Gewalteskalation bei Antikriegs-Demo in Köln: Jetzt steht Polizei vor Gericht

Von Jonas-Erik Schmidt

Köln - Nach einem Antikriegs-Marsch mit gewalttätigen Auseinandersetzungen in Köln haben die Demo-Veranstalter eine Klage gegen das Vorgehen der Polizei eingereicht.

"Anti-Kriegs-Marsch"-Teilnehmer der Initiative "Rheinmetall Entwaffnen" werden im August 2025 von der Polizei eingekesselt. (Archivbild)  © Henning Kaiser/dpa

Sie werfen den Beamten vor, die Versammlung am 30. August rechtswidrig aufgelöst zu haben. Eine entsprechende Klage liege nun beim Verwaltungsgericht Köln, teilte das Bündnis "Rheinmetall entwaffnen" mit. Das Gericht bestätigte den Eingang des Schriftstücks.

An der Demonstration des Bündnisses und des Friedensforums Köln hatten damals rund 3000 Menschen teilgenommen. Im Verlauf kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Sowohl Demonstranten als auch Polizisten wurden verletzt.

Die Polizei löste die Versammlung schließlich auf. Zahlreiche Demonstranten wurden mehrere Stunden lang eingekesselt, um ihre Personalien aufzunehmen.

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Die Veranstalter des Marsches hatten der Polizei im Nachgang vorgeworfen, unverhältnismäßig hart gegen Demonstranten vorgegangen zu sein. Der Polizei-Einsatzleiter hatte das Vorgehen der Bereitschaftspolizei als "gerechtfertigt" bezeichnet.

Das NRW-Innenministerium räumte in einem Bericht zwar Versäumnisse bei der Versorgung der eingekesselten Demonstranten - etwa mit Getränken - ein.

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Polizisten "mit hoher Aggressivität" angegriffen

Allerdings erklärte es auch, dass Polizisten "mit hoher Aggressivität" angegriffen worden seien. Es wurden 13 Strafanzeigen angefertigt, wie es in dem Bericht aus dem September hieß - darunter auch eine wegen "Körperverletzung im Amt" gegen einen Beamten.

Das Kölner Verwaltungsgericht teilte mit, dass nach Eingang der Klageschrift nun die Gegenseite um eine Stellungnahme gebeten werde. Ob und wann eine Entscheidung in dem Fall zu erwarten ist, war zunächst unklar.

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