Coronavirus in Deutschland: Keine Show von Helene Fischer zu Weihnachten
Deutschland/Welt - Nachdem die Infektionszahlen in Zusammenhang mit einer Erkrankung am neuartigen Coronavirus lange Zeit rückläufig waren, steigen sie nun wieder an.
Mindestens Abstand halten und Maske tragen wird wohl deshalb noch für einige Zeit auf der Tagesordnung stehen.
Alles über den aktuellen Stand und den weiteren Entwicklungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 gibt es >>> hier im Ticker.
Update, 29. September, 21.19 Uhr: Keine Weihnachtsshow von Helene Fischer im ZDF
In diesem Jahr wird es keine große Weihnachtsshow von Helene Fischer im Fernsehen geben. Stattdessen sendet das ZDF am ersten Weihnachtstag einen Zusammenschnitt von älteren Highlights. Die Sendung unter dem Titel "Meine schönsten Momente" wird von Fischer präsentiert.
"Ursprünglich war geplant, die zehnte Ausgabe der "Helene Fischer Show" vor einem Live-Publikum in der Messehalle Düsseldorf aufzuzeichnen, doch die anhaltenden Corona- Beschränkungen lassen dies nicht zu", sagte ein ZDF-Sprecher am Dienstagabend. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung online berichtet. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.

Update, 29. September, 20.16 Uhr: Berlin beschließt Obergrenze bei Feiern und Büro-Maskenpflicht
Angesichts zuletzt gestiegener Corona- Infektionszahlen in Berlin dürfen private Feiern im Freien künftig nur noch mit maximal 50 Teilnehmern stattfinden. In geschlossenen Räumen gilt eine Obergrenze von 25 Teilnehmern. Das beschloss der Berliner Senat am Dienstag, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitionskreisen erfuhr.
Neu ist auch eine allgemeine Maskenpflicht in Büro- und Verwaltungsgebäuden. Beim Arbeiten am Schreibtisch soll die Regelung nicht greifen, wie es hieß. Mehr dazu lest Ihr >> hier.

Update, 29. September, 20.02 Uhr: Drosten betont Zuverlässigkeit von PCR-Corona-Tests
Der Virologe Christian Drosten hat die Zuverlässigkeit der PCR-Tests auf das Coronavirus Sars-CoV-2 betont. Angesichts von Behauptungen in sozialen Medien, die Tests seien oft falsch positiv und wiesen mitunter nur Fragmente des Virus nach, sagte der Virologe der Berliner Charité am Dienstag: "Ohne ein volles Virus-Genom gibt es keine Virus-Reste."
Es gebe auch keine Verwechslungen mit sonstigen Viren wie etwa anderen Erkältungsviren und Coronaviren, fügte er im NDR-Podcast "Das Coronavirus-Update" hinzu. "Die PCR ist da einfach zweifelsfrei." Daten zur Validierung habe schon die erste Publikation zu dem PCR-Test im vorigen Januar enthalten.
"Unsere PCR war zwar die erste, die ist aber längst nicht mehr die einzige", sagte Drosten. "Die Labore sind eigentlich alle inzwischen dazu übergegangen, die Tests von Herstellern zu beziehen. Die haben unsere PCR zum Teil übernommen, zum Teil aber auch ein bisschen modifiziert. Und allen ist gemeinsam, dass die zusätzlich zu unserer Validierung noch mal wieder selber Validierungen gemacht haben."
Andernfalls dürfe man solche Tests nicht verkaufen. "Die muss man ja zertifizieren lassen." Das PCR-Verfahren biete "eine sehr wasserdichte Diagnostik".

Update, 29. September, 19.58 Uhr: Ex-Bayernprofi Thiago mit dem Coronavirus infiziert
Der vom FC Bayern zum FC Liverpool gewechselte spanische Fußballprofi Thiago ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 29-Jährige hat sich umgehend in Quarantäne begeben, wie Liverpool, der Club des deutschen Trainers Jürgen Klopp, am Dienstag mitteilte.
Beim 3:1 der Reds am Montagabend gegen den FC Arsenal hatte Thiago gefehlt. Der Spanier habe "leichte Symptome" gezeigt, sei aber bei guter Gesundheit, teilte Liverpool mit.
"Wir haben alle Protokolle befolgt, und Thiago geht es soweit gut", sagte Mannschaftsarzt Jim Moxon einer Vereinsmitteilung zufolge.
Update, 29. September, 19.11 Uhr: Zahl der Corona-Schwerkranken in Israel knapp unter kritischer Marke
Die Zahl der in der Corona-Krise schwer Erkrankten liegt in Israel nur noch knapp unterhalb einer kritischen Marke. Wie das Gesundheitsministerium am Dienstagabend mitteilte, wurden zuletzt 778 solcher Fälle registriert. Als kritische Marke für eine Überlastung des Gesundheitssystems hatten Experten zuletzt 800 Schwerkranke genannt.
Israel steckt mitten in einer zweiten Corona-Welle. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte Ende vergangener Woche mit fast 8500 einen Rekordwert erreicht. Mit einem kompletten Lockdown will die Regierung die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems sichern.
Für den Montag wurden 1151 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Tests fiel am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur sehr gering aus, allerdings wurden davon 15 Prozent positiv getestet. Der Erreger Sars-CoV-2 ist seit Beginn der Pandemie bei insgesamt 235.465 Menschen in Israel nachgewiesen worden. 1523 Menschen sind in Verbindung mit einer Corona-Infektion gestorben.

Update, 29. September, 19.09 Uhr: Merkel will Restaurants bei Falschangaben in die Pflicht nehmen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will bei Falscheinträgen in Gästelisten die Betreiber von Restaurants stärker in die Pflicht nehmen. Gastronomen, aber auch Friseursalons seien für die Einhaltung der Hygieneregeln verantwortlich und müssten darauf achten, dass die Angaben der Besucher auch stimmten, sagte Merkel am Dienstag nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten.
"Im Zweifelsfalle, also bei Donald Duck ist die Sache ja nicht schwierig (...), aber im Zweifelsfalle muss man sich eben dann auch noch mal den Ausweis zeigen lassen oder Fahrerlaubnis oder was auch immer."
Ob die Betreiber nur eine Kontrollpflicht haben oder bei Falschangaben auch selbst zur Kasse gebeten werden, wurde in Merkels Ausführung jedoch nicht klar. Zunächst hatte es geheißen, die Besucher von Restaurants müssten bei Falschangaben mindestens 50 Euro zahlen. In Schleswig-Holstein beschloss die Regierung, dass Kunden bei vorsätzlichen Falschangaben 1000 Euro zahlen müssen.
Update, 29. September, 18.38 Uhr: Rund 2000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 2089 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen mindestens 287.421 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 29.9., 0.00 Uhr).
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9460. Das sind elf mehr als am Vortag. Rund 254 200 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Ein leichter Anstieg zeichnet sich inzwischen bei den intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten ab. Laut aktuellem RKI-Lagebericht werden derzeit (29.09.2020, 12.15 Uhr) 352 Corona-Infizierte intensivmedizinisch behandelt, 195 davon werden beatmet. Vor einer Woche (22.9.) hatte der Wert noch bei 278 (151 beatmet) gelegen, in der Woche davor (15.9.) bei 236 (129 beatmet). Rund 8900 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

Update, 29. September, 18.34 Uhr: In Sachsen-Anhalt weiter keine Kontaktlisten in Restaurants
Sachsen-Anhalt wird keine Bußgelder für falsche Angaben beim Restaurantbesuch einführen, weil es die Kontaktlisten gerade erst abgeschafft hat.
Laut dem Regierungschef des Landes, Rainer Haseloff (CDU), beschlossen Bund und Länder, dass ein Bußgeld für falsche Angaben nur dort fällig wird, wo es Kontaktlisten gibt - jedoch nicht, dass es überall Listen geben muss.
Update, 29. September, 18.24 Uhr: Großbritannien: Erstmals mehr als 7000 neue Corona-Fälle an einem Tag
In Großbritannien sind am Dienstag zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie mehr als 7000 neue Corona-Fälle gezählt worden. Insgesamt gab es 7142 Neuinfektionen, wie die zuständige Regierungsbehörde mitteilte.
Zudem verdoppelte sich die Zahl der neuen Todesfälle innerhalb einer Woche: Lag die Zahl der Todesfälle mit einer Corona-Infektion in der vergangenen Woche noch bei 37 Fällen an einem Tag, waren es am Dienstag 71 Todesfälle. Auch die Zahl der Corona-Patienten in Krankenhäusern stieg merklich an.
Angesichts der stark steigenden Zahlen gelten in großen Teilen des Landes wieder schärfere Schutzmaßnahmen: So dürfen sich im Nordosten Englands, aber auch in Nordirland und Schottland bis auf wenige Ausnahmen keine Angehörige verschiedener Haushalte mehr treffen. In England müssen Pubs und Restaurants um 22 Uhr schließen.
Update, 29. September, 18.05 Uhr: NFL-Team der Titans schließt Trainingsgelände nach Coronafällen
Nach mehreren positiven Corona-Tests hat das NFL-Team der Tennessee Titans sein Trainingsgelände geschlossen. Drei Spieler und fünf Betreuer haben am Dienstag ein positives Testergebnis erhalten, wie die Liga und die Spielergewerkschaft der NFL in einer gemeinsamen Mitteilung bekanntgaben.
Sie verwiesen darauf, dass auch die Minnesota Vikings ihr Clubgelände deswegen bis auf weiteres schließen. Die beiden Mannschaften haben am Sonntag gegeneinander gespielt. Dabei durfte ein Mitglied des Titans-Trainerstabs laut ESPN schon nicht dabei sein, weil er entweder positiv getestet war oder Kontakt zu einem positiv getesteten Menschen gehabt hatte.
In der amerikanischen Football-Liga sind die Spieler und Trainer nicht abgeschottet, sondern leben normal in ihren Wohnungen und Häusern. Bei Spielen und in den Club-Gebäuden gelten Hygiene- und Gesundheitsvorschriften zum Schutz vor der Pandemie.

Update, 29. September, 18.03 Uhr: Frankreichs Regierung will Gastrobranche unter die Arme greifen
Frankreichs Regierung will die unter den Corona-Auflagen leidenden Bars und Restaurants weiter unterstützen. Die Kurzarbeit im Hotel- und Gastrosektor werde bis zum 31. Dezember verlängert und außerdem zu 100 Prozent finanziell ausgeglichen, kündigte die Regierung in Paris am Dienstag an.
Die Regelung hätte eigentlich Anfang November auslaufen sollen. Gaststätten- und Hotelverbände lobten zwar die Maßnahme - forderten aber ein Ende der Schließungen ihrer Läden.
In Paris und anderen großen Städten müssen Bars aufgrund der angespannten Corona-Lage um 22 Uhr schließen. Restaurants dürfen ab dieser Zeit nur noch Alkohol zusammen mit einem Essen servieren. In der südfranzösischen Hafenstadt Marseille sind Restaurants und Bars vorerst sogar komplett geschlossen. Vielerorts hatte es Proteste gegen die Regelungen gegeben.
Update, 29. September, 17.58 Uhr: Söder: RKI soll vor Ausweisung neuer Corona-Risikogebiete vorwarnen
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert vom Robert Koch-Institut künftig eine rechtzeitige Vorwarnung vor der Ausweisung neuer internationaler Corona-Risikogebiete.
Derzeit würden neue Gebiete quasi über Nacht benannt, sagte Söder am Dienstag nach einer Schaltkonferenz der Länder-Regierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin. Da wäre aber eine Vorwarnung extrem wichtig, sagte der CSU-Chef, er sprach von einem Zeitraum von etwa zwei Tagen.
Söder wandte sich strikt gegen neue Grenzschließungen: "Zu den Prioritäten sollte auch gehören, dass die Grenzen offen bleiben."

Update, 29. September, 17.58 Uhr: Bis zu 1000 Euro Bußgeld bei Falschangaben in Schleswig-Holstein
Wer in einem Restaurant oder anderen Gastwirtschaften in Schleswig-Holstein falsche Angaben zu seiner Person macht, dem droht künftig ein Bußgeld von bis zu 1000 Euro.
Dies kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Dienstag an. Zuvor hatten die Ministerpräsidenten der Länder bei ihrer Videoschalte mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ein Mindestbußgeld von 50 Euro beschlossen.
Update, 29. September, 17.54 Uhr: Pariser Fashion Week trotz Corona mit echten Modeschauen
Trotz steigender Corona-Infektionszahlen haben mehrere Modehäuser bei der Pariser Fashion Week am Dienstag echte Modeschauen abgehalten - wenn auch unter Einhaltung strenger Corona-Regeln.
Bei den Prêt-à-Porter-Schauen werden noch bis kommenden Dienstag die Kollektionen für den Frühjahr/Sommer 2021 gezeigt. Es handelt sich um eine so genannte phygitale Fashion Week, bei der neben überwiegend digitalen Veranstaltungen auch einige echte Shows stattfinden werden.
18 Labels, darunter große Modehäuser wie Chanel, Hermès oder Louis Vuitton, entschieden sich, ihre Kollektionen in physischer Form zu zeigen. Den Anfang machte die Marke Coperni am Dienstagmittag mit einer Show auf dem Dach des Tour Montparnasse. Unter freiem Himmel und mit limitierter Gästeliste sollte die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus so gering wie möglich gehalten werden. Dafür mussten die Zuschauer jedoch teilweise im Regen sitzen.

Update, 29. September, 17.48 Uhr: Merkel: Nicht ganze Schulen schließen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat betont, dass komplette Schulschließungen in der Corona-Krise künftig vermieden werden sollen. Schulen und Kitas wolle man "unbedingt betreiben", sagte Merkel am Dienstag nach einer Videokonferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder zur Abstimmung über die weitere Corona-Strategie.
Es brauche eine Teststrategie für Lehrer und Kinder "und ein bestimmtes Verhalten, wenn ein Infektionsfall auftritt. Hier soll nicht eine ganze Schule geschlossen werden". Merkel verwies auf das Hygienekonzept der Kultusministerkonferenz, das darauf hinauslaufe, dass nicht alle Schüler mit allen Kontakt hätten, sondern nur innerhalb ihres Jahrgangs - "was dann im Gegensatz bedeutet, dass man nicht die gesamte Schule stilllegen muss".
Update, 29. September, 17.39 Uhr: Illegale Tanzparty: Berliner Gastronom muss 5000 Euro zahlen
Ein Berliner Gastronom muss nach einer Tanzparty 5000 Euro Bußgeld zahlen. Bei der Veranstaltung seien die Corona-Hygienevorschriften massiv verletzt worden, teilte der Bezirk Berlin-Mitte am Dienstag mit. Seit Ende Juni wurden demnach mehr als 1000 Anzeigen beim Innendienst des Ordnungsamts erfasst.
In dem Bezirk liegen Ausgehmeilen wie die Torstraße. In den vergangenen Monaten löste die Berliner Polizei immer wieder Partys mit teils Hunderten Teilnehmern auf. Angesichts gestiegener Infektionszahlen in der Hauptstadt hatte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) eine konsequentere Umsetzung von Corona-Regeln gefordert.
Update, 29. September, 17.29 Uhr: Merkel: Steigende Infektionszahlen Grund zur Beunruhigung
Die steigenden Corona-Neuinfektionszahlen sind nach den Worten von Kanzlerin Angela Merkel ein Grund zur Beunruhigung. Merkel sagte am Dienstag in Berlin nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder, es gebe einen deutlichen Anstieg der Infektionszahlen vor allem in Ballungsräumen.
Ein erneuter Shutdown, also ein weitgehendes Herunterfahren des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens wie im Frühjahr, müsse unbedingt verhindert werden. Deshalb werde man regional und lokal zielgenau auf Ausbrüche reagieren.
Deutschland sei gut durch den Sommer gekommen, nun stehe mit dem Herbst und Winter aber eine "schwierigere Zeit" bevor. Man könne sich dem aber entgegenstellen mit den richtigen Maßnahmen. Diese könnten nur durchgesetzt werden, wenn es die Bereitschaft der Bürger gebe, die Regeln zu befolgen, damit sich die Seuche nicht weiter ausbreite. Vorrang habe, die Wirtschaft so weit es gehe am Laufen zu halten und dass Kinder in Schulen und Kitas gehen könnten.

Update, 29. September, 17.24 Uhr: Feiern in öffentlichen Räumen auf 50 Teilnehmer beschränkt
Bund und Länder wollen angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen Feiern in öffentlichen oder angemieteten Räumen auf maximal 50 Teilnehmer beschränken. Dies gelte, wenn in einem Landkreis innerhalb von sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner auftreten.
Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag von Teilnehmern des Treffens von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder.
In privaten Räumen soll es demnach keine Vorschriften zur Teilnehmerzahl geben. In dem Beschluss heißt es nach dpa-Informationen, es werde dringend empfohlen, in privaten Räumen keine Feierlichkeit mit mehr als 25 Teilnehmern durchzuführen.
Wenn es in einem Landkreis innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gibt, seien weitere Maßnahmen zu erlassen. Insbesondere solle die Teilnehmerzahl auf höchstens 25 in öffentlichen oder angemieteten Räumen festgelegt werden. In privaten Räumen werde dringend empfohlen, in diesem Fall keine Feierlichkeiten mit mehr als zehn Teilnehmern durchzuführen.

Update, 29. September, 16.54 Uhr: Lufthansa lässt Pilotenausbildung in Bremen auslaufen
Die von der Corona-Krise gebeutelte Lufthansa lässt die Ausbildung neuer Piloten an der Verkehrsfliegerschule in Bremen auslaufen. Die rund 700 Flugschüler wurden am Dienstag in einem Webcast dringend aufgefordert, sich einen neuen Berufsweg zu suchen und jetzt die Schule ohne finanzielle Verpflichtungen zu verlassen.
Auf Jahre hinaus gebe es bei den Konzern-Airlines keinen Bedarf an Nachwuchspiloten, begründete ein Sprecher des Schulbetreibers Lufthansa Aviation Training den Appell.

Update, 29. September, 16.25 Uhr: Parlamentsgremium in Israel billigt Restriktionen bei Demonstrationen
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat ein Ausschuss des israelischen Parlaments vorübergehende Einschränkungen für Demonstrationen befürwortet. Der Rechtsausschuss billigte die Maßnahmen am Dienstag. Die Zustimmung des Parlaments steht noch aus, die Abstimmungen wurden noch am Dienstag erwartet.
Menschen dürfen demnach nur noch an Demonstrationen teilnehmen, wenn diese weniger als 1000 Meter von ihrem Zuhause entfernt stattfinden. Weiter als einen Kilometer von seinem Zuhause darf man sich derzeit wegen des verhängten Lockdowns nur in Ausnahmefällen wegbewegen. Bislang zählte die Teilnahme an einer Demonstration dazu.
Die Teilnehmerzahl darf 20 nicht überschreiten. Die Maßnahme gilt vorerst eine Woche, kann aber kurzzeitig verlängert werden. Vor dem Parlament protestierten Gegner von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gegen die Maßnahmen.
Update, 29. September, 16.25 Uhr: Tschechien schließt erneute Grenzschließung aus
Tschechien hat eine erneute Grenzschließung wegen der Coronavirus-Pandemie ausgeschlossen. "Im Augenblick droht uns aus den Nachbarländern kein Risiko", sagte Gesundheitsminister Roman Prymula am Dienstag in Prag.
Die Situation sei heute eine andere als im Frühjahr. Tschechien hatte von Mitte März bis Anfang Juni weitreichende Einreisebeschränkungen für Ausländer verhängt.
Während das Land gut durch die erste Phase der Pandemie gekommen war, sind die Fallzahlen seit Wochen rapide angestiegen. Es wird erwartet, dass das Kabinett am Mittwochnachmittag über die Ausrufung des Ausnahmezustands entscheidet. Die "unerfreuliche Lage" erfordere "rasante Maßnahmen", sagte Prymula.
Der Notstand würde ihm zufolge ab Montag gelten - und damit erst nach den Regional- und Teilsenatswahlen am Freitag und Samstag beginnen. Freizeitaktivitäten und der Unterricht an weiterführenden Schulen sollen dann eingeschränkt werden.
Deutschland hat Tschechien zum Risikogebiet erklärt und eine Reisewarnung ausgesprochen.

Update, 29. September, 16.07 Uhr: Großbritannien will Umschulungsprogramm für Erwachsene starten
Großbritannien erwartet wegen der Corona-Pandemie einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit - und will dieser mit einem Weiterbildungsprogramm für Erwachsene begegnen.
"Während alte Formen der Arbeit wegfallen, eröffnen sich neue Möglichkeiten mit atemberaubender Geschwindigkeit", sagte Premierminister Boris Johnson am Dienstag im britischen Exeter bei der Ankündigung eines neuen Programms zur Umschulung und Weiterbildung von Erwachsenen. Die Pandemie habe den Trend zum Online-Shopping und zu neuen Formen der Kommunikation massiv beschleunigt.
Die Maßnahmen richten sich vor allem an Menschen ohne Abitur oder einen vergleichbaren Abschluss. Für sie soll es ab April kostenlose, vom Staat finanzierte College-Kurse geben, in denen Qualifikationen für die Arbeitswelt nach der Pandemie gelernt werden können.
Update, 29. September, 15.51 Uhr: Corona-Programm der EU droht wegen Streit um Grundwerte Blockade
Europaabgeordnete wollen im Kampf für ein stärkeres Instrument gegen Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit innerhalb der EU notfalls auch eine Blockade des europäischen Corona-Konjunkturprogramms in Kauf nehmen.
Die Fraktionschefs der vier großen proeuropäischen Fraktionen hätten zuletzt mehrfach deutlich gemacht, dass Vorschläge, wie sie jetzt auf den Tisch gekommen seien, für das Parlament nicht akzeptabel seien, sagte Parlamentsunterhändler Rasmus Andresen (Grüne) am Dienstag. Wenn es deswegen jetzt zu Verzögerungen bei den Verhandlungen über den langfristigen EU-Haushalt und das Corona-Konjunkturprogramm komme, sei das die Verantwortung der Regierungen der Mitgliedstaaten.
Im Streit um die geplante Bestrafung von Verstößen gegen die Rechtsstaatlichkeit innerhalb der EU hatte die derzeitige deutsche EU-Ratspräsidentschaft Anfang dieser Woche einen Kompromissvorschlag vorgelegt, der die Verhängung von Finanzsanktionen gegen Länder wie Ungarn und Polen deutlich unwahrscheinlicher macht als es ursprünglich angedacht war.
So ist unter anderem vorgesehen, Kürzungen von EU-Finanzhilfen nur dann zu ermöglichen, wenn Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit "in hinreichend direkter Weise" Einfluss auf die Haushaltsführung und die finanziellen Interessen der Union haben.
Update, 29. September, 15.44 Uhr: 50 Euro Corona-Bußgeld bei Falschangaben in Restaurants
Bürgerinnen und Bürger, die in einem Restaurant oder anderen Gastwirtschaften falsche Angaben zu ihrer Person machen, müssen künftig mit einem Mindestbußgeld von 50 Euro rechnen. Das beschlossen die Ministerpräsidenten der Länder nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag bei ihrer Videoschalte mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU).
Angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen mit dem Coronavirus sollen demnach derzeit keine weiteren Öffnungsschritte zugelassen werden. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Zu den geplanten Bußgeldern für Falschangaben in Namens- und Adresslisten von Restaurants sagte Bundeskanzlerin Merkel: "Falsche Personenangaben, das ist kein Kavaliersdelikt". Deswegen lege man ein Bußgeld von 50 Euro fest.

Update, 29. September, 15.32 Uhr: Polen: Restaurants in Corona-Hotspots müssen um 22 Uhr schließen
Polen will im Kampf gegen das Coronavirus die Öffnungszeiten von Gastronomiebetrieben in besonders betroffenen Regionen einschränken. In den sogenannten "roten Zonen" mit hohem Infektionsgeschehen müssten Bars und Restaurants künftig um 22 Uhr schließen, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski am Dienstag laut Agentur PAP.
Polen hatte am vergangenen Freitag mit 1587 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden seinen bisherigen Höchstwert seit Beginn der Pandemie registriert. Am Dienstag meldeten die Behörden 1326 neue Fälle. In Polen haben sich nach offiziellen Angaben bislang 89.962 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 2483 Menschen starben demnach im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.
Polen hat rund 38 Millionen Einwohner. Das Land wird vom Robert-Koch-Institut nicht als Risikogebiet eingestuft.

