Hunderttausende Corona-Tote wegen eines Sex-Vorfalls vor 60.000 Jahren?

Oxford - Seit rund zweieinhalb Jahren muss sich die ganze Welt mit dem Coronavirus rumschlagen. Die Pandemie forderte bis heute weltweit mehr als sechs Millionen Opfer. Nun gehen Forscher davon aus, dass es hunderttausende Corona-Tote weniger gegeben hätte, wenn es nicht vor 60.000 Jahren zu einem folgenschweren Sex-Akt gekommen wäre.

Ist ein einzelner Neandertaler indirekt Schuld am Tod vieler Corona-Patienten?
Ist ein einzelner Neandertaler indirekt Schuld am Tod vieler Corona-Patienten?  © dpa/Federico Gambarini

Denn zu einer Zeit, als sich der Mensch (Homo sapiens) den Planeten noch mit anderen Vertretern Hominiden teilen musste, kam es durchaus auch zu Geschlechtsverkehr zwischen den aus Europa stammenden Neandertalern und den aus Afrika stammenden Menschen.

Eine dieser sexuellen Zusammenkünfte soll dabei dafür gesorgt haben, dass sich in tausenden Folgegenerationen eine genetische Eigenart durchsetzte, die die Lunge anfälliger für Infektionen macht - noch heute sind viele Menschen davon betroffen. Alle haben sie etwas gemeinsam: sie stammen zu einem minimalen Bruchteil von ein und dem selben Neandertaler ab.

"Wenn sie innehalten und darüber nachdenken, kommt das alles von einer einzigen Interspezies-Beziehung und einem einzigen Kind", erklärte James Davies, Professor für Genomik am "Radcliffe Department of Medicine" der Universität Oxford auf dem "Cheltenham Science Festival", wie unter anderem die Daily Mail berichtete.

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"Wenn die 'Verabredung' zwischen dem Menschen und dem Neandertaler schiefgelaufen wäre, hätten wir während der Pandemie eine viel bessere Zeit und hunderttausende Todesfälle weniger gehabt", sagte der Professor.

Ein einzelner Sexualakt führt rund 60.000 Jahre später zu hunderttausenden Corona-Toten

Viele Intensivpatienten trugen die genetische Eigenart in sich.
Viele Intensivpatienten trugen die genetische Eigenart in sich.  © dpa/Friso Gentsch

Viele Menschen starben, weil sie eben jene besondere (aber nicht außergewöhnlich seltene) genetische Eigenart in sich trugen und ihre Lungen daher besonders anfällig für das Coronavirus gewesen sind.

Auf die Frage, wie viele Menschen denn nun genau wegen des Neandertaler-Gens an Corona gestorben seien, antwortete Davies, dass die Zahl zwischen Hunderttausenden und einer Million läge.

Die Wissenschaftler gehen fest davon aus, dass es tatsächlich nur eine einziger sexueller Akt war - und nicht etwa hunderte oder gar tausende verschiedene - der für die genetische Übertragung gesorgt hatte.

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Denn eine genaue Analyse der DNA stellte heraus, dass es bei Betroffenen eine exakt gleiche Gen-Sequenz gibt, die eigentlich nur bedeuten kann, dass sie von den exakt selben Vorfahren abstammen müssen.

Hätten sich eben jener Neandertaler und jener Mensch also gegen ihr romantisches Stelldichein entschieden, wäre in den vergangenen Monaten Hunderttausenden schreckliches Leid erspart geblieben.

Titelfoto: dpa/Federico Gambarini

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