltestelle in Tel Aviv auf den Bus. Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus' ist auch in Israel eine Maskenpflicht verhängt worden.  © Gideon Markowicz/JINI/XinHua/dpa

Update, 24. April, 15.43 Uhr: Gastronomen machen mit leeren Stühlen auf prekäre Lage aufmerksam

Mit dem Aufstellen Hunderter leerer Stühle an prominenten Orten in deutschen Städten haben Gastronomen am Freitag auf ihre prekäre Lage während der Corona-Krise aufmerksam gemacht. In insgesamt 80 Städten habe sich die Branche an der Aktion beteiligt, teilte der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga auf Facebook mit. Leere Stühle wurden unter anderem in Berlin, Frankfurt und Dresden aufgestellt.

Das Gastgewerbe ist vom Stillstand während der Corona-Krise besonders hart getroffen. Restaurants und Kneipen müssen weiter für unbestimmte Zeit geschlossen bleiben, um die Ausbreitung des Virus' zu verlangsamen.

Update, 24. April, 15.34 Uhr: Kita-Öffnungen: So machen's die deutschen Nachbarn

In Frankreich sollen Schulen und Kindergärten etappenweise öffnen - vieles ist aber noch unklar. Mit dem Ende der strengen Ausgangsbeschränkungen in der Woche ab dem 11. Mai sollen etwa die älteren Kinder wieder in den Kindergarten dürfen. Es sind dann aber nur kleine Gruppen erlaubt. 

Die Jüngeren - also zwischen drei und vier Jahren - sollen dann spätestens im Juni wieder in die Kita gehen. Hier soll es dann Gruppen mit weniger als zehn Kindern geben. Auch die Krippen sollen ab 11. Mai schrittweise wieder öffnen. Die Details sind allerdings noch nicht bekannt.

In Belgien wollte der Nationale Sicherheitsrat am Freitag über das weitere Vorgehen beraten. Die Regionen bereiten Pläne vor, wonach die Schulen den Unterricht in Teilen am 15. oder 18. Mai wieder anfahren sollen. Die Vorschulklassen (entsprechend den deutschen Kitas) kämen demnach erst später dran - dafür gibt es noch kein Datum. 

Auch die Pläne zum Schulanfang würden aber erst am Freitag beschlossen. Derzeit gibt es Notbetreuung für Kinder von Eltern mit systemrelevanten Berufen; das wird aber nur wenig genutzt.

Die Kitas öffnen in den Niederlanden am 11. Mai wieder. Das Reichsinstitut für die Volksgesundheit begründet die Lockerung damit, dass die Gesundheitsrisiken für Kinder sehr beschränkt sind und diese untereinander den 1,5-Meter-Abstand nicht einhalten müssen und gegenüber Erwachsenen nur, wenn das möglich ist.


Die Regelungen zur Kita-Notbetreuung oder sogar -Schließung sind europaweit unterschiedlich gelöst.
Die Regelungen zur Kita-Notbetreuung oder sogar -Schließung sind europaweit unterschiedlich gelöst.  © Julian Stratenschulte/dpa

In Dänemark sind die Kinderkrippen, Kindergärten und Schulen bis zur fünften Klasse seit vergangenem Mittwoch wieder geöffnet. Sie waren fast einen Monat lang zu. 

In Polen bleiben alle Krippen und Kitas sowie Schulen und Unis bis zum 24. Mai geschlossen. Die epidemiologischen Bedingungen ließen eine Wiedereröffnung noch nicht zu, sagte Bildungsminister Dariusz Piontkowski am Freitag in Warschau. 

Die Regierung von Tschechien hingegen hat eine flächendeckende Schließung der Kindergärten anders als bei Schulen nie angeordnet, sondern nur empfohlen. Manche bieten einen Notbetrieb an, die meisten sind aber geschlossen. Wann wieder geöffnet wird, entscheiden die Betreiber, in der Regel die Kommunen - im westböhmischen Pilsen (Plzen) zum Beispiel am 25. Mai. 

In Österreich sind Kitas wie auch die Schulen die ganze Zeit grundsätzlich für jene Kinder geöffnet, die nicht anders betreut werden können. Am Dienstag hieß es, dass trotz der weiteren Lockerungen ab Mai für die Kindergärten keine neuen Regelungen notwendig wären. Eine Debatte gibt es aber dennoch.

Auch in der Schweiz sind die Kindertagesstätten flächendeckend gar nicht geschlossen worden. Damit sollte ebenfalls sichergestellt werden, dass Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen weiterarbeiten konnten. Einzelne Kantone konnten aber etwas anderes anordnen oder empfehlen.

Update, 24. April, 15.29 Uhr: Längerer Lockdown würde Optikindustrie schwer treffen

Die Augenoptikindustrie in Deutschland rechnet bei einem längeren Corona-Lockdown einer Umfrage zufolge mit deutlichen Umsatzeinbußen.

Würde die Wirtschaft von Juni an wieder hochgefahren, gehen die Unternehmen von einem durchschnittlichen Rückgang von 23 Prozent aus, wie aus einer am Freitag in Berlin veröffentlichten Umfrage des Industrieverbands Spectaris hervorgeht. Ginge der Lockdown noch bis August, rechnet die Industrie demnach mit Einbußen von 34 Prozent.

Zwar sind Optiker als Absatzmarkt der Industrie von den Zwangsschließungen ausgenommen. Dennoch wirke sich die verringerte Zahl an Menschen in den Innenstädten auch auf ihr Geschäft aus, hieß es vom Verband zur Begründung.

In der Corona-Krise haben der Umfrage zufolge bereits 80 Prozent der Hersteller augenoptischer Güter Kurzarbeit angemeldet. Besonders betroffen seien zudem die Hersteller von Fototechnik und Ferngläsern. Wegen der Reise- und Freizeiteinschränkungen sei die Kauflust auf ihre Produkte gebremst.

Ein Mann sitzt auf der Optik- und Brillenmesse Opti hinter einem Phoropter, einem augenoptischen Gerät zur Ermittung von Fehlsichtigkeiten und zur Anpassung von Brillengläsern.
Ein Mann sitzt auf der Optik- und Brillenmesse Opti hinter einem Phoropter, einem augenoptischen Gerät zur Ermittung von Fehlsichtigkeiten und zur Anpassung von Brillengläsern.  © picture alliance / dpa

Update, 24. April, 15.21 Uhr: Sozialverbands-Chefin fordert Wiedereröffnung von Kitas

Der Sozialverband VdK pocht in der Corona-Krise auf eine Wiedereröffnung auch von Kitas und Spielplätzen. 

"Die Kitas müssen wieder öffnen. Weitere Wochen der Isolation ohne die Möglichkeit, Gleichaltrige zu treffen und mit ihnen zu spielen, sind inakzeptabel", erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Freitag. "Kinder brauchen andere Kinder."

Dabei müssten die Kitas genau wie die Schulen Schutzkonzepte entwickeln. Bentele schlug vor, den Kita-Betrieb mit einem Drittel der Normalkapazität wieder aufzunehmen. Es seien auch Kleingruppen im zeitlich versetzten Schichtbetrieb denkbar, so dass die Kinder zwei Mal die Woche die Möglichkeit hätten, ihre Freundinnen und Freunde zu treffen und mit ihnen zu spielen.

"Das gibt Eltern die Chance, wieder geregelt zu arbeiten." Auch Betreuungsgemeinschaften unter Nachbarn müssten erlaubt werden. Zudem forderte Bentele Konzepte, wie Spielplätze unter Wahrung der Sicherheitsabstände wieder geöffnet werden können.

Ein Kind spielt in einer Kindertageseinrichtung in Düsseldorf. Wann wieder alle Kinder in die Kita dürfen, ist derzeit unklar.
Ein Kind spielt in einer Kindertageseinrichtung in Düsseldorf. Wann wieder alle Kinder in die Kita dürfen, ist derzeit unklar.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 24. April, 15.17 Uhr: Verstöße gegen Maskenpflicht können in Bayern bis zu 5000 Euro kosten

Die Kontrolle der Maskenpflicht im Nahverkehr und Geschäften sowie das Sanktionieren von Verstößen wird von der kommenden Woche an in den Ländern ganz unterschiedlich gehandhabt. Das Land Bayern will nach einem überarbeiteten Bußgeldkatalog Verstöße mit bis zu 5000 Euro ahnden. 

Dagegen hatte das Land Berlin vor wenigen Tagen erklärt, es werde das Einhalten der Pflicht zunächst nicht kontrollieren und sehe vorerst auch keine Strafen bei Verstößen vor. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.

Mutter und Tochter (fast) im Partnerlook und beide sind mit selbst genähten Mundschutz-Masken beim Einkaufen unterwegs.
Mutter und Tochter (fast) im Partnerlook und beide sind mit selbst genähten Mundschutz-Masken beim Einkaufen unterwegs.  © Christian Charisius/dpa

Update, 24. April, 15.12 Uhr: ProFans: Kein Riss durch die Fanszenen - Geisterspiele "gruslig"

Das Bündnis ProFans hat erneut Kritik an der Deutschen Fußball Liga und dem Deutschen Fußball-Bund geübt und einer angeblichen Spaltung unter den Fans widersprochen. 

Medienberichte über derartige Differenzen entbehrten "jeder Grundlage" heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme. Vielmehr teilten die bei ProFans angeschlossenen Gruppen die Kritik der "Fanszenen Deutschlands". Diese hatten sich eindringlich gegen Geisterspiele ausgesprochen und wie die Fan-Organisation "Unsere Kurve" einen Kulturwandel des Profigeschäfts gefordert.

"Die Schnittmenge zwischen den bei ProFans und "Fanszenen Deutschlands" organisierten Gruppen ist erheblich, die Standpunkte werden breit geteilt", wird ProFans-Sprecher Sig Zelt in der Mitteilung zitiert. "Die allermeisten jener Fans, die trotzdem aus Angst um das Überleben ihres Vereins – und nur deswegen – Spiele ohne Publikum tolerieren werden, finden sie dennoch gruslig."

Wichtiger als die Diskussion um eine Saisonfortsetzung vor leeren Stadionrängen ist für ProFans "der Blick in die Zukunft". Es müsse ein generelles Umdenken stattfinden. "Um es mit aller Deutlichkeit zu sagen: DFB und DFL werden sich nicht daran messen lassen müssen, ob Deutschland Europameister wird oder in den nächsten Jahren ein deutscher Verein die Champions League gewinnt", heißt es im Statement. 

"Die Frage der Zukunft ist, ob der Fußball weiterhin solvente Investoren und deren Kapital anbetet oder vielmehr dem Willen und den Vorstellungen der Massen folgt, die ihn tragen. Für Letzteres den Rahmen zu setzen - genau das ist die Aufgabe von DFB und DFL."

Update, 24. April, 15.07 Uhr: Unmut über Corona-Schutzmaßnahmen in der Slowakei steigt

In der Slowakei haben Rentner und Oppositionsvertreter dagegen protestiert, dass ältere Menschen wegen verschärfter Corona-Schutzmaßnahmen nur zu bestimmten Zeiten einkaufen dürfen. 

An diesem Samstag gilt erstmals ein Verbot für über 65 Jahre alte Menschen, am Wochenende einzukaufen. Auch an Arbeitstagen dürfen sie schon seit Mittwoch (22. April) nur an Vormittagen von 9 bis 11 Uhr Lebensmittelläden und andere Geschäfte mit Ausnahme von Apotheken und Tankstellen betreten.

Nachdem Rentnerverbände die strenge Regel als Diskriminierung kritisiert hatten, drohte die sozialdemokratische Opposition am Freitag eine Verfassungsklage an. Reservierte "Senioren-Öffnungszeiten" hatte die seit 21. März amtierende Vier-Parteien-Koalition des konservativen Regierungschefs Igor Matovic schon kurz nach Amtsantritt eingeführt. Damals war die Regelung allerdings noch weniger streng und hatte eher empfehlenden Charakter.

Seit Mittwoch gilt ein Vier-Phasen-Plan, mit dem die Regierung nacheinander Geschäfte und öffentliche Einrichtungen öffnen will. Zugleich mit der Lockerung des Wirtschaftslebens schränkte sie aber die Freiheiten einzelner Personengruppen stärker ein. 

Neben den als besonders gefährdet geltenden älteren Menschen betrifft das vor allem sogenannte Pendler, von denen nach Ansicht der Regierung eine besondere Ansteckungsgefahr ausgeht. Tausende Pendler wehren sich derzeit mit einer Internet-Petition dagegen, dass sie ab 1. Mai regelmäßige Corona-Tests nachweisen sollen.

Ein Mann trägt eine Gasmaske zur Unterführung am Hodzovo-Platz in Bratislava, um sich vor dem Coronvirus zu schützen.
Ein Mann trägt eine Gasmaske zur Unterführung am Hodzovo-Platz in Bratislava, um sich vor dem Coronvirus zu schützen.  © Martin Baumann/TASR/dpa

Update, 24. April, 15.02 Uhr: EU-Parlament beherbergt 100 notleidende Frauen

100 notleidende Frauen ziehen wegen der Corona-Krise nächste Woche ins Brüsseler Europaparlament. 

"In diesen schwierigen Zeiten haben die Institutionen die Pflicht, Solidarität zu zeigen und denjenigen zu helfen, die an unseren Standorten von sozialer Ausgrenzung bedroht sind", sagte Parlamentspräsident David Sassoli am Freitag. Er dankte der Brüsseler Einrichtung Samusocial, mit der das Parlament zusammenarbeitet.

Die Frauen sollen den Angaben zufolge von kommendem Mittwoch an im Helmut-Kohl-Gebäude des Parlaments untergebracht werden. 

Schon jetzt werden in einem anderen Parlamentsgebäude in Brüssel täglich 1000 Mahlzeiten täglich gekocht. Sie sind für Bedürftige, aber auch für Mitarbeiter des Gesundheitswesens. 

Am Straßburger Standort des Parlaments sollen künftig 500 Mahlzeiten täglich zubereitet werden. Außerdem soll dort ein Zentrum für Coronavirus-Tests und Beratung entstehen. Einer Sprecherin zufolge wird es Mitte Mai eröffnen.

Update, 24. April, 14.59 Uhr: Erste "Mini-Gottesdienste" in Sachsen

In Sachsen sind nach der wochenlangen Zwangspause wegen der Corona-Pandemie die ersten "Mini-Messen" mit beschränkter Teilnehmerzahl gefeiert worden. Evangelische und katholische Gemeinden erwarten zu den Sonntagsmessen und -Gottesdiensten einen gewissen Andrang. 

Die Landeskirche und die Bistümer Dresden-Meißen und Görlitz verbinden die seit vergangenen Montag gewährte Lockerung mit Schutzkonzepten und der Hoffnung auf die Rückkehr zur Normalität. Dazu gehören klar definierte Plätze mit 1,50 Meter Mindestabstand in der Kirchenbank, weder Weihwasser noch Berührungen sowie zuweilen sogar Mund-Nase-Schutz.

Update, 24. April, 14.54 Uhr: Australischer Chefmediziner gegen Alltagsmasken

Der Chefmediziner der australischen Regierung, Brendan Murphy, rät in der Corona-Krise von den Behelfsmasken im Alltag ab. 

"Wir sagen noch mal, dass sie nicht empfohlen sind. Wir haben eine Zahl von sehr wenigen (Virus-)Fällen, und diese Masken sind oft von nicht besonders guter Qualität", sagte Murphy am Freitag bei einer Pressekonferenz mit Premierminister Scott Morrison.

Murphy wiederholte ein altes Argument in der Debatte um nicht-medizinische Masken: Sie vermitteln seinen Worten nach ein falsches Gefühl der Sicherheit und führen dazu, dass sich die Menschen nicht an die Abstandsgebote halten. Also würden Masken für die Allgemeinheit nicht empfohlen. "Das haben wir während der Pandemie immer wieder gesagt."

In Australien wurden bislang rund 6670 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 gemeldet, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Wie Neuseeland ist es auch Australien bisher gelungen, die Kurve der Infektionen relativ niedrig zu halten.

Brendan Murphy, Medizinchef der Australischen Regierung.
Brendan Murphy, Medizinchef der Australischen Regierung.  © Lukas Coch/AAP Pool/dpa

Update, 24. April, 14.30 Uhr: Formel-1-Auftakt mit zwei Rennen in Österreich wird konkreter

Der Formel-1-Auftakt nach der Corona-Zwangspause nimmt laut Red Bulls Motorsport-Berater Helmut Marko konkretere Formen an. 

Wie der 76-Jährige dem österreichischen Radiosender Ö3 bestätigte, könnten alle behördlichen Auflagen für Geisterrennen in Spielberg schon jetzt erfüllt werden. 

Geplant seien "zwei Rennen, jeweils am Sonntag, den 5. und den 12. Juli", sagte Marko. Nur eine zweite Corona-Infektionswelle könne diese Pläne angeblich noch verhindern. Zuvor hatte auch die BBC schon von einem möglichen ersten Grand Prix des Jahres auf dem Kurs in Österreich berichtet.

Gemeinsam mit den Formel-1-Organisatoren sei ein Konzept mit weniger als 2000 anwesenden Personen ausgearbeitet worden. Laut Ö3-Angaben seien keine Fans und keine Journalisten zugelassen. Alle Teammitglieder müssten negativ auf Corona getestet werden.

Grand Prix von Österreich, 1. Freies Training am 28. Juni 2019: Charles Leclerc (li.) aus Monaco vom Team Scuderia Ferrari und Valtteri Bottas aus Finnland vom Team Mercedes AMG Petronas Motorsport in Aktion. ^
Grand Prix von Österreich, 1. Freies Training am 28. Juni 2019: Charles Leclerc (li.) aus Monaco vom Team Scuderia Ferrari und Valtteri Bottas aus Finnland vom Team Mercedes AMG Petronas Motorsport in Aktion. ^  © Photo4/Lapresse/Lapresse via ZUMA Press/dpa

Update, 24. April, 14.24 Uhr: Beachvolleyball-WM erst wieder 2022

Die nächste Beachvolleyball-Weltmeisterschaft wird es erst im Sommer 2022 geben. Das teilte der Weltverband FIVB nach einer Vereinbarung mit dem Gastgeberland Italien mit. Das WM-Turnier sollte im September 2021 in Rom stattfinden. 

Durch die Auswirkungen der weltweiten Corona-Krise und die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio auf 2021 sollen die besten Beachvolleyballer der Welt ihre Champions erst im Juni 2022 in Rom ermitteln. Das Turnier soll im monumentalen Foro Italico ausgetragen werden.

Update, 24. April, 14.18 Uhr: Merkel will Störungen in europäischen Lieferketten verringern

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich für ein gemeinsames Vorgehen in Europa ausgesprochen, um Störungen insbesondere in europäischen Lieferketten zu minimieren. 

Dies teilte Regierungssprecher Steffen Seibert nach einer Videokonferenz Merkels und mehrerer Bundesminister mit Spitzenverbänden der Wirtschaft und Gewerkschaften über die Lage in der Corona-Krise mit.

Im Fokus standen demnach Herausforderungen von besonders betroffenen Branchen wie etwa dem Einzelhandel, dem Gastgewerbe aber auch von Teilen der Industrie. Merkel habe am Freitag auf die umfangreichen Rettungspakete verwiesen, die die Bundesregierung zur Unterstützung der Wirtschaft und zum Erhalt von Arbeitsplätzen auf den Weg gebracht habe. 

Ein weiteres Thema seien "geeignete wirtschaftspolitische Maßnahmen" gewesen, die helfen könnten, das Wiederanlaufen der Wirtschaft in Deutschland und Europa zu unterstützen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), nimmt an einer Pressekonferenz nach der Videokonferenz des Europäischen Rats teil.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), nimmt an einer Pressekonferenz nach der Videokonferenz des Europäischen Rats teil.  © Michael Kappeler/dpa-pool/dpa

Update, 24. April, 14.11 Uhr: Mit Geisterspielen: Südkoreas Fußball-Saison startet am 8. Mai

Mehr als zwei Monate nach dem geplanten Starttermin geht in Südkorea die Fußballsaison los. Die K-League beginnt am 8. Mai wegen der Corona-Pandemie allerdings mit Geisterspielen, teilte die oberste Liga am Freitag mit. 

Zumindest die ersten Runden sollen vor leeren Rängen stattfinden, die Saison wurde von 38 auf 27 Spieltage verkürzt.

Wegen des Ausbruchs des Coronavirus war der für den 29. Februar geplante Saisonstart der ersten und zweiten Liga in Südkorea fünf Tage zuvor verschoben worden. In der K-League spielen zwölf Mannschaften.

Vor Geisterkulisse startet der Südkoreas Fußball-Saison am 8. Mai.
Vor Geisterkulisse startet der Südkoreas Fußball-Saison am 8. Mai.  © Kathrin Brunnhofer/dpa

Update, 24. April, 13.58 Uhr: Familienbesuche sollen über Grenzen möglich bleiben

Trotz der Reisebeschränkungen in der Corona-Krise sollen Familienbesuche auch über Grenzen hinweg möglich bleiben. Das erklärte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Freitag in Berlin. 

Es habe in den vergangenen Wochen schwierige Einzelfälle gegeben, die sich stark auf das Familienleben ausgewirkt hätten - etwa wenn Ehegatten sich besuchen wollten oder Eltern ihr Kind.

Auch die Pflege von Angehörigen oder die Begleitung zu Arztterminen sind nach Angaben des Innenministeriums nun als Einreisegründe festgehalten. 

Mehr Infos >>> hier.

Update, 24. April, 13.35 Uhr: FTI verlängert Reisestopp bis Mitte Mai

Der Reiseveranstalter FTI verlängert den Stopp aller Reisen bis zum 15. Mai. 

Damit reagiere man auf die aktuelle Situation und die Einschätzung der Bundesregierung zur Urlaubsplanung, teilte das Münchner Unternehmen am Freitag mit. Man wolle den Kunden Planungssicherheit bieten.

Entscheidendes Datum ist der Tag der Abreise. "Gäste, deren Urlaub damit leider nun nicht mehr stattfinden kann, erhalten in den kommenden Tagen schriftlich von uns alle Informationen zur Stornierung", sagte FTI-Chef Dietmar Gunz. 

Zuletzt hatte FTI die Grenze für den Reisestopp am vergangenen Mittwoch auf den 3. Mai verschoben.

Das Logo des Reiseveranstalters FTI-Touristik vor einem Reisebüro.
Das Logo des Reiseveranstalters FTI-Touristik vor einem Reisebüro.  © picture alliance / dpa

Update, 24. April, 13.07 Uhr: Gottesdienste in Bayern ab 4. Mai unter Auflagen wieder erlaubt

Unter strengen Auflagen sollen öffentliche Gottesdienste in Bayern ab dem 4. Mai trotz der andauernden Corona-Krise wieder erlaubt sein. 

Dies teilte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Freitag am Rande einer Landtagssitzung in München mit.

Eine Frau mit Mundschutz verfolgt einen Gottesdienst in der ansonsten fast menschenleeren St. Matthäuskirche.
Eine Frau mit Mundschutz verfolgt einen Gottesdienst in der ansonsten fast menschenleeren St. Matthäuskirche.  © Sven Hoppe/dpa

Update, 24. April, 12.52 Uhr: Polen lässt Schulen und Universitäten bis zum 24. Mai geschlossen

Als Schutz vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus verlängert Polen die Schließung von Kindergärten, Schulen und Universitäten bis zum 24. Mai. 

Die epidemiologischen Bedingungen ließen eine Wiedereröffnung noch nicht zu, sagte Bildungsminister Dariusz Piontkowski am Freitag in Warschau. Das schriftliche Abitur werde in diesem Jahr am 8. Juni beginnen, die mündlichen Prüfungen entfallen. Für die Schüler aller Schulformen soll es weiterhin Fernunterricht geben.

Polen hatte Mitte März alle Bildungseinrichtungen geschlossen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Freitag gibt es in dem Land bislang 10 759 nachgewiesene Coronavirus-Fälle, 463 Menschen mit dem Virus starben.

Update, 24. April, 12.47 Uhr: Bund: Inzwischen mehr als 100 Millionen neue Schutzmasken

Angesichts der Corona-Epidemie ist weiterer Nachschub an Schutzausstattung für das medizinische Personal über den Bund beschafft worden. 

Insgesamt seien inzwischen 108 Millionen Schutzmasken nach Deutschland gekommen und zum großen Teil verteilt worden, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Berlin mit. Solches Material ist weltweit knapp. Die Bundesregierung war deswegen im März in eine ergänzende zentrale Beschaffung eingestiegen und hat auch regelmäßige Luftfrachtkapazitäten ins wichtige Herstellerland China reserviert. 

Für eine Inlands-Produktion sind Anreize geplant.

Update, 24. April, 12.40 Uhr: Schauspielerin Katja Riemann: Wir Künstler sind auch systemrelevant

Schauspielerin Katja Riemann ("Fack ju Göthe") hat die Bedeutung von Künstlern in Zeiten der Corona-Krise betont. "Es sind Künstler, die momentan die Menschen im Netz unterhalten und aufbauen. 

Mit Lesungen, mit Videos, mit Kunst, mit Tanz", sagte die 56-Jährige am Rande des Kunstprotests der Klimabewegung Fridays for Future am Freitag vor dem Bundestag. Für sie sei es daher unverständlich, dass Künstler nicht zu den systemrelevanten Gruppen zählten.

Nach eigenen Angaben ist Riemann wie viele andere Künstler aufgrund der Corona-Pandemie aktuell arbeitslos. "Der Film, den wir im Begriff waren zu drehen, wurde eingestellt", sagte sie. 

Auch am Berliner Gorki Theater könne sie zurzeit natürlich nicht spielen.

Katja Riemann, Schauspielerin, nimmt mit einem Plakat mit der Aufschrift "#LeaveNoOneBehind" am alternativen Klimastreik von Fridays for Future auf der Reichstagswiese teil.
Katja Riemann, Schauspielerin, nimmt mit einem Plakat mit der Aufschrift "#LeaveNoOneBehind" am alternativen Klimastreik von Fridays for Future auf der Reichstagswiese teil.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 24. April, 12.30 Uhr: Wirbel um Medikament für Corona-Patienten - erste Hoffnungszeichen

Frühe Studiendaten zur Therapie der Lungenkrankheit Covid-19 mit dem Medikament Remdesivir haben für Wirbel gesorgt. Die Wirkung des ursprünglich gegen Ebola entwickelten US-Präparats wird derzeit weltweit untersucht. 

Kurzzeitig führten Medienberichte zu Aufruhr, nach denen das Mittel keinen Erfolg brachte. Hersteller wie Mediziner warnen nun vor voreiligen Schlüssen. Das Medikament habe bei Patienten in der München Klinik Schwabing erste Erfolge gebracht, sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der dortigen Klinik für Infektiologie.

Nach zurückhaltenden Schätzungen habe die Hälfte seiner Patienten profitiert, sagte Wendtner. Es sehe danach aus, dass schwer Erkrankte früher von den Beatmungsmaschinen genommen werden könnten.

Am Donnerstag kam es zu einer überraschenden Veröffentlichung, nach der eine chinesische Studie mit Remdesivir enttäuschende Ergebnisse gebracht haben soll. Medien beriefen sich auf ein auf der Seite der Weltgesundheitsorganisation WHO veröffentlichtes Dokument - das aber rasch wieder entfernt wurde.

Die US-Herstellerfirma Gilead Sciences wies die Berichte zurück. Es habe keine Genehmigung zur Veröffentlichung gegeben. Die Studie sei aufgrund geringer Beteiligung vorzeitig abgebrochen worden, daher seien keine statistisch aussagekräftigen Schlussfolgerungen möglich. 

"Insofern sind die Studienergebnisse nicht schlüssig, obwohl Trends in den Daten einen potenziellen Nutzen für Remdesivir nahe legen, insbesondere bei Patienten, die früh in der Krankheit behandelt werden." Ergebnisse weltweiter Studien erwarte man Ende Mai. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.

Eine Ampulle des Medikamentes Remdesivir.
Eine Ampulle des Medikamentes Remdesivir.  © Ulrich Perrey/dpa-POOL/dpa

Update, 24. April, 12.15 Uhr: Sozialverband-Chefin fordert Öffnung von Kitas

Der Sozialverband VdK pocht in der Corona-Krise auf eine Wiedereröffnung auch von Kitas und Spielplätzen. "Die Kitas müssen wieder öffnen. Weitere Wochen der Isolation ohne die Möglichkeit, Gleichaltrige zu treffen und mit ihnen zu spielen, sind inakzeptabel", erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Freitag in einer Mitteilung. "Kinder brauchen andere Kinder."

Dabei müssten die Kitas genau wie die Schulen Schutzkonzepte entwickeln. Bentele schlug vor, den Kita-Betrieb mit einem Drittel der Normalkapazität wieder aufzunehmen. 

Es seien auch Kleingruppen im zeitlich versetzten Schichtbetrieb denkbar, so dass die Kinder zwei Mal die Woche die Möglichkeit hätten, ihre Freundinnen und Freunde zu treffen, mit ihnen zu spielen.

"Das gibt Eltern die Chance, wieder geregelt zu arbeiten." Auch Betreuungsgemeinschaften unter Nachbarn müssten erlaubt werden. Zudem forderte Bentele Konzepte, wie Spielplätze unter Wahrung der Sicherheitsabstände wieder geöffnet werden können.

"Kinder haben das Recht auf soziale Kontakte, Bildung und Aufwachsen in Gesundheit. Wir dürfen die Schwächsten der Gesellschaft nicht weiter sozial isolieren!" Der Sozialverband VdK hat eigenen Angaben nach mehr als zwei Millionen Mitglieder.

Ein Kind spielt in einer Kindertageseinrichtung in Düsseldorf.
Ein Kind spielt in einer Kindertageseinrichtung in Düsseldorf.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 24. April, 12 Uhr: Verstoß gegen Maskenpflicht kann in Bayern 5000 Euro kosten

Verstöße gegen die Mundschutzpflicht zum Schutz vor Ansteckungen mit dem Coronavirus können in Bayern bis zu 5000 Euro kosten. Das geht aus dem aktualisierten Bußgeldkatalog hervor, der der Deutschen Presse-Agentur in München vorliegt. 

