Neue Carolabrücke: Wie viele Spuren sollen es denn nun sein?
Dresden - Kommt der Ersatzneubau für die Carolabrücke – und falls ja, mit wie vielen Autospuren? Das Sondertreffen des Bauausschusses am kommenden Montag gilt als wichtiger Stimmungstest vor der entscheidenden Ratssitzung am Donnerstag. Währenddessen geht der Abriss der alten Flussquerung weiter.
Alles in Kürze
- Dresden plant Ersatzneubau für Carolabrücke.
- Anzahl der Autospuren ist noch unklar.
- Abriss der alten Brücke läuft weiter.
- Verwaltung befürwortet zügigen Neubau ohne Änderungen.
- Historische Variante ist wahrscheinlich nicht genehmigungsfähig.

Zur Verwunderung vieler Dresdner wurden die Überbauten der Züge A und B bereits am Donnerstag abgerissen. Kleinere Bagger und Radlader zerkleinerten bis einschließlich Samstag herumliegende und herabhängende Trümmerteile.
Am Sonntag ruhte der Abbruch. Ab Montag transportieren Lkw den Schutt vom Neustädter Elbufer über den Elbradweg in Richtung Glacisstraße ab.
Derweil wächst die Spannung in den Gremien des Stadtrates. Zuletzt hatte ein Dreierbündnis aus CDU, FDP/FB und Team Zastrow vier Fahrspuren gefordert, die SPD drei und die Grünen zwei.
Die vierköpfige PVP-Fraktion betonte am vergangenen Donnerstag die Notwendigkeit umfassender Bürgerbeteiligung.
Historische Variante der Carolabrücke wohl vom Tisch

Auf der letzten Bauausschusssitzung Anfang Juni war ein Beschluss vertagt worden – die Fachpolitiker stritten ergebnislos über das Vergabeverfahren.
Am Freitag bekräftigte der Geschäftsbereich von Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) gegenüber TAG24, dass die Verwaltung weiterhin einen zügigen Ersatzneubau befürworte.
Dabei dürfe es "keine wesentlichen baulichen Änderungen gegenüber der bisherigen Carolabrücke" geben. Die Rekonstruktion der historischen Variante von 1895 sei "nicht genehmigungsfähig".
Doch ein Funken Hoffnung bleibt den Traditionalisten: "Ob eine Variante im historischen Kontext ohne Strompfeiler und unter Einhaltung der Randbedingungen – wie der Erhalt der Blickbeziehung zur historischen Innenstadt – umsetzbar ist, werden die weiteren Variantenuntersuchungen zeigen", hieß es.
Titelfoto: Ove Landgraf