Husten, Augenreizungen, Übelkeit: Notfall bei Volksfest sorgt für Großeinsatz
Waldems-Bermbach - Es sollte ein ausgelassener Abend voller Spaß und guter Laune werden - doch er endete im Desaster. Über ein Dutzend Menschen wurden in der Nacht auf Samstag während einer Kerb in Südhessen teils schwer verletzt.
Während einem Kirchweihfest im 1300-Seelen-Ortsteil Bermbach in der südhessischen Gemeinde Waldems (Rheingau-Taunus-Kreis) kam es mutmaßlich zu einem Missbrauch von Reizgas. Ein Großaufgebot von Einsatzkräften musste vor Ort anrücken, vier Personen mussten in eine Klinik eingeliefert werden.
Wie der Kreisbrandmeister des Rheingau-Taunus-Kreises, Michael Ehresmann, am Morgen nach dem groß angelegten Einsatz berichtete, feierte die gut gelaunte Gemeinschaft ausgelassen bis in die Nacht hinein, bis gegen 1.50 Uhr über ein Dutzend Menschen vehement über Husten, Augenreizungen und Übelkeit klagten.
Umgehend wurde ein Notruf abgesetzt, der aufgrund der Ausgangslage für das Ausrücken von Rettungskräften aus dem gesamten Rheingau-Taunus-Kreis sowie aus Wiesbaden, Limburg-Weilburg, Frankfurt am Main, dem Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis und dem Kreis Groß-Gerau sorgte.
Vor Ort hatten die insgesamt sechs Notärzte und 18 Rettungswagenbesatzungen auch direkt alle Hände voll zu tun - letztlich galt es 20 Betroffene zu versorgen. Der leitende Notarzt stufte schließlich sieben Personen als unverletzt, fünf als leicht und wiederum acht Menschen als schwer verletzt ein, von denen wiederum lediglich die Hälfte in eine Klinik eingeliefert wurde.
Die weiteren konnten vor Ort versorgt werden oder verweigerten den Transport ins Krankenhaus.
Nach Reizgasaustritt bei Kerb in Waldems-Bermbach: Acht Menschen als schwer verletzt eingestuft
Die Kerb wurde umgehend für beendet erklärt, während die Polizei weitere Ermittlungen aufgenommen hat. Derzeit wird davon ausgegangen, dass in der Festhalle mit Reizgas hantiert wurde, was durch eine anschließende Messung aber nicht mehr nachgewiesen werden konnte.
Hinweise nehmen die Ermittler unter der Rufnummer 06126/93940 entgegen.
Titelfoto: 123rf/Jörg Hüttenhölscher