Großdemo in Köln: Tausende Kurden gehen für Freilassung von PKK-Führer auf die Straßen
Von Christoph Driessen
Köln - In Köln wollen am Samstag (10 Uhr) Tausende Kurden für die Freilassung des PKK-Führers Abdullah Öcalan (76) demonstrieren. Nach Polizei-Angaben sind 15.000 Teilnehmer angemeldet, die durch Teile der Innenstadt ziehen wollen.
Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hatte in diesem Jahr angekündigt, ihre Kämpfer aus der Türkei zurückzuziehen.
Der Schritt erfolgt im Rahmen eines Friedensprozesses mit der türkischen Regierung - die PKK hatte bereits im Juli symbolisch ihre Waffen niedergelegt.
Auf der PKK-nahen Nachrichtenseite ANF hieß es nun, trotz allem sei Abdullah Öcalan noch immer in Haft, jetzt schon 26 Jahre. "Öcalan ist der Repräsentant von Millionen Kurdinnen und Kurden – seine Beteiligung ist deshalb nicht nur legitim, sondern notwendig."
Ein würdevoller, gerechter Frieden sei erreichbar – "vorausgesetzt, dass ernsthafte Gespräche beginnen und alle relevanten Akteure daran beteiligt sind". Das bedeute, dass Öcalan freigelassen werden müsse.
PKK hat ihre Auflösung angekündigt
Die PKK ist in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation gelistet. Im Mai hatte die PKK ihre Auflösung angekündigt und war damit einem Aufruf ihres inhaftierten Gründers Öcalan gefolgt.
Die PKK war 1978 von Öcalan in der Türkei gegründet worden - hauptsächlich als Reaktion auf die politische, soziale und kulturelle Unterdrückung der Kurden in dem Land. Seit den 1980er Jahren kämpfte sie mit Waffengewalt und Anschlägen für einen kurdischen Staat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. In dem Konflikt sind Zehntausende Menschen ums Leben gekommen. Öcalan, Mitte 70, sitzt seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali in Haft.
In Köln findet am Samstag auch noch eine Demo mit dem Motto "Stoppt den Genozid in Gaza" mit 1.000 angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt.
Gleichzeitig ist eine Kundgebung zum Thema "Kein Israelhass und Antisemitismus in unserer Stadt" mit bis zu 30 Teilnehmern angemeldet.
Titelfoto: Boris Roessler/dpa