Demnach werden bei fehlendem Mund-Nase-Schutz in Bussen, Bahnen und Geschäften 150 Euro fällig. Darüber hatte auch die "Passauer Neue Presse" (Freitag) berichtet. Besonders teuer wird es für Ladenbesitzer, die nicht sicherstellen, dass ihr Personal eine Mund-Nasen-Bedeckung trägt: Hierfür sieht der Bußgeldkatalog eine Zahlung von 5000 Euro vor.

Im Kampf gegen das Coronavirus wollen mittlerweile alle Bundesländer auf eine Maskenpflicht in Teilen des öffentlichen Lebens setzen. 

In Bayern beginnt diese ab Montag im Öffentlichen Personennahverkehr und in Geschäften - ab einem Alter von sechs Jahren. Es reicht das Tragen eines Schals oder eines eng anliegenden Tuchs.

Update, 24. April, 11.50 Uhr: Innenminister droht Schweden mit Schließung von Restaurants

Wegen der Missachtung der Empfehlungen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus droht Schwedens Regierung den bislang geöffneten Gaststätten in Stockholm mit der Schließung. 

Restaurants und Straßencafés in der Hauptstadt sollten von nun an intensiver überprüft werden, ob sie die Empfehlungen der nationalen Gesundheitsbehörde einhielten, sagte Innenminister Mikael Damberg am Freitag auf einer Pressekonferenz.

Bei den Maßgaben der Behörde handele es sich nicht um Ratschläge, sondern um Richtlinien, die befolgt werden sollten. "Ansonsten werden diese Betriebe geschlossen", machte Damberg klar.

In Schweden gelten zwar deutlich freizügigere Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus, weshalb unter anderem Kneipen, Restaurants und Cafés weiter geöffnet sein dürfen. 

Behörden und Regierung hatten jedoch dringend darum gebeten, dass die Lokale ausreichend Abstand zwischen ihren Gästen gewährleisten und ihre Kunden nur am Tisch bedienen sollten. 

Ungeachtet dessen hatte es Medienberichten zufolge am Wochenende dichten Andrang in verschiedenen Bars und Restaurants in Stockholm gegeben. Auch alle weiteren schwedischen Kommunen hat die Regierung nun damit beauftragt, über die Kontrollen in den Lokalen Bericht zu erstatten.

Die Menschen sitzen im Stadtzentrum in Stockholm auf der Terrasse eines Restaurants.
Die Menschen sitzen im Stadtzentrum in Stockholm auf der Terrasse eines Restaurants.  © Anders Wiklund/AP/TT NEWS AGENCY/dpa

Update, 24. April, 11.40 Uhr: Bundesliga-Neustart mit Maskenpflicht oder Dauer-Quarantäne im Hotel?

Das Bundesarbeitsministerium prüft nach "Spiegel"-Informationen die Möglichkeit, Profis bei einem Neustart der Fußball-Bundesliga mit Gesichtsmasken spielen zu lassen. 

Das gehe aus einem Papier des Ministeriums als Reaktion auf das Hygienekonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) hervor, berichtete der "Spiegel" am Freitag. Ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums bestätigte auf Nachfrage, dass es ein solches Papier gebe, verwies aber darauf, dass es sich lediglich um einen ersten Entwurf auf Arbeitsebene handele.

Demnach sollen Spieler und Schiedsrichter während der Partien einen Mund-Nasen-Schutz nach medizinischen Standards tragen. Diese dürften während des Spiels nicht verrutschen, ansonsten müsse das Spiel sofort unterbrochen werden. 

Alle 15 Minuten solle es zudem eine Spielunterbrechung geben, damit die Masken ausgetauscht werden könnten. Laut DFB-Chefmediziner Tim Meyer gibt es in der von ihm geleiteten Task Force dazu keine entsprechenden Überlegungen.

Auf die Frage, ob in der Expertengruppe erwogen wurde, dass Spieler Masken tragen und nicht nur die Torhüter Handschuhe, antwortete Meyer in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur: "Nein. Prämisse war: Auf dem Platz bleibt alles unverändert. Es gab auch Vorschläge wie den, dass Spieler in der Freistoßmauer Abstand voneinander halten sollten. Da würden die Zuschauer den Fußball jedoch nicht mehr als authentisch empfinden. Wenn Spieler mit Masken spielen würden, das fände aus meiner Sicht keine Akzeptanz."

In dem Ministeriumsentwurf wird laut "Spiegel" alternativ eine Dauer-Quarantäne für alle am Spielbetrieb beteiligten Personen bis zum Ende der Saison vorgeschlagen. Die Isolation könne beispielsweise in ausreichend großen Hotels stattfinden.

Müssen die Profis auf dem Platz Masken tragen oder alternativ bis Ende der Saison unter Dauer-Quarantäne in ein Hotel gesteckt werden?
Müssen die Profis auf dem Platz Masken tragen oder alternativ bis Ende der Saison unter Dauer-Quarantäne in ein Hotel gesteckt werden?  © Julian Stratenschulte/dpa

Update, 24. April, 11.30 Uhr: Maas warnt vor zweiter Corona-Welle - Kein normaler Sommerurlaub!

Bundesaußenminister Heiko Maas hat für einen sehr vorsichtigen Lockerungskurs bei den Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus plädiert, um eine zweite Welle der Pandemie zu verhindern. 

"Wir werden sehr, sehr vorsichtig mit den Lockerungen umgehen. Alles, was wir vermeiden wollen, ist eine zweite Welle, die uns deutlich härter treffen wird, sowohl gesundheitlich als auch wirtschaftlich", sagte der SPD-Politiker am Freitag nach einem Gespräch mit seiner schwedischen Kollegin Ann Linde in Berlin. "Das wollen wir unter allen Umständen vermeiden."

Maas bekräftigte, dass er nicht mit einer normalen Sommerurlaubssaison in diesem Jahr rechne. "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt müssen wir davon ausgehen, dass es einen Sommerurlaub, wie wir ihn kennen, in diesem Jahr nicht geben wird", sagte er. 

In Deutschland gilt eine weltweite Reisewarnung für Touristen bis zum 3. Mai. Ende April soll entschieden werden, wie es damit weitergeht.

Bundesaußenminister Heiko Maas.
Bundesaußenminister Heiko Maas.  © Bildmontage: Kay Nietfeld/dpa/picture alliance/dpa

Update, 24. April, 11.25 Uhr: Corona-Regeln gebrochen: Strände bei Sydney wieder dicht

Im Großraum der australischen Küstenmetropole Sydney sind drei Strände wenige Tage nach ihrer Öffnung wieder geschlossen worden, weil sich die Menschen nicht an die Corona-Regeln gehalten haben. 

Der Vorort Randwick hatte erst am Montag Besucher wieder zugelassen - unter der Bedingung, dass nur Sport erlaubt ist und sich nicht mehr als zwei Menschen versammeln. Aber das klappte nicht. 

Am Freitag wurden die Strände deshalb dichtgemacht. "Wir wollen sie für Sport offenhalten, aber das geht nicht, wenn die Leute herkommen, um einen spaßigen Tag zu haben", sagte ein Sprecher der Stadt der australischen Nachrichtenagentur AAP.

Rettungsschwimmer und Ranger waren demnach am Wasser unterwegs, um die Leute zu vertreiben. Am Wochenende sollen die Strände wieder öffnen, aber genau beobachtet werden. 

Der Bürgermeister von Randwick, Danny Said, warnte, die Strände würden wieder geschlossen, falls die Abstandsregeln nicht eingehalten würden. Den Besuchern ist nur kurzes Schwimmen, Surfen oder Laufen gestattet, dann sollen sie wieder nach Hause.

In Australien wurden bislang rund 6670 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 gemeldet, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. 78 Menschen starben. Wie Neuseeland ist es auch Australien bisher gelungen, die Kurve der Infektionen relativ niedrig zu halten.

Der Strand in Randwick musste kurz nach seiner Öffnung wieder schließen.
Der Strand in Randwick musste kurz nach seiner Öffnung wieder schließen.  © imago images / AAP

Update, 24. April, 11.15 Uhr: Österreichs Schulstart mit Schichtbetrieb und ohne Klausuren

Bei der Wiedereröffnung der Schulen im Mai setzt Österreich auf Schichtbetrieb und verzichtet zudem auf Klausuren und Schularbeiten. Wie Bildungsminister Heinz Faßmann am Freitag mitteilte, sollen die Klassen in zwei Gruppen aufgeteilt werden. 

Die erste Gruppe darf dann von Montag bis Mittwoch in die Schule, die zweite Gruppe am Donnerstag und Freitag. In der Woche darauf werden die Tage getauscht. Abschlüsse sollen weiter gemacht werden können. In den Grundschulen wird das Sitzenbleiben ausgesetzt.

Der Neustart der Schulen beginnt in Österreich am 4. Mai für Abiturienten und andere Schüler, die kurz vor ihrem Abschluss stehen. Sollte es keinen Anstieg bei den Corona-Neuinfektionen geben, darf ab dem 18. Mai der Großteil der Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 14 Jahre wieder zur Schule gehen. Vor diesem Schritt werde auch auf die Entwicklungen in Dänemark und Norwegen geachtet, "die eine frühere Öffnung beschlossen haben", sagte Faßmann.

Für die älteren Schüler wird der Unterricht laut der Strategie am 3. Juni wieder aufgenommen. "Auch sie sollen eine Chance haben, die lernplanspezifischen Grundkompetenzen zu stärken und das Erlebte gemeinsam zu reflektieren", sagte Faßmann. Auf dem Weg zur Schule sollen alle Schüler einen Mundschutz tragen, für alle Kinder ab zehn Jahren gilt dies auch in den Pausen. Im Unterricht soll darauf aber verzichtet werden können.

In den österreichischen Schulen wird seit dem 16. März kein Unterricht mehr abgehalten. Die Betreuung der Kinder wurde aber weiter gewährleistet, soweit keine Alternativen möglich waren. Dieses Angebot wurde aber nur von sehr wenigen Familien genutzt.

Blick auf ein leeres Klassenzimmer in Wien.
Blick auf ein leeres Klassenzimmer in Wien.  © Hans Punz/APA/dpa

Update, 24. April, 11.15 Uhr: Umfrage: Mehrheit begrüßt erste Corona-Lockerungen

Die Mehrheit der Deutschen ist einer aktuellen Umfrage zufolge mit den ersten Lockerungen der Corona-Beschränkungen einverstanden. 

55 Prozent halten die Beschlüsse von Bund und Ländern in dieser Hinsicht alles in allem für richtig, wie aus der am Freitag veröffentlichten Umfrage im Auftrag des ZDF-"Politbarometer" hervorgeht. 30 Prozent hätten sich demnach ein restriktiveres Vorgehen gewünscht und 13 Prozent mehr Lockerungen.

Die schrittweise Öffnung von Schulen halten 53 Prozent der Befragten für richtig, die Lockerung für einzelne Geschäfte begrüßen 46 Prozent. 

Weiterhin sehr hoch ist der Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen zufolge die Akzeptanz für die geltenden Ausgangsbeschränkungen: 87 Prozent der Befragten halten diese für angemessen.

Update, 24. April, 10.45 Uhr: Maskenpflicht an Schulen: In welchem Bundesland gilt welche Regelung?

Im Kampf gegen das Coronavirus setzen mittlerweile alle Bundesländer auf eine Maskenpflicht in Teilen des öffentlichen Lebens. 

In einigen Ländern soll die Pflicht nun auch an Schulen gelten. Mund und Nase bedecken muss in jedem Fall, wer mit Bus und Bahn zum Unterricht kommt. Ein Überblick.

BADEN-WÜRTTEMBERG: 

Während des Unterrichts soll keine Maskenpflicht gelten, allerdings gilt sie ab Montag (27. April) für die Fahrt zur Schule in den öffentlichen Verkehrsmitteln.

BAYERN: 

In den Schulen müssen keine Masken getragen werden. Für Schulweg, Pausen und Toilettengang sieht das Bildungsministerium Hygieneregeln vor. Im Nahverkehr gilt ab Montag Maskenpflicht.

BERLIN: 

An Schulen gibt es keine Maskenpflicht. Ein Schutz für Mund und Nase ist aber in Bussen und Bahnen ab Montag verpflichtend.

BRANDENBURG: 

Ob die Maskenpflicht auch an Schulen gilt, war am Donnerstag zunächst noch offen. Im Nahverkehr müssen Mund und Nase ab Montag allerdings bedeckt werden.

BREMEN: 

Eine Maskenpflicht an Schulen ist in der Rechtsverordnung, die am Freitag verabschiedet werden soll, nicht vorgesehen. Die Pflicht gilt aber für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

HAMBURG: 

Maskenpflicht gilt ab Montag im Nahverkehr, für Schulen gibt es lediglich eine dringende Empfehlung, aber keine Pflicht.

HESSEN: 

Es gilt keine Maskenpflicht in den Schulen, dafür aber im Nahverkehr ab Montag.

MECKLENBURG-VORPOMMERN: 

Wer auf dem Weg zur Schule öffentliche Verkehrsmittel nutzt, muss während der Fahrt einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Für den Unterricht selbst ist dies nicht vorgesehen. Doch empfiehlt das Bildungsministerium in seinem Corona-Hygieneplan für die Pausen im Schulgebäude ebenfalls das Tragen einer Maske.

Abiturienten am Gymnasium Dresden Klotzsche sitzen während der Konsultationen in einem Klassenzimmer.
Abiturienten am Gymnasium Dresden Klotzsche sitzen während der Konsultationen in einem Klassenzimmer.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

NIEDERSACHSEN:

Es gilt keine Maskenpflicht für Schüler und Lehrer. Wer in den Pausen eine Maske tragen möchte, muss sie selbst mitbringen.

NORDRHEIN-WESTFALEN:

In Schulen gilt grundsätzlich keine Maskenpflicht, allerdings ist das Tragen in Bussen ab Montag verpflichtend.

RHEINLAND-PFALZ:

In Pausen und im Schulbus ist eine Mund-Nasen-Maske ab kommenden Montag Pflicht, im Unterricht selbst aber nicht.

SAARLAND:

Schülerinnen und Schüler sind nur dann von der allgemeinen Maskenpflicht betroffen, wenn sie für den Weg zur Schule den ÖPNV nutzen. Ansonsten sind Schulen nicht von der Maskenpflicht erfasst.

SACHSEN:

Verpflichtend ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in den Schulen nicht, es wird aber wie andernorts empfohlen. Im Nahverkehr müssen Mund und Nase hingegen bedeckt sein.

SACHSEN-ANHALT:

Es gibt keine Maskenpflicht an Schulen, für die Rückkehrer gelten allerdings viele Auflagen zu Abstand und Hygiene.

SCHLESWIG-HOLSTEIN:

In Schleswig-Holstein soll es nach dpa-Informationen keine Maskenpflicht an Schulen geben. Aber wenn Schüler mit dem Bus zur Schule fahren, werde für sie ab Mittwoch auch die Maskenpflicht im ÖPNV gelten, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums.

THÜRINGEN:

Schülerinnen und Schüler sollen in den Pausen und wenn sie den Raum wechseln Masken tragen, während des Unterrichts aber nicht. Die Maskenpflicht gilt auch in den Schulbussen. Die Stadt Gera macht das Tragen von Gesichtsschutz auch in Parks zur Pflicht.

Update, 24. April, 10.35 Uhr: Händler melden wenige Tage nach Lockerung schwaches Geschäft

Für die wenigen Tage seit der Lockerung der Corona-Maßnahmen melden Einzelhändler einer Umfrage zufolge ein schwaches Geschäft. "Die Erlöse bleiben weit hinter den Vorjahreswerten zurück", teilte der Handelsverband Deutschland (HDE) am Freitag mit. 

"Trotz Öffnung wird durchschnittlich nur 40 Prozent des normalen Geschäftsvolumens erreicht." Für die Aussagen befragte der HDE bundesweit eigenen Angaben zufolge 767 Handelsunternehmen.

Nach und nach hatten die Bundesländer in dieser Woche die Öffnung von Geschäften jenseits des Lebensmittelhandels zugelassen, solange die Verkaufsfläche 800 Quadratmeter nicht überschreitet. 

Während der Einkauf in den meisten Ländern seit Montag unter diesen Auflagen wieder möglich ist, zog Berlin erst Mitte der Woche nach. Für ein erstes Fazit dürfte es mancherorts daher noch zu früh sein.

Dem Handelsverband zufolge erwartet mit 95 Prozent eine große Mehrheit der befragten Händler aber auch in der nächsten Zeit keine oder nur geringe Nachholeffekte mit Blick auf die ausbleibenden Umsätze. "Die Umsatzverluste werden vielfach nicht aufzuholen sein", hieß es.

Im Eingang eines Modegeschäftes hängt als Hinweis an die Kunden ein Schild, das auf Abstandsregeln hinweist.
Im Eingang eines Modegeschäftes hängt als Hinweis an die Kunden ein Schild, das auf Abstandsregeln hinweist.  © Oliver Berg/dpa

Update, 24. April, 10.30 Uhr: Vorerst letzte Maschine der "Corona-Luftbrücke" gelandet

Gut fünf Wochen nach Beginn der Rückholaktion der Bundesregierung ist die vorerst letzte Maschine der "Corona-Luftbrücke" in Deutschland gelandet. 

Das bestätigte ein Sprecher der Bundespolizei am Frankfurter Flughafen. Der vom Auswärtigen Amt gecharterte Flieger kehrte am Freitagmorgen aus dem südafrikanischen Kapstadt zurück. Damit ist der größte Teil der umfangreichsten Rückholaktion in der Geschichte der Bundesrepublik abgeschlossen.

Insgesamt waren um die 240.000 Menschen aus verschiedenen Ländern zurückgekehrt. Die deutschen Botschaften weltweit kümmern sich jetzt in einer zweiten Phase um die noch im Ausland verbliebenen Einzelfälle. 

Außenminister Heiko Maas hatte die "Luftbrücke" am 17. März zusammen mit Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften gestartet, nachdem viele Länder kurzfristig Grenzen geschlossen und Flugverbindungen gekappt hatten.

Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER

Update, 24. April, 10.20 Uhr: WHO Europa lobt "starke Führung" durch Merkel und Spahn

Das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Arbeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in der Corona-Krise gelobt. 

"Was wir sehen, ist, dass die Gesundheitssysteme, die ohnehin schon vor der Pandemie am stärksten aufgestellt waren, jetzt auch am besten damit umgehen", sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". 

"Das haben wir natürlich auch in Deutschland unter der starken Führung von Gesundheitsminister Spahn und der Bundeskanzlerin und das kann nur gelobt werden."

Kluge mahnte aber auch, dass Länder bei Lockerungen immer so vorgehen sollten, "dass sie das Gesundheitssystem immer auf eine zweite Welle auch vorbereiten".

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Kanzlerin Angela Merkel.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Kanzlerin Angela Merkel.  © Michael Kappeler/dpa

Update, 24. April, 10 Uhr: RKI warnt: "Lockerungen dürfen nicht zu Erdrutsch an Lockerungen führen!"

Wie das RKI berichtet, gibt es aktuell rund 2000 neue Fälle in Deutschland. Die Reproduktionsrate liegt weiterhin bei 0,9. 

In Deutschland sieht man bei der sogenannten Übersterblichkeitsrate keinen so großen Anstieg wie in anderen Ländern. Viele Todesfälle konnten verhindert werden. Auch dank der starken Einschränkungsmaßnahmen. Es wurden nicht nur Covid-19-Todesfälle verhindert, sondern auch andere, die durch die Überlastung des Gesundheitssystems entstanden wären.

"Wir haben rund 5300 Todesfälle innerhalb weniger Wochen, das ist schlimm genug. Sie wurden aus dem Leben gerissen und es werden leider noch weitere Menschen sterben", sagt Lars Schaade. 

"Dass wir so gut weggekommen sind bisher, haben wir den Maßnahmen zu verdanken. Die Fallzahlen sind auf einem Level geblieben, mit dem wir umgehen können", so Schande. 

Doch dann warnte er: "Die Lockerungen dürfen nicht zu einem Erdrutsch weiterer Lockerungen führen." 

Mehr Kontakt beutete mehr Ansteckung und es könne sich dann ganz schnell wieder eine Dynamik entwickeln - mit steigenden Fallzahlen - und die Epidemie schnell wieder nicht mehr beherrschbar mache. Das habe man in anderen Ländern gesehen. 

Die Fallzahlen müssen auf wenige Hundert am Tag sinken, bevor man weitere Maßnahmen, im Sinne von Lockerungen, angeht. 

Lars Schaade, Vizepräsident des Robert Koch-Instituts.
Lars Schaade, Vizepräsident des Robert Koch-Instituts.  © Bernd von Jutrczenka/dpa-Pool/dpa

Update, 24. April, 9.40 Uhr: IG Metall: Fehlende Kinderbetreuung gefährdet Hochlauf der Produktion

Die fehlende Kinderbetreuung gefährdet nach Einschätzung der IG Metall den Hochlauf der Produktion in zahlreichen Unternehmen. 

Zahlreiche Beschäftigte könnten nicht an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, weil sie nicht wüssten, wie sie sonst ihre Kinder betreuen könnten, schilderte die Zweite Vorsitzende der Gewerkschaft, Christiane Benner, am Freitag das Problem in der Corona-Krise. Sie verlangte bessere finanzielle Unterstützung der Betroffenen und flexiblere Arbeitszeitmodelle.

Die Gewerkschaft befürchtet zudem, dass in der Krise überholte Geschlechterverhältnisse zurückzukehren. "Wir müssen verhindern, dass berufstätige Mütter die Hauptlast der Corona-Krise tragen und vom Arbeitsmarkt verdrängt werden", forderte Benner. 

Laut Studien reduzieren Mütter häufiger als Väter ihre Arbeitszeit oder arbeiten mitunter gar nicht mehr.

Update, 24. April, 8.57 Uhr: Ramelow kritisiert uneinheitliches Vorgehen im Kampf gegen Corona

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) kritisiert das uneinheitliche Vorgehen der Länder bei der Bekämpfung des Coronavirus. "Es läuft nicht so synchron wie ich es mir gewünscht hätte»", sagte er am Freitagmorgen im Interview mit MDR Aktuell. 

Als Beispiel nannte er die Maskenpflicht. Diese sei zuerst von einzelnen Bundesländern wie Sachsen und Bayern im Alleingang beschlossen worden. Inzwischen gilt sie in allen 16 Bundesländern. "Da hätten wir zusammen in der Video-Schalte sagen sollen: Wir machen das jetzt", sagte Ramelow. Einen Eindruck der Geschlossenheit habe man so nicht vermitteln können.

Ramelow warnte in dem Interview davor, dass sich diese Uneinigkeit der Länder bei der Lockerung der Maßnahmen fortsetze: "Beim Wiedereintritt in den Alltag sollten wir uns nicht mit Geschwindigkeit überbieten." Maßgeblich sei, was zur Eindämmung des Virus helfe.

Außerdem kritisierte Ramelow die Pläne zum Start der Bundesliga im Mai: "Ich bin dagegen, dass wir zuerst diejenigen privilegieren, die am meisten Geld auf den Tisch legen", sagte der Ministerpräsident.

Bodo Ramelow (64, Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen.
Bodo Ramelow (64, Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen.  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 24. April, 8.41 Uhr: Spahn: Weiter "ungewisse und unsichere Lage" in der Corona-Krise

Nach den ersten Lockerungen der Alltagsbeschränkungen in der Corona-Krise weist Gesundheitsminister Jens Spahn auf weiter lauernde Risiken hin. Nach wie vor herrsche eine "ungewisse und unsichere Lage", auch wenn die Dynamik der Infektionen hierzulande gebremst worden sei, sagte der CDU-Politiker am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin".

Einer der wichtigsten Schlüssel auf dem Weg in einen "neuen Alltag" sei nun die geplante Smartphone-Warn-App zur Nachverfolgung möglicher Ansteckungsketten. 

Dabei werde digital nachvollzogen, was heute schon analog die Gesundheitsämter auf Basis geltenden Rechts machten. Daher werbe er in der Diskussion über den Datenschutz und die Datensicherheit für einen "pragmatischen Ansatz".

Zum Thema Mund-Nase-Schutz sagte Spahn, wichtig sei der korrekte Umgang mit solchen Alltagsmasken aus Stoff, etwa eine korrekte und regelmäßige Desinfektion. Sonst stehe der medizinische Nutzen, nämlich Tröpfchen-Infektionen zu verhüten, in Frage. 

Engpässe sehe er nicht: Das Angebot für solche Alltagsmasken sei nach seinem Eindruck gut, sowohl online als auch im normalen Handel.

Gesundheitsminister Jens Spahn (39, CDU).
Gesundheitsminister Jens Spahn (39, CDU).  © Michael Kappeler/dpa

Update, 24. April, 8.27 Uhr: Ex-Bundestrainer Brand hat große Sorgen um kommende Handball-Saison

Der frühere Handball-Bundestrainer Heiner Brand macht sich große Sorgen um seinen Sport - vor allem um die kommende Bundesliga-Saison. "Ja, um den Handball, aber auch um viele weitere Sportarten wie Basketball oder Eishockey. Die sind in einer ähnlichen Situation wie wir", sagte der Weltmeister von 1978 den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).

Zwar gebe es viel Verständnis der Sponsoren und Fans, und die Ausgleichsforderungen wegen ausgefallener Spiele würden hoffentlich nicht zu hoch ausfallen. "Aber auch die Sponsoren können durch die Corona-Situation in wirtschaftliche Probleme geraten und werden dann andere Prioritäten setzen als die Unterstützung eines Sportvereins", meinte der 67-Jährige. 

"Ich mache mir daher viel größere Sorgen um die kommende Saison. Auch der normale Zuschauer wird angesichts Kurzarbeitergelds oder gar Arbeitslosigkeit nicht mehr so engagiert dabei sein können wie zuvor", erklärte Brand.

Den Abbruch der Bundesliga-Saison mit dem Meister THW Kiel hält Brand für die richtige Entscheidung. "Es war ja von vornherein klar, dass viele Mannschaftssportarten nicht die gleichen Voraussetzungen haben wie der Fußball, der ja abhängig von den hohen Fernsehgeldern ist", sagte er. "Im Handball spielt das TV-Geld im Etat der Teams eine kleinere Rolle, die Fernsehpräsenz ist eher ein zusätzlicher Anreiz für die Sponsoren. Von daher machen Geisterspiele im Handball viel weniger Sinn."

Allerdings gebe es vor einem Neustart noch viele Fragen. "Wer weiß, ob Zuschauer bis Ende des Jahres überhaupt zugelassen werden. Es fällt mir schwer, mir eine funktionierende Bundesliga ohne Zuschauer vorzustellen", sagte der Handball-Experte.

Ex-Bundestainer Heiner Brand macht sich Sorgen um die kommende Handball-Saison.
Ex-Bundestainer Heiner Brand macht sich Sorgen um die kommende Handball-Saison.  © Frank Molter/dpa

Update, 24. April, 8 Uhr: Nestlé profitiert von Hamsterkäufen

Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé hat im ersten Quartal von den Hamsterkäufen infolge der Corona-Pandemie profitiert. In den ersten drei Monaten fiel das Wachstum höher aus, als Experten erwartet hatten. 

Allerdings zehrte der Anstieg des Schweizer Franken die Zuwächse in der Bilanz komplett auf. Zudem wirkten sich die Verkäufe von Sparten aus, so dass der Umsatz zurückging. 

Der Erlös sank im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent auf 20,8 Milliarden Schweizer Franken (rund 20 Mrd Euro), wie das an der Börse wertvollste europäische Unternehmen am Freitag in Vevey mitteilte. Das organische Wachstum - also ohne Währungs- und Verkaufseffekte - habe 4,3 Prozent betragen.

Die Folgen der Corona-Pandemie auf die wirtschaftliche Entwicklung des Konzerns sind nach Darstellung von Nestlé bisher nicht einzuschätzen. Auch wenn es noch zu früh sei, die vollen Auswirkungen von Covid-19 zu beurteilten, "halten wir an unserem ursprünglichen Ausblick für das Gesamtjahr 2020 vorläufig fest", hieß es. 

Demnach soll der Umsatz im laufenden Jahr ohne die Währungs- und Übernahmeffekte und die operativen Marge zulegen. Zudem soll auch der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie steigen.

Nestlé steigert aufgrund von Hamsterkäufen sein Wachstum.
Nestlé steigert aufgrund von Hamsterkäufen sein Wachstum.  © Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa

Update, 24. April, 7.52 Uhr: Donald Trump sorgt für Irritationen: US-Präsident überlegt, Menschen direkt Desinfektionsmittel spritzen zu lassen

US-Präsident Donald Trump (73) hat am Donnerstagabend (Ortszeit) im weißen Haus vor Journalisten für einige Fragezeichen gesorgt, indem er Forscher dazu ermunterte, im Kampf gegen das neuartige Coronavirus zu prüfen, Menschen direkt Desinfektionsmittel zu spritzen. 

Eine solche Prozedur wäre aber höchstwahrscheinlich lebensgefährlich.

"Gibt es einen Weg, wie wir so etwas machen könnten - durch Spritzen oder fast Säubern ... wäre interessant, das zu prüfen", sagte Trump.

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US-Präsident Donald Trump will überprüfen lassen, ob man Menschen im Kampf gegen Covid-19 Desinfektionsmittel injizieren kann.
US-Präsident Donald Trump will überprüfen lassen, ob man Menschen im Kampf gegen Covid-19 Desinfektionsmittel injizieren kann.  © Alex Brandon/AP/dpa

Update, 24. April, 7.38 Uhr: Bundesumweltministerin Schulze ist für "Innovationsprämie": Neue Staatshilfe für Autobauer?

In der Diskussion über weitere Staatshilfen für die Autobranche hat sich Bundesumweltministerin Svenja Schulze für eine "Innovationsprämie" ausgesprochen. "Eine Innovationsprämie für Autohersteller zur Förderung von Autos mit alternativen Antrieben kann ich mir gut vorstellen", sagte die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). 

