Wohnungsbrand im Erzgebirge, aber Feuerwehrauto kaputt: Warum gibt's keinen Ersatz?
Breitenbrunn - Ein großer Feuerwehreinsatz versetzte den Breitenbrunner Ortsteil Tellerhäuser mitten in der Nacht auf Mittwoch in große Aufregung: In einem Wohnhaus brach ein verheerender Brand aus. Problem: Das einzige Feuerwehrauto im Ort befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Werkstatt. Die umliegenden Wehren mussten übernehmen.
Großaufgebot gegen 1 Uhr auf der Oberwiesenthaler Straße: Zahlreiche Feuerwehren aus der Region rückten zu einem Wohnungsbrand aus. Dieser brach in einem Heizraum aus. Grund dafür war laut Polizei ein technischer Defekt.
Auch Anwohner Peter Riedel (63) beobachtete den Brand. Der 63-Jährige, der im 150-Einwohner-Ort eine Ferienwohnung betreibt, weiß: Die Einsatzkräfte hätten sicher eher da sein können. Doch das einzige Feuerwehrauto im Ort ist aktuell nicht verfügbar - und machte TAG24 auf das Problem aufmerksam.
Ortsfeuerwehr-Chef Michael Kaufmann (57) bestätigt: "Das Fahrzeug wurde am Montag in die Werkstatt gebracht, es ist defekt." Ungünstig, dass es gerade in dieser Zeit brennt, sagt der 57-Jährige.
Er versichert aber: "Die umliegenden Feuerwehren sind innerhalb von acht Minuten hier." Das liege völlig im grünen Bereich.
Ersatz-Löschfahrzeug zu teuer, dennoch ist die Feuerwehr in acht Minuten da
Ein Ersatz-Löschfahrzeug anschaffen? Zu teuer. "Bei fünf Ortswehren in Breitenbrunn ist das finanziell sehr schwer", sagt Kaufmann. Doch er kann beruhigen: Laut der Feuerwehrverordnung reiche ein Löschauto bei 150 Einwohnern.
Wann das Fahrzeug wieder einsatzbereit ist, kann Kaufmann nicht sagen. Bei einem Brand könnten sich die Einwohner aber weiterhin auf die umliegenden Wehren verlassen, versichert er.
Das zeigte sich auch bei der nächtlichen Aktion. Laut Polizei wurde niemand verletzt, nach zwei Stunden konnte der Einsatz an der Oberwiesenthaler Straße beendet werden.
Dennoch richtete der Brand großen Schaden an: Das Haus ist aktuell nicht bewohnbar.
Titelfoto: Niko Mutschmann

