Hunderte Linke demonstrieren in Hamburg: Polizei spricht von Zwischenfällen

Hamburg - 1200 linke und linksautonome Demonstranten sind am Samstag nach Polizeiangaben in Hamburg gegen einen Prozess im Zusammenhang mit den G20-Protesten auf die Straße gegangen.

Teilnehmer der Demonstration "Gemeinschaftlicher Widerstand" werden auf dem Valentinskamp von der Polizei gestoppt.
Teilnehmer der Demonstration "Gemeinschaftlicher Widerstand" werden auf dem Valentinskamp von der Polizei gestoppt.  © Georg Wendt/dpa

Unter dem Motto "Gegen staatliche Repression - Gemeinschaftlicher Widerstand" zogen sie am späten Nachmittag vom Jungfernstieg in der Innenstadt in Richtung Schanzenviertel.

Nach Angaben der Polizei kam es vereinzelt zu Zwischenfällen. So seien Beamte von Demonstranten mit Flaschen und Pyrotechnik beworfen worden.

Schon kurz nach dem Start war der Demonstrationszug gestoppt worden, da sich einzelne Demonstranten vermummt hatten und laut Lautsprecherdurchsage der Polizei ein Plakat mit "strafrechtlich relevantem Inhalt" - einem brennenden Streifenwagen - gezeigt worden sein soll.

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Nachdem das Plakat eingerollt und die Vermummungen abgelegt worden waren, konnten die Demonstration weiterlaufen.

Prozess um G20-Ausschreitungen könnte eingestellt werden

Die Angeklagten und ihre Anwälte sitzen im Gerichtssaal vor Beginn des Prozesses.
Die Angeklagten und ihre Anwälte sitzen im Gerichtssaal vor Beginn des Prozesses.  © Georg Wendt/dpa

Hintergrund der Demonstration ist ein Prozess am Landgericht Hamburg, bei dem sich seit vergangenen Donnerstag drei Frauen und zwei Männer wegen gemeinschaftlichem schweren Landfriedensbruchs und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte verantworten müssen.

Sie sollen sich im Juli 2017 an einem Aufmarsch von bis zu 200 Gipfelgegnern beteiligt haben, aus dem heraus laut Anklage Polizisten mit Steinen beworfen wurden.

Der Prozess könnte jedoch schon bald eingestellt werden. Wie ein Gerichtssprecher am Freitag mitgeteilt hatte, hat die Staatsanwaltschaft ihre Bereitschaft dazu signalisiert. Im Gegenzug fordere sie von den fünf Angeklagten eine allgemeine Distanzierung von Gewalt, aber kein Schuldeingeständnis zu den Anklagepunkten.

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Außerdem soll es eine Geldauflage geben, die teilweise auch eine nur symbolische Höhe haben könnte, hieß es.

Titelfoto: Georg Wendt/dpa

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