Update, 29. September, 15.07 Uhr: Südafrikas Corona-Restriktionen drängen Millionen in Arbeitslosigkeit
Während einer der weltweit striktesten Corona-Beschränkungen haben in Südafrika rund 2,2 Millionen Menschen ihre Arbeitsplätze verloren.
Die offizielle Arbeitslosenquote für diese Zeit ging im zweiten Quartal zum Vorquartal von 30,1 auf nun 23,3 Prozent zurück, teilte die Statistikbehörde Stats SA am Dienstag mit. Der Grund liegt in der Definition der Quote: Sie bezieht sich auf Menschen, die aktiv eine Arbeitsstelle suchen - was zeitweise unmöglich war.
Die zweitgrößte Volkswirtschaft Afrikas erlebt zurzeit verheerende Auswirkungen der Corona-Beschränkungen auf die Wirtschaft, die sich schon vor der Virus-Krise in der Rezession befand. Millionen Menschen kämpfen dort ums Überleben, die Armut ist in wenigen Wochen dramatisch angewachsen.
Update, 29. September, 14.30 Uhr: EU-Länder tauschen Daten der Corona-Warn-Apps aus
In elf EU-Staaten können Nutzer von Corona-Warn-Apps noch in diesem Herbst ihre Kontakt-Daten anonym länderübergreifend abgleichen und sich so vor möglichen Infektionen warnen lassen.
Eine entsprechende Schnittstelle für Smartphones in einer ersten Staatengruppe sei seit Anfang dieser Woche aktiv, hieß es am Dienstag aus Kreisen der Europäischen Kommission in Brüssel. Das Gateway soll am 17. Oktober mit den Datenbeständen der jeweiligen nationalen Corona-Warn-Apps verbunden werden.
Man habe das neue System zunächst mit sechs Ländern getestet - Ziel sei es, bis Mitte oder Ende Oktober dann elf EU-Mitglieder in einer "ersten Welle" dabei zu haben. Dazu gehören den Angaben zufolge Deutschland, Österreich, Tschechien, Dänemark, Estland, Irland, Italien, Lettland, die Niederlande, Polen und Spanien. Anwender müssen dazu ihre Apps aktualisieren und dem Datenaustausch auf EU-Ebene explizit zustimmen.
Frankreich, wo die Ansteckungen mit dem Coronavirus zuletzt wieder besonders stark zugenommen hatten, ist vorerst nicht darunter, weil sich die Verantwortlichen für ein anderes technisches Konzept entschieden haben.
Update, 29. September, 14 Uhr: Remdesivir: EU-Staaten sollen ab Oktober nachbestellen können
Im Kampf gegen Covid-19 sollen Deutschland und die übrigen EU-Staaten ab Anfang Oktober die Arznei Remdesivir nachbestellen können.
Dazu werde die EU-Kommission in den nächsten Tagen mit dem Hersteller einen Vertrag für gemeinsame Bezugsrechte abschließen, sagte ein Kommissionssprecher am Dienstag.
Remdesivir war am 3. Juli als erstes Mittel zur Behandlung von Covid-19 zugelassen worden, und zwar für Patienten ab 12 Jahren, die an einer Lungenentzündung erkranken und zusätzlich Sauerstoff benötigen. Im Juli hatte die Kommission bereits einen Bezugsvertrag mit dem Hersteller Gilead geschlossen, um 30 000 Patienten versorgen zu können.
Schon damals hieß es, man verhandle über die Deckung des weiteren Bedarfs ab Oktober. Zuvor hatte die US-Regierung mit der Mitteilung Aufsehen erregt, sie habe praktisch die gesamte Produktionsmenge des Mittels für die nächsten Monate aufgekauft.
Ärzte sehen Remdesivir - der Markenname ist Veklury - nicht als Allheilmittel bei Covid-19, oft aber als hilfreich. Remdesivir wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt.

Update, 29. September, 13.40 Uhr: Corona-Programm der EU droht wegen Streit um Grundwerte Blockade
Europaabgeordnete wollen im Kampf für ein stärkeres Instrument gegen Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit innerhalb der EU notfalls auch eine Blockade des europäischen Corona-Konjunkturprogramms in Kauf nehmen.
Die Fraktionschefs der vier großen proeuropäischen Fraktionen hätten zuletzt mehrfach deutlich gemacht, dass Vorschläge, wie sie jetzt auf den Tisch gekommen seien, für das Parlament nicht akzeptabel seien, sagte Parlamentsunterhändler Rasmus Andresen (Grüne) am Dienstag.
Wenn es deswegen jetzt zu Verzögerungen bei den Verhandlungen über den langfristigen EU-Haushalt und das Corona-Konjunkturprogramm komme, sei das die Verantwortung der Regierungen der Mitgliedstaaten.
Im Streit um die geplante Bestrafung von Verstößen gegen die Rechtsstaatlichkeit innerhalb der EU hatte die derzeitige deutsche EU-Ratspräsidentschaft Anfang dieser Woche einen Kompromissvorschlag vorgelegt, der die Verhängung von Finanzsanktionen gegen Länder wie Ungarn und Polen deutlich unwahrscheinlicher macht als es ursprünglich angedacht war. So ist unter anderem vorgesehen, Kürzungen von EU-Finanzhilfen nur dann zu ermöglichen, wenn Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit "in hinreichend direkter Weise" Einfluss auf die Haushaltsführung und die finanziellen Interessen der Union haben.
Die EU-Kommission hat eigentlich vorgeschlagen, Strafen schon dann zu ermöglichen, wenn ein Mangel an Rechtsstaatlichkeit die Grundvoraussetzungen für eine wirtschaftliche Haushaltsführung zu beeinträchtigen droht.

Das derzeit zwischen den Regierungen der Mitgliedstaaten und dem Europaparlament verhandelte EU-Finanzpaket soll nach dem Willen der Staaats- und Regierungschefs aus Corona-Hilfen im Umfang von 750 Milliarden Euro und aus Geldern für die EU-Haushalte von 2021 bis 2027 in Höhe von 1074 Milliarden Euro bestehen.
Die Abgeordneten wollen aber nur die notwendige Zustimmung geben, wenn es mehr Geld als geplant für EU-Programme wie Erasmus (Jugend & Bildung) und Horizon (Forschung) gibt und wenn ein schlagkräftiger Rechtsstaatsmechanismus geschaffen wird.
Zugleich drohen Länder wie Polen und Ungarn, dass sie für den langfristigen Haushalt notwendigen Beschlüssen nur zustimmen werden, wenn der Rechtsstaatsmechanismus so konstruiert wird, dass er für sie ungefährlich ist. Sie fürchten, dass die Regelung vor allem gegen sie angewandt wird.
Update, 29. September, 13.35 Uhr: Nach Corona-Ausbruch beim CFC Genua: Liga berät Konsequenzen
Nach dem Coronavirus-Ausbruch beim CFC Genua will die italienische Fußball-Liga Medienberichten zufolge bei einem Krisengipfel über das weitere Vorgehen beraten.
Die Gespräche sollten am späten Dienstagabend oder Mittwoch stattfinden, berichtete die "Gazzetta dello Sport". Zur Debatte stehen demnach entweder die Verlegung einzelner Partien oder eine Unterbrechung der kompletten Serie-A-Saison für mehrere Wochen.
Genua hatte bekanntgegeben, dass insgesamt 14 Spieler und Teambetreuer positiv getestet wurden.
Am Dienstag standen sowohl in Genua als auch beim SSC Neapel, der am Sonntag 6:0 gegen Genua gewonnen hatte, weitere Corona-Testreihen an. Auch von den Ergebnissen dürfte abhängen, wie es in Italiens Fußball-Meisterschaft weitergeht. Die Partie von Genua gegen den FC Turin am Samstag dürfte laut "Gazzetta dello Sport" verlegt werden, die Folgen für die Partie von Rekordmeister Juventus Turin gegen SSC Neapel am Sonntag sind noch nicht absehbar.
Auch eine Unterbrechung der Liga bis nach der Länderspielpause Mitte Oktober ist denkbar.
Update, 29. September, 12.15 Uhr: Grünen warnen vor "Kaputtsparen" nach Corona-Krise
In der Debatte um die künftigen Bundesfinanzen haben die Grünen vor einem harten Sparkurs nach der Krise gewarnt.
"Es darf kein Kaputtsparen nach Corona geben", betonte Haushälter Sven-Christian Kindler am Dienstag im Bundestag. Man dürfe nicht bei sozialer Sicherheit und kommunaler Infrastruktur sparen, nur um ab 2022 wieder zur Schuldenbremse zurückzukehren.
"Herr Scholz, Sie haben in der Krise die Bazooka ausgepackt. Sorgen Sie dafür, dass nicht nach Corona die Abrissbirne kommt", forderte Kindler.
Jetzt müsse mutig in die Zukunft investiert werden, etwa in Klimaschutz und Verkehrswende. Um das zu finanzieren, sollten einerseits starke Schultern mehr tragen, "denn sie können auch mehr tragen".
Zugleich aber solle die Schuldenbremse reformiert werden. Angesichts der wohl noch lange historisch niedrigen Zinsen sollten bestimmte Investitionen über Kredite finanziert werden. Das solle gelten, wenn neues Vermögen und positive Werte geschaffen würden.

Update, 29. September, 10 Uhr: Öffentliche Schulden wegen Corona-Pandemie auf Höchststand
Die Corona-Krise hat die Schulden von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherung bei Banken und Privatunternehmen auf einen Höchststand steigen lassen.
Die Summe betrug 2108,9 Milliarden Euro zum Ende des ersten Halbjahres 2020, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte. Dies sei der höchste ermittelte Stand in der Statistik seit Umstellung der Berechnungsmethode im Jahr 2010. Der Schuldenberg wuchs demnach im Vergleich zum Jahresende 2019 um rund elf Prozent oder 210,1 Milliarden Euro.
Der Anstieg sei "im Wesentlichen dadurch begründet, dass die öffentlichen Haushalte finanzielle Mittel für Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise aufnahmen", erklärte das Bundesamt. Er betraf demnach bis auf die Sozialversicherung alle Ebenen des öffentlichen Gesamthaushalts. Im zweiten Quartal 2020 erhöhten sich die Schulden im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres um knapp acht Prozent oder 153,5 Milliarden Euro.
Mit 13,7 Prozent auf 1351,5 Milliarden Euro stieg die Verschuldung des Bundes am meisten.
Update, 29. September, 9.50 Uhr: Saarlands Ministerpräsident für einheitliche Corona-Maßstäbe
Der Ministerpräsident des Saarlandes, Tobias Hans (CDU), wünscht sich bundesweit einheitliche Maßstäbe zur Eindämmung des Corona-Infektionsgeschehens.
Je nach Region brauche es unterschiedliche Maßnahmen, aber nach einem gleichen Maßstab, sagte er am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". Hans bezog sich insbesondere auf Infektionen bei privaten Feiern, die in der Vergangenheit sogar zu Schulschließungen geführt hatten.
"Das ist einfach unsolidarisch." Das Virus sei besonders tückisch, weil es dort zuschlage, wo man sich besonders nah ist.
Drei Dinge hätten laut Hans bislang besonders gut geholfen, durch die Pandemie zu kommen: "Erstens unser gut aufgestelltes Gesundheitssystem (...). Zweitens: Die Bevölkerung hat mitgemacht, weil sie eben auch verstanden hat, was es jetzt gilt. Und drittens: Wir waren vor der Zeit und haben schnell reagiert, bevor es zu spät war."
Man müsse nach wie vor den Menschen die Maßnahmen verständlich machen, dazu gehöre eine transparente Darstellung des Infektionsgeschehens vor Ort.

Angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen schlägt der Bund für Feiern in privaten Räumen eine Obergrenze von 25 Teilnehmern vor. In öffentlichen Räumen solle die Grenze bei maximal 50 Teilnehmern liegen, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf einer Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten an diesem Dienstag. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung über die Zahlen berichtet.
Insgesamt schlägt der Bund ein regional abgestuftes Vorgehen vor - keine pauschalen Maßnahmen.
Update, 29. September, 9.20 Uhr: Friseurbesuche wegen Corona deutlich teurer
Während der Corona-Pandemie sind Friseurbesuche in Deutschland deutlich teurer geworden. Im August mussten die Kunden im Schnitt 6,3 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden berichtete.
Gründe sind der erhöhte Mindestlohn sowie die zusätzlichen Kosten zur Umsetzung der Hygieneauflagen. Der Preisanstieg wird seit der Wiedereröffnung der Salons im Mai beobachtet.
Zudem dürfen keine Trockenhaarschnitte mehr angeboten werden, was wegen der zusätzlichen Haarwäsche insbesondere die durchschnittlichen Preise für Schnitte bei Kindern (+9,4 Prozent) und Männern (6,5 Prozent) nach oben trieb. Frauen mussten 5,8 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor.
Das Statistikamt hatte nach eigenen Angaben zuvor auch Trockenhaarschnitte in die Preisangabe einfließen lassen. Der Wegfall von Trockenschnitten habe insofern zu Preiserhöhungen geführt, erläuterte eine Sprecherin.

Update, 29. September, 7.45 Uhr: "Mein Schiff 6" mit Corona-Fällen an Bord in Piräus angekommen
Das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 6" mit mehreren Corona-Infizierten an Bord hat am frühen Dienstagmorgen in der griechischen Hafenstadt Piräus angelegt.
Sofort gingen Experten der Gesundheitsbehörde (Eody) an Bord, wie das Staatsfernsehen (ERT) berichtete. Alle Reisenden und Crewmitglieder sollen einen Coronavirus-Test machen.
Die ersten Schnelltests seien negativ gewesen, berichtete das Staatsfernsehen. Die 922 Urlauber und die die 666 Besatzungsmitglieder müssten bis auf Weiteres an Bord bleiben.
Am Montag war bekannt geworden, dass zwölf Crewmitglieder an Bord positiv auf das Corona-Virus getestet worden waren. Sie seien auf dem Schiff isoliert worden, teilte die Reederei Tui Cruises mit. Das Schiff war am Sonntagabend von der kretischen Hafenstadt Heraklion ausgelaufen.

Update, 29. September, 5 Uhr: Bildungsministerin: Pandemie könnte wieder Unterricht gefährden
Vor dem Spitzengespräch von Bund und Ländern über neue staatliche Beschränkungen in der Corona-Krise fordert Bundesbildungsministerin Anja Karliczek erhöhte Anstrengungen, um den Schulbetrieb sicherzustellen.
"Als Bundesbildungsministerin mache ich mir insbesondere Sorgen, dass die Pandemie wieder den Unterricht in den Schulen gefährdet", sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag). Noch sei die Zahl der Schüler in Quarantäne überschaubar, das müsse aber nicht so bleiben. Die Gesellschaft könne es verhindern, wenn weiter die Grundregeln zur Bekämpfung der Pandemie eingehalten werden, sagte die Ministerin.
"Aber auch in den Schulen selbst muss von allen Beteiligten diese Disziplin unbedingt aufgebracht werden."
Karliczek warnte, die Entwicklung sei besorgniserregend, auch wenn Deutschland momentan noch weit unter den Ziffern in Frankreich oder Spanien liegen. Davon dürften die Deutschen sich nicht täuschen lassen.

"Eine solche Entwicklung kann auch bei uns eintreten", sagte die Ministerin. "Es ist kein Naturgesetz, dass Deutschland auch in Zukunft besser als die meisten anderen Länder mit der Infektion fertig werden wird."
Wichtig sei, dass bei Verdacht einer Erkrankung die Schüler, aber auch die Lehrerinnen und Lehrer einen möglichst einfachen Zugang bekommen, um sich testen zu lassen. "Ich hoffe, dass die Schnelltests bald breit verfügbar sind." Insgesamt müsse wieder mehr auf die Einhaltung der Regeln geachtet und diese auch durchgesetzt werden, wenn Appelle nichts nützten. Die Zeiten blieben weiter anstrengend und sehr fordernd.
Update, 29. September, 3 Uhr: US-Forscher: Mehr als eine Million Corona-Tote weltweit
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits mehr als eine Million Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Montagabend (Ortszeit) aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor.
Mehr als 33,2 Millionen Infektionen wurden nachgewiesen. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Rund ein Fünftel aller erfassten Todesfälle beklagt die USA, wo mehr als 205.000 Menschen starben. In Brasilien sind mehr als 142.000, in Indien mehr als 95.000 Menschen gestorben.
Die Opferzahl in den USA, wo rund 330 Millionen Menschen leben, ist weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten jedoch in einigen europäischen Ländern höher. In den USA starben den Daten der Johns-Hopkins-Universität zufolge rund 63 Menschen pro 100.000 Einwohner, in Großbritannien liegt dieser Wert ein wenig höher. In Spanien kommen 67 Tote auf 100.000 Einwohner, in Deutschland 11.

Die Webseite der Hopkins-Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert.
Der WHO erfasste bis Montag mehr als 996.000 Todesfälle und gut 33 Millionen bekannte Infektionen. Die Coronavirus-Pandemie begann um den Jahreswechsel in China. Das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 kann die Erkrankung Covid-19 auslösen, die vor allem bei älteren oder immungeschwächten Patienten tödlich verlaufen kann.
Update, 29. September, 0.10 Uhr: Trump: US-Regierung baut Corona-Testkapazität deutlich aus
Rund fünf Wochen vor der Präsidentschaftswahl in den USA baut die Regierung von Präsident Donald Trump die Testkapazität in der anhaltenden Corona-Pandemie deutlich aus.
Trump sagte am Montag (Ortszeit) im Weißen Haus, in den kommenden Wochen werde seine Regierung 150 Millionen Coronavirus-Schnelltests verteilen, die binnen 15 Minuten ein Ergebnis lieferten. In der vergangenen Woche hätten die USA den hundertmillionsten Coronavirus-Test seit Beginn der Pandemie ausgeführt - "viel mehr als jedes andere Land", sagte der Präsident.
Trump sagte, 50 Millionen der 150 Millionen neuen Schnelltests sollten bedrohten Bevölkerungsgruppen etwa in Alten- oder Pflegeheimen direkt zugute kommen. 100 Millionen Tests würden den Bundesstaaten zur Verfügung gestellt. Damit sollten Bemühungen unterstützt werden, die Wirtschaft und Schulen in den Bundesstaaten schnellstmöglich wieder zu öffnen und auch offen zu halten.
"Die Unterstützung meiner Regierung würde es beispielsweise jedem Bundesstaat ermöglichen, jeden Lehrer, der das benötigt, in sehr regelmäßigen Abständen zu testen", sagte der Präsident. Er fügte hinzu: "In kurzer Zeit hat meine Regierung das fortschrittlichste Testsystem der Welt aufgebaut."
Trump sagte, mit der Zunahme der Tests würden auch mehr Infektionen festgestellt werden. Er zeigte sich zuversichtlich, dass bald ein Impfstoff zur Verfügung stehen würde. Vier Impfstoffe seien in der letzten Testphase.
"Mehr als 100 Millionen Dosen werden vor dem Jahresende zur Verfügung stehen." Der renommierte US-Immunologe Anthony Fauci hatte kürzlich gesagt, er rechne damit, dass bis Jahresende Klarheit über einen Impfstoff herrschen werde und dass Impfungen vermutlich Anfang kommenden Jahres beginnen könnten.

Trump kündigte an, dass die USA die Krise überwinden würden. "Wir werden das Virus besiegen und die Pandemie beenden. Und nächstes Jahr wird eines der großartigsten Jahre in unserer Geschichte werden."
Trump ist im Wahlkampf wegen seines umstrittenen Krisenmanagements in der Corona-Pandemie unter Druck geraten. In den USA sind seit Beginn der Pandemie mehr als 200 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus ums Leben gekommen.
Update, 28. September, 23 Uhr: Bund schlägt Fieberambulanzen bei erwarteter Grippewelle vor
Der Bund hat angesichts steigender Corona-Infektionszahlen und der gleichzeitig zu erwartenden Grippewelle in der Herbst- und Winterzeit den Einsatz von Fieber-Ambulanzen vorgeschlagen.
In einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf einer Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder an diesem Dienstag heißt es, Bund und Länder sollten zeitnah ein Konzept vorlegen, wie eine Überlastung vor allem von Krankenhäusern und Hausarztpraxen verhindert werden könnten.
Ein solches Konzept sollte die Möglichkeiten von Fieber-Ambulanzen, Schwerpunktsprechstunden und Schwerpunktpraxen ausloten. Zugleich sollten sich gerade auch Risikogruppen vorsorglich gegen die saisonale Grippe impfen lassen.
Weiter sollen die Länder nach dieser Vorlage bereits vor Erreichen einer Infiziertenzahl von 50 pro 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen ein "geeignetes Frühwarnsystem einrichten, um möglichst ein Überschreiten dieser Inzidenz zu vermeiden".
Die Landesgesundheitsbehörden sollten darüber das RKI informieren.
Update, 28. September, 22.25 Uhr: Bund bringt Ausschankverbot für Alkohol ins Spiel
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will der Bund den Alkoholausschank in besonders betroffenen Regionen unter bestimmten Bedingungen befristet begrenzen lassen.
Um Infektionen in der Gastronomie zu minimieren, müssten bei ansteigendem Infektionsgeschehen "zeitlich eingegrenzte Ausschankverbote für Alkohol erlassen werden", heißt es in dem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf der Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Dienstag.
Update, 28. September, 22.22 Uhr: Weiterer Corona-Fall bei den French Open
Bei den French Open der Tennisprofis hat es einen weiteren positiven Corona-Fall gegeben. Wie die Veranstalter in Paris am Montagabend mitteilten, wurde eine Doppelspielerin als "Kontaktperson" eingestuft, weil ihr Trainer positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Die namentlich nicht genannte Spielerin und ihre Doppelpartnerin wurden vom Turnier ausgeschlossen.
Schon in der Qualifikation hatte es einige positive Fälle gegeben, die für viel Unmut gesorgt hatten. Einige Spieler wie der Spanier Fernando Verdasco hatten ihren positiven Test angezweifelt und die Organisatoren dafür kritisiert, dass sie keinen zweiten Test hatten machen dürfen.
Zu den French Open: Angelique Kerber ist bei den French Open sang- und klanglos bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Die deutsche Nummer eins verlor am Montagabend bei nasskaltem Wetter in Paris gegen die erst 19 Jahre alte Slowenin Kaja Juvan mit 3:6, 3:6 und zeigte dabei eine ganz schwache Leistung. Ohne große Gegenwehr gab sich die 32 Jahre alte Kielerin nach 1:07 Stunden geschlagen.
Damit ist die Bilanz der deutschen Tennis-Damen bislang desaströs. Nach Anna-Lena Friedsam, Andrea Petkovic und Tamara Korpatsch ist Kerber bereits die vierte Deutsche, die in der ersten Runde verloren hat. Am Dienstag sind noch Laura Siegemund und Julia Görges im Einsatz.

Update, 28. September, 22.10 Uhr: Bund plant 50 Euro Corona-Bußgeld bei falschen Angaben in Restaurants
Der Bund will angesichts der anhaltend hohen Infektionszahlen mit dem Coronavirus derzeit keine weiteren Öffnungsschritte zulassen.
Um eine korrekte Kontaktnachverfolgung zu ermöglichen, sollen Ordnungsbehörden Verstöße etwa bei falschen persönlichen Angaben in Restaurants mit einem Mindestbußgeld von 50 Euro belegen können, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf der Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Dienstag.

Update, 28. September, 22.05 Uhr: Bund schlägt Beschränkung auf 25 Personen bei privaten Festen vor
Der Bund schlägt angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen mit dem Coronavirus für Feiern in privaten Räumen eine Beschränkung auf maximal 25 Teilnehmer vor. In öffentlichen Räumen solle die Beschränkung bei maximal 50 Teilnehmern liegen, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf für die Beschlussvorlage des Bundes zu den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Dienstag.
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Update, 28. September, 22 Uhr: Coronavirus-Ausbruch bei CFC Genua: 14 positive Tests
Der italienische Fußball-Erstligist CFC Genua ist von einem Coronavirus-Ausbruch betroffen. Zwei Tage nach der Bekanntgabe, dass Torhüter Mattia Perin positiv getestet worden ist, ist die Zahl der Infizierten auf 14 gestiegen. Wie der Tabellenzwölfte der Serie A am Montagabend auf seiner Homepage mitteilte, sind sowohl Spieler als auch Mitarbeiter davon betroffen.
Es seien nach den positiven Tests auf das Virus Sars-CoV-2 alle vorgeschriebenen Maßnahmen ergriffen und die Behörden informiert worden, hieß es.
Erst am Samstag hatte der Club die Coronavirus-Infektion von Torhüter Perin öffentlich gemacht und mitgeteilt, dass sich der Spieler unter medizinischer Aufsicht in häuslicher Quarantäne befindet. Noch am selben Tag hatte der Verein Coronatest bei allen Spielern und Mitarbeitern machen lassen. Deswegen hatte sich die Abreise zum Liga-Spiel beim SSC Neapel von Samstag auf Sonntag verschoben. Das Spiel war daraufhin vom Sonntagnachmittag auf den Abend verlegt worden. Genua hatte mit 0:6 verloren.
Noch nicht bekannt ist, wie die Liga auf den Coronavirus-Ausbruch reagiert. Genua soll laut Spielplan am Samstag den FC Turin empfangen, der SSC Neapel wird bei Juventus Turin erwartet.