"Sinnvoll wären etwa auch Prämien für die Autoflotten sozialer Dienste, die auf Elektroautos umsteigen."

Die Autoindustrie, eine der wichtigsten Schlüsselindustrien in Deutschland, ist von der Corona-Krise schwer getroffen worden. Der Absatz ging stark zurück, die Produktion war unterbrochen, Autobauer und Zulieferer meldeten Kurzarbeit an. 

Zuletzt hatten Volkswagen und Daimler deutliche Gewinneinbrüche gemeldet. Die Autobauer fordern staatliche Hilfen, um die Konjunktur wieder anzukurbeln und den Austausch alter Benziner und Dieselwagen zu fördern.

"Wenn die Bundesregierung demnächst über mögliche Hilfen redet, müssen wir das mit einem klaren Kompass tun. Klimaschutz, Innovation und Arbeitsplätze sind für mich der Maßstab für gute Konjunkturpolitik", sagte Schulze. 

Zugleich lehnte sie eine Neuauflage der Abwrackprämie von 2009 ab, diese habe der Umwelt nicht genützt. 

Bundesumweltministerin Svenja Schulze nimmt an einer Pressekonferenz über Bekämpfung der Seuchenursachen von Covid-19 teil.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze nimmt an einer Pressekonferenz über Bekämpfung der Seuchenursachen von Covid-19 teil.  © Fabrizio Bensch/Reuters-Pool/dpa

"Falsch wäre es, jetzt Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und hohem CO2-Ausstoß zu fördern, die dann weitere 10, 15 Jahre auf unseren Straßen fahren", sagte Schulze.

Zuletzt hatten auch Autobauer wie BMW und VW vorgeschlagen, staatliche Zuschüsse an Umweltauflagen zu koppeln. BMW-Chef Oliver Zipse sprach von einer "Innovationsprämie". Ähnlich äußerte sich der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD); Niedersachsen ist VW-Anteilseigner, Weil aufgrund seines Amts VW-Aufsichtsrat. Die Zuschüsse beim Kauf von E-Autos hatten Regierung und Hersteller erst Ende 2019 erhöht.

Update, 24. April, 7.23 Uhr: Philippinen verlängern Corona-Auflagen, Präsident droht Kriegsrecht auszurufen

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat am Freitag die Corona-Auflagen auf der Hauptinsel Luzon mit der Hauptstadt Manila um zwei Wochen bis zum 15. Mai verlängert. "Wir sind alle in Gefahr", sagte Duterte in einer Fernsehansprache am Freitag. 

"Erhöhen Sie weder die Chancen noch die Wahrscheinlichkeit, dass Sie es bekommen." Auf Luzon, wo mehr als die Hälfte der über 100 Millionen Einwohner des Landes leben, gelten seit dem 16. März strenge Ausgangsbeschränkungen.

Zudem gelten nun für acht Provinzen in der Mitte und im Süden des südostasiatischen Landes, in denen die Zahl der Infektionsfälle ansteigt, "verschärfte Quarantänemaßnahmen", sagte Dutertes Sprecher Harry Roque. Eine Person pro Haushalt dürfe das Haus verlassen, um Lebensmittel, Medikamente und andere lebensnotwendige Sachen zu besorgen.

Duterte drohte zudem damit, das Kriegsrecht auszurufen, falls kommunistische Rebellen in der Corona-Krise ihre Angriffe nicht einstellten. "Ich warne jetzt alle, ich könnte das Kriegsrecht ausrufen, und es wird kein Zurück mehr geben", sagte er. 

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte.
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte.  © Karl Norman Alonzo/Malacanang Presidential Photographers Division/AP/dpa

Die Regierung werde auch Organisationen verfolgen, die als legale Fronten dieser Rebellen operieren, und ihnen finanzielle Unterstützung gewähren. Duterte ist als Populist und Hardliner bekannt.

In dem südostasiatischen Inselstaat haben die Gesundheitsbehörden bislang 6981 bestätigte Fälle von Sars-CoV-2-Infektionen gemeldet, 462 Infizierte starben.

Update, 24. April, 7.17 Uhr: US-Rapper stirbt mit 35 Jahren an Corona

US-Musiker Fred the Godson ist im Zusammenhang mit einer Corona-Erkrankung im Alter von 35 Jahren gestorben.

Der New Yorker Rapper sei der Lungenkrankheit im hiesigen Mount Sinai Krankenhaus erlegen, berichten mehrere US-amerikanische Medien übereinstimmend. 

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US-Rapper Fred the Godson ist im Alter von 35 Jahren am Coronavirus gestorben.
US-Rapper Fred the Godson ist im Alter von 35 Jahren am Coronavirus gestorben.  © Instagram/fredthegodsonmusic

Update, 24. April, 6.56 Uhr: Weitere Coronafälle unter Besatzung von Kreuzfahrtschiff in Japan

Unter den Besatzungsmitgliedern eines in Japan im Reparaturdock liegenden Kreuzfahrtschiffes haben sich weitere 43 Personen mit dem Coronavirus infiziert. 

Wie die lokalen Behörden im südwestlichen Nagasaki am Freitag bekanntgaben, sind inzwischen 91 der 623 Crewmitglieder der italienischen "Costa Atlantica" positiv auf den Erreger getestet. 

Passagiere befanden sich nicht an Bord des Schiffs, das im Januar zu Reparaturarbeiten dort eingetroffen war.

Das Kreuzfahrtschiff «The Costa Atlantica» liegt im Hafen von Nagasaki vor Anker.
Das Kreuzfahrtschiff «The Costa Atlantica» liegt im Hafen von Nagasaki vor Anker.  © Uncredited/Kyodo News/AP/dpa

Die Entscheidung der umstrittenen Quarantäneanordnung an Bord der "Diamond Princess" hatte nach Erkenntnis von Forschern zu vermeidbar vielen Infektionen mit dem neuen Coronavirus geführt. Von den rund 3700 Passagieren und Crewmitgliedern hatten sich 712 infiziert, 13 Menschen starben. 

Inzwischen zählt Japan insgesamt mehr als 13 100 Infektionsfälle und 341 Tote, wie der Fernsehsender NHK berichtete.

Update, 24. April, 6.48 Uhr: "Viel zu wenig um handlungsfähig zu sein": Pflegeheimbetreiber kritisieren fehlende Ausrüstung noch immer

In der Corona-Krise fordern Pflegeheimbetreiber stärkere Unterstützung, um bedrohliche Infektionsfälle zu verhindern. "Man muss versuchen, jedwedes Risiko so klein wie möglich zu halten", sagte der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste, Bernd Meurer, der Deutschen Presse-Agentur. 

"In dem Moment, wo es eine Corona-Infektion in einem Pflegeheim gibt, ist die Lage absolut kritisch. Denn die Bewohner sind ja schon in einem geschwächten gesundheitlichen Zustand." 

Noch immer sei aber in vielen Einrichtungen Schutzausstattung wie Masken knapp. Nötig seien auch mehr Tests für Pflegekräfte und bessere Kooperation der Behörden.

Nach staatlichen Beschaffungen von Schutzmasken sei überall ein bisschen etwas angekommen. "Aber viel zu wenig, um im Fall der Fälle handlungsfähig zu sein", sagte Meurer. "Es kann nicht sein, dass Pflegeheime beim Nachschub hintenan stehen müssen." 

Angesichts dieser Engpässe habe sich auch der Verband erstmals in die Beschaffung eingeschaltet und mittlerweile rund sieben Millionen Masken importiert und verteilt. Weitere 20 Millionen Masken seien gekauft.

"Es kann nicht sein, dass Pflegeheime beim Nachschub hintenan stehen müssen."
"Es kann nicht sein, dass Pflegeheime beim Nachschub hintenan stehen müssen."  © Benoit Doppagne/BELGA/dpa

"In einer Einrichtung arbeiten am Tag 30, 40 Mitarbeiter vom Früh- bis zum Spätdienst", erläuterte Meurer. "Dann braucht man schon einmal 30, 40, 50 ganz normale Mundschutzmasken nur zur Prävention, ohne dass es Coronafälle gibt." Es brauche aber auch Schutzbrillen, Kittel und Desinfektionsmittel. 

"Das Fatale ist: Bis heute ist Schutzausrüstung nicht in ausreichendem Maße da." 

Der Verband vertritt nach eigenen Angaben 5400 Pflegeeinrichtungen mit 330 000 Plätzen sowie 5600 Pflegedienste mit 255 000 betreuten Patienten.

Update, 24. April, 6.32 Uhr: 484 Milliarden Dollar: US-Repräsentantenhaus verabschiedet weiteres Konjunkturpaket

Das weitere US-Konjunkturpaket in Höhe von 484 Milliarden US-Dollar (446 Milliarden Euro) als Reaktion auf die Corona-Krise ist beschlossene Sache. Nach dem US-Senat verabschiedete am Donnerstagabend (Ortszeit) auch das US-Repräsentantenhaus mit überwältigender Mehrheit das Paket, auf das sich Republikaner und Demokraten nach tagelangen schwierigen Verhandlungen geeinigt hatten. 

Der Kongress hatte im März bereits ein Konjunkturprogramm in Höhe von rund 2,2 Billionen Dollar beschlossen, um die wegen der Corona-Krise schwer geplagte US-Wirtschaft zu stützen.

Mit dem neuen Paket soll ein bestehendes Kreditprogramm für kleine und mittlere Unternehmen um rund 320 Milliarden Dollar aufgestockt werden. 

Mit den Krediten, die später erlassen werden können, soll der Anstieg der Arbeitslosigkeit in den USA begrenzt werden. 

Das Kapitol erhebt sich auf dem Capitol Hill.
Das Kapitol erhebt sich auf dem Capitol Hill.  © Liu Jie/XinHua/dpa

Für ein weiteres Kreditprogramm sollen rund 60 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt werden, zudem 75 Milliarden Dollar für das Gesundheitswesen und weitere 25 Milliarden Dollar für Coronavirus-Tests und weitere Forschung zu dem Thema.

Update, 24. April, 6.15 Uhr: Über 1000 Corona-Tote in Mexiko

In Mexiko ist die Zahl der Corona-Toten auf über 1000 gestiegen. Bislang seien 1069 Menschen im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. 

11 633 Menschen seien positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der erste Fall in dem lateinamerikanischen Land war Ende Februar registriert worden. Der Höhepunkt der Pandemie in Mexiko wird für die zweite Maiwoche erwartet.

Die Regierung des linkspopulistischen Präsident Andrés Manuel López Obrador hatte zunächst nur sehr zögerlich auf die Krise reagiert. Nun sind allerdings die Schulen und viele als nicht essenziell eingestufte Betriebe geschlossen. Den Menschen wird zudem empfohlen, zu Hause zu bleiben und von einander Abstand zu halten - verbindlich sind diese Schritte jedoch nicht.

Update, 24. April, 6.02 Uhr: Rheinland-Pfalz fühlt sich von Merkels Lockerungs-Kritik nicht angesprochen

Von Angela Merkels Kritik (CDU) an einem "zu forschen" Vorgehen einiger Bundesländer bei Corona-Lockerungen fühlt sich die rheinland-pfälzische Regierungschefin nicht angesprochen. 

Es gebe "gar keinen Grund, auf Rheinland-Pfalz zu deuten", sagte Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". "Wir setzen eigentlich die Beschlüsse genau um, die wir gemeinsam miteinander besprochen haben". 

Diese Beschlüsse würden auch bei der Wiederöffnung eines Outlet-Centers in Zweibrücken beachtet, sagte Dreyer.

Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz.
Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 24. April, 5.30 Uhr: Brasilien vermeldet mehr als 400 Todesopfer binnen 24 Stunden

Brasilien hat erstmals mehr als 400 Todesfälle durch das Coronavirus innerhalb von 24 Stunden registriert. Nach den Zahlen des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Donnerstagabend (Ortszeit) lag die Zahl der Gestorbenen zwischen Mittwoch und Donnerstag bei 407. 

Das ist die höchste Zahl für diesen Zeitraum seit Beginn der Covid-19-Pandemie. Insgesamt sind in Brasilien nach offiziellen Angaben bislang 3313 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Fast 50 000 Infizierte wurden in dem größten Land Lateinamerikas inzwischen registriert; die tatsächlichen Zahlen dürften unter anderem aufgrund fehlender Tests weitaus höher liegen. 

Brasilien. Eine ältere Frau schiebt ihren Einkaufswagen mit gespendeten Lebensmitteln durch eine Gasse in der Favela Mandela inmitten der Coronavirus-Pandemie.
Brasilien. Eine ältere Frau schiebt ihren Einkaufswagen mit gespendeten Lebensmitteln durch eine Gasse in der Favela Mandela inmitten der Coronavirus-Pandemie.  © Silvia Izquierdo/AP/dpa

Update, 24. April, 4.10 Uhr: Gespaltener UN-Sicherheitsrat berät über Kompromiss zu Covid-19

Mehr als sechs Wochen nach Erklärung des Coronavirus-Ausbruchs zur Pandemie deutet sich erstmals ein gemeinsames Vorgehen des zerstrittenen UN-Sicherheitsrats an. Frankreich und Tunesien legten dem mächtigsten UN-Gremium am Donnerstagabend (Ortszeit) eine Kompromiss-Resolution vor, die unter anderem die Forderung von UN-Generalsekretär António Guterres nach einem weltweiten Waffenstillstand unterstützt. 

Allerdings enthält der vorläufige Text, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, bislang keine Erwähnung der Weltgesundheitsorganisation WHO.

Die USA wollen die Führungsrolle der WHO nach herber Kritik von US-Präsident Donald Trump und folgender Zahlungseinstellung nicht in der Resolution betont sehen - die Vereinigten Staaten werfen der Organisation Hörigkeit gegenüber China vor. 

Womöglich wird der Sicherheitsrat sich aber noch auf eine Kompromiss-Formulierung einigen, bis über das Papier Diplomatenangaben zufolge frühestens kommende Woche abgestimmt werden könnte.

Ein tiefer Graben im Sicherheitsrat zwischen den USA und China sowie Spannungen zwischen den Vetomächten und den zehn gewählten Mitgliedern - darunter auch Deutschland - hatten die Arbeit an einer Resolution in den vergangenen Wochen gelähmt. 

Wie aus diplomatischen Kreisen verlautete, verfolgten die Vetomächte Frankreich, Großbritannien, USA, Russland und China eine eigene Resolution sowie einen Gipfel ihrer Staats- und Regierungschefs.

Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen.
Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen.  © Cyril Zingaro/KEYSTONE/dpa

Die folgenden schleppenden Verhandlungen der fünf Länder verärgerten wiederum die gewählten Mitglieder, die eine Gegen-Resolution ausarbeiteten. Diese beiden Texte wurden im neuen Vorschlag zusammengefügt. 

Bei einer Beratung des Sicherheitsrates am Donnerstag in New York betonte der deutsche UN-Botschafter Christoph Heusgen Angaben zufolge, dass es sich für den Sicherheitsrat um einen "Schlüsselmoment" handle. Es gehe darum, ob man geeint hinter dem Kampf der UN stehe, oder in nationale Egoismen zurückfalle.

Update, 24. April, 3.22 Uhr: Nach Merkels Kritik: Städtetag fordert "klare Perspektive" für Lockerung der Beschränkungen

Der Deutsche Städtetag hat vor zu großer Zögerlichkeit bei der Lockerung der Corona-Beschränkungen gewarnt. "Es stimmt, dass wir nicht zu forsch sein dürfen", sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). 

"Wir brauchen aber auch eine klare Perspektive", etwa für die Öffnung von Spielplätzen. Am Donnerstag hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gerügt, manche Bundesländer seien "zu forsch" bei der Lockerung der Schutzmaßnahmen.

Jung sagte, die Lockerungsdebatte müsse geführt werden, weil die Einschränkungen stark seien. "Wir spüren in unseren Städten, dass die große Mehrheit der Menschen geduldig ist, aber sich auch nach einer stufenweisen Rückkehr zur Normalität sehnt." 

Für jeden Schritt der Lockerung müsse es eine Güterabwägung zwischen gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Gründen geben, forderte Jung, der auch Oberbürgermeister von Leipzig ist. 

"Wenn Bund und Länder sich für bestimmte Lockerungen oder dagegen entscheiden, müssen sie konkret sagen, an welchen Zielen und Maßstäben sie sich dabei orientieren."

Burkhard Jung (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Präsident des Städtetages.
Burkhard Jung (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Präsident des Städtetages.  © Caroline Seidel/dpa

Update, 24. April, 1.32 Uhr: Britischer Premier Johnson kehrt ab Montag zurück

Der britische Premier Boris Johnson kehrt nach einem Medienbericht nach seiner überstandenen Corona-Erkrankung schon Anfang kommender Woche an die Regierungsspitze zurück. 

Johnson übernehme zu einer kritischen Zeit wieder das Ruder, da sein Kabinett von ihm frische Impulse zur allmählichen Beendigung des landesweiten Stillstands erwarte, berichtete der "Daily Telegraph" (Freitag). Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. Die britische Regierung war zuletzt wegen ihrer Handhabung der Pandemie zunehmend in die Kritik geraten.

Der 55 Jahre alte Premier musste wegen seiner Lungenerkrankung Covid-19 auf der Intensivstation einer Londoner Klinik behandelt werden. Seit einigen Tagen erholt er sich nun auf dem Landsitz Chequers in der Nähe der Hauptstadt.

Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, soll ab kommender Woche wieder das Ruder übernehmen.
Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, soll ab kommender Woche wieder das Ruder übernehmen.  © Matt Dunham/PA Wire/dpa

Update, 24. April, 0.51 Uhr: Serie A soll bis 2. August verlängert werden

Die Saison in der Serie A soll bis zum 2. August verlängert werden. Der italienische Fußballverband gab am Donnerstagabend auf seiner Homepage entsprechende Pläne von Präsident Gabriele Gravina bekannt. 

Der Fußball ruht in Italien seit dem 9. März. Es ist eines der am schlimmsten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Länder.

Zwölf Spieltage stehen im Kampf um die italienische Meisterschaft noch aus. Als Termin für einen Trainings-Neustart ist der 4. Mai von der Liga und dem Verband ins Auge gefasst worden. Drei oder vier Wochen später könnte der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden, allerdings auch hier ohne Zuschauer.

Sami Khedira, Spieler von Juventus Turin, dürfte es freuen.
Sami Khedira, Spieler von Juventus Turin, dürfte es freuen.  © Marius Becker/dpa

Update, 23. April, 23.44 Uhr: Tschechien hebt Ausgangsbeschränkungen nach Gerichtsurteil auf

Die tschechische Regierung hat die seit Wochen geltenden Ausgangsbeschränkungen überraschend aufgehoben. Dies gelte ab Freitag, sagte Gesundheitsminister Adam Vojtech am späten Donnerstagabend in Prag. 

Seit dem 16. März durften die Bürgerinnen und Bürger nur zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Arzt oder auf Spaziergänge in Grünanlagen gehen. Damit sollte die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus eingedämmt werden.

Das Minderheitskabinett reagierte damit auf die aktuelle Entscheidung eines Gerichts in Prag, das die bisherigen Maßnahmen aus formalen Gründen für rechtswidrig erklärt hatte. "Wir respektieren dieses Urteil", sagte Vojtech von der populistischen Partei ANO des Regierungschefs und Multimilliardärs Andrej Babis. Versammlungen mit mehr als zehn Teilnehmern blieben verboten.

Aufgehoben wird damit auch das Ausreiseverbot für tschechische Bürger. Nach der Rückkehr müssen sie einen negativen Test auf das Coronavirus vorlegen oder in eine 14-tägige Quarantäne. 

Der weitgehende Einreisestopp bleibt nach Angaben des Innenministeriums bestehen - mit neuen Ausnahmen für Geschäftsleute aus EU-Staaten.

Adam Vojtech, Gesundheitsminister von Tschechien, mit Schutzmaske.
Adam Vojtech, Gesundheitsminister von Tschechien, mit Schutzmaske.  © Ondøej Deml/CTK/dpa

Das Kabinett beschloss zudem Erleichterungen für tschechische Berufspendler, die in Deutschland oder Österreich arbeiten. Sie dürfen nun täglich die Grenze überqueren, wenn sie alle 14 Tage einen neuen, aktuellen Test auf das Coronavirus vorlegen können.

Update, 23. April, 22.30 Uhr: Vorerst letzte Maschine der "Corona-Luftbrücke" gestartet

Gut fünf Wochen nach Beginn der Rückholaktion der Bundesregierung für die im Ausland wegen der Corona-Pandemie gestrandeten Deutschen ist der vorerst letzte Flug gestartet. 

Eine vom Auswärtigen Amt gecharterte Maschine hob am Donnerstagabend im südafrikanischen Kapstadt mit rund 300 Passagieren an Bord Richtung Deutschland ab. Damit ist nach der Rückkehr von insgesamt rund 240.000 Menschen nach Deutschland der größte Teil der Aktion abgeschlossen. 

Die deutschen Botschaften weltweit kümmern sich jetzt aber in einer zweiten Phase weiter um die noch verbliebenen Einzelfälle.

Bundesaußenminister Heiko Maas (53) hatte die "Luftbrücke" am 17. März zusammen mit Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften gestartet, nachdem viele Länder kurzfristig Grenzen geschlossen und Flugverbindungen gekappt hatten. Das Auswärtige Amt charterte auch selbst Maschinen, die in 260 Flügen rund 66.000 Personen aus insgesamt 65 Ländern zurückbrachten, darunter etwa 6100 Bürger anderer EU-Staaten und 3300 Menschen aus anderen Ländern.

Aus Südafrika gab es insgesamt 20 Rückholflüge mit 4500 Deutschen und mehr als 1200 anderen EU-Staatsbürgern. Die Touristen wurden in einem logistischen Kraftakt von ihren Urlaubsorten zum Abflugort gebracht. 

Südafrika hatte Ende März eine strikte Ausgangssperre im Kampf gegen das Coronavirus verhängt, alle Landgrenzen geschlossen und auch den kommerziellen Flugbetrieb eingestellt. Ähnliche Rückholaktionen hatte es auch für festsitzende Touristen in Südafrikas Nachbarstaat Namibia gegeben.

Bundesaußenminister Heiko Maas (53 r.)
Bundesaußenminister Heiko Maas (53 r.)  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 23. April, 21.53 Uhr: Harzer Tourismusverband fordert mehr Unterstützung

Der Harzer Tourismusverband hat sich in der Corona-Krise mit einem Hilferuf an die Landesregierungen gewandt. 

"In dieser Zeit verlieren die Betriebe der Tourismusbranche und flankierender Dienstleistungsbereiche quasi ihre kompletten Umsätze und Einkünfte", erklärte der Verband am Donnerstag. Die Soforthilfen des Bundes und der Länder helfen in einigen Bereichen, diese Verluste über einen kurzen Zeitraum zu kompensieren. Viele Tourismusanbieter hätten aber wegen ihrer Struktur und Trägerschaft keinen Zugriff auf bestehende Programme.

Martin Skiebe (60), Vorsitzender des Harzer Tourismusverbandes und Landrat des Landkreises Harz, forderte: "Unsere Betriebe brauchen Soforthilfen, die allen Betriebsformen zur Verfügung stehen und die die Verluste der Umsatzerlöse wenigstens soweit kompensieren, dass ein Überleben der Branche gesichert ist." 

Sie habe eine "enorm wichtige Rolle im Wirtschaftsgefüge der ländlichen Harzregion". "Der Harztourismus braucht daher die gleiche Aufmerksamkeit und Unterstützung, wie sie derzeit beispielsweise Großkonzerne in Deutschland erfahren."

Die Züge der Harzer Schmalspurbahn HSB stehen still. Auf dem Brockenbahnhof herrscht derzeit Stille. Wegen der bestehenden Einschränkungen rechnet die HSB mit großen finanziellen Einbußen.
Die Züge der Harzer Schmalspurbahn HSB stehen still. Auf dem Brockenbahnhof herrscht derzeit Stille. Wegen der bestehenden Einschränkungen rechnet die HSB mit großen finanziellen Einbußen.  © ZB/dpa-Zentralbild/Matthias Bein

Update, 23. April, 21.44 Uhr: Leichtathletik-EM in Paris abgesagt - Vorerst kein neuer Termin

Die für Ende August 2020 in Paris geplanten Leichtathletik-Europameisterschaften sind wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Wie der Kontinentalverband European Athletics am Donnerstagabend weiter mitteilte, wurde die Entscheidung aufgrund "einer beispiellosen Gesundheitskrise" getroffen. 

Die mit der Pandemie verbundenen Risiken seien "noch lange nicht unter Kontrolle". Deshalb habe die Gesundheit der Menschen und der Kampf gegen die Pandemie absolute Priorität und stehe "vor jeder anderen Überlegung". Ein möglicher neuer EM-Termin wurde in dem Statement nicht genannt.

Bereits Ende März hatte die EA bei den Organisatoren in der französischen Hauptstadt eine detaillierte Machbarkeitsstudie für "alternative Szenarien" angefordert. Diese sollten auch eine mögliche Verschiebung der EM beinhalten.

Die Hallen-EM soll vom 5. bis 7. März 2021 im polnischen Torun ausgetragen werden - zwei Wochen vor den um ein Jahr verlegten Hallen-Weltmeisterschaften im chinesischen Nanjing (19. bis 21. März).

Update, 23. April, 21.36 Uhr: Mehr als 100.000 Coronavirus-Infizierte in der Türkei

In der Türkei haben sich offiziellen Angaben zufolge nun mehr als 100.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Gesundheitsminister Fahrettin Koca (55) meldete am Donnerstagabend, die Zahl der bestätigten Fälle sei innerhalb der vergangenen 24 Stunden um weitere 3116 angestiegen und liege jetzt bei 101.790. Außerdem seien weitere 115 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 verstorben. 

Insgesamt gibt es den offiziellen Zahlen zufolge damit 2491 Tote in der Türkei.

Erholt haben sich demnach bisher 18.491 Menschen. Den vielzitierten Daten der Johns-Hopkins-Universität in den USA zufolge liegt die Türkei auf Platz sieben der am schwersten betroffenen Länder.

Seit Mittwochnacht gilt in 31 Städten und Provinzen über ein langes Wochenende noch bis Sonntag um Mitternacht eine weitgehende Ausgangssperre. Am Freitag beginnt der heilige Fastenmonat Ramadan. Der Donnerstag war ein nationaler Feiertag in der Türkei, die unter anderem das 100-jährige Bestehen ihres Parlaments feierte. 

Vielerorts sangen am Abend die Menschen in der größten Stadt der Türkei, Istanbul, auf Einladung des Bürgermeisters die Nationalhymne vom Balkon. Daran schloss sich Applaus für das Gesundheitspersonal an. Auf dem Bosporus ließen Schiffe ihre Hörner erklingen.

Die türkische Regierung hat bisher darauf verzichtet, landesweite, längere Ausgehverbote zu verhängen, um die bereits angeschlagene Wirtschaft nicht weiter zu beeinträchtigen. 

Sie hat dafür partielle Ausgehverbote verfügt: für die meisten Unter-20-Jährigen, Menschen ab 65 Jahre und chronisch Kranke. Außerdem wurden unter anderem Schulen und Universitäten, Cafés und Bars geschlossen und Großveranstaltungen und gemeinsame Gebete in Moscheen verboten. 

Während des Ramadan ist unter anderem das Fastenbrechen in großen Gruppen untersagt. 

Menschen mit Gesichtsmasken kaufen ein auf einem Markt in der beliebten Tunali-Hilmi-Straße, nur wenige Stunden vor Beginn einer viertägigen Ausgangssperre, die von der Regierung verhängt wurde, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.
Menschen mit Gesichtsmasken kaufen ein auf einem Markt in der beliebten Tunali-Hilmi-Straße, nur wenige Stunden vor Beginn einer viertägigen Ausgangssperre, die von der Regierung verhängt wurde, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.  © dpa/AP/Emrah Gurel

Update, 23. April, 21.29 Uhr: Corona-Schalte mit Ministerpräsidenten am 30. April

Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) hat unterstrichen, dass die nächste Video-Konferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder zur Situation in der Corona-Pandemie wie geplant am 30. April stattfinden soll. Merkel sagte am Donnerstag in Berlin auf eine entsprechende Frage, man habe sich für diesen Termin verabredet. Da könne man einiges besprechen. Zuletzt gab es Überlegungen in den Ländern, den Termin um bis zu eine Woche zu verschieben.

Merkel sagte weiter, man wolle sich dann am 6. Mai nochmals zusammenschalten, um die Lage zu erörtern. Zu diesem Zeitpunkt seien dann die Infektionszahlen besser einzuschätzen. 

Update, 23. April, 21.25 Uhr: Fast 85.000 Corona-Patienten seit Ende März in französischen Kliniken

In Frankreich sind seit Ende März nach Angaben der Gesundheitsbehörden fast 85.000 Menschen in Folge einer Coronavirus-Infektion in Krankenhäuser gebracht worden. Das teilte Gesundheitsdirektor Jerôme Salomon (50) am Donnerstagabend mit. 

Er betonte, dass die Verbreitung des Virus auf einem hohen Niveau bleibe. 

Die Zahl der registrierten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 stieg demnach auf 21.340. Davon seien mehr als 13.236 Patienten in Kliniken gestorben. 8104 Menschen starben Salomon zufolge landesweit in Alten- und Pflegeheimen.

Die Zahl der täglich verzeichneten Todesfälle in Frankreich sinkt derzeit. Auch Zahl der Patienten, die auf Intensivstationen behandelt werden müssen, geht zurück. Es seien rund 5200 Menschen in intensiver Behandlung, sagte Salomon - gut 2000 weniger als vor zwei Wochen. 

Insgesamt seien derzeit rund 29.700 Corona-Patienten in Krankenhäusern untergebracht. In Frankreich gelten seit Mitte März strenge Ausgangsbeschränkungen. Sie sollen ab dem 11. Mai schrittweise gelockert werden.

