Revolutionäre-1.Mai-Demo in Berlin: Mehr als 11.000 Menschen auf der Straße

Berlin - Wie in jedem Jahr versammeln sich am 1. Mai vorwiegend linksradikal orientierte Gruppen in Berlin zu einer "Revolutionären Demonstration" am Tag der Arbeit und wie jedes Jahr werden dabei auch Zusammenstöße mit den Sicherheitskräften befürchtet.

Der Demonstrationszug hat sich in Bewegung gesetzt. In der ersten Reihe wird Pyrotechnik gezündet.
Der Demonstrationszug hat sich in Bewegung gesetzt. In der ersten Reihe wird Pyrotechnik gezündet.  © Dominik Totaro

Der Demonstrationszug wird wie üblich von einem Großaufgebot der Polizei begleitet, um mögliche Ausschreitungen zu verhindern.

Gegen 18.30 Uhr setzte sich der Protestzug mit rund 5000 Teilnehmern am Südstern im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg in Bewegung. Unterwegs wuchs die Menschenmasse auf mehr als 11.000 Personen an, wie die Behörde bei X mitteilte.

In den ersten Reihen führten Vermummte die Demonstration an. Aggressive Anti-Polizei-Sprechchöre und pro-palästinensische Parolen waren zu vernehmen. Außerdem wehten viele Palästina-Fahnen über dem Demonstrationszug und einige Anti-Israel-Plakate wurden hochgehalten.

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Es sei zu vereinzelten Festnahmen gekommen. Dennoch zogen die Demonstranten ohne größere Zwischenfälle recht zügig über Hasenheide, Hermannplatz, Karl-Marx-Straße, Fuldastraße und Sonnenallee in rund zwei Stunden wieder zurück zum Südstern, wo eine Abschlusskundgebung stattfand.

Die Sicherheitsbehörde ging davon aus, dass die diesjährige Strecke gezielt von den Veranstaltern ausgewählt wurde, um einen möglichst großen Zustrom von pro-palästinensischen Protestlern zu ermöglichen.

Im Demonstrationszug sind immer wieder Palästinensische Fahnen geschwenkt und Anti-Israel-Parolen skandiert worden.
Im Demonstrationszug sind immer wieder Palästinensische Fahnen geschwenkt und Anti-Israel-Parolen skandiert worden.  © Dominik Totaro

Vor Beginn der Demonstration: Polizei entdeckt mehrere Steine-Lager in Neukölln

In der Walpurgisnacht ist eine feministische Demonstration vorzeitig aufgelöst worden.
In der Walpurgisnacht ist eine feministische Demonstration vorzeitig aufgelöst worden.  © Sebastian Gollnow/dpa

Neben dem Konflikt mit linksradikalen Kräften wurden auch Ausschreitungen mit Bezug auf den Gaza-Krieg befürchtet. Daher sollten die Polizisten insbesondere auf pro-palästinensische Proteste und Israel-Hetze achten.

Innensenatorin Iris Spranger (62, SPD) kündigte im Vorfeld der zahlreichen Demonstrationen am 1. Mai an, dass die Polizei konsequent gegen Straftäterinnen und Straftäter vorgehen werde.

Vor Beginn der Kundgebung wurden die Einsatzkräfte von Anwohnern auf mehrere Steine-Depots aufmerksam gemacht. Im Bezirk Neukölln wurden daraufhin in der Pannierstraße mehrere Lager mit Steinen und Dachziegeln von den Beamten entdeckt und gesichert.

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Die Polizei hatte anschließend einen Hubschrauber im Einsatz, der die Demonstrationsstrecken in der City nach möglichen weiteren Depots absuchte.

Bereits in der Walpurgisnacht wurde die feministische Demonstration "Take Back the Night" kurz nach dem Start von den Veranstaltern aufgelöst. Es habe den Einsatz von Pyrotechnik, Eierwürfe und vereinzelt auch Steinwürfe gegeben, teilte eine Polizeisprecherin mit.

Erstmeldung von 16.51 Uhr, zuletzt aktualisiert um 20.45 Uhr.

Titelfoto: Dominik Totaro

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