Update, 28. September, 21.25 Uhr: Tschechische Regierung will wieder Ausnahmezustand verhängen
Angesichts steigender Corona-Zahlen will Tschechien wieder den Ausnahmezustand verhängen. Das sei sicherlich notwendig, sagte Regierungschef Andrej Babis von der populistischen Partei ANO am Montagabend im Fernsehsender Nova. Er gehe davon aus, dass das Kabinett am Mittwoch in Prag zu einer Sondersitzung zusammenkommen werde, um diesen Schritt zu beschließen.
Der Ausnahmezustand galt bereits im Frühjahr für zwei Monate und war Ende Mai ausgelaufen. Er ermöglicht es der Regierung unter anderem, Bürgerrechte wie die Versammlungsfreiheit auszusetzen. Zudem können die Gerichte höhere Strafen verhängen.
In Tschechien sollen am Freitag und Samstag Regionalwahlen sowie Ergänzungswahlen in einem Drittel der Wahlkreise zum Senat, dem Oberhaus des Parlaments, stattfinden. Eine Verschiebung hatte die Regierung zuletzt ausgeschlossen. Bei der Stimmabgabe soll eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden.
Tschechien hatten in den letzten 14 Tagen die höchste Zahl an Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in Europa nach Spanien und Frankreich. Am Sonntag kamen 1305 Fälle hinzu, wie aus Behördendaten hervorging. Das war der höchste Zuwachs an einem Sonntag seit Beginn der Pandemie. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung überstieg die Schwelle von 600. Deutschland hat eine Reisewarnung für ganz Tschechien ausgesprochen.

Update, 28. September, 20.25 Uhr: Bayern prüft Verlängerung für Corona-Teststationen an Autobahnen
Angesichts der hohen Corona-Neuinfektionszahlen unter anderem in Teilen Österreichs erwägt Bayern eine Verlängerung für die Teststationen an den Autobahnen in Grenznähe. Man prüfe derzeit die kurzfristige Verlängerung des Testangebotes für Reiserückkehrer, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Montagabend mit.
"Dies geschieht auch mit Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen in grenznahen Regionen in Österreich und Tschechien, die in den zurückliegenden Tagen zu Risikogebieten erklärt wurden", so der Sprecher. Zudem seien die neuen, überarbeiteten Einreisequarantäneregeln des Bundes für Rückkehrer aus Risikogebieten noch nicht veröffentlicht worden.
Eigentlich hatte das Kabinett von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am 8. September beschlossen, die Corona-Teststationen an den Autobahnen, an den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg und am Zentralen Omnibusbahnhof München zum Ende der Sommer-Hauptreisezeit einzustellen - und zwar bis zum 30. September, das wäre an diesem Mittwoch.
Die Autobahn-Teststationen befinden sich an den Raststätten Donautal-Ost (A3), Hochfelln-Nord (A8) und Heuberg (A93). Nun könnte sich dies wieder ändern und der Termin nach hinten verschoben werden.
Am Wochenende hatten sich zeitweise lange Staus vor der Teststation auf der Autobahn 93 gebildet. Nach der Einstufung von Tirol als Risikogebiet gab es dort lange Wartezeiten für die Reiserückkehrer, die sich dort auf eine Infektion mit dem Virus testen lassen wollten.
Das Kabinett hatte beschlossen, die freiwerdenden Testkapazitäten "bedarfsorientiert" etwa für die kommunalen Testzentren in den Landkreisen und kreisfreien Städten zur Verfügung zu stellen. Die Stationen an den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen bleiben.

Update, 28. September, 20.20 Uhr: WHO will Corona-Schnelltests für ärmere Länder bereitstellen
Die Weltgesundheitsorganisation WHO setzt auf Corona-Schnelltests zur Bekämpfung der Pandemie in ärmeren Ländern. 120 Millionen sogenannte Antigen-Tests sollen für 133 Länder mit kleinen und mittleren Einkommen zur Verfügung gestellt werden, kündigte die WHO am Montagabend in Genf an. Das soll umfangreiche Tests an Orten ermöglichen, an denen der Nachweis des Virus-Erbguts im Labor (ein sogenannter PCR-Test, wie er standardmäßig zum Nachweis des Virus genutzt wird) nur schwer oder zu langsam möglich ist.
Für das Projekt im Rahmen der WHO-Kampagne "ACT-Accelerator" (Access to Covid-19 Tools Accelerator) hat die Bill and Melinda Gates Stiftung demnach einen Vertrag mit den Herstellern SD Biosensor und Abbott geschlossen, der die Abnahme von 120 Millionen Tests zum Stückpreis von 5 US-Dollar garantiert. Insgesamt wären dafür 600 Millionen US-Dollar nötig. Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria steuert 50 Millionen US-Dollar bei. Darüber hinaus erwarte man Unterstützung von anderen internationalen Institutionen wie Unicef und Weltbank sowie Staaten, sagte der Chef des Fonds, Peter Sands.
"Wenn Länder mit kleinem und mittleren Einkommen auf demselben Niveau testen würden wie Staaten mit hohem Einkommen, würden die 120 Millionen Tests weniger als zwei Wochen reichen", so Sands.
Die WHO empfehle die Schnelltests im Allgemeinen vor allem als Ergänzung zu PCR-Tests, sagte die WHO-Covid-19-Beauftragte Maria van Kerkhove. Antigen-Tests seien vor allem bei hoher Viruslast effizient und könnten helfen, wenn es etwa um die Nachverfolgung von Ausbrüchen rund um mindestens einen bereits per PCR-Test bestätigten Fall gehe. Wo Labortests tagelang dauern würden, seien Antigen-Tests dennoch eine sinnvolle Alternative.
Die Tests suchen in Abstrich-Proben nicht aufwendig nach dem Erbgut des Virus, sondern nach Molekülen, die charakteristisch für die Viren sind. Ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest wird innerhalb von 15 bis 30 Minuten auf einem Teststreifen angezeigt, ob das gesuchte Molekül gefunden wurde und die Person positiv ist oder nicht.

Update, 28. September, 20.15 Uhr: Niederlande verschärfen Corona-Regeln für drei Wochen
Die Niederlande verschärfen angesichts schnell steigender Fallzahlen ihre Corona-Regeln für zunächst drei Wochen. "Jeder hat die alarmierenden Berichte gesehen", sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Montagabend in Den Haag. Daraus müssten jetzt Konsequenzen gezogen werden.
Dazu gehört, dass ab Dienstagabend alle Sportveranstaltungen ohne Publikum stattfinden müssen. Cafés und Restaurants müssen um 22 Uhr schließen und dürfen ab 21 Uhr keine neuen Gäste mehr einlassen. Außerdem dürfen insgesamt nur noch 30 Menschen zugleich in einem Lokal sein, im Freien 40.
Für alle Kontaktberufe wie Friseur oder Masseur ist eine Registrierung der Kunden verpflichtend. Mund- und Nasenschutz wird für Geschäfte empfohlen, ist aber nicht Pflicht. Die Niederlande sind bei Gesichtsmasken bisher sehr zurückhaltend gewesen. Zuhause soll man nur noch drei Gäste empfangen. Außerdem sollen alle wieder möglichst von zu Hause aus arbeiten.
"Entweder wir schaffen es, die Zahl der Infizierungen zu senken oder wir schaffen es nicht", sagte Gesundheitsminister Hugo de Jonge. "Dann sind härtere Maßnahmen nötig." Dies könne die Stilllegung des gesamten Gastronomie-, Sport- und Kultursektors sein. Es gehe dann wieder in Richtung Lockdown.
Die Zahl der Corona-Infektionen ist in den Niederlanden zuletzt stark angestiegen. Am Samstag gab es laut der Universität Johns Hopkins rund 2760 Neuinfektionen in dem Land mit rund 17,5 Millionen Einwohnern. Die täglichen Fallzahlen waren damit höher als in Deutschland, das mehr als viermal so viele Einwohner hat.
Update, 28. September, 20.10 Uhr: Bundesländern fehlen Teams zur Kontaktverfolgung bei Corona
Einige Bundesländer haben zu wenig Personal zur Kontaktnachverfolgung bei Coronavirus-Infektionen im Einsatz - anders als im April verabredet. Bund und Länder hatten sich damals verständigt, mindestens fünf Personen pro 20.000 Einwohner einzusetzen. Auf Anfrage von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) erklärten jedoch mehrere Länder, aktuell seien weniger Teams im Einsatz.
Bayern hat demnach beispielsweise 13 Millionen Einwohner, also müssten dort 650 Teams zur Verfügung stehen. Der FDP-Landtagsabgeordnete Sebastian Körber erhielt den Angaben zufolge vergangene Woche jedoch die Auskunft der Staatsregierung, dass nur 288 solcher Teams "im Einsatz" seien.
Baden-Württemberg müsste dem Bericht zufolge gemessen an der Bevölkerungszahl 553 solche Teams haben. Tatsächlich gibt es dort nach Auskunft des Gesundheitsministeriums aber nur 292, bis Ende dieser Woche sollen es 314 Teams sein.
In Hessen gebe es 268 Teams, gefordert wären 313, im Saarland existieren 34 Teams, nötig wären 50. Nur Bremen hat dem Bericht zufolge nach eigenen Angaben ausreichend Personal für diese Aufgabe. Die anderen Länder antworteten demnach ausweichend, gar nicht oder gaben an, dass ihnen diese Zahlen nicht vorliegen.

Update, 28. September, 19.25 Uhr: Corona nach Hochzeit in Polen - Gesundheitsamt sucht Kontaktpersonen
Nach einer Corona-Infektion von drei Personen aus dem Kreis Nordfriesland im Nachgang einer Hochzeit sucht das Gesundheitsamt nach Kontaktpersonen im Norden. Insgesamt hätten sieben Personen aus dem Kreis an der Hochzeitsfeier Mitte September in Polen teilgenommen, sagte Kreissprecher Hans-Martin Slopianka am Montag.
Weil sich Symptome aber erst später zeigten, seien die Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus erst später festgestellt worden. Zuvor hatten die "Husumer Nachrichten" über den Fall berichtet.
Laut dem Kreis hatten die Hochzeitsgäste in den vergangenen Tagen im Norden diverse Kontakte, die das Gesundheitsamt nun aufwendig zu rekonstruieren versucht. Die Suche dauere weiter an, sagte Slopianka. Betroffen sei beispielsweise auch eine Kita in Klanxbüll, die derzeit im Notbetrieb ist. Demnach hatte einer der Hochzeitsgäste Kontakt zu mehreren Erziehern der Einrichtung. Alle fünf wurden zwar negativ auf Covid-19 getestet, bei dreien sei der Kontakt aber eng gewesen. Sie müssten vorerst in Quarantäne bleiben, sagte der Kreissprecher.
Update, 28. September, 19.20 Uhr: Gastronomen in Paris verärgert über neue Corona-Regeln
Bei Pariser Gastronomen wächst der Ärger über die neuen Corona-Maßnahmen. Das Schließen von Bars ab 22 Uhr sei ungerechtfertigt, diskriminierend und kontraproduktiv, prangerte der Hotel- und Gastroverband GNI am Montag an. Der Verband betonte, dass Restaurants und Bars strenge Hygienemaßnahmen einhalten würden.
Die Regierung hatte in der vergangenen Woche angeordnet, dass in Paris und anderen größeren Städten wie Toulouse oder Lille ab Montag Bars zwischen 22 und 6 Uhr geschlossen bleiben müssen. Für Großveranstaltungen gilt nun außerdem eine Begrenzung von 1000 Personen - im öffentlichen Raum dürfen sich nicht mehr als zehn Menschen treffen. Sporthallen müssen geschlossen bleiben.
Paris ordnete an, dass der Verkauf von Alkohol zum Mitnehmen und der Konsum auf öffentlichen Plätzen ab 22 Uhr verboten ist. In dieser Zeit sei auch das Abspielen von Musik auf der Straße nicht erlaubt, so die Stadt. Restaurants dürfen auch nach 22 Uhr geöffnet bleiben - Alkohol darf allerdings nur zusammen mit einer Mahlzeit verkauft werden.
In Marseille mussten Bars und Restaurants aufgrund der angespannten Corona-Lage komplett schließen. Gastronomen hatten am Wochenende in der südfranzösischen Hafenmetropole dagegen demonstriert. Die örtlichen Behörden warfen der Regierung in Paris vor, ohne Absprache über ihre Köpfe hinweg entschieden zu haben. Sie konnten durchsetzen, dass die Schließungen vorerst nur 7 statt 15 Tage andauern sollen.

Update, 28. September, 18.20 Uhr: Bund will sich Rekordsumme an Finanzmärkten leihen
Der Bund will sich zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise eine Rekordsumme an den Finanzmärkten leihen. Allein in den Monaten Oktober bis Dezember sollen Bundeswertpapiere in einem Volumen von 50,5 Milliarden Euro platziert werden, teilte die für das Schuldenmanagement zuständige Finanzagentur am Montag mit. Das sind sechs Milliarden Euro mehr als ursprünglich geplant. Für das gesamte Jahr wird ein Volumen von 407 Milliarden Euro angepeilt, die höchste Summe seit Gründung der Finanzagentur vor 20 Jahren.
Im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise hat die Bundesregierung eine deutliche Ausweitung der Staatsverschuldung beschlossen. Die deutsche Wirtschaft ist in eine tiefe Rezession gerutscht. Außerdem sorgt die Krise für starke Ausfälle bei den Steuereinnahmen.
Das Volumen der Wertpapiere, die am Markt platziert werden, liegt damit deutlich höher als im Jahr 2009, als die deutsche Wirtschaft im Zuge der globalen Finanzkrise in eine tiefe Rezession gerutscht war. Für das Jahr 2009 bezifferte die Finanzagentur das Emissionsvolumen auf 334 Milliarden Euro.
Außerdem soll im November zum zweiten Mal eine sogenannte grüne Bundesanleihe auf den Markt gebracht werden, hieß es in der Mitteilung. Anfang September hatte der Bund die erste "grüne Anleihe" mit einer Laufzeit von zehn Jahren angeboten, die auf hohe Nachfrage stieß. Bei der zweiten Auflage handelt es sich den Angaben zufolge um ein Wertpapier mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Der Bund will sich als Anbieter am grünen Anleihemarkt etablieren und einen Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger Finanzprodukte leisten.
Update, 28. September, 18.15 Uhr: Müller rechnet mit Verschärfung von Corona-Regeln
Angesichts steigender Infektionszahlen in Berlin wie bundesweit stimmt Berlins Regierungschef Michael Müller die Bevölkerung auf eine mögliche Verschärfung von Corona-Regeln ein, darunter bei den Kontaktmöglichkeiten. "Ich glaube schon, dass wir etwas neu verabreden werden", sagte der SPD-Politiker vor der Senatssitzung und einer Schalte der Länderchefs mit Kanzlerin Angela Merkel am morgigen Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
"Das muss nicht heißen, dass die Beschlüsse auch sofort umgesetzt werden", so Müller. "Aber ich glaube, dass es Beschlüsse sein müssen, die uns schnell Handlungsmöglichkeit geben, wenn eine Situation bundesweit eskaliert oder unsere Ampeln in Berlin von Gelb auf Rot springen."
Ziel sei es, einen Lockdown zu verhindern. "Aber wir wollen natürlich zielgerichtet agieren und jetzt nicht einfach sagen, ganz breit wird alles wieder eingeschränkt", erläuterte Müller. "Wir werden schon genau hinsehen, wo sich die Infektionsherde befinden. Bisher ist für uns nicht erkennbar, dass Schulen, der Arbeitsplatz, die Kultur oder Sportveranstaltungen dazugehören. Vielmehr kommt es zum Beispiel bei privaten Feiern vermehrt zu Infektionen."
Nun sei die Frage, wie man dafür einen Hebel findet. "Höchstwahrscheinlich wird es so sein, dass die Kontaktmöglichkeiten wieder eingeschränkt werden müssten."
Müller machte deutlich, dass er eine allgemeine Maskenpflicht im öffentlichen Raum - also auch dort, wo genügend Abstand einzuhalten ist - nicht für sachgerecht hält. Das gelte auch für ein allgemeines Alkoholverbot. "Das heißt, dass wir wahrscheinlich darüber diskutieren, ob ein Alkoholverbot oder eine Maskenpflicht zu bestimmten Uhrzeiten oder an bestimmten Orten sachgerecht ist."

Update, 28. September, 18.10 Uhr: Verstöße gegen Corona-Regeln: Privatparty in Gelsenkirchen aufgelöst
Die Stadt Gelsenkirchen hat am Wochenende erstmals eine Party wegen erheblicher Verstöße gegen die lokal verschärften Corona-Regeln aufgelöst. Mit 100 Gästen seien in der angemieteten Gaststätte doppelt so viele Menschen gewesen wie zulässig, teilte die Stadt am Montag mit. Zudem sei gegen die geltenden Hygieneregeln verstoßen worden.
Den Vermieter der Gaststätte sowie den Veranstalter der den Behörden nicht gemeldeten privaten Feier erwarte ein Ordnungswidrigkeitsverfahren sowie ein Zwangsgeld. Nachbarn der Gaststätte hatten sich über laute Musik beschwert und das Ordnungsamt verständigt. Gemeinsam mit der Polizei schritten die Ordnungskräfte am Samstag ein, schickten die Gäste nach Hause und versiegelten die Zugänge zur Gaststätte.
Seit der vergangenen Woche dürfen in der Ruhrgebietsstadt Feste nur mit höchstens 50 Teilnehmern und unter Einhaltung strenger Auflagen stattfinden. Die Anordnung gilt, weil die Neuinfektionen auf den kritischen Warnwert von mehr als 35 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen geklettert waren, ab dem Kommunen und Kreise besondere Gegenmaßnahmen zur Eindämmung ergreifen müssen. Nach Angaben des RKI lag der Sieben-Tage-Wert am Montag weiterhin bei mehr als 37 - der dritthöchste Wert in NRW nach Remscheid und Hamm.

Update, 28. September, 17.35 Uhr: Schleppende Ticketerstattung: Verbraucherzentrale verklagt Lufthansa
Wegen der schleppenden Ticketerstattung bei stornierten Flügen hat die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg nun die Lufthansa verklagt. Die Verbraucherschützer hatten das Unternehmen abgemahnt, die Kunden über ihre Rechte zu informieren, das Recht auf schnelle Erstattung nicht zu verschweigen und zudem den Flugpreis innerhalb der gesetzlichen Frist von sieben Tagen zurückzuzahlen. Da die Fluggesellschaft nicht auf die Abmahnung reagiert habe, sei nun Klage beim Landgericht Köln erhoben worden, berichtete die Zentrale am Montag. Ein Verhandlungstermin stehe noch nicht fest.
Die vom Staat gestützte Lufthansa hatte in der Corona-Krise seit März Millionen Tickets storniert und nicht fristgemäß erstattet, wie sie selbst eingeräumt hat. Im laufenden Jahr seien inzwischen konzernweit Tickets in einem Gesamtwert von 2,8 Milliarden Euro an rund 6,6 Millionen Passagiere erstattet worden, hatte es vor zehn Tagen geheißen. Offen seien noch rund 900.000 Vorgänge. Die Klage des Verbandes sei noch nicht eingegangen, erklärte eine Sprecherin des Unternehmens am Montag in Frankfurt. Zu laufenden Verfahren werde man sich nicht äußern.
Der Reiseexperte der Verbraucherzentrale, Oliver Buttler, warf dem Unternehmen anhand konkreter Fälle gezielte Desinformation vor, indem bevorzugt Umbuchungen angeboten und nicht über die mögliche Rückerstattung informiert worden seien.
"Verbraucher, die nicht wissen, dass sie einen Anspruch auf die Rückzahlung haben, werden durch die falschen Informationen getäuscht", erklärte Buttler. "Gerade ein Unternehmen, das durch staatliche Mittel massiv unterstützt wird, darf sich nicht so vor seiner Verantwortung und vor seinen gesetzlichen Pflichten drücken."
Die Zentrale hat nach eigenen Angaben bereits in sechs weiteren Fällen Unterlassungsklagen eingereicht, darunter gegen die DER Touristik und die Lufthansa-Tochter Eurowings. Mehrere Unternehmen hätten aber auch die geforderten Unterlassungserklärungen abgegeben, hieß es.

Update, 28. September, 17.20 Uhr: Corona-Zahlen im Landkreis Dingolfing-Landau weiter über Grenzwert
Im Landkreis Dingolfing-Landau liegen die Corona-Zahlen weiterhin deutlich über der kritischen Marke von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Wie das Landesamt für Gesundheit (LGL) am Montag berichtete, war dieser Wert mit 63,4 ähnlich hoch wie in der Vorwoche.
Der zweithöchste Wert im Freistaat wurde mit 38,9 im Landkreis Rhön-Grabfeld registriert. Wie dort wurde auch in der Landeshauptstadt, die vor einigen Tagen den Grenzwert 50 ebenfalls überschritten hatte, erneut ein Rückgang festgestellt. Mit einem Sieben-Tages-Wert von 37,6 lag München allerdings immer noch knapp über der Vorwarnstufe von 35. Danach kamen der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge (32,8) und die Stadt Fürth (30,5).
Im gesamten Freistaat sind bisher 67.375 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden (Stand: Montag, 8 Uhr). Im Freistaat sind bislang 2657 Menschen gestorben, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Als genesen galten rund 59.240 Menschen.

Update, 28. September, 16.55 Uhr: Vom Urlaub zum Test: Corona-Teststationen an der Autobahn machen zu
Lang waren die Schlangen der Reiserückkehrer an den Corona-Teststationen in den Urlaubswochen. Nun werden die Stellen an den Autobahnen A5 auf Höhe Neuenburg-Ost, auf der A8 am Rastplatz Kemmental-Ost sowie am Stuttgarter Hauptbahnhof und am Flughafen Friedrichshafen eingestellt, wie das baden-württembergische Sozialministerium ankündigte.
Während dort bereits zum 1. Oktober keine Tests mehr angeboten werden, soll es diese Möglichkeit an den Flughäfen Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden bis mindestens Ende Oktober geben.
"Der Betrieb der Sonder-Teststationen war wichtig und erfolgreich", zog Sozialminister Manne Lucha (Grüne) am Montag Bilanz. Insgesamt wurden nach seinen Angaben an den sechs Einrichtungen für Reiserückkehrende bisher etwa 190.000 Menschen getestet. Bei rund 1500 von ihnen fiel das Testergebnis positiv aus.

Update, 28. September, 16.45 Uhr: Positive Corona-Tests auf der "Mein Schiff 6" in der Ägäis
Auf dem Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 6" der Reederei Tui Cruises sind zwölf Besatzungsmitglieder positiv auf das Coronavirus getestet worden. "Am Montagfrüh haben wir von einem externen Labor positive Testergebnisse von zwölf Crew-Mitgliedern der 'Mein Schiff 6' erhalten", teilte TUI Cruises in Hamburg mit. Das Schiff ist nun auf dem Weg in die Hafenstadt Piräus nahe Athen. An Bord befinden sich den Angaben zufolge 922 Passagiere und 666 Crew-Mitglieder.
Bei der gesamten Besatzung seien in den vergangenen 14 Tagen keine Auffälligkeiten festgestellt worden, keines der zwölf Crew-Mitglieder habe Symptome gezeigt, hieß es bei Tui Cruises. Die Betroffenen seien an Bord isoliert worden und würden erneut getestet.
Wie die ersten Befunde ausfielen und wie es für die Passagiere an Bord weitergeht, lest Ihr hier.

Update, 28. September, 16.40 Uhr: Umfrage: Viele Menschen blicken skeptisch auf Corona-Winter
Nur etwa jeder dritte Mensch in Deutschland (36,1 Prozent) ist einer Umfrage zufolge zuversichtlich, dass die Corona-Pandemie in der kalten Jahreszeit unter Kontrolle bleibt. 41,6 Prozent sind hingegen "eher nicht" oder "gar nicht" zuversichtlich, wie die Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Funke-Mediengruppe ergeben hat. Weitere 21,1 Prozent der Teilnehmer sehen den kommenden Monaten offenbar mit gemischten Gefühlen entgegen und wählten die Antwortmöglichkeit "teils/teils".
Unter den Zuversichtlichen sind Männer (39,2 Prozent) etwas häufiger vertreten als Frauen (33,2 Prozent). Die Befragten der Altersgruppe 18 bis 29 Jahre (42,3 Prozent) gaben sich optimistischer als die 40- bis 49-Jährige (30,7 Prozent) und die Über-65-Jährigen (38,5 Prozent).
Bei den Anhängern der Parteien ist die Diskrepanz zwischen Grünen- und FDP-Wählern am größten: Während nur 25,8 Prozent der Grünen-Anhänger zuversichtlich auf die kalte Jahreszeit blicken, äußerten sich 49,1 Prozent der FDP-Anhänger dementsprechend.

Update, 28. September, 16.15 Uhr: Hans: Keine Denkverbote bei weiterer Bekämpfung von Corona
Bei der weiteren Bekämpfung der Corona-Pandemie darf es laut Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) grundsätzlich keine Denkverbote geben. "Es kommt darauf an, einen Weg zu finden, mit dem wir es Sars-CoV-2 so schwer wie möglich machen und gleichzeitig den Menschen in unserem Land nur so wenige Einschränkungen wie nötig abverlangen", sagte er am Montag mit Blick auf die Beratungen der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Dienstag. "Das ist ein schwieriger Spagat, aber ich bin überzeugt, dass wir ihn gemeinsam meistern können."
Hans sagte weiter, er erwarte von der MPK "ein Signal der politischen Führung in der Krise: Es ist jetzt nicht die Zeit für Partys und Treffen ohne Abstand und Maske". Wie dieses "Signal" ausgestaltet werden könne, darüber solle am Dienstag beraten werden.
Klar sei: Die Deutschen dürften "nicht leichtfertig werden" und die bisher "stabile Situation verspielen". Man müsse davon ausgehen, dass die Infektionszahlen im Herbst und im Winter wieder "deutlich ansteigen".

Update, 28. September, 16.12 Uhr: Pflegeheim in Neu Wulmstorf nach Corona-Ausbruch unter Quarantäne
In einem Pflegeheim in Neu Wulmstorf haben sich 40 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert - es wurde daher unter Quarantäne gestellt. Das Gesundheitsamt habe strikte Hygienemaßnahmen angeordnet, Besucher dürften das Heim derzeit nicht betreten, teilte der Landkreis Harburg am Montag mit. Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen seien sieben Mitarbeiter sowie 33 Bewohner positiv auf Covid-19 getestet worden. In der Einrichtung leben nach Angaben eines Landkreissprechers etwa 120 Menschen.
Die Infektionen wurden dem Landkreissprecher zufolge festgestellt, nachdem eine Bewohnerin aus anderen Gründen in ein Krankenhaus verlegt worden war. "In enger Abstimmung mit dem Landesgesundheitsamt haben wir alle Maßnahmen ergriffen, um Kontaktpersonen zu ermitteln, Infektionsketten zu unterbrechen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern", sagte Landrat Rainer Rempe. Die Bewohner würden in ihren Zimmern versorgt, nur in einem Fall habe es eine Verlegung in ein Krankenhaus gegeben.
Das Gesundheitsamt habe sämtliche Bewohner und Mitarbeiter testen lassen. Weitere Ergebnisse standen zunächst aber noch aus. "Die Lage im Pflegeheim führt uns noch einmal deutlich vor Augen, wie fragil die Situation zurzeit ist", betonte Landrat Rempe.
Update, 28. September, 16.10 Uhr: Sozialministerin für Laternenumzüge trotz Corona
Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) will die im Herbst beliebten Laternenumzüge für Kinder erlauben. Sie wolle dies beim nächsten MV-Gipfel zur Corona-Pandemie am 22. Oktober vorschlagen, sagte sie am Montag in Schwerin.
Voraussetzung sei, dass die Infektionszahlen es zuließen und die Hygieneregeln eingehalten würden. Die "Ostsee-Zeitung" berichtete, dass sich vermehrt Kitas und Initiativen bei den Behörden mit der Frage meldeten, ob die Umzüge stattfinden dürften. Erste Kitas hätten sie aber auch schon abgesagt.

Update, 28. September, 16.05 Uhr: Weihnachtsmarkt unter Corona-Bedingungen - Frankfurt stellt Ideen vor
Die Stadt Frankfurt hat erste Ideen für die Ausrichtung des Weihnachtsmarktes unter Corona-Bedingungen vorgestellt. Wegen der bestehenden Pandemie soll er unter anderem in der Fläche deutlich ausgedehnt und damit entzerrt werden. Geplant sei, auch auf dem Opernplatz und der benachbarten Fressgass' Buden aufzustellen, teilte die Stadt am Montag mit.
Zudem sollen gastronomische Stände einen Verzehrbereich einrichten, in dem die gleichen Hygiene- und Abstandsregeln gelten wie in Restaurants. "Unser Frankfurter Weihnachtsmarkt mit seiner tollen Kulisse, den vielen Lichtern und Düften, gehört in der Adventszeit einfach dazu", sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD).
Dass sie den Weihnachtsmarkt trotz der Pandemie gerne ausrichten möchte, hatte die Stadt bereits Mitte September signalisiert. Details zur Umsetzung will sie in der kommenden Woche klären. Erst dann wird das Konzept den Behörden und dem Magistrat zur Genehmigung vorgelegt. Der Weihnachtsmarkt in Frankfurt gilt als der größte in Hessen. Er soll vom 23. November bis zum 22. Dezember stattfinden.
Am Freitag hatte bereits die Landeshauptstadt Wiesbaden verkündet, dass ihr berühmter "Sternschnuppenmarkt" unter Corona-Bedingungen stattfindet.

Update, 28. September, 16 Uhr: Offiziell: Supercup zwischen FC Bayern und Dortmund ohne Zuschauer
Der deutsche Supercup zwischen Triple-Gewinner FC Bayern München und Vizemeister Borussia Dortmund an diesem Mittwoch (20.30 Uhr/DAZN und ZDF) in München findet ohne Zuschauer statt. Das bestätigte die Stadt München am Montag mit einer Pressemitteilung.
Demnach hat dies der städtische Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) unter Leitung von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) beschlossen und sich auf ein generelles Vorgehen verständigt, wann Sportveranstaltungen ohne Zuschauer beziehungsweise mit reduzierter Zuschauerzahl stattfinden.
Der Stab bezog sich in seiner Entscheidung auf die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Liegt dieser offiziellen Angaben zufolge in der Landeshauptstadt unter 35, findet die Veranstaltung mit reduzierter Zuschauerzahl statt, nämlich bis zu 20 Prozent der Stadien- oder Hallenkapazität. Liegt der Wert bei 35 oder darüber, sind keine Zuschauer erlaubt. Im Konzept der Deutschen Fußball Liga gilt das Pandemie-Level ab 35 Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner als hoch.
Ende vergangener Woche war die Zahl der Neuinfizierten in München wieder unter den kritischen Warnwert gesunken. Die Zahl der in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus infizierten Menschen sank unter den Grenzwert von 50 je 100.000 Einwohner, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Donnerstag zu Beginn schärferer Corona-Regeln in der Landeshauptstadt mitgeteilt hatte.

Update, 28. September, 15.55 Uhr: Quarantänereglung für Luxemburg gilt mindestens bis Mitte Oktober
Wer aus Luxemburg nach Rheinland-Pfalz reist, muss zunächst in Quarantäne und das örtliche Gesundheitsamt informieren - mit einigen Ausnahmen. Darauf hat das Gesundheitsministerium in Mainz am Montag hingewiesen.
Ausgenommen seien Menschen, die beruflich pendeln. Auch Reisen aus medizinischen oder anderen triftigen Gründen - wie etwa Prüfungen an der Universität - sind möglich. Die Quarantäneanordnung gelte auch nicht bei Reisen nach Luxemburg, die weniger als 72 Stunden dauern. "Auch, wer einen negativen Corona-Test hat, der gerechnet vom Zeitpunkt der Einreise nicht älter als 48 Stunden ist, muss nicht in Quarantäne."
Nachdem die Bundesregierung Luxemburg am Freitagabend erneut wegen steigender Corona-Fallzahlen zum Risikogebiet erklärt hatte, gelten diese Regelungen dem Ministerium zufolge mindestens bis Mitte Oktober. Zum 15. Oktober habe der Bund eine Muster-Quarantäneverordnung angekündigt, um Einreisen aus Risikogebieten zu regeln.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte: "Wir dürfen Länder wie Luxemburg nicht dafür bestrafen, dass sie sehr viel testen." Bei der Risikobewertung werde in den Bundesländern längst die Gesamtsituation betrachtet, das sollte auch im internationalen Vergleich stärker berücksichtigt werden.
Die Regierung des Großherzogtums Luxemburg hatte frühere Grenzschließungen und Reisewarnungen seitens Deutschlands stets kritisiert. In dem kleinen Land mit seinen etwa 630.000 Einwohnern gibt es zahlreiche Berufspendler, die regelmäßig die Grenze überqueren. Sie sind allerdings von Quarantäneregeln ausgenommen.
Die Einstufung als Risikogebiet und die anschließende Reisewarnung erfolgen, wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen die Marke von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen übersteigt. Derzeit sind 15 von 27 EU-Ländern zumindest teilweise Corona-Risikogebiete.

Update, 28. September, 15.50 Uhr: Verdi will während der Konferenz der Gesundheitsminister protestieren
Die Gewerkschaft Verdi hat aus Anlass der Gesundheitsministerkonferenz für Mittwochnachmittag zu Protesten in Berlin aufgerufen. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie seien nur wenige hundert Beschäftigte aus der Kranken- und Altenpflege vor Ort, teilte Verdi am Montag in Berlin mit. Aber mehr als 12.000 haben der Gewerkschaft zufolge an einer Foto-Petition teilgenommen, in der sie verlangen, den Worten der Anerkennung zu Beginn der Corona-Pandemie Taten folgen zu lassen.
Die Personalausstattung der Kliniken müsse sich am Bedarf der Patienten orientieren, forderte Sylvia Bühler, die im Verdi-Bundesvorstand für das Gesundheitswesen zuständig ist. "Außerdem muss der Gesetzgeber der Ausgliederung von Tätigkeiten in unzählige Tochtergesellschaften einen Riegel vorschieben."
Kritik übt Verdi auch an der Krankenhausfinanzierung über Fallpauschalen. So werde zum Beispiel nicht honoriert, wenn Kliniken Behandlungskapazitäten vorhielten. Die Forderungen sollen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Vorsitzenden der Gesundheitsministerkonferenz, Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD), übergeben werden.
Parallel zur Gesundheitsministerkonferenz gibt es Verdi zufolge im Rahmen der Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen bundesweit Streiks und Aktionen in kommunalen Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen. Die Gesundheitsminister tauschen sich am Mittwoch unter anderem ein weiteres Mal über die Bekämpfung der Corona-Krise aus.

Update, 28. September, 15.45 Uhr: Uni-Rektor befürchtet Corona-Auswirkungen auf Hochschulfinanzen
Der Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Jens Strackeljan, hat Sorge, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie gravierende Folgen auf die Hochschulfinanzierung haben. An der Universität zeichne sich ein deutlicher Rückgang bei den Studienanfängern ab. "Die Zahlen der nationalen Bewerber, die bisher immatrikuliert sind, können uns nicht zufriedenstellen. Ich rechne mit zirka 25 Prozent weniger, damit wir eine Planungsgröße haben, auch im Hinblick auf die Raumplanung", sagte Strackeljan der Deutschen Presse-Agentur.
Der Rückgang bei den internationalen Studienbewerbern liege bundesweit bei 20 Prozent. Weil ihr Anteil an der OVGU mit 35 Prozent unter allen Anfängern besonders hoch ist, wirke sich der Rückgang hier besonders stark aus. "Und in Zeiten der Pandemie ist eine Bewerbung überhaupt keine Garantie, dass der Studienplatz auch wirklich angenommen werden kann", sagte Strackeljan.
Gemäß der gerade auf neue Füße gestellten Finanzierung zählten künftig nicht mehr nur die Studienanfänger, sondern auch die Studierenden in der Regelstudienzeit und Absolventen, sagte Strackeljan. Diejenigen Internationalen etwa, die jetzt nicht nach Magdeburg kämen, würden auch nie Studierende in der Regelstudienzeit und auch nie Absolventen. "60 Prozent wird zukünftig das Kriterium Studieren in der Regelstudienzeit zählen. Und deshalb ist eine Nicht-Immatrikulation in diesem Jahr ein Faktor für die kommenden Jahre. Deshalb treibt mich das so um", sagte Strackeljan.
"Wir bräuchten zirka 2200 Anfänger pro Jahr, das ist unser Beitrag zu den 9800, die Sachsen-Anhalt mit dem Bund vereinbart hat, damit die Mittel aus dem Hochschulpakt und zukünftig dem Zukunftsvertrag fließen." Der Uni-Rektor sagte weiter: "Aktuell stehen wir bei der Hälfte, aber die Fristen in diesem Jahr wurden auch verschoben. Eine Immatrikulation ist bis Ende Oktober möglich."

Update, 28. September, 15.40 Uhr: Bundesregierung will enge Abstimmung in EU zu Tourismus
Die Bundesregierung will eine enge Abstimmung in der EU zum Tourismus. Der Tourismusbeauftragte Thomas Bareiß sagte am Montag vor einer informellen Videokonferenz der EU-Tourismusminister, es solle eine stärkere europäische Lösung etwa bei Reisewarnungen sowie Corona-Schnelltests besprochen werden. Die Politik habe eine große Verantwortung für Jobs in der Branche.
Der Tourismus gehört zu den Wirtschaftszweigen, die in der Corona-Krise wegen Reisebeschränkungen am heftigsten belastet sind. Wirtschafts-Staatssekretär Bareiß sagte, für Reisende sollten Verlässlichkeit und Sicherheit geschaffen werden. Es gehe darum, wie private und geschäftliche Reisen in Europa wieder stärker ermöglicht werden könnten. Deutschland hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne.
Update, 28. September, 15.35 Uhr: Corona in Bielefeld - 950 Menschen in Quarantäne
Nach dem Anstieg der Corona-Fallzahlen im nordrhein-westfälischen Bielefeld infolge einer Familienfeier befinden sich 950 Schüler und Lehrkräfte in Quarantäne. Betroffen seien zehn Schulen, teilte die Stadt Bielefeld am Montag mit. Jenseits der Schulen gebe es zudem aktuell mehr als 560 Menschen, die in Quarantäne seien - ein Großteil davon sei aber ohne Bezug zu der Familienfeier.
Der Anstieg der Fallzahlen sorgte am Montag für großen Andrang an einer städtischen Drive-In-Teststation. Die Stadt bat die Bürger am Mittag darum, die Station am Montag nicht mehr anzufahren. "Das Testzentrum ist überlaufen, und der Verkehr staut sich bereits zurück", hieß es in einer Mitteilung.
In der 334.000-Einwohner-Stadt gab es am Montag nach Schätzung des Landeszentrums Gesundheit NRW 130 infizierte Personen. Laut RKI haben sich in den vergangenen sieben Tagen 16,8 Menschen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus infiziert. Ab einem Wert von 35 müssen die Behörden in NRW besondere Gegenmaßnahmen zur Eindämmung einleiten.

Update, 28. September, 15.30 Uhr: Norwegen kündigt nach Datenschutzproblemen neue Corona-App an
Als eines der ersten Länder Europas hatte Norwegen im Frühjahr eine Corona-Warn-App eingeführt - jetzt will die Regierung in Oslo einen erfolgreicheren Nachfolger auf den Weg bringen. Die neue App solle ihren wegen Datenschutzbedenken auf Eis gelegten Vorgänger "Smittestopp" ersetzen, und Ziel sei, sie bis Ende des Jahres startklar zu machen, kündigte Gesundheitsminister Bent Høie am Montag an.
Diesmal solle sie nur der digitalen Infektionsverfolgung dienen, Daten dabei aber nicht zentral speichern. Basieren soll das Ganze auf internationalen Lösungen von Google und Apple, auf denen nach norwegischen Angaben unter anderem auch die deutsche Warn-App beruht.
Bereits Mitte April konnten sich die Norweger "Smittestopp" auf ihre Smartphones herunterladen. Damit sollten mögliche Infektionen aufgespürt werden, während erste in der Corona-Krise erlassenen Maßnahmen in Norwegen gelockert worden waren. Erfolge blieben aber aus.
Nur zwei Monate später wurde die App dann gestoppt, nachdem die Datenschutzbehörde des Landes angekündigt hatte, die Verarbeitung der erhobenen persönlichen Daten vorübergehend verbieten zu wollen. Daten sammelte die App seitdem nicht mehr ein, das nationale Gesundheitsinstitut FHI löschte zugleich alle gespeicherten persönlichen Informationen. Mehr als 1,5 Millionen Norweger hatten sich die App bis dahin herunterladen.
Norwegen habe versucht, besonders frühzeitig eine Corona-App zu etablieren, sagte Høie dazu nun auf einer Pressekonferenz in Oslo. "Leider ist das nicht gelungen. Daraus haben wir gelernt, und jetzt gehen wir weiter."

Update, 28. September, 15.25 Uhr: Kunden holen Einkäufe nach - Umsätze im Sommer über Vorjahresniveau
Bei Mecklenburg-Vorpommerns Einzelhändlern laufen die Geschäfte wieder deutlich besser. Im Juni verkauften sie real 4,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat und im Juli 4,6 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahrs, wie aus einem Bericht des Statistischen Landesamtes vom Montag hervorgeht.
Vor allem der Einzelhandel mit allem, was keine Lebensmittel sind, profitierte von der Nach-Corona-Kauflaune der Verbraucher: Dort betrug das Plus im Juni 5,9 Prozent und im Juli 5,0 Prozent. Im Lockdown-Monat April war der Umsatz in diesem Bereich wegen der Ladenschließungen um 25,1 Prozent abgestürzt. Im Mai betrug das Minus immer noch 1,6 Prozent, ehe sich das Blatt wendete und wieder deutlich mehr Verbraucher in die Geschäfte strömten und auch Geld ausgaben.
Im Lebensmittel-Einzelhandel lag das Umsatzplus im Juni bei 3,5 Prozent und im Juli bei 5,2 Prozent im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat. Um die Corona-Delle vom Frühjahr vollends ausgleichen zu können, müssten die Nachholkäufe noch eine Weile anhalten: Im gesamten zweiten Quartal (April bis Juni) lagen die Einzelhandelsumsätze 1,7 Prozent niedriger als im zweiten Quartal 2019. Der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln verzeichnete sogar ein Minus von 7,1 Prozent.

Update, 28. September, 15.20 Uhr: Dreyer für einheitlichen Katalog mit dezentralem Ansatz
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) spricht sich in der Debatte über die weitere Bekämpfung der Corona-Pandemie für einen bundeseinheitlichen Katalog von Schutzmaßnahmen mit dezentralem Ansatz aus. Mit Blick auf die Beratungen der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Dienstag sagte Dreyer am Montag: "Ich werde mich für ein Alarmsystem zur situationsgerechten Corona-Eindämmung einsetzen, das einen dezentralen Ansatz für Kreise und Städte verfolgt."
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sollten vom Bund gebündelt werden. "In der konkreten Anwendung brauchen wir in den Ländern dann die notwendige Flexibilität. Wenn in München die Infektionszahlen durch die Decke gehen, brauchen wir in Mainz, Koblenz oder Ludwigshafen keine Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen." Genauso könne es unterschiedliche Maßnahmen für städtische und ländliche Regionen geben.
"Das Virus macht zwar nicht halt an Landesgrenzen, aber es macht einen Unterschied, ob ich in einer Region mit hohen oder niedrigen Infektionszahlen lebe und ob tendenziell viele Menschen zusammenkommen oder nicht", betonte die Regierungschefin.

Update, 28. September, 15.15 Uhr: Wirtschaftsauskunfteien: Corona-Pleitewelle im kommenden Jahr
Die Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel erwartet wegen der Corona-Krise für das zweite Halbjahr in Hamburg rund 430 Firmenpleiten - gut ein Drittel mehr als im ersten Halbjahr. Im kommenden Jahr werde die Zahl auf etwa 1000 Fälle zulegen. "Die Insolvenzwelle wird noch weit ins Jahr 2021 hineinreichen", sagte Crifbürgel-Geschäftsführer Frank Schlein dem "Hamburger Abendblatt" (Montag-Ausgabe).
Derzeit hätten mehr als 300.000 Unternehmen in Deutschland Probleme. "Die Hilfszahlungen verschleiern aber die wahre finanzielle Struktur einiger Unternehmen." Die größten Risiken gebe es in der Gastronomie, im Tourismus, im Entertainmentbereich und bei den Messebauern.
"Eine Insolvenzwelle wird kommen, weil das wirtschaftliche Umfeld viel rauer geworden ist", sagte zudem Nikolaus von der Decken, Geschäftsführer der Wirtschaftsauskunftei Creditreform, dem Blatt. Allerdings rechne er mit einer "echten Welle" erst im nächsten Jahr. Im Vergleich zu 2019 werde es einen Anstieg "im unteren zweistelligen Prozentbereich" geben.
Ähnlich äußerte sich der Chef des Kreditversicherers Euler Hermes Deutschland mit Sitz in Hamburg, Ron van het Hof: "Im vierten Quartal schlägt für viele die Stunde der Wahrheit." Doch den größten Anstieg werde man in Deutschland "erst zeitversetzt von 2021 an sehen".

Update, 28. September, 15.10 Uhr: Bahn-Konkurrenten protestieren gegen Hilfe für Staatskonzern
Mit einer Zugfahrt durch Berlin haben private Konkurrenten der Deutschen Bahn gegen Staatshilfen für den Bundeskonzern demonstriert. Der 400-Meter-Zug aus Lokomotiven unterschiedlicher Güterverkehrsanbieter fuhr am Montag unter lautem Signalhorn-Tönen durch das Regierungsviertel und machte Halt im Hauptbahnhof.
"Wir fordern, dass die Bundesregierung der bundeseigenen DB Cargo keine Vorzugsbehandlung gewährt", sagte Ludolf Kerkeling, der Vorstandsvorsitzende des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen. Vor allem geplante Corona-Hilfen müssten auch an die Konkurrenten gehen, sonst könne der Staatsbetrieb die Wettbewerber aus dem Markt drängen.
Die Deutsche Bahn soll zusätzliche Milliarden erhalten, denn ihre Einnahmen sind infolge der Corona-Krise seit Mitte März eingebrochen. Fünf Milliarden Euro sollen als Corona-Hilfe ins Eigenkapital des Staatskonzerns fließen. Dagegen wollen die Cargo-Konkurrenten notfalls vor das Gericht der Europäischen Union ziehen.
Der FDP-Verkehrspolitiker Torsten Herbst verwies darauf, dass die Privaten die Hälfte des Güterverkehrs auf der Schiene abwickelten. Anstatt für eine Kapitalspritze für die DB solle der Bund das Geld nutzen, um für alle Anbieter die Gebühr für die Schienennutzung zu senken.

Update, 28. September, 13.35 Uhr: Corona in Ischgl: Kommission will Bericht am 12. Oktober vorlegen
Der folgenschwere Ausbruch des Coronavirus im österreichischen Skiort Ischgl und die Rolle der Tiroler Behörden sind von einer Kommission aufgearbeitet worden.
Am 12. Oktober wollen die unabhängigen Experten ihren Bericht über das Krisenmanagement der Tiroler Landesregierung vorlegen, wie sie am Montag mitteilten. Die Kommission war im Mai vom Landtag eingesetzt worden. Dem Land und seiner Tourismusbranche wird vorgeworfen, nicht schnell genug auf die Ausbreitung reagiert und den Betrieb zu spät gestoppt zu haben.
Die Kommission hat nach eigenen Angaben 53 Beteiligte befragt. Dazu zählten neben Politikern auch Corona-Patienten, Ärzte und Verantwortliche der Tourismusindustrie. Der Skibetrieb in Tirol wurde erst Tage nach dem ersten positiven Corona-Test bei einem Barkeeper in Ischgl sowie Warnungen über erkrankte Ischgl-Rückkehrer aus anderen Ländern beendet.
Trotz Quarantäne-Verordnungen durften Touristen und Saisonkräfte unter teils chaotischen Umständen ausreisen. Verbraucherschützer haben Musterklagen auf Schadenersatz eingereicht.
Update, 28. September, 13.10 Uhr: Söder dringt auf bundesweit einheitliches Anti-Corona-Regelwerk
Im Anti-Corona-Kampf dringt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf bundesweit einheitliche Regeln für regionale Gegenmaßnahmen.
Notwendig sei ein einheitliches, verbindliches, verhältnismäßiges und verlässliches Regelwerk, das dann in ganz Deutschland gelte, sagte Söder am Montag in München. Bund und Länder müssten den Kommunen Leitlinien an die Hand geben, wie sie beim Überschreiten bestimmter Corona-Zahlen reagieren sollen, forderte er vor einer für Dienstag geplanten Schalte der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Ob man so einen Regelungsmechanismus finde, bezeichnete Söder dabei als eine Frage der Glaubwürdigkeit.
Söder fordert konkrete Vorgaben, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, wenn die Ansteckungszahl bestimmte Grenzwerte überschreitet - also wenn es in einem Landkreis 35 oder mehr Infizierte auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen gibt - oder dann 50 oder mehr. Ab einem Wert von 50 brauche es eine Ausweitung der Maskenpflicht zum Beispiel an "öffentlichen Partyplätzen", eine Beschränkung der Zahl der Kontaktpersonen und eine Beschränkung der erlaubten Teilnehmerzahl etwa bei Hochzeiten, Beerdigungen und privaten Geburtstagsfeiern.
Ein solches Regelwerk sei für alle geeignet, betonte Söder, für Länder und Regionen mit niedrigen Zahlen ebenso wie für Länder mit höheren Zahlen. Er wolle von einem landesweiten Modell weg, hin zu einem Regelungsmechanismus, der aber für alle gelte. "Corona ist in Schleswig-Holstein genauso gefährlich wie in Bayern", betonte er.
"Die Kommunen bitten eindringlich darum, dass es ein einheitliches Regelwerk gibt", betonte der CSU-Vorsitzende und fügte hinzu, man könne Corona nicht einfach den Kommunen "vor die Tür legen".

