Nächste deutsche Blamage beim ESC? "Wer sucht denn diese Lieder aus?"

Leipzig - 693 Bewerbungen sind für den deutschen Vorentscheid zum "Eurovision Song Contest" (ESC) 2024 eingegangen. Acht von ihnen hat eine Jury direkt ins Finale geschickt, einem neunten Act könnt Ihr per Wildcard dorthin verhelfen. Wie vernichtend die Reaktion einiger Fans ist und wer die größten Chancen auf einen Malmö-Auftritt hat.

Lord of the Lost hatten beim ESC 2023 in Liverpool wie viele Vorgänger keine Chance, wurden Letzter.
Lord of the Lost hatten beim ESC 2023 in Liverpool wie viele Vorgänger keine Chance, wurden Letzter.  © Peter Kneffel/dpa

Ja, Deutschlands ESC-Beiträge schnitten nach Lenas Sieg 2010 ("Satellite") mit Ausnahme von Michael Schulte 2018 ("You Let Me Walk Alone") grottig ab. 2015, 2016, 2022 und 2023 wurden wir Letzter, 2017, 2019 und 2021 Vorletzter.

Traurig, wenn man bedenkt, dass Deutschland als Big-Five-Nation zu den Hauptgeldgebern des weltweit größten Musikwettbewerbs gehört und nur deshalb Jahr für Jahr fürs große Finale gesetzt ist. Andernfalls würden wir es vermutlich nicht mal bis dorthin schaffen.

Selbst die aufregend dargebotene Rocknummer "Blood & Glitter" von Lord of the Lost 2023, die sich deutlich von den deutschen Vorgänger-Acts abhob, landete im tiefdunklen Keller.

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Nun hat der Norddeutsche Rundfunk (NDR) die mit Spannung erwarteten acht Beiträge für "Das deutsche Finale 2024" präsentiert. Schnell machte sich aber wieder Ernüchterung breit. Zwar gibt es einen musikalischen Mix, dass diese Acts aber die besten acht aus 693 Bewerbungen sein sollen, mag man sich kaum vorstellen.

Diese acht Acts wollen zu "Das deutsche Finale 2024"

Eurovision Song Contest 2024: Diese Acts wollen es nach Malmö schaffen

Gelten als Favoriten für einen Sieg im deutschen Finale: Ryk ("Oh Boy") und Bodine Monet ("Tears Like Rain").
Gelten als Favoriten für einen Sieg im deutschen Finale: Ryk ("Oh Boy") und Bodine Monet ("Tears Like Rain").  © Bildmontage: NDR/Welthund Music, NDR/Sophie van Hasselt

Da wäre das Duo Galant mit dem deutschsprachigen Lied "Katze", die von einer bösen und Krallen ausfahrenden Samtpfote singen. Oder Max Mutzke, der im Jahr 2004 mit "Can't Wait Until Tonight" am ESC teilnahm und immerhin Achter wurde. Seinem neuen Song "Forever Strong" werden nur geringe Chancen zugerechnet.

Ebenso wenig Aussicht auf Erfolg haben Isaak ("Always On The Run"), NinetyNine ("Love On A Budget") und Leona ("Undream You"). Auch für Marie Reim (23), Tochter von Michelle und Matthias Reim, dürfte es mit ihrer Schlagerpop-Nummer "Naiv" eng werden.

Anders sieht es da schon bei Bodine Monet aus, die mit "Tears Like Rain" an den Start geht. Die Niederländerin wird sich, glaubt man verschiedenen Abstimmungen und Wetten, ins Kopf-an-Kopf-Rennen mit Ryk ("Oh Boy") gehen.

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Auf der Seite eurovisionworld.com, auf der Quoten und Prognosen der Teilnehmerländer samt den nationalen Vorentscheidungen einzusehen sind, wird international von einem Sieg von Ryk ausgegangen. Stand 20. Januar, 12.42 Uhr, entfielen 884 der 2151 abgegebenen Stimmen auf den Niedersachsen - das macht 41 Prozent.

Dahinter landen derzeit Bodine Monet (439 Stimmen, 20 Prozent), Isaak (261, 12 Prozent) und Marie Reim (208, 10 Prozent).

Deutsche ESC-Fans enttäuscht - und von Ryk-Sieg überzeugt

Wer wird am 16. Februar nach Malmö geschickt?
Wer wird am 16. Februar nach Malmö geschickt?  © NDR

Auf diversen Social-Media-Plattformen sammelte sich nach der Bekanntgabe schnell der Zorn der deutschen Eurovision-Anhänger. "Wer sucht denn diese Lieder aus? Da hat doch keins eine Chance", "Ich traue allen zu, den letzten Platz souverän zu verteidigen" und "Wenn man sich die Songs für die ESC Bühne vorstellt, will man anfangen zu weinen" liest sich dort.

Zwischendrin sind aber auch jene Kommentare, die sich mit den Favoriten beschäftigen. So findet ein Fan Ryks "Oh Boy" ein "absolutes Meisterwerk", das als einziger Song ein Lichtblick auf die Top 5 im ESC-Finale hätte.

Bis Deutschlands Teilnehmer feststeht, dauert es noch. Am 16. Februar (22.05 Uhr/ARD und ARD-Mediathek) wird bei "Das deutsche Finale 2024" abgestimmt.

Vorher findet seinen Weg dorthin noch ein Wildcard-Gewinner, der bei "Ich will zum ESC!" (ab 25. Januar in der ARD-Mediathek) gesucht wird.

Titelfoto: Bildmontage: NDR/Welthund Music, NDR/Sophie van Hasselt

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