Update, 23. April, 21.18 Uhr: Teilerfolg für rechtsextreme Vereinigung - Demo am Freitag

Die rechtsextreme Vereinigung Pro Chemnitz hat vor dem Verwaltungsgericht Chemnitz einen Teilerfolg gegen die Stadt erstritten. Trotz der Corona-Krise darf die Vereinigung am Freitag vor dem Karl-Marx-Monument im Zentrum der Stadt eine Versammlung abhalten, aber nicht wie gewünscht mit 500 Teilnehmern, sondern nur mit 15. 

Das entschied das Gericht am Donnerstagabend. Außerdem müssen die Teilnehmer einen Mindestabstand von zwei Metern halten und Mundschutz tragen, wie das Gericht weiter mitteilte. 

Die Versammlungszeit wurde auf eine Stunde begrenzt, beantragt waren fünfeinhalb Stunden.

Das Gericht hatte zu prüfen, ob die konkrete Versammlung im Einzelfall – jedenfalls bei Einhaltung strenger Auflagen – infektionsschutzrechtlich noch vertretbar ist oder nicht. Dabei hat das Gericht das Infektionsrisiko – unter Achtung der verfassungsrechtlichen Vorgaben – mit dem Grundrecht auf Versammlungsfreiheit abgewogen.

Um zu verhindern, dass viel mehr Demonstranten kommen, müssen sich Interessenten vor Beginn (18.30 Uhr) räumlich getrennt vom Versammlungsort auf dem Stadtwerkeparkplatz beim Versammlungsleiter anmelden. Die von ihm zugelassenen Teilnehmer sollen der Polizei gemeldet werden. 

Diese zusätzliche Maßgabe sei erforderlich, weil in Auswertung der zurückliegenden Versammlung davon auszugehen sei, dass sich – ungeachtet der begrenzten Teilnehmerzahl – eine Vielzahl von Personen zum Versammlungsort begeben werde. Damit werde der Polizei die notwendige Kontrolle über die Einhaltung der infektionsschutzrechtlichen Schutzvorkehrungen erleichtert, wie das Gericht befand.

Teilnehmer der rechtsextremen Vereinigung Pro Chemnitz demonstrierten schon am Montag in aufgemalten Positionen vor dem Karl-Marx-Monument. (Archivbild)
Teilnehmer der rechtsextremen Vereinigung Pro Chemnitz demonstrierten schon am Montag in aufgemalten Positionen vor dem Karl-Marx-Monument. (Archivbild)  © dpa/dpa-Zentralbild/Jan Woitas

Update, 23. April, 21.16 Uhr: WTO warnt vor Handelseinschränkungen bei Medizinprodukten

Angesichts von zahlreichen Einschränkungen beim Handel mit Medizinprodukten wegen der Corona-Pandemie hat die Welthandelsorganisation (WTO) vor Gefahren für Lieferketten gewarnt. 

"Sobald mehr produziert werden kann, wird der Handel von entscheidender Bedeutung sein, um Vorräte von dort, wo sie reichlich vorhanden sind, dorthin zu verlagern, wo sie fehlen", teilte die WTO am Donnerstag in Genf mit. 

"Ein Mangel an internationaler Zusammenarbeit könnte jedoch die dringend erforderliche Reaktion auf das Angebot behindern." Dies gelte umso mehr, als dass die Krankheit zu unterschiedlichen Zeiten an verschiedenen Orten ihren Höhepunkt erreichen werde.

Etwa 80 Länder und Gebiete hätten Handelsbeschränkungen erlassen, die vor allem für Schutzausrüstungen für Gesundheitspersonal wie Schutzbrillen und Masken gelten, so die WTO. Aber auch Desinfektionsmittel, Medikamente und Virustests seien betroffen. 

Manche Länder hätten auch den Verkauf von Nahrungsmitteln, Seife und Toilettenpapier ins Ausland eingeschränkt. Die Maßnahmen seien eine Antwort auf nationale Knappheit, räumte die Organisation ein. Zugleich betonte sie, die medizinische Fertigung müsse dringend hochgefahren werden, um Covid-19 zu bekämpfen.

Update, 23. April, 21.13 Uhr: Marine-Manöver in Ostsee abgesagt

Die Marine hat am Donnerstag ihr Herbstmanöver "Northern Coasts" in der Ostsee wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Die Großübung hätte vom 28. August bis 10. September im Kattegat sowie der westlichen und mittleren Ostsee stattfinden sollen. 

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Update, 23. April, 21.08 Uhr: CSU-Abgeordnete fordert weitere EU-Hilfen für Bauern

Die neuen Sonderhilfen der EU für europäische Bauern in der Coronakrise reichen nach Ansicht der CSU-Agrarpolitikerin Marlene Mortler (64) noch nicht aus. Die Europäische Kommission hatte am Mittwoch ein Hilfspaket für Landwirte vorgeschlagen. 

Dazu gehören Beihilfen für die private Lagerhaltung im Milch- und im Fleischsektor sowie flexible Programme zur Stützung der Märkte für Obst, Gemüse, Wein und einige andere Erzeugnisse. 

Die Europaabgeordnete Mortler bezeichnete die Maßnahmen als einen richtigen ersten Schritt. "Allerdings reichen diese noch lange nicht aus, um unsere Bäuerinnen und Bauern umfassend zu unterstützen", sagte die CSU-Politikerin.

Der Abgeordneten zufolge stehen genügend Instrumente zur Verfügung, um finanziell entsprechend reagieren zu können. Die Abweichung von bestimmten Wettbewerbsregeln nur für die Sektoren Milch, Blumen und Kartoffeln sei zu wenig. 

Derzeit seien 30 Millionen Euro für den Milchsektor vorgesehen, sagte Mortler. In der letzten Milchkrise habe es 120 Millionen Euro für den Sektor gegeben. Der Kommissionsvorschlag würde den Verfall des Milchpreises deshalb nur verzögern. Zudem seien derzeit fast alle Agrarsektoren betroffen.

Landwirtschaftskommissar Janusz Wojciechowski (65) sah das anders. 

Die vorgeschlagenen Schritte "sind am besten geeignet, die künftigen Preise und die künftige Produktion zu stabilisieren und damit eine stabile Lebensmittelversorgung sowie die Ernährungssicherheit zu gewährleisten", erklärte er bei der Vorlage des Programms. 

"Ich bin zuversichtlich, dass diese Maßnahmen die Märkte entlasten und rasch konkrete Ergebnisse zeigen werden."

CSU-Agrarpolitikerin Marlene Mortler (64). (Archivbild)
CSU-Agrarpolitikerin Marlene Mortler (64). (Archivbild)  © dpa/Paul Zinken

Update, 23. April, 21.03 Uhr: Noch harte Diskussionen über EU-Hilfen in der Corona-Krise

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (42) erwartet noch schwierige Diskussionen über finanzielle Hilfe für EU-Staaten in der Corona-Pandemie. "Es gibt Meinungsverschiedenheiten", sagte Macron am Donnerstagabend nach einem Videogipfel der EU-Staats- und Regierungschefs. 

In einigen Staaten gebe es Grundhaltungen und politische Zwänge, die zu "sehr harten Positionen" führten.

Die Antwort der Länder in Europa auf das Coronavirus sei unterschiedlich ausgefallen, sagte Macron. "Diese Asymmetrie wird sich verstärken, wenn wir sie nicht korrigieren", warnte Macron. Sie könne den Zusammenhalt der Länder mit der gemeinsamen Euro-Währung und den Binnenmarkt in Gefahr bringen.

Es werde in Zukunft massive Hilfsprogramme brauchen, sagte Macron. Der Schock für die europäische Wirtschaft sei beispiellos. "Auf die Größe dieses Schocks braucht es eine solidarische, organisierte und starke Antwort." Besonders betroffene Branchen und Regionen müssten nicht nur Darlehen bekommen, sondern vielmehr Transferleistungen. Dazu gebe es aber noch keine Einigkeit. 

"Wenn wir einen Teil Europas fallen lassen, wird ganz Europa fallen", warnte Macron.

Update, 23. April, 20.58 Uhr: Regionalpolitiker fordern rasche Grenz-Wiedereröffnung

Französische Regionalpolitiker haben sich für eine zeitnahe Wiedereröffnung der im Zuge der Corona-Krise geschlossenen Grenzübergänge zu Deutschland ausgesprochen. 

Durch die vielen geschlossenen Grenzübergänge gebe es weiterhin Probleme für Pendler, sagte die Präsidentin des Rats des an Baden-Württemberg grenzenden elsässischen Département Haut-Rhin, Brigitte Klinkert (63), nach einer Video-Konferenz des deutsch-französischen Ausschusses für grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Klinkert sprach sich für die Einführung eines gemeinsamen Passierscheins für beide Seiten der Grenzen aus. Derzeit müssten französische Grenzgänger mehrere unterschiedliche Bescheinigungen mit sich führen, um beispielsweise in Deutschland zur Arbeit zu gehen, kritisierte Klinkert.

An bestimmten Grenzübergängen müssten die Menschen bis zu drei Stunden warten, erklärte der Präsident des Département-Rats von Bas-Rhin, Frédéric Bierry (54). Auch er forderte eine Öffnung von weiteren Übergängen, um die geöffneten Stellen zu entlasten. Bierry sprach sich dafür aus, dass die Lockerung der Coronavirus-Maßnahmen im Elsass mit denen in Deutschland abgestimmt werden, damit französische Pendler keinen Nachteil hätten.

Beide Départements gehören zur ostfranzösischen Region Grand Est, die in Frankreich besonders hart von der Coronavirus-Pandemie getroffen ist. 

Update, 23. April, 20.57 Uhr: Entscheidung über mögliche Basketball-Euroleague Absage bis 24. Mai

Eine Entscheidung über ein mögliches Saison-Aus der Basketball-Euroleague und damit auch des Final Four, das eigentlich in Köln hätte stattfinden sollen, wird bis zum 24. Mai fallen. 

Die Vereine der Euroleague, der auch die Bundesligisten Bayern München und Alba Berlin angehören, hätten sich einstimmig für einen Fahrplan entschieden, der auch die Deadline für eine mögliche Absage durch die Coronavirus-Pandemie beinhaltet. Präsident und Geschäftsführer Jordi Bertomeu (61) sprach in einer Mitteilung am Donnerstag von einer wichtigen Vereinbarung für die Liga.

Die Euroleague hat den Spielbetrieb seit dem 12. März ausgesetzt. Über den Juli hinaus könne sie bei einer Fortsetzung nicht spielen, erklärte Bertomeu. Sollte bis einschließlich Juli aber wieder gespielt werden, würden sich die Verträge der Spieler bis 31. Juli verlängern. 

Die Spieler bekämen 85 Prozent ihres Lohns bis spätestens 15. August. Sollte die Saison vorzeitig beendet werden, stünde den Spielern der Mitteilung zufolge 80 Prozent des Lohns zu.

Update, 23. April, 20.51 Uhr: Von der Leyen setzt auf EU-Budget im Kampf gegen Corona-Krise

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (61) setzt im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise auf den gemeinsamen EU-Haushalt. "Ich bin überzeugt, dass es nur ein einziges Instrument gibt", sagte von der Leyen nach mehrstündigen Beratungen der europäischen Staats- und Regierungschefs. 

"Das ist das EU-Budget verbunden mit dem Wiederaufbau-Fonds." Die Hilfe solle über den Mehrjährigen Finanzrahmen der EU gesteuert werden. Dabei müsse ein Gleichgewicht zwischen Zuschüssen und Krediten hergestellt werden.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (61).
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (61).  © dpa/AP/Reuters-Pool/Francois Lenoir

Update, 23. April, 20.50 Uhr: Die EU-Gipfel-Beschlüsse im Überblick

Bei ihrem EU-Videogipfel haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) und ihre Kollegen am Donnerstag einige Punkte im Kampf gegen die Corona-Krise vereinbart. Ein Überblick:

  • Ein bereits von den Finanzministern ausgehandeltes Hilfspaket für Kurzarbeiter, Unternehmen und verschuldete Staaten ist jetzt von den Staats- und Regierungschefs gebilligt worden. Die Minister hatten sich bereits vor zwei Wochen auf das Paket mit Kredithilfen von bis zu 540 Milliarden Euro geeinigt.
  • Merkel und ihre Kollegen begrüßten die vergangene Woche vorgestellte Exit-Strategie aus den Corona-Beschränkungen, die ein gemeinsames Vorgehen der 27 Staaten sichern soll. Das Papier nennt drei wesentliche Voraussetzungen für Lockerungen: eine spürbare Verlangsamung der Virus-Ausbreitung, genügend Krankenhaus- und Intensivbetten und die Möglichkeit, die Ausbreitung des Virus wirksam zu überwachen.
  • Auch der "Fahrplan für den Aufschwung" von EU-Ratschef Charles Michel (44) wurde angenommen. Der Belgier fordert für die Zeit nach der Corona-Krise Reformen für eine stärkere und schlagkräftigere EU.
  • Noch nicht abgeschlossen ist die Arbeit an einem Aufbaufonds zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise. Der EU-Gipfel beauftragte die EU-Kommission damit, einen detaillierten Plan auszuarbeiten.

Update, 23. April, 20.45 Uhr: Proteste trotz Ausgangsbeschränkungen im Libanon

Trotz der Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie sind im Libanon Dutzende junge Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die wirtschaftliche Krise im Land zu protestieren. Die Demonstranten fuhren am Donnerstag zunächst mit Autos durch die Hauptstadt Beirut, schwenkten Nationalflaggen und riefen: "Wir sind hungrig." 

Später protestierten zahlreiche Demonstranten auch vor der libanesischen Zentralbank, wie auf Videos in den sozialen Netzwerken zu sehen war. Einige Demonstranten besprühten Fassaden und schlugen auf Geldautomaten ein.

Der Libanon erlebt eine der schwersten Wirtschafts- und Finanzkrisen seiner Geschichte. Im März erklärte das vom Staatsbankrott bedrohte Land erstcmals, Staatsanleihen nicht zurückzahlen zu können. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet, dass die libanesische Wirtschaft in diesem Jahr um zwölf Prozent schrumpft.

Im Oktober hatten in dem kleinen Land am Mittelmeer Massenproteste gegen die politische Elite begonnen. Die Demonstranten werfen den führenden Politikern unter anderem Korruption vor. Die Corona-Pandemie hatte die Proteste über Wochen zunächst zum Erliegen gebracht. Anfang der Woche flammten die Proteste aber wieder auf.

Regierungskritische Demonstrantinnen stehen auf ihren Autos und schwenken libanesische Flaggen.
Regierungskritische Demonstrantinnen stehen auf ihren Autos und schwenken libanesische Flaggen.  © dpa/AP/Hussein Malla

Update, 23. April, 20.42 Uhr: Deutschland muss künftig mehr in EU-Haushalt zahlen

Deutschland muss nach den Worten von Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) für die Wiederherstellung Europas nach der Corona-Pandemie mehr in den europäischen Haushalt zahlen. Das sagte Merkel am Donnerstag in Berlin nach einem EU-Schaltgipfel, ohne eine Größenordnung zu nennen. 

Das sei richtig und gut so. Die EU-Staaten seien unterschiedlich schwer von der Corona-Krise betroffen. Die Kommission sei nun beauftragt worden zu schauen, wie eine Architektur einen Wiederaufbaufonds aussehen könnte.

Sie erwarte zudem, dass das europäische Hilfsprogramm von gut 500 Milliarden Euro rechtzeitig zum 1. Juni in Kraft treten könne, sagte Merkel und fügte hinzu, sie erwarte keine größeren Hürden etwa im Deutschen Bundestag.

Update, 23. April, 20.36 Uhr: EU-Kommission soll Plan für Wiederaufbaufonds ausarbeiten

Die EU-Kommission soll im Auftrag der EU-Staats- und Regierungschefs einen Plan für den wirtschaftlichen Aufbau nach der Corona-Krise ausarbeiten. Damit sei die Brüsseler Behörde beauftragt worden, sagte EU-Ratschef Charles Michel (44) am Donnerstag nach einem EU-Videogipfel. 

Die EU-Kommission solle den konkreten Bedarf bestimmen und schnell einen Vorschlag vorlegen. Dabei soll auch näher bestimmt werden, wie der Wiederaufbaufonds mit dem Mehrjährigen Finanzrahmen für die Jahre 2021 bis 2027 zusammenhängen kann. 

EU-Ratschef Charles Michel (44). (Archivbild)
EU-Ratschef Charles Michel (44). (Archivbild)  © dpa/EU Council/ -

Update, 23. April, 20.34 Uhr: Merkel bleibt beim EU-Gipfel bei Nein zu Corona-Bonds

Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) ist beim EU-Gipfel bei ihrem klaren Nein zu eine Vergemeinschaftung von Schulden in der EU geblieben. "Es geht nicht, dass sozusagen die Schulden vergemeinschaftet werden", sagte sie am Donnerstag nach einer Videokonferenz mit den Staats- und Regierungschefs der anderen Mitgliedstaaten. So wie sie das bereits in ihrer Regierungserklärung im Bundestag gesagt habe, habe sie es beim Gipfel wiederholt.

Merkel hatte ihr Nein im Bundestag mit dem Zeitfaktor begründet. Für einen solchen Schritt müssten alle Parlamente der Mitgliedstaaten entscheiden, dass ein Teil der Budgethoheit an die EU übertragen werde. "Das wäre ein zeitraubender und schwieriger Prozess und keiner, der in der aktuellen Lage direkt helfen könnte", sagte die CDU-Politikerin. "Es geht jetzt darum, schnell zu helfen und schnell Instrumente in der Hand zu haben, die die Folgen der Krise lindern können."

Update, 23. April, 20.28 Uhr: Stuttgarter Theaterintendant kritisiert Corona-Politik

Der Intendant der Schauspielbühnen in Stuttgart, Axel Preuß (58), hat die Corona-Politik von Bund und Land kritisiert. 

"Dass die Maßnahmen alle 14 Tage aufs Neue überprüft werden, ist für Theater ein tödlicher Rhythmus", sagte er der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". 

Von den Politikern wünsche er sich klare Zielvorgaben für Theaterleute: "Sagt uns klipp und klar die Wahrheit, auch wenn sie schmerzlich ist. Wir können damit umgehen: Spielen wir in dieser Spielzeit noch oder spielen wir nicht?"

Es gehe ihm nicht um die schnelle Öffnung der Häuser, sagte Preuß. Sicherheit habe absolute Priorität. "Aber es geht mir um die Planungssicherheit, die wir als Intendanten brauchen."

Zu den Schauspielbühnen in Stuttgart gehören das Alte Schauspielhaus und die Komödie im Marquardt. Mit fast 200.000 Zuschauern pro Spielzeit ist das Haus das bestbesuchte Sprechtheater in Baden-Württemberg. 

Update, 23. April, 20.20 Uhr: Fallzahlen in Deutschland und der Welt

Zum Abend sind die Zahlen der Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, erneut gestiegen. Deutschland zählt zurzeit 152.621 bestätigte Infektionen und 5517 Todesfälle. Insgesamt sind in der Bundesrepublik 103.300 Menschen wieder genesen. 

Die Ausbreitung in Deutschland.
Die Ausbreitung in Deutschland.  © TAG24
Fallzahlen aus Europa und der Welt.
Fallzahlen aus Europa und der Welt.  © TAG24
Entwicklung der Fallzahlen ausgewählter Länder
Entwicklung der Fallzahlen ausgewählter Länder  © TAG24

Update, 23. April, 20.10 Uhr: Entscheidungen über mögliche weitere Lockerungen erst am 6. Mai

Bund und Länder werden nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) voraussichtlich erst am 6. Mai über mögliche weitere Lockerungen der coronabedingten Einschränkungen entscheiden. 

Die Auswirkungen der am Montag begonnenen Öffnung der Geschäfte könne man erst 14 Tage später abschätzen, sagte Merkel am Donnerstag in Berlin. 

Andere Lockerungen träten auch noch später in Kraft. "Das heißt, wir können dann am 6. Mai über diese Fragen sprechen." 

Da es auch noch andere wichtige Themen gebe, gehe sie davon aus, dass sie und die Ministerpräsidenten der Länder sich aber auch schon wie geplant am 30. April zusammenschalten würden. 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) bei einer Pressekonferenz
Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) bei einer Pressekonferenz  © dpa/dpa-pool/Michael Kappeler

Update, 23. April, 20.05 Uhr: Antikörper-Studie in New York

Im Bundesstaat New York haben sich den vorläufigen Ergebnissen einer ersten Antikörper-Studie zufolge bislang rund 14 Prozent der Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Für die Studie seien rund 3000 Menschen, die in 40 Supermärkten in 19 Landkreisen einkauften, zufällig ausgewählt und auf Antikörper getestet worden, sagte Andrew Cuomo (62), Gouverneur des Bundesstaates mit rund 19 Millionen Einwohnern, am Donnerstag bei seiner täglichen Pressekonferenz.

Bei 13,9 Prozent der Getesteten im Bundesstaat New York und sogar rund 20 Prozent der Getesteten in der gleichnamigen Millionenmetropole seien Antikörper gefunden worden, sie seien also mit dem Virus in Berührung gekommen, selbst wenn sie nie Krankheitssymptome hatten.

Das könnte Cuomo zufolge bedeuten, dass rund 2,7 Millionen Menschen im Bundesstaat New York bereits eine Infektion mit dem Virus überstanden haben. 

Cuomo betonte allerdings, die Zahlen seien vorläufig und beruhten nur auf der relativ kleinen Testgruppe von 3000 Menschen, die zudem nicht diejenigen beinhalte, die derzeit das Haus nicht verließen.

Die Zahl der Todesopfer nach einer Infektion mit dem Coronavirus lag in dem US-Bundesstaat am Donnerstag mit 438 den vierten Tag in Folge unter der Marke von 500. "Diese Zahl sinkt weiter - aber nicht so schnell, wie wir das gerne sehen würden", sagte Cuomo. Die Zahl der neu Infizierten liege nun schon seit Tagen bei rund 1300. "Das ist stabil, aber das ist nicht so toll, wir würden gerne sehen, dass sich das weiter reduziert."

Andrew Cuomo (62), Gouverneur des Bundesstaates New York.
Andrew Cuomo (62), Gouverneur des Bundesstaates New York.  © dpa/Office of Governor Andrew M. Cuomo/Mike Groll

Update, 23. April, 20 Uhr: Coronavirus in Dänemark erstmals in Asylzentrum nachgewiesen

In Dänemark ist das Coronavirus erstmals in einem Asylzentrum nachgewiesen worden. Zwei Bewohner eines nicht näher genannten Zentrums seien positiv auf das Virus getestet worden, teilte die dänische Ausländerverwaltung am Donnerstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Ritzau mit.

Beide befänden sich bereits seit längerem in Dänemark. Die Verwaltung verzichtete demnach auf die Nennung des konkreten Zentrums, um zu vermeiden, dass die beiden identifiziert werden können.

In Dänemark gibt es laut Ritzau 14 Asylzentren mit rund 2500 Asylbewerbern. Seit Beginn der Corona-Krise haben die Zentren eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Unter anderem wurde ein Besuchsverbot erlassen, auch Gemeinschaftsbereiche wurden geschlossen.

Update, 23. April, 19.57 Uhr: Gespräch über Erleichterungen für Gotteshäuser

Bund und Länder sprechen am Freitag über ein Konzept für die Lockerung der Corona-Auflagen für Gotteshäuser. Dort gilt seit Mitte März ein Versammlungsverbot. Staatssekretär Markus Kerber (56) aus dem Bundesinnenministerium will den Chefs der Staatskanzleien der Länder die Pläne in einer Schaltkonferenz präsentieren.

Die Religionsgemeinschaften in Deutschland sollten bis Mitte dieser Woche ihre Vorschläge zu einer vorsichtigen Öffnung der Gotteshäuser einreichen. Auf diesen Beiträgen fußt das Papier des Innenministeriums. 

In der kommenden Woche wollen sich dann Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder auf eine gemeinsame Linie einigen.

Kirchen, Moscheen oder Synagogen könnten so unter Beachtung von Vorsichtsmaßnahmen möglicherweise Anfang Mai schrittweise wieder öffnen. 

Staatssekretär Markus Kerber (56). (Archivbild)
Staatssekretär Markus Kerber (56). (Archivbild)  © dpa/Michael Kappeler

Update, 23. April, 19.55 Uhr: 500-Milliarden-Hilfspaket gebilligt

Der EU-Gipfel hat das vor zwei Wochen vereinbarte Paket mit Kredithilfen von bis zu 540 Milliarden Euro für Kurzarbeiter, Unternehmen und verschuldete Staaten gebilligt. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstagabend von Teilnehmern. Die Hilfen sollen zum 1. Juni zur Verfügung stehen.

Update, 23. April, 19.53 Uhr: 840 Crew-Mitglieder von US-Flugzeugträger mit Coronavirus infiziert

Unter den Besatzungsmitgliedern des US-Flugzeugträgers ""USS Theodore Roosevelt" ist die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus auf 840 gestiegen. Das teilte die US-Marine am Donnerstag mit. Inzwischen seien alle Crew-Mitglieder getestet worden. Nur eine kleine Zahl von Testergebnissen stehe noch aus.

In 4098 Fällen seien die Testresultate negativ ausgefallen. Mehr als 4200 Besatzungsmitglieder seien mittlerweile an Land gebracht worden. Vier würden in einem Krankenhaus behandelt, es befinde sich jedoch niemand auf der Intensivstation. 

Ein Crew-Mitglied des Flugzeugträgers war an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben.

Wegen der Ausbreitung des Virus liegt der nukleargetriebene und hochgerüstete Flugzeugträger vor der Pazifikinsel Guam und wurde inzwischen weitgehend evakuiert.

Update, 23. April, 19.50 Uhr: Woidke warnt vor Leichtsinn in der Corona-Krise

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (58, SPD) hat angesichts gelockerter Beschränkungen in der Corona-Krise zu Besonnenheit und Vorsicht gemahnt. 

"Wir sind inmitten, vielleicht auch erst am Anfang der Entwicklung. Das Erreichte darf nicht aufs Spiel gesetzt werden", sagte der amtierende Bundesratspräsident am Donnerstag den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Sonst wird jede Erleichterung zum Bumerang." 

Der Weg aus der Krise erfordere kluges Abwägen, Besonnenheit und Mut zu Entscheidungen, wenn nötig auch zur Kurskorrektur. "Deshalb ist es wichtig, dass sich alle an Verabredungen halten - natürlich unter Berücksichtigung jeweiliger regionaler Besonderheiten." 

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (58, SPD). (Archivbild)
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (58, SPD). (Archivbild)  © dpa/dpa-Zentralbild/Soeren Stache

Update, 23. April, 19.10 Uhr: AfD lehnt europäische Finanzhilfen in der Corona-Krise ab

FDP und Union haben im Bundestag erneut ihre Ablehnung von gemeinsamen Anleihen als Hilfe für europäische Staaten in der Corona-Krise betont. 

Die AfD sprach sich in der Debatte am Donnerstagabend nicht nur gegen Eurobonds aus, sondern auch gegen jede andere Form der finanziellen Solidarität innerhalb der EU. Der AfD-Haushaltspolitiker Peter Boehringer (51) sagte: "Die AfD lehnt alle Hilfsansätze über europäische Institutionen ab."

Der CDU-Abgeordnete Matern von Marschall (57) warf den Rechtspopulisten vor, sie nutzten die Pandemie, um "ihre eigene scheußliche nationalistische Suppe zu kochen". 

Der CSU-Politiker Alois Karl (69) warf dem italienischen Regierungschef Guiseppe Conte (55) vor, er vergesse bei seiner Forderung nach sogenannten Corona-Bonds, "dass wir der größte Zuschussgeber sind".

Der FDP-Abgeordnete Konstantin Kuhle (31) betonte: "Einen Blankoscheck für gemeinschaftliche Schuldenaufnahme darf es nicht geben." Dennoch sei jetzt "europäische Solidarität" gefragt.

AfD-Haushaltspolitiker Peter Boehringer (51). (Archivbild)
AfD-Haushaltspolitiker Peter Boehringer (51). (Archivbild)  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 23. April, 19.08 Uhr: Gastronomen wollen mit leeren Stühlen protestieren

In mehreren Städten in Nordrhein-Westfalen wollen Gastronomen am Freitag mit leeren Stühlen auf ihre Situation aufmerksam machen und auf eine baldige Öffnung der Gastronomie pochen. "Die leeren Stühle stehen symbolisch für die Leere in den Kassen und Betrieben und die große Unsicherheit von Unternehmern und Beschäftigten", sagte ein Sprecher des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga NRW. 

Aufgestellt werden sollen sie auf zentralen Plätzen in den Städten - etwa auf dem Rathausplatz in Düsseldorf oder in Bielefeld und mehreren anderen Städten. Vorbild sind Mahnwachen mit leeren Stühlen in Dresden, die bereits mehrfach stattgefunden haben.

Anders als Geschäfte müssen Cafés, Restaurants und Kneipen wegen der Corona-Pandemie vorerst weiterhin geschlossen bleiben. Allerdings müssen sie nach jüngsten Beschlüssen weniger Mehrwertsteuer zahlen und profitieren vom aufgestockten Kurzarbeitergeld. Angesichts des Umsatzeinbruchs um nahezu 100 Prozent sei es für viele Betriebe schwierig, überhaupt die notwendigen Vorleistungen zu erbringen, hieß es von Dehoga.

Update, 23. April, 19 Uhr: Fridays for Future-Demonstration trotz Corona

Trotz Corona-Krise wollen Klima-Aktivisten in Schwerin am weltweiten Klimastreiktag der Bewegung Fridays for Future an diesem Freitag (16.00 Uhr) demonstrieren. Bis zu 50 Demonstranten wollen sich am Ufer des Pfaffenteichs im Stadtzentrum von Schwerin unter Einhaltung der Mindestabstände zu einem stillen Protest treffen, wie das Klimabündnis der Landeshauptstadt mitteilte. 

Mehr Menschen dürfen sich bei einer Demonstration derzeit nicht unter freiem Himmel versammeln, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. In Rostock soll auf einer zentralen Grünfläche in der Stadt ein Wald aus Plakaten mit Forderungen aufgebaut werden. Ansonsten soll der Fridays for Future-Klimastreik im Internet stattfinden.

