Halle (Saale) - Am Wochenende soll in Halle (Saale) die rechte Buchmesse "Seitenwechsel" stattfinden. Dagegen regt sich großer Protest.
Die Buchmesse wird vom Dresdner Buchhaus Loschwitz veranstaltet, dessen Leiterin Kontakte in rechte Kreise pflegen soll. So gilt das Event als Treffpunkt der Neuen Rechten-Szene.
Bereits im Vorfeld wurden kritische Stimmen laut, so riefen lokale Initiativen beispielsweise das "Wir"-Festival als Gegenaktion in die Welt.
Für Samstagmorgen ruft nun die Kampagne "Rechte Buchmesse stoppen" zu Protesten auf, welche sich nach eigenen Angaben gegen das "Verkaufs- und Propagandatreffen der reaktionären, völkischen und faschistischen Verlage und Pseudo-Verlage" richten.
Die Demonstration soll um 9 Uhr an der Ecke Damaschkestraße/Dieselstraße beginnen und bis zur Messe weiterziehen. Auch direkt auf dem Messegelände soll es drei Kundgebungen für Demo-Teilnehmende geben.
Die Protest-Aktionen sollen bis in die Abendstunden andauern. Die Polizei bereitet sich auf Hochtouren auf den damit einhergehenden Einsatz vor und rechnet insgesamt mit einer Teilnehmerzahl im unteren dreistelligen Bereich. Man sei aber auch auf größere Menschenmassen vorbereitet.
Polizei rüstet sich für stressiges Einsatzgeschehen am Samstag
Aufgrund des Demo-Aufzugs warnt die Behörde die Hallenser Bevölkerung vor erheblichen Verkehrsbehinderungen und ÖPNV-Einschränkungen sowohl in der Dieselstraße als auch auf der Leipziger Chaussee.
Ein weiterer Protest unter dem Motto "Umzug in Kontrast zu der Buchmesse Seitenwechsel" soll von 17.30 bis 18.30 Uhr stattfinden und vom Vorplatz des Neuen Theaters bis zum Volkspark führen, was ebenfalls Straßensperrungen mit sich bringt. Auch hier werden circa 100 Teilnehmende erwartet.
Die Polizei wird nach eigenen Angaben am Samstag mit mehreren hundert Einsatzkräften im Stadtgebiet präsent sein.
Für Sonntag wurden bisher noch keine Protest-Aktionen angekündigt, dafür werden aber einige Kundgebungen zum Pogromgedenken im Stadtgebiet stattfinden.