Haus in Sachsen brennt komplett nieder: Ehepaar verliert alles

Lunzenau - Es ist nur noch eine schwarze, dampfende Wand. Asche, verkohlte Balken, schwelende Trümmer. Mittwochabend hat in Klein Schlaisdorf bei Lunzenau in Sachsen ein Haus mit Nebengebäude lichterloh gebrannt. Zwei Menschen überlebten - aber verloren ihr Zuhause und fast alles, was sie hatten.

Am Mittwochabend brannte ein Haus in Lunzenau komplett aus.  © Jan Härtel

Gegen 19.30 Uhr schlugen plötzlich Flammen aus dem Nebengelass an der Feldstraße, griffen rasend schnell auf das Wohnhaus über. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das Grundstück bereits vollständig in Flammen.

"Wir haben das Haus komplett in Vollbrand vorgefunden und sofort den Erstangriff eingeleitet", berichtet Einsatzleiter Uwe Liebing. 70 Kameraden waren im Einsatz.

Doch es wurde ein Kampf unter härtesten Bedingungen: "Hier gibt es weder einen vernünftige Hydrantenversorgung noch einen Teich. Wir mussten mit Tanklöschfahrzeugen im Pendelverkehr Wasser holen." Später zogen die Einsatzkräfte eine 1,5 Kilometer lange Schlauchleitung zu einem entfernten Teich.

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Im Inneren explodierten derweilen zwei Gasflaschen, auch Feuerwerkskörper zündeten. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

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Sämtliches Hab und Gut und mehrere Tiere fielen dem Feuer zum Opfer.  © Jan Härtel

Ehepaar schläft aktuell in einer Not-Ferienwohnung

Enrico und Anke Nowak (beide 53) stehen jetzt vor dem Nichts.  © Jan Härtel

Das Ehepaar Anke und Enrico Nowak (53) konnte sich retten, aber steht vor dem Nichts. "Ich könnte nur noch heulen", sagt Anke Nowak. "Eigentlich wolle ich mir nur die Hände waschen. Dann sah ich aus dem Fenster, es war komisch hell." Die beiden hatten 15 Jahre in dem Haus gelebt. Tiere waren auch noch dort. "Wir sind erst mal glücklich, dass die Katzen überlebt haben."

Doch sie verloren zwei Schweine und circa 30 Vögel. Jetzt brauchen sie Hilfe. Was am wichtigsten sei? "Geldspenden und Geschirr." Freunde und Kollegen stehen bereits an ihrer Seite: "Das Handy ging nur. Alle haben Hilfe angeboten." Brandursachenermittler untersuchen jetzt, wie das Feuer ausbrechen konnte.

Für das Ehepaar beginnt gerade erst das Danach. Sie schlafen aktuell in einer Not-Ferienwohnung, die ihnen der Bürgermeister noch direkt in der Brandnacht vermittelt hat. "Wir haben nur noch das, was wir am Leib tragen", sagt sie.

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Kleidung, Hausrat - alles verbrannt. Tagsüber ist das Paar noch an der Ruine, um die Tiere zu versorgen, zu retten, was noch zu retten ist. Am Abend kehren sie in die Notunterkunft zurück.

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