Hochzeit Corona-Krise: Bei diesem jungen Online-Shop-Betreiber klingelt die Kasse

Sandhausen - Timo Klingler aus Sandhausen (Baden-Württemberg) betreibt einen Online-Shop und verkauft normalerweise ausgewählte Produkte aus den Kategorien Spielzeug, Freizeit, sowie saisonale Artikel zu Halloween oder Weihnachten.

Das THW und DRK luden die Paletten mit Medizingütern im Auftrag des Landratsamts Waldshut ein.
Das THW und DRK luden die Paletten mit Medizingütern im Auftrag des Landratsamts Waldshut ein.  © Marco Friedrich/Einsatz-Report24

Doch mit der Corona-Krise ist eine weitere Saison dazugekommen, die in ihrer Härte für viele so nicht vorherzusehen war. Timo Klingler hingegen deckte sich mit großen Mengen von Medizinartikeln wie Atemschutzmasken oder Handschuhen ein und kann sich vor Aufträgen kaum retten - hat quasi Hochsaison.

Zu seinen Kunden gehören bei weitem nicht mehr nur noch Privatpersonen, sondern auch Kommunen, die das medizinische Material dringend benötigen.

Am Mittwochabend rollten Transportfahrzeuge des Technischen Hilfswerk (THW) und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) vor das Haus in der Hauptstraße in Sandhausen, an dem eine große Werbefläche auf die "TK-Gruppe", wie der Online-Shop von Klingler heißt, hinweist. 

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In der Einfahrt standen etliche Paletten bereit, um aufgeladen zu werden. Auf Nachfrage beim THW wurde erklärt, dass die Bestellung vom Landratsamt Waldshut (Schwarzwald) in Auftrag gegeben wurde.

Landratsamt macht keine Angaben zu Menge und Preis der Bestellung

Der Shop von Timo Klingler in Sandhausen.
Der Shop von Timo Klingler in Sandhausen.  © Marco Friedrich/Einsatz-Report24

Eine Sprecherin des Landratsamts bestätigte, dass es sich bei der Bestellung um eine Lieferung von medizinischen Artikeln für den Landkreis Waldshut handelte.

Das Amt bündele die Materialbeschaffung und verteile es an die Kliniken, Pflegeeinrichtungen, Arztpraxen und weitere Einrichtungen. 

Angaben zur Menge der bestellten Produkte und um welche es sich genau handelte, wollte die Sprecherin keine machen - ebenso wenig über eine Größenordnung, wie viel das Ganze kostet.

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Timo Klingler selbst war für unsere Redaktion bis Freitagabend weder telefonisch, noch schriftlich zu erreichen. Eine Bandansage verweist darauf, dass aufgrund eines "enormen Bestellaufkommens in den vergangenen Tagen" Anfragen nicht telefonisch, sondern nur noch per schriftlichem Kontaktformular entgegengenommen werden können. 

Das stützt die These, dass sich der Jungunternehmer in einer Zeit, in der etliche Unternehmen von der Krise gebeutelt sind, über die Auftragslage alles andere als beschweren kann.

Informationen der "Bild" zufolge, verkaufte Klingler Anfang März 1,6 Millionen Atemschutzmasken unter anderem nach China und mache "mit der Angst vor dem Corona-Virus ein Mega-Geschäft", was in den sozialen Netzwerken für hitzige Reaktionen sorgte.

Der 24-Jährige wurde unter anderem als "moralisches Arschloch" bezeichnet, der sich mit überteuerten Preisen an einer Krise bereichere, bei der es um die Gesundheit von Menschen, ja sogar um Leben und Tod geht.

Titelfoto: Marco Friedrich/Einsatz-Report24

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