Rathaus will Verkehr an Albertbrücke entschärfen: Aber wie?

Dresden - Während der Abriss der Carolabrücke nach monatelanger Unterbrechung seit Dienstag weiterläuft, passt die Verwaltung die Verkehrsführung auf den Umleitungsstrecken an, insbesondere an der Albertbrücke. Damit will Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) den Fluss der Autofahrer anders als bislang führen, was die Sicherheit erhöhen soll.

Seit dem Brückeneinsturz fahren mehr Autos über die Albertbrücke, was nicht ohne Folgen bleibt.
Seit dem Brückeneinsturz fahren mehr Autos über die Albertbrücke, was nicht ohne Folgen bleibt.  © Eric Münch

Seit dem Einsturz der Elbquerung fahren mit 33.000 Autos täglich etwa 15.000 mehr über die Albertbrücke. Damit habe laut Verwaltung auch der Verkehr in der abgehenden Glacisstraße auf der Neustädter Seite zugenommen, etwa um 50 Prozent auf 8500 Autos (insgesamt, beide Fahrtrichtungen).

"Das ist höchst problematisch", sagt Kühn, verweist auf viele Kinder und Jugendliche, die dort zur Oberschule, Kita oder zum Heinrich-Schütz-Konservatorium unterwegs sind. Auf der parallelen Albertstraße hingegen, die mehr Autos aufnehmen kann, hat der Verkehr sogar abgenommen.

Darum ändert die Verwaltung ab Dienstag die Straßenführung. Eine von zwei Autospuren, die von der Glacisstraße auf die Albertbrücke führen, wird zum Radfahrstreifen. Der bisherige Radschutzstreifen wird damit quasi verbreitert.

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Außerdem dürfen Autofahrer von der Wigardstraße kommend vor der Albertbrücke nicht mehr nach links in die Glacisstraße abbiegen, sondern werden wie bereits die rechte Fahrspur auch über die Brücke geleitet.

Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne).
Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne).  © Eric Münch
Grünphase nicht mehr gemeinsam: Kommende Woche wird am Sachsenplatz die Ampelschaltung für Autofahrer und Radler umgestellt.
Grünphase nicht mehr gemeinsam: Kommende Woche wird am Sachsenplatz die Ampelschaltung für Autofahrer und Radler umgestellt.  © Ove Landgraf
Autofahrer dürfen künftig auf der Wigardstraße nicht mehr nach links in die Glacisstraße abbiegen, sondern werden wie bereits auf der rechten Fahrspur über die Albertbrücke geleitet.
Autofahrer dürfen künftig auf der Wigardstraße nicht mehr nach links in die Glacisstraße abbiegen, sondern werden wie bereits auf der rechten Fahrspur über die Albertbrücke geleitet.  © Ove Landgraf

Erst die Autos, dann die Radler

Die linke Auto-Fahrspur, die von der Glacisstraße auf die Albertbrücke führt, wird zum Radfahrstreifen, der bereits bestehende Radweg damit breiter.
Die linke Auto-Fahrspur, die von der Glacisstraße auf die Albertbrücke führt, wird zum Radfahrstreifen, der bereits bestehende Radweg damit breiter.  © Ove Landgraf

"Auf der anderen Elbseite am Sachsenplatz beseitigen wir die Unfallhäufungsstelle Nummer eins für den Radverkehr in Dresden", so Kühn.

Demnach kam es dort nach dem Einsturz zu 19 Unfällen (Vorjahr: 8). Meist wurden Radler von rechtsabbiegenden Autos erwischt. Darum werden die Ampeln umgestellt. Statt wie jetzt gleichzeitig, erhalten Autofahrer und Radler künftig getrennt Grün.

Erst die Autos (Grünphase dann rund 20 Sekunden kürzer als bislang), danach die Radler (anstatt 55 nur noch 20 Sekunden Grün). Funktioniere das nicht wie erhofft, könne man weitere Anpassungen vornehmen, so Kühn.

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Auf dem unterbrochenem Elberadweg können Radler dank Rampen künftig elbaufwärts westlich der Staatskanzlei weiter durch den Staudengarten fahren.

Die Gegenrichtung muss allerdings weiter die umständliche Führung über die Wigardstraße nutzen.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch (2)

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