ESC 2023: Deutschland schmiert schon wieder ab, Schweden siegt glorreich!

Liverpool - Die Pechsträhne nimmt kein Ende: Deutschland ist beim Eurovision Song Contest mal wieder Letzter geworden. Schweden hat den ESC zum siebten Mal gewonnen. Die Sängerin Loreen (39) errang zum zweiten Mal für ihr Land den Sieg bei der größten Musikshow der Welt. 2012 war ihr dies mit "Euphoria" gelungen, diesmal schaffte sie es mit dem recht ähnlich klingenden "Tattoo".

Loreen (39) gewinnt zum zweiten Mal den ESC.
Loreen (39) gewinnt zum zweiten Mal den ESC.  © dpa/AP/Martin Meissner

Deutschlands ESC-Hoffnung Lord Of The Lost ist nach dem letzten Platz in Liverpool tief enttäuscht, blickt aber nach vorn. "Natürlich ist das hart, auf dem letzten Platz zu landen. Wir haben auch echt nicht damit gerechnet. Wir dachten: Wir schaffen mindestens vorletzter oder drittletzter", sagte Sänger Chris Harms (43) in der Nacht zum heutigen Sonntag.

"Aber es ist tatsächlich so, dass wir jetzt gerade das Gefühl haben, dass uns das diese unfassbar schöne Erfahrung nicht vermiesen kann. Und dass wir auch jederzeit wieder mitmachen würden."

Was nun komme, sei für die Band "die einfachste Aufgabe", sagte Harms. "Wir kommen nicht aus dem Nichts und wir gehen auch nicht in Nichts. Wir haben eine veritable Karriere. Wir haben jetzt den Festivalsommer. Wir haben zig ausverkaufte Shows. Wir gehen mit Iron Maiden auf Tour in Europa. Wir machen jetzt hier einfach weiter."

Lord Of The Lost lieferten eine fulminante Show, die aber offenbar nicht zu überzeugen wusste. Es reichte nur für den letzten Platz.
Lord Of The Lost lieferten eine fulminante Show, die aber offenbar nicht zu überzeugen wusste. Es reichte nur für den letzten Platz.  © dpa/Peter Kneffel
"Germany: Zero Points": Für Lord Of The Lost war der Abend schnell gelaufen.
"Germany: Zero Points": Für Lord Of The Lost war der Abend schnell gelaufen.  © dpa/Peter Kneffel

Der Sänger griff zugleich die Frage auf, welche Art Act Deutschland noch schicken muss, um erfolgreich zu sein: "Wir können feiern, dass wir dieses unfassbar geile Erlebnis hier haben durften, so unfassbare viele tolle Menschen haben kennenlernen dürfen. Vor der Bühne, hinter der Bühne. Und dann verlassen wir das Eurovisions-Schiff. Es fährt weiter ohne uns, mit anderen Artists an Bord. Aber es bleibt die große Frage: Wen schicken wir? Das ist gerade so mein Gedanke."

Für Deutschland reichte es mit dem Dark-Rock-Lied "Blood & Glitter" am Samstagabend wieder nur für den letzten Platz, wie schon 2022, 2016 und 2015. Die deutsche ESC-Pleiteserie in den vergangenen Jahren mit letzten oder (2021, 2019, 2017) vorletzten Plätzen unterbrach 2018 mit einem vierten Platz lediglich Michael Schulte (33).

Deutschlands Plätze beim ESC seit 2010

Gerade in den letzten Jahren landeten deutsche Teilnehmer meistens weit hinten. Die Namen der deutschen Teilnehmer seit dem letzten Sieg sowie ihre Songtitel und Platzierungen:

2022: Malik Harris mit "Rockstars", Platz 25 (letzter Platz)

2021: Jendrik mit "I Don't Feel Hate" - Platz 25 (vorletzter Platz)

2020: Ausfall wegen Corona; Ben Dolic ("Violent Thing") ohne Auftritt

2019: S!sters mit "Sister" - Platz 25 (vorletzter Platz)

2018: Michael Schulte mit "You let me walk alone" - Platz 4

2017: Levina mit "Perfect Life" - 25 (vorletzter Platz)

2016: Jamie-Lee mit "Ghost" - 26 (letzter Platz)

2015: Ann Sophie mit "Black Smoke" - 27 (letzter Platz)

2014: Elaiza mit "Is It Right" - Platz 18

2013: Cascada mit "Glorious" - Platz 21

2012: Roman Lob mit "Standing Still" - Platz 8

2011: Lena mit "Taken By A Stranger" - Platz 10

2010: Lena mit "Satellite" - Platz 1

Titelfoto: dpa/Peter Kneffel

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