"Kein Werben fürs Sterben": 1500 Menschen demonstrieren in München gegen die Wehrpflicht

München - Am Donnerstagabend versammelten sich mehr als 1500 Demonstranten am Rosenheimer-Platz, um sich gegen die Wehrpflicht in Deutschland zu positionieren.

Mit Bannern und Co. zogen sie durch München.
Mit Bannern und Co. zogen sie durch München.  © NEWS5 / Eric Deyerler

Größtenteils Schüler und junge Menschen nahmen am Protest in München teil.

Banner mit Aufschriften wie "Bundeswehr raus aus Unis und Schulen. Kein Werben fürs Sterben" oder "Die Reichen wollen Krieg. Die Jugend eine Zukunft" zeigten deutlich die Meinung der Demonstranten.

So fordern sie politische Alternativen statt Wehrdienst.

Konzert von Till Lindemann in Hamburg: Demonstration gegen Auftritt von Rammstein-Frontmann
Demonstrationen Konzert von Till Lindemann in Hamburg: Demonstration gegen Auftritt von Rammstein-Frontmann

"Kriegsminister Pistorius und Co. wollten Stück für Stück die Wehrpflicht wieder einführen", rief Leonie Spet vom Bündnis "Nein zur Wehrpflicht" ins Mikrofon. "Wir haben darauf keinen Bock, wir machen nicht mit bei eurem Kriegsdienst."

Gegen 18.30 Uhr setzte sich der Zug in Richtung Oberanger und Parteizentrale der SPD in Bewegung. Dabei riefen die Teilnehmer der Demo: "Bei der Rüstung sind sie fix, für das Klima tun sie nix."

Die Schüler sprechen sich gegen das Bundeswehrgesetz aus.
Die Schüler sprechen sich gegen das Bundeswehrgesetz aus.  © NEWS5 / Eric Deyerler

Bundesregierung könnte Bedarfswehrpflicht einführen

Rund 1500 Menschen nahmen an der Demo in München teil.
Rund 1500 Menschen nahmen an der Demo in München teil.  © NEWS5 / Eric Deyerler

Die Aktion am Rosenheimer Platz ist Teil einer bundesweiten Protestwelle, die am Freitag auch an anderen Orten mit Schulstreiks für Aufsehen sorgt. Organisatoren betonen, dass sie den politischen Druck weiter aufrechterhalten wollen, um Veränderungen bei der Wehrpflicht durchzusetzen.

Protestiert wird gegen die Pläne der Bundesregierung, ab 1. Januar 2026 einen freiwilligen Wehrdienst einzuführen. Volljährige Männer müssen dazu einen Fragebogen ausfüllen und sich einer Musterung unterziehen, Frauen nur freiwillig.

Reicht die Zahl der Freiwilligen nicht, könnte künftig eine verpflichtende Bedarfswehrpflicht eingeführt werden - dafür wäre jedoch ein weiteres Gesetz nötig.

Titelfoto: NEWS5 / Eric Deyerler

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