Update, 28. September, 12.50 Uhr: Positive Corona-Tests auf der "Mein Schiff 6" in der Ägäis
Auf dem Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 6" der Reederei Tui Cruises sind zwölf Besatzungsmitglieder positiv auf das Coronavirus getestet worden.
"Am Montagfrüh haben wir von einem externen Labor positive Testergebnisse von zwölf Crew-Mitgliedern der 'Mein Schiff 6' erhalten", teilte TUI Cruises in Hamburg mit. Die gesamte Besatzung sei in den letzten 14 Tagen nicht auffällig geworden, keines der zwölf Crew-Mitglieder habe Symptome. Die Betroffenen seien an Bord isoliert worden und würden nun an Bord erneut getestet. Erste Befunde seien negativ.
Griechische Medien berichteten, das Schiff sei am Sonntagabend von der kretischen Hafenstadt Heraklion ausgelaufen. Nach Bekanntwerden der Testergebnisse habe der Kapitän die Reise unterbrochen und vor der kleinen griechischen Insel Milos auf weitere Instruktionen gewartet. Das Schiff soll nun in den Hafen von Piräus fahren.

Update, 28. September, 12.35 Uhr: Regierungssprecher: Corona-Zahlen dringend unter Kontrolle bringen
Die Bundesregierung hat zur Einhaltung der Hygieneregeln und zur Nutzung der Corona-Warnapp aufgerufen, um die Ansteckungszahlen nicht weiter ansteigen zu lassen.
"Die Entwicklung der Infektionszahlen macht uns große Sorgen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. In einigen Regionen gebe es sprunghafte Anstiege. "Die müssen dringend wieder unter Kontrolle gebracht werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass das Virus sich an einzelnen Orten wieder exponentiell ausbreitet."
Dort, wo es Hotspots gebe, müssten schnell Gegenmaßnahmen ergriffen werden, sagte Seibert. Es zähle jeder Tag. Die Gesundheitsämter seien "zum Teil am Anschlag". Der Regierungssprecher appellierte an die Bevölkerung: "Wenn wir alle zusammen diese Vernunft und diese Vorsicht aufbringen, wenn wir notwendige Einschränkungen zeitweise akzeptieren, dann können wir uns allen zusammen und unserem Land in diesem Herbst und Winter einiges ersparen."
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuvor vor einem deutlichen Anstieg der Infektionszahlen gewarnt. Wenn sich die Zahlen wöchentlich so weiterentwickelten, werde es zu Weihnachten 19 200 Neuinfektionen am Tag geben, sagte sie nach Angaben aus Teilnehmerkreisen in einer Videokonferenz des CDU-Präsidiums. Auf Nachfrage, wie die Kanzlerin auf diese Zahl komme, sagte Seibert, er könne zu der "Äußerung, die angeblich in interner Runde gemacht wurde," nichts sagen.

Update, 28. September, 12.15 Uhr: Sizilien plant Schnelltests bei Einreisen und Maskenpflicht im Freien
Immer mehr Regionen in Italien verschärfen ihre Vorsichtsmaßnahmen gegen Corona-Ansteckungen. So kündigte Sizilien den Start von Schnelltests für alle aus dem Ausland einreisenden Menschen an.
Außerdem soll ab Mittwoch (30. September) auf der Mittelmeerinsel im Freien eine Maskenpflicht für alle Personen über sechs Jahre gelten, sobald ein fremder Mensch in der Nähe ist. Diese Maßnahmen kündigte Regionalpräsident Nello Musumeci am Sonntag an. "Wir kommen mit dem Beginn der Grippesaison in eine heikle Phase der Epidemie", erläuterte er am Abend auf Facebook.
Die Maßnahmen gelten zunächst bis 30. Oktober. Außerdem müssen Einreisende aus dem Ausland sich auf einer Internetseite der Region anmelden - oder beim Arzt. Bei der Ankunft soll man etwa an Flughäfen und in Häfen Corona-Schnelltests machen.
Die süditalienische Region Kampanien hatte vergangene Woche die Pflicht zum Tragen des Mund-Nasen-Schutzes im Freien erlassen. Diese gilt rund um Neapel zunächst bis zum 4. Oktober. Auch in Teilen der ligurischen Hafenstadt Genua muss die Schutzmaske inzwischen im Freien getragen werden. In ganz Italien gilt die Maskenpflicht in Geschäften, Zügen und anderen geschlossenen Räumen. Auf öffentlichen Plätzen mit Gedränge soll zwischen 18.00 und 6.00 Uhr ein solcher Schutz getragen werden.
Die Ferieninsel Sardinien war dagegen Mitte September vorerst mit dem Versuch gescheitert, bei der Einreise einen negativen Corona-Test zu fordern. Ein Verwaltungsgericht hatte dem Einspruch der Regierung Italiens stattgegeben. Rom sah die Reisefreiheit eingeschränkt.
Insgesamt waren am Sonntag in 24 Stunden in Italien 1766 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Damit stieg die Zahl der insgesamt registrierten Fälle auf rund 310 000. Die Behörden zählten seit Februar mehr als 35 800 Covid-19-Tote.
Update, 28. September, 12.05 Uhr: Höchster Sieben-Tage-Wert von Corona-Infektionen weiterhin in Hamm
In Hamm in Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Corona-Neuinfizierten in den vergangenen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner auf einen Wert von 112,2 gestiegen.
Dies geht aus den am Montag veröffentlichten aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor (Stand: 0.00 Uhr). Hamm wies damit weiterhin den bundesweit höchsten Wert auf.
Von Samstag auf Sonntag hatte die Stadt 15 Neuinfektionen registriert. Zum Vergleich: Am 21. September waren es allein 46 neue Fälle. Diese fallen bei der nächsten Zählung allerdings aus der Berechnung des Sieben-Tage-Werts heraus. Der Wert der sogenannten Wocheninzidenz könnte daher am Dienstag zurückgehen. Das Landeszentrum Gesundheit NRW schätzte die Zahl der akut Infizierten in Hamm am Montag auf 230.
Als Ursache für die Corona-Welle in Hamm gelten eine Großhochzeit und damit verbundene weitere Feste. Um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, gilt in der Stadt unter anderem eine Genehmigungspflicht für private Feiern mit mehr als 50 Gästen.
Update, 28. September, 11.45 Uhr: Corona-Umfrage: Angst vor Ansteckung - zugleich mehr Sorglosigkeit
Obwohl immer mehr Menschen sich angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen um die eigene Gesundheit sorgen, nimmt auch der sorglose Umgang mit Präventionsmaßnahmen zu.
So sagen laut einer Befragung des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg nur noch 45 Prozent der Menschen in Deutschland, dass sie Abstandsregeln beachten. Noch weniger, nämlich nur 39 Prozent, halten sich demnach an die empfohlene Handhygiene. Auch Umarmungen, Küsse und Händeschütteln zur Begrüßung seien wieder auf dem Vormarsch, teilte die Uni Hamburg am Montag mit. Nur noch 58 Prozent hätten angegeben, dies zu vermeiden. Im April seien es noch 77 Prozent gewesen.
Seit April untersucht das HCHE die Einstellungen, Sorgen und das Vertrauen der Menschen in Bezug auf die Corona-Pandemie. In der aktuell dritten Welle wurden zwischen dem 8. und dem 19. September mehr als 7000 Menschen in Deutschland, Dänemark, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Portugal und Großbritannien online befragt.
"Wir stellen fest, dass die steigenden Infektionszahlen die Bevölkerung zwar ängstigen, aber gleichzeitig auch, dass eine gewisse Müdigkeit bei der Einhaltung der Regeln zu erkennen ist", erklärte Professor Jonas Schreyögg, wissenschaftlicher Direktor des HCHE. Fast jeder Vierte in Deutschland glaube, ein hohes Ansteckungsrisiko zu haben. Dies sei ein Anstieg um drei Prozentpunkte zum Juni.
Auch die Zahl der Impfgegner steigt: Seien im April noch 70 Prozent der Befragten in Deutschland bereit gewesen, sich gegen Sars-CoV-2 impfen zu lassen, seien es aktuell nur noch etwas mehr als die Hälfte. Insbesondere würden diejenigen, die explizit gegen eine Impfung seien, mehr, während die Zahl Unschlüssiger unverändert bleibe. "Wir konnten feststellen, dass zu den Impfgegnern vor allem Personen gehören, die für sich kein gesundheitliches Risiko durch Corona sehen oder die kein Vertrauen in die Informationspolitik ihrer Regierung oder Organisationen wie der WHO haben", so Schreyögg.
Update, 28. September, 11.35 Uhr: EU-Kommissionsvize Timmermans wegen Corona-Fall in Quarantäne
EU-Kommissionsvize Frans Timmermans hat sich wegen einer Covid-19-Infektion in seinem Umfeld in häusliche Quarantäne begeben.
Er habe engen Kontakt zu einer Person gehabt, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde, teilte der für Klimaschutz zuständige Vizepräsident der Behörde am Montag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Er befinde sich nun in Quarantäne und arbeite von zuhause. "Ich werde dort bleiben, auf die notwendigen Tests warten und die erforderliche Quarantänezeit einhalten", schrieb der EU-Spitzenpolitiker.
Bereits am Sonntagabend hatte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides bekannt gegeben, sich in Quarantäne zu befinden, nachdem eine ihrer Kontaktpersonen positiv getestet worden sei. "Ich habe keine Symptome und fühle mich gut", schrieb Kyriakides auf Twitter. Sie arbeite nun von zuhause, ein Testergebnis stehe noch aus.
In der vergangenen Woche waren bereits mehrere Politiker indirekt von Corona-Fällen betroffen gewesen. Am Mittwoch hatte der für Handel zuständige Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, gemeldet, sich wegen einer Covid-19-Infektion in seinem Umfeld vorsorglich in Quarantäne zu begeben. Zuvor ging auch EU-Ratschef Charles Michel wegen der Covid-19-Infektion eines Sicherheitsbeamten in Quarantäne. Der eigentlich für vergangene Woche geplante EU-Sondergipfel wurde daraufhin um eine Woche verschoben. Michel hat seine Quarantäne mittlerweile aber nach einem negativen Test wieder verlassen.
Auch das Auswärtige Amt in Berlin hatte zuletzt mitgeteilt, dass sich Bundesaußenminister Heiko Maas ebenfalls wegen der Corona-Infektion einer seiner Personenschützer in Quarantäne begeben habe. Die Vorsichtsmaßnahme soll für Maas noch bis zum 4. Oktober gelten.

Update, 28. September, 11.20 Uhr: Merkel alarmiert angesichts steigender Corona-Zahlen in Deutschland
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich alarmiert angesichts der steigenden Zahlen von Corona-Infektionen in Deutschland geäußert.
Wenn sich die Zahlen wöchentlich so weiterentwickeln würden wie bisher, werde es zu Weihnachten 19 200 Neuinfektionen am Tag geben, sagte Merkel am Montag nach Angaben aus Teilnehmerkreisen in einer Videokonferenz des CDU-Präsidiums. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung über diese Äußerung Merkels berichtet. Die Kanzlerin forderte, man müsse in Deutschland alles tun, damit die Zahlen nicht weiter exponentiell stiegen.
An diesem Dienstag (14.00 Uhr) will die Kanzlerin in einer Videoschaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten über geeignete Maßnahmen gegen die steigenden Infektionszahlen in der Pandemie beraten. Priorität hätten dabei Schulen, die Kindertagesstätten und die Wirtschaft, sagte die Kanzlerin. Demnach soll in der Runde mit den Ministerpräsidenten über Maßnahmen etwa bei großen Familienfeiern debattiert werden. So sollten vorher die Gäste erfasst werden, um über diese Anmeldungen die Infektionsketten nachvollziehen zu können.
Lokale Infektionsherde müssten sehr deutlich angegangen werden, sonst habe man an Weihnachten Zahlen wie in Frankreich, betonte Merkel nach diesen Informationen weiter. Die Infektionszahlen in Europa seien besorgniserregend, sagte die Kanzlerin besonders mit Blick auf die Lage der Wirtschaft. In Europa gebe es nicht die Kraft, ein zweites großes Rettungspaket gegen die Corona-Folgen zu finanzieren. Die Pandemie bewirke weltweit einen Einbruch der Kaufkraft.

Merkel äußerte zugleich Zweifel, dass die Berliner Landesregierung angesichts stark steigender Zahlen in der Hauptstadt ernsthaft versuche, Maßnahmen gegen die Ausbrüche einzuleiten. "Es muss in Berlin was passieren", wurde die Kanzlerin zitiert.
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sagte nach den Teilnehmerangaben, die Runde mit den Ministerpräsidenten sei sehr wichtig für die Entwicklung der Zahl der Corona-Infektionen. Sie forderte "ein geeintes Signal" aus der Runde. "Die Menschen wünschen sich von der Politik eine gemeinsame Linie."
Dabei müsse man immer auch die regionalen Entwicklungen beachten. Ein flexibles System je nach lokaler Lage sei sinnvoll, sagte sie demnach.
Update, 28. September, 11.15 Uhr: Kinobranche appelliert an Merkel: Abstandsregeln lockern
Die von der Corona-Pandemie gebeutelte Kinobranche hat in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Lockerung der Abstandsregelungen in den Kinosälen gefordert.
In dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag, plädieren sie für eine bundesweit einheitliche Regel, die lauten sollte: "Ein Sitz frei zwischen Besuchergruppen, ohne Maske am Platz".
Wie die Zuschauer im Kino sitzen dürfen, ist demnach von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. "Die gegenwärtige Regelung führt dazu, dass der Mindestabstand am Sitzplatz in der Realität deutlich über 2 Meter liegt - ohne dass sich die Menschen auch nur von Angesicht zu Angesicht gegenübersäßen". Für die Betreiber bedeute dies eine maximale Auslastung von lediglich 20 Prozent, heißt es im Brief der AG Kino - Gilde Deutscher Filmkunsttheater vom Montag. Der Verband hatte dazu bereits kürzlich zur Filmkunstmesse in Leipzig einen Appell veröffentlicht.
Der Regisseur Tom Tykwer sieht in der Corona-Pandemie für die Kinos eine wirklich "harte Zeit" und plädiert ebenfalls für eine Lockerung bei den Abständen. Er gehe seit der Wiederöffnung ab und zu ins Kino, sagte Tykwer ("Babylon Berlin") der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist wie ein Patient, der am Tropf hängt. Der Tropf muss mal weg."

Update, 28. September, 11.10 Uhr: AfD-Fraktion will Corona-Untersuchungsausschuss: "Warnschuss"
Die AfD im Bundestag fordert die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zu den staatlichen Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie.
Dafür müsste allerdings eine zweite Fraktion ihren Antrag unterstützen. Damit rechne die Fraktion selbst nicht, hieß es. Der Antrag sei als "Warnschuss an die Regierung" trotzdem wichtig, erklärte der Abgeordnete Thomas Seitz am Montag in Berlin. Fraktions-Vize Sebastian Münzenmaier sagte, er habe die Hoffnung, dass sich eine andere Oppositionsfraktion dadurch vielleicht motiviert sehe, einen eigenen ähnlichen Antrag einzubringen, dem die AfD dann zustimmen könne.
Aus Sicht der AfD hat die Bundesregierung in der Corona-Krise zu spät auf die Pandemie-Entwicklung in China reagiert und dann "panisch" und ohne eine adäquate Abschätzung der Folgen massiv in Grundrechte eingegriffen.
Der Untersuchungsausschuss soll nach Ansicht der Fraktion klären, ob die Verantwortlichen die "negativen sozialen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgewirkungen des Lockdowns" überhaupt systematisch untersucht haben. Im Frühjahr habe es absurde Situationen gegeben, als Flugzeuge aus dem Iran und China in Deutschland hätten landen können, während gleichzeitig Reisen von Hamburg in Gebiete von Schleswig-Holstein untersagt worden seien.
In Brandenburg, wo die AfD über genügend Stimmen verfügt, um ein solches Gremium alleine durchzusetzen, war in der vergangenen Woche die Einsetzung eines Corona-Untersuchungsausschusses beschlossen worden. Der Brandenburger Landtagsabgeordnete Dennis Hohloch sagte, Alltagsmasken "bieten keinen Schutz". Das Tragen von Mund-Nase-Schutz durch Kinder sorge etwa in den Schulen eher sogar noch für eine Verbreitung von Krankheiten.
Update, 28. September, 10.50 Uhr: Tschechiens Präsident ruft trotz Corona-Pandemie zum Wählen auf
Der tschechische Präsident Milos Zeman hat die Bürger seines Landes aufgefordert, trotz der Corona-Pandemie wählen zu gehen.
"Hebt verdammt nochmal Euren Hintern", sagte der 76-Jährige in einem Interview des Senders Frekvence 1. Andernfalls könnten Politiker gewinnen, die man "im Leben nicht" haben wolle, warnte Zeman. In Tschechien finden am Freitag und Samstag Regionalwahlen sowie Ergänzungswahlen in einem Drittel der Wahlkreise zum Senat, dem Oberhaus des Parlaments, statt.
Die Corona-Zahlen in Tschechien waren zuletzt stark angestiegen. Am Sonntag kamen 1305 Fälle hinzu, wie am Montag aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervorging. Das war der höchste Zuwachs an einem Sonntag seit Beginn der Pandemie. An Wochenenden wird in der Regel weniger getestet. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung überstieg die Schwelle von 600. Deutschland hat eine Reisewarnung für ganz Tschechien ausgesprochen.
Derweil räumte der Vorsitzende der Bürgerinitiative Eine Million Augenblicke für Demokratie, Mikulas Minar, seinen Posten. Der 27-Jährige erwägt, bei der Parlamentswahl in einem Jahr aktiv in die Politik zu gehen. Die Gruppierung hatte vor den Einschränkungen der Corona-Krise eine Viertelmillion Menschen zu Demonstrationen mobilisiert. Sie wirft dem Regierungschef und Multimilliardär Andrej Babis vor, als Unternehmer und Politiker in einem unüberbrückbaren Interessenkonflikt zu stehen.

Update, 28. September, 10.25 Uhr: 1192 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert
Das Robert Koch-Institut hat am Montag erwartungsgemäß eine vergleichsweise niedrige Zahl an neuen Corona-Infektionen gemeldet.
Die Gesundheitsämter hatten binnen eines Tages 1192 Fälle übermittelt, wie das RKI am Montag bekannt gab. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden. Am Samstag war mit 2507 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden.
Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Im August wurde die Schwelle von 2000 neu registrierten Fällen knapp überschritten. Die Zahl der erkannten Neuinfektionen ist auch davon abhängig, wie viele Menschen getestet werden.
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach den Zahlen des RKI mindestens 285 332 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 28.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9460 - das sind drei Todesfälle mehr als am Vortag. Bis Montagmorgen hatten rund 252 500 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Sonntag bei 1,17 (Vortag: 1,08). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Sonntag bei 1,02 (Vortag: 1,17). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.
Update, 28. September, 9.15 Uhr: Indien hat 6 Millionen Corona-Fälle - noch 1 Million hinter USA
Indien hat jetzt mehr als sechs Millionen Corona-Infektionen erfasst - noch rund eine Million weniger als in den USA, wo es die meisten bekannten Fälle gibt.
In absoluten Zahlen gerechnet steigen die bekannten Neuinfektionen in der südasiatischen Nation seit Wochen schneller als in jedem anderen Land. In den vergangenen 24 Stunden kamen nach offiziellen Angaben vom Montag mehr als 82 000 neue Fälle dazu.
Indiens Gesundheitsminister Harsh Vardhan warnte die Bürger seines Landes vor Nachlässigkeit. Ärzte warnen davor, dass sich das Virus in den kommenden Wochen stark verbreiten könnte: Zum einen stehen Wahlen im Bundesstaat Bihar mit 72 Millionen Wählern an und zum anderen mehrere wichtige hinduistische Feste, bei denen sich oft größere Menschenansammlungen bilden.
Indien verzeichnete bisher die drittgrößte Zahl von Menschen, die im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben sind - mehr als 95 000. Auf die Bevölkerung gerechnet sind dies zwar weniger als in anderen Ländern. Die geringe Todesrate könnte an der besonders jungen Bevölkerung Indiens liegen. Viele Experten gehen aber davon aus, dass viele Tote nicht in der offiziellen Statistik auftauchen. Die Testrate pro Kopf ist in dem 1,3 Milliarden-Einwohner-Land noch deutlich niedriger als in vielen anderen Ländern.
Trotz der schnellen Pandemie-Verbreitung lockert die Regierung seine Corona-Maßnahmen und versucht damit die Wirtschaft wieder etwas in Schwung zu bringen. Wegen eines früheren strikten Lockdowns ist die Wirtschaftsleistung des Landes stark eingebrochen, Millionen menschen verloren ihre Jobs, viele hatten Angst zu verhungern.

Update, 28. September, 8.40 Uhr: Steigende Corona-Zahlen: Lauterbach ebenfalls für Party-Obergrenze
Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach spricht sich angesichts steigender Corona-Zahlen für eine Teilnehmer-Obergrenze bei privaten Feiern aus.
"Natürlich wäre es richtig, bei den privaten Feiern eine Obergrenze zu setzen. Ich persönlich würde so weit gehen: 25 Leute maximal", sagte der Mediziner am Sonntagabend bei "Bild live".
Lauterbach ist nicht der Erste, der vor dem Treffen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Dienstag eine Party-Obergrenze befürwortet. Auch der Landkreistag sprach sich am Wochenende dafür aus. "Ab 50 Teilnehmern wird es logistisch extrem schwierig, die Kontakte nachzuverfolgen, wenn ein Covid-Positiver unter der Gesellschaft war", hatte Landkreistagspräsident Reinhard Sager der "Neuen Osnabrücker Zeitung" gesagt. Bislang gibt es keine einheitliche Begrenzung.
Am Dienstag will Merkel mit den Regierungschefs der Länder über Folgerungen aus den wieder steigenden Zahlen beraten. Zuletzt gab es in Deutschland immer wieder Tage mit mehr als 2000 bestätigten Corona-Neuinfektionen.
Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar für "Bild am Sonntag" zufolge sprechen sich die Menschen in Deutschland mehrheitlich gegen eine Verschärfung der Corona-Regeln aus. Demnach wollen 57 Prozent die Maßnahmen in ihrer aktuellen Form beibehalten. 8 Prozent befürworten eine Lockerung, 33 Prozent eine Verschärfung.

Update, 28. September, 6.20 Uhr: Corona-Krise sorgt für Preisanstieg bei Einmalhandschuhen
Einmalhandschuhe für Pflege- und Rettungskräfte haben sich in der Corona-Krise massiv verteuert und sind mitunter nur noch schwer zu beschaffen.
"Einzelne Händler haben uns mitgeteilt, dass die Versorgungslage und Preisentwicklung bei Einmalhandschuhen dramatisch sei", sagte der Sprecher des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMed), Manfred Beeres, der Deutschen Presse-Agentur. Die Bezugskosten stiegen zurzeit "sehr stark an". Der Verband rechnet demnach mit Preisen, die teilweise 500 Prozent höher liegen - je nach Handschuhtyp - im Vergleich zu Normalpreisen.
Während der ersten Infektionswelle sei die Nachfrage noch gering gewesen, fast flächendeckend habe sie befriedigt werden können. "Dies hat sich durch die enorme Nachfrage des Weltmarktes nun radikal geändert", teilte der Verband mit. Vor der Krise habe eine Packung Nitril-Handschuhe mit 100 Stück zwischen 6 und 8 Euro gekostet. Mittlerweile seien die Preise 3 bis 4 Euro höher als noch vor vier Wochen, mitunter seien auch Pakete für 18 Euro zu bekommen. Einen Mangel sieht der Verband aktuell aber nicht. "Wenn alle vernünftig bestellen, wird es funktionieren", sagte Beeres. Spekulationen, die die Preise zusätzlich in die Höhe trieben, müssten gestoppt werden.
"Vor allem China und die USA bestellen derzeit massenhaft Handschuhe in den Ursprungsländern", sagt der Geschäftsführer der Zentralvereinigung medizin-technischer Fachhändler, Hersteller, Dienstleister und Berater (ZMT), Uwe Behrens. Die Nachfrage liege deutlich höher als die Produktionskapazitäten. Zudem hätten Ausfälle zu einer weiteren Verknappung geführt. Auch der Rohstoff für die Artikel, wie etwa Latex aus Rohkautschuk, sei natürlich begrenzt.
Einmalhandschuhe werden ausschließlich in Asien produziert. Rund 90 Prozent der Produktion stammen aus Malaysia, China und Thailand, der Rest kommt nach ZMT-Angaben aus Vietnam und Indonesien. Laut BVMed hätten die meisten Fabriken ihre Kapazitäten auch für das erste Halbjahr 2021 bereits verkauft, sodass im zweiten Halbjahr 2020 Handschuhe nur mit hohen Kosten beschafft werden könnten. Während der Medizintechnologie-Verband für Anfang 2021 eine Beruhigung durch zusätzliche Fabriken erwartet, geht die ZMT frühestens von einer Normalisierung 2022 aus.

