Bahn-Streik in Hessen: Notfahrplan angelaufen, massive Einschränkungen für Fahrgäste

Frankfurt am Main/Hessen - Vom Warnstreik bei der Deutschen Bahn ist am Donnerstag auch der regionale Bahnverkehr in Hessen stark betroffen. Trotz eines angelaufenen Notfallplans müssen Reisende nach Angaben einer Pressesprecherin mit massiven Einschränkungen rechnen.

Insgesamt 20 Stunden soll der Streik der Lokführer andauern und gegen 22 Uhr am heutigen Donnerstagabend enden. (Symbolbild)
Insgesamt 20 Stunden soll der Streik der Lokführer andauern und gegen 22 Uhr am heutigen Donnerstagabend enden. (Symbolbild)  © Andreas Arnold/dpa

Sofern es möglich sei, rate sie Fahrgästen, ihre Reise auf einen Zeitpunkt nach dem Streik zu verschieben, sagte sie am frühen Morgen des heutigen Donnerstags. Ansonsten sollten diese sich rechtzeitig vor Fahrtantritt über die geplanten Zugverbindungen informieren - etwa über die App und auf der Bahn-Website.

Im Fernverkehr fahre rund jeder fünfte Zug, auch im Regionalverkehr gebe es erhebliche Beeinträchtigungen.

Es gilt ein stark ausgedünnter Fahrplan, auch für die S-Bahnen im Rhein-Main-Gebiet. Busse, sowie Straßenbahnen und U-Bahnen im öffentlichen Nahverkehr sind nicht von dem Warnstreik betroffen.

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Der 20-stündige Ausstand zu dem die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) unter anderen Lokführer, Zugbegleiter, Werkstattbeschäftigte und Fahrdienstleiter aufgerufen hatte, begann am Mittwochabend um 22.00 Uhr und soll am Donnerstag um 18.00 Uhr enden.

Auch Züge anderer Bahnunternehmen wie Vlexx, Vias oder die Hessische Landesbahn könnten indirekt von dem Ausstand betroffen sein.

Das fordert die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL)

Als Knackpunkt bei den Tarifverhandlungen der GDL mit der Bahn gilt die Absenkung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Wochenstunden für Schichtarbeiter bei vollem Lohn.
Als Knackpunkt bei den Tarifverhandlungen der GDL mit der Bahn gilt die Absenkung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Wochenstunden für Schichtarbeiter bei vollem Lohn.  © Bernd Wüstneck/dpa

Ihre Lokführer haben zwar eigene Tarifverträge mit der GDL. Sollten aber Stellwerke nicht mit Fahrdienstleitern besetzt sein, können dort auch ihre Züge nicht mehr fahren. Ob dies der Fall ist, war am frühen Donnerstagmorgen zunächst unklar.

Die GDL fordert unter anderem 555 Euro mehr im Monat bei zwölf Monaten Vertragslaufzeit sowie eine Inflationsausgleichsprämie.

Als Knackpunkt gilt die Forderung nach einer Absenkung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Wochenstunden für Schichtarbeiter bei vollem Lohn.

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Die Deutsche Bahn hatte in der ersten Verhandlungsrunde ein eigenes Angebot vorgelegt, das unter anderem eine Entgelterhöhung von elf Prozent bei einer Laufzeit von 32 Monaten vorsieht. Zur Arbeitszeit findet sich in der Offerte nichts.

Titelfoto: Andreas Arnold/dpa

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