Ungewöhnliches Corona-Symptom an den Augen bislang völlig unterschätzt

San Francsisco - Die American Academy of Ophthalmology warnte, dass auch rote und tränende Augen ein frühes Symptom für eine Coronavirus-Infektion sein können. 

Zur Infektion mit dem potenziell tödlichen COVID-19-Virus kann es zum Beispiel durch engen Kontakt mit einer infizierten Person oder durch das Berühren von Gegenständen kommen, auf denen sich Viren befinden.
Zur Infektion mit dem potenziell tödlichen COVID-19-Virus kann es zum Beispiel durch engen Kontakt mit einer infizierten Person oder durch das Berühren von Gegenständen kommen, auf denen sich Viren befinden.  © 123rf.com/Melinda Nagy

Die American Academy of Ophthalmology (AAO) ist eine Berufsgenossenschaft von Augenärzten mit Hauptsitz in San Francisco. Ihr gehören rund 32.000 Augenärzte an, davon praktizieren über 90 Prozent in den USA sowie rund 7000 Mitglieder im Ausland.

Aufgrund der neuen Erkenntnisse warnt die Academy insbesondere Patienten mit Bindehautentzündung, kombiniert mit "Fieber und Atemwegsbeschwerden, einschließlich Husten und Atemnot", vor einer möglichen Corona-Infektion.

In einem Anfang März veröffentlichten Bericht der American Academy of Ophthalmology erklärten die Experten, dass das Coronavirus auch rote Augen und Tränenfluss verursachen kann. Diese Symptome seien allerdings sehr selten.

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"Mehrere Berichte deuten darauf hin, dass das Virus eine Bindehautentzündung verursachen kann", zitiert der "Miami Herald" einen weiteren Bericht der AAO. "Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Augenärzte die Ersten sind, die Patienten untersuchen, die möglicherweise mit COVID-19 infiziert sind."

Es wird angenommen, dass "bei etwa einem bis drei Prozent der Menschen mit Coronavirus ein rotes oder rosa Auge oder eine Bindehautentzündung auftritt", heißt es weiter.

Bakterien, Allergie oder Virus: Die Unterschiede

Von einer Bindehautentzündung spricht man, wenn sich die die kleinen Blutgefäße in der Bindehaut entzünden und dadurch besser sichtbar sind.
Von einer Bindehautentzündung spricht man, wenn sich die die kleinen Blutgefäße in der Bindehaut entzünden und dadurch besser sichtbar sind.  © 123rf.com/schan

Problematisch sei in diesem Zusammenhang, dass derzeit Millionen Menschen diese Symptome infolge einer Grippe oder - und das noch häufiger - aufgrund beginnender Frühlingsallergien haben.

WebMD.com unterscheidet drei Arten von "rosa Augen":

  • Das bakterielle rote oder rosa Auge verursacht "brennende, juckende Augen, die einen dicken, klebrigen Schleim abgeben"
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  • Ein virales rotes oder rosa Auge führt zu Schleimausfluss, Tränen und Schwellungen unter Kiefer oder Ohr. "Menschen mit einem viralen rosa Auge haben häufig Symptome einer Infektion der oberen Atemwege oder einer Erkältung."
  • Ein allergisches rotes oder rosa Auge führt zu "Rötung, starkem Juckreiz und Tränen".

Eine Bindehautentzündung kann also als ein mögliches Symptom von COVID-19 auftreten: entweder als alleiniges Merkmal oder in Verbindung mit den genannten Anzeichen einer SARS-CoV-2-Infektion. 

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Titelfoto: 123rf.com/Melinda Nagy/Masaaki Abe

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