Wohlfahrtsverbände und Rettungsorganisationen meldeten, dass es zuletzt deutlich schwerer geworden sei, qualitativ hochwertiges Schutzmaterial zu passenden Preisen zu beschaffen. Das betreffe neben Handschuhen auch Kittel, Schutzanzüge und Brillen, wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mitteilte. "Unserer Erfahrung nach sind Handschuhe aktuell noch verfügbar - es ist jedoch mit deutlich längeren Lieferzeiten zu rechnen, als man es aus Nicht-Pandemie-Zeiten kennt", sagte DRK-Sprecher Dieter Schütz.
Auch die Hilfsorganisation stellte zuletzt Preissteigerungen von bis zu 20 Euro pro Packung fest. Der DRK-Landesverband in Baden-Württemberg rief seine Kreisverbände kürzlich auf, Bestände zu prüfen, wie zunächst der "Spiegel" berichtete. Grund war, dass ein Händler dem DRK von einem sich abzeichnenden Lieferengpass berichtete, wie ein DRK-Sprecher in Stuttgart sagte.
Der Paritätische Gesamtverband meldete, dass zwar das anfängliche Problem fehlender Mund-Nasen-Masken weitgehend in den Griff bekommen sei, aber: "Nun erhalten wir Problemanzeigen aus der Praxis, dass andere Hygieneausstattung - wie beispielsweise Einweghandschuhe - knapp wird oder doch zumindest zunehmend schwieriger zu bekommen ist", sagte die Abteilungsleiterin für Pflege, Teilhabe, Gesundheit, Lisa Marcella Schmidt. Gerade in der Pflege sei diese Ausstattung für den Infektionsschutz von Pflegebedürftigen und Personal aber zentral.
Das Bundesministerium für Gesundheit teilte mit, dass keine "belastbaren Erkenntnisse" über die Versorgung mit Einmalhandschuhen vorlägen. Aus den Ländern kämen "sehr heterogene Rückmeldungen". Seit Beginn der Pandemie gebe es immer wieder Meldungen über knappe Vorräte an Einmalhandschuhen. Gleichzeitig werde den Ländern von Händlern nach wie vor Einmalhandschuhe zum Kauf angeboten.
Noch könnten die Länder auf die zu Pandemie-Beginn beschafften Handschuhe zurückgreifen. "Sollte sich tatsächlich ein Versorgungsengpass abzeichnen, ist zu entscheiden, ob Einmalhandschuhe im Rahmen einer Ausschreibung oder Notfallbeschaffung von Seiten der Länder gekauft werden", heißt es vom Gesundheitsministerium. Noch gebe es dazu aber kein Ersuchen.
Update, 28. September, 6.15 Uhr: Grüne: Läden sollen wegen Corona Mieten neu aushandeln dürfen
Kleine Geschäfte und Selbstständige sollen bei schweren Einschränkungen in der Corona-Krise nach Ansicht der Grünen ihre Mieten neu aushandeln dürfen.
"Viele kleine Läden oder Cafés stehen durch die heftigen Einbrüche, die ihnen die erste Corona-Welle beschert hat, immer noch am Rande ihrer wirtschaftlichen Existenz", sagte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt der Deutschen Presse-Agentur. Wenn in den Innenstädten nicht nur die Großen und Starken überleben sollten, müsse jetzt gehandelt werden.
In einem Antrag, den die Grünen-Fraktion am Montagabend beschließen will, heißt es, bei behördlichen Beschränkungen sollten Gewerbemieter ihre Verträge anpassen können - von einer Minderung der Pacht für diesen Zeitraum bis hin zu Sonderkündigungen. Die Mittelstandsbeauftragte der Fraktion, Claudia Müller, betonte, es gehe um eine faire Risikoverteilung. "Um wirtschaftlich überleben zu können, brauchen Gewerbetreibende und Einzelhandel schneller Klarheit bei Verhandlungen über die Miethöhe."
Auch der Handelsverband HDE hatte gewarnt, viele Händler könnte ihre Mieten angesichts von Umsatzrückgängen nicht voll bezahlen. Zu Beginn der Corona-Krise hatte die Bundesregierung geregelt, dass Mietern und Pächtern nicht gekündigt werden durfte, wenn sie ihre Miete wegen der Pandemie nicht begleichen können. Die Zahlungen mussten allerdings nachgeholt werden. Die Regelung lief Ende Juni aus.

Update, 28. September, 2.15 Uhr: Landkreistag rügt Verdi: Warnstreiks passen nicht in Corona-Zeit
Vor den angekündigten neuen Warnstreiks im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes kritisiert Landkreistags-Präsident Reinhard Sager die Strategie der Gewerkschaft Verdi.
"Für die Warnstreiks noch vor der entscheidenden Verhandlungsrunde im Oktober fehlt mir jedes Verständnis. Sie passen nicht in die Corona-Zeit mit steigender Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und drohenden Pleiten", sagte Sager der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Die Verdi-Forderung von 4,8 Prozent für alle Mitarbeiter nannte Sager völlig überzogen. "Das ist nicht drin."
Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen 4,8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Am vergangenen Wochenende war die zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis geblieben. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Oktober angesetzt.
Der Landkreistag-Präsident erklärte, die Gehälter für Erzieher und Pflegekräfte seien in den zurückliegenden Jahren erheblich gestiegen, und zwar deutlich oberhalb der Inflationsrate. Insbesondere die Gehälter von Erzieherinnen seien von 2009 bis jetzt um 40 bis 50 Prozent gestiegen. "Wir haben diese Berufsgruppen im öffentlichen Dienst nicht aus dem Blick verloren, im Gegenteil. Eine Erzieherin verdient mehr als ein Brandmeister der Berufsfeuerwehr."
Update, 28. September, 1 Uhr: Krankenkasse: Wegen Corona 100 Mal mehr Anträge auf Ratenzahlung
Wegen der Wirtschaftskrise in der Corona-Pandemie haben viele Unternehmen offenbar Probleme, für ihre Beschäftigten die fälligen Beiträge an die Krankenkassen abzuführen.
Allein bei der Techniker Krankenkasse (TK) hat sich die Zahl der Stundungsanträge um das 60-fache erhöht, wie Vorstandschef Jens Baas den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) sagte. "Auch die Zahl der Anträge auf Ratenzahlung ist 100 Mal so hoch wie vorher", sagte er. Das sei ein dramatischer Anstieg im Vergleich zum Schnitt der Vorjahre.
Die Anträge kämen etwa von wirtschaftlich angeschlagenen Arbeitgebern, sagte der Chef von Deutschlands größter Krankenkasse. Die TK zählt rund 10 Millionen Versicherte bundesweit.
Auch erwartet Baas wegen der Pandemie eine deutliche Erhöhung der Beitragssätze. "Die Beiträge werden in den kommenden Jahren erheblich steigen", sagte Baas. Die aktuell geplante Erhöhung um durchschnittlich 0,2 Prozent werde das aktuelle Finanzproblem der Kassen "vielleicht aufschieben, aber nicht lösen". Auch könnten die gesetzlichen Krankenversicherungen ihre Rücklagen nur einmal abbauen, "dann sind sie weg".
Laut Baas entstehen den Kassen in der derzeitigen Pandemie hohen Ausgaben "durch die Schutzmaßnahmen, die die gesetzliche Krankenversicherung finanziert, wie den Aufbau von Intensivbetten oder den Kauf von Schutzausrüstung". Die Behandlung von Corona-Patienten falle hingegen finanziell "kaum ins Gewicht".
Update, 27. September, 22.30 Uhr: "Walküre" in Berlin - Sänger und Orchester ohne Einschränkungen
Mit Richard Wagners "Die Walküre" hat die Deutsche Oper Berlin am Sonntag ihre erste große Premiere in Corona-Zeiten gefeiert.
In dem angesichts der Abstandsregeln nur zum Teil besetzen Haus startete damit an der Deutschen Oper "Der Ring des Nibelungen" in der Regie des Norwegers Stefan Herheim. Den eigentlichen Auftakt zum Zyklus der vier Opern, "Das Rheingold", hat das Opernhaus auf Juni 2021 verschoben.
Herheim lässt den Kampf der Nibelungen vor einer Landschaft hunderter Koffer spielen, die die Bühnenbildnerin Uta Heiseke immer wieder zu neuen Formen verändern lässt.
Zentrales Motiv der Inszenierung sei die Flucht, auch als Anspielung auf Richard Wagners Flucht aus Dresden bei der Revolution von 1848, hatte Herheim gesagt. "Die Walküre" sei auch eine Erzählung über eine Flucht von Menschen, die ihre metaphysische Heimat verloren hätten.

Für die Neuproduktion unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Donald Runnicles standen bekannte Wagner-Interpreten auf der Bühne, allen voran die Schwedin Nina Stemme als Brünnhilde und die Norwegerin Lise Davidsen als Sieglinde. Wie die beiden Frauen bekamen auch John Lundgren als Wotan und Brandon Jovanovich als Siegmund großen Beifall.
Die Deutsche Oper hatte rund 770 der 1860 Plätze im Saal besetzt. Dank täglicher Corona-Tests während der Probenphase und auch vor den Aufführungen konnten Orchester und Sängerensemble ohne Einschränkungen spielen.
Update, 27. September, 22.12 Uhr: Söder will bundesweite "Corona-Warnampel"
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (53, CSU) hat sich für eine bundesweite "Corona-Ampel" ausgesprochen. "Wir brauchen jetzt ein verbindliches, verhältnismäßiges und verlässliches Regelwerk für den Winter", so der 53-Jährige im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung (Montagsausgabe).
Es müsse klar sein, welche Maßnahmen ergriffen werden müssten, wenn bestimmte Grenzwerte überschritten würden - und das bundesweit. Auch der Virologe Hendrik Streeck (43) fordert bereits seit Längerem eine "Ampel-Regelung".

Update, 27. September, 21.54 Uhr: Erster Corona-Toter in griechischem Flüchtlingslager
Nach Angaben der griechischen Regierung ist im Lager Malakassa nahe Athen der Bewohner eines Flüchtlingslagers an einer Coronavirus-Infektion gestorben. Der 61-jährige Afghane sei in einer Klinik in der griechischen Hauptstadt gestorben, teilte das Migrationsministerium am Sonntag mit.

Update, 27. September, 21.47 Uhr: Nach privater Feier in Bielefeld fast 900 Menschen in Quarantäne
Nach Corona-Infektionen infolge einer Familienfeier in Bielefeld ist die Zahl der betroffenen Schulen auf zehn gestiegen. Die Gesamtzahl der bekannten Infektionen im Zusammenhang mit der privaten Feier gab die Stadt in einer Mitteilung am Sonntagabend wie am Vortag mit 36 an.
Betroffen von Quarantäne-Anordnungen waren an den Schulen jeweils einzelne oder mehrere Klassen und Jahrgangsstufen sowie Lehrer. Insgesamt seien knapp 900 Menschen - Schüler und Lehrer - im Zusammenhang mit diesem Fall in Quarantäne, hieß es in der Mitteilung.
Update, 27. September, 19.58 Uhr: Neue Proteste gegen "diskriminierende" Corona-Absperrungen in Madrid
Im spanischen und europäischen Corona-Hotspot Madrid haben am Sonntag erneut Tausende gegen die Absperrungen von vorwiegend einkommenschwachen Gebieten zur Eindämmung der Pandemie protestiert.
Die Demonstranten kritisierten die Maßnahmen der konservativen Regionalregierung als diskriminierend und ausgrenzend und forderten in erster Linie mehr Geld für den Gesundheitssektor sowie eine Verbesserung der Nachverfolgung von Infektionsketten.
Zu den Protesten in verschiedenen Stadtteilen und Kommunen im Großraum der spanischen Hauptstadt hatten linke Parteien, Gewerkschaften sowie Bürgerinitiativen und Studentenverbände aufgerufen.
Die Kundgebungsteilnehmer forderten auch den Rücktritt von Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso. "Mit solchen Maßnahmen erreicht man nur, dass die Arbeiterviertel im Süden bestraft und stigmatisiert werden", sagte die Abgeordnete der linken Partei Unidas Podemos im Madrider Regionalparlament, Carolina Alonso. Seit einer Woche gibt es immer wieder Proteste gegen die Sperrgebiete.
Am Freitag hatte Díaz Ayuso den Rat der linken Zentralregierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez missachtet, möglichst ganz Madrid abzuriegeln. Stattdessen ordnete sie nur die Ausweitung bestehender Beschränkungen der Bewegungsfreiheit von 37 auf 45 Gebiete ab Montag an.

Nach spanischen Medienberichten erwägt die Zentralregierung derweil, die Hauptstadt auch gegen den Willen der Regionalregierung weitgehend abzuriegeln. Eine amtliche Bestätigung dieser Pläne gab es vorerst zwar nicht.
Der Gesundheitsminister von Sánchez, Salvador Illa, schrieb am Sonntag aber auf Twitter, man habe Madrid zur "Überprüfung" der Maßnahmen und "zur Befolgung der Empfehlungen der Wissenschaftler und der Mediziner aufgerufen".
Inmitten der sozialen und politischen Unruhe gab es für die rund 6,6 Millionen Einwohner der Region Madrid einen kleinen Hoffnungsschimmer: Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz, die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen, die in der "Comunidad Autónoma", der Autonomen Gemeinschaft, tagelang bei deutlich über 300 lag, fiel zuletzt nach jüngsten amtlichen Angaben auf 267.
Für ganz Spanien lag diese Zahl bei 121.
Update, 27. September, 18.16 Uhr: Steht Frankreich kurz vor der zweiten Welle?
Medizinerinnen und Mediziner fordern angesichts der angespannten Corona-Lage in Frankreich "drastische Maßnahmen".
Ohne diese Maßnahmen würde es Frankreich mit einer zweiten Welle zu tun bekommen, die für Krankenhäuser und Intensivstationen viel schwieriger zu bewältigen sein werde als die erste, hieß es in einem offenen Brief von sieben Medizinern, der am Sonntag im "Journal du Dimanche" veröffentlicht wurde.
"Wir müssen jetzt schnell und entschlossen handeln."
Spanien, Israel, Großbritannien und Italien setzten bereits seit fast zwei Wochen Maßnahmen um - in einigen Ländern gebe es gar Ausgangsbeschränkungen. "Die Gesundheitssituation in Frankreich unterscheidet sich nicht von der in diesen Ländern." Die Experten fordern, dass Masken immer getragen werden - nur Menschen, die in einem gemeinsamen Haushalt leben, könnten darauf verzichten.
"Unternehmen und Bildungseinrichtungen sollten nicht geschlossen werden, aber Abstandsregeln sollten strikt durchgesetzt werden." Auch in Restaurants müsse Maske getragen werden - außer beim Essen.
"Wenn diese Maßnahmen ab diesem Wochenende angewandt und zwei bis drei Wochen lang aufrechterhalten werden, könnten sie das Niveau der Epidemie wieder auf das Niveau vom vergangenen Juni bringen."

In einem weiteren offen Brief in der Zeitung "Le Monde" schlugen die Wirtschaftsnobelpreisträger Esther Duflo und Abhijit Banerjee eine Art Ausgangssperre für Anfang Dezember vor, um das Weihnachtsfest im Kreis der Familie zu retten. Gesundheitsminister Olivier Véran (40) hat diesem Vorschlag eine Absage erteilt.
Frankreich ist von der Pandemie schwer getroffen. Der bisherige Höchstwert der täglichen Corona-Neuinfektionen wurde am Donnerstag mit 16.096 Fällen erreicht.
Die Regierung hat strengere Regeln für zahlreiche große Städte verhängt, darunter auch die Hauptstadt Paris. In Marseille müssen Bars und Restaurants komplett schließen. In Paris müssen Bars von diesem Montag an um 22 Uhr zumachen.
Update, 27. September, 16.49 Uhr: 1411 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert
Das Robert Koch-Institut hat am Sonntag erwartungsgemäß eine vergleichsweise niedrige Zahl an neuen Corona-Infektionen gemeldet. Die Gesundheitsämter hatten binnen eines Tages 1411 Fälle übermittelt, wie das RKI am Morgen bekanntgab.
An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden. Am Samstag war mit 2507 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden.
Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Im August lag die Zahl der Fälle dann einmal bei knapp über 2000 (2034). Die Zahl der erkannten Neuinfektionen ist auch davon abhängig, wie viele Menschen getestet werden.
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach den Zahlen des RKI mindestens 284.140 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 27.9., 0.00 Uhr).
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9457 - das sind fünf Todesfälle mehr als am Vortag. Bis Sonntagmorgen hatten rund 250.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Sonntag bei 1,17 (Vortag: 1,08). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Sonntag bei 1,02 (Vortag: 1,17). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.
Update, 27. September, 15 Uhr: 30 Corona-Fälle bei polnischem Club - Auch Nationaltrainer infiziert
Beim polnischen Fußball-Erstligisten Pogon Szczecin (Stettin) sind 30 Spieler und Betreuer positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Das teilte der Ekstraklasa-Club am Sonntag mit. Unter den Betroffenen seien 21 Profis sowie zwei Mitglieder des Trainerstabes. Sie befänden sich in häuslicher Quarantäne. Die Tests waren vorgenommen worden, nachdem mehrere Spieler grippeähnliche Symptome gezeigt hatten.
Auch Polens Fußball-Nationaltrainer Jerzy Brzeczek hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Er befinde sich ebenfalls in Quarantäne, teilte der Fußballverband PZPN am Samstagabend mit. Für die polnische Auswahl steht als nächstes am 7. Oktober in Danzig (Gdansk) ein Freundschaftsspiel gegen Finnland auf dem Programm, am 11. Oktober trifft sie dort in der Nations League dann auf Italien.
Update, 27. September, 13.45 Uhr: Corona-Lockerungen in Australien: Victorias Ausgangssperre aufgehoben
Der strenge Corona-Lockdown in Australiens Bundesstaat Victoria und dessen Hauptstadt Melbourne wird gelockert. Die seit fast zwei Monaten geltende nächtliche Ausgangssperre werde am Montag aufgehoben, teilte Victorias Premierminister Daniel Andrews am Sonntag mit.
Zugleich kündigte er neue hohe Geldbußen für Verstöße gegen die Corona-Regeln in dem am stärksten von der Pandemie getroffenen Bundesstaat an.
Unerlaubte Menschenansammlungen im Freien oder in geschlossenen Räumen sollen künftig mit umgerechnet rund 3000 Euro bestraft werden. Eindringlich warnte Andrews davor, im Kampf gegen das Virus leichtsinnig zu werden. "Es wird mit Wucht zurückkommen. Wenn wir nachlässig werden und so tun, als sei es vorbei, wird es aus dem Ruder laufen."
Zwar können nun 130.000 Menschen zurück an ihre Arbeitsplätze. Für sportliche Aktivitäten dürfen die Einwohner sich aber weiterhin nur zwei Stunden am Tag und im Umkreis von fünf Kilometern zu ihrer Wohnung bewegen. Die Ausgangssperre galt von 21 bis 5 Uhr und war seit dem 2. August in Kraft. Eine Rückkehr zur völligen Bewegungsfreiheit sei frühestens am 19. Oktober denkbar.
Die Zahl der Toten nach einer Infektion mit dem Coronavirus stieg in Victoria nach Behördenangaben am Sonntag um 2 auf 784. Das entspricht einem Großteil der 872 Todesfälle in ganz Australien, das 25 Millionen Einwohner zählt. Die Zahl der aktiven Fälle habe mit 399 aber den niedrigsten Stand seit dem 30. Juni erreicht, sagte Andrews. Binnen 24 Stunden habe es nur 16 Neuinfektionen gegeben.
Victoria und die Millionen-Metropole Melbourne waren Ende Juni von einer zweiten Corona-Welle erfasst worden. Es folgte ein neuer Lockdown, der als einer der strengsten der Welt gilt. Nach heftiger Kritik an ihrem Krisenmanagement hatte die Gesundheitsministerin des Bundesstaats, Jenny Mikakos, am Samstag ihren Rücktritt erklärt.

Update, 27. September, 12 Uhr: Bund stützt Galerien mit 16 Millionen Euro
Galerien für Gegenwartskunst in Deutschland erhalten 16 Millionen Euro Soforthilfe aus dem Corona-Rettungspaket "Neustart Kultur" der Bundesregierung.
"Wir wollen erreichen, dass Künstler aus ganz Deutschland zum Zuge kommen. Die Kunstwerke sollen später in Ausstellungen öffentlich gezeigt und Museen als langfristige
Leihgaben angeboten werden", sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) der "Welt am Sonntag".
Die Fördersumme liegt laut Zeitung zwischen 5000 und 35.000 Euro. Zehn Prozent der Fördersumme müssten selbst aufgebracht werden. Eine unabhängige Jury entscheide über die Vergabe.
Das Hilfspaket für die Kulturszene in Höhe von rund einer Milliarde Euro hatte der Bund im Juni auf den Weg gebracht, um Kultureinrichtungen in der Corona-Krise zu unterstützen.

Update, 27. September, 11.50 Uhr: Israels Präsident ruft zum Gedenken an Corona-Tote auf
Präsident Reuven Rivlin hat die Menschen in Israel aufgerufen, am jüdischen Feiertag Jom Kippur der Corona-Toten in dem Land zu gedenken. In einer Ansprache sagte das Staatsoberhaupt am Sonntag, er entzünde eine Kerze und widme den Verstorbenen ein Gebet.
In Israel sind seit Beginn der Pandemie 1439 Menschen in Verbindung mit einer Coronavirus-Infektion gestorben. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte am Freitag mit 8315 ein Rekordhoch erreicht. Als schwer krank wurden zuletzt 719 Menschen eingestuft. Von allen Tests fielen am Samstag 13,7 Prozent positiv aus. Die Regierung sorgt sich um eine Überlastung des Gesundheitssystems, daher gilt in dem Land mit seinen rund neun Millionen Einwohnern derzeit zum zweiten Mal ein kompletter Lockdown.
Der Feiertag Jom Kippur geht von Sonntagabend bis Montagabend. Es ist der wichtigste jüdische Feiertag. Hunderttausende gehen dann normalerweise in Synagogen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dazu aufgerufen, wegen der Infektionsgefahr davon abzusehen und stattdessen im Freien zu beten. Ähnlich hatten sich zuvor einem Bericht der "Jerusalem Post" zufolge Rabbis im ganzen Land geäußert.
Es wird jedoch befürchtet, dass sich insbesondere Strengreligiöse nicht daran halten. Am stärksten vom jüngsten Anstieg der Zahlen betroffen sind unter anderem ultraorthodoxe jüdische Wohnviertel. Dort leben häufig größere Familien auf engem Raum zusammen.

Update, 27. September, 9 Uhr: Trotz Corona-Lockdown demonstrieren Tausende in Israel
Trotz verschärfter Corona-Lockdown-Maßnahmen haben am Samstag nach Sonnenuntergang Tausende Menschen in verschiedenen Städten in Israel gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu demonstriert.
Seine Kritiker werfen ihm vor, er nutze den erneuten Anstieg von Coronavirus-Infektionen aus, um einen Angriff auf Israels demokratische Grundsätze, einschließlich des Demonstrationsrechts, zu legitimieren. Die meisten Demonstranten, die sich in Jerusalem und anderen Städten kurz vor dem wichtigsten jüdischen Feiertag, dem am Sonntag beginnenden Fest Jom Kippur, versammelten, trugen Masken und hielten Abstand. Die Polizei nahm fünf Menschen vorläufig fest, ihnen wurde Störung der öffentlichen Ordnung vorgeworfen.
Zuvor hatte Netanjahu die Proteste als "Brutstätten" des Virus bezeichnet. Am Freitag hatte die Regierung nach wiederholten Rekordzahlen von Infektionen die Lockdown-Maßnahmen in dem Land für zunächst rund zwei Wochen verschärft. Nur in Ausnahmefällen dürfen sich die Menschen weiter als einen Kilometer von ihrem Zuhause wegbewegen.
Es gelten Versammlungsbeschränkungen. Am Freitag hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit 8315 einen Rekordwert erreicht. Seit März wurden 1441 Todesfälle registriert.
Streit gab es noch über mögliche Einschränkungen des Demonstrationsrechts. Netanjahu hatte aus Sicht seiner Gegner versucht, die Sperrmaßnahmen mit Blick auf den Gesundheitsschutz auszuweiten, um so auch die wöchentlichen Proteste gegen sich zu verhindern. Er konnte neue Beschränkungen aber nicht rechtzeitig durch das Parlament bringen. Für zusätzlichen Ärger sorgt, dass es Gläubigen hingegen an Jom Kippur ermöglicht werden soll, unter bestimmten Bedingungen Synagogen zu besuchen.
Seit Juni finden wöchentlich samstags Proteste gegen den Regierungschef statt. Zu den Teilnehmern gehören viele, die hart von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie getroffen wurden. Netanjahu wird aber auch kritisiert, weil derzeit ein Korruptionsprozess gegen ihn läuft.

