F-35 nach "Missgeschick" verschwunden: Nun wurden Trümmer gefunden

North Charleston (South Carolina/USA) - Ein Tarnkappen-Jet vom Typ F-35 Lightning II war nach einem Zwischenfall bei einem Trainingsflug in den USA für Stunden spurlos "verschwunden". Zuvor löste der Pilot den Schleudersitz aus. Doch der Jet flog mit eingeschaltetem Autopiloten weiter.

Plötzlich war die F-35 weg. (Symbolbild)
Plötzlich war die F-35 weg. (Symbolbild)  © Senior Airman Joseph Barron/U.S. Air Force via AP/dpa

Plötzlich war der Tarnkappen-Jet einfach weg, beim US-Militär geht man von einem "Missgeschick" aus.

Am Sonntag brach die F-35 des US-Marine Corps zu einem Trainingsflug von der Charleston Air Force Base auf. Was dann passierte, soll nun ermittelt werden. Fakt ist, dass der Pilot den Schleudersitz aktivierte und das Flugzeug verließ, berichtete "CNN".

Doch das hochmoderne Kampfflugzeug stürzte nicht etwa sofort ab, sondern flog weiter und verschwand spurlos, räumte das Marine Corps später ein. Grund: Der Tarnkappen-Jet war offenbar mit aktiviertem Autopiloten unterwegs und flog wohl unbemannt im "Zombie Modus" weiter, berichtete das Portal "The Drive". Möglicherweise war die F-35 noch für Stunden in der Luft, ehe ihr der Treibstoff ausging.

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Was folgte, war eine fast zwei Tage währende Suche nach dem verschwundenen Flugzeug. Die Öffentlichkeit wurde gebeten, mit den Behörden zu kooperieren. Teams aus Marines, Navy und lokaler Polizei suchten derweil fieberhaft nach den Trümmern.

Nach Zwischenfall mit F-35B: Alle Flüge der Marines gestrichen

Die Marines setzen auf F-35B, in dieser Variante kann der Jet auch vertikal starten.
Die Marines setzen auf F-35B, in dieser Variante kann der Jet auch vertikal starten.  © U.S. Marine Corps photo by Cpl. Patrick

Erst am Montagabend (Ortszeit) fanden sie schließlich das Trümmerfeld. Man wolle die Überreste nun schleunigst bergen und betrachte den Zwischenfall als "Missgeschick", hieß es von den Militärs.

Doch der Fall wird zum Politikum. "Wie zum Teufel verliert man eine F-35?", will etwa Kongress-Abgeordnete Nancy Mace auf X, vormals Twitter, wissen. "Wie kann es sein, dass es keinen Peilsender gibt und wir die Öffentlichkeit auffordern, einen Jet zu finden und ihn zu übergeben?"

Die genauen Details des "Missgeschicks" bleiben geheim: Angaben zur Absturzursache oder zum Fundort machten die Militärs nicht.

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Derweil wurden alle Flüge des Marine Corps für die nächsten zwei Tage gestrichen. Nach drei schweren Vorfällen - sogenannten "Klasse-A-Zwischenfällen" (Personenschaden oder Sachschaden von mehr als 2,5 Millionen Dollar) - will man sich jetzt die Zeit nehmen, "Fragen zur Flugsicherung und bewährte Praktiken zu erörtern", hieß es in einer Mitteilung des Pentagons.

Seit 2006 wurden mehr als 900 Exemplare des Mehrzweckjägers an die USA und NATO-Verbündeten ausgeliefert. Auch die Bundeswehr hat den Jet fest bestellt: Die erste von 35 Maschinen soll 2026 ausgeliefert werden.

Titelfoto: Senior Airman Joseph Barron/U.S. Air Force via AP/dpa

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