Update, 23. April, 18.48 Uhr: Estland will Corona-Notstand verlängern

Estlands Regierung will den noch bis zum 1. Mai laufenden Corona-Notstand um mindestens zwei Wochen verlängern. Eine Entscheidung über die genaue Länge werde noch in dieser Woche getroffen, sagte Ministerpräsident Jüri Ratas (41) am Donnerstag in Tallinn. "Wir wollen zum normalen Leben zurückkehren, aber der Preis für Eile kann extrem hoch sein". 

Daher sollte das Prinzip befolgt, dass ein Notstand eher eine Woche zu lang als einen Tag zu wenig dauern sollte, sagte Ratas.

Der Corona-Krisenstab der Regierung hatte am Mittwoch eine Ausstiegsstrategie aus dem Corona-Notstand beschlossen, der in dem kommenden Woche zur Diskussion gestellt werden soll. Der Plan sieht eine stufenweise Lockerung der Schutzmaßnahmen vor und orientiert sich an mehreren Schlüsselkriterien. Einen Zeitplan enthält er nicht.

Nach Angaben von Ratas sollen Beschränkungen für Versammlungen und öffentliche Veranstaltungen schrittweise gelockert werden. Die sogenannten 2 + 2-Regel werde aber "ziemlich lange" bestehen bleiben, sagte Ratas. Die Regel besagt, dass sich nicht mehr als zwei Personen treffen dürfen und dass sie einen Abstand von mindestens zwei Metern voneinander einhalten müssen.

Estlands Ministerpräsident Jüri Ratas (41). (Archivbild)
Estlands Ministerpräsident Jüri Ratas (41). (Archivbild)  © dpa/AP/Geert Vanden Wijngaert

Update, 23. April, 18.44 Uhr: Makler weisen deutsche Proteste gegen Mallorca-Lockdown zurück

Eine Protestaktion einiger deutscher Immobilienbesitzer gegen den Corona-Lockdown auf Mallorca schlägt auf der spanischen Urlaubsinsel immer höhere Wellen. In rund 200 Briefen an die Regionalregierung der Balearen hatten die Schreiber gefordert, trotz der Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie auf die Insel gelassen zu werden und Zugang zu ihren Urlaubswohnsitzen zu bekommen. 

Der einflussreiche Verband Internationaler Makler (ABINI) rechtfertigte nun die strengen Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus und distanzierte sich von den Protesten.

Bei unzähligen Gesprächen mit den Kunden habe man festgestellt, dass es bei den internationalen Residenten andere Stimmen gebe. Die Liebe zu den Balearen sei "intakt", heißt es in einem offenen Brief. "Die große Mehrheit der befragten Personen unterstützt das Engagement zum Schutz der Gesundheit als absolute Priorität, und sie respektiert die geltenden europäischen und spanischen Gesetze, um die Covid-19-Erkrankung zu stoppen", so der Verband, der den Deutschen Hans Lenz als Vorsitzenden hat.

Zuvor hatte Regionalpräsidentin Francina Armengol (48) den Protest der Briefeschreiber zurückgewiesen. Die derzeit in Spanien geltenden Regeln, die unter anderem das Aufsuchen des Zweitwohnsitzes untersagen, müssten für alle Bürger unabhängig von ihrer Nationalität gelten.

In Spanien löste die unter anderem als arrogant empfundene Beschwerdeaktion Unmut aus. Die "Mallorca Zeitung" sprach von "Brandbriefen", das Blatt "El País" von "Drohungen". Armengol reagierte diplomatisch: Sie verwies auf die engen Beziehungen zwischen Mallorca und Deutschland und schrieb, man bemühe sich um eine allmähliche und sichere Rückkehr zur Normalität.

Update, 23. April, 18.36 Uhr: Formel 1 gibt Vorschusszahlungen - Auch gerüstet für null Rennen 2020

Die Formel-1-Besitzer haben einigen Teams Vorschusszahlungen überwiesen im Kampf ums finanzielle Überleben in der Corona-Krise. Das bestätigte Liberty-Media-Geschäftsführer und -Präsident Greg Maffei (59) übereinstimmenden Medienberichten zufolge bei einer Telefonkonferenz am Donnerstag.

Es gebe weitere Fälle, bei denen sie es auch noch machen würden, sagte er. "Wir wollen sicherstellen, dass die Teams zahlungsfähig sind, denn wir wollen, dass sie 2020, 2021 und darüber hinaus fahren." 

Namen betroffener Rennställe nannte der 59 Jahre alte Amerikaner nicht. Durch den Wegfall der ersten neun Saisonrennen haben aber McLaren, Williams, Renault und Racing Point bereits Kurzarbeit angemeldet.

Die Besitzer der Motorsport-Königsklasse hoffen zwar auf eine Saison mit noch bis zu 18 Rennen. An einem entsprechenden Kalender wird derzeit auch gearbeitet. Spekuliert wird mit einem Saisonstart für den sechsmaligen Weltmeister Lewis Hamilton (35) und seine Herausforderer im Juli in Österreich. Es gibt dabei Überlegungen, zwei Rennen an einem Ort zu fahren, um noch so viele Grand Prix wie möglich zu schaffen.

Zudem dürften es erstmal nur Geisterrennen werden. Das hieße aber auch, dass der Profit niedriger sei, es vielleicht sogar gar keinen geben würde, meinte Maffei. 

Die Formel 1 als solche sei ausreichend aufgestellt, um das in diesem Jahr auch zu verkraften, aber es gebe Teams, für die dann Kosten anfallen, und deren Haupteinnahmequelle eben auch Teil dieses Profits seien.

Maffei stellte zudem klar, dass sich die Formel 1 auch mit einem Szenario mit keinem Rennen in diesem Jahr auseinandersetze. Als eines der großen Probleme gilt in der Rennserie das Reisen mit den unterschiedlichen Schutzmaßnahmen verschiedener Länder.

Formel-1-Weltmeisterschaft, Grand Prix von Kanada. (Archivbild)
Formel-1-Weltmeisterschaft, Grand Prix von Kanada. (Archivbild)  © dpa/AP/The Canadian Press/Paul Chiasson

Update, 23. April, 18.34 Uhr: Jaguar Land Rover will Produktion schrittweise wieder aufnehmen

Jaguar Land Rover will im kommenden Monat an verschiedenen Standorten schrittweise wieder seine Produktion aufnehmen. Das kündigte der britische Autobauer am Donnerstag an. 

Begonnen werden solle vom 18. Mai an mit den Werken im englischen Solihull, in Österreich und der Slowakei. "Wir sehen in China eine Erholung der Verkaufszahlen, und Kunden kehren in unsere Ausstellungsräume zurück", hieß es in einer Mitteilung. Weitere Standorte sollen demnach folgen.

Die Gesundheit und das Wohlergehen der Mitarbeiter habe aber oberste Priorität. Daher sollen strenge Auflagen zur Einhaltung der sozialen Distanz eingeführt werden. Weitere Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckung würden derzeit noch geprüft, hieß es weiter. 

Update, 23. April, 18.30 Uhr: Élysée erwägt landesweite Maskenpflicht

In Frankreich erwägt der Präsidentenpalast wegen der Corona-Krise eine landesweite Maskenpflicht für den öffentlichen Nahverkehr. Nach einem Gespräch von Staatschef Emmanuel Macron (42) mit Bürgermeistern teilte der Élysée-Palast am Donnerstag in Paris mit, "ohne Zweifel" müsse über eine solche Pflicht nachgedacht werden. 

Die Überlegungen sind Teil der geplanten Corona-Maßnahmen vom 11. Mai an. Dann sollen in Frankreich die landesweiten Ausgangsbeschränkungen wieder gelockert werden.

Ergänzend hieß es aus dem Élysée, bei den Erwägungen handele es sich bislang nur um einen Arbeitsansatz und um keine Ankündigung. Zudem werde darüber nachgedacht, Schüler auf freiwilliger Basis wieder in die Schule gehen zu lassen. In Frankreich sind die strengen Ausgangsbeschränkungen seit Mitte März in Kraft.

Vonseiten des Élysée hieß es, die Maßnahmen müssten an die "Realitäten jedes Lebensraums" angepasst werden. Eine Lockerung "nach Regionen" sei nicht vorgesehen. 

Kommende Woche sollen die Pläne zunächst Regionalpolitikern vorgestellt werden, erklärte der Élysée. Die Bürger würden später informiert. 

Staatschef Emmanuel Macron (42). (Archivbild)
Staatschef Emmanuel Macron (42). (Archivbild)  © dpa/POOL AFP/Loic Venance

Update, 23. April, 18. 25 Uhr: Bruder von US-Senatorin an Coronavirus gestorben

Der älteste Bruder von US-Senatorin Elizabeth Warren (70), Don Reed, ist infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Warren dankte am Donnerstag auf Twitter dem medizinischen Personal, das sich um ihren Bruder gekümmert hatte. "Aber es ist schwer zu wissen, dass es keine Familie gab, die ihm die Hand hielt oder ihm noch einmal 'Ich liebe dich' sagte - und keine Beerdigung für diejenigen von uns, die ihn liebten." 

Die Zeitung "Boston Globe" berichtete, Don Reed sei 86 Jahre alt geworden. Warren hatte sich um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten beworben, sich im März nach erfolglosen Vorwahlen jedoch aus dem Verfahren zurückgezogen.

Die 70-jährige Senatorin schrieb, Reed sei bereits am Dienstagabend infolge einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.  "Er war charmant und lustig, ein natürlicher Anführer." An die Adresse ihres Bruders fügte sie hinzu: "2Ich werde Dich sehr vermissen."

Update, 23. April, 18.18 Uhr: Klinikspitze in Potsdam nach Häufung von Corona-Fällen beurlaubt

Der Ausbruch des Coronavirus am größten Potsdamer Krankenhaus, dem Klinikum Ernst von Bergmann, zieht personelle Konsequenzen nach sich. Oberbürgermeister Mike Schubert (47, SPD) sagte am Donnerstag, er habe entschieden, die Geschäftsführer Steffen Grebner und Dorothea Fischer vorerst zu beurlauben. 

Dies solle bis zur abschließenden Bewertung gelten, ob jenseits der von Experten des Robert Koch-Instituts (RKI) genannten Mängel auch solche in der Organisation und Hygiene den Ausbruch begünstigt hätten. Fischer bleibe aber Chefärztin der Frauenklinik. Es müsse alles getan werden, damit das Klinikum "wieder ans Netz gehen kann".

Eine unabhängige Kommission soll Hintergründe aufklären - mit Unterstützung von Brandenburgs Ex-Gesundheitsministerin Anita Tack (69, Linke). Seit Mitte März hatten sich in dem Krankenhaus Corona-Infektionen gehäuft. Daraufhin kamen Experten des RKI zu Hilfe. 

Sie empfahlen Verbesserungen, zum Beispiel sollte der Krisenstab unterstützt werden. Bisher starben 39 Covid-19-Patienten in der Klinik, die für die gesamte Region zuständig ist. 

Seit 1. April gilt ein Aufnahmestopp für neue Patienten außer für Notfälle.

Die Staatsanwaltschaft Potsdam prüft, ob sich drei leitende Ärzte und die beiden Geschäftsführer strafbar gemacht haben - dabei geht es um Meldepflichten. Sie untersucht auch eine Strafanzeige der Deutschen Stiftung Patientenschutz gegen die Geschäftsführung und Ärzte des Klinikums. 

Es geht laut Stiftung um den Verdacht des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz und der fahrlässigen Tötung.

Der Eingansbereich des Ernst von Bergmann Klinikum. (Archivbild)
Der Eingansbereich des Ernst von Bergmann Klinikum. (Archivbild)  © dpa/Fabian Sommer

Update, 23. April, 18.16 Uhr: Unionspolitiker für Atemschutzmasken auf Rezept für Risikogruppen

Gesundheitspolitiker von CDU und CSU plädieren für Atemschutzmasken auf Rezept für besonders gefährdete Risikogruppen in der Corona-Krise. 

Dadurch könne eine "ethisch nicht zu rechtfertigende Kontaktbeschränkung für einzelne Bevölkerungsgruppen" vermieden werden, heißt es in einem Papier der Arbeitsgruppe Gesundheit der Unionsfraktion im Bundestag, das der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" vorliegt.

Es solle geprüft werden, wie ein solches Konzept zur ärztlichen Verordnung von sogenannten FFP2- und FFP3-Masken "schnellstmöglich umgesetzt" werden könne. Diese Masken können im Gegensatz zum einfachen Mund-Nasen-Schutz die Träger vor einer Ansteckung schützen. 

Die Masken sollen dem Vorschlag zufolge nicht nur im Rahmen einer Pandemie, sondern auch bei saisonalen Belastungen wie etwa einer Grippewelle verordnet werden können. Die Versorgung mit persönlicher Schutzausrüstung für Ärzte und Pflegeberufe solle aber weiterhin Vorrang haben. Zudem müssten zuerst durch den Gemeinsamen Bundesausschuss, das höchste Gremium der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen, die Hochrisikogruppen definiert werden.

Update, 23. April, 18.14 Uhr: Lufthansa macht wegen Corona Milliarden-Verlust im ersten Quartal

Die Lufthansa hat im ersten Quartal wegen der Corona-Krise einen operativen Verlust (bereinigtes Ebit) von 1,2 Milliarden Euro eingeflogen. 

Im Vorjahr hatte das Minus in dem traditionell schwachen Quartal zu Jahresbeginn noch 336 Millionen Euro betragen. Allein im März habe man knapp 1,4 Milliarden Euro Umsatz verloren, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung an die Börse mit. 

Im gesamten Quartal lagen die Erlöse mit 6,4 Milliarden Euro in ähnlicher Größenordnung unter dem Vorjahreswert von 7,8 Milliarden Euro.

Update, 23. April, 18.10 Uhr: Brinkhaus wirft Bundesregierung Alleingänge in Corona-Krise vor

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (51) hat einen Machtverlust des Bundestags in der Coronakrise beklagt und der Bundesregierung problematische Alleingänge vorgeworfen. 

"Die Zeit der Schnellschüsse ist jetzt vorbei. Ich werde da langsam unleidlich", sagte Brinkhaus in einem am Donnerstag veröffentlichten Gespräch mit dem "Spiegel". 

"Es kann nicht sein, dass sich in der Bundesregierung eine Einstellung breit macht, nach dem Motto: Alles Wichtige wird im Kabinett oder zwischen der Kanzlerin und den Ministerpräsidenten entschieden. Die Ministerpräsidentenkonferenz steht meines Wissens auch nicht im Grundgesetz als politische Institution."

Ähnlich hatte sich Brinkhaus am Donnerstagvormittag in der Aussprache zu einer Regierungserklärung von Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) geäußert. Brinkhaus sieht laut "Spiegel" in der aktuellen Dominanz der Exekutive eine Gefahr für das politische System. "Das macht mir richtig Sorgen", sagte der CDU-Politiker. 

Man müsse "darauf achten, dass die Balance gewahrt bleibt und die Regierung sich nicht daran gewöhnt zu sagen: Wir hauen jetzt mal einen raus, das muss jetzt mal schnell durchs Parlament. So geht das nicht."

Der Bundestag müsse auch in der Krise der "Ort der Debatte" sein. "Im Moment sehen wir die ganze Zeit Minister, Ministerpräsidenten, Experten und die Kanzlerin. Sie überlagern das parlamentarische Verfahren. Das ist verständlich, aber nicht gut für die Demokratie. Die Opposition muss wieder sichtbar werden. Und wir müssen auch das Recht haben, Dinge anzuzweifeln. 

"Er erwarte, dass "weitreichende Beschränkungen für Menschen und Unternehmen, aber auch die Lockerungen dieser Beschränkungen, im Bundestag beraten" würden.

Ralph Brinkhaus (51, CDU), Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Ralph Brinkhaus (51, CDU), Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion  © dpa/Michael Kappeler

Update, 23. April, 18.06 Uhr: Iran spricht von ersten Erfolgen im Kampf gegen Corona

Der Iran hat nach Angaben seines Gesundheitsministers in den vergangenen drei Wochen erste Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus verbucht. 

"In dieser Zeit sind die Opferzahlen auf ein Drittel und die der Infizierten um 40 Prozent gesunken", sagte Minister Saeid Namaki (61) am Donnerstag. 

Dies sei ein großer Erfolg für den Iran, besonders da das Land wegen der US-Sanktionen keine finanzielle Kanäle gehabt habe, um sich notwendige Medikamente und medizinische Ausrüstung zu besorgen, fügte Namaki hinzu.

"Wir sind aber nur in der Mitte des Weges angelangt und noch lange nicht am Ziel", sagte Namaki nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna. Daher sollten alle Menschen weiterhin aufpassen und die Kontaktbeschränkungen einhalten. 

"Sonst kassiert das gesamte iranische Gesundheitssystem in letzter Minuten noch bittere Gegentore", meinte der Minister.

Update, 23. April, 17.50 Uhr: Trump kritisiert Lockerung der Corona-Auflagen

US-Präsident Donald Trump (73) will die US-Wirtschaft möglichst rasch wieder vom Joch der Corona-Beschränkungen befreien - doch jetzt bremst er sogar einen republikanischen Gouverneur aus. 

Die angekündigten Lockerungen im Bundesstaat Georgia ab diesem Freitag kämen "zu früh", sagte der Republikaner am Mittwochabend (Ortszeit) im Weißen Haus. "Sicherheit muss Vorrang haben." 

Unterdessen warnten seine Berater schon vor einer zweiten Coronavirus-Epidemie im Herbst. Sie forderten daher alle Amerikaner auf, sich im Interesse des Gemeinwohls dieses Jahr gegen die Grippe impfen zu lassen.

In dem südlichen Bundesstaat Georgia mit etwa zehn Millionen Einwohnern sollen von Freitag an unter anderem Fitnessstudios, Friseure und Nagelstudios unter Einhaltung bestimmter Vorschriften wieder öffnen können. Von kommendem Montag an soll dies auch für Theater und Restaurants gelten. 

Bars und Clubs dagegen müssen weiterhin geschlossen bleiben. Gouverneur Kemp (57) hat seinen Plan als "wohlüberlegt" verteidigt. Der Virologe und Präsidentenberater Anthony Fauci (79) warnte allerdings nachdrücklich davor, jetzt übereilt Schritte "zu überspringen". 

"Macht das nicht", flehte er. Bei einer vorzeitigen Lockerung könne das Virus mit neuer Kraft zurückkommen.

Trump hatte vergangene Woche Richtlinien vorgestellt, nach denen die Schutzmaßnahmen in den Bundesstaaten bei Erfüllung bestimmter Kriterien in drei Phasen gelockert werden können. Unter anderem sollen die Fallzahlen vor dem Eintritt in jede Phase über 14 Tage abnehmen - das ist in Georgia aber noch nicht der Fall.

Donald Trump (73).
Donald Trump (73).  © dpa/AP/Alex Brandon

Update, 23. April, 17.48 Uhr: Mediengruppe RTL Deutschland geht wegen Corona-Krise in Kurzarbeit

Wegen der Coronavirus-Krise schickt die Mediengruppe RTL Deutschland ihre Beschäftigten ab Mai in Kurzarbeit. Die rund 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien darüber informiert worden, teilte die zu Bertelsmann gehörende Mediengruppe am Donnerstag in Köln mit. 

Man gehe mit dem gesamten Unternehmen in Kurzarbeit von 80 Prozent, zugleich liefen noch Gespräche, ob bestimmte Bereiche des Unternehmens davon ausgenommen werden. Als wahrscheinlich gilt, dass dies redaktionelle Teile und der Bereich Sende- und Produktionsbetrieb sein könnten. 

Die Kurzarbeit soll zunächst für vier Monate gelten, wie es weiter hieß. RTL will den Mitarbeitern das Gehalt in der Zeit auf 100 Prozent aufstocken. Das Unternehmen will auch eine interne Maskenpflicht einführen.

Update, 23. April, 17.43 Uhr: Coronavirus tritt wahrscheinlich durch die Nase in den Körper

Spezielle Zellen in der Nase sind einer Studie zufolge die wahrscheinlichsten Eintrittspforten für das neue Coronavirus. 

Mehrere Forscherteams hatten Zellen aus Lunge, Nase, Auge, Darm, Herz, Niere und Leber untersucht, wie das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin am Donnerstag berichtete. Sie wollten herausfinden, welche Zellen die beiden wichtigsten Eintrittsproteine ACE2 und TMPRSS2 enthalten, die das Virus für die Infektion nutzt. 

Weitere Details zur Studie, findet Ihr >> hier. 

Update, 23. April, 17.32 Uhr: Neue Zahlen aus Deutschland, Europa und der Welt

Ausbreitung in Deutschland.
Ausbreitung in Deutschland.  © TAG24
Ausbreitung in Deutschland.
Ausbreitung in Deutschland.  © TAG24
Corona-Fälle weltweit.
Corona-Fälle weltweit.  © TAG24

Update, 23. April, 17.30 Uhr: Fußballclubs bieten Stadien als Krankenstationen an

Die russischen Fußballclubs Spartak und Zenit haben ihre Stadien samt Infrastruktur der Arenen für die Einrichtung von Not-Krankenlagern im Kampf gegen die Corona-Epidemie angeboten. 

Wegen der Lage und guten Anbindung an die Straßen und den Moskauer Personennahverkehr biete sich das Heimstadion Otkrytje an. Das sagte Spartak-Generaldirektor Thomas Zorn am Donnerstag der Staatsagentur Tass zufolge.

Die Arena eigne sich für die Arbeit der Ärzte, meinte der Deutsche. Zuvor hatte Zenit-Generaldirektor Alexander Medwedew (64) die Gazprom-Arena in St. Petersburg als Ort für ein mögliches Krankenlager ins Gespräch gebracht. Der Spielbetrieb ruht in Russland wegen der Corona-Pandemie.

In Russland wird befürchtet, dass viele Krankenhäuser angesichts der rapide wachsenden Zahlen von Infizierten bald an ihre Grenzen kommen. Es werden neue Krankenhäuser gebaut. In der russischen Hauptstadt wurde gerade eine neue Anlage zur Behandlung von Covid-19-Patienten eröffnet.

Das russische Militär richtet ebenfalls in vielen Teilen des Landes Krankenstationen her. Die Zahl der Infizierten in Russland stieg am Donnerstag um 4774 auf 62.773 Fälle. Bisher starben 555 Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2. Die Zahl der Genesenen wurde mit 4891 angegeben.

Update, 23. April, 17.27 Uhr: Corona-Krise lässt Targets Online-Verkäufe um 275 Prozent steigen

Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie haben der großen US-Einzelhandelskette Target einen Online-Absatzboom beschert. Im April schossen die digitalen Verkäufe im Jahresvergleich um mehr als 275 Prozent in die Höhe, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. 

Diese Entwicklung hat jedoch auch eine Kehrseite - da viele Menschen wegen des Coronavirus kaum noch rausgehen, ging der Absatz in den Filialen der Kette stark zurück. Target warnte zudem vor steigenden Kosten, da das Geschäft in der Krise den veränderte Bedürfnissen der Kunden angepasst werden müsse. Anleger ließen die Aktie im US-Handel zunächst deutlich fallen.

Update, 23. April, 17.20 Uhr: Zweitwohnungen in Schleswig-Holstein bald wieder nutzbar

Zweitwohnungen in Schleswig-Holstein sollen vom 4. Mai an wieder von ihren Besitzern genutzt werden dürfen. Das teilte Ministerpräsident Daniel Günther (46, CDU) am Donnerstag nach einer Telefonkonferenz der Landesregierung mit Landräten und Oberbürgermeistern mit. 

Günther, der zu der Schalte eingeladen hatte, betonte, man habe sich darauf verständigt, die Eigennutzung von Zweitwohnungen auf den Inseln und Halligen sowie dem Festland dann möglichst wieder zuzulassen.

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Update, 23. April, 17.15 Uhr: Lufthansa will sich mit Staatsgeld bereichern, behauptet Ryanair-Chef

Ryanair-Chef Michael O'Leary (59) hat der Lufthansa vorgeworfen, die Corona-Krise zu missbrauchen. "Ich denke, dass Fluggesellschaften wie Lufthansa und Air France die Covid-Krise nutzen, um sich mit unglaublich hohen Summen vom Staat zu bereichern", sagte der stets meinungsstarke Airline-Manager am Donnerstag dem "Handelsblatt".

Für sein eigenes Unternehmen schloss O'Leary Staatshilfen aus, weil man über ausreichende Bargeldreserven verfüge. Ryanair werde wahrscheinlich deutlich länger als jede andere Airline überleben. 

Der Manager räumte ein, dass das staatliche Kurzarbeitergeld in vielen europäischen Ländern die finanzielle Situation seines Unternehmens verbessert. Im Winter sei dennoch ein Stellenabbau von 10 bis 20 Prozent "fast unvermeidlich".

Mit einer Wiederaufnahme des Flugverkehrs rechne er nicht vor Juni, mit einer Normalisierung erst im Sommer 2021. An seinen Kampfpreisen wird der größte Billigflieger Europa festhalten, kündigte O'Leary an. "Wenn wir wieder fliegen dürfen, werden alle Airlines unter Druck stehen, ihre Flugzeuge zu füllen."

Michael O'Leary (59), Chef der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair. (Archivbild)
Michael O'Leary (59), Chef der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair. (Archivbild)  © dpa/PA Wire/Brian Lawless

Update, 23. April, 17.12 Uhr: Vorerst kein Saisonabbruch bei Wasserballern

Die Deutsche Wasserball Liga hat sich in der Corona-Krise vorerst gegen einen Saisonabbruch entschieden. Das ist das Ergebnis einer Telefonkonferenz der Clubs, die die Spielzeit nach Möglichkeit sportlich beenden wollen. "Die Bedingung ist, dass an allen Bundesliga-Standorten zuvor vier bis sechs Wochen wasserballspezifisch trainiert werden kann und dass die Politik Kontaktsport erlaubt", wird André Laube, der Sportliche Leiter des OSC Potsdam, am Donnerstag vom "Sportbuzzer" zitiert.

Ob die Spielzeit fortgesetzt wird, soll bis zum 1. Juli entschieden werden. In den kommenden Wochen soll ein regelmäßiger Austausch unter den Clubs stattfinden. Auch Bundesligaspiele in Freibädern sind eine Option.

Update, 23. April, 17.10 Uhr: Corona-Hilfen in Berlin erschlichen - "Spitze des Eisbergs"

Wegen betrügerischer Abzocke von Corona-Soforthilfe in Berlin ermitteln Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt bislang zu knapp 150 Fällen. Der Schaden liege bei etwa 700.000 Euro, teilten beide Behörden am Donnerstag mit. Oberstaatsanwältin Nina Thom sprach von einer Spitze des Eisbergs.

Bei der Staatsanwaltschaft seien seit Anfang April 46 Fälle mit 55 Verdächtigen anhängig, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Fels. Ein erster Haftbefehl gegen einen 31-Jährigen sei jetzt vollstreckt worden. Der Hauptverdächtige soll mit zwei Komplizen acht Mal Soforthilfen von insgesamt 80.000 Euro für Unternehmen beantragt haben, die es teilweise nicht gab. 35.000 Euro seien ausgezahlt worden.

Beim Landeskriminalamt (LKA) werde zu rund 100 Fällen ermittelt, die Zahlen änderten sich stündlich, sagte Jochen Sindberg, der beim LKA die Abteilung Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität leitet. "Wir haben noch das Doppelte im Rohr". Die Chancen seien gut, Täter zu ermitteln. Sindberg betonte zugleich, es gebe auch Leute, die Geld zurück überwiesen, weil sie es dann doch nicht dringend brauchten. Auch in anderen Bundesländern sind Betrugsmaschen aufgeflogen, teils wurden Hilfsprogramme gestoppt.

Die online beantragte Soforthilfe soll Soloselbstständigen und Kleinstfirmen, die durch die Corona-Krise lahm gelegt sind, die Existenz sichern, das Geld muss nicht zurückgezahlt werden. Um schnell und unbürokratisch zu helfen, konnte bei der IBB bei der Vielzahl der Anträge bislang nicht systematisch geprüft werden, auf umfangreiche Nachweise wurde laut Staatsanwaltschaft verzichtet.

Viele Hinweise kämen von Banken, hieß es. Es könne sein, dass virtuell reisende Täter in mehreren Bundesländern Hilfen beantragten. Die Ermittler berichteten von kurz vor der Auszahlung eingerichteten Konten, auf denen es keine anderen Umsätze gab, von vorgetäuschten pandemiebedingten Liquiditätsengpässen wie bei einer 22 Jahre alten Youtuberin, deren Konto in Wahrheit gut gefüllt gewesen sei. 

Es gebe auch Sozialhilfebezieher, die plötzlich mit gefälschten Papieren ein Gewerbe hätten und damit die Soforthilfe kassieren wollten. 

Update, 23. April, 17.08 Uhr: Modekonzern Gap wegen Corona-Krise in Finanznöten

Der angeschlagene US-Modekonzern Gap gerät durch die Corona-Krise zunehmend in Finanznöte. Das Unternehmen teilte am Donnerstag mit, Mietzahlungen für seine wegen der Pandemie geschlossenen Filialen in Nordamerika ausgesetzt und weitere Sparmaßnahmen beschlossen zu haben. 

Gap rechnet zum Ende des laufenden Geschäftsquartals mit Barreserven von 750 Millionen bis 850 Millionen US-Dollar (784 Mio Euro) - nur durch zusätzliche Kredite und erhebliche Kostensenkungen könne der Konzern dauerhaft liquide bleiben. 

Um Geld zu sparen, müssten Jobs gestrichen, Ausgaben gesenkt, Investitionen aufgeschoben und Rechnungen gestundet werden, warnte das Unternehmen.

Update, 23. April, 17 Uhr: Bezirke in Berlin öffnen Spielplätze wieder ab 30. April

Die Berliner Spielplätze sollen am 30. April wieder öffnen. Darauf einigte sich am Donnerstag der Rat der Bürgermeister, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmer-Kreisen erfuhr. Dem Gremium gehören unter anderem der Regierende Bürgermeister Michael Müller (55, SPD) und die zwölf Bezirksbürgermeister an.

