Protest zum 70. Geburtstag: Aktivisten blockieren Uli Hoeneß' Wurstfabrik!

Nürnberg - Umweltaktivisten von Extinction Rebellion und Animal Rebellion haben zum 70. Geburtstag von FCB-Ehrenpräsident Uli Hoeneß dessen Wurstfabrik in Nürnberg blockiert.

Uli Hoeneß (70) gründete 1985 die Howe Wurstwaren KG in Nürnberg. (Archiv)
Uli Hoeneß (70) gründete 1985 die Howe Wurstwaren KG in Nürnberg. (Archiv)  © Andreas Gebert/dpa

Mit Metallkonstruktionen und Kastenständen aus der Schweinezucht blockieren die Umweltaktivisten seit Mittwochmorgen die Zufahrt zum Gelände der Howe Wurstwaren KG in der Regenstraße 1 in Nürnberg.

Laut Angaben der Aktivisten haben sich rund 40 Personen vor der Wurstfabrik versammelt, um zu protestieren. Einige hätten sich angekettet oder angeklebt.

Die Demonstranten fordern, "dass die HoWe Wurstwaren KG ihr Sortiment bis 2025 auf rein pflanzlich umstellt und im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit, anstelle von oberflächlichem Greenwashing, faktenbasierte Aufklärung betreibt."

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Auf den Bannern der Aktivisten stand beispielsweise "Geschlossen wegen Umweltzerstörung" oder "Uli Hoeneß Nimmersatt wurstet uns die Erde platt".

Die Tierschützer stoßen sich auch explizit an den Aussagen von Uli Hoeneß in einem Interview mit Antenne Bayern Mitte Oktober 2021. Der langjährige Bayern-Patron hielt eine Brandrede gegen Veganer.

"Vegetarisch akzeptiere ich noch ein bisschen, vegan überhaupt nicht, weil die Leute auf die Dauer nur krank werden", so Hoeneß. "Das Problem ist, die sind ja militant. Wenn du heute die kritisierst, greifen sie dich an."

Fleischersatzprodukte kommentierte der Metzgersohn ebenfalls abwertend: "Mir schmeckt das Zeug nicht, weil da überall das drin ist, was in einer Nürnberger Bratwurst nicht drin sein darf, nämlich Stabilisatoren und Geschmacksverstärker".

Der langjährige Fußball-Funktionär gründete 1985 zusammen mit dem Metzgermeister Werner Weiß die HoWe Wurstwaren KG. Heute arbeiten dort laut Informationen auf der Unternehmenswebseite rund 300 Mitarbeiter, die bis zu vier Millionen Würste pro Tag produzieren. 2001 übergab er die Firma seinem Sohn.

Titelfoto: Andreas Gebert/dpa + Screenshot/Twitter

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