Eurowings verlängert Umbuchungen; Luftbrücke fordert Airlines heraus

Düsseldorf/Köln/Berlin - Die Fluggesellschaft Eurowings ist von der Coronapandemie schwer getroffen und handelt momentan im Krisenmodus. Das Unternehmen hat die Umbuchungszeit für Flüge mit Eurowings erweitert. Gleichzeitig beteiligt sich die Airline an der "Luftbrücke" für Deutsche im Ausland und fliegt sie zurück.

Passagiere eines Rückholfluges aus Hurghada (Ägypten) steigen aus einem Flugzeug der Eurowings Typ 32A am Flughafen in Busse.
Passagiere eines Rückholfluges aus Hurghada (Ägypten) steigen aus einem Flugzeug der Eurowings Typ 32A am Flughafen in Busse.  © Tom Weller/dpa

"Unsere Mitarbeiter sind extrem ausgelastet, um allen so gut wie möglich zu helfen. Wir bitten um eure Geduld", schrieb die Airline mit Sitz in Düsseldorf bereits vor wenigen Tagen an seine Fluggäste.

Zu dieser Zeit schlossen etliche Länder der Welt ihre Grenzen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen.

Die Rückholaktion für Deutsche im Ausland läuft weiterhin auf Hochtouren. Am Samstag berichtete Eurowings von 64 getätigten Rückhol-Flügen, um gestrandete Deutsche zurück zu holen.

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Insgesamt standen bei Eurowings 95 solcher Flüge auf dem Plan. Alle Infos und Sonderflüge hat Eurowings veröffentlicht.

Der Appell für Reisen, die auf die Rückholaktion aus dem Ausland angewiesen sind: "Bitte registriert euch in der Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes. Die Auslandsvertretung der Botschaft kontaktiert euch dann", so Eurowings.

Neben vielen gestrichenen Flügen müssen die Mitarbeiter von Eurowings jetzt etliche Umbuchungen und Stornierungen bearbeiteten. Das Stornierungsrecht ist bei Reisen insgesamt immer ein Einzelfall.

Dafür erweitere Eurowings jetzt die Umbuchungszeit. "Wir kommen dir noch stärker entgegen und weiten unsere Umbuchungsregeln aus. Du kannst jetzt bis 31. August 2020 kostenlos unbegrenzt umbuchen und bis 31. Dezember fliegen", teilte das Unternehmen jetzt mit.

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Bereits 100.000 Deutsche per Luftbrücke zurückgeholt

Heiko Maas (SPD), Außenminister, besucht das Krisenreaktionszentrum im Auswärtigen Amt.
Heiko Maas (SPD), Außenminister, besucht das Krisenreaktionszentrum im Auswärtigen Amt.  © Thomas Köhler/Photothek.De/Thomas Koehler/photothek.de/dpa

Außenminister Heiko Maas (56, SPD) sieht bei der Rückholung deutscher Urlauber aus dem Ausland große Herausforderungen.

"Leider können wir nicht in allen Fällen innerhalb kürzester Zeit Abhilfe schaffen", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

"Oft stehen wir dabei vor großen Herausforderungen, damit die Menschen überhaupt die Flughäfen erreichen können."

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In vielen Ländern sei zum Beispiel der inländische Flugverkehr zum Erliegen gekommen.

Seit Beginn der Woche seien über 100.000 Deutsche nach Hause zurückgekehrt. Viele weitere hätten sich registriert und warteten auf Flugmöglichkeiten.

Anfang der Woche hatte Maas angekündigt, Deutsche aus den Ländern zurückzuholen, aus denen es keine regulären Linienflüge mehr gibt.

Für rund 50 Millionen Euro sollten dafür 30 bis 40 Maschinen von mehreren Airlines gechartert werden.

Neben den Regierungs-Flügen organisieren die Fluggesellschaften und Reiseveranstalter schon seit dem Wochenende auf eigene Faust Sonderflüge, um Reisende zurückzuholen.

Vom Reisekonzern Tui werden nach Angaben eines Sprechers täglich etwa 10.000 Passagiere zurückgebracht. Dazu gehörten aber auch Rückflüge, die die konzerneigene Linie Tuifly bereits im Plan hatte.

Die Airlines der Lufthansa Group haben bisher 139 Sonderflüge für rund 20.000 Urlauber aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Belgien durchgeführt oder geplant. Condor will in den nächsten Tagen 50.000 Urlauber zurückbringen.

Titelfoto: Tom Weller/dpa

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