Bildungssenatorin Sandra Scheeres (50, SPD) hatte die Bezirke am Mittwoch aufgefordert, die Spielplätze wieder zugänglich zu machen. "Gerade Kitas und Kinderläden ohne eigene Außenanlagen müssen die Spielplätze wieder nutzen können", sagte sie der dpa.

Diese Äußerung stieß in einigen Bezirken auf Kritik. So kritisierte der Spandauer Bezirksstadtrat Frank Bewig (CDU), dass der Senat nicht von sich aus versuche, "im Sinne des Infektionsschutzes auch unpopuläre Maßnahmen zu treffen und die Spielplätze weiter geschlossen hält". Auch die Reinickendorfer Bezirksstadträtin Katrin Schultze-Berndt (50, CDU) bemängelte, dass es vonseiten des Senats keine einheitlichen Empfehlungen gebe.

Ein abgesperrter Spielplatz in Berlin. (Archivbild)
Ein abgesperrter Spielplatz in Berlin. (Archivbild)  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 23. April, 16.52 Uhr: Coronavirus bei vier weiteren Tigern und drei Löwen in New Yorker Zoo

Nach einem positiven Test bei der Tigerkatze Nadia ist in einem Zoo in New York auch bei drei Löwen und vier weiteren Tigern das neuartige Coronavirus nachgewiesen worden. Die Tests bei den weiteren Tieren seien mittels Stuhlprobe erfolgt, teilte der Bronx Zoo in der Nacht zum Donnerstag mit. Allen acht Großkatzen gehe es weiter gut, sie verhielten sich normal und bei denjenigen, die gehustet hätten, habe sich das schon deutlich reduziert.

In deutschen Zoos seien bisher keine Coronavirus-Infektionen bei Tieren bekannt, sagte Sebastian Scholze, Sprecher des Verbandes der Zoologischen Gärten, am Donnerstag.

Nach einem positiven Test bei der Tigerkatze Nadia ist im Bronx Zoo in New York auch bei drei Löwen und vier weiteren Tigern das Coronavirus nachgewiesen worden. (Archivbild)
Nach einem positiven Test bei der Tigerkatze Nadia ist im Bronx Zoo in New York auch bei drei Löwen und vier weiteren Tigern das Coronavirus nachgewiesen worden. (Archivbild)  © dpa/Jim Fitzgerald/AP

Update, 23. April, 16.49 Uhr: Dehoga begrüßt Mehrwertsteuersenkung und pocht auf Rettungsfonds

Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hat die beschlossene Mehrwertsteuersenkung für die Branche als "wichtiges und mutmachendes Signal" begrüßt. Der Verband erkenne an, dass die Politik die Nöte der Branche wahrnehme, teilte Dehoga-Präsident Guido Zöllick (49) am Donnerstag mit. "Allerdings müssen wir auch sehen, dass Kneipen, Bars, Clubs und Diskotheken, die ausschließlich Getränke anbieten, nicht von der Steuerentlastung profitieren werden." 

Die massiven Umsatzausfälle könnten durch die Mehrwertsteuersenkung zudem nicht kompensiert werden. Zöllick forderte daher erneut die Schaffung eines Rettungsfonds für das Gastgewerbe. "Ohne direkte Finanzhilfen werden es die meisten unserer Betriebe nicht schaffen."

Um die schwer angeschlagene Branche zu entlasten, hat der Koalitionsausschuss in der Nacht zum Donnerstag eine geringere Mehrwertsteuer von 7 Prozent für Speisen im Gastgewerbe beschlossen. Die Maßnahme läuft demnach befristet ab dem 1. Juli dieses Jahres bis Ende Juni 2021.

Auch der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) begrüßte den Beschluss. "Die 7 Prozent Mehrwertsteuer in der Gastronomie werden einen wichtigen Beitrag für das Überleben vieler Betriebe leisten", teilte der Verband mit.

Update, 23. April, 16.45 Uhr: Plastik gegen Corona-Ansteckung in Italien

Kunststoff-Trennwände gegen Corona-Ansteckung in Flugzeugen, Bahnen und Restaurants - diese Dinge könnten in Italien in Kürze zum Alltag gehören. Die Regierung in Rom plant ab 4. Mai Lockerungen der Ausgangsverbote für die 60 Millionen Bürger. 

Schrittweise könnten auch Bars, Restaurants und viele Büros wieder öffnen. Bedingung dürfte sein, dass Lokale und Geschäfte trotzdem Schutzregeln aufrechterhalten. Also sprüht das Land vor Ideen: Im Zentrum stehen oft Trennscheiben aus durchsichtigen Kunststoffen.

Die Zeitung "Corriere della Sera" brachte am Donnerstag zwei Seiten mit Animationen über die nahe "Zukunft des Transports": mit dünnen Trennscheiben zwischen einzelnen Flugzeugsitzen. In Reisebussen könnten hinter und vor jeder Zweierreihe Scheiben hochgezogen werden.

In Restaurants in Rom wird bereits gehämmert und geputzt, um die Öffnung vorzubereiten. Es wird erwartet, dass die Behörden parallel zu den Lockerungen große Abstände zwischen Tischen vorschreiben. Firmen entwickeln verschiebbare Trennwände, um für noch mehr Sicherheit zu sorgen. Auch kleine Plexiglas-Scheiben auf Tischen seien eine Möglichkeit, hieß es von einer Firma aus Palermo, über die die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

Taxifahrer in der italienischen Hauptstadt hatten schon lange in ihren Autos eigenhändig durchsichtige Kunststoff-Elemente zwischen sich und der Rückbank eingebaut. Im Netz läuft zudem Werbung für Baseball-Kappen mit einer Plastik-Scheibe vor dem Gesicht, als tragbarer Spuckschutz gegen Tröpfcheninfektionen.

Update, 23. April, 16.40 Uhr: AfD-Forderung für schnelle Lockerung von Corona-Maßnahmen abgelehnt

Mit großem Unverständnis haben Politiker anderer Fraktionen auf die Forderung der AfD-Bundestagsfraktion nach einer schnellen Aufhebung von Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie reagiert. Ein Antrag der AfD-Fraktion, der bei Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln die sofortige Öffnung von Restaurants, Hotels, Gotteshäusern, Theatern, Konzertsälen, Sportstätten und Geschäften vorsah, wurde am Donnerstag von allen anderen Fraktionen abgelehnt

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Update, 23. April, 16.33 Uhr: Lange Schlangen für Antikörpertests in Tschechien

Zu Beginn einer ersten Dunkelziffer-Studie zum Coronavirus in Tschechien haben sich lange Schlangen vor den Abnahmestellen gebildet. Sowohl in Prag als auch in Brünn (Brno) und Olmütz (Olomouc) reihten sich am Donnerstag Hunderte Menschen ein, wie die Agentur CTK berichtete. 

Insgesamt sollen rund 28.000 Menschen ohne Symptome getestet werden, um einen Anhaltspunkt zu erhalten, wie weit das Coronavirus in dem EU-Mitgliedstaat schon verbreitet ist. Dabei sollen alle Altersgruppen berücksichtigt werden, auch Kinder und Senioren.

Basis ist ein Schnelltest, der bei einem positiven Befund durch einen aufwendigen PCR-Labortest bestätigt wird. Die ersten Ergebnisse könnten nach Angaben von Gesundheitsminister Adam Vojtech (33) bereits Anfang Mai vorliegen. In Tschechien waren bis Donnerstagnachmittag 7136 bestätigte Infektionen gemeldet. 210 Todesfälle wurden mit der Erkrankung in Verbindung gebracht.

Menschen stehen für Corona-Antikörpertests vor einer Abnahmestelle an.
Menschen stehen für Corona-Antikörpertests vor einer Abnahmestelle an.  © dpa/CTK/Ondøej Hájek

Update, 23. April, 16.30 Uhr: Stuttgarter Tennis-Turnier endgültig abgesagt

Das Herren-Tennisturnier in Stuttgart ist aufgrund der Coronavirus-Pandemie wie erwartet endgültig abgesagt worden. Auch ein Ersatztermin zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr sei nicht möglich, teilten die Veranstalter des Rasenturniers am Donnerstag mit. Diese Entscheidung sei das Ergebnis "sorgfältiger Prüfung aller Optionen".

Auch nach der Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen bis Ende August hatten die Organisatoren ihre Hoffnungen zunächst noch nicht aufgegeben gehabt. Ursprünglich war das Turnier für den 8. bis 14. Juni geplant, dann hatten die Veranstalter mit einer Austragung Ende Juli oder im August geliebäugelt.

"Die Absage sämtlicher Tennisturniere auf der ATP-Tour bis zum 13. Juli war angesichts der derzeitigen Lage vollkommen richtig, aber zugleich ein schwerer Rückschlag für uns", sagte Turnierdirektor Edwin Weindorfer. "Aber dem Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Spieler, Mitarbeiter und Fans ist alles andere unterzuordnen." 

Die nächste Auflage soll nun vom 5. bis 13. Juni 2021 stattfinden.

Vor der kompletten Absage dürfte auch das Damen-Rasenturnier in Berlin stehen, das ebenfalls von Weindorfer veranstaltet wird. Die Hamburger Organisatoren halten noch einen Termin im September für denkbar.

Die weltweite Tennis-Tour ist mindestens bis zum 13. Juli unterbrochen. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Pause länger dauern wird.

Turnierdirektor Edwin Weindorfer. (Archivbild)
Turnierdirektor Edwin Weindorfer. (Archivbild)  © dpa/Silas Stein

Update, 23. April, 16.27 Uhr: Mehr als 2000 Corona-Todesfälle in Schweden

In Schweden sind inzwischen mehr als 2000 Menschen mit Covid-19-Erkrankung gestorben. Bis Donnerstagnachmittag stieg die Zahl der Todesopfer in dem skandinavischen EU-Land auf insgesamt 2021, darunter 1128 rund um die Hauptstadt Stockholm. Landesweit ist bislang bei 16.755 Menschen das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 nachgewiesen worden, wie Zahlen der staatlichen Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten zeigten.

Schweden verfolgt in der Corona-Krise einen freizügigeren Weg als alle anderen europäischen Länder. Die Schweden dürfen weiter in Restaurants, Kneipen und Cafés gehen, Schulen und Kindergärten sind ebenfalls nach wie vor geöffnet. Die Grenzen sind nur für Nicht-EU-Bürger geschlossen. Öffentliche Versammlungen sind erst ab mehr als 50 Personen untersagt.

Verglichen mit Deutschland hat Schweden mit seinen 10,3 Millionen Einwohnern auf die Bevölkerungszahl gerechnet etwas weniger registrierte Infektionsfälle, dafür aber pro Einwohner mehr als dreimal so viele Todesfälle. Im europäischen Vergleich ist die Zahl der gemeldeten Covid-19-Toten gemessen an der Einwohnerzahl jedoch in Spanien, Italien, Großbritannien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden zum Teil deutlich höher. 

In Skandinavien dagegen sticht Schweden mit der höchsten Opferzahl heraus. Länderzahlen sind immer schwer zu vergleichen, unter anderem, weil die Zahl der Corona-Tests unterschiedlich hoch ist.

Update, 23. April, 16.21 Uhr: Besitzer von Ferienwohnungen dürfen vom 1. Mai an wieder nach MV

Besitzer von Ferienwohnungen dürfen vom 1. Mai an wieder nach Mecklenburg-Vorpommern kommen. Zudem können heimische Dauercamper auf die Campingplätze zurückkehren. Das gab Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (45, SPD) am Donnerstag nach einer Telefonkonferenz von Branchenvertretern und der Landesregierung bekannt.

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Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (45, SPD).
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (45, SPD).  © dpa/dpa-Zentralbild/Jens Büttner

Update, 23. April, 16.10 Uhr: Keine Massengebete in Ungarns Moscheen während des Ramadans

Die muslimische Minderheit im Balkanland Bulgarien muss wegen der Corona-Pandemie während des beginnenden Fastenmonats Ramadan auf Massengebete in den Moscheen verzichten. Es werde auch kein gemeinsames Fastenbrechen (Iftar) geben, teilte das Amt des Obersten Mufti in Bulgarien am Donnerstag mit. Gebete sowie Beiträge zum Ramadan sollen online gestellt werden.

Bulgarien verzeichnete am Donnerstagmorgen mit 66 Erkrankungen (plus sechs Prozent) den bisher größten Anstieg der nachgewiesenen Coronavirus-Fälle binnen 24 Stunden. Die Gesamtzahl stieg in dem Land mit knapp sieben Millionen Einwohnern auf 1081, wie der Krisenstab in Sofia mitteilte. 

Unter den Infizierten sind 39 Kinder. 50 Menschen starben an den Folgen von Coronavirus-Infektionen. 190 Patienten sind wieder gesund. Das ärmste EU-Land versucht, die Fallzahlen mit strengen Schutzmaßnahmen in Grenzen zu halten, damit das Gesundheitswesen funktionsfähig bleiben kann. 

Bis zum 13. Mai gilt ein Ausnahmezustand. Lockerungspläne gibt es noch keine.

Update, 23. April, 16.05 Uhr: Kroatien lockert Einschränkungen wegen Corona-Pandemie

Kroatien lockert die wegen der Corona-Pandemie verhängten Einschränkungen. Von Montag an können Geschäfte außerhalb von Einkaufszentren sowie Dienstleistungsbetriebe ohne engen Kundenkontakt wieder öffnen, kündigte Ministerpräsident Andrej Plenkovic (50) am Donnerstag in Zagreb an. 

In einer zweiten Phase nach dem 4. Mai dürfen Dienstleister wie Friseurläden und Kosmetiksalons wieder aufmachen.

Ein weiterer Lockerungsschritt soll am 11. Mai erfolgen. Dann sollen Kindertagesstätten und Grundschulen wieder den Jüngsten offenstehen. Auch Einkaufszentren können dann wieder in Betrieb gehen. Das gilt auch für Gaststätten - aber nur, wenn sie ihre Kundschaft außerhalb bedienen.

Kroatien ist seit 2013 Mitglied der EU. Mit seiner langen Adriaküste und den ihr vorgelagerten Inseln ist es ein beliebtes Urlaubsziel, auch für Deutsche. Derzeit, einige Wochen vor Beginn der Sommerferien, halten aber die meisten europäischen Länder ihre Grenzen für den Personenverkehr geschlossen. 

"Wir werden mit unseren Partnern in Europa eine Lösung finden", sagte Plenkovic. 

Der Ministerpräsident von Kroatien Andrej Plenkovic (50). (Archivbild)
Der Ministerpräsident von Kroatien Andrej Plenkovic (50). (Archivbild)  © dpa/Tobias Hase

Update, 23. April, 15.58 Uhr: "Impossible Games" statt Diamond-League-Meeting in Oslo

Der Leichtathletik-Weltverband hat mit Eugene/USA und Paris zwei weitere Diamond-League-Meetings wegen der Corona-Krise verschoben. Die für den 11. Juni in Oslo geplanten "Bislett Games" sollen aber als alternativer Wettbewerb unter den Regularien Norwegens und dem Titel "Impossible Games" durchgeführt werden. Dies teilten die Veranstalter der größten Leichtathletik-Serie am Donnerstag mit.

Die Organisatoren von Oslo wollen Norwegens Star Karsten Warholm (24), den zweifachen Weltmeister über 400 Meter Hürden, einen Weltrekord-Versuch über 300 Meter starten lassen. Der schwedische Weltrekordler im Stabhochsprung, Armand Duplantis (20), werde im Stadion gegen Norwegens Sondre Guttormsen (20) antreten. 

Beide sollen sich zudem mit Olympiasieger Renaud Lavillenie (33) messen, der dann auf seiner Anlage zuhause in Frankreich springt.

Eugene war für den 7. Juni vorgesehen, Paris für den 11. Juni. Zuvor waren bereits die ersten fünf Meetings der Premium-Serie von World Athletics abgesetzt worden. 

Die Leichtathletik-Verbände hoffen noch auf eine Late Season (späte Saison), wenn die Pandemie abgeebbt ist. 

Trotz der Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio auf 2021 ist die EM vom 25. bis 30. August in Paris noch nicht abgesagt.

Norwegens Star Karsten Warholm (24), den zweifachen Weltmeister über 400 Meter Hürden. (Archivbild)
Norwegens Star Karsten Warholm (24), den zweifachen Weltmeister über 400 Meter Hürden. (Archivbild)  © dpa/Oliver Weiken

Update, 23. April, 15.56 Uhr: Gespräche über Verteilung von Hilfen für Schüler und Schulen laufen

Nach dem Koalitionsbeschluss, bedürftige Schüler in der Corona-Krise mit einem Zuschuss für den Kauf von Laptops oder Tablets zu unterstützen, laufen zwischen Bund und Ländern Gespräche über die Verteilung der Mittel. Das sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (48) am Donnerstag in Berlin. 

Man suche nach einem schnellen Weg, wie die insgesamt 500 Millionen Euro - die auch den Schulen für die Erstellung von Online-Lehrangeboten zugutekommen sollen - zielgenau eingesetzt werden könnten, sagte die CDU-Politikerin. Details könne sie noch keine nennen. Für die Schulpolitik sind in Deutschland die Bundesländer selbst zuständig.

"Wir werden für die Bildung unserer Kinder auch in diesen Tagen und auch in dieser Lage alles möglich machen, was möglich zu machen ist", sagte Karliczek. Es gehe darum, jetzt kurzfristige Hilfe zu leisten, dass digitaler Unterricht überall stattfinden könne, so dass die Frage, ob Kinder abgehängt würden, sich nicht mehr stelle.

Union und SPD hatten sich im Koalitionsausschuss auf ein "Sofortausstattungsprogramm" von über 500 Millionen Euro verständigt. Das Geld sollen die Schulen für Online-Lehrangebote nutzen. Außerdem sollen bedürftige Schüler einen Zuschuss von 150 Euro bekommen, für den Kauf eines Laptops oder anderen Gerätes für den Unterricht zu Hause. 

Vor dem Hintergrund flächendeckender Schulschließungen hatten Bildungsexperten immer wieder davor gewarnt, dass Schüler aus ärmeren Familien abgehängt werden könnten, wenn sie keine Geräte für derzeit über E-Mail und andere elektronische Kanäle stattfindende Kommunikation mit den Lehrern haben.

Update, 23. April, 15.47 Uhr: Bundesliga startklar für Comeback, fehlt nur noch die Zustimmung der Politik

Der Spielbetrieb in der Fußball-Bundesliga und der 2. Liga bleibt bis auf Weiteres ausgesetzt. Die 36 Profi-Clubs seien aber "bereit", sobald die Politik den Termin für den Neustart festlege, sagte Christian Seifert (50), Chef der Deutschen Fußball Liga, am Donnerstag nach der Mitgliederversammlung.

"Wir haben es nicht in der Hand, ob wir überhaupt spielen. Und wenn ja, wann", sagte Seifert. "Wir haben nur in der Hand, die Rahmenbedingungen zu schaffen. Wir haben mehrere Spielplanoptionen." Das erste Mai-Wochenende sei "nicht realistisch".

Sollte die Politik beschließen, dass es am 9. Mai weitergehen könnte, "dann werden wir am 9. Mai bereit sein".

Die beiden höchsten Spielklassen pausieren bereits seit Mitte März. 

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Christian Seifert (50), Chef der Deutschen Fußball Liga.
Christian Seifert (50), Chef der Deutschen Fußball Liga.  © dpa/Guido Kirchner

Update, 23. April, 15.44 Uhr: Staats- und Regierungschefs der EU beraten über Rettungspakete

Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder haben am Donnerstag erneut gemeinsame Beratungen in der Corona-Krise aufgenommen. Bei ihren Gipfelgesprächen per Videoschalte sind Hilfen für die Wirtschaft in Europa ein zentrales Thema. Europäische Unternehmen verlieren infolge der Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie derzeit viel Geld.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) sagte vor dem EU-Gipfel auch Hilfe für besonders hart getroffene EU-Länder zu. 

"Europa ist nicht Europa, wenn es nicht füreinander einsteht in Zeiten unverschuldeter Not", sagte die Kanzlerin im Bundestag.

Bei ihrer Videokonferenz Ende März hatten sich die Beratungen der Gipfelteilnehmer wegen großer Meinungsverschiedenheiten bis in die Nacht hingezogen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (65).
Bundeskanzlerin Angela Merkel (65).  © dpa/Bernd von Jutrczenka

Update, 23. April, 15.40 Uhr: Schweizer Fußball-Verband vertagt Entscheidung über weitere Spiele

Der Schweizer Fußballverband SFV hat die Entscheidung über einen möglichen Abbruch der Meisterschaftsrunde vertagt. Der Verband warte die Entscheidung der Sportministerin ab, die erst am 29. April über weitere Vorgaben wegen der Corona-Krise informieren will, teilte der SFV am Donnerstag mit.

Zur Debatte stehen die Weiterführung oder der vorzeitige Abbruch des Spielbetriebs für diese Saison. Bis Ende April hatte der Verband bereits den kompletten Spielbetrieb für sämtliche Spiele aller Kategorien und Altersklassen ausgesetzt.

Update, 23. April, 15.38 Uhr: Kinobetreiber drängen auf Wiedereröffnung

Kinoverbände haben mit einem Hygieneplan dafür geworben, dass auch ihre Häuser demnächst wieder öffnen dürfen. "Wir brauchen einen Fahrplan zur Wiedereröffnung", sagte Christian Bräuer von der AG Kino - Gilde deutscher Filmkunsttheater am Donnerstag in Berlin. 

Kinos könnten Hygienekonzepte mit am besten umsetzen.

Abstandsregeln könnten zum Beispiel eingehalten werden, indem Säle nicht voll besetzt würden. Im Kassenbereich könnten Markierungen und Schutzwände helfen, schlugen AG Kino und HDF Kino vor. Tickets könnten verstärkt online verkauft werden und Besucher den Saal am Ende über Notausgänge verlassen.

Bundesweit sind Kinos seit mehreren Wochen geschlossen, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Verbände haben vor einem Kinosterben gewarnt, sollte der Zustand länger dauern. Seit Längerem fordern sie ein Hilfsprogramm.

Neben Soforthilfen brauche es einen Fahrplan zur Wiedereröffnung - "mit dem Ziel, dass Kinos spätestens im Juli" wieder aufmachen könnten, forderte die AG Kino, die Programmkinos vertritt. 

Außerdem brauche die Kinobranche finanzielle Starthilfe für die Phase der Wiedereröffnung mit begrenzten Kapazitäten.

Update, 23. April, 15.30 Uhr: Altmaier kann keine Urlaubsgarantie geben

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (61) will keine falschen Hoffnungen in Bezug auf Urlaubsreisen wecken. "Jeder Bürger muss wissen, dass niemand ihm garantieren kann, dass eine gebuchte Reise auch wirklich stattfinden wird", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag in "Bild Live". 

"Man kann niemandem eine Sicherheit vorgaukeln, die es gar nicht gibt."

Viele Faktoren seien nicht von Deutschland abhängig, erklärte Altmaier weiter. "Die allermeisten Ferienflieger sind am Boden, weil es in den meisten Ländern gar keine Landeerlaubnis gibt, weil sie ihre Grenzen geschlossen haben, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren", sagte der Minister. "Wir wissen nicht, wie sich die Krise in anderen Ländern entwickeln wird."

Altmaier verteidigte außerdem die Möglichkeit für Reiseunternehmen, im Falle von Reiseabsagen Gutscheine auszugeben, anstatt das Geld zurückzuerstatten. "Ich bin überzeugt, dass viele auch bereit sind, noch etwas draufzulegen, damit der Gutschein attraktiv ist." 

Es müsste aber ausgeschlossen werden, dass der Wert eines Gutscheins später durch eine mögliche Insolvenz des Unternehmens verloren gehe.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (61).
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (61).  © dpa/AFP-Pool/John Macdougall

Update, 23. April, 15.29 Uhr: Automobilindustrie fordert EU zu Solidarität auf

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat die EU-Staaten vor ihrem Gipfeltreffen zur finanziellen Hilfe untereinander und zu einer engen Abstimmung in der Krise aufgerufen. "Mitgliedsstaaten, die durch die Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten, brauchen solidarische Unterstützung durch die übrigen EU-Staaten", teilte der Verband am Donnerstag mit. "Das gilt vor allem für Länder in Süd- und Osteuropa." 

Der VDA verwies auf die international aufgestellte Branche, die in allen EU-Ländern produziere. "Stabile wirtschaftliche Verhältnisse sind daher für die Unternehmen der Automobilindustrie von entscheidender Bedeutung."

Beim Wiederanlaufen der Produktion müssten sich die Länder zeitlich untereinander eng abstimmen. "Noch agieren die Mitgliedstaaten zu oft im Alleingang, auch beim Ausstieg aus dem Lockdown", teilte der VDA weiter mit. "Außerdem müssen die Grenzen für den Gütertransport so durchlässig wie möglich werden. Anders sind die derzeitigen Probleme in den Lieferketten nicht zu beheben." Ohne funktionierende Lieferketten sei ein Hochfahren der Produktion nicht möglich.

Update, 23. April, 15.26 Uhr: Fluggesellschaften wollen mehr Zeit für Ticket-Erstattungen

Die europäische Airline-Branche verlangt nach den Einbrüchen durch die Coronavirus-Krise mehr Zeit, um Passagieren schon bezahlte Tickets für ausgefallene Flüge zurückzuerstatten. Die europäischen Fluggesellschaften hätten über die verheerenden Umsatzeinbrüche hinaus zusammen Tickets im Wert von 10 Milliarden US-Dollar (rund 9 Mrd Euro) zu erstatten, sagte Rafael Schvartzman, Europachef beim Dachverband der Fluggesellschaften (IATA), am Donnerstag in Genf.

Die Airlines wollten ihren Verpflichtungen nachkommen, brauchten dafür aber wenigstens einen Monat statt die bislang erlaubten sieben Tage. "Wenn die Verpflichtung der Rückzahlung innerhalb von sieben Tagen bleibt, werden wir zahlreiche Konkurse sehen", warnte Schvartzman.

Der Verband hat seine Prognosen zu den Folgen der Corona-Krise noch einmal revidiert. Die Lage sei noch schlimmer als bislang erwartet. 

IATA geht jetzt davon aus, dass das Passagieraufkommen in Europa in diesem Jahr verglichen mit 2019 um 55 Prozent einbricht. Im März war der Verband für diese Region noch von einem Einbruch von 46 Prozent ausgegangen. Die Passagiererlöse dürften demnach verglichen mit dem vergangenen Jahr um 89 statt 76 Milliarden Dollar geringer ausfallen. In Deutschland rechnet IATA mit 103 Millionen weniger Passagieren und 17,9 Milliarden Dollar weniger Erlösen.

Update, 23, April, 15.24 Uhr: 4,4 Millionen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA

Wegen der Corona-Pandemie haben in den USA die fünfte Woche in Folge Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt. In der Woche bis zum 18. April wurden 4,4 Millionen Neuanträge registriert, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. 

Damit haben innerhalb eines Monats mehr als 26 Millionen Menschen ihren Job verloren. Allein in der Vorwoche hatten 5,2 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Unterstützung gestellt.

Die Erstanträge gelten als Indikator für die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts in der größten Volkswirtschaft der Welt. Sie deuten inzwischen auf einen dramatischen Wirtschaftseinbruch infolge der Corona-Krise hin. Bis zum März hatte die Zahl der Erstanträge noch regelmäßig unter 100.000 pro Woche gelegen.

Update, 23. April, 15.20 Uhr: Verbraucherschützer fordern genug Masken für alle

Die Verbraucherzentralen fordern angesichts der Maskenpflicht in allen Bundesländern eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit entsprechenden alltagstauglichen Schutztüchern. "Entscheidend ist, dass alle Menschen versorgt werden, also auch die, die es sich nicht leisten können", sagte der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv), Klaus Müller (49), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. 

Grundbedingung für die Einführung der Tragepflicht sei, "dass Mund-Nasen-Masken in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen". 

"Es muss klar sein, woher die Masken, die getragen werden sollen, kommen und dass sie ohne Warteschlangen in ganz Deutschland verfügbar sind." 

Derzeit sind sie vielerorts nur zu Kosten zu erhalten, die für finanzschwache Menschen nicht unerheblich sind.

Müller kritisierte außerdem die unterschiedlichen Masken-Regelungen in den einzelnen Bundesländern. "Eine einheitliche Regelung für ganz Deutschland würde das Leben vereinfachen."

Update, 23. April, 15.16 Uhr: Niederlande gegen Staatshilfe für Air France-KLM bei Bonuszahlungen

In den Niederlanden gibt es Widerstand gegen Staatshilfe für die von der Corona-Krise getroffene Fluggesellschaft Air France-KLM, falls Generaldirektor Benjamin Smith (48) trotz der Lage einen Bonus erhält. "Wir finden Bonuszahlungen in dieser Krisenzeit nicht vernünftig und nicht mit einer Hilfe aus Steuergeldern vereinbar", sagte der niederländische Finanzminister Wopke Hoekstra (44) der Zeitung "De Telegraaf". 

"Das werden wir dem Unternehmen deutlich machen, auch während der Aktionärsversammlung." Aus Unterlagen für die Versammlung Ende Mai gehe hervor, dass die Modalitäten einer Bonuszahlung noch am 3. April angepasst worden seien, so die Zeitung.

Wie der Rundfunksender NOS am Donnerstag berichtete, könnte ein Bonus für Smith demnach davon abhängig gemacht werden, wie viel Geld die Airline am Ende des Jahres in der Kasse hat. Da dies im wesentlichen vom Umfang der erhofften Staatshilfe aus den Niederlanden und Frankreich abhängig sei, steige der Bonus für den Spitzenmanager mit steigender Staatshilfe. 

In welchem Umfang die Airline mit Staatshilfe rechnet, ist bislang nicht präzisiert worden. In Frankreich war von Milliardenbeträgen die Rede.