Update, 27. September, 8.40 Uhr: Nach positivem Test bei NFL-Profi: Falcons gegen Bears in Gefahr
Nach einem positiven Corona-Test bei einem NFL-Spieler steht die Partie zwischen den Atlanta Falcons und den Chicago Bears womöglich auf der Kippe.
Laut eines Berichts der "Washington Post" hat ein Profi der Falcons am Samstag ein positives Coronavirus-Testergebnis bekommen. Sollten in der Folge weitere Profis vor dem Heimspiel am Sonntag (19 Uhr MESZ) positiv getestet werden, müsste die Partie wohl abgesagt werden.
Einige von der US-Zeitung anonym zitierte Personen gaben sich am Abend vor der Begegnung zuversichtlich und rechneten nicht mit Problemen. Eine Person verwies aber darauf, dass alles von den für Sonntag erwarteten Testergebnissen abhänge.
A.J. Terell, der seine erste NFL-Saison spielt, war von den Falcons auf die Liste der Spieler gesetzt worden, die entweder positiv auf das Virus getestet worden sind oder mit einem infizierten Menschen Kontakt hatten.

Update, 27. September, 7.30 Uhr: Museum stellt anonymen Brief von Kritiker der Corona-Maßnahmen aus
Den anonymen Brief eines Kritikers der Corona-Schutzmaßnahmen hat das Historische Museum der Pfalz in Speyer in die laufende "Medicus"-Ausstellung eingebunden. Da diese auch Verschwörungstheorien thematisiere, zeige man den Brief an die Institution als Beispiel, hieß es. Die Leitung habe das Schreiben als Zeitdokument eingestuft.
Der Autor des anonymen Briefs hatte unter anderem geschrieben, es sei keine Ansteckungsgefahr mehr vorhanden, und Hygiene-Maßnahmen seien unnötig. "Mit Maske und Abstand ins Museum? Nein Danke!", hieß es. Man solle sich nicht "für dumm verkaufen" lassen.
"Lieber anonymer Verfasser dieser Botschaft, hättest Du Dich überwunden und mit Maske unsere Ausstellung besucht, wäre dieser Rundgang vielleicht für Dich erhellend gewesen", antwortete das Museum in einer Mitteilung. "Wir zeigen zum Beispiel, wie schon vor 100 Jahren in Zeiten der Spanischen Grippe das Tragen von Masken ein wesentliches Mittel war, um der damaligen Pandemie Herr zu werden."
Die "Medicus"-Ausstellung in Speyer zeigt - ausgehend von den Motiven des gleichnamigen Buchs von Noah Gordon (1986) -, wie sich Medizin, Krankheit und Heilung in unterschiedlichen Kulturen definieren. Der literarische Welterfolg kam 2013 als bildmächtiges Epos ins Kino.
Update, 27. September, 7.30 Uhr: Lauterbach fordert kostenlose Grippe-Impfung für alle
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert wegen der Corona-Pandemie in diesem Herbst und Winter kostenlose Grippeschutz-Impfungen für bundesweit alle Versicherten.
Der Bundestagsabgeordnete sprach in der "Welt am Sonntag" von einer "sehr sinnvollen Maßnahme mit geringen Kosten". Wegen der Pandemie raten Ärzte in diesem Jahr besonders zur Impfung gegen Grippe. Allerdings übernehmen viele Anbieter die Kosten nur für Patienten, die zu einer Risikogruppe zählen.
Dass der Impfstoff wegen vieler Impfungen knapp werden könnte, fürchten Gesundheitsexperten im Bundestag eher nicht. "Auch dieses Jahr wird der Impfstoff reichen - wir können es uns leisten, diesen allen Versicherten kostenfrei zur Verfügung zu stellen", sagte Lauterbach. Ähnlich äußerte sich die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Kordula Schulz-Asche: "Wir müssen mit einer präventiven Strategie in die kalte Jahreszeit gehen, um steigende Grippe- und Covid-19-Infektionen zu verhindern."

Update, 27. September, 7 Uhr: Zentralregierung könnte wegen Corona in Madrid durchgreifen
Angesichts der drastisch steigenden Zahl der Corona-Infektionen im Großraum Madrid prüft die spanische Regierung Medienberichten zufolge, die Hauptstadt auch gegen den Willen der Regionalregierung weitgehend abzuriegeln.
Dies werde dann unvermeidlich, wenn die Regionalregierung nicht einlenke und die Maßnahme selbst ergreife, berichteten die Zeitung "El País" und der Fernsehsender RTVE am Samstagabend unter Berufung auf Regierungskreise. Das würden die Gesetze für den Fall einer akuten Gesundheitskrise erlauben.
Ein Durchgreifen der linken Zentralregierung gegen die konservative Regionalregierung könnte allerdings den ohnehin sehr aggressiven Dauerstreit zwischen beiden Lagern noch einmal erheblich verschärfen. Eine offizielle Bestätigung der Pläne gab es zunächst nicht.
Die konservative Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso weigert sich bisher wegen der Folgen für die Wirtschaft, die Stadt weitgehend abzuriegeln. Am Freitag hatte sie deshalb entgegen des dringenden Rates der linken Zentralregierung nur acht weitere Gebiete der Stadt mit besonders hohen Corona-Werten unter eine Teilabriegelung gestellt. Bereits seit Montag galt diese Anordnung für 37 Gebiete. Gesundheitsexperten kritisieren diese bisher ergriffenen Maßnahmen als unzureichend und unwirksam.
Die Infektionszahlen für Madrid sind extrem und haben die Stadt zum Zentrum der Corona-Pandemie in Westeuropa gemacht. Binnen 14 Tagen wurden nach Zahlen vom Freitag 721 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner registriert. Für ganz Spanien liegt dieser Wert bei 282, in Deutschland nur bei 13 auf sieben Tage gerechnet.

Update, 26. September, 22.16 Uhr: Festnahmen und Verletzte bei Demo gegen Corona-Maßnahmen in London
Bei Demonstrationen gegen die Corona-Politik sind am Samstag in London 16 Menschen festgenommen worden. Neun Polizisten wurden bei den Protesten von Hunderten Impfgegnern und Gegnern der Corona-Maßnahmen nach Polizeiangaben verletzt. Zwei von ihnen mussten mit Kopfverletzungen im Krankenhaus behandelt werden.
Die Polizei trieb Protestler auf dem Trafalgar Square auseinander, es kam zu Zusammenstößen. Auch eine Protestgruppe im Hyde Park wurde von der Polizei aufgelöst. Nach Angaben der Polizei hielten die Demonstranten die Abstände nicht ein. Auf Schildern war etwa zu lesen "No to mandatory vaccines" ("Nein zur Impfpflicht") oder "Covid-1984" in Anlehnung an George Orwells düsteren Roman "1984".
Großbritannien gab die Zahl der neu registrierten Coronavirus-Infektionen am Samstag mit 6042 an. Insgesamt sind in dem Land seit März 430.000 Infektionen nachgewiesen worden. Die offizielle Zahl der Todesopfer liegt bei fast 42.000, in absoluten Zahlen die höchste in Europa.


Update, 26. September, 19.10 Uhr: 2507 Corona-Neuinfektionen - höchster Wert seit Ende April
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland hat den höchsten Wert seit April erreicht. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland 2507 neue Corona-Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen bekanntgab. Am Freitag hatte die Zahl der neu gemeldeten Corona-Fälle bei 2153 gelegen.
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben vom Samstagmorgen mindestens 282.730 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 26.9., 0.00 Uhr).
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9452. Das sind 9 mehr als am Vortag. Rund 249.700 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Im August lag die Zahl der Fälle einmal bei knapp über 2000 (2034). Die Zahl der erkannten Neuinfektionen ist auch davon abhängig, wie viele Menschen getestet werden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Samstag bei 1,08 (Vortag: 0,91). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI einen Sieben-Tage-R-Wert an, der weniger tagesaktuellen Schwankungen unterliegt. Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen und lag zuletzt bei 1,05 (Vortag: 1,01).
Update, 26. September, 18.35 Uhr: Schäuble ruft zur Zuversicht auf - Deutschland in "guter Verfassung"
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (78) ruft die Deutschen in der Corona-Krise zur Zuversicht auf. "Deutschland ist heute in einer guten Verfassung. Seit dem Zweiten Weltkrieg haben wir eine lange und alles in allem glückliche Phase in unserer Geschichte", sagte der CDU-Politiker der "Passauer Neuen Presse" (Samstag).
Der Krise könne man auch Positives abgewinnen. "Wir sehen wieder, was freiwilliges Engagement und ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe wert sind. Dass der Zusammenhalt auch in den Familien wieder stärker wird, das sind alles gute menschliche Erfahrungen." Große Veränderungen könnten auch große Chancen sein.
Anlässlich von 30 Jahren Deutscher Einheit am 3. Oktober sagte Schäuble: Die Ostdeutschen hätten in den letzten 30 Jahren viel mehr grundlegende Veränderungen aushalten und bewältigen müssen, "als sich das die meisten in unserem teilweise behaglich gewordenen Westdeutschland vorstellen können". Sie seien "womöglich besser auf die massiven Veränderungen vorbereitet, die auf uns zukommen."
Der einstige Verhandlungsführer der deutsch-deutschen Verhandlungen sprach mit dem "Tagesspiegel am Sonntag" zudem über Fehler beim Einigungsprozess. "Wir haben uns zu wenig in die Menschen, die 40 Jahre lang in einem anderen Teil Deutschlands gelebt haben, und auch in diesen anderen Staat, hineinversetzt. Wir haben nicht hinreichend verstanden, was für ganz andere Erfahrungen die Ostdeutschen hatten."

Update, 26. September, 16.48 Uhr: Johnson fordert Einigkeit im Corona-Kampf - mehr Geld für die WHO
Angesichts von Spannungen zwischen den USA und China im Kampf gegen das Coronavirus hat der britische Premierminister Boris Johnson (56) zur Einigkeit aufgerufen.
"Wir wissen, dass wir so nicht weitermachen können. Wenn wir uns nicht vereinen und unser Feuer gegen unseren gemeinsamen Feind wenden, wissen wir, dass jeder verlieren wird", sagte Johnson am Samstag in seiner Video-Ansprache bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung.
Der erbitterte Streit zwischen Washington und Peking hatte auch die Generaldebatte in den vergangenen Tagen bestimmt. In den letzten Monaten hatten sich die Beziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften auch wegen der Corona-Pandemie massiv verschlechtert.
US-Präsident Donald Trump (74) hatte das Coronavirus unter anderem wiederholt als "China-Virus" bezeichnet. Der Konflikt berührt mittlerweile fast jeden Aspekt der Beziehungen zwischen den beiden Großmächten. Zudem machte Trump der WHO den Vorwurf, eine Marionette Pekings zu sein, und kündigte offiziell den Austritt aus der Organisation an. Wirksam wird er im Juli nächsten Jahres.

Johnson kündigte zudem eine Erhöhung der Gelder für die Weltgesundheitsorganisation WHO um 30 Prozent an. Demnach solle die Organisation in den kommenden vier Jahren 340 Millionen Pfund (etwa 372 Millionen Euro) aus dem Vereinten Königreich erhalten.
Johnson stellte zudem einen Fünf-Punkte-Plan vor, um Pandemien wie die Gegenwärtige in Zukunft zu verhindern. Dieser beinhaltet unter anderem den Aufbau von Zentren zur genaueren Beobachtung potenziell gefährlicher Erreger. Auch solle es einen global abgestimmten Plan zur Bekämpfung einer Pandemie geben, anstatt nationale Ansätze wie momentan.
Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie findet die 75. Generaldebatte der UN-Vollversammlung in diesem Jahr noch bis Dienstag größtenteils online statt. Die Vertreter aller 193 Mitgliedsstaaten - darunter weit mehr als 150 Staats- und Regierungschefs - sprechen nicht wie normalerweise im UN-Hauptquartier in New York, sondern per vorab aufgezeichneten Video-Reden.
Update, 26. September, 15.25 Uhr: Corona-Zahlen in Hamm erstmals leicht gesunken
Nach tagelang steigenden Corona-Werten sind in Hamm in Nordrhein-Westfalen die Fallzahlen erstmals leicht gesunken.
Am Samstag gab die Stadt die Zahl der in den vergangenen sieben Tagen Infizierten pro 100.000 Einwohner mit 95,5 an. Am Freitag hatte die Stadt einen Wert von 99,9 errechnet. Ob damit bereits ein Wendepunkt erreicht sei, werde sich aber erst in ein bis zwei Tagen sagen lassen, betonte ein Stadtsprecher. Laut dem Robert-Koch-Institut ist Hamm die Stadt mit den bundesweit höchsten Infektionszahlen pro 100.000 Einwohner.
Seit Freitag seien in Hamm 16 Neuinfektionen registriert worden. Alle stünden in direktem Zusammenhang mit der Großhochzeit mit mehreren Hundert Gästen und damit verbundenen weiteren Festen, sagte der Sprecher. In Hamm gilt seit einigen Tagen für private Feiern mit 51 bis 150 Teilnehmern eine Genehmigungspflicht. Feiern mit 25 bis 50 Teilnehmern müssen angezeigt werden.

Update, 26. September, 15.15 Uhr: Söder fordert wegen Corona-Krise Steuersenkungen und Steuerreform
Zur Bewältigung der Folgen der Pandemie fordert CSU-Chef Markus Söder eine grundlegende Corona-Steuerreform für Deutschland.
"Nicht Steuern rauf, wie Olaf Scholz sagt, das wäre das falsche Signal, sondern Steuern runter", sagte er am Samstag in einer Grundsatzrede auf dem ersten großen Online-Parteitag der CSU. Die Politik müsse in der aktuellen Lage Anreize setzen für Investitionen und alle Ideen, die das Land voranbringen.
"Das heißt, der Soli muss weg für alle. Wir brauchen eine familienfreundliche Steuerpolitik, die Absetzbarkeit von Homeoffice beispielsweise", betonte der bayerische Ministerpräsident. Für die Unternehmen müsse es niedrigere Unternehmens- und Energiesteuern geben. "Und wir sollten die Kommunen an der Umsatzsteuer beteiligen."
Die Kommunen würden noch lange unter dem Ausfall der für sie so wichtigen Gewerbesteuern zu leiden haben. "Deswegen brauchen wir für nächstes Jahr eine Umstellung des Steuersystems."
Update, 26. September, 14.40 Uhr: Opel will Kurzarbeit bis voraussichtlich Ende 2021 verlängern
Die Kurzarbeit in Folge der Coronakrise wird beim Autobauer Opel bis voraussichtlich Ende 2021 verlängert - vorbehaltlich der Zustimmung der Arbeitsagentur. Darauf einigten sich Geschäftsleitung und Gesamtbetriebsrat in einem Eckpunktepapier, wie das Unternehmen am Samstag mitteilte. Darüber hinaus wolle Opel unter anderem sein Programm zur Altersteilzeit auch für alle Beschäftigte des Jahrgangs 1964 öffnen, hieß es.
Für sogenannte Fokusbereiche prüfe Opel das Angebot von Transfergesellschaften. Konkret wurde der Standort Rüsselsheim genannt, etwa mit Teilelager und Design. Hier sei für die Jahrgänge 1961 bis 1964 auch ein "spezielles Programm" geplant. Details nannte Opel nicht. "Zu den einzelnen Punkten müssen in den nächsten Tagen Vereinbarungen abgeschlossen werden", teilte das Unternehmen mit. Über die Einigung hatten zuvor die Zeitungen der VRM-Gruppe berichtet.
Opel hatte zuletzt Entlassungen für den Fall ins Spiel gebracht, dass sich bei einem vereinbarten Freiwilligenprogramm zum Stellenabbau bis Ende 2021 nicht die angestrebten 2100 Teilnehmer finden lassen. Bislang haben sich demnach nur etwa 500 Beschäftigte für ein Ausscheiden entschieden.
Opel-Chef Michael Lohscheller hatte aber auch betont, er sei zuversichtlich, mit dem Betriebsrat gute Lösungen zu finden.

Update, 26. September, 14.30 Uhr: Grüne rügen auslaufende Nothilfe für Studenten
Die Grünen im Bundestag prangern an, dass Studenten nur noch bis Ende des Monats Corona-Finanzhilfen vom Staat beantragen können.
"Es ist unverantwortlich und unsozial, die ohnehin miserabel ausgestattete Überbrückungshilfe für Studierende trotz steigender Infektionszahlen zum Semesterstart einzustellen", erklärte am Samstag ihr Hochschul-Experte Kai Gehring. Das Krisenmanagement von Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) nannte er ein "Stück aus dem Tollhaus".
"Die soziale Notlage vieler Studierender, die sich pandemiebedingt verschärft hat, ist der Bundesbildungsministerin offenbar schnuppe. Das macht fassungslos und ist zukunftsvergessen", erklärte Gehring. Eine "Generation Corona", die ihr Studium abbricht oder sich verschulden muss, dürfe es nicht geben.
Der Staat hat in den vergangenen Monaten rund 60 Millionen Euro sogenannter Überbrückungshilfen an Studenten gezahlt, die wegen Corona in eine finanzielle Notlage geraten sind.
Insgesamt 135.000 Anträge auf Nothilfe wurden nach Angaben von Bildungsministerium und Studentenwerk positiv beschieden. Das Geld kann allerdings nur noch bis Ende des Monats beantragt werden. Die Überbrückungshilfe war auf die Monate Juni bis September beschränkt.

Update, 26. September, 14.13 Uhr: Söder: Corona ist Naturkatastrophe und Prüfung für heutige Zeit
CSU-Chef Markus Söder hat das Coronavirus als Naturkatastrophe und als Prüfung für die heutige Zeit und die heutigen Generationen bezeichnet – und zu einem gemeinsamen Kampf gegen die Pandemie aufgerufen. "Corona ist mit voller Wucht, aller Macht wieder da, in ganz Europa", sagte Söder am Samstag in einer Grundsatzrede auf dem ersten großen Online-Parteitag der CSU.
Viele hätten keine Lust mehr auf Corona und seien von Corona genervt – er selber auch. Doch Söder mahnte: "Die zweite Welle läuft, und zwar ziemlich stark." Der bayerische Ministerpräsident betonte: "Corona ist eine Art Naturkatastrophe." Und diese Prüfung müsse man nun bestehen. Deshalb dürfe man beim Kampf gegen das Virus nicht nachlassen, sondern klug und entschlossen der Herausforderung begegnen. "Vorsicht ist besser als Risiko", mahnte Söder.
Rund 800 Delegierte waren zu der Videokonferenz geladen, rund 540 waren zu Beginn am Samstagnachmittag zugeschaltet. Wegen der anhalten Corona-Krise hatte die CSU nach einem kleinen Parteitag im Mai auch den großen Parteitag ausschließlich ins Internet verlegt.

Update, 26. September, 12 Uhr: Iran will zeitweilige Ausgangssperren verhängen
Der Iran plant wegen eines weiteren Anstiegs der Corona-Neuinfektionen zeitweilige Ausgangssperren.
Bei hohen Fallzahlen sollen sollten in betroffenen Provinzen einwöchige Lockdowns verhängt werden, gab Präsident Hassan Ruhani in einem Treffen des nationalen Corona-Krisenstabs am Samstag bekannt. Zudem solle es bei Verstößen gegen die Maskenpflicht künftig höhere Strafen geben, hieß es auf der Webseite des Präsidenten.
Iranische Gesundheitsexperten fürchten, dass ein weiterer Anstieg der Fallzahlen zu kritischen Engpässen bei der Versorgung infizierter Patienten führen könnte.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gab es zuletzt bis zu 200 Tote sowie 3500 Neuinfektionen täglich. Insgesamt starben in dem Land mit etwa 82 Millionen Einwohnern bereits mehr als 25.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion. Annähernd 440.000 haben sich infiziert.

Update, 26. September, 11.40 Uhr: Experten halten Madrids Maßnahmen gegen Corona für unzureichend
Gesundheitsexperten halten die neuen Maßnahmen der Regionalregierung Madrids zur Eindämmung der drastisch steigenden Corona-Zahlen für unzureichend und unwirksam.
"Sie haben kein solides epidemiologisches Fundament, sie sind unverantwortlich im Hinblick auf die öffentliche Gesundheit und werden Leiden bereiten sowie Leben kosten", zitierte die Zeitung "La Vanguardia" am Samstag den Epidemiologen und früheren Krisendirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Daniel López Acuña.
Am Vortag hatte die konservative Regionalregierung der Stadt den Rat der linken Zentralregierung missachtet, fast die ganze Hauptstadt abzuriegeln. Stattdessen ordnete sie nur die Ausweitung bereits bestehender Beschränkungen der Bewegungsfreiheit von 37 auf 45 Gebiete an. Es handelt sich vorwiegend um besonders dicht besiedelte ärmere Wohngebiete. Die Stadtregierung befürchtet, dass die Wirtschaft durch einen neuen Lockdown wie im Frühjahr völlig in die Knie gehen könnte.
Auch der Wissenschaftler des nationalen Zentrums für Biotechnologie, Saúl Ares, lässt kaum ein gutes Haar an der Strategie der Regionalregierung. "In einer dicht besiedelten Stadt wie Madrid macht es wenig Sinn, einzelne Stadtgebiete abzuriegeln, die oft nur durch einen Bürgersteig voneinander getrennt sind", sagte er der Zeitung "El País". Zudem liege die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen 14 Tagen in Madrid schon lange über der Marke, ab derer mit Entschlossenheit hätte gehandelt werden müssen, betonte Ares. Zurzeit liegt diese Zahl bei 720, in Deutschland auf sieben Tage gerechnet bei etwa 13.
Spanien ist in Westeuropa im Hinblick auf die absoluten Infektionszahlen das am härtesten von der Corona-Pandemie getroffene Land. Bis Freitag wurden mehr als 715.000 Corona-Infektionen und mehr als 31.000 Todesopfer gezählt.

Update, 26. September, 9.30 Uhr: Litauen führt wieder Quarantänepflicht für Deutsche ein
Für Reisende aus Deutschland gilt in Litauen ab Montag wieder eine Quarantänepflicht. Bei Ankunft in dem baltischen Staat müssen sich Neuankömmlinge und Rückkehrer in eine zweiwöchige Quarantäne begeben.
Dies geht aus einer vom Gesundheitsministerium in Vilnius am Freitagabend veröffentlichten Liste von Ländern mit hohen Corona-Ansteckungsraten hervor. Die Quarantänepflicht wird demnach auch für Estland, Polen, Island und San Marino eingeführt. Grund dafür ist die hohe Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den betroffenen Ländern. Es besteht zudem eine Registrierungspflicht - alle Reisende müssen bei Ankunft in Litauen ihre Daten hinterlegen.
Die Liste mit Ländern, für die Quarantänepflicht gilt, wird einmal wöchentlich aktualisiert. Dabei gilt in Litauen ein Grenzwert von 25 Corona-Neuinfektionen in dem jeweiligen Land pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen.
In den beiden anderen Baltenstaaten Estland und Lettland liegt der Grenzwert bei 16 Fällen - auch dort müssen sich Reisende aus Deutschland in eine 14-tägige Quarantäne begeben.

Update, 26. September, 8.45 Uhr: Erhöhte Corona-Zahlen: Schalke gegen Bremen doch ohne Zuschauer
Das Krisen-Duell zwischen dem FC Schalke 04 und Werder Bremen in der Fußball-Bundesliga muss am Samstagabend (18.30 Uhr/Sky) doch ohne Zuschauer stattfinden.
Wie die Schalker am Samstagmorgen mitteilten, haben sie von den lokalen Behörden die entsprechende Nachricht bekommen, nachdem die 7-Tage-Inzidenz in Gelsenkirchen zum entscheidenden Zeitpunkt am Samstag um 0.00 Uhr doch wieder über 35 lag.
Weil sie im Wochenverlauf und am Freitag mit 33,4 erstmals unter 35 gesunken war, hatten die Schalker auf die Erlaubnis für etwa 11.000 Zuschauer gehofft und die entsprechende Zahl an Tickets verkauft. Die betreffenden Fans erhalten nun ihr Geld zurück.
Es ist am 2. Spieltag bereits das dritte Spiel, bei dem wenige Stunden vor dem Anpfiff die Erlaubnis für eine bestimmte Zuschauerzahl zurückgezogen wird. In der Vorwoche waren die Partien FC Bayern München gegen Schalke (8:0) und 1. FC Köln gegen 1899 Hoffenheim (2:3) betroffen.
Update, 26. September, 8.31 Uhr: Pommes-Land Belgien: Kartoffelindustrie kämpft mit Corona-Folgen
Im Pommes-Land Belgien hat die Corona-Krise deutliche Spuren in der wichtigen Kartoffelindustrie hinterlassen. Landwirte und Unternehmen hätten herbe Verluste erlitten, sagte Romain Cools vom Verband der kartoffelverarbeitenden Industrie (Belgapom) der Deutschen Presse-Agentur.
Wegen der monatelangen Beschränkungen in Belgien mit Schließungen von Restaurants und Gaststätten brach ein Hauptabnehmer weg, die Kartoffelpreise fielen von einem auf den anderen Tag fast auf Null. Einige Unternehmen mussten die Produktion von Pommes, Kroketten und anderen Kartoffelprodukten vorübergehend einstellen und trotz staatlicher Hilfen Mitarbeiter entlassen.
Auch für die Zukunft zeigte sich der Verband zurückhaltend. "Es herrscht die begründete Angst, dass restriktive Maßnahmen im Lebensmittelsektor in vielen Ländern der Welt erneut einen großen Einfluss auf Nachfrage und Produktion haben werden", sagte Cools. Zwar gebe es erste Zeichen der Erholung, doch werde erwartet, dass weltweit bis zum Jahresende die Produktion nur etwa 80 Prozent des Niveaus vor der Corona-Krise erreichen werde. "An die Stelle vielversprechender Wachstumsraten sind für viele Unternehmen große Probleme getreten, nachdem sie viel Geld in neue Kapazitäten, bessere Qualität und Nachhaltigkeit investiert hatten."
Belgien ist Branchenangaben zufolge der weltgrößte Exporteur von tiefgekühlten Kartoffelprodukten wie Pommes frites. Der Jahresumsatz der kartoffelverarbeitenden Industrie beträgt rund zwei Milliarden Euro. Zuletzt hatte die Produktion jährlich Rekordwerte gemeldet.

