Schon wieder Brandstiftung bei Bahnstrecke! Staatsschutz ermittelt an drittem Tatort
Von Bettina Grönewald und Dörthe Hein
Hohenmölsen/Halle - Nach dem mutmaßlich vorsätzlich gelegten Kabelbrand an einer Bahn-Nebenstrecke bei Hohenmölsen (Burgenlandkreis) ermittelt der Staatsschutz.
Alles in Kürze
- Kabelbrand an Bahnstrecke bei Hohenmölsen
- Staatsschutz ermittelt wegen mutmaßlicher Brandstiftung
- Güterverkehrsstrecke für Kohletransporte betroffen
- Personenverkehr nicht beeinträchtigt, aber Reparaturarbeiten bis Montag
- Zugverkehr in NRW nach Sabotage wieder freigegeben

Unbekannte hätten Freitagabend vorsätzlich Daten- und Stromkabel in Brand gesetzt, teilte ein Sprecher der Polizeiinspektion Halle mit. Es sei etwa eine Fläche von 100 mal 40 Zentimetern betroffen gewesen.
Laut Deutscher Bahn ereignete sich der Kabelbrand an einer Güterverkehrsstrecke für Kohletransporte auf Höhe Webau, einem Ortsteil von Hohenmölsen. Eine Sprecherin sagte auf Nachfrage, der Personenverkehr sei nicht beeinträchtigt. Es handele sich um eine nicht elektrifizierte Strecke.
Der Polizeisprecher in Halle erklärte, die Strecke sei nach Abschluss der Tatortarbeit wieder freigegeben und die Funktionsfähigkeit einer betroffenen Schrankenanlage vorerst wiederhergestellt.
Aber: "Die Arbeiten zur kompletten Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit werden voraussichtlich noch bis Montag andauern."
In NRW größere Auswirkungen
Damit sind die Auswirkungen deutlich geringer als bei zwei vorangegangenen mutmaßlichen Brandstiftungen in Nordrhein-Westfalen. Seit Donnerstag war die bundesweit zentrale Nord-Süd-Achse der Deutschen Bahn nach mutmaßlich vorsätzlich verursachten Kabelbränden in Düsseldorf lahmgelegt gewesen.
Nach aufwendigen bis in die Nacht dauernden Reparaturarbeiten an fünf Kabeln auf einer Gesamtlänge von rund 100 Metern gab die Bahn den Zugverkehr auf der hoch frequentierten Strecke Duisburg-Düsseldorf wieder frei.
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen geht von Sabotage aus, der Staatsschutz ermittelt.
Titelfoto: Heiko Rebsch/dpa