Personalausfälle nach Explosion in Ratingen: Feuerwehr wird von Kräften aus ganz NRW unterstützt

Ratingen – Der 11. Mai 2023 wird auf tragische Weise in die Geschichte der Ratinger Polizei und Feuerwehr eingehen. Nach einer gezielten Explosion in einem Wohnhaus wurden neun Einsatzkräfte schwer verletzt. Die Kollegen stehen psychisch und physisch noch immer unter Schock, weshalb das Team der Feuerwehr aktuell große Unterstützung erfährt.

Insgesamt leisten 17 zusätzliche Kräfte ihre Dienste bei der Feuerwehr in Ratingen ab.
Insgesamt leisten 17 zusätzliche Kräfte ihre Dienste bei der Feuerwehr in Ratingen ab.  © Screenshot/Facebook/Feuerwehr Ratingen

Knapp einen Monat nach der folgenschweren Explosion, die durch einen Mieter geplant und ausgelöst wurde, konnten viele Verletzte die Krankenhäuser inzwischen verlassen. Außerdem wurden zwei von drei Opfern aus dem künstlichen Koma geholt.

Die Geschehnisse überschatten das Tagesgeschehen weiterhin und führten - abgesehen von den verletzten Kolleginnen und Kollegen - zudem zu einigen Personalausfällen aufgrund psychischer Belastungen.

Innerhalb der "Blaulichtgemeinde", wie es die Feuerwehr in einem Posting bei Facebook erklärt, habe es seit dem tragischen Einsatz einen großen Zusammenhalt gegeben. "Um diesen Personalausfällen zu begegnen, nimmt die Feuerwehr Ratingen für den gesamten Monat Juni die zahlreichen Unterstützungsangebote unterschiedlichster Feuerwehren dankend in Anspruch", heißt es.

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Insgesamt 17 Kolleginnen und Kollegen würden einen Teil ihrer Dienste bei der Feuerwehr Ratingen ableisten. Die eingesetzten Helferinnen und Helfer kommen laut Bericht aus Erkrath, Hilden, Langenfeld, Mettmann und Monheim.

Feuerwehr Ratingen dankt den Kolleginnen und Kollegen

Einsätze während Urlaubszeit

"Vier Kollegen kommen von der Feuerwehr Düsseldorf und ein Kollege versieht seinen Dienst üblicherweise bei der Feuerwehr Aachen", berichtet die Feuerwehr weiter.

Insbesondere zu Beginn der Urlaubszeit sei das zusätzliche Übernehmen von Diensten keine Selbstverständlichkeit, weshalb die Einsatzkräfte in Ratingen umso dankbarer seien, wie sie schreiben.

Ein 57-jähriger Ratinger soll die Explosion am 11. Mai ausgelöst haben, als Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr seine Wohnungstür öffneten. Sie wurden wegen eines überquellenden Briefkastens und Verwesungsgeruchs unter dem Stichwort "hilflose Person" gerufen.

Gegen den Mann ist Haftbefehl wegen versuchten Mordes in neun Fällen erlassen worden.

Titelfoto: Screenshot/Facebook/Feuerwehr Ratingen

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