Strecken-Störung zum Abschied: Diese Intercity-Züge verschwinden aus Sachsen

Dresden/Chemnitz - Rund fünf Jahre lang waren sie in Sachsen unterwegs, nun ist Schluss damit: Am Dienstag scheidet das letzte Stadler-KISS-Fahrzeug der Baureihe 4110 aus dem Fahrgastbetrieb der Deutschen Bahn (DB) aus. Wegen einer Störung startete der leise Abschied jedoch holprig.

Stadler-KISS-Triebzug "Mecklenburgische Ostseeküste" startete am Dienstagmittag auf seine vorletzte Fahrt für DB Fernverkehr.
Stadler-KISS-Triebzug "Mecklenburgische Ostseeküste" startete am Dienstagmittag auf seine vorletzte Fahrt für DB Fernverkehr.  © TAG24

So musste der Triebzug "Mecklenburgische Ostseeküste" auf seinem Weg als Intercity 2183 von Rostock (Abfahrt: 6.20 Uhr) nach Dresden (geplante Ankunft: 10.27 Uhr) kurz hinter Elsterwerda zum Halten kommen.

Der Grund: Eine Weiche im Bereich Großenhain war am Vormittag defekt, musste mittels Hilfsverschluss gesichert werden, teilte der Infrastrukturbetreiber DB InfraGO mit. Eine Streckensperrung sei die Folge gewesen.

Fast anderthalb Stunden ging nichts mehr. Der Zug erreichte daher erst kurz vor 12 Uhr die sächsische Landeshauptstadt. Anschließend erfolgte nach einer halbstündigen Wendezeit ebenfalls verspätet die Rückfahrt in Richtung Ostsee.

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Die letzte Tour wird am Nachmittag um 16.20 Uhr in Rostock starten und bis nach Chemnitz (planmäßige Ankunft: 21.31 Uhr) führen. Dann ist der Einsatz offiziell beendet.

Verkauftes Wagenmaterial wurde durch langsamere Fahrzeuge ersetzt

Schaffen nur 160 statt 200 km/h: Die Intercity-2-Züge des Herstellers Alstom sind fortan auf der Linie 17 unterwegs. (Archivfoto)
Schaffen nur 160 statt 200 km/h: Die Intercity-2-Züge des Herstellers Alstom sind fortan auf der Linie 17 unterwegs. (Archivfoto)  © Jens Wolf/dpa

DB Fernverkehr hatte insgesamt neun vierteilige KISS-Triebzüge in ihrer Flotte. Sie wurden im Sommer von den Österreichischen Bundesbahnen gekauft.

Wie konkret die Überstellung abläuft und welcher Auslieferungszustand vereinbart wurde, blieb auf TAG24-Anfrage zunächst unklar.

Seit dem Fahrplanwechsel am vergangenen Sonntag wird die Intercity-Linie 17 zwischen Chemnitz und Rostock durch Intercity-2-Züge des Herstellers Alstom bedient. Sie besitzen zwar eine größere Sitzplatz-Anzahl (2. Klasse: rund 30 Prozent, 1. Klasse: rund 55 Prozent mehr), können jedoch nur 160 km/h fahren.

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Damit geht ein entscheidender Vorteil verloren: Mit ihren 200 km/h war es den spurtstarken KISS-Zügen auf dem ausgebauten Streckenabschnitt zwischen Doberlug/Kirchhain und Baruth/Mark möglich, Verspätungen zu reduzieren. Nun kann diese Höchstgeschwindigkeit nur noch von den dort verkehrenden Eurocity- und Railjet-Garnituren erreicht werden.

Titelfoto: TAG24

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