Streng geheimes Bahn-Papier aufgetaucht: Konzern will 21.000 Sitzplätze im Fernverkehr streichen

Von Bernd Röder

Berlin - Kommt der große Kahlschlag? Nach einem Bericht des "Spiegels" will die Deutsche Bahn (DB) im Fernverkehr insgesamt 21.000 Sitzplätze streichen.

Laut "Spiegel"-Bericht plant die DB eine große Streichungs-Offensive bei den Sitzplätzen im Fernverkehr. (Symbolfoto)
Laut "Spiegel"-Bericht plant die DB eine große Streichungs-Offensive bei den Sitzplätzen im Fernverkehr. (Symbolfoto)  © Stefan Sauer/dpa

Der Verlag hatte eigenen Angaben zufolge eine "als streng vertraulich gekennzeichnete Konzernunterlage" ausgewertet.

Demnach erwäge die Bahn bis zum Jahr 2036, die Zahl der Sitzplätze im Fernverkehr von derzeit 265.000 auf 244.000 zu reduzieren.

Dabei gingen bei den älteren Intercity-Zügen (IC) 23.000 von 55.000 Sitzplätze verloren, bei der ICE-Flotte kämen hingegen in diesem Zeitraum 2.000 hinzu. Künftig würden Intercity-Express-Züge auch auf Strecken fahren sollen, die bislang von IC-Zügen bedient werden.

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Die DB stellte klar, bei den vom "Spiegel" genannten Zahlen handele es sich um Sitzplätze im Bestand, darunter auch in älteren Intercity-Zügen, die selten im Einsatz seien, und nicht um die täglich verfügbaren Plätze. Zur Strategie gehöre, ältere und störanfällige Fahrzeuge konsequent auszumustern.

Der Konzern betonte, dass die Anzahl der für die Fahrgäste verfügbaren Sitzplätze bis 2036 steigen soll. Man wolle sich auch nicht aus einem deutschlandweiten Verkehrsangebot zurückziehen, sondern stehe "weiterhin ganz klar zu einem Verkehrsangebot in der Fläche", heißt es in der Stellungnahme des Konzerns.

Titelfoto: Stefan Sauer/dpa

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