Staatsanwaltschaft ermittelt! Demo-Plakat bei Anti-AfD-Demo schlägt hohe Wellen

Aachen - Das war wohl eine Nummer zu viel: Wegen eines Plakats mit der Aufschrift "AfDler töten. Nazis abschieben!" ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft Aachen.

In vielen deutschen Städten kam es in der vergangenen Woche zu Demonstrationen gegen Rechts. Hier ein Plakat auf einer Kundgebung im hessischen Offenbach.
In vielen deutschen Städten kam es in der vergangenen Woche zu Demonstrationen gegen Rechts. Hier ein Plakat auf einer Kundgebung im hessischen Offenbach.  © Andreas Arnold/dpa

Es bestehe der Anfangsverdacht einer Straftat, nämlich des öffentlichen Aufrufs zu Straftaten, sagte Oberstaatsanwalt Georg Blank am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Ermittlungen richteten sich zunächst noch gegen Unbekannt. Mehrere Personen hätten das Plakat offenbar hochgehalten.

Es war am Samstag bei einer Antifa-Demo in Aachen gezeigt worden, die nach Polizeiangaben aber auch ein bürgerliches Publikum anzog.

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In der Spitze hätten sich etwa 10.000 Menschen an dem Protestmarsch gegen rechts beteiligt. Angemeldet gewesen seien ursprünglich nur 150 Personen.

Seitdem hätten die Polizei zahlreiche Anfragen zu dem Plakat erreicht.

Zahlreiche Demonstrationen in unterschiedlichen Städten

In vielen Städten waren die Menschen am vergangenen Wochenende auf die Straßen getreten, um unter anderem gegen die AfD zu demonstrieren.
In vielen Städten waren die Menschen am vergangenen Wochenende auf die Straßen getreten, um unter anderem gegen die AfD zu demonstrieren.  © Thomas Frey/dpa

Bei einigen Demonstrationen in anderen Städten hatten auch harmlosere Äußerungen für Kritik gesorgt.

Der Philosoph und frühere Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin zeigte sich vor wenigen Tagen auf Facebook beeindruckt von der Größe der Demonstration in München, beklagte aber: "Weniger schön ist der Versuch der Instrumentalisierung dieses Engagements von Seiten kleiner radikaler Gruppen, die als Veranstalter fungierten."

Demokratische Parteien wie SPD, Grüne, FDP, aber auch die Union seien attackiert worden. "Viele Plakate richteten sich gegen Hass, vom Podium wurde Hass gepredigt", schrieb er.

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Auch bei der Berliner Demonstration am Sonntag wurde Hass und Hetze von rechts verurteilt, gleichzeitig aber aus den Reihen der Demonstranten wiederholt "Ganz Berlin hasst die AfD" skandiert.

Seitdem hätten die Polizei zahlreiche Anfragen zu dem Plakat erreicht.

Erstmeldung vom 23. Januar, 14.56 Uhr; zuletzt aktualisiert um 16.24 Uhr.

Titelfoto: Andreas Arnold/dpa

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