Generaldirektor Benjamin Smith (48). (Archivbild)
Generaldirektor Benjamin Smith (48). (Archivbild)  © DPA/AP/Michel Euler

Update, 23. April, 15.12 Uhr: Amazon sucht mit Kameras nach Annäherungspunkten in Lagern

Amazon greift in der Corona-Krise auch in deutschen Logistikzentren auf Kamerabilder zurück, um zu erkennen, wann Beschäftigte einander bei der Arbeit zu nahe kommen. Auf dieser Basis sollen die Betriebsabläufe verbessert werden, um eine Ansteckungsgefahr zu verringern. 

Amazon habe "einige unserer besten Experten für maschinelles Lernen damit beauftragt, Möglichkeiten zur weiteren Verbesserung der Sicherheitsabstände in unseren Gebäuden zu prüfen", sagte ein Sprecher am Donnerstag. 

Der Konzern hatte die Maßnahme, bei der keine einzelnen Personen identifiziert würden, bereits Anfang April in einem Blogeintrag angekündigt. In Deutschland wird sie nicht im Leipziger Verteilzentrum eingesetzt, weil der dortige Betriebsrat dies ablehnt.

Amazon setzt in seinem internationalen Logistiknetz unter anderem auch Temperaturmessungen ein, um den Betrieb der Verteilzentren aufrechtzuerhalten. In Frankreich machte der Konzern seine Lager vorübergehend dicht, nachdem ein Gericht entschied, dass die Mitarbeiter nicht ausreichend geschützt würden und vorschrieb, dass der Versand auf Medizin- und Hygieneartikel sowie Lebensmittel beschränkt wird.

Update, 23. April, 15.09 Uhr: Einheitliche Strukturen für Hilfe an Kulturszene bilden

Bei der Hilfe für Künstler und Kulturszene in der Corona-Krise müssen Bund und Länder aus Sicht des bayerischen Kulturministers Bernd Sibler (49) eng zusammenarbeiten. "Es ist wichtig, möglichst bundeseinheitliche Strukturen auszubilden", sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Sibler ist in diesem Jahr Vorsitzender der Kulturministerkonferenz.

Zuvor hatten die Länder in einem Brief an Kulturstaatsministerin Monika Grütters (58, CDU) sowie die Minister für Finanzen und Wirtschaft, Olaf Scholz (61, SPD) und Peter Altmaier (61, CDU), zusätzliche Anstrengungen des Bundes gefordert.

Sibler begrüßte den Einsatz von Grütters und Bundesregierung bei ersten Hilfsprogrammen. "Wir haben mit Fortschreiten dieser Krise aber einfach veränderte Situationen", sagte er.

"Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Krise länger dauert. Da müssen wir Konzepte entwickeln." Viele Vorschläge von Verbänden lägen auf dem Tisch. Sibler will ein Signal an Künstlerinnen und Künstler. "Wir wollen deutlich machen, dass wir uns weiter kümmern." Bestimmte Gruppen seien bisher nicht durch die Hilfen erfasst. "Darauf müssen wir Antworten geben. Das ist der Hintergrund dieser Initiative."

Sibler sieht auch in der föderal geprägten Kultur Gemeinsamkeiten. "Es gibt ja mittlerweile eine ganze Reihe von sich überlappenden Projekten zwischen Bund und Ländern. Es ist im Sinne der Erhaltung einer guten Kunst- und Kulturstruktur, dass wir uns gemeinsam anstrengen", sagte der CSU-Politiker. 

"Wenn diese Krise irgendwann vorbei sein wird, dann werden Kunst und Kultur Möglichkeit bieten für die Rückkehr in die Normalität des Leben."

Update, 23. April, 15 Uhr: Gruß-Bus überbringt Liebesbotschaften in Brüssel

Aufmunternde Grüße an die Großmutter, eine befreundete Krankenschwester oder einen lieben Kollegen können Menschen in Brüssel derzeit per Bus ausrufen lassen. 

Die städtische Verkehrsgesellschaft STIB-MIVB setzt einen elektrischen Gruß-Bus ein, um die Bürger in Zeiten der Corona-Ausgangsbeschränkungen zu verbinden. Noch bis zu diesem Freitag fährt der Bus nach Unternehmensangaben durch die belgische Hauptstadt, "um ein wenig Liebe in den Herzen der Brüsseler zu verbreiten". 

Wer eine Nachricht überbringen lassen will und sich an gewisse Regeln hält, kann seine Grüße an die STIB-MIVB übermitteln - der Gruß-Bus fährt dann an die angegebene Adresse und ruft die Worte per Lautsprecher aus.

Die öffentliche Busgesellschaft STIB-MIVB hat die Menschen dazu aufgerufen, Sprachnachrichten einzusenden, die nun von einem speziellen Bus zugestellt werden, der in einer Schleife fährt, um alle Nachrichten miteinander zu verbinden und eine Spur des Glücks zu hinterlassen.
Die öffentliche Busgesellschaft STIB-MIVB hat die Menschen dazu aufgerufen, Sprachnachrichten einzusenden, die nun von einem speziellen Bus zugestellt werden, der in einer Schleife fährt, um alle Nachrichten miteinander zu verbinden und eine Spur des Glücks zu hinterlassen.  © dpa/AP/Olivier Matthys

Update, 23. April, 14.24 Uhr: Söder wäre für deutschlandweite Impfpflicht gegen das Coronavirus

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder würde in Deutschland eine generelle Impfpflicht gegen das Coronavirus befürworten. 

"Für eine Impfpflicht wäre ich sehr offen", sagte der CSU-Chef am Donnerstag nach einem Treffen mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) in Ulm. 

Bis es einen Impfstoff gebe, könne es keine Entwarnung und damit auch keine Lockerungen ohne gleichzeitige Auflagen wie eine Maskenpflicht geben.

Wie Kretschmann betonte auch Söder, dass die Lockerungen, die andere Bundesländer zum jetzigen Zeitpunkt diskutierten oder gar bereits durchführten, für Bayern und Baden-Württemberg nicht infrage kämen. "Wir sind eine Gemeinschaft der Umsichtigen", sagte Söder und verwies damit auf den vorsichtigen Öffnungskurs von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). 

Die "Besonnenen" seien überzeugt, dass die Gefahr durch das Coronavirus weiter bestehen bleibe. "Leichtsinn wäre ein schlechter Berater in dieser Situation."

Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, und Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern.
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, und Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern.  © Stefan Puchner/dpa

Update, 23. April, 14.16 Uhr: Friseurbesuch werden wegen Corona-Vorgaben teurer

Aufgrund von neuen Hygienevorgaben in der Corona-Krise werden viele Friseurbesuche in Deutschland teurer. Der mit dem neuen Arbeitsschutzstandard einhergehende zeitliche Mehraufwand sowie die Kosten für Schutzausrüstung führten zu einem moderaten Anstieg der Preise, sagte Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. 

Männliche Kunden müssten demnach noch tiefer in die Tasche greifen, da der Trockenhaarschnitt vorerst nicht erlaubt sei. Mit dem Schutzstandard soll für die Zeit nach der Öffnung der Friseursalons ab dem 4. Mai das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus verringert werden.

Der Verband Deutscher Friseurunternehmen rechnet mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von ein bis zwei Euro, wie der Radiosender MDR Jump berichtete. 

Eine Friseurin mit Mundschutz schneidet einem Kunden die Haare.
Eine Friseurin mit Mundschutz schneidet einem Kunden die Haare.  © Thierry Roge/BELGA/dpa

Update, 23. April, 14.05 Uhr: Frauenfußball-EM in England im Sommer 2022

Die eigentlich für das nächste Jahr geplante Frauen-EM soll vom 6. bis zum 31. Juli 2022 stattfinden. Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union beschloss am Donnerstag den neuen Termin. England bleibt Gastgeber. Das Turnier war im Zuge der Verlegung der Herren-EM wegen der Corona-Krise in den Sommer 2021 zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben worden. 

Ursprünglich hätten die Frauen vom 7. Juli bis zum 1. August 2021 spielen sollen.

Die Verlegung ins Jahr 2022 sei "im besten Interesse des Turniers, der Spielerinnen, der Fans (...) und aller Beteiligten in allen Bereichen auf allen Ebenen des Spiels". 

Als größte Frauensport-Veranstaltung Europa verdiene das Turnier eine eigene Plattform. 

Direktorin des Frauenfußballs beim FA, Baroness Sue Campbell, sitzt vor dem Logo für die Frauen-EM 2021 in England.
Direktorin des Frauenfußballs beim FA, Baroness Sue Campbell, sitzt vor dem Logo für die Frauen-EM 2021 in England.  © John Walton/PA Wire/dpa

Update, 23. April, 13.20 Uhr: Gericht in Tschechien kippt Anti-Corona-Maßnahmen

Ein Gericht in Prag hat einen Großteil der Corona-Maßnahmen der tschechischen Regierung für rechtswidrig erklärt. Konkret handelt es sich um die Ausgangsbeschränkungen für die Bevölkerung sowie die Schließung des Einzelhandels. 

Die Maßnahmen hätten als Notstandsgesetze verabschiedet werden müssen, nicht als außerordentliche Verordnungen des Gesundheitsministeriums, entschieden die Richter. 

Die Regierung von Ministerpräsident Andrej Babis habe bis Montag Zeit, dies nachzuholen, sagte eine Sprecherin des Gerichts am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Entscheidung, die landesweit gilt, werde dann erst rechtskräftig.

Ein einzelnes Ministerium verfüge nicht über die Kompetenz, Entscheidungen dieser Reichweite zu treffen, argumentierten die Richter. Selbst in der aktuellen Situation müssten die Regeln des Rechtsstaats eingehalten werden. 

Geklagt hatte ein Anwalt und Spezialist für Gesundheitsrecht, der die Verordnungen als willkürlich, chaotisch und schlecht begründet kritisierte.

Andrej Babis, Ministerpräsident von Tschechien.
Andrej Babis, Ministerpräsident von Tschechien.  © Roman Vondrouš/CTK/dpa

Update, 23. April, 13 Uhr: Altmaier will deutsche Firmen vor Übernahmen schützen

Wirtschaftsminister Peter Altmaier will deutsche Unternehmen in strategisch wichtigen Bereichen vor feindlichen Übernahmen durch ausländische Investoren schützen - gerade in der Corona-Krise. 

Der CDU-Politiker sagte am Donnerstag im Bundestag, Firmen dürften keine Opfer von Übernahmeversuchen werden, nur weil die Aktienkurse derzeit niedriger seien oder weil sie besonderes hochtechnologisches Know-how hätten.

Altmaier sagte bei der ersten Lesung der Novelle des Außenwirtschaftsgesetzes, Deutschland habe eine liberale Wirtschaftsordnung, Investitionen auch von Investoren außerhalb der EU seien hochwillkommen. 

Deutschland dürfe aber nicht "blauäugig" sein, wenn es um Risiken und Gefahren für die wirtschaftlichen Interessen gehe. Es gehe um den Schutz kritischer Infrastrukturen wie Strom- und Wasserleitungen, aber auch um Hightech-Firmen, die zum Beispiel Impfstoffe produzierten. Deutschland sei eine "wehrhafte" Soziale Marktwirtschaft.

Die geplanten Änderungen sehen vor, dass Investitionen aus Nicht-EU-Staaten umfassender und vorausschauender geprüft werden können. Die Änderungen waren noch vor dem Ausbruch der Corona-Krise geplant worden. 

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) spricht auf einer Pressekonferenz zur wirtschaftlichen Lage inmitten der neuen Coronavirus-Pandemie.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) spricht auf einer Pressekonferenz zur wirtschaftlichen Lage inmitten der neuen Coronavirus-Pandemie.  © John Macdougall/AFP-Pool/dpa

Hintergrund ist etwa, dass die Bundesregierung den Einstieg eines chinesischen Konzerns beim Stromnetzbetreiber 50Hertz nur mit Mühe verhindern konnte.

Der FDP-Wirtschaftspolitiker Reinhard Houben kritisierte die Pläne. Er warnte vor einer Abschottung. Diese "Bunkermentalität" zeige, dass sich Altmaier schrittweise von der Marktwirtschaft verabschiede. 

Kritik kam auch vom Industrieverband BDI. Stefan Mair, Mitglied der Hauptgeschäftsführung, sagte: Gerade in der Coronakrise werde deutlich, wie angewiesen Deutschland und seine Industrie auf ein weltweites Klima der Offenheit seien, insbesondere für grenzüberschreitende Investitionen.

Update, 23. April, 12.43 Uhr: Rostock: Seit 14 Tagen keine Neuinfektion mehr

In Mecklenburg-Vorpommerns einziger Großstadt Rostock ist seit 14 Tagen keine Neuinfektion mit dem neuartigen Coronavirus mehr bekannt geworden. 

"Der letzte zurzeit an Covid-19 erkrankte Rostocker konnte jetzt aus der Quarantäne entlassen werden", teilte Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) am Donnerstag mit. 

Einzelne Rostocker, die in den vergangenen Tagen als neuinfiziert in der Statistik auftauchten, lebten zurzeit nicht in der Stadt, sagte ein Stadtsprecher. 

Natürlich könne sich die Situation minütlich ändern, räumte er ein. Rostock hat mehr als 200 000 Einwohner.

Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos).
Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos).  © Danny Gohlke/dpa

Update, 23. April, 12.09 Uhr: Zabel über Tour: "Niemand will sehen, wie wir leere Berge hochfahren"

Eine Radsport-Saison ohne Tour de France wäre für Rick Zabel «ein verlorenes Jahr». Der Sohn des früheren deutschen Topsprinters Erik Zabel hofft entsprechend, dass der ohnehin schon auf den 29. August verschobene Start der dreiwöchigen Rundfahrt trotz der Coronavirus-Pandemie erfolgen kann. 

"Ich bin aber skeptisch, ob sich die Lage bis Ende August entspannt", sagte Zabel dem TV-Sender Sky. Einer Geister-Tour ohne Fans kann der 26-Jährige nur wenig abgewinnen: 

"Niemand will sehen, wie wir leere Berge hochfahren. Da gehören die Zuschauer dazu."

Zabel befürchtet, dass die Corona-Krise auch finanzielle Auswirkungen auf sein Metier haben wird. "Der Radsport ist eine Sportart, die von Sponsorengeldern abhängt. Wenn eine Wirtschaftsdelle kommt, wird es im Endeffekt auch Teams und Fahrer treffen", sagte Zabel, der seit dieser Saison für das Team Israel Start-Up-Nation fährt.

Eine Radsport-Saison ohne Tour de France wäre für Rick Zabel "ein verlorenes Jahr".
Eine Radsport-Saison ohne Tour de France wäre für Rick Zabel "ein verlorenes Jahr".  © Peter Steffen/dpa

Update, 23. April, 11.54 Uhr: Busunternehmer wenden sich an Politik: "Lage mit jedem Tag dramatischer"

In der Corona-Krise haben Busunternehmer mehr Unterstützung vom Staat gefordert. "Seit Beginn der Corona-Ausbreitung in Europa wird die Lage mit jedem Tag dramatischer", teilte der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) am Donnerstag mit.

"Inzwischen sind viele unserer fast 3000 privaten kleinen und mittelgroßen (zumeist familiengeführten) Busunternehmen massiv betroffen und in ihrer Existenz bedroht."

Die Busunternehmer benötigten eine Perspektive, wann mit Lockerungen für die Reisebranche zu rechnen sei. 

"Mit einer solchen Planbarkeit wäre es auch gut möglich, Hygienevorschriften im Bustourismus einzuhalten und damit für größtmögliche Sicherheit zu sorgen."

Die Busunternehmer benötigten eine Perspektive, wann mit Lockerungen für die Reisebranche zu rechnen sei. (Symbolbild).
Die Busunternehmer benötigten eine Perspektive, wann mit Lockerungen für die Reisebranche zu rechnen sei. (Symbolbild).  © Frank Rumpenhorst/dpa

Außerdem forderte der Verband eine Senkung der Mehrwertsteuer bei Busreisen von bislang 19 auf 7 Prozent sowie finanzielle Soforthilfen wie den Ersatz der Ausfallkosten für Busse. 

"Auf Basis der Vorhaltekosten-Liste der Branchen-Versicherer fordern wir eine Erstattung pro Verbotstag und Bus rückwirkend ab dem Reisebusverbot für jeden Einsatztag."

Update, 23. April, 11.37 Uhr: Nach Zahlungsstopp der USA: China spendet Millionen an WHO

Nach dem angekündigten Zahlungsstopp der USA will China der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit 30 Millionen US-Dollar unter die Arme greifen. Wie der chinesische Staatssender CCTV am Donnerstag berichtete, kündigte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums die Unterstützung an.

Seit dem Ausbruch des Coronavirus ist es bereits die zweite Zahlung der Chinesen an die WHO. Bereits im März hatte Peking angekündigt, 20 Millionen Dollar an die Organisation zu spenden. Das Geld werde eingesetzt, um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen und die Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern zu unterstützen, berichtete CCTV.

Mitten in der Coronavirus-Pandemie hatte US-Präsident Donald Trump vergangene Woche einen Stopp der Zahlungen an die WHO veranlasst. Die Maßnahme stieß international auf Kritik.

Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO).  © Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa

Update, 23. April, 11.25 Uhr: Berichte: US-Regierung plant Millionenpaket für Grönland

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will Grönland mit einem millionenschweren Hilfspaket unterstützen. Wie der grönländische Rundfunk KNR und die dänische Zeitung "Berlingske" berichteten, soll sich das Unterstützungspaket auf rund 82 Millionen dänische Kronen (etwa 11 Mio Euro) belaufen. 

Laut KNR sollen die Investitionen vor allem in den Tourismus, den Rohstoffsektor sowie die Bildung - etwa den Englisch-Unterricht - fließen. Die US-Botschaft in Kopenhagen kommentierte die Berichte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht.

Trump hatte im vergangenen Sommer großes Interesse daran gezeigt, Grönland kaufen zu wollen. Die dänische Regierung hatte dem eine deutliche Abfuhr erteilt. 

rönland als größte Insel der Welt ist weitgehend selbstständig, gehört aber offiziell zum dänischen Königreich und wird aus Kopenhagen auch finanziell stark unterstützt.

US-Regierung plant Millionenpaket für Grönland.
US-Regierung plant Millionenpaket für Grönland.  © Kevin Krajick/Earth Institute/dpa

Update, 23. April, 11.05 Uhr: Mundschutz mit Mängeln: EU ruft mehrere Atemschutzmasken zurück

Mehrere importierte Mundschutzmasken weisen eine mangelhafte Filterwirkung auf. Das Schnellwarnsystem der Europäischen Union für Verbraucherschutz hat nun entsprechend reagiert.

Kürzlich wurden die einzelnen Mitgliedsstaaten der EU über mangelhafte Atemschutzmasken informiert.

Mehr Infos >>> hier.

Mehrere Atemschutzmasken aus China wurden vom EU-Verbraucherschutz zurückgerufen.
Mehrere Atemschutzmasken aus China wurden vom EU-Verbraucherschutz zurückgerufen.  © Xie Huanchi/XinHua/dpa, Europäische Kommission / Verbraucherschutz

Update, 23. April, 10.56 Uhr: Ärztin zählt Politik an: Corona-Zeit hat "schreckliche Auswirkungen" für manche Kinder

Die Aussetzung planbarer Operationen und Behandlungen in der Corona-Krise kann laut einer Ärztin "schreckliche Auswirkungen" auf einige Kinder haben. "Der Schaden durch Dinge, die man übersieht, kann enorm sein", sagte Susanne von der Heydt, Kinderchirurgin an der Charité in Berlin. 

"Man hätte kurzfristiger von heute auf morgen reagieren können, anstatt alles weit im Voraus abzusagen", sagte von der Heydt. Für die Patienten hätte das einen großen Unterschied gemacht.

Besonders um Kinder, die zu Hause Gewalt und Missbrauch erfahren, sorge sie sich. Von der Heydt ist auch Mitglied der Kinderschutzgruppe der Charité. Die Pflichtuntersuchungen bei Kindern und Babys fielen aktuell oftmals aus, "und es fehlen in der aktuellen Situation freie Kapazitäten bei Gesundheits- und Jugendämtern, dem nachzugehen". 

Ärzte seien in manchen Fällen bei ganz jungen Kindern der einzige Kontakt nach draußen. Durch aufgeschobene Vorsorgeuntersuchungen könnten zudem Impflücken entstehen. Durch die Schließung von Schulen, Kitas und Betreuungseinrichtungen falle zusätzlich der "fürsorgliche und schützende Blick von außen weg".

Durch die Schließung von Schulen, Kitas und Betreuungseinrichtungen falle zusätzlich der "fürsorgliche und schützende Blick von außen weg". (Symbolbild).
Durch die Schließung von Schulen, Kitas und Betreuungseinrichtungen falle zusätzlich der "fürsorgliche und schützende Blick von außen weg". (Symbolbild).  © Roland Holschneider/dpa

Weil eine Spezialsprechstunde ausfalle, bekomme sie besorgte Nachrichten von Eltern zum Beispiel wegen wachsender Gefäßtumore an den Körpern ihrer Kinder. 

"Die sind meist gutartig, metastasieren nicht und sind auch nicht tödlich. Aber sie wachsen eben im ersten Lebensjahr sehr schnell." Je nach dem, wo der Tumor sitzt, könne er aber irreversible Folgeschäden auslösen. Darum sei die regelmäßige Kontrolle wichtig.

Mitte März hatten Bund und Länder Kliniken dazu aufgefordert, planbare Operationen und Aufnahmen auszusetzen. Kürzlich sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Krankenhäuser sollten nun "schrittweise in eine neue Normalität" kommen, in der auch planbare Operationen wieder stattfinden.

Update, 23. April, 10.39 Uhr: Giffey gegen Sonderauflagen für Ältere in der Corona-Krise

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat sich in der Corona-Krise gegen gesonderte Auflagen für ältere Menschen ausgesprochen. "Man kann mündige Bürger nicht einfach wegsperren, indem man schematisch eine Altersgrenze für Senioren festlegt. Wo will man denn da aufhören?", sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag dem Nachrichtenportal "Focus Online". 

Giffey sprach sich dafür aus, schwächere Menschen mit einem höheren Risiko unabhängig von ihrem Alter besonders zu schützen.

"Wir dürfen keine Zwei-Klassen-Gesellschaft aufbauen - so nach dem Motto "Die einen dürfen raus, die anderen müssen drinbleiben"", sagte die Ministerin. 

Zugleich mahnte sie, in der Corona-Krise Beschränkungen von Freiheit und Grundrechten genau abzuwägen. Sie dürften nur übergangsweise sein.

Franziska Giffey (SPD), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Franziska Giffey (SPD), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.  © Michael Kappeler/dpa

Update, 23. April, 10.28 Uhr: Angela Merkel: "Werden noch lange mit dem Virus leben müssen"

Bundeskanzlerin Angela Merkel warnt entschieden davor, aufgrund der derzeitigen Zwischenerfolge im Kampf gegen die Corona-Pandemie leichtsinnig zu werden. 

"Wir werden noch lange mit diesem Virus leben müssen", stellte sie in ihrer Regierungserklärung am Donnerstagvormittag.

Man müsse vermeiden, von einem Shutdown zum nächsten zu geraten. "Wenn wir gerade am Anfang dieser Pandemie die größtmögliche Ausdauer und Disziplin aufbringen, dann werden wir in der Lage sein, schneller wieder wirtschaftliches, soziales und öffentliches Leben zu entfalten, und zwar nachhaltig."

Die Pandemie sei eine "demokratische Zumutung", so Merkel weiter. "Kaum eine Entscheidung ist mir in meiner Amtszeit als Bundeskanzlerin so schwer gefallen wie die Einschränkung der persönlichen Freiheitsrechte."

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie in Deutschland und Europa.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie in Deutschland und Europa.  © Michael Kappeler/dpa

Merkel sprach allerdings von notwendigen Schritten: "Durch die Strenge mit uns selbst (...) haben wir die Ausbreitung des Virus verlangsamt." Das Gesundheitssystem halte der Bewährungsprobe bisher stand.

Die Kanzlerin rief dazu auf, vor allem ältere Menschen nicht zu vergessen und sich um sie zu kümmern: "Diese 80-, 90-Jährigen haben unser Land aufgebaut, der Wohlstand, in dem wir leben, den haben sie begründet."

Update, 23. April, 10.19 Uhr: Klage wegen Ausgangsbeschränkungen in Neuseeland abgewiesen

Eine Richterin in Neuseeland hat eine wegen der Ausgangsbeschränkungen gegen Premierministerin Jacinda Ardern eingereichte Klage abgewiesen. Der Lockdown könne nicht, wie von dem Kläger und seiner Familie argumentiert, mit rechtswidriger Haft gleichgesetzt werden, urteilte Richterin Mary Peters am Donnerstag.

"Sie können sich körperlich betätigen, wann immer sie wollen, zum Supermarkt gehen, mit jedem sprechen und jederzeit das Internet benutzen", heißt es in der Begründung. 

Dies sei kaum mit einem strengen Gewahrsam zu vergleichen.

Update, 23. April, 10.11 Uhr: Spielergewerkschaft über Situation unterhalb der Bundesligen besorgt

Ulf Baranowsky bereitet als Geschäftsführer der Spielergewerkschaft VDV vor allem die Situation unterhalb der Bundesliga und 2. Liga Sorgen. 

"Kurzarbeit, auslaufende Verträge, Zukunftsängste: Die Situation ist insbesondere für Spieler in der dritten Liga und der Regionalliga schwierig", sagte Baranowsky der Tageszeitung "Die Welt". 

Die VDV versuche mit arbeitsrechtlicher Beratung, Laufbahncoaching und psychologischer Unterstützung zu helfen. Auch das VDV-Proficamp für vereinslose Spieler sei wieder geplant.

Unabhängig von der Pandemie haben die VDV in der laufenden Saison bereits vier Insolvenzverfahren begleitet. "In Wattenscheid und Erfurt musste sogar der Spielbetrieb eingestellt werden", merkte Baranowsky an und forderte ein Umdenken an: "Seit Jahren ist zu beobachten, dass viele Clubetats auf Kante genäht sind. Für die Zukunft gilt es daher, den Fußball robuster aufzustellen." 

Hier biete sich die Krise als Chance an.

Blick in den Innenraum des Steigerwaldstadions in Erfurt.
Blick in den Innenraum des Steigerwaldstadions in Erfurt.  © Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 23. April, 10.05 Uhr: Gemeinschaftsschulden der EU? Merkel mit klarer Absage

Kurz vor dem EU-Gipfel hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel erneut gegen die Aufnahme von Gemeinschaftsschulden mit gemeinsamer Haftung zur Bewältigung der Corona-Krise ausgesprochen. 

In ihrer Regierungserklärung im Bundestag argumentierte sie am Donnerstag mit dem Zeitfaktor. Für einen solchen Schritt müssten alle Parlamente der Mitgliedstaaten entscheiden, dass ein Teil der Budgethoheit an die EU übertragen werde. 

"Das wäre ein zeitraubender und schwieriger Prozess und keiner, der in der aktuellen Lage direkt helfen könnte", sagte die CDU-Politikerin. "Es geht jetzt darum, schnell zu helfen und schnell Instrumente in der Hand zu haben, die die Folgen der Krise lindern können."

Die EU-Staaten streiten seit Wochen erbittert über sogenannte Corona-Bonds oder andere Anleihe-Formen. 

Länder wie Frankreich, Italien und Spanien - die zugleich besonders hart von der Pandemie getroffen wurden - fordern gemeinsame Schulden für den Wiederaufbau. Deutschland, die Niederlande und andere Staaten lehnen eine gemeinsame Haftung jedoch vehement ab. 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht vor der Plenarsitzung des Deutschen Bundestages und ihrer Regierungserklärung zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie in Deutschland und Europa mit Olaf Scholz (SPD) und Heiko Maas (SPD).
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht vor der Plenarsitzung des Deutschen Bundestages und ihrer Regierungserklärung zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie in Deutschland und Europa mit Olaf Scholz (SPD) und Heiko Maas (SPD).  © Michael Kappeler/dpa

Die EU-Kommission hat bereits ein Modell erarbeitet, das auf eine Begrenzung der gemeinsamen Haftung abzielt. Kommissionschefin Ursula von der Leyen will den Plan am Donnerstag beim EU-Gipfel vorstellen. Auf dieser Grundlage könnten die Staats- und Regierungschefs weitere Kompromisslinien ausloten und von der Leyen damit beauftragen, weiter an dem Plan zu arbeiten.

Update, 23. April, 9.55 Uhr: Aktuelle Zahlen und Statistiken

Die Anzahl der Heilungen steigt.
Die Anzahl der Heilungen steigt.  © TAG24
Die Zahl der aktuell Infizierten geht seit Anfang April deutlich zurück.
Die Zahl der aktuell Infizierten geht seit Anfang April deutlich zurück.  © TAG24
Diese Grafik zeigt die Anzahl neuer Fälle.
Diese Grafik zeigt die Anzahl neuer Fälle.  © TAG24

Update, 23. April, 9.41 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisiert: Länder in Corona-Krise teils zu forsch

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Vorgehen einzelner Bundesländer bei der Öffnung der Beschränkungen in der Corona-Krise scharf kritisiert. 

Die Umsetzung der Beschlüsse von Bund und Ländern aus der vergangenen Woche wirke auf sie "in Teilen sehr forsch, um nicht zu sagen zu forsch", sagte Merkel am Donnerstag in ihrer ersten Regierungserklärung zur Corona-Krise im Bundestag. 

Welche Länder sie meinte, sagte Merkel nicht.

Darüber hinaus hat die Bundeskanzlerin zu Ausdauer und Disziplin aufgerufen. Die Zahlen der Neuerkrankungen und Genesungen seien ein Zwischenerfolg. 

"Aber gerade weil die Zahlen Hoffnungen auslösen, sehe ich mich verpflichtet zu sagen: Dieses Zwischenergebnis ist zerbrechlich. Wir bewegen uns auf dünnem Eis, man kann auch sagen: auf dünnstem Eis." 

