Dresden - Jubel im Dresdner Rathaus, Verwunderung in der ganzen Stadt! Die Abrissarbeiten an der Carolabrücke liegen voll im Zeitplan, könnten sogar zwei Monate früher - im Oktober - fertig werden. OB Dirk Hilbert (53, FDP) ist begeistert.
Am Donnerstag verschaffte sich der Verwaltungs-Chef einen Überblick über die Baustelle, staunte über die Schuttberge. Seit Beginn der Abbrucharbeiten an den verbliebenen Brückenzügen A und B wurden rund 20.000 Tonnen Beton, Asphalt und Stahl abgetragen.
"Vor dieser Leistung ziehe ich meinen Hut", so der OB. Er bedankte sich bei den Arbeitern von Hentschke Bau (Bautzen) und den Partnerfirmen.
Bis zu 40 Malocher sind jeden Tag (außer sonntags) bei Wind und Wetter im Einsatz - vom Baggerfahrer über Lkw-Fahrer, bis hin zu Planern, Bauüberwachern und sogar Drohnenpiloten.
"Abriss-Crew" steht deshalb auf einem weißen T-Shirt geschrieben, das als Geschenk (und Erinnerung) an alle verteilt wurde.
Wird der Abriss teurer?
"Wir sind bislang ohne Unfälle, Vandalismus oder größere Schäden durch diese Zeit gekommen", ist Hentschke-Prokurist Holger Jackl (48) stolz. Und der Lärm? "Das Beschwerdetelefon blieb ruhig."
Teurer als die bislang veranschlagten 18 Millionen Euro soll der Abbruch auch nicht werden. Volle Fahrt voraus also! Auch für die Schifffahrt? "Bis zum 13. August wollen wir die Fahrrinne vorbereitet haben", erklärte Straßenbau-Amtsleiterin Simone Prüfer (59).
Danach übernimmt das Wasser- und Schifffahrtsamt, prüft die Flussbeschaffenheit. Anfang September könnten dann Dampf- und Frachtschiffe die Elbe wieder passieren. Läuft alles so reibungslos weiter, ist ab Oktober auch das Terrassenufer wieder vollständig befahrbar.
Bis Ende September soll das Bauwerk komplett abgerissen sein. Ab Mittwoch wird am Neustädter Ufer weitergearbeitet. Dazu werden Mitarbeiter und Maschinen auf die andere Elbseite verlagert. Innerhalb weniger Wochen entfernt auch dort das Bagger-Rudel die verbliebenen Brückenteile und Pfeiler.