Feuer in Papierfabrik lodert seit Tagen: Polizei nimmt die Ermittlungen auf

Zülpich – Der Einsatz der Feuerwehr wegen des verheerenden Brandes in einer Papierfabrik in Zülpich (Kreis Euskirchen) ist noch längst nicht beendet. Die Löscharbeiten werden voraussichtlich noch bis Mittwoch andauern, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Das Feuer hat sich mit großer Geschwindigkeit auf dem Gelände der Papierfabrik ausgebreitet.
Das Feuer hat sich mit großer Geschwindigkeit auf dem Gelände der Papierfabrik ausgebreitet.  © Benedict Lickfeld/Nord-West-Media/dpa

Das Feuer war bereits am vergangenen Freitagnachmittag ausgebrochen und hatte für einen Großeinsatz der Feuerwehr gesorgt. Zeitweise waren mehr als 250 Einsatzkräfte vor Ort, um das Flammenmeer unter Kontrolle zu bringen.

Bis alle Glutnester in den tausenden Papierballen gefunden und gelöscht sind, wird es jedoch noch eine ganze Zeit dauern, wie ein Feuerwehrsprecher der dpa in der Nacht zum Sonntag sagte. Es handle sich dabei um eine aufwendige Aufgabe.

Am Montag waren weiterhin Feuerwehrleute mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Ein Sprecher sagte, dass es aber keine starke Rauchentwicklung mehr gebe. Die Maßnahmen würden sich mittlerweile auf das Gelände der Fabrik beschränken, die zwischenzeitlich gesperrten Bundesstraßen sowie die Rurtalbahn sind demnach wieder frei.

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Der Fahrbetrieb der Rurtalbahn war an den Tagen zuvor eingestellt und auch der Bahnverkehr zwischen Zülpich und Vettweiß (Kreis Düren) beeinträchtigt worden. Zudem war die B477 zwischen der Abzweigung Richtung Geich und der B265 vorübergehend in beiden Richtungen gesperrt.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr wurden inzwischen mehrfach ausgewechselt.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr wurden inzwischen mehrfach ausgewechselt.  © Jakob Priebe/Feuerwehr Zülpich/dpa
Noch immer brennen Glutnester in den Papierhaufen.
Noch immer brennen Glutnester in den Papierhaufen.  © Jakob Priebe/Feuerwehr Zülpich/dpa

Großbrand in Zülpich: Feuerwehrmann muss wegen Schwächeanfall ins Krankenhaus

Erst am Mittwoch werden vermutlich auch die letzten Brandherde gelöscht sein.
Erst am Mittwoch werden vermutlich auch die letzten Brandherde gelöscht sein.  © Jakob Priebe/Feuerwehr Zülpich/dpa

Durch den Großbrand kam es im Umkreis der Papierfabrik und selbst in der circa 15 Kilometer entfernten Stadt Euskirchen zu Rußniederschlag. Durch teils starken Wind breitete sich der Ruß sowie Brandgeruch auch bis in die Gemeinde Swisttal und nach Rheinbach im benachbarten Rhein-Sieg-Kreis aus.

Ein Feuerwehrmann hatte bei den Löscharbeiten am Samstag einen Schwächeanfall erlitten und musste im Krankenhaus behandelt werden. Von weiteren Verletzten war am Sonntagmorgen nicht die Rede.

Nach ersten Ermittlungen der Polizei war am Freitag aus bislang ungeklärter Ursache erst ein kleiner Haufen mit Papierschnipseln im Bereich eines Altpapierplatzes auf dem Fabrikgelände in Brand geraten. Kurz darauf habe das Feuer auf einen großen Stapel Altpapier übergegriffen, woraufhin in der Spitze etwa 8000 Papierballen brannten.

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Das Feuer griff außerdem auf ein angrenzendes Feld über. Anwohner wurden aufgefordert, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Offenbar hatten Mitarbeiter der Firma mit dem Umsetzen von noch nicht betroffenen Papierballen dafür gesorgt, dass das Feuer nicht darüber hinaus noch größere Ausmaße annehmen konnte.

In der Spitze haben auf dem Gelände der Fabrik etwa 8000 Papierballen gebrannt.
In der Spitze haben auf dem Gelände der Fabrik etwa 8000 Papierballen gebrannt.  © Jakob Priebe/Feuerwehr Zülpich/dpa

Brandermittler sind nach Angaben eines Polizeisprechers am Montag vor Ort. Bis man mehr über die bislang unklare Ursache wisse, könne es jedoch noch ein paar Tage dauern.

Erstmeldung vom 23. Juni, 7.58 Uhr; zuletzt aktualisiert am 24. Juli um 12.05 Uhr

Titelfoto: Jakob Priebe/Feuerwehr Zülpich/dpa

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