Katastrophale Zustände in NRW: Protesttag gegen Barrieren im Bus- und Bahnverkehr

Von Bettina Grönewald

Düsseldorf - Ein landesweiter Protesttag für Barrierefreiheit im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) soll am kommenden Montag in Nordrhein-Westfalen auf Missstände und Versäumnisse aufmerksam machen.

Am 4. Mai findet auch in NRW wieder der europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. (Symbolbild)
Am 4. Mai findet auch in NRW wieder der europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. (Symbolbild)  © Jessica Lichetzki/dpa

Anlass ist der jährlich am 4. Mai veranstaltete europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.

Auch in NRW sollen Menschen sichtbar machen, wo Barrieren im öffentlichen Nahverkehr die Mobilität einschränken und gesellschaftliche Teilhabe verhindern. Dazu rufen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Landesbehindertenrat NRW auf.

An vielen Orten sollen demnach Fotos, Aktionen und Kundgebungen dokumentieren, wie Treppenstufen, fehlende Aufzüge, unlesbare Anzeigen oder unzureichende Lautsprecherdurchsagen die Nutzung von Bussen und Bahnen erschweren.

Nach Angriff in Bad Freienwalde: CSD in Eberswalde unter erhöhtem Polizeischutz
Demonstrationen Nach Angriff in Bad Freienwalde: CSD in Eberswalde unter erhöhtem Polizeischutz
Greenpeace-Aktivisten kennzeichnen Edeka-Fleischwerk als Tatort
Demonstrationen Greenpeace-Aktivisten kennzeichnen Edeka-Fleischwerk als Tatort

Nicht einmal die Hälfte der ÖPNV-Haltestellen in NRW sei barrierefrei, bemängelte der BUND. Dabei müsste der Nahverkehr diese Anforderung laut Personenbeförderungsgesetz schon seit 2022 flächendeckend erfüllen.

Große Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Viele Bus-, Straßenbahn- und Stadtbahnhaltestellen in Nordrhein-Westfalen sind noch nicht barrierefrei. (Symbolbild)
Viele Bus-, Straßenbahn- und Stadtbahnhaltestellen in Nordrhein-Westfalen sind noch nicht barrierefrei. (Symbolbild)  © Andreas Arnold/dpa

"Mobilität ist Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe", unterstrich der Sozialverband Deutschland NRW in einer Mitteilung. "Wer Bus und Bahn nicht ohne Hindernisse nutzen kann, wird ausgegrenzt."

Das Problem betreffe nicht nur Menschen mit körperlichen oder Sinneseinschränkungen, sondern auch Radfahrende, Menschen mit Kinderwagen sowie Reisende mit Gepäck, ergänzte der BUND.

"Wie sollen Menschen auf klimaschonende Verkehrsmittel umsteigen, wenn sie keinen Zugang dazu haben?"

Hunderte protestieren am Görlitzer Park gegen geplante Umzäunung
Demonstrationen Hunderte protestieren am Görlitzer Park gegen geplante Umzäunung
Nanu, warum sitzen denn so viele Plüschtiere vor dem Abgeordnetenhaus?
Demonstrationen Nanu, warum sitzen denn so viele Plüschtiere vor dem Abgeordnetenhaus?

Bis heute fehlt es jedoch an verbindlichen Instrumenten zur Umsetzung der gesetzlichen Verpflichtungen.

"Damit aus leeren Versprechungen endlich konkrete Maßnahmen resultieren, werden wir gemeinsam am 5. Mai laut und sichtbar", kündigte das Bündnis in Düsseldorf an.

Titelfoto: Jessica Lichetzki/dpa

Mehr zum Thema Demonstrationen: