Notaufnahme dicht: Hunderte protestieren gegen Klinik-Schließung

Von Marie Kerres

Hamburg - Hunderte Menschen haben am Abend für den Erhalt der Notfallversorgung des katholischen Krankenhauses Groß-Sand in Hamburg-Wilhelmsburg demonstriert.

Rund 500 Menschen haben heute in Hamburg demonstriert.
Rund 500 Menschen haben heute in Hamburg demonstriert.  © David Hammersen/dpa

Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf rund 500. Die Linksfraktion hatte zuvor gemeinsam mit dem Aktionsbündnis "Krankenhaus Groß-Sand muss bleiben!" zu der Demonstration aufgerufen.

Mit der Einstellung des Betriebs der Notaufnahme und der chirurgischen Abteilung begann in der Klinik am Dienstag die sukzessive Schließung des Krankenhauses.

Die Versorgung in den Fachbereichen Geriatrie, neurologische Frührehabilitation und innere Medizin blieben vorerst in vollem Umfang erhalten, wie die Klinik auf ihrer Website mitteilte.

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Allerdings hatte das Erzbistum bereits Ende Mai angekündigt, dass auch diese Abteilungen im nächsten Jahr in das Marienkrankenhaus in Hohenfelde umziehen sollen.

Anschließend soll das Krankenhaus an die Stadt verkauft werden, die auf dem Gelände eine Stadtteilklinik einrichten will. Die Kirche hatte jahrelang vergeblich versucht, das Krankenhaus an einen neuen Träger zu veräußern.

Linke forderten vom Senat «verlässliche Lösung»

Demonstranten halten ein Banner mit der Aufschrift "Krankenhaus Groß-Sand muss bleiben" in die Luft.
Demonstranten halten ein Banner mit der Aufschrift "Krankenhaus Groß-Sand muss bleiben" in die Luft.  © David Hammersen/dpa

In den vom Hafen geprägten Stadtteilen Wilhelmsburg und der Veddel leben knapp 60.000 Menschen. Bei der Linksfraktion in der Bürgerschaft befürchtet man durch die Schließung "eine massive Versorgungslücke".

"Die vagen Versprechungen, irgendwann eine Stadtteilklinik zu errichten, reichen nicht aus", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Linken, Deniz Celik.

Auch auf den Hafen mit seinen Zehntausenden Beschäftigten habe die Schließung Auswirkungen: "Arbeitsunfälle, auch schwere Verletzungen, sind im Hafen keine Seltenheit", sagte der Hafenexperte der Linken, Kay Jäger.

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"Hier zählt manchmal jede Minute. Und auch ankommende Seeleute sind mitunter auf schnelle medizinische Versorgung angewiesen."

Titelfoto: David Hammersen/dpa

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