Tierischer Aufruhr vor Bundestag: PETA zündet mit Masken Bengalos und hat Plan
Berlin - Tierischer Aufruhr in Berlin: Mit gezündeten Bengalos, geworfenen Farbbeuteln und Masken demonstrierte die Tierschutzorganisation "PETA" vor dem Bundestag - und hat einen besonderen Plan parat.
Alles in Kürze
- PETA demonstriert vor Bundestag für tierfreie Landwirtschaft.
- 25 Mitglieder fordern Agrarwende zur Schonung von Tieren und Umwelt.
- Ein Ausstiegsplan soll konkrete Schritte zur veganen Ökolandbau aufzeigen.
- Tierhaltende Landwirtschaft verursacht Treibhausgase und Artensterben.
- PETA fordert Politik auf, Tiernutzung nicht länger zu fördern.

Um 12 Uhr hallten am Donnerstag Rufe am Platz der Republik aus Megafonen. Circa 25 Mitglieder der Tierschutzorganisation in Warnwesten, mit Tiermasken und Plakaten forderten eine tierfreie Landwirtschaft, wie PETA mitteilte.
Zuvor hat die Tierschutzorganisation an Behörden einen Ausstiegsplan übergeben, der anhand konkreter Schritte aufzeigt, wie eine Agrarwende zur tierfreien Landwirtschaft gelingen kann.
Ein solcher Umstieg ist laut PETA zwingend notwendig, um nicht nur Tiere, sondern auch Menschen, insbesondere zukünftige Generationen, und die Umwelt zu schützen.
Denn die tierhaltende Landwirtschaft verursache mehr Treibhausgase als der gesamte weltweite Verkehrssektor. Hinzu kommt ein rasantes Artensterben, befeuert durch Pestizide und Monokulturen, so PETA eindringlich.
Des Weiteren müssen enorme landwirtschaftliche Anbauflächen für das Futter der Tiere herhalten. Zudem prangert PETA an, dass Soja-Importe aus Südamerika zur Verwendung für Tiernahrung in Verruf stehen, weil Regenwald abgeholzt wird, der Verlust von Biodiversität und die Verdrängung der einheimischen Bevölkerung damit einhergeht.
Außerdem verursacht die Tierindustrie massives Leid in Mast- und Zuchtanlagen, auf Transporten und in Schlachtbetrieben für die Lebewesen.

PETA hat konkreten Plan für veganen Ökolandbau

Wie eine Landwirtschaftsform ohne Tierhaltung oder Nutzung von tierischen und chemischen Düngemitteln sowie Pestiziden und Monokulturen gelingen kann, zeigt der Plan, der die Weichen für veganen Ökolandbau stellen soll.
Zudem präsentiert er eine alternative Nahrungsmittelproduktion, wobei kein Land verbraucht wird, und offenbart eine Strategie für den Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung.
"Nun ist es Aufgabe der Politik, die Tiernutzung nicht weiter mit staatlichen Geldern zu fördern und ihre zerstörerischen Folgen nicht länger zu verschleiern!", forderte Julia Weibel von PETA.
Der Plan wurde am Donnerstagmorgen an das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz geschickt mit der Forderung einer zeitnahen Umsetzung. PETA gab die Entwicklung des Plans bei Martin Müller, dem Gründer der Initiative und des Portals "landwirtschaft.jetzt", in Auftrag und arbeitete an dem Konzept mit.
Titelfoto: PETA Deutschland e.V.