Dresden - Dresden braucht einen Alleskönner! Und das nicht für irgendeine Aufgabe, sondern für den Neubau der Carolabrücke. Das Anforderungsprofil ist anspruchsvoll. Wer könnte diesen Job übernehmen?
Bauingenieur muss er oder sie sein, so viel steht fest. Das ausschreibende Straßen- und Tiefbauamt legt Wert auf mehrjährige Berufserfahrung - insbesondere im Projektmanagement sowie in der Planungs- und Bauabwicklung von Brücken. Wichtig sind Kenntnisse im Verwaltungs-, Vergabe- und Baurecht.
Stressresistenz würde wohl auch nicht schaden: Auf Dresdens wohl wichtigsten Brücken-Koordinator kommt ein bunter Strauß an Herausforderungen zu. Der Experte soll die "koordinative Gesamtverantwortung" für das Großprojekt übernehmen: Verträge aushandeln, technische und zeitliche Abläufe planen sowie den Stadtrat, das Rathaus und die Öffentlichkeit informieren.
"Die Verwaltung sucht einen Manager, eine Verbindungsperson. Jemand, der Entwürfe einordnen und souverän mit Baufirmen umgehen kann", kommentierte TU-Professor Manfred Curbach (68) das Inserat.
Er selbst und Uni-Kollege Steffen Marx (55) kommen für den Posten wohl nicht infrage. "Wir haben uns der Lehre und Forschung verschrieben - und bilden genau solche Leute aus."
Mindestens 4770 Euro brutto für den Dresdner "Brücken-General"
Vielleicht jemand aus der Verwaltung? Die Stadt hielt sich zu dieser Frage bedeckt. "Vollzeit" steht in der Anzeige. Ob die gewöhnlichen 40 Stunden pro Woche für den "Brücken-General" reichen? Mindestens 4770 Euro brutto (TVöD) würden monatlich aufs Konto wandern - je nach Erfahrung ist deutlich mehr drin.
Der eigentliche Reiz liegt aber woanders, sagt auch Professor Curbach: "Für jemand Jüngeren ist das eine hervorragende Chance - ein echtes Karrieresprungbrett."