Die heutigen Zahlen sagten nichts darüber aus, wie es in einer oder zwei Wochen aussehe, wenn man zwischendurch deutlich mehr Kontakte zulasse. 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält in der Plenarsitzung des Deutschen Bundestages eine Regierungserklärung zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie in Deutschland und Europa.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält in der Plenarsitzung des Deutschen Bundestages eine Regierungserklärung zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie in Deutschland und Europa.  © Michael Kappeler/dpa

"Wenn wir gerade am Anfang dieser Pandemie die größtmögliche Ausdauer und Disziplin aufbringen, dann werden wir in der Lage sein, schneller wieder wirtschaftliches, soziales und öffentliches Leben zu entfalten, und zwar nachhaltig."

Mit "Konzentration und Ausdauer" gerade am Anfang könne man vermeiden, "von einem zum nächsten Shutdown wechseln oder Gruppen von Menschen monatelang von allen anderen isolieren zu müssen und mit furchbaren Zuständen in unseren Krankenhäusern zu leben", sagte die Kanzlerin.

Update, 23. April, 9.35 Uhr: Fastenmonat Ramadan beginnt diese Woche: Fasten ja, Feiern nein.

Muslime in Deutschland müssen Ramadan in diesem Jahr wegen der Coronavirus-Krise ohne große Feiern zum Fastenbrechen begehen. Dass größere gemeinsame Feiern nicht anbieten könne, treffe in erster Linie Alleinstehende, Studierende etwa. 

"Wir fasten ja trotzdem wie immer und das Fasten ist das Wichtige zu Ramadan", so Housam Zakkour.

Mehr Infos >>> hier.

Fahrer Köksal Koc beläd vor der Ditib Zentralmoschee ein Auto mit Essenkisten. Der Fastenmonat Ramadan beginnt wegen der Corona-Pandemie unter schwierigen Umständen und großen Einschränkungen.
Fahrer Köksal Koc beläd vor der Ditib Zentralmoschee ein Auto mit Essenkisten. Der Fastenmonat Ramadan beginnt wegen der Corona-Pandemie unter schwierigen Umständen und großen Einschränkungen.  © Bernd Thissen/dpa

Update, 23. April, 9.24 Uhr: Rekordtief: Geschäftsklima in Frankreich fällt wegen Corona-Krise historisch

Die Stimmung in Frankreichs Wirtschaft hat sich im April durch die Corona-Krise massiv verschlechtert. Das Geschäftsklima ist auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1980 gefallen, wie aus Daten des nationalen Statistikamtes Insee vom Donnerstag hervorgeht. 

Der Index sei um 32 Punkte auf 62 Zähler gefallen. Einen derart starken Einbruch hat es noch nie gegeben.

Die wirtschaftliche Aktivität lag demnach in Frankreich im April um 35 Prozent niedriger als vor dem Herunterfahren der Wirtschaft im März. Insee erwartet auch keine baldige Erholung des Geschäftsklimas. 

In diesem beispiellosen Umfeld sei das Verhalten von Unternehmen und Verbrauchern kaum zu prognostizieren. Die französische Regierung erwartet im laufenden Jahr einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um acht Prozent.

Dunkle Zeiten auch für Frankreichs Wirtschaft. (Symbolbild).
Dunkle Zeiten auch für Frankreichs Wirtschaft. (Symbolbild).  © Marcus Brandt/dpa

Update, 23. April, 9.09 Uhr: Olaf Scholz: Für Finanzierung von Kurzarbeit "richtig großer Topf" da

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht Deutschland bei der Finanzierung der neu beschlossenen Hilfen unter anderem für Arbeitnehmer und Gastronomie gut aufgestellt. 

Für die Auszahlung des künftig erhöhten Kurzarbeitergeldes sei in der Bundesagentur für Arbeit "noch ein richtig großer Topf" vorhanden, sagte Scholz am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". 

"Trotzdem gucken wir natürlich genau hin."

Die Steuererleichterungen für die in der Krise besonders belastete Gastronomie würden natürlich zu Mindereinnahmen führen, sobald die Betriebe wieder Umsätze machten, erklärte Scholz weiter. "Aber das ist dann ehrlicherweise (...) ein gutes Zeichen, weil dann wird ja wieder Geld verdient."

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hingegen sagte im RBB-Inforadio: "Mir macht das langsam ein bisschen Angst, wie viel Geld wir auch ausgeben für diese Krisenbewältigung, weil die ganze Sache hinterher ja auch irgendwann mal bezahlt werden muss." 

Seine Partei habe in den Verhandlungen am Mittwoch "aufgepasst, dass die ganze Sache finanziell nicht aus dem Ruder läuft", sagte Brinkhaus.

Olaf Scholz (SPD), Bundesfinanzminister und Vizekanzler. Im Hintergrund Peter Altmaier (CDU), Bundeswirtschaftsminister.
Olaf Scholz (SPD), Bundesfinanzminister und Vizekanzler. Im Hintergrund Peter Altmaier (CDU), Bundeswirtschaftsminister.  © John Macdougall/AFP POOL/dpa

Die Spitzen der schwarz-roten Koalition hatten sich am Mittwochabend darauf verständigt, mit neuen milliardenschweren Hilfen für Arbeitnehmer, Gastronomiebetriebe, Unternehmen und Schulen die massiven Folgen der Corona-Krise abzumildern. 

So soll etwa das Kurzarbeitergeld gestaffelt angehoben werden und die Mehrwertsteuer für Speisen befristet auf den ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent gesenkt werden.

Der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans sprach von Kosten "oberhalb" von 10 Milliarden Euro. Scholz nannte keine konkrete Zahl. "Ich glaube schon, dass das eine Menge Geld ist, das hier bewegt worden ist", sagte er.

Update, 23. April, 8.52 Uhr: Lübeck traurig: Auch Travemünder Woche wegen Corona-Pandemie abgesagt

Die Travemünder Woche wird wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Alle Bemühungen, einen Ersatztermin oder eine modifizierte Variante für die Segel- und Festivalwoche zu finden, seien gescheitert, teilte die Hansestadt Lübeck am Donnerstag mit. 

Das sei der erste Ausfall seit 1947, aber die Situation habe keine andere Möglichkeit gelassen, sagte der Geschäftsführer der Travemünder Woche, Frank Schärffe. 

Die 131. Auflage der Segelsportveranstaltung war ursprünglich für den Zeitraum vom 17. bis zum 26. Juli geplant. 2019 kamen rund 75 000 Besucher.

Diese Bilder wird es in diesem Jahr nicht geben.
Diese Bilder wird es in diesem Jahr nicht geben.  © Carsten Rehder/dpa

Update, 23. April, 8.26 Uhr: Corona-Pandemie belastet auch Südkoreas Wirtschaft deutlich

Südkoreas Wirtschaft bekommt immer stärker die Folgen der Coronavirus-Pandemie zu spüren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der viertgrößten Volkswirtschaft Asiens schrumpfte im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum Quartal davor um 1,4 Prozent. 

Es war der stärkste Rückgang in einem Quartal seit der globalen Finanzkrise 2008. Das geht aus Zahlen hervor, die die südkoreanische Zentralbank am Donnerstag veröffentlichte. 

Im Jahresvergleich wuchs die Wirtschaft um 1,3 Prozent - so schwach wie seit dem dritten Quartal 2009 nicht mehr.

Update, 23. April, 8 Uhr: Krankenkassen kontra Spahn: Wer soll die Corona-Massentests finanzieren?

Die Krankenkassen machen Front gegen Pläne von Gesundheitsminister Jens Spahn, wonach sie die Kosten von Corona-Tests auch bei einer starken Erhöhung der Testzahlen tragen sollen. 

Die große Koalition will die Zahl der Tests massiv ausweiten, die gesetzlichen Krankenkassen sollen nach diesen Plänen auch die Kosten für symptomunabhängige Tests übernehmen. 

Bisher wird in der Regel nur bei einem begründeten Verdacht auf Corona getestet.

Zwar sei das Ziel des Gesetzes zu begrüßen, schnell flächendeckende Testungen zu ermöglichen, sagte der Chef des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). "Klar ist aber auch, dass es sich hierbei um eine Maßnahme zum allgemeinen Bevölkerungsschutz handelt. 

Infektionsschutz und Seuchenbekämpfung gehören zur Gefahrenabwehr, für die grundsätzlich die Länder die Aufgaben- und Ausgabenverantwortung tragen", so der Verbandschef. 

Daher sei die Übertragung der Kosten auf die Kassen "rechtlich fragwürdig".

Spahn plant Medienberichten zufolge, die Zahl der Corona-Tests von derzeit wöchentlich 650 000 auf bis zu viereinhalb Millionen zu steigern. Durch die flächendeckenden Untersuchungen sollen der schrittweise Ausstieg aus den Kontaktbeschränkungen und die Rückkehr zum normalen Wirtschaftsleben ermöglicht werden. 

Wer soll die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geplanten Corona-Massentests bezahlen? Martin Litsch (li.) sieht das Ganze etwas kritisch.
Wer soll die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geplanten Corona-Massentests bezahlen? Martin Litsch (li.) sieht das Ganze etwas kritisch.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/ZB ; Michael Kappeler/dpa

Die Kosten werden den Angaben zufolge auf bis zu 1,5 Milliarden Euro pro Monat geschätzt.

Litsch sagte, es müsse unterschieden werden zwischen der individuellen Gesundheitsvorsorge der Versicherten, für die die Kassen zuständig sei, und dem vom individuellen Versicherungsstatus unabhängigen allgemeinen Infektionsschutz, der in die Zuständigkeit der Gesundheitsbehörden falle. Die Krankenkassen seien keine "allgemeinen Infektionsschutzbehörden".

Update, 23. April, 7.51 Uhr: Impfallianz Gavi: Corona-Impfstoff solle zunächst Gemeingut sein

Die internationale Impfallianz Gavi fordert frühe internationale Vereinbarungen über die künftige Verteilung einer Immunisierung gegen das Coronavirus. 

So sollte es Regeln für die Reihenfolge von Impfungen geben, aber auch für eine faire internationale Verteilung, sagte der Gavi-Geschäftsführer und Epidemiologe Seth Berkley in einem Videogespräch mit deutschen Journalisten. 

Er rechne binnen 12 bis 18 Monaten mit der Verfügbarkeit eines Impfstoffes. Mit Glück und den bereits vereinfachten regulatorischen Auflagen könne es auch schneller gehen.

Gavi wurde vor 20 Jahren beim Weltwirtschaftsforum in Davos aus der Taufe gehoben. Seit ihrer Gründung hat die Impfallianz, die von der Bundesregierung zuletzt erneut mit der Zusage von 600 Millionen Euro unterstützt wurde, nach eigenen Angaben über 760 Millionen Kinder geimpft und so mehr als 13 Millionen Leben gerettet.

Seth Berkley, Geschäftsführer von Gavi.
Seth Berkley, Geschäftsführer von Gavi.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Berkley forderte, einen künftigen Impfstoff für einige Zeit zum öffentlichen Gemeingut zu erklären. "Natürlich bin ich nicht der politische Entscheider, aber wir sollten daran denken, einen solchen Impfstoff als weltweites öffentliches Gut zu betrachten." 

Der öffentliche Sektor müsse deswegen auch die Entwicklung, Produktion und Verteilung finanzieren - mindestens für eine Zeit. Danach könne der Impfstoff zurück an kommerzielle Produzenten gehen. 

Er könne dann mit unterschiedlichen Preisen an die Lage in einzelnen Staaten angepasst werden, aber mit auch einer "vernünftigen Gewinnmarge" versehen sein.

Update, 23. April, 7.42 Uhr: Endlich: VW fährt die Produktion ab heute wieder hoch

Zurück ans Band: Nach mehr als fünf Wochen Corona-Stillstand läuft beim Autobauer Volkswagen am Donnerstag die Fahrzeugproduktion langsam wieder an. Den Anfang macht das Werk im sächsischen Zwickau, wo seit November mit dem ID3 der vollektrische Hoffnungsträger des Konzerns gebaut wird. 

Zeitgleich soll auch das Motorenwerk Chemnitz schrittweise wieder hochgefahren werden, teilte das Unternehmen im Vorfeld mit. Die Gläserne Manufaktur in Dresden folgt demnach am kommenden Montag, ebenso wie die Werke in Wolfsburg, Emden und Hannover.

Um die Sicherheit der rund 10 000 Mitarbeiter an den drei sächsischen Standorten zu gewährleisten, setzt VW unter anderem auf verschärfte Hygienestandards und kürzere Reinigungsintervalle. 

So sollen die Arbeiter in Bereichen, in denen Abstände von 1,5 Metern nicht möglich sind, einen Mund-Nasenschutz tragen. Zudem sollen die Taktzeiten deutlich verlangsamt werden.

Volkswagen fährt Produktion wieder hoch - Start in Zwickau.
Volkswagen fährt Produktion wieder hoch - Start in Zwickau.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Damit können auch die Zulieferer des Autobauers aufatmen: "Insbesondere die Zulieferunternehmen, die Komponenten wie Achsen, Cockpits oder Kabelstränge in Sequenz fertigen und den Fahrzeugwerken direkt vorgelagert sind, brauchen den Wiederanlauf dringend", sagt Dirk Vogel vom Netzwerk Automobilzulieferer Sachsen (AMZ) der dpa. 

Ebenso wie werksnahe Dienstleister, beispielsweise aus der Logistikbranche, hätten diese Betriebe kurzfristig keinerlei Alternativen, Aufträge an anderer Stelle zu generieren.

Update, 23. April, 7.23 Uhr: Weltärztepräsident Motgomery watscht Maskenpflicht ab: Schals und Tücher "lächerlich"

Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat die inzwischen für ganz Deutschland beschlossene Maskenpflicht im Kampf gegen das Coronavirus kritisiert. 

"Ich trage selber eine Maske, aus Höflichkeit und Solidarität, halte eine gesetzliche Pflicht aber für falsch", sagte Montgomery der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag).

Denn: "Wer eine Maske trägt, wähnt sich sicher, er vergisst den allein entscheidenden Mindestabstand", betonte der Mediziner. Bei unsachgemäßem Gebrauch könnten Masken gefährlich werden. Im Stoff konzentriere sich das Virus, beim Abnehmen berühre man die Gesichtshaut, schneller könne man sich kaum infizieren.

Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer.
Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer.  © Guido Kirchner/dpa

Aus Sicht von Montgomery sollte es eine gesetzliche Maskenpflicht nur für echte Schutzmasken geben - eine Pflicht für Schals oder Tücher sei "lächerlich". Zugleich verwies er darauf, dass man derzeit noch alle "echt wirksamen Masken" für das medizinische Personal, Pflegende und Gefährdete brauche. 

Sarkastisch warf er die Frage auf: "Aber was will man gegen den Überbietungswettbewerb föderaler Landespolitiker mit rationalen Argumenten tun?"

Update, 23. April, 7.10 Uhr: Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel: Eigene EU-Steuern in Corona-Krise

Der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel hat sich unmittelbar vor dem EU-Gipfel für eigenständige Steuern der Europäischen Union ausgesprochen. 

"Die EU braucht nun neue Mittel, in Form von eigenen Steuern - etwa eine Digitalsteuer, eine Finanztransaktionssteuer oder eine CO2-Steuer, oder einen Mix aus diesen drei Elementen", sagte Waigel der "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstag).

Waigel, der auch CSU-Ehrenvorsitzender ist, räumte ein, dass sich seine Position dazu inzwischen gewandelt habe. "So eine Steuer könnte zur Krisen-Finanzierung beitragen – und das ständige Geschachere um Brutto-und Nettozahlungen und Rabatte in der EU lindern", sagte er.

Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel hat seine ursprüngliche Meinung zu möglichen EU-Steuern in der Corona-Krise revidiert.
Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel hat seine ursprüngliche Meinung zu möglichen EU-Steuern in der Corona-Krise revidiert.  © Karlheinz Schindler/zb/dpa

Update, 23. April, 6.59 Uhr: Scholz Contra Merkel: keine "Öffnungsdiskussionsorgien"

Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hält die harsche Kritik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an der Diskussion über weitergehende Lockerungen der Corona-Auflagen für überzogen. "Natürlich wird über den richtigen Weg zu einer vorsichtigen Öffnung diskutiert", sagte der Vizekanzler "t-online.de". 

Die Regierungschefs der Länder seien "gute Diskussionspartner für die Bundesregierung". Merkel hatte von "Öffnungsdiskussionsorgien" gesprochen.

Scholz sagte: "Wir können doch ganz offen sagen, dass wir in einem Dilemma stecken." Oberstes Ziel bleibe es, das Gesundheitssystem nicht zu überfordern, zugleich müsse das soziale und
wirtschaftliche Leben wieder in Gang gebracht werden. 

Scholz lobte erneut die Länder: "Die Lockerungen sind gut koordiniert und es gibt keinen Flickenteppich." Er warnte jedoch: "Die Gefahr ist aber noch nicht gebannt und jede Lockerung wird sich auswirken."

Vizekanzler Olaf Scholz widerspricht Angela Merkel in Bezug auf ihre Aussagen bezüglich "Öffnungsdiskussionsorgien" im Zuge der Corona-Krise.
Vizekanzler Olaf Scholz widerspricht Angela Merkel in Bezug auf ihre Aussagen bezüglich "Öffnungsdiskussionsorgien" im Zuge der Corona-Krise.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 23. April, 6.37 Uhr: Donald Trump unterzeichnet Verfügung zur Aussetzung von Einwanderung in USA

US-Präsident Donald Trump hat die angekündigte Verfügung zur vorübergehenden Aussetzung von Einwanderung in die Vereinigten Staaten unterzeichnet. Das sagte Trump am Mittwochabend (Ortszeit) im Weißen Haus in Washington. 

Der US-Präsident begründete den Schritt erneut damit, Jobs und medizinische Ressourcen müssten angesichts der Corona-Krise für Amerikaner bewahrt werden. 

"Wir wollen uns zuerst um unsere Bürger kümmern - das müssen wir."

In der Verfügung, die das Weiße Haus am Mittwochabend (Ortszeit) veröffentlichte, hieß es, die Aussetzung trete in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (Ortszeit) in Kraft. 

Donald Trump, Präsident der USA, kommt zu einer Pressekonferenz im Weißen Haus zum Thema Coronavirus.
Donald Trump, Präsident der USA, kommt zu einer Pressekonferenz im Weißen Haus zum Thema Coronavirus.  © Alex Brandon/AP/dpa

Die Beschränkung gelte nur für Ausländer, die sich außerhalb der Vereinigten Staaten befänden und noch keine Einreiseerlaubnis hätten. Es gelte nicht für jene, die bereits eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis in den USA hätten. 

Ausnahmen seien unter anderem vorgesehen für Arbeiter aus dem Gesundheitswesen und aus anderen wesentlichen Bereichen zur Bekämpfung der aktuellen Epidemie. Auch Ehepartner und Kinder von US-Bürgern seien ausgenommen.

Update, 23. April, 6.23 Uhr: Kinderärzte: Maskenpflicht für kleine Kinder kontraproduktiv

Der Kinder- und Jugendarztpräsident Thomas Fischbach hat vor einer Maskenpflicht für Kindergartenkinder zur Eindämmung der Corona-Pandemie gewarnt. 

"Es mag auch jüngere Kinder geben, die einen Mund-Nasen-Schutz akzeptieren, doch die allermeisten werden das eher als Spielzeug betrachten, daran herumhantieren und damit die Infektionsgefahr eher noch verstärken", sagte Fischbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag)

"Es ist deswegen unklug, sollten einige Bundesländer das Maskentragen in öffentlichen Bereichen sogar für Kleinkinder vorschreiben."

Fischbach sagte weiter: "Eine Maskenpflicht ist aus entwicklungspsychologischer Sicht erst vom Grundschulalter an sinnvoll." 

Grundschüler seien meistens schon in der Lage, mit Masken vernünftig umzugehen. Das Tragen von Schutzmasken in öffentlichen Bereichen wird künftig in ganz Deutschland Pflicht sein. Das gilt in den meisten Bundesländern für das Fahren in Bus und Bahnen sowie für das Einkaufen in Geschäften.

Die Maskenpflicht für Kinder sei kontraproduktiv, so die Kinderärzte.
Die Maskenpflicht für Kinder sei kontraproduktiv, so die Kinderärzte.  © Hatem Moussa/AP/dpa

Update, 23. April, 6.02 Uhr: Sebastian Kurz: Ziel ist Grenzöffnung Deutschland-Österreich

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat sich zuversichtlich gezeigt, dass das Reisen zwischen Österreich und Deutschland wieder möglich wird. "Natürlich ist es das Ziel, dass wir die Grenzen wieder runterfahren", sagte Kurz am Mittwochabend in der ARD-Talkshow "Maischberger. Die Woche". 

Beide Länder seien bei der Eindämmung des Coronavirus auf einem guten Weg - und dies sei die Voraussetzung für ein Wiederaufleben des Tourismus. Einen genauen Zeitpunkt für Grenzöffnungen nannte er nicht.

Kurz bekräftige, dass in Österreich die Ausgangsbeschränkungen Ende April weitgehend auslaufen sollen. 

Dann seien auch wieder Treffen mit Familienmitgliedern und Freunden möglich. Die Eigenverantwortung der Bürger mit dem Einhalten der neuen Regeln wie Abstandhalten und dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz werde dann zentrale Bedeutung bekommen, so Kurz.

Sebastian Kurz (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich.
Sebastian Kurz (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich.  © Helmut Fohringer/APA/dpa

Vorwürfe, dass Skiorte wie Ischgl eine zentrale Rolle bei der Verbreitung des Virus in Teilen Europa gespielt hätten, hielt Österreichs Regierungschef für wenig konstruktiv. Er halte nichts von Schuldzuweisungen. 

Zur Verbreitung des Virus gebe es diverse Theorien und Studien - und eine gehe davon aus, dass sich das Virus im Wesentlichen von München aus verbreitet habe. Sollte es im Fall Ischgl zu Fehlverhalten gekommen sein, dann sei eine Bestrafung der Verantwortlichen selbstverständlich, meinte Kurz.

In Österreich ist die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Tagen auf jeweils unter 100 gesunken. Kurz sieht das schnelle und restriktive Handeln der Regierung sowie die Disziplin der Bürger als Hauptgrund. "Die Situation ist gut unter Kontrolle." 

In der Alpenrepublik werden am 2. Mai alle Geschäfte sowie fast alle Dienstleister wieder öffnen. Lokale und Restaurants sollen am 15. Mai folgen.

Update, 23. April, 5.10 Uhr: Warnung vor Missbrauch von EU-Hilfsmilliarden durch Mafia

Angesichts geplanter Milliarden-Hilfen für den Wiederaufbau der europäischen Wirtschaft nach der Corona-Krise hat CSU-Europapolitikerin Monika Hohlmeier vor einem Missbrauch des Geldes durch die Mafia gewarnt. 

"Wo mehr Geld ausgegeben wird und der politische Druck, schnell zu handeln, groß ist, steigt die Gefahr von Missbrauch", sagte die Chefin des Haushaltskontrollausschusses im EU-Parlament der Tageszeitung "Die Welt»"(Donnerstag).

Insbesondere Italien stehe vor großen Herausforderungen. 

"Die organisierte Kriminalität ist dort so tief verwurzelt, dass es gerade im Süden des Landes eine gewaltige Aufgabe sein wird, zu verhindern, dass das Geld an organisierte Kriminelle fließt." 

Die Zusammenarbeit zwischen Anti-Mafia-Einheiten und den Behörden, die EU-Geld verteilen, funktioniere dort "noch nicht ausreichend".

Aber auch in anderen EU-Staaten, vor allem in Südost-Europa, sei die organisierte Kriminalität stark. Zugleich mahnte Hohlmeier: "Wir in Deutschland sind auch nicht gefeit vor Verbrechern und Korruption."

Monika Hohlmeier (CSU).
Monika Hohlmeier (CSU).  © Matthias Balk/dpa

Update, 23. April, 4.20 Uhr: Koalition will Mehrwertsteuer für Gastronomie senken

Die von der Corona-Krise besonders betroffene Gaststättenbranche soll für Speisen vorübergehend nur noch 7 statt 19 Prozent Mehrwertsteuer zahlen. 

Darauf einigten sich die Spitzen von Union und SPD bei ihrem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin.

Mehr Infos >>> hier.

Markus Söder (CSU, l-r), Ministerpräsident von Bayern, Annegret Kramp-Karrenbauer, Vorsitzende der CDU, Norbert Walter-Borjans, Vorsitzender der SPD, und Saskia Esken, Vorsitzende der SPD, sprechen vor Kanzleramt.
Markus Söder (CSU, l-r), Ministerpräsident von Bayern, Annegret Kramp-Karrenbauer, Vorsitzende der CDU, Norbert Walter-Borjans, Vorsitzender der SPD, und Saskia Esken, Vorsitzende der SPD, sprechen vor Kanzleramt.  © Markus Schreiber/AP POOL/dpa

Update, 23. April, 3.54 Uhr: Koalition will Kurzarbeitergeld erhöhen

Die Spitzen der große Koalition wollen wegen der Corona-Krise das Kurzarbeitergeld anheben. 

Darauf einigten sich die Spitzen von Union und SPD bei ihrem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Teilnehmerkreisen erfuhr. 

Zudem soll die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I um drei Monate verlängert werden für diejenigen, deren Anspruch zwischen dem 1. Mai und 31. Dezember 2020 enden würde.

Mehr Infos >>> hier.

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, steht vor dem Kanzleramt.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, steht vor dem Kanzleramt.  © Markus Schreiber/AP POOL/dpa

Update, 23. April, 0.52 Uhr: Bund stellt 500 Millionen Euro für Computer von Schülern bereit

Zur besseren technischen Ausstattung von Schülern in der Corona-Krise will der Bund 500 Millionen Euro für den Unterricht am heimischen Computer zur Verfügung stellen. 

Bedürftige Schüler sollen dadurch einen Zuschuss von 150 Euro für die Anschaffung von entsprechenden Geräten erhalten, wie die Spitzen der großen Koalition am frühen Donnerstagmorgen nach einem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin mitteilten.

Zur besseren technischen Ausstattung von Schülern in der Corona-Krise will der Bund 500 Millionen Euro für den Unterricht am heimischen Computer zur Verfügung stellen.
Zur besseren technischen Ausstattung von Schülern in der Corona-Krise will der Bund 500 Millionen Euro für den Unterricht am heimischen Computer zur Verfügung stellen.  © Marijan Murat/dpa

Update, 23. April, 23.46 Uhr: Auch Musikfestival Lollapalooza im September abgesagt

Das Musikfestival Lollapalooza Anfang September in Berlin fällt wegen der Corona-Krise aus. Das teilten die Organisatoren auf ihrer Internetseite mit. "Die Gesundheit und Sicherheit unserer Fans, Künstler*innen, Mitarbeiter*innen und der Allgemeinheit wird immer unsere oberste Priorität sein...", hieß es. 

Bei dem Festival waren für 5. und 6. September im und um das Olympiastadion Zehntausende Besucher erwartet worden. Auf der Bühne stehen sollten unter anderem Rage Against The Machine, Miley Cyrus, Deichkind, Alligatoah und Alle Farben.

Die Veranstalter teilten weiter mit: "Wir arbeiten jetzt schon daran, mit Euch in 2021 das beste Lollapalooza aller Zeiten zu feiern! Bis dahin macht Euch keine Sorgen, seid füreinander da und paßt aufeinander auf."

Das Lollapalooza findet in Deutschland seit 2015 statt. Zur Vorjahresausgabe im vergangenen September hatte das Festival nach eigenen Angaben 85 000 Zwei-Tages-Tickets verkauft. Berlin verbietet Großveranstaltungen mit mehr als 5000 Teilnehmern bis zum 24. Oktober dieses Jahres.

Das beliebte Festival fällt dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie aus.
Das beliebte Festival fällt dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie aus.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 22. April, 22.20 Uhr: Ehemaliger WHO-Chef zweifelt an langfristiger Immunität nach Covid-19-Infektion

Ein ehemaliger WHO-Chef gibt zu, dass die Wissenschaftler immer noch nicht wissen, ob Menschen mehrfach an Covid-19 erkranken können, berichtet die "Daily Mail". 

Professor David Heymann (74) sagte, die Möglichkeit, dass Menschen mehr als einmal am Coronavirus erkranken, sei "die Frage, die derzeit jeder zu beantworten versucht".

Er sagte, die Menschen könnten nach ihrer Genesung eine kurzfristige Immunität entwickeln und Wochen oder Monate später wieder einem Risiko ausgesetzt sein.

Deutschland/Welt - Das Coronavirus breitet sich in Deutschland zum Glück etwas langsamer aus. Die derzeitige Lage hat jedoch weiterhin drastische Auswirkungen auf das Leben.

Ein Antikörpertest auf Corona.
Ein Antikörpertest auf Corona.  © Lee Jin-Man/AP/dpa

Nahezu alle öffentlichen Veranstaltungen und Sportevents sind abgesagt. Dennoch kann Deutschland, mit einer Schutzmaske über Mund und Nase, größtenteils ein wenig aufatmen.

Am Montag traten die ersten vorsichtigen Lockerungen der vorherigen Maßnahmen in Kraft. Wie sich das auf die Verbreitung des Coronavirus auswirken wird, werden die Zahlen zeigen.

Mittlerweile gibt es 156.513 bestätigte Infektionen in Deutschland, 5877 Todesfälle und 109.800 Genesene (Stand 26. April, 10.30 Uhr).

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Besonders betroffen sind noch immer die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.

Die USA brechen weiterhin tragische Rekorde: 939.249 Infizierte (Stand 26. April, 10.30 Uhr) - nirgends gibt oder gab es derart viele neue Fälle.

In Italien gibt es derzeit 195.351 Nachweise. Der traurige Spitzenreiter Europas ist Spanien mit 223.759 infizierten Menschen (Stand 26. April, 10.30 Uhr).

Weltweit gibt es über 2,9 Millionen bestätigte Fälle und über 203.000 Todesfälle. Insgesamt haben sich rund 823.000 Menschen wieder erholt (Stand 26. April, 10.31 Uhr).

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Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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