Nüburgring-Gesellschaft um russischen Milliardär kauft Flughafen Hahn

Hahn - Deutschlands berühmteste Rennstrecke steigt beim Airport Hahn ein. Dieser kommt damit unter den Einfluss eines Russen.

Der insolvente Hunsrück-Flughafen Hahn wurde endgültig von der Ring-Besitzgesellschaft NR Holding um den Russen Viktor Charitonin (50) gekauft.
Der insolvente Hunsrück-Flughafen Hahn wurde endgültig von der Ring-Besitzgesellschaft NR Holding um den Russen Viktor Charitonin (50) gekauft.  © Andreas Arnold/dpa

Der Nürburgring hat den insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn gekauft. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vom Freitag ist kürzlich ein notarieller Vertrag über einen Kaufpreis von rund 20 Millionen Euro unterschrieben worden. Das Geld liegt bereits auf einem sogenannten Anderkonto.

Damit ist die Ring-Besitzgesellschaft NR Holding um den Russen Viktor Charitonin (50) bei dem Airport eingestiegen. Der Pharma-Unternehmer findet sich auf keiner EU-Sanktionsliste für Russland, das einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt.

Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner äußerte sich zunächst nicht zu dem Verkauf.

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Das Bundeswirtschaftsministerium könnte die Veräußerung an die legendäre Eifelrennstrecke Nürburgring noch gemäß dem Außenwirtschaftsgesetz prüfen.

Bereits im Juni 2022 hatte die Swift Conjoy GmbH in Frankfurt mit notariell beurkundetem Vertrag den Airport Hahn als damals meistbietender Investor gekauft - aber nach dpa-Informationen nie den Kaufpreis gezahlt. Insolvenzverwalter Plathner zeigte sich darüber verärgert. Er könnte gegen Swift Conjoy womöglich Schadenersatz geltend machen. Das Frankfurter Unternehmen hat auf mehrere dpa-Anfragen nicht reagiert.

Der eher abgelegene Flughafen Hahn ist ein ehemaliger US-Militär-Airport mit wechselvoller Geschichte. Der einzige größere Flughafen in Rheinland-Pfalz besitzt keinen Bahnanschluss, aber eine seltene und begehrte Nachtfluggenehmigung. Das Bundesland Hessen war vor langer Zeit mit 17,5 Prozent der Anteile beim Airport Hahn eingestiegen.

Titelfoto: Andreas Arnold/dpa

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