Schock-Studie enthüllt: Drogen in Berlin immer verdreckter und heftiger

Von Andreas Rabenstein

Berlin - Jede zweite analysierte Probe einer Droge in Berlin ist stark verunreinigt, falsch bezeichnet oder zu hoch dosiert.

Party- und Szenedrogen werden von Dealern oft mit anderen Stoffen gestreckt.
Party- und Szenedrogen werden von Dealern oft mit anderen Stoffen gestreckt.  © -/drugchecking Projekt Berlin/dpa

Für knapp 50 Prozent der knapp 3600 untersuchten Stoffproben wurde daher durch das vor zwei Jahren neu eingeführte sogenannte Drugchecking eine Warnung ausgesprochen.

Das geht aus einer Antwort der Senatsverwaltung für Wissenschaft und Gesundheit auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Vasili Franco hervor, die der dpa vorliegt.

Analysiert wurden vor allem Aufputschmittel wie Ecstasy und andere Amphetamine, die für Partys genutzt werden, zahlreiche weitere synthetische Drogen (unter anderem Cathinone) sowie Kokain. Marihuana und andere Cannabis-Produkte werden im Rahmen dieses Programms nicht begutachtet.

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3596 Proben wurden von Juli 2023 bis Juni 2025 im Labor untersucht. Das waren im Durchschnitt 150 pro Monat oder etwa 7 pro Arbeitstag. Warnungen auf der Internetseite des Projekts gab es bei 1736 (48,3 Prozent) dieser Proben.

Im zweiten Jahr der Analyse wurden im Schnitt jeden Monat etwa 50 Menschen wegen mangelnder Kapazitäten abgewiesen. Im ersten Jahr waren es noch etwas mehr.

Dreiviertel der Nutzer sind zwischen 18 und 39 Jahre alt

Über 75 Prozent der Nutzer des Angebots, das vom Land Berlin mit 200.000 Euro pro Jahr bezahlt wird, sind zwischen 18 und 39 Jahren alt. 71 Prozent sind männlich. Die allermeisten (82 Prozent) hatten vorher keinen Kontakt zur Suchthilfe.

Die Internetseite des Drugcheckings wird mehr als 25.000 Mal pro Monat aufgerufen.

Titelfoto: -/drugchecking Projekt Berlin/dpa

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