Ehemaliges Obdachlosenheim in Zwickau abgefackelt: Mutmaßlicher Brandstifter gefasst

Zwickau - Verheerender Brand in einem ehemaligen Obdachlosenheim in Zwickau! Am Sonntagabend ging das Gebäude in Flammen auf - offenbar durch Brandstiftung. Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter (43) schnappen. Er landete in der Psychiatrie.

Feuerwehreinsatz in der Büttenstraße in Zwickau: Im ehemaligen Wohn- und Sozialhaus "Zum Regenbogen" brannte es.  © Mike Müller

Dunkler Rauch stieg gegen 22.50 Uhr aus dem ehemaligen Wohn- und Sozialhaus "Zum Regenbogen" an der Büttenstraße.

Schnell eilten Einsatzkräfte zum Brandort. Umgehend wurde geprüft, ob sich noch jemand in dem ehemaligen Obdachlosenheim befindet - glücklicherweise war dies nicht der Fall.

Umgehend begannen die Feuerwehrleute mit den Löscharbeiten. Die Einsatzkräfte konnten die Flammen schnell unter Kontrolle bringen. Dennoch brannte das Gebäude komplett aus. "Der entstandene Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf einen niedrigen sechsstelligen Betrag", so eine Polizeisprecherin.

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In der Nähe des ehemaligen Obdachlosenheimes konnten die Beamten einen 43-jährigen Deutschen schnappen." Er steht im Verdacht, den Brand verursacht zu haben", heißt es von der Polizei. Der Mann kam nach einer Nacht im Polizeirevier in eine psychiatrische Klinik. Die Ermittlungen wegen Brandstiftung laufen.

Zudem fragt die Polizei: Habt Ihr etwas beobachtet? Wart Ihr kurz vor dem Brand in der Nähe des Gebäudes unterwegs? Wenn ja, dann meldet Euch bei der Zwickauer Polizei unter der Nummer 0375/428102.

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Das Gebäude wurde durch den Brand massiv beschädigt - die Wände sind teilweise völlig verkohlt.  © Mike Müller

"Regenbogenhaus" in Zwickau: Erst Unterkunft für Arbeiter, dann Obdachlosenheim

2023 verließen die letzten Bewohner das Wohn- und Sozialhaus "Zum Regenbogen" an der Büttenstraße in Zwickau - die Stadt hatte den Mietvertrag gekündigt.  © Ralph Kunz

Das ehemalige Wohn- und Sozialhaus "Zum Regenbogen" wurde in den 70er Jahren erbaut - es diente damals als Arbeiterunterkunft und Baustelleneinrichtung für den VEB Zellstoff und die Papierfabrik Crossen. Auch nach der Wende wurde das Gebäude als Unterkunft für Bauarbeiter genutzt. 2008 entstand das Projekt "Regenbogenhaus" - erste Bewohner zogen ein.

Doch es gab ein Problem: Das Objekt war in einem schlechten Zustand. Daher kündigte die Stadt 2013 den Mietvertrag. Es folgte ein langwieriger Rechtsstreit. 2016 wurde eine Klage gegen die Nutzungsunterlassung von der Landesdirektion zurückgewiesen. Wenig später bestätigte das Sächsische Oberverwaltungsgericht das Nutzungsverbot.

Brisant: Wie TAG24 herausfand, zog das Wohn- und Sozialhaus in den vergangenen Tagen aus dem Gebäude aus. Zum Glück: Wäre das Feuer im bewohnten Zustand ausgebrochen, hätte dies dramatische Folgen haben können.

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Denn: Bereits vor Jahren sorgte der Brandschutz für erhebliche Bedenken.

Erstmeldung: 23. Juni, 7.18 Uhr, zuletzt aktualisiert: 13.52 Uhr

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