Warnstreik bei der Bahn: Notfahrplan angelaufen

Berlin - In manchen Regionen fährt kein Zug mehr! Der Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat im Bahnverkehr bundesweit bereits zu zahlreichen Zugausfällen geführt - und er wird noch für weitere sorgen.

Die Gewerkschaft GDL hat ihre Mitglieder aufgerufen, auch am heutigen Donnerstag die Arbeit niederzulegen.
Die Gewerkschaft GDL hat ihre Mitglieder aufgerufen, auch am heutigen Donnerstag die Arbeit niederzulegen.  © Bodo Marks/dpa

Der Warnstreik GDL hat am Donnerstagmorgen vor allem Berufspendler heftig getroffen. "In einzelnen Regionen fahren aufgrund der Streikbeteiligung teilweise gar keine Züge", teilte die Bahn mit.

Der Notfahrplan sei aber wie geplant und stabil angelaufen. Dieser sieht unter anderem vor, dass rund 20 Prozent der eigentlich geplanten Fernverkehrsfahrten angeboten wird.

Die Auswirkungen im Nah- und Regionalverkehr seien je nach Region sehr unterschiedlich.

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Deutsche Bahn Bahngleise zwischen Neustadt und Pieschen vorübergehend gesperrt!

In Nordrhein-Westfalen waren am Morgen einzelne Stellwerke nicht besetzt - damit hat dort der Streik Auswirkungen auf andere Eisenbahnunternehmen, da ohne Fahrdienstleiter ganze Streckenabschnitte dementsprechend nicht befahren werden können.

Für Berlin und Brandenburg teilte ein Sprecher mit, dass auf einzelnen Strecken Ersatzbusse eingesetzt werden.

Im Güterverkehr dürften die Folgen des Ausstands ebenfalls weitreichend sein.

Der Warnstreik der GDL läuft seit Mittwochabend (22 Uhr) und endet am Donnerstagabend um 18 Uhr.

Das sind die Forderungen der Gewerkschaft GDL

GDL-Boss Claus Weselsky (65) will die Bahn zum Einlenken zwingen.
GDL-Boss Claus Weselsky (65) will die Bahn zum Einlenken zwingen.  © Wolfgang Kumm/dpa

Die Gewerkschaft GDL fordert 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Als Kernforderung will sie zudem eine Absenkung der Arbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich durchsetzen.

Die Bahn bezeichnet das als unerfüllbar. Das Vorgehen der Gewerkschaft nannten Konzernvertreter "eine einmalige Eskalation in unserer Sozialpartnerschaft, die wir nicht akzeptieren".

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Die GDL wiederum warf der Bahn vor, kein Interesse an einer Lösung am Verhandlungstisch zu haben.

Titelfoto: Bodo Marks/dpa

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