Update, 26. September, 8.15 Uhr: Umfrage: Corona-Krise trifft relativ wenige Haushalte finanziell
Den meisten Privathaushalten in Deutschland bleiben in der Corona-Krise einer Umfrage zufolge finanzielle Einbußen erspart.
"Nachdem die Corona-Pandemie ein halbes Jahr gewütet hat, beobachten wir, dass sich die finanzielle Lage der Haushalte nach dem ersten Schock im März 2020 weder weiter signifikant verschlechtert noch deutlich erholt hat", erklärte Andreas Hackethal vom Frankfurter Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung Safe. "Gemessen an der Lebenswirklichkeit der Leute bestätigt sich daher, dass Deutschland bisher relativ gut durch die Krise gekommen ist."
Der Erhebung von Anfang September zufolge haben 17 Prozent der 10.800 befragten Haushalte mit Einkommensverlusten zu kämpfen, die große Mehrheit von 83 Prozent sieht aber keine Einbußen oder sogar eine Verbesserung ihrer Situation. Die Daten für das sogenannte Haushaltskrisenbarometer wurden zum siebten Mal erhoben.
Beteiligt sind das Safe-Institut, Marktforscher von Nielsen sowie der Lehrstuhl für Finanzen und Ökonomie an der Universität Frankfurt. Lehrstuhlinhaber Roman Inderst bilanzierte: "Die Haushalte, die tatsächlich nach wie vor mit weniger Einnahmen auskommen müssen, befinden sich schon seit Ende März in dieser Lage."
Schlechter entwickelt haben sich im Vergleich den Angaben zufolge die Einkommen vom Selbstständigen sowie denjenigen, die in besonders von der Pandemie betroffenen Branchen wie Handel, Verkehr oder Gastgewerbe angestellt sind. Sowohl unter den Selbstständigen als auch unter den Angestellten in den genannten Wirtschaftszweigen müssen den Angaben zufolge jeweils 30 Prozent der Haushalte Einkommenseinbußen hinnehmen.
Mit einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau rechnen diese Haushalte im nächsten halben Jahr nicht.
Update, 26. September, 7.50 Uhr: Viehscheide im Allgäu wegen Corona ohne Zuschauer
Wegen der Corona-Pandemie finden die Viehscheide im Allgäu heuer möglichst ohne Zuschauer statt.
Wann die Rinder ins Tal gebracht werden, hielten die Alphirten deshalb geheim, sagte der Geschäftsführer des Alpwirtschaftlichen Vereins im Allgäu mit Sitz in Immenstadt, Michael Honisch. "Wir rechnen damit, dass die meisten wegen des Wetterumschwungs bis Ende September schon damit fertig sind."
2019 hatte der Reiseführer "Lonely Planet" die Feiern zum Abtrieb der geschmückten Rinder mit Bierzelten und Krämermärkten als eines von 1000 "einmaligen Erlebnissen" in Europa aufgeführt. Für die Landwirte sei der Ausfall des Touristenspektakels aber von Vorteil, betonte Honisch.
Die Tiere hätten auf dem Weg ins Tal weniger Stress, zudem sei die Abholung für die Besitzer leichter.

Update, 26. September, 7.36 Uhr: Festakt mit Corona-Auflagen - Potsdam feiert 30 Jahre Einheit
Trotz der Corona-Krise feiert das wiedervereinigte Deutschland seinen 30. Geburtstag. Der Höhepunkt der einmonatigen Einheitsfeier in Potsdam am 3. Oktober - ein Festakt mit vorherigem Gottesdienst - fällt zwar deutlich kleiner aus als ursprünglich geplant. Doch es soll am kommenden Samstag nicht minder feierlich zugehen. Dafür sollen auch die Mitwirkenden des Festakts in der Metropolishalle in Potsdam-Babelsberg sorgen: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält die Festansprache, die Band Mia und Mark Forster singen, Anna Loos moderiert.
Fernsehmoderator Günter Jauch interviewt drei Gäste, die mit 90, 60 und 30 Jahren persönlich auf 30 Jahre Deutsche Einheit blicken: die frühere Bonner Bundesfamilienministerin Ursula Lehr (CDU, 90), der Mitbegründer der Gruppe Keimzeit, der Bad Belziger Norbert Leisegang (60) und das erste gesamtdeutsche Baby, Ronja Bücher (30) aus Leipzig. Der Festtag soll mit einem Gottesdienst in der katholischen Kirche St. Peter und Paul beginnen, die Predigt hält der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein.
"Wir haben weniger Gäste, aber wir haben deutlich mehr organisatorischen Aufwand", sagte der Protokollchef der Brandenburger Staatskanzlei, Oliver Schmidt, der Deutschen Presse-Agentur. Ursprünglich kalkulierten die Organisatoren mit rund 680 Gästen in der Kirche und mit 1250 Gästen in der Halle. Daraus werden unter Corona-Bedingungen 130 Gäste beim Gottesdienst und 230 Besucher beim Festakt.
"Das Bad in der Menge muss ausfallen", sagte Schmidt mit Blick auf den Bundespräsidenten oder Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die sonst Hände schütteln. Steinmeier wird aber im Anschluss an den Festakt mit Bürgerdelegationen aus den 16 Ländern zusammenkommen.
Brandenburg ist in diesem Gastgeber der Einheitsfeier - Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat den Vorsitz im Bundesrat. Er wird beim Festakt ebenfalls eine Rede halten. Am 1. November wechselt die Präsidentschaft zu Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU). Wegen der Corona-Pandemie dauert die Einheitsfeier in diesem Jahr 30 Tage, sie endet am 4. Oktober.
Diesmal zeigen sich die Länder sowie Bundesrat, Bundestag, Bundespräsident und Bundesverfassungsgericht in Glaspavillons zum Entdecken und Reinschauen über die Stadt Potsdam verteilt.

Update, 26. September, 7.30 Uhr: Tennisprofi Verdasco nach positivem Corona-Test nicht bei French Open
Der spanische Tennisprofi Fernando Verdasco darf nach einem positiven Corona-Test nicht bei den French Open starten und hat die Organisatoren des Grand-Slam-Turniers in Paris heftig kritisiert.
Er sei "absolut frustriert", schrieb der ehemalige Top-Ten-Spieler am Freitagabend in den sozialen Netzwerken. Im August sei er positiv auf Covid-19 getestet worden, habe aber keine Symptome gehabt.
Er habe sich in Quarantäne begeben und sei anschließend zweimal negativ getestet worden. Nun sei er vor der am Sonntag beginnenden Sandplatz-Veranstaltung einmal positiv getestet worden, woraufhin die Organisatoren ihn disqualifiziert hätten. Weitere Tests, denen er sich eigenständig zusätzlich unterzogen habe, seien allesamt negativ gewesen, schrieb der 36-Jährige in einer ausführlichen Stellungnahme. Auch seine Familie und seine Betreuer seien negativ getestet worden.
Die French-Open-Veranstalter hätten ihm jedoch weitere Tests verweigert, sagte Verdasco und äußerte seine "völlige Frustration und Verachtung". Ihm sei "das Recht genommen worden, an diesem wichtigen Event teilzunehmen". Verdasco stand 2009 im Halbfinale der Australian Open und ist mittlerweile auf Platz 58 der Weltrangliste notiert.

Update, 26. September, 7.18 Uhr: WHO: Zwei Millionen Covid-Tote und mehr möglich
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einem massiven weiteren Anstieg der Todeszahlen durch das Coronavirus gewarnt. Die Zahl von zwei Millionen Todesopfern sei zwar unvorstellbar, "aber nicht unmöglich", sagte der Nothilfekoordinator Mike Ryan am Freitagabend in Genf. Die WHO rechnet damit, dass die Zahl von einer Million gemeldeten Covid-Todesfällen in der kommenden Woche erreicht wird.
Der massive weitere Anstieg sei abwendbar, meinte Ryan. Sämtliche Maßnahmen müssten dafür weltweit und rigoros umgesetzt werden: Hygiene, Masken tragen, Abstand halten, Testen, Kontaktverfolgung, Quarantäne und mehr.
"Die Frage ist: sind wir bereit multilateral, global so zusammen zu handeln, dass wir dieses Virus kontrollieren anstatt dass es unser Schicksal kontrolliert?" sagte er. "Wenn wir dies nicht tun und die Art, den Umfang und die Intensität unserer Zusammenarbeit nicht weiterentwickeln, dann, fürchte ich, müssen wir uns auf eine solche Zahl einstellen - und bedauerlicherweise womöglich noch eine größere."
Die WHO hat eine internationale Partnerschaft unter dem Namen COVAX aufgebaut, an der sich mehr als 150 Länder beteiligen - bislang aber nicht die USA und China. Dabei geht es um finanzielle Unterstützung der Forschung von im Moment neun Impfkandidaten sowie Medikamenten und einer gerechten Verteilung erfolgreicher Mittel an alle Bedürftigen, unabhängig von der Zahlungsfähigkeit ihrer Regierungen.

Update, 25. September, 23 Uhr: Wall Street - Comeback der Tech-Werte stützt die US-Börsen
Wieder anziehende Technologiewerte haben am Freitag eine schwungvolle Erholung an den US-Börsen angeführt. Wegen konjunktureller und politischer Sorgen war der Dow Jones Industrial zwar lustlos in den Handel gestartet, dann aber wurden die Anleger immer mutiger.
Am Ende gewann der Leitindex 1,34 Prozent auf 27.173,96 Punkte. Sein Wochenminus, das ihm der Kursrutsch am Montag eingebrockt hatte, konnte er so in letzter Minute noch auf unter zwei Prozent reduzieren.
Zuerst wurde als Belastung auf die weiter nicht erfreulichen Coronavirus-Infektionszahlen, das noch immer fehlende US-Konjunkturprogramm und die anstehende US-Präsidentschaftswahl verwiesen. Dann aber kamen die Schnäppchenjäger und griffen munter zu, hieß es am Markt. Am Vortag war der Dow zwischenzeitlich auf ein Tief seit Anfang August abgerutscht, nun kehrte er über die Marke von 27.000 Punkten zurück.
Vor allem setzte die zuletzt abhanden gekommene Stärke bei den Technologiewerten wieder ein, was auch dem Gesamtmarkt wieder einen gewissen Schub gab. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 2,34 Prozent auf 11.151,13 Punkte. Der marktbreite S&P 500 legte 1,60 Prozent auf 3298,46 Punkte zu.

Update, 25. September, 22 Uhr: Tirol - Listung als Corona-Risikogebiet "ein schwerer Schlag"
Das österreichische Bundesland Tirol bedauert die Aufnahme auf die Liste der Corona-Risikogebiete in Deutschland. Damit verband die Bundesregierung wegen rasant steigender Infektionszahlen auch eine Warnung vor touristischen Reisen.
"Diese Entscheidung stellt einen schweren Schlag für unseren Wirtschaftsstandort, unseren Arbeitsmarkt und ganz Tirol dar", sagte Tirols Landeschef Günther Platter am Freitagabend. "Im Sommer haben wir gezeigt, dass wir ein sicherer Gastgeber sind. In den letzten drei Monaten waren von 1800 in Tirol Infizierten nur 55 ausländische Gäste." Tirol hatte am Freitag 67 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet.
Nach Angaben der Tiroler Regierung machen deutsche Gäste die Hälfte aller Touristen aus. Im August seien zehn Prozent mehr Deutsche dort gewesen als im Jahr davor. "Es ist nun von größter Bedeutung, dass wir die Infektionszahlen wieder nach unten bringen und damit die Voraussetzungen schaffen, dass diese Reisewarnung möglichst rasch zurückgenommen wird", meinte Platter.
Neben Tirol nahm die Bundesregierung auch ganz Tschechien und Luxemburg auf die Liste der Corona-Risikogebiete.

Update, 25. September, 21.26 Uhr: Forscher: Mehr als sieben Millionen Corona-Infektionen in den USA
Seit Beginn der Pandemie sind in den USA mehr als sieben Millionen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Das ging am Freitag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Damit verzeichneten die USA die höchste absolute Zahl an nachgewiesenen Infektionen, gefolgt von Indien mit mehr als 5,8 Millionen Fällen. An dritter Stelle steht Brasilien, wo mehr als 4,6 Millionen Ansteckungen registriert wurden.
Die USA kriegen die Pandemie nicht unter Kontrolle. Pro Tag werden seit Wochen um die 40.000 Infektionen nachgewiesen. Vor allem in einigen Staaten des Mittleren Westens wie Wisconsin, Iowa, North und South Dakota steigen die Infektionszahlen rasch an. Dagegen hat sich die Lage an früheren Hotspots wie New York deutlich entspannt. Auch in Florida blieb die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Tagen auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Diese Woche hatte die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung in den USA die Marke von 200.000 überschritten - in keinem anderen Land sind so viele Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Allerdings sind die USA ein Land mit rund 330 Millionen Einwohnern:
Auf 100.000 Einwohner kommen rund 62 Tote, während es in Peru mehr als 99 und in Brasilien und Spanien mehr als 66 sind. In Deutschland wurden elf Tote pro 100.000 Einwohnern verzeichnet. Weltweit starben laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 983 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2.
Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Experten gehen in jedem Fall von einer höheren Dunkelziffer an Corona-Infektionen aus.

Update, 25. September, 21 Uhr: Slowakische Corona-Infektionen klettern auf Rekordwert
Die Corona-Infektionszahlen der Slowakei haben drei Tage hintereinander jeweils Rekordwerte erreicht. Am Freitag gab das Gesundheitsministerium als neuen Höchstwert 419 Neuinfektionen (für Donnerstag) bekannt. Auch seien zwei Todesfälle hinzugekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Bratislava mit.
Die nationale Pandemiekommission empfahl deshalb eine Verschärfung der bestehenden Schutzmaßnahmen. Die neuen Regeln sollen am Montag vorgestellt werden. Es werde vor allem eine strengere Maskenpflicht und striktere Regeln bei Veranstaltungen und Feiern geben, erklärte der oberste Hygienebeauftragte Jan Mikas.
Der populistisch-konservative Regierungschef Igor Matovic warf seinen Mitbürgern Disziplinlosigkeit vor. Schon am Vormittag schrieb er in einer emotionalen Botschaft auf Facebook: "Leichtsinnigkeit und Egoismus haben gesiegt." Er selbst habe dafür gekämpft, den Menschen mehr Freiheiten zu lassen, anstatt nur rigorose Einschränkungen zu verfügen. Nun aber sei er enttäuscht über die Verantwortungslosigkeit eines Teils der Bürger. Er werde nicht dulden, dass "verantwortungslose Ignoranten weiterhin Unschuldige gefährden". Am Abend drohte er mehr Strenge an.
Medien kritisieren Matovic und seine Regierung seit Wochen wegen widersprüchlicher Botschaften und leichtfertigen Umgangs mit den selbst verkündeten Regeln. So musste der Ministerpräsident eingestehen, dass er im Sommer selbst ohne Mund-Nasen-Schutz an der Hochzeit eines Parteifreundes teilgenommen habe. Dabei erklärten seine Experten Hochzeiten und andere Familienfeiern zu einer der häufigsten Ansteckungssituationen.
Update, 25. September, 20.34 Uhr: Protest gegen Politik - Belgische Corona-Experten im Schweigestreik
Aus Protest gegen das Handeln der Politik in der Corona-Krise gehen in Belgien mehrere Wissenschaftler in einen "Schweigestreik".
Der prominente Virologe Marc van Ranst und einige Kollegen wollten dieses Wochenende keine Interviews geben, berichtete der belgische Sender VRT am Freitag. Die Wissenschaftler beklagen demnach, dass die Politiker sich zu oft hinter ihnen versteckten und sich weigerten, Interviews zur Corona-Politik zu geben.
Van Ranst betonte laut VRT ausdrücklich, dass der Protest sich nicht gegen die Medien richte. Vielmehr sei es ein Signal an die Politik. Am Montag soll das Schweigen vorbei sein. Belgien ist verhältnismäßig stark vom Coronavirus getroffen. In den vergangenen zwei Wochen wurden den Behörden zufolge rund 150 Infizierte pro 100.000 Einwohner gezählt. Für die Hauptstadt Brüssel hat das Auswärtige Amt derzeit eine Reisewarnung ausgesprochen.
Update, 25. September, 19.26 Uhr: Tschechien, Luxemburg und Tirol zu Corona-Risikogebieten erklärt
Die Bundesregierung hat ganz Tschechien, Luxemburg und das österreichische Bundesland Tirol wegen rasant steigender Infektionszahlen zu Corona-Risikogebieten erklärt.
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Update, 25. September, 19.10 Uhr: Niederlande weiten Corona-Maßnahmen aus
Angesichts der stark zunehmenden Zahl von Corona-Infektionen sind die Schutzmaßnahmen in den Niederlanden ausgeweitet worden. Sie gelten nun in 14 von insgesamt 25 sogenannten Sicherheitsregionen - acht mehr als bisher, wie die Regierung am Freitag bekanntgab.
Dazu gehörten bereits große Städte wie Amsterdam und Rotterdam. Nun gelten die Vorschriften unter anderem auch in den Regionen Groningen sowie in Gelderland-Zuid und Brabant-Noord. In allen betroffenen Regionen müssen Gaststätten spätestens um 01.00 Uhr schließen, Zusammenkünfte von mehr als 50 Menschen sind verboten.
Eine Ausweitung der Maßnahmen auf das gesamte Land lehnte Ministerpräsident Mark Rutte am Freitag ab, wollte sie aber nicht ausschließen. Landesweit verschärfte Regeln würden die Wirtschaft viel härter treffen, als wenn Regionen je nach konkreter Lage entscheiden können, sagte Rutte nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP.
In den Niederlanden wurde am Freitag mit 2777 Neuansteckungen die seit langem höchste Infektionszahl innerhalb von 24 Stunden registriert. In Deutschland, wo beinahe fünf Mal mehr Menschen leben, wurden am selben Tag 2153 Neuinfektionen gemeldet.
Derweil werden die Corona-Folgen auch im Kulturleben der Niederlande immer stärker spürbar: Der Geiger André Rieu (70) sagte am Freitag die traditionellen Weihnachtskonzerte seines Johann Strauss Orchesters in Maastricht wegen der Pandemie für dieses Jahr ab.

Update, 25. September, 19.04 Uhr: Gesundheitsminister Véran verteidigt Corona-Maßnahmen in Marseille
Angesichts der Proteste gegen die Schließung von Restaurants und Bars in der Region von Marseille hat der französische Gesundheitsminister Olivier Véran den Kurs der Regierung verteidigt. Die neuen Corona-bedingten Maßnahmen seien nötig, "auch wenn sie unpopulär sind", erklärte Véran am Freitag via Twitter anlässlich seines Besuches in der Hafenmetropole am Mittelmeer. "Leben hängen davon ab", warnte er.
Vor einem Gerichtsgebäude in den Innenstadt protestierten laut Medien mehrere Hundert Menschen gegen die Schließung von Bars und Restaurants. Véran hatte Mitte der Woche angekündigt, dass für Marseille und das Überseegebiet Guadeloupe die "maximale Alarmstufe" ausgerufen wurde. Das hat besondere Beschränkungen zur Folge.
Es bedeutet, dass neben Bars und Restaurants auch alle öffentlich zugänglichen Einrichtungen schließen müssen, sofern sie kein "strenges Gesundheitsprotokoll" haben. Theater und Kinos sind davon nicht betroffen. Die Schließung der Lokale soll nach früheren Angaben zunächst auf 15 Tage befristet werden.
In Frankreich steigt in der Covid-19-Pandemie die Zahl der Neuinfektionen wieder stark an. Am Donnerstag wurde nach Behördenangaben die Schwelle von 16.000 neuen Fällen überschritten - ein Rekordwert. Frankreich registrierte bisher über 31.500 Todesfälle.
Update, 25. September, 18.03 Uhr: Dänemark verlängert Corona-Beschränkungen
Dänemark hat einen neuen Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen erreicht und weitet seine gegen die Virusausbreitung ergriffenen Beschränkungen aus. Die landesweit ergriffenen Maßnahmen werden nun um zwei Wochen bis zum 18. Oktober verlängert, wie der dänische Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Freitag in Kopenhagen bekanntgab.
Ab Samstagmittag werde das Verbot von Versammlungen mit mehr als 50 Teilnehmern auch für private Veranstaltungen gelten, die zum Beispiel in einem Restaurant stattfinden, kündigte Heunicke an. Das dürfte unter anderem Hochzeiten und Konfirmationen betreffen, sofern sie nicht in Privathaushalten abgehalten werden. Feste würden beschränkt, damit der Rest der Gesellschaft so weit wie möglich offen bleiben könne, sagte Heunicke.
Seit einer Woche müssen Restaurants, Cafés und Kneipen in ganz Dänemark wegen der steigenden Corona-Zahlen bereits um 22.00 Uhr schließen. Zudem muss man seitdem in allen Lokalen einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Arbeitnehmer werden zudem aufgefordert, wenn möglich im Homeoffice zu arbeiten, soziale Kontakte sollen die Dänen generell begrenzen und den öffentlichen Nahverkehr in Stoßzeiten meiden.
Zuvor hatte das dänische Gesundheitsinstitut SSI am Freitag den höchsten Stand an Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie vermeldet. Demnach kamen innerhalb eines Tages 678 neue bestätigte Corona-Fälle hinzu. Es gab auch zwei neue Todesfälle, womit die Zahl der Toten in Verbindung mit einer Corona-Erkrankung seit Beginn der Corona-Krise auf 647 anstieg.

Update, 25. September, 17.58 Uhr: Corona könnte millionenschweres Loch in die Kassen der Royals reißen
Die Corona-Pandemie hinterlässt auch bei der königlichen Familie in Großbritannien deutliche finanzielle Spuren. Insgesamt könnten den Royals in den kommenden drei Jahren rund 35 Millionen Pfund (umgerechnet etwa 38,2 Millionen Euro) entgehen, wie aus dem jährlichen Finanzbericht des Sovereign Court hervorgeht, der am Freitag veröffentlicht wurde. Er bezieht sich auf das Jahr bis Ende März 2020, sodass die Auswirkungen der Pandemie bislang Schätzungen sind.
15 Millionen Pfund könnten Schätzungen zufolge Corona-bedingt innerhalb von drei Jahren ausbleiben, weil Eintrittsgelder von Besuchern im Buckingham-Palast oder Schloss Windsor fehlen. Eine Lücke von weiteren 20 Millionen Pfund könnte es bei der Renovierung des Buckingham-Palastes geben, für den innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren insgesamt 369 Millionen Pfund veranschlagt wurden.
Die königliche Familie habe jedoch nicht die Absicht, die britischen Steuerzahler um weiteren Beiträge zu bitten, hieß es vom zuständigen Sprecher. Man werde eigene Maßnahmen ergreifen. So waren in den vergangenen Wochen bereits Stellenstreichungen beim Hofpersonal bekannt geworden.
In dem Bericht finden sich auch Informationen zum "Sovereign Grant" im zurückliegenden Geschäftsjahr. Dabei handelt es sich um eine Art Aufwandsentschädigung, die der britische Staat den Royals für ihre öffentlichen Aufgaben gewährt. Beispielsweise werden daraus Mitarbeiter bezahlt, Gebäude in Schuss gehalten und Reisen finanziert. In dem zurückliegenden Geschäftsjahr lag der Grant bei 82,4 Millionen Pfund (umgerechnet rund 90,1 Millionen Euro) und damit etwas höher als im Vorjahr.